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Sächsische Volkszeitung : 16.09.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193009165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300916
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300916
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-09
- Tag 1930-09-16
-
Monat
1930-09
-
Jahr
1930
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Wahlkreis IS: Schleswig-Holstein. Caz. 26.5 Ott» <279 000>. Dual, 51000 >181 000). Zentrum «OKI i'NOO). Kom. OIOOO <02 000). TB,' Ul »NO <107000). S:aat>','. >12 000 <11000, Wp. 35 000 <12 000). 'Naiiaz. 210 000 <»> 000». Lv. 0100 ,2000). Br. 1000 >0000). Kons. 10 000. Bolksd. 17 > 00. Twn. 3000 >5000). Wahlkreis 15: Osthannover. Gülüae Ztiinmen 570 158 <511 377) To,,. 101771 <108 030), 7 > oi 10 222 <51008). Zentr. 7000 ,0518). Ko,». 13037 <20851), T!st' 31008 ,1!» 178). Staalsp. 20710 <18802). Wp. 18615 <18 202). Nalsoz. 118731 <13 573). Bau 1721 <2!07). Bolksd. 12 150, Deulschhoiinaverauec 80 581 <130 016), sonst. 1062. Wahlkreis 10: Südhaniiooer. Otcilüge Stil»,ne» 1 167 807 <1 010 602). So,. 160 «M <><7 !l !>. Dnal. 01 080 >05 862). Zenlrum 54 711 <18110), Koni. 03 702 <30 220,. DB:>. 78 173 ,138 063). Staatsp. 35 183 <30 633). Wp 31010 <33011,. Nats 283 120 <1621). Lv 17113 <101638), Bau 0 ,1787). Bolksd 15 825, 'Br. 1050 <12 760,. Deutschhann. 5.'0-2l ,80372). sonstig 3013 ,11 700), Wahlkreis 10: Hessen-Nassau. Guttige Slinmien 1 308 020 ,1 171 202) Saz. 353111 ,377 222). Dnal. 11151 <117 050), Zentrum 192 600 <172 807). »Ion, 137 178 <03001). DB,'. 76 183 ,110102). Sinais,>. 51661 ,00111), Wp 53 078 ,17 001), Nals. 281870 <12152,. Lv. 85 77» <89160), Bau. 1780 «1581». Kons 8003, Bolksd. 60 300, Br. 8100 <13 218). sonstige 7521 <26 817,. Wahlkreis 26: Köln-AaciKM. Soz. 165 000 >173 000). Dual. 35 000 ,67 000). Zentrum 125 000 ,302 000). Kom 100 000 ,07 000). DB,'. 58 000 « 79 00,», Sinais,' 31000 ,20 000). W,'. 55 00» ,12 000). Nalsoz. 109 000 ,10 000). Kons. 8000. Boiksd. 8000. Wahlbeteiligung: 1 100 000 >035 000). Wahlkreis 21: Koblenz-Trier. (Billige Slinmien 633 251 <255 308,. Soz. 58 511 ,08 876). Dual 20 221 >37 527), Zenlrum 296115 <270 532), Koni. 10115 27 183). DB,'. 21066 ,31567). Sinais,' 10 >52 <10 7351. W,'. 10 857 >33 215). Nalsoz. 01078 <11 803). Lv. 33 310 <35138), Bau. — <2616), Kons. 1112, Br 7230 <00>0), versplittert 5776 <6107). 'Wahlkreis 22: Diisseldors-Ost. Soz. 100 00» <202 000, Dnal. 50 0,)0 ,126 000). Zenlrum 23190» <22 ! 000». Koni. 321 000, ,258 000). DB,'. 61 000 ,05 000). Slaals,'. 30 00«) <3)000). W,'. 65 00» »!5»00>. 'Nalsoz. 210 000 ,20 000). Lv. 27 00» <28 000). Kons. 10 000. Bolksd. 12 000. Wahlkreis 25: Niederbaycrn. Güllige Sliininen 600 173 ,501 )71). Soz. 70 006 ,80 387). Dnal. 810!» <10 531). Koni. 28113 >12107), DB,'. 0510 ,7871). Sinais,' 7535 <10 510). W,>. 878, ,10 510). Bayer. Bp. 261311 <216128). Nalsoz 72 113 ,10 861). Ko 6383 <023,. Bayer. Bauernbund 117 307 ,138 311). Kons. 3815. Bolksd. 2115. sonst. 722 ,5363). Wahlkreis 26: Franken. Güllige Stiniinen 1 360 800 <1 216 251). Coz. 316 531 >355 310). Dnal. 31 702 ,231218). Zentrum u. Bayr. Bp. 317 121 ,310 856». Kom. 65 220 ,37 63». DB,'. 17120 >23 063). Sinais,i. 20100 ,51 311). W,'. 16175 >11182), Nalsoz 281 067 ,100701). Lv. 11.3102 >28 850), Kons. 10 107, Bolksd. 10 071, sonstige 1620 ,32 703). 'Wahlkreis 27: Pfalz. Abgegebene Summen 106 701 <112 0501. Soz. 105 606 «117 5181, Dnal. 30,8 ,11381), Bayer. Bp. 115 915 ,108 700). Kom. 18 0)1 <20 305). DB»'. .30 057 <00 52.0). Sloats,' 10 070 <10 1.30,. W,'. 10375 ,16037). Nalsoz. 100103 >23288), Lv. 11 517 >15113), sonstige >061. Genf, 13. September. Die Völkerbunds-Versammlung hat zu Beginn ihrer heu tigen Sitzung über die bisher angenommenen 'Anträge Beschlich ge sag!. Der deutsche Anirog auf Prüfung der Be stimmungen über den Minderheitenschutz wurde dem 0. (Politischen) 'Ausschuß über wiese». Damit ist zum eiche» Maie der zuständige Ausschuß der Bölkcrbiiudüvcrsaiiimluiig mit der Mindert,e-icciffrage be saht »uv eiuspreiheild den, oft geüichcrte» Wunsche der Miuder- heitknoertreter Gelegenheit zu einer eingehenden Erörterung der gesamte» Frage gegeben. 'Außerdem wurde der holländische Antrag über die 'Aörüslungssrnge dem 3. Ausschuß und der nor wegische 'Antrag betreffend Prüsung der Mandnnlskommissioii dein 0. 'Ausschuß uberwiesen. In Fortsetzung der allgemeinen 'Aussprallg.' Uber die Tätig keit des Bolkerbiinöes sprach im 'Namen der Schweiz Bundesrat Moila. Er ging davon nus, daß man vom Dälterbuno kenn: magchl-e Wirkung erwarten dürfe. Wenn der Wille zur Zu sammenarbeit nicht stärker werde, so bestehe die löesahr, daß di« Taligkei, des Pollerbundes lediglich den Friedhof der nicht ratifizierten Konventionen ver größern werde. Da auch unter den europäischen Staaten eine engere Zusammenarbeit notwendig sei, hätten nicht nur alle befragten S.aalen, sondern alle Mitglieder oes Völker bundes erklärt, d e Initiative Briands werde seinen Namen der Nachwelt überliefern. Aber die Form der Zu- lammenarbeit sei nicht gleichgültig. Es handle sich mehr um eine Idee, eine neue Politik, als um die Schaffung ,nes neuen Organismus. Malta erinnerte an ein Wort Slresemanns, daß man gerade in der internationalen Politik die am wenigsten tomplizierl« und Nächstliegende Lösung suchen müsse, und warnte vor einem Dualismus im Verhältnis zum Völkerbund. Zum Schluß der heutigen Vormittagssitzung ergriff der Präsident des Britischen Handelsamts, Graham, das Wort, um, wie .„'gekündigt, die Ausführungen Hendersons nach der wirtschaftlichen Seite hin zu ergänzen. Er ging aus von der i-errscheuden Wirtschaftsdepression, deren Hauptkenn., «eichen ein starker Preissturz und «ine dadurch hervorgerusen« ilrbeitslosigkeit sei. Der Preissturz sei in der Hauptsache zu- «ückzusühreu auf die ungleichmäßige Verteilung des Goldes und Wahlkreis Sl: Württemberg. Soz. 283 00« <272 0001. Dual. 55VVV >7100«), Zentrum »V4 90« >235 000), Kom. 13100« <83 oo«), Staalsp. 197 00« ,53 00» DVp. 110 00» Dem.). Wp. 3100« ,15 00«). Nalsoz. 132 000 ,22 VON). Land'ound 180 00« <109 000). Vr. 29 000 <12 000), VoikSd. 02 000. Wahlbeteiligung: 1107 000 <1 153 000). Wahlkreis 32: Baden. Soz. 210 000 <201000), Dnal. 32 000 >71 000), Zenlrum 351 NO« >207 000). Kom. 112 000 <07 000), Staatsp.. 115 000 <80 000 DB,'.. 01 000 De,».). W','. 31 000 <31 000). 'Nalsoz. 226 000. <20 000). Lv 10 000 ,11000). Br. 11 000 ,15 000). Kons. 5000, Volks«) 57 000. Wahlbeteiligung: 1 179 001t ,900 000). Wahlkreis 34: Hamburg. Gültige Stimmen: 751 632 >692 745), Soz. 219 848 (255 133). Dnat. 31 167 ,88 021). Zenlrum 19 991 >10 859), Kom. 135 210 ,,16 110). DB,' 00 036 ,95 715). Staalsp. 61130 <80 311 Dem i. W,'. 16 800 ,16 375). Nalsoz. 111581 ,17161). Lv. 512 ,031). Kvns. 20 712. Chr.-Soz 018. svnstige 1256. * Die Ergebnisse der Wahlkreise 28. 29 und 30 (Freistaat Sachsen) finden unsere Leser im Innenblalt. — Die Ergebnisse der in der vorstehenden Ausstellung noch fehlenden Wahlkreise trage» wir in der nächsten Nummer nach. Weyn Landlagswahi gewesen wäre Dresden, den 15. September. Würe mit dem gestrigen Stimmenergeünis zu der sächsischen Lcmdteigswahl gemäbit worden, so würde sich folgende Verteilung der 96 Sitze ergeben hoben (die jetzige Verleitung der Sitze ist in Kmmmein cmaesührt): Sozioidemokioten 91 >32), Deutsei nationale 4 <5>, Kommu nisten 15 >13), Deutsche Volksportei 7 <8), Sioolsporte, 4 <5), Wirts« of sporlei 8 ,10). 'Nationalsozialisten 18 >14), Landvoln 5 ,5). Votksrechlportei 2 <2), Christl.-ioz. Volks- dieiili 2 (2). Bei dieser Berechnung ist angenommen worden, datz die Deutsche Volnsportei und die Christi-ioz. Volksge meinschaft sowie dos Landvolk und die Konservative Volnspirtei, die tiir die Reichstogswool gemein,ame Neiehslisten ausgestellt haben, auch bei der Landtags- ivaht gemeinsame Listen ausgestellt batten, und dag dje Zeutrnmspartei, wie bei der Landtagswahl im Juni, eine Liste »nt der Wirtschaflspa,tei ausgestellt hätte. Lasst mau diele Voraussetzungen fallen, so würden die Dentiche Voikspariei und die Wirtschaftspartei je einen Abgeordnetensitz weniger und die Dentschnationale Volks- partei und der Christl.-soz Voiksdienst je einen Abge ordnetensitz mehr baden. Diese — rein theoretische — Berechnung ist insofern interessont, als die Nationalsozialisten bekanntlich schon wieder die Auslösung des sächsischen Landtages anstreben. Das gestrige Wahlergebnis zeigt, daß eine Neuwahl gegenwärtig zwar den NationalsazialistenMandatsgeminn bringen würde, daz aber eine ReaUsreaierung nach wie vor uwnögli.n bleioen würde. Gleichzeitig aber würde eins Stärkung der marxistischen Linken einffeten. — Vielleicht trägt diese Betrachtung dazu bei, die Vernunft im sächsischen Landtage zu stärken. man hoffe, daß die Bank für Len Internationalen Zahlungs ausgleich ln dieser Hinsicht normalisierend wirken werde. Den Hauptgegenstand seiner Ausführungen bildete di« Frage des Z o l l w a s se n st i l I st a n d e s, der von der letz ten Völkerbundsversammlung angeregt wurde und zu der Wirt- schastskonferenz im Mürz dieses Jahres geführt hat. Das Er- gelmis dieser Kouferenz, das Abkommen über die Stabilisie rung der Tarife und das Protokoll über die weiteren Verhand lungen, sei hinter den Erwartungen, die England und andere Staaten hegten, zurückgeblieben. Es sei unbedingt noiwendig, daß die in Aussicht genommenen Verhandlungen über die Herab setzung der Zolltarife sobald als möglich beginnen. Jedenfalls müßien sie vor dem Ablauf der Frist cinsetzen. die für den Zollwaffenstillstand vereinbart wurde, also vor dem 1. April nächsten Jahres. D>e Staaten möchte» praktische Ergebnisse sehe», ehe sie sich weiter binden. Graham machte von der Er öffnung dieser Verhandlungen die Ratifizierung des Handels abkommens durch Großbritannien abhängig. Er betonte wie derholt, daß die Vorbereitungen für diese künstige Konferenz zur Herabsetzung der Zölle und zur Schaffung sreierer inter- lunionaler Hnndelsbeziehungen so rasch wie möglich cingeleitet weroen müßten. Gewiß Hube jede Regierung ihre besonderen Probleme und sei oft aus politischen Gründen gezwungen, Zoll- «rhöhungen oder andere Schutzmaßnahmen zugunsten des einen oder anderen Wirtschaftszweiges zu ergreifen. Aber derartige Maßnahmen seien nur Notbehelfe, die zu keiner nachhaltigen Besserung der Wirtschaftslage führen könnten. Er richte des halb a» alle Delegationen die Ausfordcrnng, unerschrocken und ausrichtig an der Senkung der Tarife mitzuarbritcn. Es handle sich um den wirtschaftlichen Wiederaufbau der Welt. In der allgemeinen Aussprache der Sonnabendsitzung der Votkerbundsversammllliig beantragte der Vertreter von Kolum- bia. Urutia, die Entsendung einer Huldigungsadresse an die bolivianische Regierung anläßlich des 100. Todestages des Be freiers Südamerikas, Bolivar. Der kolumbianische Antrag wurde von dem deutschen Vertreter, Graf Bernstorff, unter stützt, worauf die Versammlung einstimmig die Entsendung der Huldigungsadrcsse beschloß. Die Generaldebatte der Vollversammlung über den Jahres bericht des Generalsekretärs wird voraussichtlich am nächsten Dienstag zu Ende gehen. Als einer der letzten Redner ist Reichsaußenminister Dr. Turtius in die Rednerliste einge tragen. ^ Graf Toudenhooe-Salerghi. der bekannte vertre- de» Paneuropagedankens, ist in Gens «ingetroffen. PNsU-Ms „Wahlvorbereilungen" ?. D. Warschau, 13. September. Das Schicksal der verhafteten polnischen Oppositionsführer Ist bisher noch unklar, da die maßgebenden polnischen Stellen sich weigern, iugcndivelche Informationen zu erteilen. Der Untersuchungsrichter hat gegen sämtlich« Angeklagte Präventiv haft, die zwei Monate andauern kann, angeordnet. Aus dieser Maßnahme allein ist zu ersehen, daß das Ziel der Regierung vor allen «ine Unschädlichmachung der Opposi- tionsfiihrerfllr die Zeit des Wahlkampfes ist. Die Zahl der Verhafteten Hai sich inzwischen um einen ehemali gen demokratischen Abgeordneten vermehrt und beträgt gegen wärtig zwanzig Personen. Welcher Vergehen sie all« angeklagt werden sollen, steht noch nicht fest, gerüchteweise verlautet jedoch, daß beispielsweise der sozialistische Führer Liebermann be schuldigt werden soll, die Ausnahme einer Ausländsanleihe durch Polen hiniertnebcn zu haben, Der andere sozialistisch« Führer und ehemalige Ministerpräsident Varlicki soll des Bilder schmuggels ins Ausland angeklagt werden, der Sozialist Liol» kosz soll wegen einer Red« in Berlin angeklagt werden, in der er sich für eine friedliche deutsch-polnische Grenz« rcvision ausgesprochen hatte. Die Beschuldigungen sind, wie man sieht, an den Haaren herbeigezogen. Die Verhafteten sollen in der Festung Brest, wo sie untergebracht sind, schlechter als gewöhnliche Ver brecher behandelt werden. So sind ihre Verteidiger, die sich aus den angesehendsten Advokaten Polens rekrutieren, bis her noch nicht zu ihnen gelassen worden. Das Erhalten oder Aufgeben von Post ist ihnen verboten und sie dürfen sich'nicht einmal Zigaretten kaufen lassen. Die Verteidiger werden heute dem Staatsanwalt ein Schreiben überreichen, in welchem sie u. a. die Ueberfllhrung der Verhafteten in ein Zivilgesüngnis fordern, ferner, daß die Verhafteten nicht wie Verurteilte, son dern wie in Untersuchungshaft befindlich« Personen behandelt werden. Die Verhafteten sind bereits vor dem Untersuchungsrichter vernommen worden. Bei der Mehrzahl der Abgeordneten weist die Vernehmung darauf hin, daß sie auf Grund der Artikel 100 und 101 des polnischen Strafbuches angeklagt werden sollen, die noch aus der Zarenzcit stammen, und die von der Vor bereitung eines Staatsstreiches sprechen und eine Mindcststrafe von 10 resp. 15 Jahren schweren Zuchthauses vor sehen. Mit großer Spannung werden die für morgen seit über zwei Monaten angekllndigten Protestkundgebungen der polnischen Links- und Zentrumspartei in einer Reihe von polnischen Städten erwartet. Die Behörden haben trotz- der deutlichen Bcrfassungsvörschrift, der zufolge während der Wahlperiode keinerlei Bersammlungen verboten werden dürfen, die Abhaltung von Versammlungen am mor gigen Sonntag unter freiem Himmel untersagt. Die Versamm lungen dürfen nur in geschlossenen Räumen stattfinden, und zwar auch erst mit Zustimmung der Polizeibehörden. Die ge samte polnische Polizei befindet sich in höchster Alarmbereitschaft. Aus der Provinz werden inzwischen weitere Protestkundgebungen der Bevölkerung gegen die Verhafteten bekannt. In Lodz wur den bei den Demonstrationen mehrere Polizeibeamt« verletzt. Das Parteiorgan der polnischen Sozialisten in Warschau ist heute zum füusten Male in dieser Woche beschlagnahmt worden. Eine neue deutsche Universität In Japans Hauptstadt. ? Am 29. Juni wurde endlich erreicht, worauf man so lange * gehofft und geharrt hatte. In Tokio, Japan, wurde der Grund stein gelegt zum Neubau der katholischen Universität. Es «- regnete in Strömen, und doch war die Beteiligung an dieser Feier eine ungewöhnlich starke. Vor allem zahlreich war das Diplomatische Corps vertreten. Man war sich eben der Größe der Stunde bewußt. Man kannte die großen Hoffnungen, die man auf die Entwicklung dieser deutschen Hochschule setzt. Mit Recht darf man annehmen und erwarten, daß mit diesem denk würdigen Tage die Schicksalsstunde der schwer geprüften Uni versität ein Ende nehme. Es bestehen in der Tat berechtigte Hoffnungen, daß diese Universität einmal entscheidend in die Neugestaltung des Reiches der „Ausgehenden Sonne" eingreifen wird, daß sie dem Volke Führer sein wird in den schwierigen sozialen Fragen der Jetztzeit, und daß sie nicht zuletzt ein sicheres Bollwerk sein wird gegen den von Rußland eindringenden Bolschewismus. Bei nüchterner Berechnung wird man damit rechnen können, daß im kommenden Sommer der Neubau soweit fertig- gestellt ist, daß man ihn beziehen kann. Das neue Gebäude bietet Platz für etwa 800 Studenten. Außerdem enthält cs große Vibliotheksräume mit geräumigen Arbeitszimmern. Aber mit Beendigung de Baues und mit der Hoffnung, in absehbarer Zeit viele Studenten zu haben, ist die Neuentwicklung der An stalt keineswegs abgeschlossen. Es gilt schon jetzt, sich über die Mittel und Wege klar zu werden, wie die Universität ausgebaut werden muß, um das zu leisten, was ihre Gründer von ihr er hofften, und was man noch heute von höchsten kirchlichen Stellen von ihr erwartet. Noch am 25. Juli hat der Hl. Vater Pius XI. einen neuen unzweideutigen Beweis ge geben. wie sehr ihm die Entwicklung der Hochschule am Herzen liegt, und welche Bedeutung er ihrem Wirken zumißt. Der Papst hat allen Wohltätern und Gönnern der Universität in Tokio ein mit seiner Unterschrift versehenes Bild gewidmet, dem er noch die folgende,, Worte beigefügt hat: „Allen unseren geliebten Kindern, die zum Bau „»serer Universität in Tokio beitragen werde», welche uns sv sehr am Herzen liegt, und durch die Wir so viel zur Ausbreitung des Reiches Christi im äußersten Osten erwarten, erteilen Wir mit großer Liebe und väterlicher Dankbarkeit den apostolischen Segen. Dal Baticano, 25. Juli 1930. Pius XI.« Die kraftspendeiiden Worte unseres Hl. Vaters sowie die freudige Tatsache, daß man mit dem Neubau der katholischen Universität kn Tokio begonnen hat. sollen unser Augenmerk wieder hinrichten nus die gewaltigen und Verantwortung»- schweren Ausgaben, die wir deutsche Katholiken im ferne» Osten zu erfüllen haben, zur Ehre des christlichen Namens, aber auch — wie wir hoffen dürfe» — zum Segen unseres Vaterlandes. (Deutsch« Universität in Japan. Postscheckkonto Köln 10 879.) Wetterberlchl der Dresdner Wetterwarte Witierungüauosichie». Wechselnd, teils stark teils schwach bewölkt. Vorwiegend trocken, aber örtlich besonders in de» Gebirgen und an deren Nord-Abdachungen vereinzeile Schauer wahrscheinlich. Etwas Temperaturriieligaug. Nachts und van mittleren Gebirgslagen ab auch tagsüber kühl. In der Nie derung tags Temperaturen bis zu gemäßigten Werte» anstei gend. Winde aus westliche» Richtungen, vorherrschend mäßig, in sreien Lagen zeitweise auch ausfrischend. Für freieren Kandel Graylmi vor der Völkerbunds-, Versammlung
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