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Sächsische Volkszeitung : 24.05.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193005245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300524
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300524
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-05
- Tag 1930-05-24
-
Monat
1930-05
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.05.1930
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Als Frau Höh« empfange» und -en Revolver ge» ihm schwarz vor ge hinabgelaufen ick- und auf den gelang!, habe er sine Arbeitsstile Angeklagten er« die Beziehungen derten ein trau- deren Opfer der uch der Vater rter, vernom- llbneigung gegen > beiden habe es r senres Sohnes , daß er sowohl n je eine Schuh- llngeklagten. dst und Bekannten undes des Rudi 'chen Frau Höh ellen Rudi Har- r allgcinein be- den zerrütteten mg abgebrochen: ; gegen 12 Uhr t seinen- tolor- rtlang gefahren, nach links über s ihm entgegen- Der Motorrod- n St rahen seitigen kompii' m linksseitigen Privatklinik gv lstrahe ein Nad- urde das Pferd den Kopf. Der Kopfverletzungen ustrie. lim di« liche Bedeutnigz, it, einürucksooll erdeulsche» Film hergestellt, idener Gäste im gelangte. Ten erfolgt man im vielseitige Form ärztliche Unter- tllung der Koch- und KUHlräuwe nteresse verfolgt r Säiinken. da» Fleischkonserven anders geschulte sehe Fähigkeiten Pasteten. Salate, m, sei noch ix- eßwürsle deren lwilerpaar. Piu- Welche Mengen rren in DeuNch- z 2 ft! Millionen lüergesteilt. eine weiter 18 Mil reichen würden, dah die Flcisch- chlossen ist. alle rer Produktion liomente zu ve>< > keinem Genuh rt Camilla ungen Rtädchen is phantastischec seiner Leben» le mit der gon- Franz Lebe- c, unabhängiger wird. — Neben uch die Kloster« .Programm, , hervorragende -er unsterb« gt. Eine Hand- hmcn herrlicher ?chnik ist nichts -mponisten ivird istümliche» Hu- mhrt, die musi- bcstens an So Gustav Froh- gesehen und ge- ist Evelyn Holt hen: ihr seelen- icmacht. — Fm r Flirt", das usgezogcn ist ). Mit der Ko« mtag das Thca- lhr eröffnet. : weitere drei irden. fein Jahre wird !9. Male seinen >en hierfür wer- Der Prozeh Rethberg Vor dem Landgericht I in Berlin begann am Mittwoch dcr Zivilprozeh der Internationalen Konzertbetriebsgesellsämlt -'Unrecht gegen die Kammersängerin Rethberg. Die Inter» ,-anonale Konzertbetriebsgesellickiast hatte ivegen Honorarsor- txrn igen eii-en dinglichen und persönlichen Arrest gegen die Kammersängerin erwirk!, der zu der aussehenerregenden Verhaf tung der Sängerin in Dresden führte. In diesem Termin ver langt nun die Kammersängerin die Aufhebung sowohl des ver täu I chen wie des dinglichen Arrestes und die Freigabe einer inzwisö)en gestellten Kaution. Nach mehrstündiger Verhandlung beschlieht das Gericht, teil B'-irag der Kaution sreizugebe», der den Betrag von 38 000 Mark überschreitet. Die Verkündung des Urteils wurde aus den 28. Mai anberaumt. Entziehung -es Führerscheins Jur Zeit stellen nur die zum Geschäftsbereich des Justiz ministeriums gehörigen Behörden bei Vernehmungen Beschul digter fest, ob sie sich im Besitze eines Führerscheines befinden und welche Behörde ihn ausgestellt hat. Für die Beurteilung der Frage, ob die Erlaubnis zur Führung eines Kraftfahrzeugs zu beschränken oder zu entziehen ist, sind jedoch auch Bestra fungen von Wichtigkeit, die die Polizeibehörden im Wege der Strafverfügung verhangen haben. Daher hat das Ministerium des Innern jetzt die Polizeibehörden angewiesen 1. die gleichen Feststellungen bei Uebertretungen vorzunehmen, die im Wieder- lioiungsfalle die Einschränkung oder Entziehung des Führer scheins rechtfertigen könnten, und 2. in den Strafmitteilungen an die für die Einschränkung oder Entziehung des Führer scheines zuständigen Behörden <d s. in Sachsen die Amtshaupt- wannschasten und die staatlichen Polizeiämter — Polizeipräsi dien und Polizeidlrektionen —, in deren Bezirk die Bestraften wohnen! die Behörde mit anzugeben, die den Führerschein aus gestellt hat. Die Genossenschaftsbanken im Jahre 1929 Aus dem Landesverband grivcrblicher Genossenschaften in Sachsen. Dresden, und vom Verband Sächsischer Erwerbs- und Wirtschaflsgenossenschaften, Leipzig, für die angeschlossenen Ge nossenschaftsbanken angesteliten Erhebungen ergibt sich, dah die Entwicklung der sächsisä)en gewerblichen Genossenschaftsbanken trotz der Zuspitzung unserer Wirtschaftslage weitere Fortschritt« maä)en konnte. Die Ermittlungen erstreckten sich auf rund 100 Kredit- gcnossensä>aslen mit über 40 000 Mitgliedern. Die Zusammen setzung der Mitglieder in beruflicher Hinsicht zeigt, das; olle Schichten des erwerbstätigen Mittelstandes den Genossen- lämitsbankon nahcstehen. Die Bilanzsumme der der Ermittlung zugrunde liegenden Genossensämstsbonken erhöhte sich von rund 127 Millionen Mark Mitte 1920 auf 138 Millionen Mark am Jahresende 1929. Die Eigenmittel, also Gescliäftsg ulhaben und Rücklagen, beziffern sich auf rund 20 Millionen Mark. In der Werbung der Spareinlagen konnten die Genossenschaftsbanken im verilossenen Halbjahre weitere Erfolge erzielen. Am Jah resende 1929 standen den Genossenschaftsbanken insgesamt rund 11!> Millionen fremde Gelder zur Verfügung. Gestützt ans diese ihnen anoertrauten fremden Gelder »nd auf die eigenen Mittel konnten die durch die Erhebung erfah ren Genossenschaftsbanken Kredite in Höhe von rund 132 Mil lionen Mark an den geiverbstätigen Mittelstand ausleihen. Nach wie vor machen die Kredite bis 5000 RM. fast 90 Pro zent aller ausgeliehenen Kredit« aus. Diese Tatsache ist beson ders bezeichnend für den Charakter der Kreditgenossenschaften als Mittelstandsbonken. Einen Sie-luriKSson-s als Reichsehrenmal! Der Allgemeine Sächsische Siedle «verband hat folgende Entschließung gefaßt: „Ans Meldungen der Tages preise geht hervor, daß der schon früher gehegte Plan, den Opfern des Weltkrieges ein Ehrenmal zu setzen, durchgeführt werden soll. Alle Kreise des Deutschen Volkes erkennen die Verpflichtung an, der Opfer des Weltkrieges ehrend zu geden ken. Der Allst. Sächs. Ciedlerverband steht jedoch auf dem Standpunkt, daß diese Ehrung besser als durch ein steinernes Denkmal durch positive Hilfe für die Kriegs beschädigten und Hinterbliebenen erfolgen kann, an der cs jetzt noch oft mangelt. Der Allg. Sächs. Siedlerverband er- ivartet deshalb von der Reiäzsregierung und dem Reichstag, daß sie an Stelle des geplanten Reichschrenmals einen Fonds schas sen, aus dem Kriegsbeschädigte und Kriegerhinterbliebene ver billigte Darlehen zur Errichtung von Heimstätten erhalten können. Der Allg. Sächs. Siedlerverband ist der Ueberzeugung, baß eine solche Tat mehr im Sinne der Gesallenen liegt als ein Denkmal". Dieser Forderung des Siedlerbundes, die auch von anderen Seiten vertreten wird, dürfte die Mehrheit des deutschen Volkes beistimmen. Und wenn die Gefallenen oüfstehen und reden könnten — auch sie würden den gleichen Gedanken Ausdruck geben. Wir dürfen an das Gedicht „Die Dankesschuld" des !m Johann Nepomuk oonRingseis Aachwort »um 50. Todestag des «rohen katholischen Mediziners. Der Name Ningseis spielt auch in der katholischen Literatur des vorigen Jahrhunderts eine nicht unbedeutende Rolle, und -war war es die Tochter des großen Münchner Mediziners Dr. Ioh. Nep. von Ringseis. die sich durch ihr dichterisches Schaffen einen Namen machte. Ihr Elternhaus war ein Sammelpunkt der damaligen romantischen katholischen Schule: es verkehrten tort u. a. Männer wie Clemens Brentano. Guido Görres. Sailer. Cornelius, Schubert und Eduard Steinle. Gerade Clemens Brentano fand im Hause Ringseis wiederholt gastliche Auf nahme. und in einem Brief aus München aus dem Jahre 1833 schreibt er, daß er dort wieder den „trefflichen Ringseis" in reichem Wirkungskreise als den „unveränderlichen, wahren, treuen, deutschkrästigen. katholischen und rechtgesinnten Mann, »er er immer war", angctroffen. Das ist ohne Zweifel eine der besten Charakteristiken des großen katholischen Mediziners Ioh. Nep. von Ringseis, der im katholischen Geistesleben des vorigen Jahrhunderts eine so be deutende Roste gespielt hat und dessen 50. Todestag sich Heuer am 16. Mai fährt. Geboren am 16. Mai 1785 in Schwarzhofen tOberpr'alz) wurde er bereits als achtjähriger Knabe nach Reqensburg zu Verwandten geschickt, um dort die Schule zu be suchen, Mit 9 Jahren kam er in die Klostevschule zu Walderbach, und im Jahre 179-7 trat er. wir er in seinen Lrbenserinnerungen erzählt, die von seiner Tochter in vier Bänden gesammelt «nd herausgegeben wurden, in das Studienseminar in Amberg ein. Seine medizinischen Universitätsftudien machte er in Landshut, wo er mit »inem Kreis hochbegabter Freunde eine Zritlang dem seichten Unglauben der Encyklopädisten verfiel, sich aber schnell wieder ,zum alten Glauben zurürkfand. In seinen Erinnerungen beißt es wörtlich: Di« Absicht, Bayern zu entchristlichen und deshalb vor allem zu dekatholisieren, mußte die Gemüter tief empören. Dazu kam die verhaßte napoleonische Tyrannei. . . . Der Ingrimm, der in mir auch kocht«, machte sich Lust in einigen Gedichten, die von einem meiner Freunde noch Heidelberg an die von Arnim und Brentano herausgegebene „Einstedlerzeituug" gesandt wnrden. Die beiden gewiegten Dichter sowie Görres, die über den ungefügen, germanischen Riesen- und Reckrnzorn aeläckelt »aben «üoen. lieken zu meiner «röitlen Ueherraschun« Aufmarsch zum Wahlkampf Die Wahlparolen -er Parleien — Eigene Lisle -es Christlich-sozialen Volksdienstes Dresden, 23. Mai. Der Aufmarsch zur Landtagswahl hat begonnen. Die Kommunisten gaben ihre alte Parole <osl gebraucht, aber immer noch gut) aus: „Abrechnung! Klasse gegen Klasse!" — Etwas sanfter aber in gleicher Richtung werden die Parolen im Lager der Sozialdemokratie ausgegebcn. Der Be zirksvorstand der SPD. Ostsachscn veröffentlicht einen Ausruf, in dem es heißt: „Wie ein Mann muß die sozialistische Arbeiter- sä-ast zusammenstehen, um den frechen Machiansprüchen der Hitlerbanden in Sachsen ein für allemal zu begegnen. In allen Arbeiterorganisationen, in allen Betrieben, in allen Familien, wo proletarisches Pslicht- und Ehrgefühl lebendig ist, gibt es in den nächsten Wochen keine andere Losung als di« eine: Es ist Not an Mann! Verhindert ein Nazi-Sachsen! . . . Bürgerliche und Nationalsozialisten — sie sind Feinde der Arbeiteklasse! Sie sind es ebenso wie die Kommunisten, die jenen Zutreiber dienste leisten. Wer in der Stunde der Gefahr die Arbeiter schaft zersplittert, ist ein Schädling: klassenbewußte Arbeiter weisen ihm die Tür. Mit Siegesbewußtem tritt die Sozial demokratie in den Wahlkampf ein. Es gibt nur eins: Wer nicht für uns ist, der ist gegen uns!" Die Nationalsozialisten marschieren ans der anderen Seite des politischen Schlachtfeldes mit ganz ähnlichen Parolen auf. Der „Sächsische Beobachter" schreibt: „So können wir feststellen, daß zwischen den Marxisten und der Deutschen Volkspartei ein wesentlicher Unterschied nicht besteht. In bezug aus die weitere Zersetzung des Beamtenkörpers tut keine der Parteien der anderen weh. Und ivas den Kampf gegen die Nationalsozialisten anbetrisst, so dürften nach der Rede Dieck manns die Volksparteiler und die Sozialdemokraten wahrschein lich m ein recht crsprießliä)es Austonschgelchält in Wahlflug- bläitern eintreten können." — Also wie bei der SPD. die Parole heißt: „Gegen Bürgerliche und Nationalsozialisten!" heißt sie hier: „Gegen Bürgerlicii« und Sozialdemokraten!" * Bei den Parteien, die den Landtag aufgelöst hoben, sind also die Parolen sehr klar. Unklarheit herrscht dagegen noch aus bürgerlicher Seite. Heute nachmittag finden bekanntlich Besprechungen zwischen den bürgerlichen Parteien, die bischer das Kabinett Schleck gestürtzt haben statt. Vertreter des Zentrums werden an diesen Verhandlungen teilnehmen. Ob dabei ein positives Ergebnis zu erzielen ist. darf bezweifelt werden, nachdem die Möglichkeit einer Einheitsliste von vorn herein als ausgeschaltet gilt. Listenverbindung gibt es in Sach sen nicht. So scheint der getrennte Bormarsch der einzelne» Gruppen als wahrscheinlich. — Einen letzten Ausweg sucht eine „Zuschrift aus deuischnalionale» Führerkreisen". die im Säch sischen Zeftungsdienst verösscnllicht wird, vorzuschlagen. Sie erklärt eine bürgerliche Einheitsliste für ein unmögliches Ge bilde und fährt fort: „Wenn sich jetzt Deutschnationale, Land volk und Wirtschaftspartei zu einer Rechten und die Volks- Partei »nd die Demokraten zu einer Mitte zusannncnsänden, dann wäre das die Sammlung, aus die das Bürgertum schon lang« hofft und an die es glauben könnte, weil sie weltanschau lich Uebercinsiimmende zusammensührt". Dieser Borschlag ist insosern praktisch, als er die Miß,sich, keit der Großen Koalition im künftigen Landtag sreihält. Gegen den Vorschlag wird aber in der volkspartcilichen Presse eingewandt, daß die Volkspartei die Gruppierung nicht als natürlich anerkennen können, da di« Deutsche Volkspariei mit der Wirtschaftspartei mindestens ebensoviel verbinde wie mit den Demokraten. Es darf daher als mehr denn fraglich be zeichnet werden, ob aus diesem Vorschlag praktische Folgerungen gezogen werden. In der erwähnten Zuschrift wird auch gesagt, daß bei d>«ser Wahl jedenfalls die Splitterparteien verschwinden würden. Gemeint sind Altsozialislen und Bolksrechtspartei. Statt dieser Parteien aber durften neue Gruppen auftauchen. Der Landesvorstand des Christlichsozialen Volksdie» - st es hat in seiner Sitzung vom 22. Mai in Chemnitz »ach ein« gehender Beratung einstimmig beschlossen, sich an den kommen de» Landtagswnhlsn mit einem selbständigen Wahlvorschlage zu beteiligen. — Aus einer Auslastung des „Iungdeutschcn" ist rvciter zu entnehmen, daß auch die „V o l k s n a t i o n a I e Reich svereinigunst sich an den Wahlen beteiligen wird und daß sie es ablehnt, mit den alten bürgerlichen Parteien zusammenzuaehen. Gegenüber dem Kampswillen der Opposition steht also eine zersplitterte Front der bisherigen Regierungsparteien. Wir werden also das gleiche Bild «rieben wie bei den letzten Wahlen — wenn die vürgerl!ci>en Parteien sich nicht noch in letzter Stunde eines besseren besinnen. « Der demokratische Wahlkreisvorstand für Ostsachscn. tritt morgen zusammen. Am Montag folgt eine Sitzung de, Landesparteivorstanöes und am Sonntag, den 1. Juni, wir» der Ostsachsenlag der Demokraten seine Kandidaten für di, Neuwahl am 22. Juni aufstellen. Weltkrieg gefallenen Dichters Walter Flex erinnern, in dem ja an einem Soldatengrab« gefragt wird: „Willst du ein Bild von Erz und Stein? Willst einen grünen Heldenhain?" Und der Tote antwortet: „Wir sanken hin für Deutschlands Glanz. Blüh' Deutschland, uns als Totenkranz! .... Die Büblein schlank, die Dirnlein rank blüh» mir als Totengärtlein Lank. Blüh' Deutschland, überm Grab« mein jung, stark und schön als Heldenhain!" Diese Stimme des gefallenen Dichters verdient in der Debatte um das Neichsehrenmal wohl auch gehört zu werden. ' Ein Denkmal zu errichten wird dann noch Zeit genug sein, wenn die schlimmsten Folgen des Krieges überwunden sind. d Die ersten Pilze. Ans Tharandt wird gemeldet: Aus Spcchtshausener Revier wnrden setzt die ersten Pilze gefunden. Es handelt sich um den sog. Schuster- oder Hexenpilz, den der Volksmund als „Tannentschaschel" bezeichnet. Nichtkenncr hal ten ihn ob seines roten Futters und roten Stieles sür einen Giftpilz. Und doch ist es ein sehr fester und würziger Speise pilz. Ersetzt die geschädigten Nadelhölzer ln Gärten und aus Friedhöfen! Noch immer sieht man in Gärten und Friedhöfen Nadelhölzer, die im strengen Winter 1928/20 schwere Schäden erlitten Habei', die durch den heißen, trockenen Sommer 1029 noch verschlimmert wurden. Solche Bäume bieten viele Jahre einen unschönen Anblick, der leicht vermieden werden könnte, wenn sie entfernt und durch wüchsige, weder durch Frost noch Hitze geschädigte Iungpflgnzen ersetzt werden, die bei guter Bo- dcnvorbereitung und Pflege oft in überraschend kurzer Zeit die entstandenen Lücken ausfüllen und die Verluste bald vergessen lassen. Jetzt ist gerade die richtige Zeit, Nodelbäume zu pflan zen. Auch die Baumschulen hatten schwere Verluste durch Frost: was an Koniferenpflanzware verkäuflich ist. hat sich als wider standsfähig erwiesen. Deshalb sollte, wer Freude an seinen Ko niferen haben will, geschädigte ältere Pflanzen durch wüchsige Iungpflanzen ersetzen. l.eipriq uncl Omyeduny Der Kaushalkplan sür 1930/31 Leipzig. 23. Mai. Ter Haushaltplan der Stadt Leipzig sür das Rechnungs jahr 1930 31. der den Stadtverordneten am Mittwoch zugegan gen ist, schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 228 239 300 Reichsmark gegenüber 225 476 400 RM. des Haushaltplans 1929 nach den Beschlüssen der beiden städtischen Körperschaften ab. Von den einzelnen Abteilungen waren rund 18.8 Millionen RM. mehr angefordert worden. Der Ausgleich war lediglich durch starke Streichungen bei allen Konten, insbesondere bet denen des Fürsorge- und Jugendamts, sowie der Schulen und durch Eihöhung des Beitrags der Städtischen Tech nischen Werke von 714 auf 10 Millionen RM. zu erzielen Di« allgemeine Verwaltung bringt bei 14,7 Mill. RM. Einnahme» und 12,2 Mill. RM. Ausgaben einen Ueberschuß von 2,5 Mill. Reichsmark, der aber nur durch die Erhöhung des Beitrags der Technischen Werke möglich ist. Alle anderen Abschnitte, abge sehen von dem der Finanzve-wallung. erfordern Zuschüsse. — Der Haushaltplanenkwurf wird, wie im Vorjahr, ohne General aussprache den Ausschüssen zur Vorberatung überwiese» werden. ) Umwandlung der Communalbank In eine Hypotheken bank. Die Communalbank für Sachsen. A-G.. in Leipzig, wird künftig neben der Psleg« des Kommunalkredttgcschasts auch das Hypothe'-.endarlehensgeschüst ausnehmen und daher rieben den Kommunalobligationen auch Hypoihekenpiandbrieie ausaeben. Die auf Grund des Hypothckenbonkgeietzes erkor» derliche Genehmigung der Staatsrcaierung ist bereits erteilt. Tie durch di« Ausnahme des neuen Geschäftszweiges erwrder- l'che Kapitolverdoppclung auf 6 Millionen Mark wurde mit den notwendigen Satzungsänderungen von der heutigen Gene ralversammlung genehmigt. Ter Name der Bank bleibt unver ändert. kke Tehichle wirklich erscheinen. Dieselben verursachten eine» Höllenspektakel. Von allen Seiten erhielt ich Zuschriften, teils »ustimmende. teils bekämpfende." Wie Ningseis in seinen Erinnerungen weiter erzählt, kam aus Grund dieser Eedichtverösfentlichungen Clemens Brentano persönlich zu ihm und erklärte wörtlich: Ich habe mich bei den Professoren Walter, Thiedemann. Röschlaub nach euch erkundigt, was ihr für Kerle seid, und habe gehört, daß ihr tapfer trauflos studiert und überhaupt etwas taugt: wäret ihre berufslose Schwärmer, so hätte ich euch nicht ausgesucht, denn das Elend der Berufslosigkeit kenne ich aus eigener Erfahrung." Brentano machte Ringseis mit Earl von Savignn bekannt, in besten Haus ihm ein neuer Freundeskreis erwuchs. Auch Brentanos Schwester Bettine lernte er kennen. An den Briefen eines Kindes an Goethe schreibt sie u. a.: „Mehrere der geliebiesten Schüler Sa- vignys begleiteten uns bis Salzburg. Der erste und älteste Nepomuk Ringseis, ein treuer Hausfrend — Hausfreund, ja, Schüler, nein — hat ein Gesicht wie aus Stahl gegasten, alte Ritterphqfiognomie, kleiner, scharfer Mund, Augen, aus denen die Funken fahren, in seiner Brust hämmerts wie in einer Schmiede, will vor Begeisterung zerspringen, und da er ein feuriger Christ ist, so Mächte er den Jupiter ans der Rumpelkammer der alten Gottheiten vorkriegcn, um ihn zu taufen und zu bekehren." 1812 studierte Ringseis in Wien uird lernte dort u. a. Frdch, Schlegel. Clemens Maria Hosbaue', Adam Müller und den Maler Klinkowfträm kennen. 1814 setzte er seine medizinischen Studien in Berlin fort und erhielt hier ein Reisestipendium für Paris. Aus der Rückreise von Berlin in di« Heimat besuckle er Goethe in Weimar. Wie er selbst erzählt, erkundigte sich Goethe besonders eingehend nach Clemens Brentano, und als Ringseis ihm sagte, daß Brentano sich in großer Gomütsausregung be find« und beginne, an seinen Unglauben irre zu werden und sich - wieder dem Christentum nähere, wavs Goethe unmutig den Kopf i zurück, unterdrückte aber jede weitere Aeußerung. In Paris lernte Ringseis durch Jakob Grimme Alexander von Humboldt kennen. Bus seiner Rückreise besichtigte er in Aachen den Dom und weilte am Grab« Kaiser Karls. Von Aachen fuhr er mit den Postwagen nach Köln. Er schreibt in seinen Erinne rungen. daß nie ein Kunstgegenstand einen so gewaltigen Ein druck auf ihn gemacht Hab«, als der Kölner Dom. „Das Herz hat mir geschlagen, die Tränen sind mir in die Augen getreten ^ ob solcher äußerlicher und innerlicher Größen. Ich konnte mich -»ficht genug darüber verwundern, wie iolrbe Masse zu kolcker DuribMtigkclk und Schlankheit verarbeitet waren, baß es schien, alle Steine verflüchtigten sich und wollten gen Himmel auf« lteiaen." Erst als Dreißig-jähriger machte Ningseis sein Staatsexamen und nahm seine ärztlich« Tätiqkeit in München auf. Bereits 1817 durste er den Kronprinzen Ludwig auf eine Reise nach Italien begleiten, nachdem er vorher zum ordentlichen Professor befördert worden war. Die Reise dauerte bis zum Frühjahr 1818 Im Jahre 1820 begleitete er den Kronprinzen wieder nach Italien, und diesmal kam er in Rom mehr mit der großen Welt in Be rührung. Er lernte Freiherrn von Stein kennen, von dem er in seinen Erinnerungen die denkwürdige Aeugcrung erwähnt: ..Wenn cs in großer Gesellschaft geschehen könnte, würde ich heute noch katholi-ch'" 'Nach seiner Rückkehr vermählte er sich ini Marz 1822 mit Friederike von Hartmann, die nach einer äußerst glücklichen Ehe im späten Aller in einer Irrenanstalt gestorben ist. Im Oktober 1823 begleitete er den bayrischen Kronprinzen zum dritten Riale nach Italien, .^erage ich mich, so schreibt er in seinen Erinnerungen, „wodurch ich mit der Zeit ein entschiedener Sohn meiner Kirche geworden, so muß ich meinem dreimaligen Aufenthalt in Rom eine bedcnicnde Stelle einräumen." Im Jahr; 1825 übertrug der König Ringseis di« neuerriitpete Stelle eines Obermedizinalraics beim Staats- miniftcrium des Innern. Neben der praktischen Svitaltättgkeit erwarb er sich jetzt weit über Banern hinaus einen großen Ruf als Lehrer. Die philosophifttien Einleitungen zu -einen medizi nischen Vorträgen haben viele Studierende zum Nachdenken über Gott und Welt veranlaßt. Roch großer aber war die Liede und Verehrung, die er als Arzt genoß. Als Rektor Magnifikus der Hochschule für das Jahr 1833114 hielt er leine Antrittsrede über das Thema: „Ueber den revolutionären Geist auf den deutschen llniversitäten. „Die Rede erreqte ungewöhnliches Aufsehen. Viele befürchteten, daß er sich durch leinen Frcimui die Ungnade des Königs zugezogen hätte. Statt besten verlieh ihm der König das Ritterkreuz vom Zivilverdienstorden der bavrsichen Krone, ivomit der persönliche Adel verbunden war. 18-ti erschien bei Mauz in Rcgensburg von Ningseis das Werk: ..System der Me dizin." Sion dem Buche sagte Joseph von Görres in den .Histo risch-politischen Blattern", daß es eine Schrift ici. die in ihrer Art voll und rund katholisch, eine Schrift, die sich nicht bloß über Krankheit und Gesundheit des Individuums, sondern über die gleichen Zustände in den vviilischen GejclUchaitru verbreit«.
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