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Leipziger Sender Sonnabend. L. August: 12.00 Uhr: Schallplattenkonzert. 12.55 Uhr: Zeit. Wetter, Presse, Börse. 14.50 Uhr: Bastelstund« für die Jugend. 15.15 Uhr: R. M. Blümich: Funksclioch. 16.00 Uhr: Montserrat Krauh-Perez: „Möchten Sie nach Spa nien reisen?" 16.30—17.40 Uhr: Nachmittagskonzert. 18.00 Uhr: Funkbastelstunde. 18.25 Uhr: Wolfgang Schumann: Deutsch. „Fremdwörter und ihre Ersetzbarkeit". 18.15 Uhr: Kurzgeschichten von Helmuts) Schlien. 19.00 Uhr: Oberregierungsrat Dr. Gerliard Heiland: „Hcllsehen". 19.30 Uhr: Uebertragung aus Berlin: Unterhaltungsmusik. 20.30 Uhr: Uebertragung aus Berlin: „Saison-Ausverkauf". Kabarett. 22.00 Uhr: Z«it, Wetter. Anschließend bis 0.30 Uhr: Tanzmusik aus Berlin: Ben-Berlin-Orchester. 1 Sie stellen in Leipzig aus. Die maßgeblichen Firmen der Sprechmaschinen- und Schallplattenindustrie teilen in einem Rundschreiben an die Händlerschaft mit, daß sie nicht auf der Phono-Schau in Berlin, sondern auf der Leipziger Herbst- messe ausstellen werden. ) Die Ortsgruppe Leipzig der Konservativen Partei konsti tuiert. Die in Leipzig gegründete Ortsgruppe der Konservativen Volkspartei hielt am Donnerstagabend im „Burgkeller" zum erstenmal eine Versammlung ab. Als Redner trat der frühere deutschnationale Abgeordnete Dr. Rademacher auf, der im Rah men seiner Ausführungen über das Thema „Konservative Staatspolitik" die politischen Ziele der neuen Partei darlegte. Den breitesten Raum in seiner Auseinandersetzung mit der poli tischen Tätigkeit der übrigen Parteien nahm die Abrechnung mit Hugenberg ein. Oiemnitr, Lvicksu, k>Isuen Ein Bauerngul eingeäscherl Zwickau, 1. August. In Hartmannsdorf bel Kirchberg I. Sa. brach in der Nacht zum Donnerstag in dem Wohnhaus des Gutsbesitzers Ernst Neef, Feuer aus. das auch die anderen drei zum Gute gehörende,, lOebäude erfaßte. Die gesamte Wohnungseinrich tung und alles sonstige Inventar wurden mit vernichtet. Auch die ganze Ernte ist den Flammen zum Opfer gefallen. Das Großvieh konnte gerettet werden. Die Gebäude sind bis aus die Umfassungsmauern niedergebrannt. Durch das Feuer wurden zwei Familien obdachlos. Das Gehöft, ein Fachwerli- bau, stand bereits Uber 100 Jahre. tz. Zivangsetats. lieber den Haushaltplan der Stadt Planitz wurde immer noch keine Einigung erzielt. Nach dem Stadtrat und Stadtverordnete zu keiner Ucbereinstimmung wegen des Rechnungswerkes kommen konnten, hatte die Amts- hauptmannschaft Zwickau einen Etat ausgestellt, der mit rund 1402 000 Mark Ausgabe und 1080 000 Mark Einnahine, also mit einem Fehlbeträge von rund 328 000 Mark abschloß. Dieser Haushaltplan lag jetzt den Stadtverordneten vor, die einstimmig beschlossen, dagegen Anfechtungsklage beim Ober verwaltungsgericht zu erheben. — Die Gcmeindeverordnetcn in Wilkau lehnten erneut die Vorschläge des Bürgermeisters auf Erhöhung des Verwaltungskostenbeitrags für das Gas- und Wasserwerk, Einführung von Schlcusengebühren und Erhöhung der Grund- und Gciverbesteuerzuschläge auf 150 Prozent ab, obwohl diese Maßnahmen von der Gemeindekammer angeordnet waren. Auch der Etat für 1030 wurde wiederum abgelehnt. Es ist nun erneut die Entscheidung der Gemeinde- Kammer angerufen worden. tz. 50 Jahre im Dienste des Feuerlöschwesens. Am 1. Au gust kann der Vorsitzende des Bczirksverbondes Chemnitz der Freiwilligen Feuerwehren, Bezirksbrandmeister Emil Otto, auf ein« 50jährige Tätigkeit als freiwilliger Feuerwehrmann zurückblicken. tz. Unfall beim Einsahren der Ernte. In Reitzenhain ereignete sich beim Einfahren der Ernte ein an uiid für sich harmloser Unfall, der aber einen schweren Verlust zur Folge hatte. Das vor einen vollbeladenen Erntewagen gespannte Pferd kam der Strafenböschung zunahe und stürzte in den Graben. Beim Versuch, das Tier vor dem Fall zu schützen, schlug dem Landwirt das Ortscheit derartig heftig gegen das Bein, daß ihm die Kniescheibe zertrümmert wurde. Das Pferd mußte wegen Bruchs zweier Deine getötet werden. Gemeinde- und Dereinswesen Katholische Kirchenmusik Dresden (Kath Hof- und Propsteikirche). Sonntag. 3. Au gust, vorm. 8.30 Uhr Orgelvortrag: Rheinberger, Sonate op. 196 lFriedenssonate). Organist Paul Walde. Wird durch Rundfunk übertragen. Leipzig (Propsteikirche St. Trinitatis). Sonntag, 3. Au gust, 9 Uhr: Missa „Stella maris" für gem. Chor mit Orgelbe gleitung von Griesbacher: Offertorium: Ave verum für gem. Chor a capp. von W. A. Mozart. — Sonntag, 10. August, 9 Uhr: Missa in (9 für gem Chor a capp. von Köhler: Offertorium: Duo Seraphim für gem. Chor a capp. von Jaspers. — Freitag, 15. August sMariä Himmelfahrt), 9 Uhr: Missa „Panis angeli- cus" für gem. Chor mit Orgelbegleitung von F. Koenen: Offer torium „Ave Maria" für eine Solostimme und Orgel von Anton Bruckner sSolo: Frau Maria Wipperling, M. d. CH.). Abends 7.30 Uhr: Ciaconne für Orgel von D. Buxtehude. Dresden (St.-Benno-Gymnasialkapelle). Sonntag, 3. Au gust, kein Gottesdienst: näckster Gottesdienst Sonntag, 10. Au gust, 9.30 Uhr. — Auch am Tage Mariä Himmelfahrt findet 9.30 Uhr Gottesdienst statt. Kötzschenbroda (Christ-König-Kapcllc, Borstr. 11). Sonn tag, 3. August: 1. Messe 7.30 Uhr lMännerapostolat), 2. Messe 9.30 Uhr, Freitag und Sonnabend 7.30 Uhr abends Andacht. Radeburg (Kapelle zum hl. Kreuz, Karolinenstraße). Sonn tag, 3. August: 8.15 Uhr hl. Messe mit Predigt. Moritzburg sSchloßkapelle). Sonntag, 3. August: 9.30 Uhr hl. Messe. Leipzig-Gohlis (St. Georg, Iägerplatz 2). Sonntag, S. August: Frühmesse 7 Uhr (gemeinschaftliche heilige Kommunion der Männer), Hochamt mit Predigt 9 Uhr, 6 Uhr abends An» dacht. — Wochentags nur eine heilige Messe um 7.15 Uhr. Beichtgelegenheit Sonnabends von 6 bis 7.30 Uhr und täglich nach jedem Gottesdienste. — Sonnabend, 2. August: Abends 6 bis 7.30 Uhr fremder Beichtvater. Leipzig-Leutzsch (Pfarrei Leipzig-Lindenau), Hauskapelle der Carmelitinnen, am langen Felde 29: Ab 1. August täglich HI. Messe 6.45 Uhr: Sonn- und festtags 8.30 Uhr — mit Beicht gelegenheit. Schwarzenberg-Wildenau. Sonnabend Beichtgelegenheit von abends 6 bis 8 Uhr. Sonntag. 3. August, in Schwarzenberg aus nahmsweise nur eine hl. Messe um 8 Uhr. Vorher Beichtgelegen heit. Nachmittags 3 Uhr Pflichtversammlung des Iünglingsver« eines. Dienstag abends Monatsversammlung des Frauenver eines. 2. Wanderversammlung in Erla. — Wochentags hl. Messe um 8 Uhr. Philippsdorf. Kirchliches. Von Samstag, 2. August, mit tags bis Sonntag, 3. August, nachts kann in der Wallfahrts basilika der Portiunkula-Ablaß so oft gewonnen werden, als man nach würdigem Empfang der hl. Sakramente der Buße und des Altares die Basilika besucht und daselbst auf die Meinung des hl. Vaters 6 Vaterunser, Gegrüßt... und Ehre sei dem Vater betet. — Sonntag, den 3. August, wird das Fest des hl. Alfons M. v. Liguori, des Stifters des Redemptoristenordens, festlich begangen. Das feierliche Hochamt wird der Neupriester Anton Pietschmann zelebrieren. Derselbe wird auch vormittag und nachmittag den Primizsegen erteilen. 5Iu§ cker I-susilr Die Verlegung und Regulierung -er Neitze Zittau, 1. August. Die Regulierung der Neiße, die wegen der fast jährlich eintreienden großen Ueberschwcmmungen zur unbedingten Not wendigkeit geworden ist, ist in diesem Jahre in ein neues Sta dium getreten. Nachdem 1929 aus finanziellen Gründen und wegen Beschwerden der flußabwärts gelegenen Gemeinden die Bauarbeitcn ruhen mußten, hat man jetzt den vierten Bau abschnitt in Angriff genommen. Er umfaßt ein etwa 1200 Meter flußabwärts führendes Gelände zwischen dem Dörfchen Kleinschönau und dem städtischen Weinaupark. Gegen wärtig wird dort durch Bagger ein 79 Meter breites neues Flußbett ausgchobcn, das drei große Schleifen des genannten Flusses ab'chneidcn soll. Insgesamt müssen auf diesen: Ab schnitt 160 000 Kubikmeter Erdmassen ausgeschachtet werden, die zur Ausfüllung eines Sportplatzgeländes, zur Vergrößerung des Weinauparkes und zur Ausfüllung der abgeschnittenen Ncißcschleisen verwendet werden. Die Gesamtkosten der Neiße- regulierung (sechs Bauabschnitte) werden den Betrag von 3,75 Millionen Mark erreichen, eine Summe, die aus Staatszu- schiisscn. Staatsdarlchen und aus Mitteln der produktiven Er- werbslosensürsorge ausgebracht wird. l. Falschgeld im Umlauf. Bei den in den letzten vier Tagen hier abgehaltenen Neudersdorfer Schießen wurde die Wahr nehmung gemacht, daß falsche 2-Markstücke im Umlauf waren. Jetzt gelang es der Gendarmerie, in Gcorgswalde den Ausgeber der falschen Geldstücke in der 45 Jahre alten A. Worms aus Krcibitz festzunehmen. Die Frau wurde in der Nacht zun: Don nerstag verhaftet, ebenso ihr Mann. Es wird angenommen, daß die Frau Mithelfer gehabt hat und die Falsifikate von tschechischen 5-Kronenstückcn, die im Umlauf sind, von ihr ver breitet wurden. l. Brandstifter am Werk. In der Nacht zun: Donnerstag ging auf dem Rittergut L> b e r st r a h w a l d e bei Löbau eine Ziegelcischeunc in Flammen auf und brannte mit reichen Heu- vorrätcn und landwirtschaftlichen Maschinen vollständig nieder. Man vermutet böswillige Brandstiftung, da in letzter Zeit wie derholt in der Gegend Brände vorgekommen sind. l. Fliirhtiger Defraudant. Seit Mittwocl)-ist der 51 Jahre alte, bei der Grube Stadt Görlitz beschäftigt gewesene Büro bote Georg Thiemann nach Unterschlagung von 19 000 Mark flüchtig. Thiemann, der im Besitze eines Reisepasses ist, trug bei seinem Verschwinden einen braunen Anzug und führte ein Fahrrad mit sich. Beginn -er CV.-Tagung in Koblenz Koblenz, 30. Juli. Die Hauptversammlung des Cartell-Verbandes der katho lischen, deutschen (C.-V.) Studentenverbindungen wurde am Mittwoch m:t einem Vegrüßunasabend im großen Saal des Lesevercins eröffnet. Der Vorsitzende des hiesigen Philister zirkels „C on f l u e:: t i a" hieß die Erschienenen, besonders die Vertreter der C.-V.-Verbindungen und Tagungsteilnehmer aus dem Osten, ans Oesterreich, Tirol und von der Saar, will kommen. Die Stadt Koblenz habe zum dritten Male die C.-V.-Versammlung ausgenommen, nachdem diese schon 187S und 1800 in Koblenz getagt habe. Was Wien im normen Jahr« geboten habe, könne Koblenz nicht bieten. In Koblenz steh« man auf dem Boden alter Kultur. Hier seien die Freiheits- licder van Max von Schenkendorf erklungen. Hier habe Görrea für die deutsche Freiheit gekämpft, hier habe die Wiege Stege manns gestanden, der der Welt zurief: „Deut des Rheinlandes, um zu leben, Frankreich bedient ich des Rhein, chland bedarf landes, um sich zu rachen." Die Tatsache, daß sich die L.-V., Versammlung unter dem Gedanken der Bcfrciungsfeier hie» rwisammelt habe, beweise, daß der C.-V. das rechte Empfinden! für die befreiten Rheinland« habe. Neues Bene-ikliner-Klosker in Rom Rom, 90. IuN, Von dem Wunsche ausgehend, das Vulgata-Werk zu ver^ tiefen und nach der Verösfentlichung der ersten Bände aus deml Vulgata-Werk ein wissenschaftliches Institut von steigender Be deutung zu schaffen, hat der Papst nach dem „Osservatore R», mano" beschlossen, ein neues Benediktinerkloster errichten zW lassen, mit dessen Vau demnächst begonnen werden soll. D<« Kloster wird im Westen der Stadt erstehen. Das Kloster solk von Benediktinern aus der Abtei Saint Maurice de LlervauK aus dem Eroßherzogtum Luxemburg bezogen werden. Internationaler Kongreß der RechtsstudlerrnVtn. — In» Zusammenhang mit dem Kongreß der Lonfedöration internano- nnle des etudtants wird vom 16. bis 21. August in Brüssel zum erstenmal eine internationale Zusammenkunft von Studierenden der Rechtswissenschaft stattfinden. Sie wird in einer wissen schaftlichen Kommission mit drei Unterkommissionen den Kellogg-Vertrag und den Völkerbundspakt, die Frage nach dem Bestehen einer parlamentarischen Krise in Europa und dicfenige des Ein- und Zweikammersystems, schließlich die vorbeugenden Maßnahmen in der Strafgesetzgebung behandeln. Eine weitere Kommission erörtert, ob sich das Rechtsstudium nach wissenschaft lichen oder praktischen Eesichtsimnkten zu orientieren „abe, eine dritte die Aufgaben und die Tätigkeit der Organisationen der Rechtsstudierenden und die Möglichkeit einer internationalen Zu sammenarbeit unter ihnen. Der vermitzle Millionär Roman von Kearnven Dalsour Copyright 1928 by Georg Müller D-riag A.-V., München Prinied in Germany. (5. Fortsetzung.) „Ihnen ist Walter Doone also nicht erschienen, Sir?" fragte Bill. „Nein. Ich fürchte, unser Zeitalter ist zu skeptisch für einen Geist, der irgendwelche Selbstachtung besitzt." „Ich denke mir, daß der Geist jenes alten Seneschall- knaben ein sür allemal abgetakelt sein wird," bemerkte Bill. „Es besteht wohl keine Aussicht, daß ich ihn zu sehen bekommen werde, wenn ich hinkomme?" Diese Frage war direkt an den Hausherrn gerichtet, Lokd Fairleigh blickte Bill eine Sekunde lang an, bevor er antwortete. Dann lächelte er und schüttelte den Kopf. „Meines Wissens ist er immer nur unter den von mir beschriebenen Umständen erschienen. Aber vielleicht — wenn er wüßte, daß ein begeisterter Ausländer sich so lebhaft für ihn interessiert, würde er ja möglicherweise ein übriges tun." Nochmals wurde Molly sich der kaum merklichen Be fangenheit bewußt, die sich bei der ersten Begegnung dieser beiden Männer fühlbar gemacht hatte. Aber sie mar ver flogen, bevor sie sich recht darüber klar geworden mar, und Bill sagte lachend: „Nun, hoffen wir das Beste!" Man ließ das Thema fallen, und eine Zeillang kam keine allgemeine Unterhaltung zustande, was Bill sehr recht war. „Jim sagt, daß Sie sich journalistisch betätigen," sagt er, zu Molly gewandt. „Ist das wahr?" „Wahr wie der Tod, entgegnete sie in übertrieben ernstem Ton. „Perlohnte es sich, deshalb die Ihrigen zu verlassen? Es muß doch nicht wenige gegeben haben, die außer sich darüber waren?" „Halb Ohio brach am Tage meiner Abfahrt in Tränen aus," gab Molly zu. „Und weshalb verließen S i e Ihre Heimat — Texas?" „Hat Jim Ihnen das erzählt, oder haben Sie es ge raten?" fragte Bill grinsend. Ich dachte es mir. Ihrer Stimme nach schien es mir, als ob Sie in Texas oder Arizona oder irgendeiner solchen Gegend aufgezogen worden wären." Bill betrachtete sie — nicht erzürnt, sondern betrübt. „Hören Sie, Kind, so etwas dürfen Sie nicht einmal aus Spaß sagen," mahnte er. „Arizona! Papperlapapp! Das Land ist eine heulende, von Klapperschlangen bevöl kerte Wüste." „Ich bitte wirklich sehr nm Verzeihung," erwiderte Molly, indem sie seine gedehnte Sprechweise genau nach ahmte. Bill lachte. „Dieser Unterhaltung ist meine Selbstbeherrschung, glaube ich, nicht ganz gewachsen," sagte er. „Noch eine Minute davon, und ich würde mich versucht fühlen. Ihnen einen Klaps zu versetzen. Erzählen Sie mir lieber von Ihrer Tätigkeit." Molly räusperte sich wichtig. „Ich bin im Jahre 1904 geboren," begann sie. „Mein Bater war ein Irländer, und meine Mutter Spanierin. Sie lebten in der schmutzigsten Straße in Bowery. Es war da so schmutzig, daß ein Nigger neben den Einwohnern weiß aussah. Mein Vater war wütend, als man ihm sagte, daß ich kein Junge sei, so daß er meine Mutter er mordete und infolgedessen elektrisch hingerichtet wurde. Man steckte mich in ein Findelhaus, von wo aus ich jedoch von einem großen Filmsyndikat gestohlen wurde, weil ich gan zeinfach das entzückendst« Baby der Welt war. Nun hieß ich Klein Dingo, das Wunderkind, und bezog ein Gehalt in Höhe von fünf Ziffern. Mit sieben Jahren zog ich mich ins Privatleben zurück, war aber eine so einge fleischte Spielratte, daß ich all mein Geld beim Halfpennq- Sckieben verlor. Seitdem versucht» ich. mir als Jour nalistin mein Brot zu verdienen, und dank der herben Schönheit meines literarischen Stils erhielt ich den ge wichtigen Posten eines „Londoner Korrespondenten" bet einer Bostoner Zeitung." „Gestatten Sir mir, Sie zu beglückwünschen", sagte Bill. „Die ganze Geschichte bedeutet den Triumph einer starken Persönlichkeit. Sagen Sie mal, Huben Sie jemals versucht, Melodramen für Nomanzeitungen zu schreiben?" „Ja. aber damit war es nichts. Ich besitze nicht genug Phantasie. Mein Instinkt für Wahrheit und nichts anderes als Wahrheit ist so stark, daß meine Versuche gänzlich fehlfchlugen. Deshalb halte ich mich jetzt streng an Tat sachen." Bills Fassung versagte, er kicherte hilflos. „Wollen Sie mir nicht einige gönnen?" bat er. „Einige — was?" „Tatsachen." Molly blickte verzweifliingsvoll gen Himmel. „Ich kann Sie natürlich nicht zwingen, mir zu er zählen", begann Bill. „Oh, wie froh bin ich, daß Sie mir das sagenI" fiel Molly ihm ins Wort. „Aber es kommt natürlich darauf hinaus, daß ich ge nötigt sein werde, Fräulein I»dy zu fragen", fuhr Bill unbeirrt fort, obwohl seine Augen belustigt zwinkerten. „Sie ist großartig, nicht wahr? Sind Sie schon lang« mit ihr bekannt?" „Seit Jahrhunderten. Wir arbeiteten während des Krieges zusammen in der Amerikanischen Hütte. Da lernte ich sie kennen. Ich konnte die Britishers zuerst nicht aus- ! stehen, als ich herüberkam. dann aber traf ich Indy und ! war sofort besiegt. Eie ist das entzückendste Geschöpf, oas mir je vorgekommen ist." „Mir gefiel sie auch auf den ersten Blick", sagte Bill ernst. „Alles an ihr ist prima Ware. Besonders Ihre llireundinnen." . ) (Foct>etzu,:g ,vlgl^