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Der Tag rückt näher, wo sich» klärt, Ob Auf-, ob Abstieg uns beschert; Drum machet euch von Phrasen frei Und »vählet Zentrum Liste 3! : In der Sächsischen Schweiz tödlich abgestürzt. Am Sonn- abcndnachmittag ist der 25jährige Schlosser Kurt Hantsche aus Dresden, der als ausgezeichneter Kletterer in Sportkreisen bekannt war, bei einer Klettertour am Höllenhundfelsen im Amselgrund bei Rathen abgeslürzt und bald darauf seinen schweren Verletzungen erlegen. Der Sturz erfolgte aus einer Hohe von etwa 60 Meter, das Sicherungsseil prallte an eine scharfe Felskante und wurde zerschnitten. Der in der Wand zu rückgebliebene Gefährte Hantsches wurde noch nachts von Berg steigern gerettet. Landeskagung -er Samariker Pirna, 9. September. Vom 8. bis 8. September fand hier die 17. Verbands- tagung des Landes-Saniariter-Verbaiides Sachsen statt. Am Sonnabend begann die Tagung mit einer Sitzung der Landcs- Bezirksleitung und einer Gesetsirftssitzung des Landes-Samariter- Verbandes. Hierbei wurden sämtliche satzungsmützig ausschei denden Herren wiedergewählt Ter Abend brachte einen Be grüßungsabend, auf dem nach einer Begrüßungsansprache des Landesverbandsvorsitzendcn Dr Saupe-Leipzig, Oberbürger meister Dr. Gaitzsch-Pirna die Grüße und Wünsche der Stadt Pirna überbrachte. Fiir die Amtshauptmannschaft sprach Regierungsrat Dude. Der Sonntag wurde eingeleitet mit einer Hebung der Samariter und Samariterinnen. Es war angenom men worden, daß in der Landesanstalt Sonnenstein ein Brand ausgebroä)en sei und zahlreiche Insassen aus dem völlig ver qualmten Gebäude gerettet werden müßten. Die Hebung gelang vollkommen. Die eigentliche Verbandsversammlung wurde am Sonntagvormittag in der „Tanne" eröffnet. Unter den Ehren gäste» waren zu bemerken: Geheimrat Prof. Dr. Thiele-Drcs- den als Vertreter der Staatsregierung, Kreishauptmann Buck, Negierungsrat Dude als Vertreter der Amtshauptmannschaft, Oberbürgermeister Dr. Gaitzsch, Reichsbahnrat Ehrlich und Branddirektor Zeißig, sowie der Vertreter des Landesvereins vom Noten Kreuz, Studienrat Mann-Meißen. Wie aus dem von Tr. Saup erstatteten Geschäftsbericht hervorging, gehören dem Verband gegenwärtig 5ll Vereine mit 2289 aktiven Mit gliedern an. Im Jahre 11)28/29 wurden im Verbandsgebiet etwa 300 000 erste Hilfeleistungen gezählt. -Hierauf sprachen Prof. Dr. jur. Würner-Leipzig über „Vcr- sicherungsfragen im Samariter- und Nettungswesen" und Regierungsmedizinalrat Dr. Lehnert-Pirna über „Verbesserung im Samaritcrwesen auf dem Lande". Der Nachmittag wurde zu einer Fahrt nach der Sächsischen Schweiz benutzt. Am Mon tag besuchte ein großer Teil der Tagungsteilnehmer die Inter nationale Hygiene-Ausstellung in Dresden. d. Zeichen der Zeit. In der Nacht zum Montag wurde in Knobelsdorf bei Waldheim i. Sa. ein aus Grün-Lichten- berg stammender Pole auf der Straße erschossen, als er gerade mit seiner Frau ein Lokal verlassen hatte. Der Mann war so fort tot. Der Mörder konnte bisher nicht ermittelt werden. — Nus Wilsdruff wird gemeldet: Nachdem sich bereits aus dem Saale des Gasthofes in Klipphausen Reibereien zwischen jungen Burschen zugetragen hatten, entwickelte sich anschließend daran auf der Dorfstraße eine Schlägerei, bei der der in Rohrs-- darf bedienstete Melker Plachta mit einem dolchartigen Messer so unglücklich in die Herzgegend gestochen wurde, daß sofort der Tod einlrat. I.«iprig un<I Umgebung ) Jugendtreffen des VDA. Am Sonntag fand in Grimma das Herbsttrcffen der im Verein für das Deutschtum im Aus land organisierten sächsischen Jugend statt. In der Gesamtsit zung der Gruppenvertrctungen wurden die Berichte über Aus landsfahrten sowie über die Arbeit der einzelnen Gaue erstattet. Am Abend bildeten die etwa 1500 Jungen und Mädchen einen Fackelzug. Die Teilnehmer wurden auf dem Sportplätze vom Bürgermeister begrüßt. Dann hielt Reichsminister a. D. Dr. Külz die Feuerrede. ) Im Beruf verunglückt. Am Montag früh stürzte bei Ausübung seines Berufes der Dachdecker Paul Altermann in der Gasanstalt in der Aorkstraße so unglücklich fünf Meter tief herab, daß er einen doppelten Schädclbruch davontrug. Mit lebensgefährlichen Verletzungen wurde er dem Krankenhause zu geführt. A. war hier im Aufträge einer Braunschweiger Firma tätig. (kemnilr, Ivicksu. ?!surn > Eine Papierfabrik nie-ergebrannl Schwarzenberg, 9. September. In den Vormittagsstunden des Montags brannte in Mitt- weida-Markersbach die Papierfabrik von Gustav Tromm er vollständig nieder. Viele Maschinen wurden mit vernichtet. Das Kesselhaus konnte erhalten werden. Der Brand war in einem Raume ausgebrochen, in welchem Altpapier lagerte. Die Ent- stehungsursache bedarf noch der Klärung. Der To- in -en Flammen In Theuma ist in der Nacht zum Montag die Scheune der Stephans Erben mit der Gesamternte und landwirt schaftlichen Maschinen ein Raub der Flammen geworden, und zwar zu einer Zeit, wo im Gasthof von Stephan noch Tanzmusik stattfand. Der Schaden an landwirtschaftlichen Maschinen und der Ernte beträgt etwa 10 000 Mark. Der Invalid und Stein metz Johann Werner aus Görlitz, der sich auf Wanderschaft be fand und in der Scheune mit Erlaubnis übernachtet hat, ist in den Flammen umgekommen. Es liegt Brandstiftung vor. Ers» vor acht Tagen ist eine große Scheune niedergebrannt und im Monat August zwei Scheunen. tz. In schwerer Gefahr. Im Schacht 18 der Gewerkschaft „Gottessegen" in Lugau erlitten am Montagmorgen fünf Bergleute durch einströmende Gase mehr oder minder schwere Vergiftungen und wurden ins Krankenhaus übergeführt. Die übrigen Bergleute der Morgenschicht konnten rechtzeitig ins Freie gebracht werden. Ku5 äer l,3ULiir l. Abschied von P. Alsons Mornslein. Aus Marien stern wird uns gemeldet: Nach vierjähriger Wirksamkeit als Seelsorger und Katechet verläßt Hochwürden Herr P. Alsons Mornstein das hiesige Feld seiner Tätigkeit. Am 2. September 1926 wurde er von Ianck in Böhmen, wo er mehrere Jahr als Kaplan tätig war, nach hier versetzt. Nunmehr kehrt er in das Stnmmklostcr Ossegg zurück, wo er an der dortigen Bürger schule hauptsächlich Religio» in tschechischer Sprache erteilen soll. Obwohl gebürtiger Deutscher hat er diese, wie auch das Wendische, fließend erlernt und beherrscht beide Sprachen in Wort und Schrift. Jahrelang hat er den Wenden das Wort Gottes in ihrer Muttersprache gepredigt und sie seelsorgerisch betreut, auch Religionsunterricht in wendischer Sprache zumeist an die jüngeren Jahrgänge beider Volksschulen sMarienslern und islanschwitz) erteilt. Mit seinem Weggänge wird in mancher Hinsicht eine Lücke entstehen, da sein Nachfolger das Wendische nicht beherrscht. Die katholischen Wenden werden ihm ein dankbares Andenken bewahren und wünschen ihm Gottes reichsten Segen auf seinein ferneren Lebenswege. r. l. Sächsischer Iägertag in Lübau. Am Sonntag fand in Löbau der von den Angehörigen der ehemalige» Jäger- und Schiitzenbataillone veranstaltete vierte Sächsische Iägertag statt, wozu sich etwa 1-100 Teilnehmer eingefunden hatten. Die Stadt Löbau hatte Festschmuck angelegt. Verbunden mit dem Iägcrtage mar das Landesverbandsschieße» im Schützen- Haus. Als Ort fiir den nächsten Iägertag 1932 wurde Frei berg in Aussicht genommen: dock wird erst die 1931 in Fran kenberg stattsindende Hauptversammlung endgültig hierüber entscheide». l. Schcunenbrände. In N c u k i r cb (Lausitz) ging die voll mit Getreide gefüllte Scheune des Niederhoses in Flammen auf. Das Getreide und sämtliche Maschinen — in der Scheune war bis zum Abend noch gedroschen worden — kielen dem Feuer zum Opfer. Der Schaden ist infolgedessen sehr hock. — Aus unbekannter Ursache brannten am Sonnabend in Rauschwitz Scheune und Schuppen des Zimmermanns Sauer vollständig nieder. Reiche Erntevorräte, landwirtschaftliche Maschinen und Geräte wurden ein Raub der Flammen. Der Besitzer erleidet großen Schaden, da er nur gering versichert hat. Für -en WahUirnds gingen weiter folaende Beträge ein: Uebertrag von Quittung VI sS. V. Nr. 2081 456,90; Kläß, Dresden. 3.- : N N 3,-: Rublic, Schlosscrmeister. Dresden, 3 —: Tbomns, Heidenau, 3,— : Iochain, Ningethal b. Mittweida, 1,— : Zechel, Dresden, 2.—: Klottner, Leipzig, 2,—; A. E.. Dresden, 1,— : Ullrich Böhm, Leipzig, 1,50; Gäbler, 'Meißen. 2,— : Baumert, Nevicrförster, Marienthal, 2,—: Dluholch, Kfm., Leipzig. 3,—: zusammen 483,4V Mark. Parteifreunde, stärkt auch weiter den Wahlfonds der Sächs. Zentrumspartei! sPostschcckkonto Dresden 112 551, Hermann Tränkner, Iagdweg 25, Dresden.) Dresden-Laubegast. Mittwoch, 10. September, 20 Uhr, Laube« gaster Ratskeller, Leubener Straße: Apotheker H. Tränk« ner, Dresden. Kötzschenbroda. Mittwoch, 10. September, 20 Uhr: Pfarrer I. Mühr, Dresden. Großenhain. Mittwoch, 10. September, 20 Uhr: Sladto R. M ü l le r, Dresden. Bautzen. Mittwoch, 10. September, 20 Uhr, Gesellenhaus, Ger berstraße: Iugend'kundgebung sRedner: Lehrer Niffka, Berlin) Reichenau. Mittwoch, 10. September, 20.30 Uhr, Gasthof Stadl Zittau: Dr. Prange, Berlin. Sebnitz. Mittwoch. 10 September: Pfarrer Kirsch, Neichen bach Döbeln i. Sa. Mittwoch, 10. September. 20 Uhr, Gersthof Hei tercr Blick, Kirchgasse 9: I. Weis. Leipzig. Flöha. Mittwoch, 10 September. 20 Uhr: Dr. Karl sch, Frei berg. Frankenberg. Mittwoch, 10 September: Dr. Desczyk Dresden. Lengenfeld. Mittwoch, 10 September, 20 Ubr L , o s mann, Reichenbach. Fraureuth. In der gutbesuchten Zentrum: ,n- lung am Sonntag, den 7. September, sprach Dr. W enzel (Zwickau) in gemeinverständlicher Weise über die politischen Vorgänge der letzten Zeit und gab sodann einen Ucberblick über die von der Reichsregierung erlassenen Notverordnungen — In der Aussprache wurde von Arbeitnehmerseite dankbar an erkannt, daß die Regierung Dr. Brüning die Reformen in An griff nehme, die zur Gesundung unserer finanziellen Lage not wendig sind. Lichtcntanne. Hier sprach Wagner (Werdau) über di« Gründe, die zur Auflösung des Reichstages führten. Tie Not verordnungen wurden besprochen. Auch von Arbeitnehmerseitc wurde betont, daß die Maßnahmen der Neichsregierung auf dem Gebiete der Kranken- und Arbeitslosenversicherung begrüßt werden müssen, weil nur so die wichtigen Versicherungszweige durchgehalten werden können. Mahlkampf-Chronik Mar Hölz, der noch unvergessene vogtländische Räuber hauptmann. sprach am Sonnabend in Freital in einer über füllten kommunistischen Versammlung. Er sang das Loblied seiner russischen Geldgeber und Beschützer in den hellsten Tönen, ahne irgend etwas Besonderes hervorzubringen. Zu Zwischen fällen ist cs nicht gekommen. Am Sonntag sprach Hölz auch in seiner einstigen „Wirkungsstätte" Plauen. Ei» hübscher Vorfall hat sich dieser Tage in einer national sozialistischen Versammlung in Chemnitz zugetragcn. Dort sollte in der Aussprache der kommunistische Landtagsabgeordncte Sindermann sprechen, doch wurde er zuvor vom Vorsitzenden ge. fragt, ob er noch zu der kommunistischen Parole stehe: „Schlagt die Faschisten, wo ihr sie trefft!" Sindermann erwiderte, daß er diese Parole nicht mehr aufrecht erhalte. Daraufhin erteilt« der Vorsitzende der Nazis dem Kommunisten das Wort mit der Bemerkung: Ter Herr Lanütagsalig. Sindermann spricht jetzt unter dein Schutz der nationalsozialistischen Partei." Tie Wahlprügelei in Freital. Am Donnerstag abend ha ben sich bekanntlich in Freital Kommunisten mit Nationalsozia« listen geprügelt. Es gab 15 Verletzte. Schlimmer aber war de« Sachschaden, denn in dem Lokal wurden 300 Stühle, 50 Tisch«, 700 Bicrgläser und 150 Fensterscheiben zerschlagen. Dem Wirt des Gasthofs ist ein Sachschaden von 2500 NM. ent standen. — Wehe, wenn sie losgelasscn! Eine Gruppe oppositioneller Hitlerleute, die der Otto Straßerschen Richtung angehören, ist auch in Dresden tätig. Sie hat ein Flugblatt herausgegeben, das u. a. folgende Sätze über den nationalsozialistischen Stadtverordneten Richter enthält: „Die Zustände in der OK (Ortsgruppe) werden am besten durch folgende Tatsache beleuchtet: Der jetzige von Herrn Mayor ein gesetzte Geschäftsführer der OK, Stadtverordneter William Richter, hat... nach einer Weihnachtsfeier der OG Bühlau 1926 mit wer Hakenkreuzfahne betrunken im Straßengraben gelegen Kurz vor der Wahl 1929 hat Herr W. Richter in einem uns nahestehenden Gasthaus Zechprellerei verübt. Ein Schutz- stasselmann, der sich dies notierte, und auch die SS-Führer wis sen Bescheid und werden gern den Beweis führen... Die Auf nahme Richters in die SS wurde abgelehnt wegen notorischer Trunkenheit." — Kommentar überflüssig. Mariensüden Wie sie duftig dahinsliegen durch den sonnigen Spätsom mertag als Depeschen des Herbstnahens! Wie sie wimpelgleich an den bunten Zweigen flattern als Herbststandarten! Wie sie sich aufdringlich uns an den Nock oder Hut schmiegen und sich nicht ablöscn lassen wollen: die weißen silberglänzenden Maricnfäden! ' Leichte Luftschiffe sind sie ohne Propeller und Motor, ge schaffen von kleinen Spinnen, die auf ihnen ihre Herbstwan derung antreten zur Ausivahl eines geeigneten Winterquar tiers. Und haben die winzigen Tierchen ein solches gefunden, dann senken sie sich an einem Spinnfaden hinab, landen, beißen ihn durch und lassen das Luftschiff, dessen sie nicht mehr bedür fen. fliegen, wohin der Wind es treibt. Jung und alt aber freuen sich der glänzenden Fäden „aus Duft gewebt, von Luft zerhaucht", oder werden ernst gestimmt von diesen Kündern des kommenden Naturschlummers. Und schon frühe sind die Luftgespinste den Menschen aus gefallen. Sie hatten ja etwas Geheimnisvolles an sich, und das lockt zu nacl>dc»KIichcm Beschauen. Der Volksglaube hatte bald eine Erklärung gesunden. Spinnfäden der Göttin Berchta, der Schützerin'der Spinnerinnen flatterten von ihrem goldenen Nocken hicrnicder aus Walhalla auf die Erde. Und als dann das Christentum sich verbreitete, da nannte man die Spinnfäden Diarien säden und erzählte, daß die Gottesmutter mit elf- lauscud Jungfrauen in den Hellen Herbstnächten durch die Lüfte schwcb« und die Fäden spinne, die Erde und Himmel ver binden. Mag auch diese fromme Legende nicht vor den Er klärungen der Naturwissenscliaft bestehen, sie ist zu schön und inhaltrcich. daß sie erhalten bleiben und der Jugend weiter «rzählt zu werden verdient. Man spricht auch vom „siegenden Sommer" mit einer für Kinder Iehrreiä>en Sage. War da eine Witwe, die eine unfolgsame Tochter halte. Und da sie nicht mehr ein noch aus wußte mit ihr, bat sie den lieben Gott um Hilfe. Der ver setzte «xrs Mädchen, wie einst den Holzhauer, der den Sonntag durch knechtlich« Arbeit entheiligt hatte, in den Mond, und da mußt« sie fortwährend spinnen. Im Herbste aber sind der Fäden soviele geworden, daß sie zur Erde fallen. So eine alte märkische Sage. Auch „Altweibersommer" nennt man die im Winde irrenden Fäden. Diese Bezeichnung geht in alte Zeiten zurück Wie die spinnende Göttin Berchta zur Gottesmutter, so wurden ihre Gehilfinnen zu Hexen, alten häßlichen Weibern, und ihre Gespinste hießen Altweibersommer. „G I ii ck s s ä d e n" heißen sic, weil sie dem Glück bringen sollen, dem sie sich auhängen. So fand der unbewußt schassende Dichlergcist des Volkes Erklärungen und Benennungen für geheimnisvolle Geschehnisse und Erscheinungen in der Natur, die wert sind, erhalten zu werden als Zeugen einstiger sinniger Naturverbundenhcit. Das Buch der Natur. Entwurf einer kosmologischen Theo- dicee nach Fr. Lorinsers Grundlage; unter Mitwirkung von P. Hermann Muck er mann S. I. und P. Erich Was- mann S. I.; herausgegcben von P. Rudolf Hand mann S. I., Dr. Sebastian Killcrmann. Dr. Josef Pohle und Dr. Anton Weber. Ziveiter Band: Die Erde und ihre Geschichte von P. Nudof Handmann S. I. und Dr. Sebastian Killermann; mit 1208 Illustrationen, Karten und Fnrbenbildern. Verlags anstalt vorm. G. I. Manz, Ncgensburg. Preis drosch. 25.—, geb. 30.— Mark. Unter dem Titel „Das Buch der Natur" er scheint ein von bedeutenden Gelehrte» rxrsaßtes, großangeleg- tcs, Humboldts Kosmos vergleichbares, in allaemeinversländ- licher Schreibart «bgcfaßtes, beachtenswertes Werk, von dem der zweite Band „Tie Erde und ihre Geschichte" nun in 2. Auflage vorlicgt. Es handelt sich um eine Darstellung von positiv christ lichem Standpunkt. Tie Ausstattung des vorliegenden. 1056 Seiten umfassenden Bandes ist ganz vorzüglich und geschmack voll, und trotz der zahlreichen (1268) Abbildungen usw. ist der Preis für jetzige Verhältnisse sehr niedrig. Die Hauptabschnitte des Werkes sind: 1 Geographie von Dr. Sebastian Killermann; 2. Geologie und Palaeonlologie (Erdkunde und Versteincrungs- lehre) von P. Rudolf Handmann S. I. h iilierarb eitet non Dr. Sebastian Killcrmann: 3. Mineralogie und Geogonie (Gesteins kunde und Erdbildung) von P. Rudolf Handmann. S. I.; 4. Urgeschichte des Menschen von Dr. Sebastian Killermann. In der Reihe Romantik der vom Verlage Philipp Reclam herausgegcbenen Sammlung Deutscher Literatur ist ein zweiter Bond Märchen erschienen, der Werke von Lhamisso, E. T. A.. Hosfmann, Contessa und Eichendorff bringt. Peter Schlemihls wunderbar« Geschichte, das prächtige Märchen vom „Goldenen Topf", Contessas .,Gastmahl" und Eichendorfs» romantische Märchen „Die Zauberey im Herbste". „Das Marmorbild" und „Eine Mcersahrl" versetze» den Leser mit magischer Gewalt in jene Wunderwelt der Romantik, die ein ewiges Besitztum des deutsche» Volkes bleiben soll. Keiner, dem die Sprache leben, diger Dichtung noch verständlich ist, wird diesen Band aus der Hand legen ohne das Gefühl. ein bleibendes, beglückendes Ge- schenk erhalten zu haben. — Dr Andreas Müller hat den Band sachkundig bearbeitet, Textgestaltung, Druck und äußere Aus stattung sind von der Gediegenheit, die man beim Verlage Reclam gewohnt ist. Kakenkreuz-PoeNe Im „Sächsischen Beobachter" vom 7. September sindcn wir folgendes Erzeugnis „deutscher Poesie": „Politisch Lied, ein garstig Lied". Das gilt für verjosf'ne Studenten, Politisch Lied, ein Kampseslied, Ei» Lied zum Besserwenden! Ein s ch iv arzer Götze i m weiß e n Ol egicrt von N o m aus die Stun . Regiert glich schon das deutsche Land, Seine Diener sind treue Hunde Sie halten die Schafe in ihrem Pserch, Sie zaubern das Volk zur Herde. Ten deutschen Niesen zum römischen Zwerg. Aus daß er noch Hofnarr werde. Die schwarze Gesahr geht um ini Land, Schlagt nieder die heuchelnden Geister! Mit deutschen Hirn und -Herz und Hand, Dan» werden wir deutsche Meister." Der „Sächsische Beobachter" ist dos Organ Otto Strassers, der gestern noch mit Hitler und seinen Freunden in einer Front focht. Seit -Herr Sirasser aus der Disziplin Hitlers entronnen ist, darf er freier sagen, welche Gefühle ihn gegen „Rom" bewegen. In der Hitler-Partei werden diese Gefühle von vielen geteilt — wenn sie auch aus taktischen Gründen sich nicht zu solchen plumpen Ausbrüchen hinrcißen lassen.