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Der Deutsche Daulag (krmnilr, Ivicßsu, ?Isurn Schadenfeuer Chemnitz, 4. September. In Niederwiesa brannte gestern dir dem Besitzer UHIig vom Erbgericht gehörige Scheune wäh rend der Frühstückspause der Arbeiter vollständig nieder. Plauen i. V., 4 September. In der Nacht zum Mittwoch wurde ein großer, einem Landwirt in Chrieschwitz gehöriger Stroh- und ttzelreidefeimen durch ein Schadenfeuer vernichtet! man vermutet Brandstiftung. Zwickau, 4. September. Ein in Flur Vielau stehender Fei men mit etwa achtzig Zentnern Roggenstroh ist in der Nacht um Mittwoch vollständig niedergebrannt. Es liegt wahrschein- ich Brandstiftung vor. tz Zu de» Vorgängen beim Chemnitzer Eltwerk. Der Nat Hot in seiner letzte» Sitzung beschlossen, wegen der gemeldeten Borglinge beim Städtischen Elektrizitätswerk eine strenge aml- Iici)e Untersuchung cinzulcilen. tz Die Blumengeschästsinhaber tagen. Der Reichsvcrband der deutschen Blumengeschästsinhaber hält in Chemnitz vom 4. bis 7. September seine Jahreshauptversammlung ab, die mit der Feier des 30jährigen Bestehens der Chemnitzer Ortsgruppe verbunden ist. Aus Anlas; der so zing beschloß der Rat, am Sonnabend eine Beleuchtung der Schlotzteichufcr mit Buntseuer- werk zu genehmigen. tz. Der Bezirksausschuß der Amtshauptnrannschast Chem nitz genehmigte in seiner am Dienstag abgchaltcncn Sitzung der (Gemeinde Klaffenback die Ausnahme eines Darlehens von 20 000 NM. und der Gemeinde Rüßdorf die Aufnahme eines solchen von 17 000 NM. Gleichzeitig wurde die Gemeinde Rüß dorf angewiesen, die Zuschläge zur Grund- und Gewerbesteuer auf 150 Prozent festzusetzen, um den Fehlbetrag im Haushalts plan für 1038/29 in Höhe von 21 000 NM. um rund 8000 NM. senken zu können. 5>U5 cler ^.suritr Edmund-Krelschmer-Iahrhunderlseier Am Sonntag, den 31. August, einem herrlichen Spätsom- mcrtage. feierte die Stadt Ostritz den 100. Geburtstag ihres berühmtesten Sohnes, des Komponisten Edmund Kretschmer. Die Feier begann in der Katholischen Kirche, in der beim Hochamt des Meisters As Dur-Messe op. 23 in recht vortrefflicher Weise zu Gehör gebracht wurde. Nach dem Gottesdienste legte Bürger meister Sprenger im Namen der Stadtgcmeindc auf dem gemeinsamen Grabhügel der Verwandten Edmund Kretschmers einen Kranz nieder, wobei der Cäcilienverein Jos. Haynds Hym nus sangi ..Du bist's. dem Ruhm und Ehr gebührt". Während Edm Kretschmer an der Seite seines verehrungswürdigen Vaters aus dem Inneren Kalb. Friedhofe in Dresden ruht, birgt die Heimat die Gräber seiner Mutter und seiner zwei Brüder! sie ruhen an der Ostseile der Kirche. Am Nachmittage füllte sich das Gotteshaus, um bei einer kirchcnmusikalischcn Andacht den kirchlichen Werken unseres heimischen Meisters zu lauschen. Ein geleitet wurde die Aufführung mit Pastorale in F Dur. das Musikdirektor Menzel iZiltaus spielte, der dieses Tonstück 1898 im Vercinshaus zu Dresden in Anwesenheit des Tondichters erstmalig in der OefsenIIiebkcit vorgetragcn bat. An gemischten Chören wurden geboten i Veni crcator spiritus. O sacrum con- vivium, Inveni David scrvum ineum. Preise! seinen Namen, Cantate Domino canticum novum. Tantum ergo, aus der D Moll Messe op. 22 Kurie. Benedictus. Et in spiritum sanctum. Fräulein Helene Kaiser sang mit ihrer prächtigen Stimme das Regina coeli laetare op. 59 Lehrer Alphons Kretschmer bot das Tenorsolo ..Sei uns gegrüszei. Königin" <op. 49>. Die Orgel spielte mit bekannter Meisterschaft Lehrer Veukert lDresdenl. Chordiriaent August Kaiser und sein Cäcilienverein können dar Bewußtsein haben, mit dieser Aufführung Cdm. Kretschmer in würdiger Weise geehrt zu haben. Die weltliche Musik Cdm Kretschmer-'' erklang abends im gefüllten ..Stadt Dresden"-Saale. Unter den Cbrenaästen sei besonders genannt eine Nichte des Komponisten. Frau Geh. Bau- Leipzig. 4. September. Die Arbeiten des Dautages In Leipzig wurden am Mitt woch in mehreren großen Vortragsreihen fortgesetzt. Die Ver einigung der Technischen Oberbeamtcn Deutscher Städte ver anstaltete im Schwimmbecken des neuen Hallenbades Leipzig- West eine Tagung über Büderfragen, in der Direktor Peter Kampf lKölns „Das Bad voin gesundheitliche» und wirtschaft lichen Standpunkt aus" behandelte. Baudireklor Marlin El sässer lFranksurt a M.) das Problem des modernen Hallen bades näher erörterte und über Kurbäder sprach. Regierungs- baumeister a D. Beigeordneter Meurer (Mainz) Ausführun gen über „Freibäder" und Stadtbaurat Behrendt (Breslau) über „Das Bad in der Siedlung und in der Wohnung" machte. Eine Besichtigung des neuen Bades zeigte, wie die neuesten Fortschritte im Bau von Hallenbädern in die Praxis nmgesetzt worden sind. — Die Sektion „Tiefbau" behandelte in einer um fassenden Vortragsreihe die neuesten Fortschritte in der Ab wasserreinigung. Sowohl die verschiedenen Arten der mechani schen Klärung wie auch die Probleme der biologischen Reinigung (Rieselfelder, Schlammaktivierung usw.) wurden znm Gegen stand der Erörterung durch hervorragende Sachverständige ge macht. lieber „Abwassergenossenschasten" sprach Direktor Dr- Ing. Imhosf (Essen). Anschließend wurden die Leipziger Hochwasserregulierung und Kläranlagen besichtigt. Ans dem Deutschen Ba u poIizeit a g , der die höhe ren technischen Baupolizeibeamlen Deutschlands umfaßt, wurde u. a. die Stellung der Baupolizei zum Skelettbau, die Beschleu nigung des Bangenehmigungsversahrens durch zweckmäßige Or ganisation der Baupolizei und der gegenwärtige Stand des Städtebau- und Baupolizeircchts behandelt. — Der Bund Deut scher Architekten, dessen Tagung in der Hauptsache im Dresdner Abschnitt des 1. Deutschen Baulages stallfindet, hielt eine Vor stands- und Ausschußsitzung ab. Am Nachmittag fuhren die Teilnehmer des Banlags ge meinsam in Autobussen über Meißen nach Dresden, wo der Bau tag bis zum 0. September fortgesetzt und abgeschlossen wird. « Auf einer im Nahmen des Ersten Deutschen Bantages von der Vereinigung der Technischen Oberbeamten Deutscher Studie veranstalielen Tagung referierte Stadtbaurat Senator Prozes sor Elkart. Hannover, über ein llrlcil des Reichsgerichts rat Bernhard! (Altenburg). Das Städtische Orchester spielte unter der Leitung van Iobanncs Eberl den Festmarsch op. 30. das Vorspiel zur Oper „Heinrich der Löwe". Eriksgang und Krönungsmarsch aus den „Folkungern", Hochzeit-'-musik op. 51 (Fcstzug. Brautgruß. Reigen). Der Gemischte Lhorgesangverein. der durch den Arbeitergesangvcrein verstärkt war. sang 0 Lieder aus op. G „Bitte", „Mein Reichtum", „Die blauen Frühlings- augcn". ..Gondelfahrt". „Lotosblume", .,Nachtlied". Der Män nerchor Gesang- und Musikverein, eine Gründung des Vaters des Komponisten, ließ, verstärkt durch den Mannergesangverein der Iutcspinnerei. die Lieder „Am Rhein", die „Sterne" ans op 45 sowie die berühmte „Geisterschlacht" op 4 erklingen. Frl. Elisabeth RikI, eine erfolgreiche Schülerin der Musikpädagogin Käthe Brückner (Görlitz) sang die beiden Lieder „Ich möchl miss Herz" aus op. 2 sowie „Was die Mutter spricht" op. 10 Die Tcnorsoli „Draußen am Wald" aus op. 25. „Gebt mir vom Becher nur den Schaum" op. 11 hatte Apotheker Sofsner über nommen. Die Aufführung genannter Werke war für unsere Kleinstadt ein Ereignis. Im Mittelpunkte des Abends stand die Festrede von Dr. Taute (Dresden). Er bol in fast einslündigem. freiem Vortrag ein trcsslichcs Bild des Lebcnsganges, des künst lerischen Schaffens sowie der Persönlichkeit des Komponisten Die Ostritzer werden diesen eindrucksvollen Abend nicht ver giften und das Andenken an Edmund Kretschmer stets in Ehren halten. —bn.— s Statistisches vom Bautzener Kleinkinder- und Säug lingsheim „Naturpark". Das Heim ist vom 1. 4 1020 bis mit 31. 3. 1930 insgesamt von 135 Kleinkindern und 30 Säuglingen ausgesucht worden. An Kosten sind entstanden 30 702.71 RM. Erstattet wurden an Berpslegungsgcldern 10 001 18 RM. Mit hin entfällt aus pro Kopf und Tag 10 001.18 RM. WI05 Ber- vom 28. Februar 1930. nach dem in einem Sonderfall entschiede» wurde, daß gewisse Bestimmungen des preußischen Fluchtlinien» gesetzcs vom 2. Juli 1875 als durch die Reichsversassung von 1019 aufgehoben anznsehen sind. Das Urteil hält eine Ent« schädigung der Grundstückseigentümer für gegeben, sobald ein Gelände, das als merkantiles Bauland anznsehen ist. durch diese Fluchtliniensestsetzung der Bebauung ganz oder teilweise ent zogen iwrd. Damit bringt es in die bisherige Rechtsprechung und die städtebauliche Tätigkeit einen neue» Rcchtsbegriss. Er wurde eine Entschließung angcnomm. die die Wiederherstellung der Fluchtlinien Bestimmungen fordert. Der vierte Messe-Tag Das Leipziger Meßamt teilt mit! Der Besuch der Blesse erfuhr am Mittwoch wesentliche Anregung durch dte von der Reichsbahn eingelegten billigen Verivaltungssoudcrzüge aus ver schiedenen Teilen Deutschlands. Das Geschäft hielt sich melier in den Bahnen vorsichtiger Bedarsedecknng. jedoch lebhaften Neuheiteninteresses. Besonders trifft das aus die Textil» messe zu. die am Abend planmäßig ihren Abschluß fand. Günstige Berichte über den Geschäftsverlauf liegen von der R e K I a m e m e s s e und Verpackungsmiltelmesse vor. deren Eonderschan „Jeder kann werben" weile Kreise des mittleren und kleinen Unternehmertums ersolgreich sür moderne Reklame- melhoden interessiert hat. Die Technische Blesse und Bau messe ist »ach wie vor gut besucht! gute Nachfrage herrscht besonders nach Maschinen und Geräten iür Handwerks betriebe und sür sonstigen gewerblichen Bedarf Einmütig wird über die rigorose amerikanische Zollpolitik geklagt die dcn Export in vielen Branchen völlig unterbindet, und deren Auswirkungen eigentlich erst jetzt erkannt werden. Im Zusammenhang damit wird betont, daß Amerika dabei vergessen zu haben scheine, daß es die deutsche Industrie als Kunde» sür Rohst isst' kaum entbehren könne Die Inlondskundschaft. die mit bestimmtem, allerdings bescheidenem Einkauv'-vrogramm auf die Blesse gekommen ist. Hot durchweg ibre Austräoe erteilt Die vielfach versuchte Preisdrückerei anderer Käuferschichten macht sich insofern verhängnisvoll gellend, als ein weiterer Preisabbau nur noch ans Kosten der Oualitä! der Ware gehen kann pslegslage 1.752 RM. Unterbringung ohne jede Bezahlung erfolgte bei 37 Kindern. Bei 50' Kindern wurden Unlerbalts- beiträge nur von 2 bis zu 15 RM pro Kind geleistet. Die durch schnittliche Gewichtszunahme bei den Kinder» betrug 2"- Psund, die höchste im Cnnzetsolle 7's Psnnd. l Die Oberlonsitzer Webstuhlsabrik C. A Roscher in Neu- garsdor-Georgswalde hat dieser Tage stirer >20 00 Volloulo« malen Wetzstahl sür Frotllergewebe hergeslellt. Die Firma besteht seit 25 Jahren. l Sächsischer Iügerlag in Löban. Der Landesverband Sächsischer Jäger E B veranstaltete vom 0 bis 8 September in Löban unter Beteiligung der Angehörige» aller ehemaligen sächsischen Iägeriormationen den vierten sächsischen Iägertag, verbunden mit einem Landesverbandchchießen und Kranznieder» iegung an den Ebrenmalstälten Der Sonntag bringt nach mittags einen Feslzug durch die Straßen der Stadl. Silberne Priest rjublare Am 0 Senlember 1030 können wieder drei verdiente B!il- alieder des DiözetanKlerus des Bistums Meißen, die hoctckvürdi- aen Herren Nilwtans Darnik. seit 1. Angnst >023 Pfarrer in Sdicr: Erivriester Heinrich Kiel mann, seit 15 Juli 1918 ^Kirrer in 19 r n n a n und Georg R ä d e . seit >. Rmiember >022 Psgrrer in Kamen.;, ans eine 25jäbrige segensreiche priester- liche Wirksamkeit znrüclibliäien. Die die! b'ch"m>d!aen Jubi lar«' sind Säluie der Lantttz und emnttnaen am 0 Senlewber toötz in Banken das bestlae Sakrament der Briesterwelke Ibre Tä- tiakeit Kain narnelnnllch der Lanfitz znante. Mit den Lausitzer Katholiken aber veieinen sich am Inbellaae atte Katlwliken der Diözese Meißen in dein ansrichliaen Wunsche, dass den Inbstaren ncict, niete Ia'-re erfolgreicher vriesterllcher keichie- den sein wägen. Der vernichte Millionär Roman von Äoarnden Nalsour Sovvrigbt 1828 br Georg Müller Vertag A.-G., München Prtnled tn Germanh. 132. I-ortiktzimg.) „Ist das die Sec?" fragte er. Fairlcigh nickte. „Die Sec hat die ganze Küste ausgchöhlt. bis sie zu einer wahren Honigwabe geworden ist", sagte er. „Die' Höhten sind stellenweise bis zu vierzig Meier lies. Der Boden dieses Brunnens ist z. B. vollkommen gesprengt. Bei starkem Slurm spritzt das Wasser hier oben heraus, obwohl Dies kaum glauben würden, wenn Cie einen Slcin hincinsallcn ließen." „Schade", versetzte Jim. „Ich wollte, cs wäre noch ein Brunnen." Fairlcigh lächelte. „Cie werden vielleicht die Treppe hinauistcigen und aus der Mauer herumgehen wollen," sagte er. „Ich bin über die Jahre hinaus, in denen jo euvas Spaß macht, und werde hier aus Sic warten." Jim befolgte dcn Vorschlag und wanderte von einem .Klippenende zum anderen. Nirgends eine Möglichkeit, die Blauer von außen her zu ersteigen! Nachdenklich stieg er wieder nach dem Hos hinunter, worauf Fairlcigh ihn ge duldig frag!.', ob cs ihm auch Freude machen würde, die Burgverliese zu sehen, woran junge Leute oft Vergnügen funöcii. „Darin mache ich keine Ausnahme", lachte Jim. Fairlcigh holte mit belustigter Miene eine elektrische Taschenlampe hervor, bei deren Schein sic die schmalen Treppen binabstiegcn. Unten waren drei Kerker. Der erste und größte cmpnng sein Licht nur durch einen Schlitz in der Mauer, aus dem man nickt binausschen konnie, aber man Hörle das Klatschen der Wellen und begriff, daß die eine Wand aus dem abstürzenden Felsen bestand. „Hier gäbe nicht viel Aussicht, cnlfliehen zu können", bemerkte Fcnrleigh. „Zumal wenn man an diesen Ringen angekellet war " Jim betrachtete die schweren eisernen Ringe. „Hier ist Walter Domie aemin nnacketlet aeweien". sagte er. „Mag lein, aber nicht lange, cxr wurde ja aus- gebängt". erwiderte Fairlcigh. Das zweite Verlies war kleiner und bestand aus zwei ineinander übergehenden Räumen, von denen einer ein steinernes Lager aufwics. ...Hier wurden persönliche Feinde des Schloßherrn und politische Gefangene »niergebrachl", crläittcrtc Fairlcigh. „Und jene Linien am Ende des Ganges führen zu dem dritten und letzten. Nehmen Sie die Lampe mit und sehen Sic sich vor, wenn Sie hinunter- gchcn wollen." Vorsichtig stieg Jim hinab, indem er die Lampe vor sich her trug. Er sah mit leisem Schaudern, daß diese Treppe mit' einer schweren Eichenhoizlür versehen war. Wenn Fairlcigh sic nun Zuschläge? Line Sekunde zauderte er. bevor er weitcrging. Unten hob er die Taschenlampe empor und ließ ihren Lichtkegel rundum spielen. Jetzt sah er. weshalb Fairlcigh ihn gewarnt Halle. Mitten in dem kreisrunden Raum gähnte ein großes rundes Loch, das beim Hmcinsehen bodenlos zu sein schien. Ein kleiner Slcin, den er bineinwars. rikoschetiicric an dcn Wänden, und dann klatschte es uiucn nach einer ganzen Weile dumpi aus. Voller Grauen kehrte Jim noch oben zurück. „Das Mittelalter muß eine unbehagliche Zeit gewesen sein", jagte er zu Fairlcigh. „Lasten Sie uns rasch ins Freie zurückkchren!" Fairlcigh lachre leise, und Jims gereizten Nerven kam cs vor. wie ein reuilisches Kickern. Er begrüßte den Hellen Sonnenschein mit einem Seufzer der Erleichterung. Draußen verlor sich sein Unbehagen rasch. Fairlcigh war gelassen und liebenswürdig wie immer, und Jim schall sich einen Narren. Dessenungeachtet gab ihm die schwere Bohlentür uns das wiederhergestellte Gatter immer noch zu denken. Als sie nach Hause kamen und Jim sich verabschieden wollte, überraschte ihn Fairlcigh, indem er ihn bat, noch einen Augenblick mit in sein Studierzimmer zu kommen, da er ihm gern noch etwas sagen möchte. Jim folgte ihm verwundert, und sobald Fairlcigh die Tür geschlossen hatte, fragte er ohne weiteres: „Jim, lie ben Sie meine Tochter?" Das kam so plötzlich, daß Jim voller Zorn fühlte, wie I ibm das Blut ins Gesicht schoß. „Jawohl. Sir", erwiderte er, nactzbem er seine Faßnng ziiriickgewoiinen hatte. „Aber ich begreife nicht, wie Sie das erraten haben." „Haben Sie schon etwas zu Judy gesagt?" „err — allerdings. Ich dachte —" „Und sie hat natürlich ja gesagt. Solche athletische, etwas hohlkopfige'junge Männer sogen den modernen jungen Mädchen ja nun einmal zu. Warum ließen Sic mich in Unkenntnis?" ' ' ich Einwiltionna erst erbitten wollte, wenn ich mir eine feste Llcltung mit hinreichendem Ge halt erworben Halle." „Hm! Ein lobenswcrlcr Grund. Es siel Ihnen wohl nicht ein, daß ich Ihnen dazu behilflich sein konnie?" Jim blickte ihn groß an. „Nehmen Sic Platz und lassen Sie uns vernünftig sprechen", sagte Fairlcigh. „Wie Sie wissen, ist Judy mein einziges .Kind und deshalb meine Universalerbin. Darum ist Geld das einzige, was ihr zukünsliger Galle nicht zu besitzen braucht. Es genügt, wenn er ans gutem Hause und gesund an Leib und Seele ist und versteht, sie glücklich zu machen. Ticie Bedingungen erfüllen Sie mei nes Erachtens. Aber mein Schwiegersohn muß noch eine Fähigkeit besitzen! nämlich Lust und Fähigkeit zu ange- streugtcr Arbeit. Sie werden es mir hoüeiulich nicht ver übeln, wenn ick sage, daß Sie bis jetzt noch leinene weile sür diese Fähigkeit geliefert haben. Aber ich bin bereit, Sie zu erproben. Mein Sekretär hat mich verlasst». Ich biete Ihnen seine Stellung an. Es ist elseuderlich, daß Iudys Gatte über die Admintstruiion von Evcmöe Be scheid weiß. Wenn Sie aus den Vorschlag eingcheu und sich nach sechs Monaten als tüchtig und urbeiist,,,, erwiesen haben, werde ich Ihrer Heirat nicht entgegeuilchen." Jim war sprachlos. Was zum Teufel bedeutete dies? Was bezweckte Fairlcigh damit? „Nun?" fragte sein Wirt i» etwas scharfem Ton, als Jim zögerte. „Es ist furchtbar freundlich von Ihnen, Lord Fair» leigh," stummette Jim. „Ich weiß gar „ich,, wie ich Ihnen danken soll." „Sie gehen also aus meinen Vorschlag ein?" „Ich müßte ja ein Narr kein, wenn lck's nickt tätet« zFvilsetzunp Ivlgi t