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Wie man „Jwischenjälle-machi Der Fall -es Kreuzers „Karlsruhe" und die Geschichte vom „Tiger" Anfang August machte auf Grund eines nusjehen- erregenven Berichtes der englischen „Daily Mail" die Nachricht von angeblichen „Zwischenfallen" beim Besuch des deutschen Schulkreuzers „Karlsruhe" in Tanga (früher Deulsch-Ostafrika) die Runde durch die Presse. Die Mel dung der „Daily Mail" zerflatterte bei näherem Zusehen in nichts. Dafür aber, wie „Zwischensälle" dieser Art schon vor dem Kriege in Blättern von der Art der „Daily Mail" „berichtet" wurden, ein selbslerlebtes Beispiel. Im Jahre 1905, kurz nach der Beendigung des russisch- japanischen Krieges, hatte das deutsche Kanonenboot „Tiger" den Auftrag bekommen, den nördlich vom Schuhgebiet Kiautsckzou ins Meer mündenden, unerforschten Tientsi Fluß zu vermessen. Zum Nutzen der Handelsschiff« hrt aller Nationen. Mit drei zum Bedienen der Vermessungs- Instrumente bestimmten Europäern stieg ich für viele Wochen auf eine graste Barkasse, Launch sagt man im Fernen Osten, die Im übrigen uur mit Chinesen als Heizern und Matrosen be mannt war. Hoch hinauf, bis zur Grenze der Schiffbarkeit, vermast ich in ermüdender Arbeit den Strom. Wir kamen in Gegenden, die noch keines Europäers Fust betreten hatte. Die Eingeborenen waren freundlich und hilfsbereit. An der Grenze der Schiff barkeit hatten wir uns zu Winkelmessungen aus Bambus eine Bure als trigonometrischen Hilfspunkt errichtet und zu ihrer besseren Sichtbarkeit eine ausgediente Flagge 0 (in der Marine „Quatsch" genannt, weil sie bedeutete, dast ein Schiff mit dem anderen zu sprechen wünschte), dem Aussehen nach blau-rveist gewürfelt, gehisst. Wie wir das seit Beginn unserer Ber- messungsarbeiten stets getan hatten. Der Tag der endgültigen Talfahrt kam heran. Der Tautoi des Ortes empfing uns zum Abschied noch einmal. Er gab ein grostes Fest. Und zur Erhöhung der Feier bat er mich, doch ein mal meine Feuerivasfe sprechen zu lassen. Ich schost zwei, oder dreimal nach einer improvisierten, an einem Baum angebrachten Sst-eibc. Erschrocken zunää>st, sodann Entzücken bei den Unter tanen des wistbegierigen Tautoi. Rührender Abschied zur Tal fahrt. Mein Empfang nach meiner Rückkehr dagegen war keines wegs freundlich. Ein Kabel des Admiralstabes lag vor. Das verantwortliche Meldung zu einer „Daily Mail"°Meldung be gehrte. Die „Daily Mail" hatte berichtet, dast „ein dcutsdzes Flusstanoiienboot (!) im oberen Laus des Tientsi-Nivcr die deutsche Flagge (!) gehisst, sie in Gegenwart chinesischer Würden träger mit Salut (!) begrüsst, also vom Land Besitz ergriffen hätte!" Die .Kabelantwort war schnell fertig und chiffriert. Die richtige Freude an meinem „Zwischenfall" hatte ich aber erst, als nach Wochen die Post mir ein deutsches politisches Witzblatt brachte. Mit einem Bild, das auf einem Va,»busstöckct)eii die Flagge „Quatsch" farbenccht zeigte und daneben einen See offizier, der zum Ergötzen eines chinesischen Tautois mit einer Kinderpistolc knallte. Darüber aber den ernsten Text der eng- liscl>en Meldung von Flnggcnhissung, Salutschiesten und Tautoi- Huldigung. k. V/. X. Die Ballonsahrl -er An-ree-Expe-ilion Stockholm, in. Seplemver. „Dagens Nyheter* verösfentlicht heute eine Schilde rung der Ballonfahrt der A n d r e e - E x p e d i t i o n nach dem Tagebuch Slrindbergs. Es heisst darin, dast er wäh rend der ersten 21 Stunden der Fahrt fortwährend ein pfeisen- dcs Geräusch bemerlt habe. Es kam aus dem grosten Ballon- vcntil. Der Ballon fuhr zuerst in 500 Meter Höhe mit 7 Nieter Sekundengeschwindiglcit, am nächsten Tag siel er auf etwa noo Meter, das Pseise» hielt an. Der Ballon steigt dann noch einmal bis auf ooo Meter. Strindberg und Fränkel warfen Sand und eine Schwimmboje ab. Trotzdem siel der Ballon wieder bis aus MO Meter. Am Morgen des 13. schwebte man in lioa Nieter Höhe. Die Sonne schien und man gab sich schon der Hoffnung auf eine Hoyensahrt hin, als Der Anker stch an einem Eisblock seslhakte. Ein Windstotz machte den Ballon srei, aber er ging auf das Eis nieder. Die Sonnenhöhe ist am 15. 7. 1897 um 159 Uhr mit 85 Grad und 19 Minuten an gegeben. Nach der im Tagebuch befindlichen Kartenskizze be fanden sich die Forscher '-ei der Landung, di« man vorher schon auf einer Eisscholle v- hatte, aus ungefähr 8 3 Grad und 1 Minuten, er Breite. „(tzraf Heppc " iak ä^lick be^' offen Wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, hat cs si-h nunmehr herausgestcllt, dast „Graf Zeppelin" aus seiner Rückkehr von Moskau tatsächlich beschossen worden ist. Die Beschiestung ist jedoch nicht von sowjetrussischer Seite er folgt. Es ist demnach anzunehmen, dast das Luftschiff aus Unkenntnis auf litauischem Boden beschossen worden ist, zu mal die dortigen Grenzwachen wegen der Ueberfliegung frem der Gebiete durch polnische Maschinen, die bekanntlich an der Tagesordnung ist, nervös geworden zu sein scheinen. Die ge nauere Untersuchung der Angelenenheit ist noch im Gange. Pulverisier in die Lufk eeslo^en London, 13. September. In der Stadt Wichita Hights im Staate Kansas ist rin Pulverlager in die Lust gepflogen. Die Zahl der Toten steht noch nicht fest. Zahlreich« Personen wur den verletzt. Zn der Stadt gingen fast alle Fensterscheiben in Trümmer, so datz d>e Strotzen mit Elassplittern Ubersüt waren. . Köirer Görreshans A- Unter dem Namen „Kölner Görreshaus A. - G." ist eine Aktiengesellschaft mit einem voll eingezahlten Kapital von 0 Millionen Reichsmark gegründet worden. Die Aktiengesell schaft ist eine Dachgesellschaft für die bisherige Kölner Eörres- haus E. m. b. H., die in Zukunft Berwaltungsgesellschaft Kölner Görrcshaus, Neumarkt 18a—21. K. m. b. H. Uriniert wird, sowie für die Gilde Verlag E. m. b. H. und Deutsch)« Bildzentrale und Klischee-Anstalt E. m. b. H. Zweck der Kölner Görrcshaus A.-G. ist die Herausgabe von Zeitungen — Verlag der Kölnischen V o l k se i t u n g und des Kölner Lokal-Anzeigers — sowie von Zeitschriften und eigenen Verlagswcrken, der Betrieb einer Erostdruckcrci, einer Klischeeanstalt, eines Buchhandels und verwandter Ge schäftszweige. Den Aufsichtsrat bilden erster Vorsitzender Reichstags- abgeordneter Prälat Dr. Knas-Trier, zweiter Vorsitzender Vankdircktor Dr. Dr. h. c. Brüning, Deutsche Bank-Köln, Mi nisterialrat im Reichssinan.zministerium Dr. Brand-Berlin, Oberpräsident Dr. h. c. Fuchs-Koblenz, Landtagsabgcordncter Ncgierungsdircktor Dr. Hest-Berlin, Rittergutsbesitzer B. Heuser, Präsident des landwirtschaftlichen Vereins für Rhein- Preußen, Haus Dürfenthal bei Zülpich, preußischer Wohlfahrts- ministcr Dr. h. c. Hirtsiefer-Bcrlin, Generaldirektor Franz Lenze, Schlost Styrum, Mülheim-Nuhr, Heinrich Lübke, Direk tor der Bauernstlmft, Berlin, Oberbürgermeister a. D. Dr. Nosendahl-Duisburg-Hamborn, Rcichstagsabgeordnetcr Univer- sitätsprofessor Prälat Dr. h. c. Schreiber-Münster i. W., Dom probst Keneralvikar Dr. h. c. Vogt-Köln. Den Vorstand bilden Iuslizrat Dr. h. c. Hugo Mönnig, Konsul Julius Stocky, Generalkonsul Heinrich Maus als ordentliche Vorstandsmitglieder, Direktor Andreas Ivuy als stellvertretendes Vorstandsmitglied. s. Kein Koiiliur, des Sächsischen Schwimmlireises. Der Sächsische Schivimmtzrcss hatte bekanntlich gegen den Beschluss des Amtsgerichts Dresden, wonach acr Antrag auf Eröffnung des Vergleichsverfahrens alxzelehnt worden war. Beschwerde erhoben. Ans diese Beschwerde hin. ist wie die Dr. N. milteilen. d!e angesochtene Entscheidung aufgehoben und nunmehr doch das Vergleichsverfahren angeordnet morden, s. Ter Ruf nach Radfahrwegen. Dein Landtag ist eine Eingabe des Landesverbandes Sachsen der Vereine für Rad fahrwege zugegangen, in der der Vau von Radfahrwegen links und rechts der Elbe gewünscht wird. Hierfür sollen aus dein Arbeitsbeschaffungsprogramin zunächst 200 000 RM. bewilligt werden Zum Vau weiterer Radfahrwege ersucht der Berband um die Genehinigung einer steuerfreien Lotterie. Die Gesaml- lwsten znm Bau der Radfahrwege schätzt der Verband ans eine halbe Million Mark. 107. Sächsische Landes-Lvllerle 5. Klasse. — Ziehung vom 13. September. — IS. Tag. (Ohne Gewähr.) 19V09 Mark: 31101. 500» Marli: 50197 82098 82906 100279 156222. 3t!»6 Mark: 19993 77181 99725 108616 121510 159111. 2»»I» Mark: 1131 18139 49811 538.33 51311 62122 77893 92636 9 lull 132631 111183 117088. 1099 Mark: -5883 18261 23019 33085 3.3811 18986 198.35 50881 58295 63129 70120 7l >15 ',2313 71089 78731 80015 81615 82301 85253 80370 01611 92372 108568 110289 1II800 115139 118356 1I85I7 119232 123388 121681 125613 128990 129015 129883 130985 137977 111288 1 12631 151066 155672 15661 I. 590 Mark: 2213 1770 6019 8792 9180 13212 11121 20979 22611 22911 21929 25276 2683!« 27193 28,61 28172 35067 37716 16310 15183 19158 50761 51595 51906 53793 53875 61595 62571 63210 66996 68256' 699 !8 72167 73111 75138 77661 78175 78279 78919 80819 81700 83851 80126 88878 89272 91733 91839 97931 190723 100881 101110 101677 105915 107119 109131 111021 121760 122600 121108 120155 127311 131186 135191 137718 138666 139755 112595 117-121 117527 150 !9l 151983 159325. 106 Mark: 911 1697 1113 2557 1832 5120 7310 8273 9691 10991 10170 12653 13818 16978 18213 18922 18132 20783 20357 21299 23208 23597 28593 35680 35922 37578 38137 39399 39697 39998 10998 1,207 12385 13161 11881 15289 47760 176!16 51277 51761 53670 50077 56551 50013 60165 62828 62981 63655 63711 65801 05297 66969 68103 68201 73801 73806 75199 76831 77561 78216 79192 80022 82428 81619 81730 85659 89022 90112 918,5 92907 93500 91191 95753 96785 97369 101931 102832 102895 10WM 103157 1011 10 >06385 107516 107119 108381 109008 1121 10 11209, 113156 115911 116015 117706 119136 119551 120068 1218,0 ,22015 123206 121299 131609 132611 132951 131951 136915 139259 139178 113356 113788 113110 116127 116180 150501 151 >58 150309 157866 157139 158356. Die Konkurle im Monat August Im Monat August sind in Sachsen 177 (im Vormonat 220) Anträge auf Konkurseröffnung gestellt worden. Von diesen ent fallen 92 auf die Städte Chemnitz, Dresden. Leipzig, Plauen und Zwickau. 108 Anträgen ist stattgegeben worden, während 69 li. V. 94) mangels Masse abgelehnt sind. Von den neuen Kon kursen betrafen 106 nicht eingetragene Erwerbsuntcrnehmungen und Einzelfirmen, 20 Gesellschaften (darunter 9 offene Handels gesellschaften und 6 Gesellschaften m. b. H), 11 natürliche Per sonen, 31 Nachlässe und 3 andere Gcmeinschuldner. 25 entfielen ans die Industrie, 79 auf de» Warenhaudel (davon 13 Großhan dels, 1 auf Banken. 21 auf sonstige Gewerbe (Handwerk, Gast- und Schankwirlschaslen usw.). Neben den Konkursen sind noch 65 (iin Vormonat 77) ge richtliche Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses er öffnet worden. Davon betrafen 52 nicht eingetragene Erwerbs- unlernehniungen und Einzelfirmen, 7 Gesellschaften (darunter 1 offene Handelsgesellschaften und 2 Gesellschaften m. b. H.), 6 natürliche Personen 17 entfielen auf die Industrie, 35 auf den Warenhandel (davon 8 Großhandel), 6 auf sonstige Gewerbe (Handwerk, Gast- und Schankwirtschaft) und 1 aus die Land wirtschaft. Verantwortlich sür pollllt und Feuilleton tlr. G. DsSczyO für LotaleS und Svorl: A.Iobn: II>r einzelne»! F. Bungartz, alle in Dresden. Poliers,ras,« Tri'rs im- '.'-erina t^-'rniinm Filiale '-treS-en. Das VinZenZe unZ lüllenäo. Zas Zen Geschmack um Dtelfaches erhöht. Sie erreichen es, wenn Sie Zen guten hineinbrocksn. Sie wrrZen sehen, mit wieviel größerem Appetit Ihre Binder Zie nahrhafte Suppe verzehren. I Paket nur 20 Pfg. überall erhältlich. MsWWer TeiMer FkMlibiiliis Iweigverein Dresden /Vtlltcvocb, «len 2-1. Septbr., abends 8 Nhr snil „Gnuien Zimmer" des Kolpingkause», .Käusferssraße 1: —VOKVKKQ des Herrn Kaplan K. 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