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Beratungen -es Katholikentages Freitag v. Münster, 8. September. Am Nreitaamorgen Hegt wieder herrlicher Sonnenschein «der d r Stad^MUnster. Zwei Pontifikalämter leiten heute „„„ ra- «^».nttaauna der Kathollkenver ammlnng ein: Das ^n 'im Soh^Dom>e7mit seines unberührten mittelalterlichen Muckt das eindrucksvollste Syinbol westfälischer Elaubenstreue ^a stellt das zweite in Lamberti, der Hauptpfarrkirche der Stadt, von deren planten gotischen Mrmen die Medertäuferkästge noch heute von harten Kämpfen um di« Nemhe.t und Mchrhert des katholischen Glaubens künden. 7. Kurz nach 10 Uhr begann in der S adthalle die erst e g e. tcklosiene Versammlung. Unter den Teilnehmern, die den groben Saal füllen, bemerkt man wiederum zahlreiche hohe kirchliche und weltliche Würdenträger. Außer den gestern ge. nannten Mitgliedern des Episkopats ist inzwischen noch Bischof Verningvon Osnabrück eingetroffen. Nach einem kurzen Er. öffnungswort des Präsidenten von Neipp erg nahm der Vorsitzende des Zentralkomitees. Fürst Alois zu Löwenstein, das Wort, um über die Arbeit des Zentralkomitees Bericht zu erstatten. ' Nach den neuen Satzungen soll künftig das Zentral, komitee auf fünf Jahre gewählt werden. Das Zentralkomitee sah sich gezwungen, gegen gewisse in der Oeffentlichkeit aus kon. fessionellcn Gesichtspunkten heraus erhobene Angriffe gegen die Durchführung der Ostsicdlung Einspruch zu er- heben. Das Zentralkomitee stellt fest, das, aus wirt. rchaftlichen Gründen nur der deutsche Osten für die bäuerliche Siedlung in Frage kommen kann. Wenn man m der Berücksichtigung auch katholischer Siedler aus dem katholischen Westen konfessionelle Interessen vermutet, so müßten solche Der- dächtigungen als völlig unbegründet zurückgewiesen werden. Wenn auch gleichwohl di« Siedlung nach Möglichkeit auf kon. sessionelle Geschlossenheit Wert legen müsse, so sollten aber damit unnötige Reibungsmöglichkeiten vermieden und di« seel sorgerische Betreuung der Siedler sichergestellt werden. Die nationale Bedeutung der Ostsiedlung sei unverkennbar. Jede Verdächtigung der nationalen Zuverlässigkeit der katholischen Siedler müsse entschieden zurückgewiesen werden. Fürst Löwenstein gedacht« des Wechsels in der Vertretung des Hl. Stuhles beim Deutschen Reiche seit dem letzten Katho likentag und entbot dem aus Deutschland geschiedenen che- maligen Nuntius und heutigen Kardinalstaatssekretär Eugenia -Pacelli treue Grüße. Er schlug vor, an Kardinal Pacelli «in Telegramm folgenden Wortlautes zu senden: „Die deutschen Katholiken, zn ihrer 69. Generalver sammlung vereint, entbieten Ew. Eminenz ihre ehrerbie tigsten Grüße in dankbarer Erinnerung der unvergeßlichen Verdienste, die Ew. Eminenz als Apostolischer Nuntius um die alljährlichen Generalversammlungen um die katholische Sache in Deutschland und um Deutschland selbst erworben haben. Für das Präsidium der t>9. Generalversammlung Gras Ncipperg." Di« Versammlung stimmt« der Absendung dieses Tele gramms begeistert zu. Fürst Löwensteins Gruß galt sodann namens des Zentralkomitees dem Nachfolger Pacellis, dem neuen Apostolischen Nuntius in Berlin Cesare Orsenigo, dem der Redner die Versicherung gab, daß das Zentralkomitee seine Arbeit auch weiterhin in rückhaltloser Ergebenheit zum Heiligen Stuhle und zu den Bischöfen durchführen werde. Der Vorsitzende macht schließlich den Vorschlag, der Ein ladung der Stadt Nürnberg, die 7N. Generalversammlung im Jahre 1931 in ihren Mauern stattfinden zu lassen, Folge zu leisten. Auch dieser Vorschlag wurde von der Versammlung «it starkem Beifall begrüßt und angenommen. Die Neuwahl des Komitees der Deutschen Katholikentage wurde auf den Vorschlag des Universitätsprofessors Prälat Mausbach durch Akklamation vorgenommen. Es war ein Beweis und eine dankbare Anerkennung für die hervorragende Führung der Geschäfte, daß das Zentalkomitee in seiner bis herigen Zusammensetzung mit Fürst Alois zu Löwenstein an der Spitze für die nächsten fünf Jahre einstimmig und begeistert wiedergewählt wurde. Im weiteren Verlauf der ersten geschloffenen Versammlung kamen zwei für das Auslandsdcutschtum außerordentlich ---'ch- klge Probleme zur Erörterung. Zunächst sprach Univ "'rof. Dr. Schmidlin, der den Lehrstuhl für Missionswissens -cir an der Universität Münster innehat, in einem instrutUoeir Referat über die Probleme, die das katholische Missionsweseir unserer Tage den deutschen Katholiken auferlegt. Er ging aus von den furchtbaren Rückschlägen, die der Weltkrieg dem deut schen Missionswesen zugcfiigt hat und gab erneut der Forde- rung Ausdruck, daß endlich das Unrecht, das seit dem Welt- kriege der deutschen Mission durch die Wegnahme großer Missionsgebiete zugefllgt worden ist, wieder gutgemacht werden müsse. Zur Begründung wies Prof. Schmidlin hierauf auf die hervorragenden Beiträge zur Missionspraxis und zur Missionswiffenschaft, die gerade von Deutschland dem großen Missionswerk der Kirche beigcsteuert worden sind. Er bezeich» nete als nächste dringende Aufgabe des deutschen Katholizis» mus eine tatkräftige Erweiterung und Fundierung auch der materiellen Missionskraft und betonte die kulturpolitische Be« deutung des Missionswesens auch für das Deutschtum. Das lebhafte Interesse, das die Versammlung den Ausfüh rungen Prof Schmidlins entgegenbrachte, erfuhr noch eine Steigerung, als der den Lesern der „TrrmLura" von seinem jüngsten Besuche in Berlin bekannte Missionsbischof Dr. Hen. ninghaus, von Süd-Schantung das Mort nahm, um namens her Missionen und Missionsgesellschaften dem deutschen Katho- lkizismus auf diesem Katholikentag für die Aufwärtsentwicklung tzu danken, die das katholische Missionswerk seit seiner über 4üjährigen Wirksamkeit in China in der Heimat gesunden habe. Der Bischof erinnerte an einen hervorragenden Priester der Diözese Münster, der bahnbrechend für den deutschen Missions, gedanken gewirkt hat, an den Gründer des Missionshauses in Cteyl und der Gesellschaft vom Göttlichen Wort, p. Arnhold Jansen, und gab schließlich seiner Freude über die Teil« nähme auch der intellektuellen Kreise am Missionswerk Aus druck. Der Bischof schloß mit einigen Hinweisen auf die Lage des Missionsiderkes in China und mit einem Appell zu weiterer enger Zusammenarbeit zwischen deutscher Heimat und katholischer Mission. Seine Ausführungen lösten in der Versammlung stür mischen, minutenlangen Beifall aus, der als volle Zustimmung zu weiterer treuer Mitarbeit am Missionswerk des deutschen Katholizismus gedeutet werden darf. Das zweite große Referat, das den Abschluß der ersten ge schloffenen Versammlung bildete, hielt ?. Beda Klein- sch m idt v. ?. bl., Paderborn, über das katholische Auslands, deutschtum. Der Redner ging ausführlich ein auf die gewaltig« Arbeit der zahlreichen katholischen Organisationen, die für das Deutschtum im Ausland geleistet wird, an seiner Spitze den Reichsverband für das katholische Auslandsdeutschtum. Wir behalten uns vor, auf diese bedeutsame Rede noch ausführlich zurückzukommen. Die außerordentliche Bedeutung, die der deutsche Katho- likcntag dem katholischen Auslandsdeutschtum entgegenbringt, kam in dem wiederholten stürmischen Beifall zum Ausdruck, durch den Pater Veda Klcinschmidts hervorragende Ausführun gen unterbrochen wurden. Rede des Nuntius Der Freitagabend brachte die erste öffentliche Versammlung des Katholikentages. Ihren Höhepunkt bildete die Ansprache des päpstlichen Nuntius Orsenigo, die in beiden Festhallen zu Gehör gebracht wurde. Der Nuntius erklärte u. 0., niemand wäre mehr berechtigt, die Menschheit an die Pflicht der christlichen Er ziehung zu erinnern, als die katholische Kirche, denn im Laufe all der Jahrhunderte sei niemand ein sorgfältigerer Hüter der Erziehung der Völker gewesen als sie. Die katho lische Kirche habe in den Zeiten geistiger Verwirrung immer wieder mit ihrer klaren Philosophie die Willensfreiheit ver teidigt, ohne die der Bcgrisf der Erziehung nicht denkbar wäre. Die'katholische Kirche habe ferner jederzeit die Institution der Familie beschützt, in deren Schoße die Erziehung zu erfolgen habe. Das habe ost gewaltige Kämpfe gekostet und manchmal habe sie diesen Schutz mit dem Verlust ganzer Nationen bezah len müssen. Die Unauflöslichkeit des ewigen Bundes, der Segen einer zahlreichen Kinderschar, die Autorität der Eltern als Stellvertreter Gottes, die religiöse Durchdringung des Fa milienlebens, das alles seien Lehren des katholischen Katechis mus und auch Forderungen jeüer weisen Erziehung. Ebenso hätte» die Katholiken den religiösen Cha rakter der Schulen stets vertreten. Tank der christlichen Erziehung habe die katholische Kirche unter ihren Kindern bei allen Nationen und zu allen Zeiten so erhabene Repräsentan ten reiner Menschenliebe answeisen können, die sie mit Recht der Menschheit als Tugendvorbilder hinstelle. Der Ansprache des Nuntius folgten in beiden Festhallen Reden über das Thema „A u gustinus' Send u n g an seine und unsere Zeit", die von de» Universitätsprosessoren Dr. Mansbach tMünster) und Tr. Eibl lWiens gehalten wur den. Zum Abschluß der Versammiung sprachen in den beiden Festhallen Dompredigcr P. DiomisiuS Ortsiescr O. F M. (Köln) und Ministerialrätin Freit» von Geb satte! (Mün chen) über „Die fortschreitende Entchristlichuug unserer Zeit n»d die katholische Aufgabe. Den Abschluß der Veranstaltungen am Freitag bildete die Generalversammlung der kath 0 lischen SchuI - organisation, die zugleich als große Ellernversammlung ausgestaltet war. * Die zehn Gemeinschaften der Vertretcrtagung. die unter Leitung von Reichskanzler Marx, Lehrer Bernhard Berg mann-Düsseldorf. Studiendirektor Paul Dirking-Herten/West- falen, Universitätsprofessor Dr. Konen. Rektor der Universität Bonn. Univerütätsprosessor Dr. Heinrich Weber-Münster Gene- rallekretär Elisabeth Zillken-Dortinnnd. Fran Oberschulrat Pfennings-Münster, Gcneralvräses Ludwig Wolker-DUsieldorf, Pater Friedrich Muckermann-Münster. Abgeordneter Josef Joos standen, haben ihre Arbeiten beendet. Die Teilnahme an" den Gemeinschaften, für die die Hörsäle der Friedrich Wilhelm Uni- versttät zur Verfügung standen, mar crsreulich stark. Das Er- gebnis der Beratungen wird am Samstag der zweiten geschlosse ne» Mitgliederversammlung vorgelegt werden. Sonnabend Münster, g. September. Am Sonnabendvormittag fand die Generalversammlung des Volksvcreins für das katholische Deutschland statt. Das Hauptreserat hielt Dr Konrad Algermiss-en über das Thema: „Die deut schen Katholiken im Kampf mit den revolutionieren den Strömungen der Gegenwar l". Er führte u. a. aus: Was den linksradikalen revolutionä ren Bewegungen der im Osten ausgehende Sowjetstern, ist den rechtsradikalen revolutionären Richtungen das vom Kreis um gebene Hakenkreuz des nordischen Menschen. So treffen sich im Kampf gegen Christus und seine Kirche die revolutionären materialistischen Strömungen von links und die revolutionären pantheistischen Strömungen von rechts. Durch eine internatio nale Verbindung des sozialistischen Freidenkerlums, die sich heute über zehn Länder erstreckt, dringen die atheistischen Ar beitsmethoden des russischen Bolschewismus immer mehr auch nach Deutschland ein. Nach russischem Muster hat man vor eini gen Monaten in der deutschen Reichshauptsladt antireligiöse Aufzüge und Schaustellungen veranstaltet. Noch hat man bei uns nicht die Macht, es dem russischen Gottlosen-Bunde glcich- zutun, aber man erstrebt sie. Wie die linksrevolutionären Strömungen, so suchen auch die revolutionären Bewegungen von rechts das Christentum durch eine heidnische Weltanschauung und den christlichen Kult durch einen atheistischen zu ersetzen. Beide lehnen sich auf gegen den Geist Christi und suchen die christliche Kultur zu zertreten. Beide sind selber aber ganz und gar kulturlos. Deshalb wirken sie nicht kulturfördernd, sondern kulturzersetzend und kultur- zcrstürend. Zwischen Sowjetstern und Hakenkreuz ragt das Kreuz Christi empor. Dieses Kreuz ist uns allen In diesen schwe ren Zeiten ernste Mahnung zur Einigkeit. Schaffung der gro ßen katholischen Einheitsfront, Schaffung einer großen katho lischen Volksbewegung, das sind die Ausgaben der deutschen Ka tholiken Im Kamps« gegen die revolutionierende» Bewegungen der Gegenwart. An erster Stelle mitzuwirken an der Schaffung dieser Einheit, ist eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben des Volksvereins. — In der zweiten öffentlichen Versammlung am Sonnabendnachmittag sprach Reichskanzler a D. Dr. Marx (Berlin) über: 4 0 Jahre katholischer Kultur arbeit". Er führte u. a. aus: Wenn wir heute auf eine aus gezeichnete soziale Gesetzgebung in unserem deutschen Vater lands stolz Hinweisen können, dann ist das mit in erster Linie dem katholischen Volksteil und der Schulungsarbeit des Volks- Vereins zu verdanken. Mit Genugtuung können wir auch dar auf Hinweisen, daß so viele ausgezeichnete und im öffentlichen Leben hochverdiente und bewährte Männer der Nachkriegs- und Nachrevolutionszeil gerade aus dem katholischen Volk-steil, zum sehr großen Teil aus dem katholischen A r b e i t e r st a n d e heroorgegangen sind. Männer, denen das deutsche Volk den so zialen, den wirtschaftlichen und staatlichen Wiederaufbau in die ser schwersten Zeit der Geschichte unseres deuischen Vaterlandes mit verdankt. Diese Männer sind fast ausnahmslos in der Schule des Volksvereins vorgebildet worden. Unsere christlichen Gewerkschaften haben ihre Wurzel im Volksverein. Schon von vornherein hat es sich der Volksvercin zur Aufgabe gestellt, seine Mitglieder nicht nur zu sozialen Menschen heran zubilden. sondern sie auch über die Pflichten der staatsbürger lichen Gemeinschaft zu belehren und zur Erfüllung dieser Pflich ten zu erziehen. Ein sehr großer Teil des katholischen Volkes hat sich gerade unter der Leitung des Votk-svereins immer mehr und mehr in die Pflichten der Neuzeit hineingclebt. In der Nachkriegszeit ist die weltanschauliche Arbeit des Volksvereins von Jahr zu Jahr mehr in den Vordergrund gerückt. Durch diese Arbeit stellte sich der Volksoerein als beson ders wertvolle Kraft in den Dienst der Aufgaben der Katho lischen Aktion. Ter Volk-sverein wird dann seine großen Auf gaben erst ganz erfüllen können, wenn er die von allen Ständen und Standesorganisationen, von Priestern und Laien, von Aka demikern und Volk getragene und gepflegte und die alle Stände und Stämme überdachende katholische Massenorganisation wird. Ferner sprach Umversitätsprosessor Tr. Brauer tKöln) über das Thema: „Der sozialistische Geist und die katholische Kirch e". Er erklärte: Krieg und Nachkriegs zeit hatten in vielen Katholiken die Hoffnung gezeugt, daß es gelingen würde, einen schöpferischen Friede» zwischen Katholi zismus und So.zialismus herzustellen. Sofern wir die hinter uns liegende Zeit als eine in gewissem Sinne abgeschlossene Pe riode anzusehen haben, sind wir gezwungen, sestzustellen, daß die Friedenshoffnungen gescheitert sind. Wenn gefragt wird, ob die gewünschte „Begegnung" nicht dadurch herbeigeführt wer den könne, daß der So.zialismus rein als Gegemvarts- und Zu kunftssache, der Katholizismus aber als Weltanschauung „im höheren übcrweltlichen Sinne" austritl, so daß also beide sich ihren eigene» Bereich ehrlich und ansrichtig zuerkennen, so mus; die Antwort verneinend lauten. Die katholische Kirche wahrt bei ihrer ablehnenden Haltung solchem Ansinnen gegenüber nicht enge Kircheninteressen, sondern die Interessen der Mensch heit schlechthin Nicht . Kam'a'ismus oder Sozialismus" heißt die Alternative, sondern ' i stckasl als Fluch oder als Segen!" Niemals wird sozialer Friede sein, wenn wir nicht Christus den sozialen Stürmen gebiete» lassen. Daran wird und muß sich erweisen, daß die katholische Kirche der fortlebende Christus ist, daß sie die göttliche Kraft hat, den sozialen Frieden zu bringen. Das aber ist unser Glaube, den nichts und niemand erschüttern kann! Unioersilru-,'dozeiii Dr I. V e e k > n g lFreiburg i. Br t be handelte das Thema „C a r > l a s g e s i n n u n g und -tat in Jugend und Volk" Einstellung des gesamten christliche» Heisermillens und Hetferdienstes aus die Zeitiwtweiidigkesten, Aufruf von Volk und Jugend zu solcher Orientierung an den Zeitbedürfnissen und Zeitaufgaben. das ist gerade gegenwärtig ein besonders dringendes Gebot der Tlnnde. Zu einer derartig aufrüttelnden Orientierung rufen besonders drei ernste Gesah- renkomplere Die erste Gefahr ist die der Säkularisierung des fürsorgerischen Helsens. Nicht Kundgebungen und Proleste wer den die ernste Gefahr der Verweltlichung der Wohtsakrispflege banne». Nur durchgreifende Talen können hier Ganzes errei chen. Die zweite große Gefahr ist die starke Verkeamtung und Technisierung, der Fürsorge. Das Bewußtsein, daß Fünorgever- bände und Jugendämter. Earitasorganisationen und fürsorge rische Fachvereine >n umfassender Arbeit sich der' Menschennot annchmen. hat in weiten Volkskreisen die Auffassung entstehen lassen, daß der einzelne zur persönlichen Hilfe nickt mehr so sehr benötig! wird. Nur durch die Wiedererweckung des Ver- anlworlungshemiisztseins. des Gesamtvolkes durch ebrenamtstche und nachharlichc Hilfe ist aber dem Ilcbermaß de- Gegenmarts- uot wirksam beizukommen. Eine dritte entscheidende Gestikr liegt in der vielfach nach mangelnden westnusschauenden Var- beuguna und der häufig noch fehlende» Tieshohrung gegenwär tige» Helsens. Wir können die großen Ausgaben nur lasen, wen» das gesamte katholische Volk den Ernst der Mitverant wortung tief in der Seele spürt und dieses Vcrantworlungs- bewußtsein zu durchgreifenden Daten werden läßt. KuldignngO-Telegramme An den Heiligen Vater und den Reichspräsidenten. An Seine Heiligkeit Papst Pius XI. wurde so!g:»des Telegramm gerichtet: „Zur 69. Generalversammlung sind die deutschen Katho liken in Münster in Westfale» versammelt z» beraten über die Abwehr der christlich-feindlichen Bestrebungen in der Gegenwart und insbesondere über die Euzrklika vom 23. Dezember 1929 Uber die christliche Erziehung der Jugend. Sie entbietet Eurer Heiligkeit in rhrfiircktroltjter Gesinnung die Versicherung kindlichen Gehorsams »nd der Treue gegen den Apostolischen Stuhl und erbitte^ gehoriamsl l-ei» Aposto lischen Segen." Das Telegramm an den Reichspräsidenten von Hlndenbnrg hat folgenden Wortlaut: „Die zur 69. Generalversammlung in Münster versammelten deutschen Katholiken versichern dem hochverehrte» Herrn Reichs. Präsidenten treueste Ergcbcnl>eit und cisrioste Mitarbeit an der Ueberwinduiig der schwierigen Zeitlagc zum Wahle des deutsche» Volkes."