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Sächsische Volkszeitung : 13.08.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193008133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300813
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300813
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-08
- Tag 1930-08-13
-
Monat
1930-08
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.08.1930
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Türkisches Ultimatum an Persien London.1L, Au-ust. TI« türkisch« Regierung hielt am Montag ln Angora e'nrn Mlnlsterrat ab. um sich mit d«r persischen Antwort aus die letzt« türkisch« Not« wegen der KurdenüberMe an der persisth-lürkischen Grenz« zu besassen. Der Mintsterrat beschlotz, eme neue «ussorderung an di« persische Regierung zu richten, geoienete Maßnahmen zur Verhinderung weiterer «rrnzüber- schreitungen durch di« Kurde,, zu treffen. Die neue türkisch« Note wird in außerordentlich deutlichen Worten abgefatzt sein und innerhalb 48 Stunden eine Antwort von Her« si«n verlangen. Sie liiuit praktisch auf «in Ultimatum hinaus. In politischen Kreisen Angora» verlautet noch nicht» - Näheres. ob und welch« Maßnahmen der NInisterrat für den Fall besch'osien hat, daß Persi«,, auch dieser Forderung nicht Nachkommen sollt«. Beratungen in Sinais wtrd auch der Frag« ver «eztehungen zu Ungarn angestcht» der agrarischen Interessengemeinschaft beider Länder gewidmet. Titulescu als bester Kenner dieser Verhältnisse hat dem König darüber Bericht erstattet. Di« Handel»vertragsvrrhandlung«n mit Ungarn sollen möglichst beschleunigt und di« neu auf tauchenden Schwierigkeiten überwunden werden. Di« weitrren Besprechungen des Königs mit den Politikern konzentrieren sich schließlich um die Frag« der Aussöhnung de« König» mit der Prinzessin-Mutter Helene, die Manit» jedenfalls vor der Krönungsseierlichkrit geregelt sehen will^ weil sich daraus gegebenenfalls Anlaß für «in« Re gierungskrise hält« ergeben können. Den gemeinsamen Bemühungen Maniu und Titulescu» scheint «» nunmehr ge lungen zu sein, «in« Versöhnung zu ermöglichen, so daß deren offizielle Bekanntgabe und dir Annullierung der seinerzeit aus gesprochenen Scheidung etwa End« Eeptember-Anfang Oktober stattsinden sollen. Di« ursprünglich geplant« Au»land»r«is« Manius «ntsällt nunmehr bis auf weiter«». werden. Tic Tat le itete das 2 Kabinett Marx, Tic Sozialdemokratie im Verein mit Hilgenberg hielt sich „tapicr" tm Hintergrund. Ist2b. Tie wirtlchakiliche Krise macht sich stark bemerk bar Konkurse nehmen 'u T'e Arbeitslosigkeit steigt an Tie Sozialdemokratie überlaß! das Regieren dem Kabinett Luther 19 2 0 Die Arde'tslosi-ikeit wächst anborordentüch be drohlich. lieber 2 Miisioiien Arbeitslose. D s tin'ernehmer- , tum sucht die soziale Front einzudriicken. Die So-mldemo- krane schaut tatenlos zu und iiberläbr in-der schwierigsten Zeit die Negierung dem 8 Kabinett Marx 1 927. Troß des 'Ansturms der sozialen Reaktion sctmftl bas Kabinett Marx 1927 das A rb e i t s z e i t n o I g e s e tz, dos einen gesetzlichen Zwang zur Zahlung von Lohniulch'agen für lleherstunden Vorsicht: "as A r b e i i s l o s e n v e r s i eh e - rnngsgesetz. wie es tt'20 schon dos Arbeitsgerichts- ge setz gemacht hatte. 19 8 0. Als die wirtschaftliche Krise so riesengroh ange- wachlen nxrr dah der Skaats'mnkerott vor der Tür sta:d drei Millionen Arbeitslose da waren, schlug sich d:e So-iaidemo- lnalie unter nich'igcii Voricsiinden in-eder settswäns in die Piische und übersieh das Handel» dem Kabinett Brüning. Die letzte „Ta!" der Sozialisten war das Treiben zur Rcichs'agsausläftiag. Dan dadurch die Kräfte der sozialen Reaktion und des Faschismus wachsen. Iaht sie anscheinend völlig Kalt Berankwartungslosigkeit. Angst und Feigheit sind die Merkmale der heutigen Sozialdemokratie. Fhre Handsimgs- wcise beweist, was in Wirklichkeit von dieser „staatserhalten- ken" Partei zu halte» ist. Das „international aebnndene^ Zentrum Eine bemerkenswerte Antwort. 'Wir hatten uns gestern mit der Rede des neuen Vor sitzenden der Ortsgruppe Dresden der Deutsch- nationalen Aolkspaitei Dr. Guratzsch besaht, in der das Zentrum als „international gebundene Machtgruppe" bezeichnet wurde. Wir halten Herrn Guratzsch gefragt, ob er damit die Stellung der Katholiken zum 'Vatikan oder die innere Verpflichtung des Katholiken meine, sein politisches Handeln seiner Weltanschauung gemäh einzurichlen. He"r Guratzsch sen det uns darauf die folgende Antwort, die wir für in mehr als einer Hinsicht bemerliensiver! halten und daher wörtlich nsic- dergeden: „Tie internationale Gebundenheit des Zentrums erblicke ich in der Tatsache, dah die Zentrumspartei weitgehend pazi- fistische Bestrebungen unterstützt, die ja no t w e n ü i g inter nationale Bindungen mit sich bringen. Die Parieipresse des Zentrums fördert z. B sehr stark die Propaganda des Herrn Dr. Slrasmciiin. die namentlich i» der Wehrfrage internatio nale Bindungen Herstellen will und sich schars gegen eine Er ziehung der Fugend im militärischen Geiste wendet. Tie Zen trumspartei zeigt sich hier genau so international gebunden wie die Sozialdemokratie, die ja unter denselben Gesichtspunkten gegen eine auf der Wehrkraft beruhende nationale Machtent saltung kämpft. > Mil Ihren weiteren Fragen machen Sie den Versuch, den Katholizismus in die Angelegenheit hineinzuziehen, ob wohl ich mich in keiner Weise bei meiner Aeuherung mit dem Katholizismus oder speziell mit den katholischen Zentrumsan hängern besaht habe, sondern eben mit den internationalen Bindungen der Z e n t r u in s p a r l e i. Sie werden sich mehr und mehr daran gewöhnen müssen, daß die Teutschnationale Volkspartei, die über eine große Zahl katholischer Anhänger aus allen Schichten der Bevölkerung verfügt, ihren Kampf gegen das Zentrum als politische Partei führt, auch wenn es Ihnen gar zu gut passen würde, wenn Sie da und dort eine Aeuherung von deulschnalionaler Seile aufgreifen könnten, die die Zusammenarbeit der beiden großen Bekenntnisse in unserer Pariei zu stören geeignet sein könnte. Daß der Vatikan nicht die Tagespolitik des Zentrums leitet, davon bin ich ebenso überzeug! wie Sie, denn der 'Vatikan wird, soweit ich dies ats evangelischer Christ zu beurteilen vermag, wohl kaum das Zu sammengehen des Zentrums mit der Sozialdemokratie in Preußen und die dortige Verteilung der öffentlichen Aemler gutheihen, ebensvweiüg den jüngst im Preußischen Landtag vom Zentrum gestellten Antrag, die Freidenkerorganisationen als staatlich anerkannte Rcligionsgesellschnsten gellen zu las sen. Daß die Ueberzeugung des Katholiken, sein politisches Handel» mit seinen religiösen Anschauungen in Einklang brin gen zu müssen, kein e „internationale Bindung" bedeutet, da für sind mir meine katholischen Parteifreunde die besten Zeugen," Wir stellen zunächst mit Befriedigung fest, daß der neue Vorsitzende der Ortsgruppe Dresden der Deutschnationalen Partei es nblehnt, das Zeinruin in d e ni Sinne als „inkernalip- »al gebunden" zu bezeichnen, t» dem früher das üble Wort „ullramoiuan" geprägt worden ist. Daß diese Zwangsvorstel lung, die eigentlich der Vergangenheit angehören sollte, in Sach sen noch sehr lebendig ist, weiß jeder Katholik nur zu gut. Im übrigen freilich kann man über diesen Brief nur den Kopf schütteln. Tas Zentrum für international gebunden zu erkläre», weil es pazifistische Bestrebungen „weitgehend unterstützt" — das ist doch ei» kühner Schluß. Im übrigen sollte Herr Guratzsch wissen, daß die Bestrebungen des „Frie densbundes deutscher Katholiken" ldessen 'Vorsitzender P. Ctrathmann offenbar mit „Dr, Slrasmann" gemeint ist> kei neswegs voi allen Anhängern der Zentrumspartei unterstützt werden und andererseits auch Katholiken umsassc», die gar nicht zur Zenlrumsparlei gehören. Offiziell hat sich die Zen- trumspartei niemals mit dem Friedensbund idenliftziert. Von einer „Bindung" kann demnach in keiner Weise die Rede sein. Wir slellen also scsi, daß Herr Guratzsch keinerlei positive Tatsache hat «»suhren können, die auch nur im entferntesten dazu In-rechligte, das Zentrum als „international gebunden" zu bezeichnen. Das Zentrum hat stets Wert daraus gelegt, aus dem Bode» seiner Wellanschauung ein« nationale Ausbau- positik zu treiben uns hat sich aucy zu den Notwendigkeiten »er nationalen Berteidigung stets positiv eingestellt — Tie Ver mutung dr-s Herrn Guratzsch, daß wir die ZusammenaA>eit der Konfessionen i» der Deutschiialioiiole» tjiactei gören ,vollen, geht völlig irre Liese Störunge» besorgt die Deutschnaiianale Partei selbst, siehe Stellungnahme der Teulschnativiiale» in Preußen gegen den Slaotsoertrag mit der Kurie, siel>e 'Nieder, ftimmung der kolholische» Kandidaten durch Deulschiialionale »r>d Marxisten bei den Bürgerineislerivahlen in Oppeln und Sinaja, 11. August. Seitdem König Carol hier angniesend ist, ist der Mittel punkt des politische,, Lebens hierher verlegt. Zn langen, von der rumänischen Presse vielbesprochenen Unterredungen zwischen dem König, dem Ministerpräsidenten Maniu, den anderen Mi nistern und dem hierher brrusrnen Londoner Gesandten und rumänischen viükerbundsdclegierten Titulescu wurde, wie be stätigt wird, noch der Prüsung der gesamte» innen- und außen politischen Lage vor allem das Anitrctc,, Rumäniens bei der kommende» Genfer Ratstagung wiederum besprochen. Rumänien wie die anderen Staaten der Kleinen Entente hatten auf der Konferenz in Slrbsk« Pleso beschlossen, sich durch gemeinsames Vorgehen dem Uebergreise» des Briandsclfen Föde- rationsgedanlens aus polit>jcl)es Gebiet, soweit er den Rahmen des Völkerbundes üiierstcigt, emgegenzustellen und für seine rein w>rtsck-astliä>« Auslegung «inzulrelen. Nunmehr soll die nähere Taktik in dieser Hinsicht beschlossen werden, insbesondere soll di« Frage behandelt werden, ob Rumänien in Eens gemäß den Grundsätzen der kleinen Wirtschaftsentente und nach dem Abschluß der südslawischen Zollunion mit der Initiative für einen neuen wirtschaftlichen Zusammen schluß offiziell hervortreten soll. Besonder« Aufmerksamkeit Hagen sbeides Städte mit katholischer Bevölkerungsmehrheit!), Niederslimmen de- katholischen Kandidaten für die Minister- Präsidentschaft in Oldenburg u, a. m. Solange die Deutsch- naiionalen in Fragen, die den Katholizismus berühren, eine s o zuverlässige Haltung einnehmen, sollten sie sich Uber poli tische Bildungen wie die Preußen-Koalition wirklich nicht wundern. KulkureNe Deukfchkumspfte^e in Spanien Tie kulturellen Beziehungen zwischen Spanien und Deutschland haben sich in den letzten Jahrzehnten bemerkenswert verdichtet, ' Vor allem durch die um fassenden Bemühungen der E ö r r e s - E e s e l l s ch a f t, die die von Heinrich Finke geleiteten „Spanischen Forschungen" hcr- ausgibt, und ein eigenes Kuratorium für die Spansichen Forschungen, bestehend aus Konrad Vcycrle, Heinrich Finke und Georg Schreiber eingesetzt hat. Es ist zu begrüßen, daß die Görrcs-Gesellschaft auch der kulturellen Deutschtumspslege besondere Aufmerksamkeit widmet. In dem soeben erschienenen 2, Band d§r „Spanischen Forschungen" ist ein besonderer Beitrag von Georg Schreiber dem kulturellen Leben der deut'cken Katholiken in Spanien gewidmet. Bekanntlich gehen die Entwicklungslinien in sehr frühe Zeiten zurück. Auch die Dckenntnispflege der deut schen evangelischen Gemeinden wird objektiv gewürdigt. Es wäre wünschenswert, daß auch für die anderen deutschen Länder ein ähnlicher Typ ausgearbeitet würde, wie in diesem Band der Görres Gesellschaft ausgestellt ist. Nicht nur vom wissenschaft lichen, sondern auch vom auslanddeutschen Gesichtspunkt aus wäre eine wissen'chaftliche Darstellung des Themas „Glaube und Volkstum" zu begrüßen, besonders für England, Frankreich, Italien, Rußland, Holland usw. Dieses wäre auch eine reizvolle Aufgabe für die jüngeren Kräfte der Görres-Gesellschaft, Diese Stuvie ist eine Fortsetzung der umfassenden Abhand lung von Georg Schreiber über „Spanien und Deutschland, ihre kulturpolitischen Bezieh un« g e n", die im ersten Band der Spanischen Forschungen erschienen ist. (Bd, 1, S. 1—92.) Diese Darlegung ist auch in spanischer Sprache unter dem Titel „Espana y Alemania" in dem bekann ten Verlag Editora International in München, Berlin, Madrid 1929 erschienen Dieles Buch hat sowohl in spanischen wie auch in deutschen Kreisen viel freundliche Zustimmung gefunden, ein Weltmaßstab für manche Verbindungslinien, die zwischen beiden Ländern bestehen. Die große Madrider Zeitung „A B C," in Nr. 8603 vom 28. 3. 1930 bezeichnet den Herausgeber mit Ge nugtuung als „großea Kenner und Freund unseres Landes", und bemerkt: „Prälat Schreiber, der soviel für den Unterricht der spanischen Sprache in den deutschen Schulen getan hat, gibt in seinem Buch sehr interessante Einzelheiten über die Ver breitung des Spanischen in Deutschland. Er schlägt neue Ideen vor um das Band, welches zwischen den beiden Län dern besteht, enger zu gestalten. Diese Aufgabe, sagt er, ist um so wichtiger und bedeutungsvoller, als die deutschen uno spanischen Beziehungen schon eine lange und fruchtbare Tra dition haben, welche einen großen Einsluß auf die Entwick lung unserer Literatur und unserer Wissenschaft gehabt hat." Dem Korrespondenten der „Hamburger Nachrichten" (29, 6, 30) Ritter von Goß blieb cs Vorbehalten, zu diesem Buch einige unvornehme Bemerkungen zu machen. Daß man in Hainburg ganz anders als Ritter von Goß denkt, der selbst keine wissenschastlichcn Leistungen auszuweisen hat, und nicht in der Lage ist. von sich aus positive Ergänzungen zu geben zeigt das „Hamburger Fremdenbtatt", das auch mit Rücksicht aus Hamburg bemerkt: „Diese Untersuchungen sind für Hamburg infolge der Tätigkeit des Ibero-amerikanischen Instituts von großer Be deutung, um so mehr, als wir uns anslrengen müssen, manchen verlorenen Posten neu zu gewinne» " („Hamburger Frcmden- blatt" vom t. d 30.) Aehnlich urteilt das Ibero-amerikanische Archiv selbst. Wir haben diese Acußerungcn festgehalte», um gegen den Versuch Stellung zu nehme», Brunnenvcrgiftungen in deutsch-spanische Beziehungen zu tragen. Die Aufbauarbeit ist in den deutsch-spanischen Be ziehungen um so wichtiger, da es sich nicht leugne« läßt, daß der französische Einsluß wieder im Zunehmen tegrissen ist. Es scheint auch so, daß radikalisierende Strömungen gerade in den Kreisen der spanischen Geistesarbeiter an Starke gewinnen Or, klar livrst, Ueriii». * Tee deutsch« Flieger Hlrlh ist zu Schiss mit seinem Flug, zeug von Reykjavik hier.eingetiosse». Er erklärt, er habe den Gröniandilug aufgeben müssen, da für die Erlaubnis zur Landung 10 000 oänische Kronen verlangt worden seien. Er hosst, »ach Erledigung der notige» Formalitäten den Flug nach Chicago sorlsetzen zu könne» Tschiangkaifchek meldet Erfolge London, 11. August.. Nach einer amtlichen Erklärung der Nanking-Reglerunz, yackcn die nationalen Truppen in der Provinz Schantung Er folge zu verzeichne». Tschiangkaifchek versichert, daß die Haupt- staöt von Schantung, Tstnansu, innerhalb weniger Tage durch di« Regierungstruppen besetzt werde, und daß er innerhalb eines Monats in Peking einrücke. Private Meldungen aus Tsingtau besagen, daß die Truppen General Jens sich vor den zahlenmäßig stark überlegenen Nanking-Truppen zuriickzichcn und gegenwärtig die Frontlinie erheblich verküxzen. Ein wei terer Erfolg der Regierungstruppen wird von der Lunghai. Front berichtet, dieser Erfolg steht aber im Gegensatz zu dem letzten Bericht Fengs, dessen Streitkräfte an der Lunghai-Eisen- bahn vorgerückt sein sollen. Wenn sich dieser Erfolg der Truppen Fengs tatsächlich bestätigen sollte, würde Tschiangkaifchek ge- zwungen sein, den gegenwärtig ausgeübten Druck in der Rich tung von Tstnansu erbeblich abzuiibwächen. Aufsehenerreqerrde Verhaftung Ingolstadt, 12. August. Der Verlzaftung des Kriminal kommissars Paul Weber von der Ingolstädter Kriminalpoli zei. die vor mehreren Tagen erfolgte, ist nunmehr «ine weiiere aufsehenerregende Festnahme gefolgt. Auf Veranlassung des Staatsanwaltes in Eichstätt wurde am Sonntag der Polizei, referent von Ingolstadt, Hier!, von auswärtigen Beamten verhaftet und in das Amtsgericht-Gefängnis Eichstätt ein geliefert. Gerüchliveise verlautet, daß Hier! sich Versehlungen im Amte habe zuschulden kommen lassen. Die Verhaftung soll mit der Festnahme des Kriminal kommissars Weber in Zusammenhang stehen. Es wird ange nommen, daß in den nächsten Tagen ein Staatskommissar in Ingolstadt eingesetzt werden wird. Tas Plenum des Stavtrates wird sich heule mit der Angelegenheit befassen. Bei der slädli- schen Verkehrsgesellschast waren vor einigen Monaten erheb- sich« Unterschlagungen sestgestellt und daraufhin ein Angestell ter der Gesellschaft verhaftet und in Untersuchungshaft genom men worden. Diesem Häftling sollen Weber und Hierl ziem lich große Bewegungsfreiheit gestattet haben. Die Arbeitskämpke in Amerika Bombenabwurf auf ein amerikanisches Bergwerk. Neuyork, 12. August. Im Bergwerksrersier von Provi- dence in Keniucky. wo seit mehreren Wochen Lohnstreitigkeiten herrschen, ereignete sich heute ein aussehenerregender Poriall. Um 6 Uhr früh, als viele Bergleute auf dem Wege zu ihrer Arbeitsstätte waren, erschien ein orangefarbenes Flugzeug und warf 9 Dynamithomben ab, von denen aber nur 2 explodierten, ohne glücklicherweise jemanden zu verletzen. Die Behörden haben den Gouverneur um Entsendung von Truppen gebeten. In den lehren Wochen war es verschiedentlich zu Mißhand, lungen arbeitswilliger Bergleute gekommen. Tie Behörden haben ungefähr 100 Bergleute offiziell gewarnt, die Arbeit in den Bergwerken nicht zu stören. Frankreich hüll seine Manöver Paris, 11. August. Wie der „Pelit Parisien" aus Lyon meldet, sollen gegen Ende des Sommers in den Alpen umfangreiche Ma növer stattfinden, an denen vor allem Reservisten, und zwar insgesamt 60 000 Mann, teilnehmen sollen. Die Manöver sol len nach der Meldung sechs Tage dauern und mit einer Besich tigung durch Kricgsminisler Maginot ihren 'Abschluß finden. Während vorgestern das „Echo de Paris" berichtete, daß die großen Herbstmanöver in Lothringen wegen der An steckungsgefahr der spinalen Kinderlähmung ausfallen oder eingeschränkt werden würden, wird dem „Matin" aus Nancy gemeldet, daß Kriegsminister Maginot auf Befragen erklärt habe, er habe keine solche Maßnahme getroffen und wisse auch nichts von einer Absage oder Einschränkung der Manöver, zu mal die Krankheit jetzt abzuslauen scheine. * Im Lörracher Grenzdezirk sind 5 Kinder an spinale 1 Kinderlähmung erkrankt, von denen L gestorben sind. Es sind all« Vorkehrungen getroffen, um ein weiteres Ausbrei« ten der Seuche zu verhindern. " Durch eine Explosion bei Versuchen zur Herstellung eine» Vanille Extraktes stürzten die obersten Stockwerke einer Fa brik in Neuyork auf das Nebengebäude. Bis jetzt wurden ein Toler und 13 Verletzte sestgestellt. - 800 Arbeiterinnen eines Pariser Modehauses sind am Dienstag in den Streik getreten, weil die Direktion eine Lohn erhöhung, die andere Firmen bewilligt hatten, verweigerte. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarts Wttterungsausstchten. Wolkige», zeitirreise aufklarend«» noch elivas zur Unbeständigkeit neigendes Wetter. Nur ver einzelte Schauer, die örtlich von elektrilctzeu Entladungen be gleitet sein können. Temperaturen für die Jahreszeit ettvas zu niedrig. Mäßige, freie Lagen voriibergeheiH auch aufsrischenvg Winde aus Süd-West dis Nord-West.
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