Volltext Seite (XML)
Brünings Besprechungen Polilik der Sachlichkeil; Berlin, IS. September. Reichskanzler Dr. Brüning hat gestern mit den Füh > rern der Zentrumsfraktion eine Aussprache über die Lage gehabt. Es herrschte Übereinstimmung darübe.r, daß die Notwendigkeit der Verabschiedung eines sachlichen Arbeits programms den Erwägungen über die Möglichkeiten der Koa litionsbildung im neuen Reichstag vorangehen mutz. — Eine Entscheidung über die Frage der Koalition kann nach Lage der Dinge erst nach dem Zusammentritt des neuen Reichstags ge fällt werden. Inzwischen sind auf der Rechten und Linken weiter eifrig die Kräfte am Werke, die die sichere Führung der Regierung in die eine oder andere Richtung abzudrängen versuchen. So er örtert man auf der Rechten die Bildung einer gemeinsamen Fraktion durch Nationalsozialisten und Deutschnationale. Die sen Plan hat die „Deutsche Zeitung" aufgebracht und die übrige deutschnationale Presse hat ihn mit Begeisterung ausgenommen. Der „Völkische Beobachter" rückt nun mit bemerkenswerter Schärfe von den Deutschnationalen ab und verbittet sich jede Kritik an den Ausführungen Hitlers vom Dienstagabend im Zirkus Krone in München, die manchen Deutschnationalen „zu ruhig" gewesen seien. Wörtlich schreibt das Blatt: Wir sind eine sozialreoolutionäre, die Deutschuationale Bolkspartci eine sozialrcaktionäre Partei und dieser Unterschied bleibt neben anderen unverrückbar bestehen. Deshalb ist eine Fraktions gemeinschaft absolut undiskutabel. Der Parteivorstand der Sozialdemokratischen Partei veröffentlicht heute im „Vorwärts" einen Aufruf, in dem er zunächst auf das Wahlergebnis eingeht und davor warnt, den Kommunisten und den Nationalsozialisten Einfluß auf die Politik der Reichsregierung zu geben. Ihnen das Feld zu über lassen, heiße Deutschland dem Bürgerkrieg nusliefern. „Niemals werde die sozialistisch geschulte, in vielen Jahrzehnten erprobte Arbeiterklasse Deutschlands und ihre Führerin. die Sozialdemo kratische Partei, sich die Diktatur einer gewalttätigen Eligue ge fallen lassen." — Der Parteivorstand der Deutschen Volkspartei gibt einen Aufruf heraus, in dem es heißt: „Der Wahlausfall vom 14. September darf und kann uns nicht entmutigen. Wir sind der festen Zuversicht, daß der Radikalis mus seine Anhänger bald aufs schwerste enttäuschen wird. Dann werden viele, die uns jetzt verlassen haben, in unsere Reihen zurückkehren, und die „Sieger" von heute werden die Besiegte» von morgen sein." Der Stand der No^enstühunq Vor Pressevertretern machte heute der Reichskommissar für die Roggenstützung. Dr. Pa ade, Ausführungen über die gegenwärtige Lage der Stützungsaktion. Die Preisbildung des. Roggens liegt zur Zeit vollständig bei der Stützungsaktion. Es besteht keine Möglichkeit, durch Zölle dem Roggen eine Stützung zu geben, da die Roggcneinjuhr völlig eingestellt ist. Auch durch Förderung des Exportes den Roggen zn stützen, ist unmöglich, weil Rußland zu »och nie dagewcsencn Preisen (zur Zeit zu 8l> RM. die Tonne) exportiere. Um Mißverständnisse aus dem Wege zu räumen, stellte Dr. Baade fest, daß die der zeitige Lage nichts damit zu tun habe, ob die Verständigung mit Polen geglückt sei oder nicht. Diese Verständigung sei der wichtigste Teil der deutschen Noggenstülzungspolitik. Seine Auswirkung aber sei zur Zeit natürlich wegen der russischen Exporte unmöglich. Um bei den jetzigen Weltpreisen durch Export eine Erleichterung zu schaffen, seien mindestens INO Mil lionen RM. nötig. Würde die Stütmngsaktion zusammen- L»7L"LÄ »Mgeyarg woroen. Die Stützungspolitik stehe daher vor Frage ob sie beibehalten werden soll- oder nicht Die W sch°en °^tt^ s*"r etwa 20 Millionen in bar zugeflosien Der Kredit von 60 Millionen RM sei erst zu zwei Dritteln in An- 6kst°"uuen worden. Die noch zur Verfügung stehenden Mittel wurden es al o möglich machen, ein Mehrfaches der bis herigen Mengen aufzunehmen. Die bisher aufgenommeuen tür ei" normales Verkaufsbedürf- nis der Landwirtschaft innerhalb von 6 Monaten. Es liege di^nick? "uhe dnß große Mengen angeboten seien, die nicht zur Verfügung standen. Das würde sich sehr bald Herausstellen, wenn die Stützungsstelle ihre bisherige Taktik andere^ Es werde sich dann für gewisse Mengen Deckungs- bedurfnis ergeben. Mit dem heutigen Tage werde daher die Stutzungsstelle ihre Taktik ändern, und nur noch die Mengen aufnebmen für die normalerlvcise zu dieser Zeit ein Nerkaufs- bedurfnis bei der Landwirtschaft bestehe. Die Loko-Notieruna werde daber heute einen Abschlag erfahren. Die Folge werde fein, daß das Angebot sowohl am Loko-Markt wie auch an den Termlnmarkten eine Reduktion erfahre. 89 Reichstifken-Abaeordneke Nach Mitteilung des Reichswahllelters sind 487 Reichstags- abgeordnete auf Grund der Kreiswahlvorschläge und 89 Reichs- tagsabgeordnete auf Grund der Neichswahlvorschläg« gewählt worden. Die Geisamtzahl der Reichstagsabgro-rdneten wird so mit 576 betliigen, Sparkommissar sür Stettin Stettin, 18. September. Eine Prüfung der Finanzlage der Stadt Stettin durch den Magistrat hat die überraschende Tatsache ergeben, das; der Haus haltsplan der Stadt schon jetzt infolge der ungeheuer gestiegenen Wohlfahrtsausgaben und des Mindereinganges an Steuern um 21l Millionen RM. überzogen worden ist. Um weitere lleber- raschungen und einen Zusammenbruch der Stadt zu verhindern, hat der Magistrat beschlossen, der Siadiverordnelenversamm» lung die Bestellung eines Sparkommissars vorzuschlagen, der sämtliche Ausgabenanforderungen auf ihr« unbedingt« Notwen digkeit hin prüfen soll. , Demonstration im Skadtparlamen! Die Nationalsozialisten verlassen die Berliner Stadtverord- netcn-Bersammlung. Berlin, 19. September. In der außerordentlichen Sitzung der Berliner Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag gab die nationalsozialistische Fraktion eine Erklärung ab, in der belont wird, daß die Zusammensetzung der Stadtverord netenversammlung nicht mehr dem Willen der Berliner Be- vöikerung entspreche. Ta die Mehrheit der Versammlung cs den Nationalsozialisten durch die Handhabung der Geschäfts ordnung unmöglich mache, sür die Berliner Bevölkerung frucht bare Arbeit zu leiste», werde die Fraktion den Verhandlungen nicht weiter beiwohnen. Die nationalsozialistischen Stadtver- ordneten-verlicßen hierauf den Saal. Dölkerbundsral arbeitet grösste Zahl schon längst zerstört oder eingeüschert sind. Nach Aagaben der „Iswestija" fehlen 200 Millionen Schul hefte und 320 Millionen Schulbücher. » Am schlimmsten aber stebt es um das Lehrperso- «al. Die Zahl der fehlenden Lehrer wird mit 50000 Angegeben. Dabei können alle vorhandenen Lehrersemi nare in den nächsten Jahren höchstens 30 000 Lehrer aus bilden. Aus diese Werse fehlt es im günstigsten Fall« an 20 000 Lehrern. Die Sache steht jedoch viel schlimme:. Der Bestand der jetzigen Lehrer schmilzt. Die „Iswestija" vom 8. August teilen aus dem Nordgebiet mit: „Es macht sich ein massenhaster Abgang der Lehrer bemerkbar. Falls die Lage sich nicht ändern sollte, werden unsere Schulen leer stehen müssen." Der Stellvertretende des Ukrainischen Volkskommissars für Volksaufklärung, Powolozki, meldet, das; allein im Sommer dieses Jahres über 3000 Lehrer in der Ukraine abgegangen sind („Iswestija" 18. 8.)- Niemand will sich zum Lehrer ausbilden. Im pädagogischen Institut zu Ehren des Dichters Nekrassows sind 800 Stellen frei, und obwohl der Eintritt in die höheren Schulen in Sowjctruhland sehr erschwert ist, sind nur 20 Gesuche ein gegangen. Die Laufbahn eines Pädagogen reizt nieman den, was leicht erklärlich ist. Der schon erwähnte Powo lozki sagt: „Falls alle Vorschriften der Regierung und der Partei über die Versorgung der Lehrer mit Lebensmitteln und über ihre Rechtslage berücksichtigt würden, hätte sich die Sache anders gestaltet. Uns genügt es aber, schöne Worte zu sagen, und niemand kümmert sich darum, ob sie erfüllt werden." Und tatsächlich ist die Lage des Lehrers in der Schilderung der Sowjetpresse bei weitem nicht glänzend. Tie Besoldung ist sehr niedrig. „Man mutz doch" — erklärte der Kommunist Abolin in einer Parteiver sammlung — „die Besoldung des Lehrers der Besoldung eines qualifizierten Arbeiters-gleichstellen. Man kann sich mit der niedrigen Besoldung eines Lehrers nicht abfinden," Aber auch diese nichtige Besoldung wird auch sehr unregel- mätzig ausgezahlt. In Poltawa haben di« Lehrer seit drei Monaten kein Eehalt bekommen. Im Gebiete von Leningrad ist den Lehrern ihr Gehalt zwei Monate lang nicht ausgezahlt worden. Die dem Lehrer zukommenden Lebensmittel werden ebenso sehr unregelmäßig verteilt. Die „Iswestia" vom 4. August, datz die Lehrer im Wotski-Eebiete monatlich nur 5,5 Kilo Mehl, am häufigsten Hafermehl, erhalten. Sie haben kein Geld, um auf dem Markte Lebensmittel zu kaufen, und können daher ihre Kinder nicht ernähren. In Kasakstan sind zwei Lehrerinnen eine ganze Woche lang in den Dörfern herumgeirrt, um Kartoffeln aufzutreiben, und wurden von der Bevölkerung verhöhnt. Ein Lehrer der Iliinschen Schule schreibt: „Während des ganzen Winters habe ich aus der Konsumgenossenschaft einen Hering, ein Achtel Tabak und drei Stück Zucker, die ich als Museums- raritüt aufbewahrte, erhalten." Nicht weniger trostlos ist die Rechtslage der Lehrer. Der bereits genannte Kommu nist Abolin sagt: „Ich könnte eine ganze Reihe Dokumente über grobes, zuweilen höhnisches Verhalten der Lokal behörden den Lehrern gegenüber anführen." „Die Lehrer schaft fühlt sich bedrückt und niedergeschlagen" — schreiben die „Iswestia" vom 7. August. „Die Lehrer werden ständig versetzt, ohne jeden Grund entlassen. Ein gewisser Ebaritnofs. der Leiter des Schulwesens im Nomanowscben «ezirr, yar giercyzemg 50 Lehrer deswegen entlassen, weil ihre Einstellung nicht genügend leninistisch war. Derselbe schickte einer jungen Lehrerin einen Brief mit der Unter schrift: „Vis zum Morgengrauen bin ich Tein." Als er daraufhin keine Antwort bekam, hat er die Lehrerin sofort entlasten. „Solche Tatsachen gibt es ohne Zahl" — schließt derselbe Abolin. Können wir uns darüber wundern, daß es nur wenige Leute gibt, die bereit sind, auf dem Gebiete der Volksaufklärung ein Martyrium zu übernehmen." Es scheint, der Bolschewistischen Neaieruna wirb -s auch diesmal schwer fallen, das Analphabetentum zu ver nichten. Die Presse ist jedenfalls sehr pessimistisch einge stellt. „Es fehlt uns niemals an Direktiven: das wissen wir nur allzugut. Ein Papierstrom von Resolutionen und guten Wünschen wird die Direktiven der Partei über die Liquidation des Analphabetentums verschütten." Mit diesen Worten schließt die Zeitung „Za kommunistitscheskoje Proswstschenie" („Für die Kommunistische Aufklärung" — das offizielle Blatt des Volkskommissariats) ihre Betrach tungen. Finnland anlworlel Moskau Kelsingsors» 17. September. Auf die Protestnote der Cowjctregierung wegen gewalt samer Abschiebung finnischer Staatsbürger über die finnisch-sowjetrussische Grenze — cs handelt sich um die Abschiebung von Kommunisten durch An hänger der L a p po-Beivegung — wurde nunmehr die Ant wort erteilt. Die finnische Regierung erklärt, daß von ihr alles «retan worden sei, um die in der Note der Sowjeiregierung be handelten Vorgänge zu verhindern, daß jedoch die Durchführung ihrer zu diesem Zweck getroffenen Maßnahmen durch die Ge ländeverhältnisse an der Grenze sehr crschivert worden seien. Auch die Sowjeiregierung habe bei der Flucht sowjetrustischer Waldarbeiter aus Solowjetzki nach Finnland die gleichen Schwierigkeiten kcnncngclernt. Die Erenzvorfälle seien Be gleiterscheinungen der vaterländischen Bewegung in Finnland, die die vcrbrcck>crische Tätigkeit selbständiger von der Sowjet union aus geleiteter Organisationen verhindern wolle. Die finnischen Behörden hätten ihrerseits kein Interesse daran, datz verbrecherische Htersonen aus dem Lande entsernt würden. Die finnische Regierung beklage diese Vorfälle und hoffe, daß die über die Grenze geschafften finnischen Staatsangehörigen wieder ausgelicsert warnen, und datz weitere Grenzverletzungen künftig verhindert werden könnten. Spiel mit Menschenleben vier Tote bei lustakrobatischen Vorführungen. Böblingen, 19. September. Bei einem Uebungsslng ziveier Flugzeuge über iem Pöblinger Flugplatz, bei qem der bekannte Lnstakrolmt Fritz Schindler von einem Flugzeug zum aiider» überzuslcigen versuchte, verfingen sich die beiden Flugzeuge über der Maichinensabrik Optima in Sindelfingen und stürzten ab. Sämtliche vier Insassen, Fluglehrer Spengler, Hauptmann Eng- wer, Monteur Hagenmaier und der Akrobat Schindler waren sofort tot. Ursache des Unglücks ist, daß während des Versuchs Schindlers, von «inem Flugzeug ins andere übcrzusteigen. das untere Flugzeug von einer Böe erfaßt und gegen das obere geschleudert wurde. — Zur völligen Aufklärung des Unsalle wird auch der Film dienen, der während des Versuches ge wacht wurde und der nun die Ausnahme des tödliche» Abslur. -r, enthält. Der Film ist beschlagnahmt worden. Calonder soll bleiben Genf, 19. September. Ter Völkerbuudsrat nahm in seiner Sitzung von der Demission des Präsidenten der Gemischten Koniuiissiou sür Oberschlesien, Calonder, Kenntnis. Auf Borschlag des Be richterstatters beschloß der Rat einstimmig, Calonder zu biltcn, wen» irgend möglich, seine Entscheidung rückgüngig zu machen und weiterhin „seine hervorragenden Dienste der guten Sache der internationalen Beziehungen" zur Verfügung zu stellen. In dem Bericht wird aus das Schreiben hiugcwieseu, in'denn die Vertreter Deutschlands und Polens den Rat bitten, au Calonder einen dringenden Appell zu richten und ihn zu bitten, sein Amt ivciterzuführc». Der Rat beschäftigte sich ferner mit zwei polnisch- li laui scheu Streitfrage». Die liiauische Regierung hatte sich beim Völkerbundsrat über Uebergrifse polnischer Sol daten in der Gegend der Demarkationslinie und über angeb liche Verletzungen des Königsdcrger Abkommens beschwert und die Ernennung einer neutralen Unlersuchungskommission be antragt. Die polnisclie Regierung Halle die Zuständigkeit des Völkerbundes i» diesen Frage,, bestritten, sich aber bereit er klärt, in direkten Verhandlungen mit der Litauischen Negie rung die Streitfragen zu bereinigen. Polen schlug eine Er gänzung des Königsberger Abkommens durch Festsetzung eines Verfahrens bei etwaigen künftigen Grenz,Zwischenfällen und durch ein Abkommen mit der litauischen Regierung über die Frage des Verkehrs auf dem Flußwcge vor. Der Rat beschloß gemäß dem polnischen Borschlag. — In der Frage der allge meinen Handels- und Verkehr sbeziehunaen zwisckum Polen und Litauen, die den Völkerbund bereits seit mehreren Jahren be schäftigen. ist es auch in der gestrigen Natssitzuno zu keiner Entscheidung gekommen. Im übrigen hat der Völkerbundsrat noch beschlossen, die Konferenz zur Beschränkung der Her stellung von R a » s ch g i s t m > t t e l n . die ursprünglich siir den 1. Dezember 1930 vorgesehen war. im Mai 1931 ein-ube- rnfcn. Ferner ist d!e Einberufung einer eiiroväischcn Konserenz über den Kraftwagennerkehr beschlossen worden. Diese Kon ferenz soll im März 1931 stottsinden. Briand bei Curttus Genf, 19. September. Der französische Außenminister Briand stattete gestern dem deutschen Außenminister Dr. Curtius einen Gegenbesuch ab Im Laufe des Gesprächs wurden die auf der diesjährigen Bölkerbundstagung behandel ten Fragen erörtert, insbesondere die Weiterbehandlung des Paneuropa-Problems in dem dafür eingesetzten Studien komitee. Dabei wurde selbstverständlich auch die allgemeine politische Lage besprochen. Pari», 19. September. Ueber die gestrige Unterredung von Rcichsauhenminister Dr. Eurlius mit Außenminister Briand will der Außeupoliliker des „Matin" berichten können, das; Eurlius und Briand sich zunächst über die Vorschläge betr das Verfahren für die w/itere Behandlung des Europaplanes verständigt hätten Velde seien der Ansicht, daß der Ausschuß bereits jetzt gebildet werde» und zwischen den beiden Völkern- bundssitzungen in Tätigkeit treten müsse. Dr. Eurtius habe natürlich seinen Standpunkt klar gemacht, daß die dringendste Aufgabe sein würde, gewisse wirtschaftliche und naiuenttich laudwirtschaflliche Fragen in Angriff zu nehmen. Es sei in der Tut unmöglich, daß Europa binnen kurzem und vor alle», nach de» Debatten, die sich innerhalb der ersten Kommissian des Völkerbundes entspinncn würden, sich genötigt sehen werde, der sich unaufhörlich verschärfenden Krise abzuhelscn. Die bei de» Außenminister hätten sich alsdann auch über die deut schen Wahlen unterhalten. In dieser Frage seien sie nicht nur durch das Amtsgeheimnis, sondern auch durch die Vorsicht gezwungen, ihre Betrachtungen für sich zu behalten. Englands Wirtschaftspolitik Die Besprechungen MaedonaldS mit Lloyd Georg«. London, 19. September. Der Parlamentskorrespondent des Ta^ly Herold schreibt: Nicht nur die Arbeitslosigkeit und die Lage der Landwirlschaft. sondern die gesamte politische Lage wurden in der gestrigen Konserenz zwischen dem Premier minister, dem Schaßkanzlcr und Lloyd George erörtert. Die Fragen Reichskonserenz. Indien und der Völkerbund wnrden offen zwischen Macdonald und dem Führer der liberalen Oppo- sition besprochen. Tie Beratungen werden in der nächsten Woche fortgesetzt werden Morningpost und Daily Mail oerösfenllichci, einen Aufruf von Führer,, der britische» Industrie, in der die Bildung eines R a t i o n a l r n I e s der Industrie und des Han- dcls verlangt wird, „m mit alle» Mitteln die Wirtschaft und dt« finanzielle Wohlfahrt Großbritanniens zu fördern. Der Aii'ruf ist „. a. unterzeichne! von de,» Vorsitzende,, der Mor-is-Auto- mobilwerkc. dem Vorsitzenden de, General Flectric S:r Hugo Hlrst und den, Vorsitzenden der Imperial Chemical Ltd. Lord Melchett. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten. Zunächst durch ein Fönstadlum b«1 an Stärke zunehmenden Winden aus südliche» Richtung»» s«- ringe Bewölkung. Tags gemäs-ig! ivarm In smrterev V»rlouk in den nächsten Tagen wcchsrihafter und zciln>«:lw auch un. ruhiger Witterungschoral,ler mit Niederschlag waqrlch«>nttch Gebirge ansänglich verhältnismäßig milde, denn T«mp»r»«»- rückgang.