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Jugend von heute—Volk von morgen Niffka-Berlln vor der Zenlrumsjugend in Bautzen -M . Das Gesellenhaus Bautzen ist bis aus den letzten Platz gefüllt. Die Fahnen und Wimpel grühen von der Bühne. Das Lied „Wann mir schreiten Seit an Seit" braust zu Geigen- und Klampfenklang durch den Saal. Emanuel Geibel spricht durch Iugcndmund kernig zur Jugend. Pfarrer Sprentzel er öffnet und begrützt als Beauftragter der Jugend, die sich zur Mitarbeit am Ausbau des Paterlandes im christlichen Geiste verpflichtet fühlt. Ein Grutztelegramm vom Porteivorsitzenden Pfarrer Kirsch wird verlesen. Dann nimmt Lehrer Niffka, Berlin, in glänzender Rede Stellung zum grossen Zeitgeschehen. Er weist darauf hin, datz Demokratie letzlich Beranlwortung-Tragen bedeutet, die jeden Staatsbürger verpflichtet. Darum müsse sich jeder beson ders vor dieser Wahl prüfen. Die radikalen Elemente gehen von link» und rechts gegen den Staat an. Wie war denn die Vergangenheit? Die Revolution sei eine Folge des wirtschaft lichen und seelischen Zusammenbruches gewesen. Der politische Katholizismus habe es für eine Selbstverständlichkeit gehalten, am Wiederaufbau niitzucnbeiten, damit die Neuordnung kein christentnmfeindliches Gepräge erhalte. Das Zentrum habe die Weimarer Verfassung mitgebaut aus Liebe zum Volke. Dem blindwütigen Ansturm von Sowjetstern und Hakenkreuz setze der Katholik den Stern von Bethlehem und das Kreuz von Golgatha in seinem Handeln entgegen. Die Kritiker von heute vergessen, datz der neue Staat auszubauen war auf dem Trüm merfelde von 2 Millionen Toten, auf dem schwanken Grunde wirtschaftlicher und finanzieller Zerrüttung. Sie vergessen, datz Gefahrenmomente hemmend wirken wie Inflation, Besetzung, Ruhreinbruch, die Separatistengesahr und Unruhen im Innern. In diesen Notjahren haben katholische Männer um das Ziel der Befreiung Deutschlands und der Befriedung Europas mit Erfolg gerungen. Auch in der heutigen Entscheidungszeit stehe der katholische Volksteil in verantwortungsvoller Arbeit für die Gesamtheit. Das katholische Volk habe gerade in den Grenzgebieten eine Niescngeduld bewiesen und bedanke sich für die Katastrophcnpolitik eines Hitler, die den nächsten Krieg der restlosen Vernichtung heraufbeschwöre. Man könne auch mit den größten Schlagworten nicht wegleugnen, datz die Einheit des Reiches gewahrt geblieben und das Rheinland frei ist, daß auch auf kulturellem Gebiete Fortschritte erreicht sind. Brü ning werde in Zukunft mit allen Kräften arbeiten, die bereit sind, für des Volkes Wohl zu schassen. Und das sei ein durch aus christlicher Standpunkt. Die Politik des Zentrums werde sich immer nach höheren Gesichtspunkten orientieren, denn eine Trennung van Religion und Politik gebe es nicht. Jedes kom mende Negierungssystem müsse auf der Grundlage der welt wirtschaftlichen Verflechtungen das Wellental des wirtschaftlichen Niederganges zu überwinden suchen, an dem zum guten Teile das heutige Wirtschaftssystem schuldig sei. Die Hauptaufgabe des neuen Reichstages sei der Schutz der in Not befindlichen, vor Zusammenbruch und Verzweiflung. Diesem Ziele dienten die Brüningschen Notgesetze, die die Hilfs bereitschaft von denen fordern, die heute noch im Arbeitsprozesse stehen. Die Jugend wolle, datz diese Politik Brünings, die Politik der Hilfe am leidenden Volksbruder, fortgesetzt werde. Und die Zcntrumspartei rufe die Führer dieser Jugend zur Mit arbeit in den Reichstag, weil sie weiß, datz die Jugend von heute das Volk von morgen ist. Die Rede Niffkas, hier nur in den Hauptzügen wieder gegeben, fand begeisterten Beifall, löste reiche Aussprache aus und brachte ein Treuebekenntnis zur Politik Brünings in einer einstimmig angenommenen Entschließung. Mit dem Deutschland, siede schloß die imposante Kundgebung. —l. Wühlarbeit in Wurzen Wurzen. Zwei Versammlungen sind seitens der Orts gruppe Wurzen der Sächsischen Zentrumspartei abgehalten wor den. Montag, 1. September, sprach in einer gut besuchten F r a u e n v e r s a m m l u n g, die man an die Tagung des St.- Elisabeth-Vereins angeschlosscn hatte, im großen Klassenzimmer der katholischen Schule Pfarrer Haselberger (Leipzig). Der Ortspfarrer, als zweiter Vorsitzender der Ortsgruppe, leitete diese erste Versammlung und begrüßte mit warmen Worten der Dankbarkeit den nach längerer Paufe wieder einmal in Wurzen erschienenen Herrn Redner. Pfarrer Haselberger legte, von der größten aller Parteien, nämlich der der Nichtwähler ausgehend, den erschienenen Frauen und Mädchen die Ausübung des ja lange erkämpften Wahlrechtes dringend ans Herz und schilderte besonders die Notwendigkeit der getroffenen gesetzlichen Maß nahmen zur Aufrechtcrhaltung der deutschen Sozialversicherung in ihren mannigfachen, in der ganzen Welt einzig dastehenden Erscheinungsformen. In dem Grundsatz: „Gemeinnutz geht vor Eigennutz" dürfe sich der Zentrumswähler von keiner anderen Partei äibertreffen lassen. Wenn schon die katholische Liebe verpflichte, bestehende Volksnot nach Möglichkeit zu lindern, so gebiete die Dankbarkeit in diesem heißesten aller Wahlkämpfe der Partei die Treue zu halten und zum Siege zu verhelfen, die sich von jeher der katholischen Belange und der christlichen Kul turgüter überhaupt am tatkräftigsten und erfolgreichsten ange nommen habe, dem Zentrum nämlich, als der christlichen Volkspartei. Für Dienstag, 0 September, war als Redner der Landes oorsitzende der Sächsischen Zentrumspartei, Pfarrer Kirsch (Reichenbach) gewonnen worden. Vom 1. Vorsitzenden der Orts gruppe, Dr. Tacken, herzlich begrützt, sprach der Redner im dicht besetzten Saale des „Wettiner-Hoss" in zweistündiger Rede über all die politischen Wendungen und Wirnisse, die diesen Wahlkampf herausbeschworen haben. Dieser Wahlkampf stehe an Bedeutung dem vor der Nationalversammlung gleich. Neu ordnung und Aufbau, so man der Mitte zum Sieg verhelfe, oder Zusammenbruch und Chaos, falls der Links- oder Rechts radikalismus die Vorherrschaft erringe, das sei die den Wählern anheimgegebene Entscheidung. Daruin sei Wahlbeteiligung unter rein sachlichen Gesichtspunkten, absehcnd von aller Selbst sucht, heiligste Gewissensverpflichtung. Gründlichste Abrechnung mit Kommunismus und Hitlertum, sowie überzeugende Beweis führung der politischen Notwendigkeit des vorübergehenden und gelegentlichen Zusammengehens mit der Sozialdemokratie bil deten den zweiten Teil des überzeugungsvoll und begeisternd dargebotenen Vortrages. Stärkt den Wahlson-s! Für den Wahlfonds der Sächsischen Zentrumspartei gingen weiter folgende Beträge ein: Uebertrag von Quittung V-tll <S. P. Nr. L1Ü) 523,00; Dr. Schmitt, Dresden 2,—; Frau Schnei der, Dresden, 2,—: Lehrer Kowal, Dresden, 1,—; Stock, Leip zig, 10,—; Otzcn. Plauen i. V.. 10,—; Ungenannt, Freital, 5,—; Pfarrer Lübmann. Markneukirche», 5,—; Persich, Dresden, 3,—; Marschner, Schirgiswalde, 3,50; Ursula Prall«, Leipzig, 2,—; Oltomar Reuther, Chemnitz. 2,—: Hoffman», Chemnitz, 2,—; Lüschner, Dresden, 2,—; Hoja, Dresden, 1,—; Else Pleschke, Dresden, 1,— ; Heinrich Anschütz, Dresden, 1,—; Pfarramt Adorf 1,—; N. N., Bad Elster, 3,—; Sandherr, Dresden, 5,—; Kral. Dresden, t,—; Straube. Dresden, 1,—; Pilaczek, Dresden, 3,—; Pätzolü, Dresden, 2,—; Kitsche, Dresden, 2,—; N. N. Dresden, 1,—: Rentschka, Dresden, 0,—; K. D., Geißler, Dres den, 5,— ; N. N., Dresden, 2.—; Kampka, Dresden, 2,—; Wahl- spenüe, Oelsnitz <d. Pfr. Kirsch), 10.— ; Wahlspende, Ortsgruppe Schwarzenberg, 5,—: Sammlung, Ortsgruppe Dresden-LöbKiu, 0,30; zusammen 634.70 RM. Allen Spendern herzlichsten Tank! Da auch der nationalsozialistische katholische Stadt verordnete Drobe, sowie ein junger Deutsch- nationaler wiederholt das Wort ergriffen und mehrere Mitglie der der Ortsgruppe, sowie die drei Porsitzenden derselben sich zur Debatte meldeten, nahm die Versammlung einen überaus angeregten Verlauf. Auch die Presse mar vertreten, und insbe sondere die „Neue Wurzener Zeitung", deren Objektivität Pfarrer Riedel besonders rühmend erwähnte, hat einen spalten- longen anerkennenden Bericht gebracht unter besonderer Be tonung der taktvollen Stellungnahme des Redners in der Aus einandersetzung mit seinen Gegnern und im tiefschürfenden Schlußwort. Diesem folgte noch die bekannte Schallplattcn- rcde des Parteivorsitzenden Prälat Kaas. Sechs Neuanmeldun- gcn zur Ortsgruppe konnten entgegengenommen werden, ei. Notizen In dem schon mehrfach von uns erwähnten Brief einiger Katholiken der Gemeinde Berlin-Friedenau, in dein zur Wahl der Liste 2 ausgesordert wird, findet sich folgender Satz: „Das Zentrum hat in Preußen das bedeutsamste Ministerium, das Kultusministerium, der Sozialdemokratie ausge liefert . . Anderer Ansicht ist Herr Pfarrer Reinwarth vom Evan gelischen Bund in Dresden-Leuben, der in seinen „Kirchlichen Nachrichten aus der Himinelsahrtsgemcinde" solgendermatzen gegen den Plan einer pädagogischen Akademie in Spandau los wettert: „Für Millionen evangelischer Christen soll es genügen, wenn in Köpenick eine Mischakademie übelsten und rein welt lichen Typus geschaffen wird, die neben Katholiken, Juden und Dissidenten auch ihnen für die Heranbil dung der evangelischen Polksschullehrer Groß-Berlins zur Verfügung steht? Wie lange will sich das evangelische Kir chenvolk solche Mißachtung noch in stummer Empörung gefallen lassen? Möchte die bevorstehende Reichstagswahl auf diese Frage eine auch für das harthörige, weil nahezu restlos verkatholisierte Kultusministerium vornehmlich Antwort geben. Ist nun das preußische Kultusministerium dissidentisch oder katholisch. Im deulschnatioiialen Lager scheint man beides nicht mehr recht unterscheiden zu können. Die kommunistische A rb c i t e r st i m m e „würdigt" den deutschen Katholikentag mit folgenden Ausführungen: „Ein frommer Katholik, also ein Mann, der es wissen muß, nämlich Dr. Karl Maria Kaufmann, schrieb seinerzeit (Wann? D. R.) über die Katholikentage wörtlich in der „Kölner Korrespon denz": „Man nehme unseren Katholikentagen den Alkohol, und cs schwindet die Begeisterung um 50 Prozent, der politische Erfolg aber, auf de» cs den Phraseuren allein ankommt, wird um mindestens 25 Prozent vermindert. Denn die Generalver sammlungen der Katholiken Deutschlands sind in erster Linie Vegeisterungsinstitute, die vor allem den Interessen des Zen trums dienen sollen . . . Vormittags schlafen sie ihr« Räusche aus, nachmittags sitzen sie in öffentlichen Versammlungen und rufen Bravo, und abends geht die Fidelitas auf den Kommer sen wieder los. Si« haben es weniger auf die Katholikentag« als auf die Katholikennächt« abgesehen ..." — Eine abgrund tiefe Verkommenheit der führenden Kaiholikenbonzcn spricht aus dieser, wie man sicht, wohlinformierten Charakteristik durch einen Prominenten des Ausbcuterzentrums. So sehen Der verrniMe Millionär Roman von Searnden Dalsour Copyright 1028 Hy Georg Müller Verlag A.-<N., München Printcd in Germany. (38. Fortsetzung.) „Ach, Sie sind's nur!" stammelte Molly scheinbar er leichtert. „Ich Lachte, es wäre Mylord selbst." „Das macht keinen Unterschied für Sie, wenn Sie nicht erklären können, was Sie hier zu suchen haben," versetzte Osborne ingrimmig. „Oh, das kann ich aber. Kate war heut' morgen so schlecht, — gräßlich schlecht mar ihr zumute, und da sag' ich zu ihr, Kate, sag' ich —" „Was hat Kate damit zu tun? „Das sag' ich ja gerade. Ich sag' zu ihr: Kate, legen Sie sich man ein bißchen hin. Das Studierzimmer werd' ich für Sie reinmachen. Und das Hab' ich denn getan. Aber nach 'em Frühstück merk' ich, daß meine Brosche weg ist — und ich wußte doch, daß ich sie morgens angesteckt hatte. Da dacht' ich mir, die mußt du im Studierzimmer verloren haben, aber bei Tage traute ich mich hier natürlich nicht 'rein. Deshalb schlich ich 'runter, als alles schlief — wie ich mir einbildete. Ich werd' ganz unglücklich sein, wenn tch sie nicht finde, Herr Osborne. Ich häng' so an der Brosche, weil Mutter sie mir geschenkt hat. Na, und als tch eben hier beim Fenster nachsah, hör' ich jemand kommen, und weil ich dachte, es war' seine Lordschaft, kriegte ich es mit der Angst und versteckte mich hinter der Gardine." „Sie versteckten sich, eh' die Tür aufging?" „Ja, natürlich, Herr Osborne. Ich kriegte ja so 'nen Schreck!^ „Sie sahen mich also nicht hereinkommen?" „Nein, Herr Osborne." „Und Sie dachten, es wär' Seine Lordschaft?" Ja ja." "Na. Sie haben Glück, daß er's nicht war. Und nun kucken Sie nach Ihrer Brosche, während, ich dabei bin, und wenn Sk dos Ding finden, will tch Innen Nie Kchchicyie glauben. Aber fangen Sie nicht an, nachts hcrumzuwan- dern, Ed. Das ist nicht gesund." „Ach, das werd' ich auch gewiß nicht, Herr Osborne. Es kann natürlich sein, daß ich die Brosche wo anders ver loren Hab'." „Na. sehen Sie mal nach. Es wird besser für Sie sein, wenn Sie das Ding finden", versetzte Osborne in drohen dem Ton. Mit einem schnüffelnden Laut, der fast wie cm Schluchzen klang, begann Molly zu suchen. Dabei ging sie sehr gründlich zuwege, den» Osborne beobachtete sie mit kaltem, argwöhnischem Blick. Schließlich holte sie die Brosche hinter dem Kissen hervor. . , „ , „Das is sie ja! Oh. wie bin ich froh!" rief sie freudig aus. ..Alle» bätt' ick lieber verloren, als die Brosche." „Ihle Glück, daß Sie sie gefunden haben", knurrte Osborne. „Und nun machen Sie, daß Eie zu Beett kommen. Und daß ich Sie nicht wieder beim Herumschleichen er tappe!" „Ach, ganz gewiß nicht! Darauf können Sie sich ver lassen, Herr Osborne. Gute Nacht — und vielen Dank!" Molly lief gehorsam nach oben, aber sie triumphierte innerlich. Das würde sie nicht getan haben, wenn sie in Hörweite gewesen wäre, als Osborne seinem Herrn am nächsten Tage Bericht erstattete. „Glauben Sie an ihre Geschichte?" fragte Fairleigh schroff. „Ich glaube nicht, daß sie log. Ich meine, sie war wohl wirklich wegen der Brosche da. Natürlich kann sie gelogen haben, als sie sagte, sie hätte mich nicht hereinkommen sehen, aber ich glaube es nicht." „Nun, darüber werden wir uns Sicherheit verschaffen müssen." „Sie halten sie doch nicht für 'ne Spionin?" versetzte Osborne betroffen. „Unmöglich ist es nicht." ..Sie verlieren n'ck? >ie R ^?r"" fragte diese scheinheiligen Mieslinge und Muckerer in Wahrheit ans. Und diese Henchlergcsellschaft, diese jesuitischen Vergewaltiger des freien menschliche» Geistes, wagen es, Kammnnisten, die für die einzige wahrhafte Menschheilskultur eintreten, mit schmutzi gen Lügen zu verleumden und in den Kot zu zerren. Ter letzte kalhoiiscke Arbeiter mutz sich endlich voller Ekel von diesen muckerischen und demoralisierten Zenlrnmsbonzen abwenden! Er mutz endlich ein Kampfgenosse der Kommunisten werden!" Ta kann die KPD. lange warten. Nichts wird die kalho. lischcn Arbeiter besser über den wahren Charakter der KPD. belehren, als diese niederträchtigen Verleumdungen des Katho likentages, dessen Massen sich ja doch nicht aus „Bonzen", sondern aus Arbeitern, Beinern und Angehörigen des Mittel standes zusammensetzen. Auf diese Verleumdung ihrer katho lischen Glaubensgenossen werden die kaihalische,, Wähler am Wahisonntag mit dem Snmmzettel für das Zentrum die rechte Antwort geben. Freidenker und Kommunisten haben am 21. Anglist in Zittau einen „Kulturtag" veranstaltet. Bei dem aus diesem Anlaß veranstalietcn Umzug wurden nach russischem Muster Transparente und Hetzfiguren gegen die Geistlichkeit mitgcführt. U. a. eine Puppe, die einen Geistlichen darstellt, der Granaten segnet: der Arm der Puppe war beweglich und wurde zum Gaudium dieser geschmackvollen Volksgenossen auf und nieder gezogen. Die katholischen Iugendvercine non Zittau haben darauf folgende Entschließung gefaßt: „Der Kulturtag vom vergangenen Sonntag veranlaßt uns. in die Oeffentlichkeit zu treten. Wir wenden »ns an die Jugend. Jung sein heißt: Achtung haben vor der Uebcrzcugung dc-s Andern, auch des Gegners, um seiner Ueberzcugung willen. Jung sein heißt: nicht mit gemeinen, sondern mit ehrlich geraden Waffen Kämpfen. Wir fordern die Jugend ans jung zu bleiben: nicht sich ins Schlepptau der Allen und ihrer Methode zu beaebcn. Sonst ist sie nicht mehr Jugend. Sie bat dann ihre Freiheit preis-gegeben Die Jugend aber, der Gottesglaube und Religion noch persönliche Angelegenheit ist. ruscn wir ans. sich z» linden und zum Schutz ihrer lleber- zenguna össentlich einzntreten. Denn die staatlichen Organe, denen Schutz und ösfentiiches Wohl aller anvertrhut sind, ver- möoen nicht mehr die U'bei-zenaiina all ihrer llntergebenen in gebührender, gerechter Weile zu schützen, lind wo das eine Recht gebrochen wird, tritt das andere auf." Die liberale Zitlaner Morgenzeitmig. der diese Entschlie ßung als ..Eingesandt" geschickt wurde, lehnte die Ausnahme ab. Sie fühlte sich jedenfalls ru geistesverwandt mit den Ver anstaltern dieses seltsamen „Kulturtages" Osborne, der auf vertrautem Fuß mit seinem Herrn stand, seit der ihm einmal das Leben gerettet hatte. Er war der einzige von Fairleighs zahlreichen Werkzeugen, der nicht nur Respekt, sondern auch Anhänglichkeit für Fairleigh empfand und deshalb denen nolies Vertrauen aenost. „Wie kommen Sie auf den Gedanken, Sam?" fragte Fairleigh, „Na, weil Sie Einbildungen haben —" „Vielleicht ist es keine." „Aber. Sie sieben doch nicht in Verdacht, zum Teufel! Wer sollte da wobl Svione anslcbicken?" „Sam, ich stehe in Verdacht.' Wir müssen uns Sicher heit über dies Mädchen verschaffen. Ich will Ihnen etwas sagen: ein schlauer Detektiv hat mir einmal gesagt, jeder Verbrecher beginge früher oder später einen Fehler, und dann würde er gefaßt." „Das ist ja das Feine an Ihnen, daß Sie nie einen machen", erwiderte Sam voll ehrlicher Bewunderung. „Darin irren Sie sich. Einen schlimmen Hab' ich mal gemacht." „Wann denn?" „Bor fünfundzwanzig Jahren. Da übersah ich die Be- deutung einer Frau, und das werde ich nicht wieder tun. Wir müssen diesem Mädchen eine Falle stellen, Sam." „Weshalb denken Sie, daß man Eie in Verdacht hat?" Fairleigh zählte an den Fingern ab. „Erstens in teressiert Strickland sich für das Haus in der Kraß Straß«. Seit zwei Tagen wird Nr. !)3 beobachtet. Zweitens be suchte er Bloggs und ging dann zu Pringle und Junes, um herauszufinden, wer die Hypothek ans das alle Kontor besitzt." „Ach! Und deshalb -?" Fairleigh nickte. „Es war nötig. Die Leute müssen sich von Zeit zu Zeit darüber klar werden, wie teuer Verrat zu stehen kommen kann. Es war Pech für Bloggs, aber auf Holtz hat es Eindruck gemacht." ..Holk ist zuverlällia." (Fortsetzung solg«»