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Sächsische Volkszeitung : 09.09.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193009092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300909
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300909
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-09
- Tag 1930-09-09
-
Monat
1930-09
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.09.1930
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Für den Wahlsonds gingen weiter folgende Beträge ein: Uebertrag von Quittung V <S, B. Rr. 200> 402,40; N. N., Trespen, 3,—; Knauck, Tresden- Colla. 2,— : Elßner, Poslsekretür, Dresden, 2,— : I. R., Dres den, 2,— : Kästner. Setmitz, 1,50: Hübner. Reichenau, 2,—: Leh mann. Olrerlungwitz. 3,—; Böhme, Zittau, 2,— : Marschner, Schirgiswaide, 3,—: Dr. F. Steubner, Studiendirektor i. N.. Bautzen, 10,—: Fritz Winkler, Dresden. 3, —: I. B., Leipzig, 2,—: A. Karch, Leipzig, 3,—; Kaufmann Dluhosch, Dresden, 8,— : Abtei Marienslern. 5,— Delank, Dresden, 2,—: Christian Dittrich, Dresden, 3,—: Dr, W. Tl)„ Leipzig, 3,—: zusammen: 456.80. ^«arteifreundc! Stärkt auch weiter den Wahlfonds der Sächsischen Zentrumspariei! sPostschcckkonto Dresden 112 551. Hermann Tränkner, Iagdwcg 25, Dresdens. vrttäen und Umgebung Zum Besten -er Kriippelhilse - Dresden, 8. September. 11m den Verein Krüppelhilfe, der das einzige Krüppclhcim in Ostsachsen in Dresden unterhält, finanziell zu unterstützen, fände,, sich am Sonnabend und Sonntag unzählige gebefreudig« Hände. Neben der Straßensammlung fand am Sonntag in den Fcstrüumen des Neuen Rathauses ein Gcsell- schaftsavend statt, der sehr gut besucht war und erlesene künst lerische Genüsse bot. Durch das Erscheinen des Innenministers Richctr und des Dresdner Oberbürgermeisters war di« Ver anstaltung besonders ausgezeichnet Erste Kräfte der Staats theater hatten sich in den Dienst der guten Saci)« gestellt: Helena Mara begeisterte mit Arien aus „Lucia von Lam- mernwor" und „La Traviata"; während Claire Born drei der schönsten Brahmslieder zum Besten gab. Joseph Gold- schmidl und Wolsgang Zeller waren den begnadeten Kunst- lerinnen feinfühlende Begleiter. Lotte Meyer vom Staat lichen Schauspielhaus erntete mit heiteren unL> humorvollen Rezitationen ebenfalls rauschenden Beifall. Dann führte der Forschungsreisen.)« Walter Stötzner die Anwesenden in Wort und Bild durch die nördliche Mandschurei. Er gab einen eindrucksvollen Ueberblick über Volk und Sitte eines tungu- sisäien Stammes der Solonen, dessen Kultur noch auf ganz pri mitiver Stufe steht. Die interessanten Ausführungen lohnten lebhafter Beifall. Pen Ausklana der Veranstaltung, die der Krüppelhilfe einen ansehnlichen Betrag gebracht haben dürfte, bildete ein geselliges Beisammensein. Dem gleichen Zwecke diente am Sonnabend ein Wohltätig- keitskcmzcrt im Erfrischungsraum des Warenhauses Tietz. Auch hier hatten sich erste Kräfte in den Dienst der guten Sache gestellt, so wieder Helene Mara, Rudolf Dittrich, Rudolf Brödner und die Kapelle des Tietz-HauseS. Die wirksam und geschmackvoll zusammongcstcllten Darbietungen fanden den ungeteilten Beifall der zahlreichen Besucher. Die Gesamteinnahme kommt den armen Krüppelkindern zugute. Dee Deutsche Baukag Der Deutsche Bautag wurde am Sonnabend In Dresden fortgesetzt. 11. a. sprach Bcrbandsdirektor Dr. Schmidt sEsscn) über das Reichsbaulandgesctz. Er begrützte es, das; das Reich ein Rahmengesetz vorbereite, das die wesentlichsten Bestimmungen für die Entwicklung mnd Durchführung einer neuzeitlichen sicd- lungstcchnischen Erschließung aufstelle. Ebenso erscheine die Auf stellung von Hauptrichtlinien für Wirtschaftspläne für die indu striellen Gebiete richtig. Das kommende Gesetz müsse auch die Grundsätze für die organische Entwicklung des Reichsbahnnctzes, des Wasserstraßen- und des Fernstraßennetzes enthalten und das Verhältnis zwischen den öffentlichen und privaten Interessen am Grundeigentum eindeutig regeln. Dann sprach Ministerialdirek tor Kießling über Tagesfragen des Wettbewerbs in der Architektur. — Auf der Tagung wurde auch eine „Deutsche Gesellschaft für Bauwesen" gegründet. Sie soll die Aufgaben verschiedener technischer Organisationen übernehmen, die bisher nebeneinander bestanden. Der Verband Deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine hat darauf beschlossen, in die neue Gesellschaft aufzugehen. Dresden. sPsarrkonserenz^ Dienstag, den y. September, nachmittags 8 Uhr in Dresdcn-Zschachwitz, Meußlitzcr Straße. Der moderne Japaner Japan ist modern oder vielmehr es gibt sich außerordentlich viel Mühe, es zu sein. Mit einer Vehemenz sondergleichen wird die alte Kultur ausgerottet, und zwar mit amerikanischen Methoden. Das Stelzenbrettchcn, das Eßstäbchcn, der lackierte Rcistopf, die kühnen Haarsrisurcn der Frauen, der bunte Kimono, die papicrvcrklebtcn Fcnstcrchen, alles steht in Gefahr, durch amerikanische und europäische Einflüsse verdrängt zu werden. Die einen freuen sich über das Verschwinde^ alter Romantik und sagen, daß mit ihm Massiges und lleberlebtes verschwindet, daß das Theater und Kino ja genügend Gelegen heit bieten, den alten heldenhaften Samuraigeist des alten Japans in allen Phasen zu sehen. Andere sehen in dem An bruch einer neuen Zeit den Untergang Japans. Vielleicht haben st« recht, daß dieses zur wuchernden Blüte sich gestaltende japanische Amcrikancrtum sich zum Verderb auswirken wird. Man sieht heute schon in den Millionenstädten Japans, in Tokio, Osaka oder Nngoya, daß der rasende Rhythmus überall Besitz von den Menschen ergriffen hat, sie nervös, müde, mit Krankheiten behaftet macht und das Verlangen nach Erholung und Ausspannen stellt, wie in anderen alten Industriestaaten. Die Vorbedingung, Erholung und Ausspannung zu geben, sind im Reick)« der ausgehenden Sonne in großem Maße vorhanden. Ser und Landschaft. Berge und herrliche Wälder bieten unbe grenzt« Möglichkeiten zur Erholung, die man mit Macht aus- zuwerten beginnt. In keinem Lande sieht man so viele Schul klassen auf Wanderschaft, welch« unter Führung ihrer Lehrer Stadt und Land in tagelang«» Wanderungen durchstrcisen, aber sict>er auch kein Land gibt sich so viele Mühe, den Fremden verkehr zu heben wie Japan. Es ist erstaunlich, wie der Ja paner mit allen Mitteln versucht, die Reize seines Landes mit allen Mitteln In das rechte Licht zu setzen. Alle Mittel der modernen Reklame, über das ganze Land verstreute Touristen- biiros, Broschüren in den hauptsächlichsten Sprachen verwendet er, um die Reisende» aus dem In- und Auslände nuzuloitcn und ihm den Ausenthalt in den zwar teuren, aber guten Hotels : Religiös« Borträg«. Am kommenden Mittwoch, den 10. September, findet abeisds um 7 Uhr in der Taschenbergkapells wieder ein Vortrag statt Herr Kaplan Dr. Sudbrack wird spre chen über das Thema: „ChristusunddieKranke n". Alle, die sich für die katholische Religion und ihre Lehren interessieren, seien auf diese Vorträge hingewiesen, die an jedem 2. Mittwoch im Monat in der silbernen Kapelle im Taschenberg-Palais statt finden. Eintritt frei! Dresdner Iheaterplän«. Die Staatsoper bereitet als nächste Einstudierung die „Salome" von Richard Strauß vor. die vor 25 Jahren ihre Uraufführung erlebt hat. Das Schauspielhaus wird am 18. September Shaws Cäsar und Kleopatra zur Erst aufführung bringen. Dann folgen die Uraufführungen von Franz Cammerlohrs „Tempo über hundert" und von Otto Erlers Drama „Marfa". : Schwere Unfälle. In der Nacht zum Sonnabend sauste auf der Kohlenstraße zwischen Freital und Vannewitz ein Perso nenkraftwagen an einer unübersichtlichen Stelle gegen einen Baum. Der 25jährige Versicherungsbeamte Theile aus Dres den-Löbtau war sofort tot, während der Besitzer und Führer des Wagens, der 21jährige Kaufmann Peukert aus Klotzsche schwer verletzt ins Freitaler Krankenhaus geschafft werden muhte. — Auf der Königsbrücker Straße wurde am Sonntag nachmittag ein Fahrgast beim Absteigen aus der Straßenbahn von einem Motorad angefahren, das infolgedessen zum Sturz kam. Der Kraftradfahrer und seine Begleiterin wurden schwer verletzt und mußten ins Diakonissenhaus überge- führt werden. — Weiter ist das Dresdner Kaufmannsehepaar Vlumenberg von der Chemnitzer Straße auf einer Vergnü gungsfahrt in die Sächsische Schweiz mit dem Motorrad schwer verunglückt. Vlumenberg wollte hinter Dobra bei Stolpcn ein vor ihm auf der Straße haltendes Auto überholen. Beim Aus- bicgen um den durch eine Panne festgehaltencn Wagen kam Blumenberg mit seinem Kraftrad zum Sturz und wurde ebenso wie seine Gattin, die den Soziussitz einnahme, schwer verletzt. Die Verunglückten mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Sleuerüberweisungen 1929 Das Finanzministerium hat dem Sächsischen Gemeindetage eine Ucbersicht über die Beteiligung der sächsischen Gemeinden an der Einkommen-, Körperschafts-, Umsatz- und Krastsahrzeug- steuer für das Rechnungsjahr 1929 zugestellt. Sie gewährt einen Ueberblick darüber, wieviel in dem Jahre im gleiche an den einzelnen Steuerarten ausgekommcn ist und wieviel hiervon auf die Länder insgesamt, auf Sachsen allein und die Gemein den entfallen. Darnach betrug an Einkommen-, Körperschafts und Umsatzsteuer zusammen das Gesamtaüfkommen im Reiche 1597 580 052 RM.. der Anteil der Länder 2 920170 718 NM., der Landesonteil Sachsens 306150 710 NM. der Anteil des säch sischen Staates 113 351 717 NM., der Anteil des Lastenaus- glcichsstocks 8 375 811 RM., der Gomeindeanteil 129 295 033 RM., der Vezirksanteil 25 127 525 NM., Abzug für das Drittel des PersönliäM Volksschulauswands 30 727160 NM., der nach Ab zug des Volksschulaustvands verbliebene Gemeindeanteil 98 508173 NM. Der Landcsanteil an den drei Steuern zusam men hat sich also auf 10,18 v. H. des Gesamtanteils aller Länder belaufen. Der Anteil des Sächsischen Staates an den drei Steuern hat sich auf 16,82 v. H. des Landesanteils belaufen. Der Mzug für das Drittel des persönlichen Volksschulaustvands hat 20.81 v. H. des Gemcindeantcils an der Einkommen- und Kör- perschastssteuer betragen. An Kraftfahrzcugstcuer betrugen für das Rechnungsjahr 1929 das Aufkommen im Reiche 209197 977 NM., der Anteil der Länder 201 118 058 RM.. der Landesonteil Sachsens 12 729 971 NM., der Anteil des Sächsischen Staates 0 301987 NM., der Bezirksanteil 5 728188 NM., der Anteil des Wcgebau- ftocks 636199 RM. s. Ausschaltung der Kreishauptmannschasten beim Arbeits schutz. Zur Vereinfachung der Verwaltung hat das sächsische Arbeit--- und Wohlfahrtsministerium bestimmt, daß die Auf gaben des Arbeitsschutzes ob 1. Oktober von den Kreishaupt mannschaften auf die Gewerbcaussichtsämter übergehen sollen Ihnen liegt vor allem auch die Genehmigung von Ausnahmen und die Ermächtigung von Ueberwachungsärzten ob. Oberste Landesbehörde ist das genannte Ministerium, so daß die Kreis- houptmannschaften künftig ganz ausgcsclialtet sind. Die Befug nis zur Bewilligung von Ausnahmen von Bestimmungen der Arbc'tszeitvcrordnung ist ebenfalls den Gcwerbeaufsichls- bezw den Bzrgämtern übertragen worden. jo angenehm wie in Europa oder Amerika zu machen. Der Japaner, der von Hause aus eine geradezu schwärmerische Liebe für die Natur hat, ist sich heute recht wohl bewußt, daß mit den alten Holztem^eln in Nikko. Nara oder Kioto, den alten Eedernbäumen, dek bizarren Mcerlandschast, der alten unver fälschten Kultur und all der seltsamen östlichen Lebensart noch ein sehr gutes Geschäft bei den Fremden zu machen ist. Trotz der großen Anstrengung, das Neiseleben und den Touristenverkehr zu heben, blieb der Japaner bisher auch in dieser Hinsicht wie in allen anderen modernen Dingen in der Nachahmung befangen. Beispielsweise mit der Gepflogenheit der europäis<t>en Welt, jährlich eine Erholungsreise an die See oder ins Gebirge zu unternehmen, weiß der Durchschnittsjapaner noch nichts rechtes zu beginnen. Die Frauen und Schulkinder wallfahren wohl gerne zu ihren Daibutsus oder Göttertempein, die sich da und dort im Lande in gewaltiger Größe erheben, aber eine Seereise in unserem Sinne kennt der Japaner noch nicht. Er lebt ja ständig am Meere, denn das langgestreckte Jnselland mit seinen zahlreichen zerrissenen kleinen Inseln ist ja nur ein einziger Strand, wo man baden kann, wenn man Lust hat, und wo man kein« KurtaQe zu zahlen hat. Es steckt noch zu viel Urwüchsiges in diefem Volke, als daß cs sich ein Baveleben nach europäisck>em Muster mit Musikkapellen, Prome naden, Kurärzten zu eigen machen kann. Derartiges wäre noch zu viel für das nach moderner Zivilisation hungernde Japan. Und doch hat auch Japan ein Vadeleben von eigenartigem Reize, das von keinem Arzt oder Kurkommifsion geleitet wird, vielmehr noch das Ursprünglich darstellt, wie es schon die japanischen Urväter kannten, rin Badeleben, in dem sich das traditionelle Bewußtsein auswirkt, baß es in diesem oder jenem Orte etwas gibt, was dem kranken Körper Heilung bringen kann Einer von diesen Orten ist Beppu aus der südlich» Insel Kyushu, aus dein sich auch der gewaltige Vulkan, der Mount Aso, befindet. Ihm 'verdankt Beppu seinen Ruf. denn die feurigen Gluten des Vulkans kochen in Beppu bas Quellwasser siedcndhciß. Es sprudelt in kackenden Fontänen aus der Ecde. es rauscht, spritzt und dampft aus zerklüfteten Felsen. Am Ab l.eis»rig und Umgebung Der wirtschaftliche Erfolg -er Ipa Leipzig, 8. September. Von unterrichteter Seite werden die Nachrichten über di« finanziellen Schwierigkeiten der Internationalen Pelz- und Iagdausstellung Leipzig 1930 als übertrieben bezeichnet. Da nach hat die Ausstellung den eingesetzten Etat im allgemeinen durchaus eingehalten. Ein Defizit ist dadurch entstanden, daß die vorausgeschätzten Besuchszifsern infolge der ungünstigen wirtschaftlichen Lage und des überwiegend schlechten Wetters in diesem Sommer sich als zu hoch erwiesen haben Zur Besei tigung der dadurch eingetretenen Schwierigkeiten haben sich di« hinter der Ausstellung stehenden öffentlichen Körperschaften und das Nauchwarengewerbe zusammengesunden. In diesem Zu sammenhang verdienen auch die Gerüchte, die von einem Fiasko der Ausstellung wegen geringen Umsatzes im Verkauf von Pel zen wissen wollen, Zurückweisung, denn die ausgestellten Ge genstände sind nicht zu Verkaufszwecken auf die Ausstellung gebracht worden. Es ist im Gegenteil ein Verkauf von Pelz waren nur mit besonderer Genehmigung in Ausnahmefällen erlaubt. Der Erfolg der Ausstellung liegt nicht nur in der er neuten Betonung der großen Bedeutung des Leipziger Platzes für den Weltpelzhandcl, sondern auch darin, daß cs im Laufe der Ausstellungszeit zu der Bildung des Internationalen Ver bands der Pclzindustrien, Sitz zunächst Leipzig, gekommen ist. ) Die Feuerwehr rettet ein Kind. Am Donnerstag, 22.30 Uhr, wurde die Feuerwehr nach dem Grundstück Leplaystraße 0 gerufen, wo ein vier Jahre altes Mädchen, Ursula Pfeiffer, auf dem Fenstersims im dritten Stock, der elterlichen Wohnung sitzend, fortwährend nach seiner Mutter schrie. Das Kind war in Abwesenheit seiner Eltern aukacmacht, hatte, die Mutter suchend, ein Fenster geöffnet und war auf den Fenstersims geklettert. Skrahenbahrr gegen Poslomnibus Chemnitz, 8. September Am Sonntagnachmittag ereignete sich an der Ecke der Reilbahnstraße und der Annenstraße ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem Straßenbahnzug und einem Po st Kraftomnibus, der von Annaberg kam. Der Zusammenstoß erfolgte mit solcher Wucht, daß der Straßen- bahnzug zerrissen wurde und der Triebwagen rechtwinklig zum Gleis zu stehen kam, während der Postomnibus gegen eine gegenüberliegende Wand geschleudert wurde und sich um seine eigene Achse drehte. Nur dem Umstand, daß in dem Postamnibus, der in seinem Hinteren Teil vom Trieb wagen erfaßt war, der abgebrochene Puffer der Straßenbahn stcckenblieb, ist cs zu danken, daß der Triebwagen nicht um- stürzte Die Feuerwehr hatte 1H Stunde schwere Arbeit, ehe die stark beschädigten Wagen beiseite geschafft waren. Eine Anzahl Leichtverletzte wurden von der Feuerwehr ver bunden. Drei Schwerverletzte mußten mit inneren Ver- letzungen ins Krankenhaus gebracht werden. tz. Enteignung. Das Gesamtministcrium hat der A-G. Sächsische Werke für die Herstellung einer elektrischen Stark stromleitung von Auerhammer nach Sch neeberg das Entcignungsrecht verliehen und das abgekürzte Verfahren genehmigt. 14. Sächsischer Malerkag Bautzen, 8. September. In den Tagen vom 6. bis 8. September findet in Bautzen der 11. Sächsische Maler- und Lackierertag des Verbandes der sächsischen Vereinigungen selbständiger Maler und Lackierer e V. statt. Nachdem bereits am Freitagnachmittag die Vorstandsmit glieder des Landesverbandes zu einer Sitzung zusammengetreten waren, fand am Sonnabendvormittag eine Obermeistertagung statt. Mittags wurde im Stadtmuseum durch Oberbürgermeister Niedner eine Fach- und Materialenausstellung eröffnet, die eine umfassende Ucbersicht über alles das bietet, was zum Maler handwerk gehört Ferner zeigen die technische und gewerbliche Lehranstalt Bautzen, die Innungsfachschule Dresden, die Fach schule Leipzig und die Fachschule Schwerin Leistungen Ihrer Schüler. Der Sonnabendabend brachte einen wohlgelungenen Festkommers im Keglerheim. Am Sonntagoormittag wurde an gleicher Stelle die. offizielle Verbandstagung eröffnet. Sonntag abend fand ein Begrüßunasabend mit Festball statt. Die Haupt versammlung wird am Montag fortgesetzt. Hier wird Staats minister a D Dr Weber über „Die Bedeutung und Lage des .Handwerks- im Rahmen der Gesaintwirtschaft" sprechen. Die Tagung findet am Montagnachmittag mit einem Ausflug in die Umgebung Bautzens ihren Abschluß. hange des Berges findet ma» »all kochende Teiche mit rotem, grünem und blauem Wasser. Die Frenidcniiidustrie hat hier an den heißen Teiche» ihre Zelte aufgeschlagen. Hier werden Eier im heißen Sande gekocht, man kauft Badetücher, welche in vcm bunten Mincralichlamm gefärbt sind, oder-erwirbt gegen teures Geld wertlosen Andenkenkitsch als „Made in Japan". Uebcrall ist eine wuchernde Vegetation zu finden, denn die Erde ist hier warm, die Sonne strahlt in fast tropischer Stärke und der Vulkanboden ist unversiegbarer Dünger. Wem das Zipper lein in den Knock-en reißt, kann feinen Körper in di« heißen Fluten legen, daß er rot wird wie ein Krebs. Kein Mensch in der ganzen Welt kann so heiße Bäder vertragen, wie der Ja paner. In jedem Hause Beppus und in jedem der 300 kleinen Hotels, wo es noch recht primitiv japanisch zugcht, wo man noch mit Stäbchen den Reis ißt, auf dem Fußboden schläft, umgeben von paplernen Schiebefenstern, findet man heiße Bäder, und jede Hausfrau zapft gratis ihr kochendes Wasser aus jedem Brunnen. Für den Japaner, dem die Reinhaltung des Körpers di» höchste Tugend bedeutet, ist das tägliche Bad ein Lebensbedürf nis. Ein Wässerchen findet man bei jedem japanischen Haus« und erst recht eine Badegelegenheit, und wärt sie noch so primi tiv. Auf dem Lande steckt man seinen Körper in ein große» Faß. ähnlich einem Butterfaß, und es ist oft pafsierlich, wen» eine ganze Familie vor dem Haus« badet und nur mit de» Kopf aus de» Fässern hcransschaut. Es kommt auch gar nicht darauf an. wenn «ine Famili, mehrere»!«!« in rin und dem selben Badewasser badet. Biele Tausende — der Badepro,, ,pricht von mehrere» MiXjonen, was man nicht glauben darf — kommen fährlich i« das Anlkanbad Beppu. um Heilung von ihren Gebresten zu fin den Nur eines ist kein Trost für die Kranken, wenn st« aus der Rückseite des Prospektes von Beppu lesen müssen: „See Beppu, thcn an die" lSith Beppu und dann kannst du sterben). E» ist dem Verfasser, der wahrscheinlich einmal in Neapel war, sicher nicht zum Bewußtsein gekommen, daß er mit diesem M»M« den heißen Quellen und dein heißen Hctlsand von Veppu M» Ichmeichelhastes Lob gespendet hat. Xutn» Oübk«.
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