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Exerzitien im Haus« Hohenelch«n. Hosterwitz. Post Pillnitz b. Dresden vom 6. bis 10 Juni für Männer (Volksverein), vom 1l. bis 15. Juni für Männer (Volksverein). Beginn der Exerzitien am ersten Tage um 19 Uhr. Schluß am lctzien Tage früh 7 Uhr. Im Kloster Marienthol. Post Ostritz i. Sa. vom 19. bis 23. Juni — vom 11. bis 18. August — vom 11. bis 15. September für grauen; vom 20. bis 30. Juni, vom 7. bis 11. August vom 17. bis 21 September für Jungfrauen > Keine Entlassungen bei der Großen Leipziger Straßen bahn. Die Große Leipziger Straßenbahn hatte mit ihrem Be triebsrat vereinbart, baß 350 Arbeiter entlassen werben sollten, weil sie Geschäftslage der Straßenbahn ihr« Weiterbeschäftigung nicht mehr erlaubte. Kurzarbeit einzuführen war vom Be triebsrat rundweg abgelehnt worben. In einer Aussprache zwischen Direktion und Verwaltungsrat, zu der auch der Be triebsrat zugezogen worben war. ist nun beschlossen worden, doch Kurzarbeit einzusühren. Auf Grund dieses Beschlusses kann die Straßenbahn davon absehcn, die ausgesprochenen Kündi gungen durchzuführen. s E>n Nachspiel zu den Unruhen während der Frilhsahrs- messe. Während der Frühjahrsmesse sind in Leipzig verschie dentlich Erwerbslosenunruhen unter kommunistischer Leitung angezettclt worden. Am 6. März war namentlich der Augustus- platz und die durch den Messevcrkehr besonders belebte Grim- maische Straße das Zentrum solcher Demonstrationen. Die Polizei nahm n. a. einen gewissen Iol)ann Huber fest, der sich seit Januar als Arbeitsloser in Leipzig aufgelmUcn Halle. Huber leistete seiner Festnahme energische» Widerstand: er wurde des halb jetzt vom Schöffengericht zu drei Monaten Gefängnis ver urteilt. Man hatte ihn zunächst wegen Aufruhrs unter Anklage gestellt. ) Vom Blitz erschlagen. Bei einem am Mittwoch über die Döbelner Gegend hinzichenden Gewitter würbe auf freiem Felde in der Nähe von Stockhausen der Geschirrführer Otto Weber vom Rittergut Slockhansen vom Blitz erschlagen. Auch eines von den beiden Pferden Wcbers wurde getötet, während dos zweite im Wesentlichen verschont blieb. Weber ist 19 Jahre alt und hintcrläßt eine Frau mit acht Kindern. Oiemnttr. Ivlcksu. ?Isurn Todes-rohung im Sladlparlamenl Chemnitz, 23. Mai. In der gestrigen Sladlverordncten- sihuug »erlas der Sozialdemokrat UHIig eine Erklärung seiner Fraktion zu dein Zusammenstoß mit den Nationalsozialisten am Schluß der letzte, Sitzung, in der die Nationalsozialisten als für die Vorgänge allcinschuldig erklärt wurden: nur das Miß trauen gegen die bürgerlichen Gerichte l)olte die Sozialdemo kratie davon ab. den Siaatsanivalt zu bemühen. Der Kommu nist Weiche «.-verdächtigte die Nationalsozialisten der Absicht, pro vozierend ein polizeiliches Einschreiten herbeizuführcn. UHIig ergriff dann nochinals das Wort und stieß die Drohung aus, es könne trassieren, das ein Mitglied nicht mchr lcbend das Haus verlassen würde, wenn die Nationalsozialisten ihre Provokation sortsetzen sollten. Der Kommunist Mesche, der mit erhobenen Fäusten und Schimpsivorten gegen das Podium vorging, erhielt zivei Ordnungsrufe. — Der Vorsitzende Schier sand erklärte, daß man voraussichtlich die Absicht des früheren Ctadtverordnetcnvorstchcrs Landgras verwirklichen und die Ge schäftsordnung dahin ändern müsse, daß sich die Verliandlungen in Zukunft in anständigen parlamentarischen Formen abspiel ten. Maßnahmen aeaen die Arbeilslosigkett Chemnitz, 23. Mai. Der Rat der Stadt faßte den Beschluß, auf Ersuchen des Arbeitsamtes Chemnitz um Entschließung über So n der in aßnah men zur Milderung der Ar- beislosigkeit unter anderem eine Eingabe an das Reichs- arbcitsminisleriuin zu richten mit dem Ersuchen. Chemnitz als besonderes Notstandsgebiet anzucrkennen und Mittel silr Not standsarbeiten, z B. insbesondere auch für den Wohnungsbau, zur 'Perfügung zu stellen Weiter soll dem Reichsarbeitsmtnisterium gegenüber darauf hingewle- sen werden, die Krisenfürsorge auf das Reich zu übernehmen. tz Die Zwickauer Lohngeldräuder hinter Schloß und Riegel. Van den drei Lohngeldräubcrn. die am 17. September 1929 den Ueberfall auf den Lohngeldtrnnspvrt des Erzgebirgischcn Steinkohlen Akiienvereins unternommen hatten und dabei 97 000 RM. erbeuteten, ist der seinerzeit in Barcelona verhaf tete Franz Schima von Spanien ausgeliefert worden. Er befin det sich auf dem Transport nach Zwickau. Der am 2. Dezember vorigen Jahres in Antwerpen verhaftete 25 Jahre alte Bruder des Franz Schima, der Bergarbeiter Peter Schima, ist zur Zeit noch in Antwerpen, um dort eine ihm zudiktierte Gefängnis strafe zu verbüßen. Er wird dann gleichfalls ausgeliefert wer den. Der dritte Verbrecher, Leon Mylos, befindet sich bereits im Zwickauer Gesängnis, nachdem er von Belgien ausgelieferl worden war. tz. Tödliche Stürze. Am Mittwochmittag kurz nach 12 Uhr ist in Chemnitz auf dem Brühl ein 8 Jahre alter Knabe von einem Motorradfahrer gestreift und auf die Straße geschleudert worden, wodurch er einen Schädelbruch und schwere Gesichts verletzungen erlitten hat. Der Motorradfahrer und sein Sozius sind gleichfalls auf die Straße geschleudert worden, ohne jedoch wesentliche Verletzungen davonzutragen. Der ins Krankenhaus an der Zschopauer Straße Uberführte Knabe ist daselbst eine Stunde nach dem Unfall den erlittenen Verletzungen erlegen. Den Motorradfahrer soll keine Schuld treffen. — Am Dienstag fuhr der Gastwirt Paul Seidel aus Niedermülsen mit seinem Fahrrade nach Crossen. Als er über einen Schleusendeckel fuhr, wurde er so unglücklich an den Bordstein der Straßeneinfas sung geschleudert, daß sich sein Verbringen nach dem Zwickauer Krankenstift notwendig machte. Hier ist er noch am gleichen Tage seinen Verletzungen erlegen. <!er I,su5ik Ein neues Umspannwerk in Bautzen Bautzen, 23 Mai. Das Bauhener städtische Elektrizitäts werk hatte im Soinmer v. I mit der Erstellung einer zweiten Transforinatorenstation für 10 000 Volt in Ratlwitz begonnen. Der Bau ist soweit fertiggestellt, daß die Station am kommen den Sonntag in Betrieb genommen werden kann. Die Bau kosten beliefen sich auf etwa 305 000 RM. I. Ehrung einer verdienten Lehrerin. Zu einer schlichten, aber würdigen Schulfeier versammelten sich am Donnerstag die Lehrersäiast beider Volksschulen in S ch i rg i s wa l d e, die Psarrgeistlichkeit, Bürgermeister Vogt als Mrtreter der ört lichen Schulbehövde und die Mädchen der letzten vier Schuljahre. Es gali, eine verdiente Lehrkraft, die mit einer seltenen Arbeits- freuöigkeit fast 10 Jahre lang ihre Kräfte der Heranbildung der weiblichen Schuljugend gewidmet hat. aus dem Schuldienst zu verabschieden: die Nadelarbeitslehrerin Frau Anna R ehork. Deklamationen und Gesänge des Schulchores umrahmten die Abschiedsansproche des Direktors Rösler. Seinen Worten ehrlicher Anerkennung und herzlichen Dankes schloß sich Kantor Leh inan n als Leiter der evangelischen Schule voll und ganz an. Auch vom Bezirksschulrat Sch urig mar ein ehrendes Schreiben eingegangen. — Frau Rehork schied schweren .Her zens von der ihr liebgewordencn Schule und deren Kindern. ze. I. Zittau als Tagungsort. Wie wir erfahren, hat der Vor stand des Sächsischen Lehrervereins beschlossen, seine nächstjäh rige Vertretertagung in Zittau nbzuhalten. l. Die sächsischen Schmiede lagen. Der Verband des säch sischen Schiniedegewerbcs hält am 28. und 29. 'Mal in Bautzen seinen diesjährigen Verbandstag ab. *l. Folgenschwerer Unfall. Am Dienstagnachmiltag lief in Kreckwitz das 2jährige Söhnchen des Arbeiters Strauch, das im Straßengraben gespielt hatte, plötzlich über die Straße und zwischen Pferde und Vorderräder eines mit Steinen be ladenen Fuhrwerks hinein. Trotzdem der Kutscher noch im letz ten Augenblick helfend zugreifen wallte, wurde das Kind über fahre». Ihm wurde der Kopf buchstäblich zerquetscht Den Ge- schirrsührer trifft keine Schuld. — Am Mitlivochnachmittag wurde in Bautzen auf der Muskauer Straße ein Radfahrer von einem Personenkraftwagen umgerissen und auf die Straße geschleudert. Der Radfahrer mußte mit schweren Kopf- und Ärmverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. » In der Pulverfabrik von Arendonik ln der Nähe von Turnhout in Belgien ereignete sich am Mittwoch eine schwere Explosion. Das Gebäude, in dem die Explosionsstosfe für den Bergbau hcrgestellt werden, wurde völlig zerstört. Zwei Ar beiter sind getötet worden. Die angrenzenden Bauwerke wur den erheblich beschädigt. Ucbcr die Ursache der Explosion ist noch nichts bekannt. * Der frühere außerordentliche Staatsanwalt, Rechtsanwalt Dr. Rhonheimer, wurde heute nacht in seiner Wohnung in Zürich erschossen. Als Täter kommt ein gestern wegen Be- trüge verurteilter Kaufmann in Betracht, dessen Gegenpartei Rhonheimer im Prozeß vertrat. 6«mrln6r- unck Vrpeinrv«,» Äalhosifche Kirchenmusik Kath. Propsteikirch« Leipzig St. Trinitatis, Weststraße Sonntag. 25. Mai, vorm. 9 Uhr: Missa in G für Istiinm gem. Chor a cappella von Köhler. Offertorium: ..Ave Maria" sür Solo und Orgel von Bruckner (Solistin: Frau Maria Wipper- ling, M. d. Ch ). Volksvereinstagung in de. Südlaust tz. «m Htmmelfahrtssest« findet nachmittag 8VO Uhr in Hennigs Gaschst in Hirschfelde eine gemeinsam« Tagung der Bolksvereins-Ort«. gruppen der Südlausitz statt, wobei der H. H. Pfarrer Bicher au, Maffersdors über „Katholisches Leben und soziale Arbeit " spre. ch«n wird. Es ist zu erwarten, daß diese Veranstaltung auch I» diesem Jahre zu einer machtvollen Kundgebung sich gestaltet. Möchten recht viele Katholik«,, durch Ihre Teilnahme zu ihre», Gelingen beitragen! Nach der Maiandacht ist noch ein gemein sames geselliges Beisammensein mit einem Tänzchen geplant. Auch die Teilnahme hieran ist infolge der günstigen Zugverbindung gut möglich. Gesellenv«retne Ostsachsens. Am 1. Juni dieses Jahres ver anstalten die Gesellenvereine des Bezirkes Ostsachsen eine ge. meinsame Wallfahrt nach der Gnaden st ätte Phi lipps darf. Um 8.30 Uhr wird der DitHesanvräses das heilige Opfer in der Gnaücnkapelle für die Anliegen der Koipingssache darbringen, nn- die Wallfahrer werden die heilige Kommunion empfangen. Ab 10.15 Uhr finden dann drei Anssprachekreise statt. (Gesellennercine und Politik. Wöhle. Zitiau: Gesellenverein und Denllchc Iugendkraft, Spitzer. Zittau, und Unser Maßstab an Gr heutigen Zeit, Iugendsekretür Schnißlcr, Dresden.) Um 11 Uhr spricht dann der Bezirkssen'or Böhmer zu allen ..Was mir mal- len", anschließend ist dann die feierliche Scklnßnndacht in der An. silika. Die benachbarten Brndernereine vvn Böhmen und Preußen I)abcn lnncits ihre Teilnahme zugcsagt. Kursus für Volkswirtschaft und Staaksbürgertum Wir Katholiken haben für die Aufgabe der Führersck». lung den Volksvereins iirdaskatholischeDeutsci». lanü. Seit Jahren leistet er Schulungs- und Bildungsarbcit am Erwachsenen. Nachdem die Berufsorganisationen und Slandesver» eine die Ausbildung ihrer sreigestellten Beamten selbst in die Hand genommen haben, lM sich der Volksverein in seinein Pa- derborner Bildungsheim Franz-Hiße-Haus der inten siven Bildung solcher Erwachsenen gewidmet, die nicht die aus gesprochene Absicht leiben, beamtete Führer zu werden, sondern im ArbeitsverlMlnisse bleiben wollen, die aber als Menschen der Vertrauens unter ihren Berussgenossen. in der Gemeinde, in den heimischen Körpersäiaslcn des öffentliche» Lebens als Betriebs räte. Elternrüte. Gemeinderäte, als Wohlsahrlspsleger. als ehren amtliche Führer mittun möchten. Viel guter Wille zu solchem Wir. Ken ist vorhanden, aber auch viele Unklarheit und Hilflosigkeit, wenn es sich um die praktische Arbeit handelt. Diese Unklarheit und Hilflosigkeit will der Boiksverein überwinden Helsen. Darum ladet er alle, die den echten Berns und die Fähigkeit zu solcher Führerarbeit haben, zur Teilnahme am 21. volks wirtschaftlichen und staatsbürgerlichen Kurs», ein. Er bittet alle, die im Gemeinschaftsleben der deutschen Kolho- liken an verantivoriungsvollcr Stelle stehen, geeignete Männer und besonders Iungmänncr zur Teilnahme an diesem Kursus anfzumuntern. nötigenfalls ihnen aus Mitteln der Gemeinschaft behilflich zu sein, die Kosten des Besuches jenes Kursus zu be streiten. Der Kursus soll stattsinden in Paderborn in der Zeit vom 30 Inn! bis znm 9. August. Das umfangreiche Kursus- programm ist zu ersehen aus einem anssührlichen Pro spekt der an Interessenten gerne versandt wird. Der Kursus Ist keine populärmissenschaftliclie Vortrags reihe. die sich mit Vermittlung bloßer Kenntnisse begnügt. Er ist vielmehr eine Bild nngs ge meinschaft. deren Mitglieder in sich den Menschen bilden, erziehen und schulen wollen, und zwar durch das Geincinschostsleben und die Gemeinschastsarbcü untereinander und mit den Lehrern Anmeldungen sind spätestens bis znm 20. Inn! zu rich ten an das Dolksvcreinshans (Knrsuslcitung) ln M.-Gladbach. Sandstraße 5—11 Denselben ist ein Lebenslauf und eine Emp> ichlnn» bei'ittüoen. Ein etruskischer Saal tm Berliner Museum. — Im Alten Museum ist soeben, onschließend an di« römischen Säle, ein neuer Raum mit etruskischen Trab-Altertümern dem Publikum zu gänglich gemacht worden. Es handelt sich vorwiegend um reliefierte Aschcnkisten mit der rundplastischen Liegefigur des Verstorbenen auf dem Deckel. Diese Kunstdenkmäler umfasse« einen Zeitraum vom 6. Jahrhundert v. Ehr. bis zum 1. Jahr hundert n Ehr. und spiegeln in ihrer Entwicklung di« Einslüst« der griechischen Kunst deutlich wieder. «tue Säirifi. die inmitten der Verwirrung den Grund der katho lischen Nkchrheit siegreich setze." Ini Jahre t802 feiert« Ringscis sein 50j«hriges Doktor- subiläum. das über Bayern hinaus in der ganzen wisienistiaft- lichrii 'Vielt gefeiert wurde. Im Jahre t87I wurde er aus Wunsch unter Verleihung des Großkomtnrrreuzes vom heiligen Michael in den Ruhestand versetzt. Ringseis starb am 16. Mai 1880 und wurde aus dem Dorskirchhose zu Tutzing, nahe am Eingang des Gotteshauses, beigesetzt. Line Pieta wurde ihm als Dcntmal gesetzt. Zum Schluß noch eine kleine Episode, die in der Bio- grmchic Overbecks von Binder er.Uihlt wird. Bei einem Besuche im Atelier Overbeck« blieb Papst Pius IX. vor einem großen photographischen Bildnis stehen und sagte: ..Welche Biederkeit und Energie spricht ans diesem Kops! Wer ist es. lieber Over beck?" Der Maler antwortete: ..Eure Heiligkeit, einer der Dosten in Deutschland. Dr. Ringseis-München. Vo^eäse-Trier. Des Märchcndichters H. C. Andersens Leben. In der Leip ziger Uiüversttni hielt am Miliwoäxibend Professor Dr. Karl Lar sc n aus Kopenhagen an! 'Veranlassung des Börsenvereins der Dc»:scien Buchhändler, der Denisch-Schivedischen Bereini gung. des (Hermanistisäien und des Kuilurhislorischen Insliluts der Univcrätät Leipzig und des Neuphilologisäi«» Vereins in Leipzig einen ziveistündigen Vortrag über H. C. Andersens Leben in Wahrcheit ohne Dich:ung. der, knllurgeschichliich illu striert durch viel« wohlgelungene Lichtbilder ein zahlreiches Publikum zu sesseln wußte. Der greüe Gelehrte, der demnächsl seinen 70. <Seburts!ag leiert, und der als Landsmann und Musengenoste sehr vieles mit dem Dichter gemeinsam Hai, zeich nete in einem wundervollen ansäiauiichcn Bild den mühseligen Ausstieg des kleinen Proietarierjungen. des Sohnes eines exal tierten Vaters und enier trunksüchtigen Mutter, von der An dersen die Gabe des Fobuliercns ererbt !)at, bis endlich in seinem 50. Lebensjahre sich ein Ausspruch des einst 11jährigen bewahrheitete: „Erst macht man schrecklich viel durch und dann wird man berühmt!" 'Man hörte, daß Andersen aus seinen Reisen 1831 zuerst nach Deutschland gekommen sei, dann in Berlin CiMnisso keniiengciernt habe, und daß auch das Gedicht „Es geh! mit üumpser Trommel Klang" von ihm stamme. Viel verdanke Andersen auch T h o r wa l d s e n. der in Italien sein Freund fürs Leben wurde. Deutschland sei cs gewesen, das 1813 zuerst in Andersen den großen Dichter erkannt und ge druckt habe, bis dann endlich 1850 auch sein Vaterland soweit geivesen sei. eine dänische Ausgabe seiner Werke erscheinen zu lassen. Andersens Märcin'n seien zu vergleichen mit einem Stern, der unvergänglich ü!>er eine Welt kinweglenchte. — Der Vortrag wurde eingeleitet durch eine Begrüßungsansprache Pro fessor Dr. Mogks von der Leipziger Universität, der namens der Deutsch-Schwedischen Bereinigung und des Germanistischen Instituts der Universität Leipzig dem Redner auch am Schluß her'Iicken Donk abstattete. Deutscher Rotkreuztag 1939. — Einheitlich im ganzen Reich findet am 1 Juni d. I. ein allgemeiner deutscher Rotkrcuztag statt. Der Deutsche Rotkreuztag ist der alljährlich einmal wicder- kehrendc Werbetag des Deut>chen Roten Kreuzes, an dem es durch Veranstaltungen und eine Sammlung seine Hilssarbeit und seine Einrichtungen nach außen vor der Oessentlickkeit geltend nacht, um für die Rotkreuzvereinc neue Mitglieder und damit neue Mitarbeiter zu gewinnen. Mitglied des Roten Kreuzes kann jeder ohne Unterschied der Partei und der Weltanschauung wer den. Das Deutsche Rote Kreuz ninsaßt gegenwärtig etwa 7500 Vereine und Organisationen mit rund 1,1 Millionen Mit gliedern, Ihm gehören 8600 Schwestern und über 2700 Sanitäts kolonnen mit .über 101 000 freiwilligen Sanitätsmännern an. Das Deutsche Aote Kreuz betätigt sich außer in der Ersten Hilfe als einer der Hauptsaktoren der freien Wohlfahrtspflege auf allen Gebieten der gesundheitlichen und sozialen Fürsorge * Eröffnung des Essener Hanse« der Arrztesortbildung. Das Essener Haus der Aerztefortbildung wurde am Sonnabend mit einem feierlichen Erössnungsakt seiner Bestimmung übergeben. Oberbürgermeister Dr. Bracht würdigte die Bedeutung der ärztlichen Tätigkeit für das soziale Leben im Ruhrgebiet. Wohl- sahrtsminister Dr. Hirtsief« r pries die Gemeinden des rhei- nisch-westsäliscki«n Industriegebietes und insonderheit die Stadt Esten wegen ihrer zahlreichen vorbildlichen Einrichtungen auf allen Gebieten der Wohlfahrtspflege, als deren neuest« sich das Aerztehaus darstelle. Ein.ethisch und wissenschafllich hochstehen der Aerztrstand sei sür di« Volksgefundheit von ausschlaggeben, der Bedeutung. Nach Abschluß der Begrüßungsansprack>en hielt Geheimral Universitätsprofestor Dr. von Krehl-Heidelberg ein Referat über das Thema „Die Diagnose de» Arztes". Sine Iournalistenschule in Mailand. — Die Agentur „Italia d'Oggi" glaubt zu wissen, daß der Rektor der katholi schen Herz-Jesu-Unioersität in Mailand. Pater Gemelli, eine besondere Journalistenschule gründen will, gleichwie die italienische Regierung eine solche eingericktct hat zur Erziehung faschistischer Journalisten. H«er sollen die künftigen kathali- scheu Journalisten auch prall.scheu Unterricht empfangen. Der Senat der katholischen Universität soll einstimmig als Leiter dieser Journalistenschule den Hauptschristleiter des .Ostervatore Romano", Graf dalla Torre oorgeschlagen haben, der neben seinem neuen Amt zugleich die Leitung des päpstlichen Blattes weiter wahrnehmen, soll. Gras dalla Torre gilt gegen wärtig als der beste katholisch« Journalist in Italien, was übrigens nicht viel besagen will, da die katholische Presse sich dort in einem beklagenswerten Zustande befindet. Graf dalla Torre ist vatikanischer Staatsbürger; infolgedessen wird er sei» neues Amt wohl leichter ausüben können. * Natur- und Hcimatschutz bei Arbeiten und Bauten mit öffentlichen Mitteln. Das Rcichsarbeitsministerium reg, in einem Rundschreiben an die obersten Landes- bekvrden an. beim städtischen und ländlichen Wohnungsbau und bei der Durchführung von Notltandsarbeiten den Auf gaben des Natur- und Heimatschußes besondere Auf- merksamkeit zuzuwenden. Es empfiehlt, die staatlichen oder staatlich anerkannten Stellen, die mit der Pflege dieser Be strebungen besonders betraut sind, ausgiebig zu Rate zu ziehen In Frage kommen insbesondere die preußische Staatliche Stelle für Naturdenkmalspslege in Nerlin-Schöneberg, der Bayerische Landesausschuß sür Naturpflege in München sowie ent- sprechende Stellen in den übrigen Ländern und der Deutsche Bund Hcimatschutz in Berlin^chöneberg mit seinen zahlreichen Landesoereinen. Bereicherung des Frankfurter Go«the-Musu«». — Der Bildersammlung des Frankfurter Goethe-Museums wurden kürz lich durch Schenkungen zwei wertvolle neue Stücke zugeführt. Das ein« ist ein« Ansicht von Rom, vom Hain der Egeria aus gesehen, mit der Peterskuppel in der Mitte und der Lampaana im Vordergrund, in abenolicher Beleuchtung: das Bild, da» Stadt und Landschaft genau so wiedergibt, wie Eoeth« sie sah, wurde 1796 von seinem Lehrer und Freund Philipp Hackcrt ge malt. Die ander« Neuerwerbung ist ein 1809 entstandenes lieb liches Pastellporträt der damal, 25jährigen Marian»« »«> Willemer.