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Sächsische Volkszeitung : 13.08.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193008133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300813
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300813
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-08
- Tag 1930-08-13
-
Monat
1930-08
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.08.1930
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»etter -ossen und weiter arbrttrn. ^lese Arbeit gilt jetzt ganz besonder» der inneren Ausgestaltung »nseres deutschen Staatsgebäuves. Aber alle sollen Mitarbeiten, »lle sollen auch Mitarbeiten können. Und darum der deutschen Äugend und den politischen Kopsen in ihr endlich freier Raum! Ich sende diesen Rus besonders an die. die die Ehre haben »verden, dein nächsten Reichstag anzugehoren. Die demo» ikratische Staatssorm ist nicht unzeitgemäß geworden. Der Wille des deutschen Staatsvolkr» mutz aber seichirr »« linden sein und schneller und entschiedener »um Aus druck koinmen können, als das bisher der Fall gewesen ist. Parlaments- und Volkswille müssen zu einer besseren Ueberrin- stimmung kommen können. Ader ihr jungen deutschen Männer und Frauen, stellt euch guch nicht abseits, wenn ihr glaubt, das, das politische Antlitz der deutschen Volksvertretung euch keine verwandten und lieb werten Züge mehr auszuwe'sen smeint. Seid nicht unduldsam und vor allem nicht überheblich. Die da» Reich aus dem großen Itiederbruch wiederausrichtrn halsen, verdienen wahrlich nicht der abweisenden Gebärd«. Ihre Sorgt, neue Bedingungen sür dir »oiitische Willenssormung in Deutschland zu schassen und dabei die Mitarbeit aller Gutwilligen zu sichern, ist heut» nicht weniger groh wie es ihre Sorge um di» Wiedergewinnung her äußeren Freiyeit gewesen ist. Der Radikalismus hat immer noch seine eigenen ! Kinder getötet. Er bessert nicht, er zerstört, es lebt r keine Fruchtbarkeit im politischen Hatz. Nimmer und nirgendwo! ^ Macht den kommenden Reichstag nicht arbeits« ' unfähig mit Eurem Hatz, mit Eurem Radikali»« mus. Ihr selbe, würdet keinen Gewinn davon haben, noch weniger das deutsch« Volk. Das Gebäude der deutschen Demokratie ist sür a l l e da. alle haben Raum, dt« guten Willens sind. Und wo dir Ein- aangstore noch verschlossen scheinen oder allzu schwer beweglich, wo man sie öffnen möchte, da ist n a ch z u « Helsen. Aber seid dabei, denn wir müssen endlich rin Volk. ein politisches Volk werden! Vreden und Umgebung Reichslagskandidaken Auf einem am Sonntag in Dresden abgehaktenen Unter bezirksparteitag der SPD. Graß-Dresden wurden nach einem Referat der Reichstagsabgeordneten Tony Sender die bisherigen Reichstagsabgeordneteii Fleißuer, Tony Sender, Arzt und Margarete Stegmann zu Reich St agskanüidaten ausgestellt. Die Spitzenkandidaten der SPD. für den Unterbezirk Groß-Leipzig sind: Hugo Saupe und Engelbert Graf. Nach einer Meldung der Dresdner Volkszeitung ist in Markranstädt der kommunistische Stadtverordnete und Bezirks tag-xibge ordnete Bauermeister zur SPD. übergetreten. Zur Ausstellung der Kandidatenliste für die Reichstags- Wahl hält die Deutsche Demokratische Partei für den Wahlkreis Ostsachsen am Sonna'oendnachmittag in Dresden eine Tagung ab. Wichtige Beschlüsse werden dabei noch nicht gefalzt werden können, sondern es wird sich nur um die Vor schläge handeln, die sür die Verhandlungen mit der Deut schen Staatspartei eingebracht werden sollen. : Rücksichtslose Kraftfahrer. Am 1. August gegen 8 30 Uhr wurde auf dem Wettinerplatz ein Radfahrer von einem Perso nenkraftwagen angesahren. Der Kraftwagen fuhr davon. Der Verletzte blieb besinnungslos lie^zen, wahrscheinlich wurde er von Stratzenpassanlen aufgehoben und auf eine Bank gesetzt. Später fand er im Friedrichstädter Krankenhaus Aufnahme. — Auf der Stübelallee Ecke Fürstenallee des Großen Gartens wurde am Dienstagabend gegen 8 Uhr ein 62 Jahre alter Ober lehrer. der auf seinem Fahrrad aus dem Großen Garten gefah ren kam. von einem Personenkraftwagen gestreift. Der Rad fahrer kam zu Fall und erlitt Verletzungen am Kopfe. Er wurde von deni Führer des Kraftwagens mitgenommen und nach der Unfallstelle der Ausstellung gebracht. Zur Klärung der Unfälle werden Zeugen bzw. die Führer der Kraftwagen um Mitteilung nach dem Kriminalamt. Zimmer 73, gebeten. : Wohnungseinbruch. Am Sonntagabend drangen unbe kannte Einbrecher in eins im Fernsprechamt Neustadt gelegene Prioatwohnung ein. erbrachen Schränke. Schreibtische usw. und erbeutete» 300 Mark Bargeld, eine goldene Uhr. ein Opernglas, eine Münzsammlung und andere Gegenstände. Die Täter ent kamen unerkannt. : Teure» Eintrittsgeld. Daß man einem Fußballspiel zu- sehen möchte, kommt ziemlich häufig vor, besonders bei jungen Leuten. Ebenso kann es passieren, daß man nicht genügend bei Kasse ist. um den Eintritt zu bezahlen. Wenn man aber trotz dem einem Fußballspiel zusehen will, so kann das manchmal schlimme Folgen nach sich ziehen. Kletterte da am Sonntag- nachmitlag im Ostragehege ein junger Mann, der sich gerne das Treffen DSC —Holstein Kiel angesehen hätte, mit dem Kassierer jedoch nichts zu tun haben wollte, auf der Rückseite des Sta dions über einen Zaun, um auf diese Weise ebenfalls „Zu schauer" werden zu können. Er konnte jedoch nicht vermuten, daß in dem Grundstück hinter dem Zaune ein scharfer Wachhund sein Domizil hat. der sich sofort auf den Zaungast stürzte und ihn derart zurichtete, daß dieser dem Friedrichstädter Kranken hause zugeführt werden mußte. : Christliche Gewerkschaften: Freitag. 15. August. 20 Uhr, Versammlung des Bezirkskartells Dresden im Rizzi» Haus, Dresden-A. 1, Weiße Gasse 3. Vorlrag: „Die Notver ordnungen der Reichsregierung und die deutsä)« Arbeiterschaft". Redner. Gauleiter Ernst Kladezki, Dresden. — Sonnabend, 16. August, 10.30 Uhr, Versammlung des Verbandes christlicher Arbeitnehmer' des Bekleidungsgewerbes in der Ge schäftsstelle Hauptstraße 38. 1., r. Vortrag vom Bezirksleiter Hermann Heining, Krefeld. — Dienstag. 19. August. 20 Uhr, Frauenoersammlung des Bundes der Hotel-, Restaurant- und Eafö-Ange st eilten im Restaurant Amolienhof, Dres dens. 1. Amolienstraße 24. : Die Reichsorganisation der Mieter, der Bund Deutscher Mietervereine E. V.. Sitz Dresden, hält in der Zeit vom 27. Au gust bis 1. September anläßlich des 30jährigen Bestehens des Bundes den 25. Deutschen Mietertag in Dresden ab. U. a. spricht Reichstagspräsident Lobe über die Wohnungsfrage als Kultur frage. Am Freitagabend ist das gesamte Opernhaus dem Mie tertag Vorbehalten: als Festvorstellung kommen Richard Wag ners Meistersinger von Nürnberg zur Aufführung. Am Sonn- tagoormittag findet im Gewerbehause eine große Reichsmieter kundgebung zur Reichstagswahl statt. : Dänische Pfadfinderinnen besuche» Dresden. Am Man- tagvormittag trafen in Dresden 20 christliche Pfadfinderinnen aus Kopenhagen, die sich auf einer Deutschlandreise befinden, ein. um unter Führung von Dresdner Pfadfindern die Dresdner Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Die Pladfinderinnen begeben sich am Dienstag in ihre Heimat zurück. : Photo-Kurs« für Lehrer. In den Monaten August und September veranstaltet die Staatliche Hauptstelle für natur wissenschaftlichen Unterricht eine Reihe photographischer Lehr gänge für Lehrer und Lehrerinnen sämtlicher Schularten. Dis Teilnehmer sollen hierbei besonders zu Beobachtungen auf Schulwanderungen und -Reisen angeleitet werden. : Stratzenbahnnachrichten. Wegen Bauarbeiten in der Annenstraße und am Freiberger Platz werden von 24 bis 5 Uhr umgeleitet in der Nacht zum 13. August Linie 7 in Richtung nach Wölfnitz zwischen Postplatz und Tharandter Straße über Ostra- allee, Weißeritzstraße und Löbtauer Straße. Linie 20 in Rich tung nach Leutewitz zwischen Postplatz und Tharandter Straße über Wettinerstraßs und Löbtauer Straße. In der Nacht zum 14. August die Linien 7 und 20 in Richtung nach Postplatz zwi schen Tharandter Straße und Postplatz auf dem gleichen Wege wie in der vorhergehenden Nacht. Linie 10 in Richtung nach Uebigau zwischen Plauenscher Platz und Pastplatz über Große Plauensche Straße und Marienstraße. Linie 15 in Richtung nach Mickten zwischen Falkenbrücke und Pastplatz Uber Amman- straßs, Große Plauensche Straße und Marienstraße. In der Nacht zum 15. August die Linien 7 und 20 wie in der vorher gehenden Nacht. s. Verkürzung der Fälligkeitstermine für Verbrauchs steuern. Tie Industrie- und Handelskammer Dresden richtete an das Wirtschaftsministerium und auch an den Deutschen In dustrie- und Handelstag eine Eingabe, in der sie auf die schäd liche wirtschaftliche Auswirkung der Verkürzung der Fälligkeits termine für die einzelnen Verbrauchssteuern wie z. B. für die Biersteuer, die Tabaksteuer und die Zuckersteuer hinwies. Ins besondere nahm die Kammer das Mineralwassersteuergesetz, das den bisher kürzesten Termin für die Fälligkeit der Steuerbeträge eingelührt hat, unter ausführlicher Schilderung der sich daraus ergebenden Schwierigkeiten zum Anlaß, die genannten Stellen zu bitten, gegen diese Tendenz nnzukämpfen. L.uxus clss slkdswLftifts Derlorenheik Don Ankon Schnack» Ein glattes, bleigraues Meer liegt zwischen drei und vier Ahr nachmiitags in der Bucht. Zwar war die Nacht voll nieder, stürzender Regengüsse und der Wind von ab. und zunehmender Geweilt. Der Himmel ist ein fahles Tuch. Von den Inseln Herein kommt Rauschen. Das offene Meer scheint noch in Be wegung zu sein. In den Berglväldern singt eine Amsel. Ich höre nur ihren Höchsten Ton. Es ist zu weit. Von weidenden Kühen wird auf seinem Hangpfad eine Glocke durch das Gestrüpp getragen. Spatzen hatten schrillen Lärm in den lveißblühenden. jupa« «usthen Lorbeerbüschen getrieben. Sie sind verschwunden. Immer wieder die Amselschlüge. Ich merke, daß der Vogel Zwischen Felswänden singt. Sein Gesang hat etwas Verstärktes «nü Harles bekommen. Am Uscrrand kniet eine ältere Frau: ein Junge von vier zehn und ein Mätxl-en von vielleicht dreizehn Jahre» begleiten «e. Sie sammeln das angetriebene Holz von der Gegenseite, stoo riesige Holzstapelplntze bosnischer Sägewerke sind. Die Frau hat einen grauen Rock an und trägt Uber dem spärlichen Haar ein graues Kopstuch. Mühsam schleppt sie den Sack mit den Holzstllcken. Lallen, Spreiseln, kleinen Klötzen. Jetzt hat sie ihn Niedergestellt. Unerforschbar geht ihr Blick über das Meer. ! * > Der 13. Mai ist ein sonniger Tag. Ich streife durch die )nsel: ich betrete Oelgärten. kleine Pinienslrich«. Ein Nest Vit jungen Meisen entdecke ich im Astloch eines alten Oliven» »aumes. Der Einfall einer Fasane,ihcnne in ein Gebüsch. Cie ällt ein mit rollendem, fast knatterndem Flügelgcräusch, sichert »litzschnell und läuft eine» Gcröllhause» hinauf in die Wuche» »u»g eines Dickichts. Ich finde viele Musä)«lschalen in der röt- ttchen Erde, die um die Olivenstümme gelockert ist, sonst ist sie mit fahlgrünem, singerhohem Grase bedeckt. Von ferne wieder ^a» cintöiuue. traurige Laute» eiuer Kuhglocke, Manchmal sehe ich durch die Gebüsch« und Daumwipfel hin durch ein Stück Meer. Ein Segel. Ach, die Segel! Cie wirken dekorativ. Schweigend. So gehen Träume durch uns. i * 18. Mai. abends 10 Uhr. Abgeschnitten scheine ich von der ^Welt. Ich höre das Meer die Felsen des Ufers schleifen. E» seufzt. Wie ein Riesenlier, das Wasser einzieht und ausstößt. Heute seltsame Flutbewegung. Das Meer war höher als sonst. Mittags sehen wir von der Terrasse aus ein braunes großes Bündel gegen eine vorspringende llferspitze treiben. Zuerst hiel- ten wir es für eine offene Holzschachtel. Es trieb vom Haus« etwas abseits in die Klippen hinein. Ich zog es mit einem Bootshaken heraus. Es war ein Bündel neuer Strohmatten. Ueberall an die Felsen und Klippen waren kleine Säcke angeschwemmt. Ich zählte vierzig, sie sahen aus wie Kissen. Einige waren aufgeschlitzt. Spreu von Weizen und Hafer quoll heraus. Ein Lastkahn scheint in der Nacht gekentert zu sein. Wir suchten den ganzen Strand ab. Besonders fesselte uns ei» Herrenpantoffel, der am Grunde des Ufers schlvamm. Er wirkte sehr apart und schien fast neu zu sei». Ich konnte ihn mit dem Bootshaken nickK fassen, da er wieder hinaus in die Tiefe trieb. Die Zwergsische können darin unterschlüpsen. Er wird von einem großen Dampfer ge- fallen sein. — Holzstücke überall. Ein toter Vogel. Blumen, Blätter, Vriefstücke. Unrat, Kohlenschlacken, eine ertrunkene Eidechscnnattcr. Abends Schirokko. Die Berge bekommen etwas Gläsernes in die Umrißlinien. Lin Sud von Schwere kommt in die Tal. senkung. Müde macht der warme Wind. Unwirklich werden die Glieder. Der Mond drängt sich rot und verrunzelt hinter deu Pinien heraus. -Kf Es wurde Mondnacht. Aus dem schwarzen Grund des Meeres funkt das grüne Meerleuchten. Was ist das? Leucht- tiere, Lichtstäbchen. Einbildungen. Wirrheiten? Unter der Ter rasse gluckert das Wasser. Es hat eine drängende Anziehungs kraft: ach. wie kühl scheint es zu sein,- wir kalt, wie eisklar. Warum sind meine Lütz« nicht so lang, um st« hinunterhängen Verdiente Ehrung Meißen. Ein treu verdientes Mitglied unserer katholischen St.-Benno-Gemeinde, Herr Tischler Robert Gründel, konnte am vergangenen Sonntag in voller körperlicher und gei stiger Frische seinen 80. Geburtstag begehen. Aus Schlesien ein- gewandert, gehört er der Gemeinde seit dem Jahre 1872 an. In dieser langen Zeit war er ihr nicht nur ein Vorbild in seinem Lebenswandel, sondern setzte auch jederzeit opferbereit seine ganze Kraft in den Dienst der Gemeinde ein. In ihm verehren wir den letzten noch lebenden Mitbegründer des Katholischen Ge sellenvereins. Sehr viele Jahre wirkte er ferner ratend und latend als eifriges Mitglied des katholischen Schulvorstandes mit großem Verständnis für das Wohl und Gedeihen unserer katho lischen Schule und später in gleicher Weise im Kirchenoorstand. Viele Jahre und in recht schwerer Zeit führte er in mustergülti ger Weise die Verwaltung des katholischen Gesellenhauses. Sein besonderes Interesse galt weiter dem Vereinsleben der Ge meinde. Anerkennung fand seine Tätigkeit durch Ueberlragung verschiedener Ehrenämter. Auch sür das Zentrum und seine Be lange hat er stets gern geworben. So hat er an der gesamten Entwicklung der Gemeinde lebhaften Anteil genommen. Aber auch heute noch in seinem hohen Alter ist dieses Interesse in kei ner Weise erlahmt. „Vater Gründel" beteiligt sich auch jetzt noch gern an den Versammlungen und Veranstaltungen der Vereins und der Gemeinde, und mit Freude und Verehrung wird ällseits seine Teilnahme begrüßt. Es ist daher nicht zu verwundern, daß sich sein 80. Ge burtstag zu einer Gemeindefeier gestaltete. Zahlreiche Glückwünsche und Blumengrüße gingen ihm im Laufe des Ta ges zu und dies auch über den Kreis der Gemeinde hinaus. Vor allem aber veranstaltete der Katholische Gesellenoerein seinem letzten Mitbegründer eine erhebende Festfeier. Die große Teil nahme von Vertretern der übrigen Vereine und zahlreicher Ge meindemitglieder zeigte die große Verehrung, die das Geburts tagskind genießt. Von der Vereinskapelle begrüßt, nahm der Gefeierte auf einem blumenbekränzten Stuhle Platz. Ter Prä ses des Gesellonvereins, der hochw. Herr Kaplan Stukenbrock, begrüßte ihn und dankte ihm in warmen Worten für seine gro ßen Verdienste um den Verein. Im Auftrags des Zentralvor- slandes in Köln überreichte er ihm die goldene Ehrenmedaille. Der hochw. Herr Pfarrer Kneschk beglückwünschte ihn im Na men der Gemeinde und überreichte ihm eine schöne Photogra phie von den Teilnehmern am Gemeindefest am vorausgegange» nen Sonntag. Herr Mouton sprach im Namen des Kasinos. Herr Schuldirektor Schönfelder gedachte in ehrenden Ausführungen besonders seiner so überaus ersprießlichen Tätigkeit im Schul vorstand und dankte ihm für seine stets gern bewiesene Opfer freudigkeit. Herr Werkmeister Detter feierte seine Verdienste als Mitglied des Kirchenvorstandes. Herr Schlosser Franz aber frischte in oft recht launigen Worten alte Erinnerungen auf. Manch sinniges Geschenk wurde überreicht. Herr Gründel dankte darauf tief bewegt für die vielen Ehrungen. Er habe sie nicht verdient, so meinte er. da er doch nur seine Pflicht getan habe. Möchten doch alle Gemeinden recht viele solche pflicht bewußten Männer haben! Unserm lieben Herrn Gründel aber möge der liebe Gott noch einen recht langen und sonnigen Le bensabend im Kreise seiner verehrten Familie schenken. Das ist der innigste Wunsch der ganzen Gemeinde. Sch. d. Die Erneuerung der Hosterwitzer Kirche. Nach Beendi gung der Erneuerungsarboiten wurde die evangelische Kirche ia Hosterwitz, die Ende des 15. Jahrhunderts gebaut wurde, am Sonntag wieder geweiht. Tie Weiherede hielt Pfarrer Schmidt, Radebeul. d. Tie offene Wagentüre. In der Nacht zum Sonntag fuhr ein Personenauto über die Elbbrücke in Richtung Copitz. Wäh rend der Fahrt war eine Türe des Wagens aufgegangen und traf drei Fußgänger, die erhebliche Verletzungen erlitten und ins Krankenhaus gebracht werden mußten. d. Ter Schellerhauer Gebirgsgarten des Landesoereins Sächsischer Heimatschutz erfreut sich zahlreichen Besuchs aus der engeren und weiteren Umgebung. Insbesondere begrüßen die zabireichen Sommergäste der Gegend die Gelegenheit, die Pflan zenwelt, die sie bei ihren Ausflügen in Feld und Wald sehen, hier auch ihrem Namen nach kennen zu lernen, was durch schmucke Porzellanschilder mit dem deutschen und botanischen Namen der einzelnen Arten ermöglicht wird. Die in Sachsen ge schützten Pflanzenarten werden je auf einem besonderen Beete vorgesührt. Sehr reichhaltig und sehenswert ist das Quartier der Alpenpflanzen, die in der Höhenlage von rund 750 Meter prächtig gedeihen. Ta die meisten der Arten in mehreren Pslan zen vorgesührt werden, ergibt sich auch jetzt noch ein farben prächtiges Bild, trotzdem das in der Hauplblülezeit in den Mo naten Mai und Juni nicht mehr erreicht wird. Ausflügler», die die Gegend van Kipsdorf besuchen, sei ein Besuch des Scheller- Hauer Pfianzengariens besonders angeraten zu lassen? Die Luft ist dtck, warm und voll lähmender Vlumcn- ge räche. * O verderbliche und undurchdringliche Schwärze. In der das Meer, leblos und höllisch verfärbt, zwischen den steilen Berg wänden und weißen Uferstraßen kocht, gurgelt und glimmert. Welche sinnlose Tiefe! Welches Chaos von Lebendigem in ihm: Delphine, die mit spielendem Mund den griechischen Schiffen folgen,- Krebse, deren Scheren grün und hart aus einer Steinspalte drohen: Seesterne, die mit melancholischem Orange glanz am Grunde hängen! Meine Insel ist im Schweigenden daheim. Wasser. Master, Wasser und darüber hinweg nackte Bergwände, die wie Glas aufglühen. Uno mögen auch die Radivströme der Erde darüber hinweg, gehen. Konzerte und Worte von Dichtern, Berichte von fallen, den Börsenkursen und steigenden Mctnllprciscn, Wellen, die Hauptstädte mit Hauptstädten verbinden, unberührt davon bleibt der Schlaf, der Tag und der Morgen, der Abend und die Nacht meines Eilandes. Gestirn und Meer nur kann ich lobpreisen; Schisse und Segel kann ich begreifen: das eine fährt »ach Nor den, das andere kommt vom Süden. — Und die Segler ver schwinden im Abenddunst der See. Denn ich bin wieder allein mit dem klatschenden, seufzenden Meer, allein mit der Zypresse, von der die Nachtigall singt. Bald wird sie singen. Mitten im Mond. Während alles schweigt, sie allein, die süße und schwermütige Stimme der Welt verlorenheit . . . h. Wagner-AussteUuiig in Zwickau. Im Schumanu-Museuin in Zwickau hat Direktor M. Kreisig die 30. Souderausslelluug dem Gedächtnis Siegsried Wagners gewidmet. Auch Richard Wagner und dessen Geburlsstadt Zwickau werden durch aus- gestellte Briefe, Bildnisse, Widmungen, die Literatur usw. ver- aiisä)aulicht. Die Ausstellung, die Direktor Kreisig in Gegen» ivart zahlreicher Musikfreunde mit einem Eiusührungsvorlrag« erüsiifete, soll «ine zeitlang bestehen bleiben.
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