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lich charakterisierte er an Hand treffender Beispiele die Ber- iogenheit -er Nationalsozialisten und ihres Anhängsels, die Hugenbergparlei. Wir führen den Wahlkampf nicht mit Agitationsphrasen, weil irir Taten auszuweisen haben. Wir brauchen keine gol denen Berge zu versprechen, weil unsere Ideale unverrückbar seststehen und bekannt sind. Haben wir nicht alles erreicht, was wir erstrebten, so haben wir doch viel verhütet. Das Ziel des Zentrums ist klar: Wir wollen ein auf christliä-en Gedanken aufgebautes Deutschland. Tao ist den Einsatz aller unserer Kräfte wert. Eonzen mir dafür, dah der 14. September uns d'esem Ziele nälxrbring»! Naä>dem die Säwllplattenrede des Prälaten Kaas zu Gehör gebracht war, sprach ^ Dr. B o ck «l - Berlin, der di« Stellung des Zentrums ^ den deutschnationalen und zur Sozialdemokratie in das rechte Licht setzte. Hugenberg tcht zu den Nationalsozialisten, und deren Programm unter- cheidet sich in nichts von dem der Kommunisten. So erscheinen »etcrogene Elemente als merkwürdige Einheit im Kampfe gegen den heutigen Staat. Ja noch mehr, auch der Vorwurf Hugenbergs gegen das Zentrum, daß es mit dem Sozialismus paktiere, fällt auf ihn selbst zurück. Denn seine Verelendungs- theorir wird auch vom Marxismus vertreten. Wenn man dem Zentrum antinationale Politik vorwerfen wolle, so solle man sich doch an Hand des amtlichen Aktenmaterials einmal die Daffenstillstandsverhandlungen durchsehen, oder man lese ein mal bei Clemenceau nach, was er vom Widerstand der deutschen Rheinland« zu sagen hat. Es ist kennzeichnend für diese Leute von rechts, das; sie nach 10 Jahren noch immer nicht gelernt haben, sich an Tatsachen zu orientieren. Den Vorwurf einer antinationalen und antichristlichen Politik weisen wir von dieser Seite mit aller Schärfe zurück. Und die Sozialdemokratie? Ihnen ist di« Rechnung von den Kommunisten ausgemacht worden. Dem Zentrum jeden falls ist der Sozialismus dankbar, das; es den Mut aufgebracht hat, die Reformen durchzusühren. Nachdem dies geschehen ist, steckt man wieder die Fühler aus, um nach den Wahlen mit dabei zu sein, wenn das Staatsschiff gute Fahrt läuft. Wenn die Sozialdemokratie die Demokratie hätte retten wollen, s» hätte sie im alten Reichstag Gelegenheit dazu gehabt. Warum hat man die Ermächtigung für die Regierung verweigert? Man kann seine» Wählern nicht das Zutrauen, was das Zentrum von den seinen verlangen kann, weil es eben die aufgeklärteste Wählerschaft besitzt. Deshalb weis; auch der Zentrumswähler die Bedeutung des 14. September zu erfassen. Er wird darum seine Pflicht tun. Auch diesem Redner dankte die Versammlung durch ein. mlltigon Beifall. Der Vorsitzende, Herr G. Strieder, konnte die Versammlung mit der berechtigten Hoffnung schließen, dos; Leipzig seine Zentrumsstimmen nicht nur erhalten, sondern noch wesentlich steigern wird, weil Leipzigs Katholiken keine Ver- clendungspolitik wollen, sondern für Wiederaufbau ihre Kräfte freudig einsetzen mit der Deutschen Zentrumspartei! Am Mittwoch vorher hatte in Leipzig-Schönefeld eine Bezirksversammlung stattgefunden, in der Herr Pfarrer Beier-Leipzig in mehr als einstündiger Rede zur Politik Brünings und der Zentrumspartei sprach. Auch im Leipziger Bezirk wurden besondere Versammlungen veranstaltet, um für den Zentrumsgedanken zu werben, so in Markranstädt (Redner Pfarrer P. Haselberger-Leipzigs, in Grimma sstud. phil. G. Roth-Leipzigs und in Borna (Lehrer I. Weiß-Leipzig). Möge auch die Bezirksversammlung in Leipzig-Ost am 11. September, abends 8 Uhr im Gemeinde saal der St. Laurentiusgemeinde, in der Herr Stadtverordneter Dr. W. Hilpert-Leipzig spricht, ein Bekenntnis zur staats erhaltenden christlichen Zentrumspolitik werden! Iotwe. Wettere Zenkrumsversammlungen Dresden-West. In einer sehr gut besuchten Wahlversammlung der Bezirksgruppcn Cotta, Löbtau und Plauen sprach am Mon tag im Saale des Ratskellers in Löbtau Oberlehrer Schröter (Dresdens über die Bedeutung der Neichstagswahlen. In beson ders ausführlicher, allgcmeinverständlicher Weise beleuchtete er die weltanschaulichen Gründe, die alle Katholiken veranlassen müßten, für eine starke Zentrumspartei zu sorgen. Feinde des Christentums auf der linken Seite, Feinde des Katholizismus auf der rechten. Die kulturpolitische Einstellung der National sozialisten, ihre fortgesetzten Angriffe gegen die katholische Kirche und auch die wenig freundliche Haltung der Deutsch- nationaicn zu wichtigen katholischen Fragen wurden an der Hand reichen Materials überzeugend dargelegt und fanden den starken Beifall der Versammlung. — Stadtv. R. Müller und Lokomotivführer Kuziol betonten die Notwendigkeit der Auf klärung über die sozial- und wirtschaftspolitischen Vorgänge, die zur Reichstagsauflösung geführt haben, und die Wege und Ziele Dr. Brünings für die Zukunft. Pfarrer I. Mühr wies auf die unbedingte Berechtigung und Notwendigkeit zur staatsbürger liche;; Fortbildung unserer Jugend hin. Diese Aufgabe, vom Standpunkte unserer Weltanschauung in den katholischen Ju gendorganisationen durchgesührt, stehe nicht in; Widerspruch zur katholischen Aktion, wie von gegnerischer Seite gern behauptet wird. Nachdem noch Pfarrer Dr. Iakubasch zur Erfüllung der Wahlpflicht auf jeden Fall aufgefordert hatte und die ein drucksvolle Rede vom Prälat Kaas von der Schallplatte ver klungen war, wurde die anregende Versammlung mit zuversicht lichen Worten des Versammlungsleiters Georg Brauer ge schlossen. Ostritz. Don echtem Zcntrumsgeiste getragen war die Iugendkundgebung anläßlich der Wahl, die am letzten Montag stattsand. H. H. Kaplan Lorenz konnte weit über 50 Mitglieder des Gesellenvcreins und der katholischen Iugendver- eine begrüßen. Kantor Günther (Leutersdorf) begründete in seiner Ansprache die Notwendigkeit, daß auch die wahlfähige Jugend sich politisch schult und stellte dann die Forderungen scharf heraus, welche die Jugend an den kommenden Reichstag stellt. Für ältere Besucher war es eine Freude, zu beobachten, wie gern und dankbar junge Menschen sich aufklären lassen, was auch in der Aussprache wiederholt zum Ausdruck kam, ins besondere auch durch den Beifall und den Tank, der dem Kreis- vorsitzendcn entgcgengebracht wurde. Wie weit und tief das politische Interesse in der Jugend vorhanden ist, davon zeugte die rege Aussprache über verschiedene Probleme. Erhebend war die Versicherung des Seniors Spiegelhauer, der auch in den Vorstand der Ortsgruppe berufen wurde: Die katholische Jugend hält zu ihren Führern. Sie gliedert sich voll Stolz und mit Ueberzeugung ein in die Front, die gestärkt wird durch eine alte Tradition im Südlausitzer Winkel. Möchte dieser Abend, der in jeder Weise so harmonisch verlief, dazu beitragen, das; sich die jungen Zentrumswählcr wieder einen Windthorstbund schaffen. Planitz. Anläßlich des Stiftungsfestes sprach Stadtv. Fa sel (Zwickau) über die bevorstehende Rcichstagswahl. Innen- und außenpolitisch stehen wir vor schweren Aufgaben. Gelingt es nicht, einen Reichstag zu wählen, der sich in seiner Mehrheit zur Politik des Kabinetts Brüning bekennt und damit das Volkswohl über das Partciwohl stellt, so bedeutet das den Ver fall des parlamentarischen Systems. Für uns Katholiken geht es nicht allein um die Politik, sondern in erster Linie um unsere Kulturideale. Deshalb haben wir am 14. September die Pflicht, der Partei unsere Stimme zu geben, die restlos unsere katholi schen Belange vertritt: der Deutschen Zentrumspartei. Zwickau. Im überfüllten Saal der Saxonia fand am Sonntag die Iugendkundgebung des Bezirkes Zwickau statt. Herr Lehrer Niffka (Berlins gab einen Ueberblick über die geleistete Arbeit der Zentrumspartei und entwickelte die Aufgaben, die uns noch bevorstehcn. Ganz besonders mahnte er die Jugend, nicht auf die Phrasen der Nationalsozialisten oder Kommunisten hereinzufallen, die beide den Umsturz auf ihre Fahnen geschrieben haben. Nicht das Hakenkreuz noch der Sowjetstern dürfen siegen, sondern das Kreuz Christi. Nachdem noch einige Führer der Iugendverbände erklärt hatten, nur in der Zentrumspartei das Ideal der katholischen Jugend zu sehen, nahm Stadtv. Fasel das Wort und bat auch die Ju gend bei der bevorstehenden Wahl ihre Pflicht zu tun. — Tele gramme waren eingelaufen vom Landcsvorsitzenden und von der katholischen Verbindung Unitas. Die Iugendkundgebung war ein guter Auftakt für die kommende Wahl. Wenn jeder restlos seine Pflicht tut, wird der Liste 3 der Erfolg beschieden sein. Airr 14. September auf zur Tat! Parleikalender Dresden-Laubegast. Mittwoch, 10. September, 20 Uhr, Laube gaster Ratskeller, Leubener Straße: Apotheker H Tränk- ner, Dresden Kötzschenbroda. Mittwoch, 10. September, 20 Uhr: Pfarrer I Mühr. Dresden. Bautzen. Mittwoch, 10. September, 20 Uhr, Gesellenhaus, Ger- berstraße: Iugendkundgebung (Redner: Lehrer Niffka, Berlins. Für den Wahlfonds gingen weiter folgende Beträge «in: Uebertrag von Quittung VII (S. V. Nr. 209 ) 483,40: Fr. Lehnert, Chemnitz, 5,—: Wohlrab, Plauen, 3,—; Podlipni, Werdau, 3,—; Richter, Dresden, 3,—; Pfarrer Kral, Dresden. 3,—; Nebeling, Lauter. 3,—; Rcckert Räbholz, Leipzig, 3.,—; Pech Nebelschütz, 3,— ; Psarrer i. R. Mansroni, Dresden, 3,—; N. N.. Schirgiswalde, 2.—: Hiert Leipzig, 2,—: Höffner, Reichenbach. 1,50; Ungenannt, Chemnitz, 1,50: Metzger, Reichenbach, 1,50: Havlik, Meißen, 1,—; Wies- ner, Dresden, 1,—: Linz, Chemnitz 1,—: zusammen 823,9« Mk. Parteifreunde, stärkt auch weiter den Wahlfonds der Sächsischen Zentrumspartei! <Postsä)eckkonto 112 551, Hermann Tränkncr. Iagdweg 25, Dresden.) Freiberg. Donnerstag, 11 September, 20 Uhr, „Drei Raben": Stadtv R Müller, Dresden Leipzig-Ost. Donnerstag, 11. September, 20 Uhr im Gemeinde saal. Friedrich-Wilhelm-Str. 20: Stadtv. Dr. W. Hilpert. Leipzig. Settendorf. Donnerstag, 11. September, 20 Uhr: Dr. Prange, Berlin Bischofswerda. Donnerstag, 11 September, 20 Uhr. „Schlesi scher Hof": Schulleiter F Günther. Leutersdorf Pirna. Donnerstag, 11. September, 19.30 Uhr, im „Adler": Pfarrer Kirsch. Reichenbach Oelsnitz i. V. Donnerstag, 11 September: Stadtv. Fasel, Zwickau. Dresden. Freitag, 12. September. 20 Uhr. Kolpingssaal: Prälai Ltchtenberg, Berlin, u. Stadtv. R Müller, Dresden. Kamenz. Freitag, 12. September, 20 Uhr, Goldener Hirsch: Kaplan Bitter, Chemnitz. Zwickau. Freitag, 12 September, 20 Uhr Im „Badegarten"! . Pfarrei Kirsch. Reichenbach Ostritz. Freilag, 12. September, 20 Uhr: Dr. Prange, Berlin. Löbau. Sonnabend. 13 September, 20 Uhr: Dr. Prange, Berlin. Glauchau. Sonnabend, 13. September, 20 Uhr: Pfarrer Kirsch, Reichenbach Plauen i. V. Sonnabend, 13. September. 20 Uhr: Generalsekre tär Dr. Vockel, Berlin. vrerrlrn und Umgebung Die Durchführung -er Reichskagswahl Dresden, 10. September. Für die Rcichstagswahl am 14. September ist die Stadt Dresden einschließlich des Gutsbczirks Albertstadt in 332 Stimmbezirke eingeteilt. Die Wahl läuft von 8 bis 17 Uhr: sie endet also eine Stunde früher als bei Wahlen, die im Winterhalbjahr stattfinden. Es empfiehlt sich, um ein An stauen und damit längeres Warten an den Wahlstellen zu ver meiden, die Stimmabgabe nicht auf die letzte Stunde zu verschieben. Die Einteilung der Stimm bezirke und die Wahlräume für die einzelnen Stimmbezirke sind aus den Bekanntmachungen zu ersehen, die in den einzelnen Stimmbezirken an den öffentlichen Anschlagstafeln angebracht sind. Die Stimmberechtigten des Gutsbezirks Albertstadt ge hören zum 331. Stimmbezirk (Buchstabe A bis Ks und zum 3N2. Stimmbezirk (Buchstabe L bis Zs. Die Stellen für diese beiden Bezirke befinden sich im Soldatenheim, Königsbrücker Str. 84. Da zum Teil Wahlstellen verlegt sind, auch einzelne Straßen und Straßenteile aus Zweckmäßigkeitsgründen zu anderen Stimmbezirken geschlagen worden sind, wird den Stimmberechtigten empfohlen, sich zur Vermeidung unnützer Wege vorher zu vergewissern, in welcher Stelle sie zu wählen haben. Stimmscheine werden nur bis Frei tag 13.30 Uhr ausgestellt. Sie sind schriftlich oder mündlich zu beantragen, für die in Dresden wohnenden Wahlberechtigten im Lichthofe des Neuen Rathauses, für die im Gutsbezirk Albertstadt wohnenden Wahlberechtigten im Geschäftszimmer der Gutsbezirksverwaltung. Königsplatz 3, Eingang C, Erd geschoß. Wer am Wahltage in dem für seine Wohnung zustän digen Bezirke sich aufhält und dort wählen kann, braucht kei nen Stimmschein. : Blumen-, Obst- und Gemüseschau. Die Firma Paul Hauber, Großbaumschulen in Dresden-Tolkewitz, veranstaltet auch in diesem Jahre wieder eine umfangreiche Blumen- (Dah lien-, Rosen-, Stauden-), Obst- und Gemüseschau in ihrer 1200 Quadratmeter großen Halle. Die Ausstellung wird am Sonn abend 11 Uhr eröffnet und dauert bis mit 16. September: sie ist täglich von 9 Uhr bis 19 Uhr geöffnet bändigen, nein, sie machte kehrt'und galoppierte sporn streichs in den Wald zurück, so forsch, so wild, so feurig, dag sich der Dorfteufel hüten mußte, den Rücken des Pferdes zu verlassen oder gar an einem Ast sich festzuklammern. Immer noch klimperte das Futtcrglöckchen in der Ferne, Lieselottens leerer Magen kannte diesen Wohllaut zu gut, um den wacker ausgreifenden Hufen die geringste Müdigkeit zu gestatten. Das Pferd fegte durch den Wald, während sein Reiter sich mit den Nägeln ins Fell ver- krallte, um nicht im rasenden Sturm abgestreift und an einem Baumstamm zerquetscht zu werden. Aber je ver- zweifelte! der Dorfteufel schrie, je zäher er das Pferd mit seinen Fingernägeln peinigte, desto besessener rannte da» Tier durchs Unterholz. Wie wurde der Reiter geschunden, so oft die Acste sein Gesicht zerrissen: denn der Eaul hatte Raum genug, unten durchs Gehölz zu fegen, aber der Gau ner auf seinem Rücken hatte bald keinen Rock mehr am Leibe und keine Haut mehr aus der Brust. Immer noch läutete das Futterglöckchen. Lieselotte hielt stramm durch, ihre Zunge flatterte lang aus dem 'Maul, ihr Leib dampfte, ihre Hufe polterten unentwegt aus den waldigen Boden. Blutend, mit Kratzmunden bedeckt und vollends ohn mächtig sank der Räuber vom Pferd, als er im Hof des Etifthauses seinen wenig sieghaften Einzug hielt. Liese lotte stand endlich still, auch sie hatte Wunden, aber ihr Fell war heil zu nennen gegen die Haut des gestraften Sünders. Der Kaplan führte schnell das keuchende Tier in den Stall, wo eine doppelte Haserration wartete, da neben auch ein Eimer kühlen Wassers. Dann trug man den besinnungslosen Dorsteusel ins Haus, keiner fürchtete ihn mehr, denn seine Messer und Pistolen waren alle aus dem Rock gefalle», de» das scharfe Unterholz in tausend Fetzen zerrissen hatte. Am Abend lchon kamen drei Land läger. denn der Dorsteusel hatte allzuviel auf dem Kerb holz. Und Lieselotte? Sie fütterte zufrieden ihren Hafer. sie soff mit Behagen ihren Trunk Wast^. und tat gar nicht stolz oder überheblich, obwohl ihr auf einem einzigen Ritt gelungen war. was hundert Gendarmen in sieben Wochen nicht gelingen konnte. Wie entsteht eine Tüttgardine? Einer der Hauptanziehungspunkte der internationalen Hngieneausstellung in Dresden ist der in Halle 17 ausgestellte Tüllgardinenwebsluhl. Alle deulsä)cn Tüllgardinenwebcreien, zusammengeschlossen zu wirkungsvollster Art bester Gemein- schastspropaganda, zeigen hier ganz öffentlich das Werden der gewebten deutschen Tüllgardine vom Baumwollfaden bis zum fertigen Fensterkleid. Diese sehenswerteste aller Textilmaschi nen nimmt mit ihrem Ausmaß von 12 Meter Breite und 7 Me ter Höhe und mit ihrer eindrucksvollen Wucht jeden Besucher gefangen. Das Wunderwerk technischer Erfinderkunst hebt sich wie ein Denkmal der Arbeit stimmungsvoll aus dem künst lerischen Rahmen des schön mit TUllgardinen geschmückte» Raumes hervor. Di« Halle ist nicht nur Ailieitsraum, sie ist auch gleichzeitig ein Festsaal, über den, eine weihevolle Stim mung liegt. Ohne große Worte erweckt allein die erlesene Tüllgardinendekoration aus den kritischen Beschauer den ge wollten Eindruck. „Das hrWenische Fenfterkleid" — ist ein gilt gewählter Name für die deutsli^ Tüilgardine. Wer sich die technischen Erläuterungen und die fachlichen Erklärungen, die dort gegeben werden, angehört !>at. geht wirklich mit der Ueberzeugung heim, daß die deutsche Tüilgardine diesen Namen in der Tat ver dient. Es leuchtet jedem Besucl>er der Halle ein, daß ein reiner, klarer Filet- oder Ouadratgrund wie ein Siebsilter wirken muß. das die Sonne ins Heim bringt. Man faßt als Laie nicht, daß jsilMll °L7,!r öüäo zu der Gardine, die der Webstuhl erzeugt, 14 400 Baumwall- säden nötig sind, die alle einzeln sichtbar in die Maschine hinein- strömen, um sich wenige Zentimeter höher Sem staunenden Zu schauer als fertig gemusterte Tüilgardine zu zeigen. Dieser Tüllgardinenwebsluhl hat eine Webbreite von 9 Meter und diese sind eingeteilt in die gewollte Arbeitsbreite. Der Stuhl webt gleichzeitig 6 Nahmen von je 150 Zentimeter Breite, kann aber ebenso gut Breiten non 90, 110. 130. 200 usw. Zentimeter oder jede gewünschte andere Breite erzeugen. Will gar jemand, viel leicht um seine große Veranda oder Hotelhalle mit einem ein zigen Stück zu dekorieren, eine außergewöhnliche Breite haben, so macht sich der Webstuhl aus dieser „Schwierigkeit" durchaus nichts. Er kann ja auch das verlangte Muster quer weben und dann so lang, ivic er will. In der Praxis wird dann die Länge die Breite sein. Riesige Fenster der Ausstellungshalle zeigen wuchtig und klar die überzeugende Dekoratiouskrast eines glatte» Streifen musters. Lieblich und hauchsein. zart wie ein Spinnengewebs, sind andere Tüllgardinen wiederum, die ebenfalls viel Bewun derung erregen. Merkwürdig berührt es. daß der im Handel gebräuchliche Ausdruck „Englisch Tüll" in Wirklichkeit die Be- Zeichnung für die deutsche Tüligardine ist. Es sollte eine andere Bezeichnung gesunden werde» Die Halle, in der der Tüllgar. dinenwebstuhl ge;eigt wird, gehört zu den niziehendsten und bestbesuchte» Punkten der Ausstellung, und die Lehre, die man aus dem Besuche zieht, muß heißen: Deutsche, kauft deutsche Ware. Bierter musikalischer Wettbewerb der höheren Schulen Dresdens. Der Ausschuß am König Georg Gymnasium hat so- eben den Aufruf dazu erlassen Der Wettbewerb erstreckt sich aus die Darbietung von Kammerinusik von; Duett an aufwärts. Das Preisgericht Habei; ehrenamtlich übernommen: Staats- kapellineister Kutzschbach, Konzertmeister Francis Koene, Professor S ch a u f u ß - B o n i n i. Kammervirtuo» Schütte. Die Anmeldung der Schüler erfolgt durch ihre Schulen: Meldeschluß ist am Montag, 15 September 1930. Der Wettbewerb wird ausgetragei; zwischen den; 10. und 13. No vember 1930.