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LehördeiiMau und Leamlenvermlndekung Der Reichsfinanzminister verösfentlicht im Zu sammenhang mit der Eraiberatung einen finanziellen Ueberblick über den Haue-Haltsplan 1930, in dem u. a. mitgeteilt wird: Bei den H o h« i t s v e r w a l t u n g e n des Reiches ist in den Jahren 1928 und 1929 in der Vereinfachung des Behördenapparateg und der Verringerung des Per sonals folgendes geschehen: Es sind aufgelöst worden: in der Reichsfinanzverwal tung: 1Z Hanptzollämter. 80 Zollämter und Zollabfertigungs stellen, 84 Bezirtskommissariale, 42 Finanzämter, bet ven Der- sorgungsdienststellen sind aufgelöst: 2 Hauptversorgungsämter, 8 örtlich« Behörden. Weitere Behördenauslösungen werden vorbereitet. Die Erfahrungen, die mit dem durch die Personalabbau- Verordnung eingeleiteten Beamtenabbau gemacht worden sind, haben gezeigt, das, mit einer sofortigen Einsparung von Be- amtenkräsien nennenswerte Senkungen der Personalausgaben nicht zu erreichen sind. Was an Gehalt usw. erspart wird, wird zum großen Teil aus der anderen Tasche wieder als Wartegeld, Ucbergangsgeld, Unterstützung usw. gezahlt. Eine Verringe rung der Personalausgaben kann vielmehr nur allmählich in planmäßiger, zielbewußter Arbeit erreicht werden, und zwar nur dadurch, daß freiwerdendes Personal nach und nach bei anderen Bedarfsverwaltungen untergebracht und ausscheidendes Personal nicht in vollem Umfange wieder ersetzt wird. Auf letzterem Wege hat die Vorschrift des 8 40 des Besoldungsgesetzes, wonach von je drei sreiwerdenden Veamten- stellen immer eine Stelle wegfallen muß, günstig gewirkt. Das Ergebnis der Bemühungen des Reiches auf Ver minderung der Beamten st eilen zeigt nachstehen des Bild: An Beamtenstellen sind in den Haushalt eingestellt gewesen im Haushalt 1927:93 600, 1928:93 465, 1929:92 711, 1930: 91833. Es sind also in diesen vier Jahren rund 1800 Be amtenstellen eingezogen worden, was ungefähr einem Hundertsatz von 2 der gesamten Beamtenstellen der üoheitsverwaltungen des Reiches entspricht. l-riprig unrl Umgebung Die deutsche Jag- auf -er JPA. Die mit der Pelzsaä)ausstellung verbundene Jagdausstellung wird sich in drei Abteilungen gliedern, die deutsche Iagdaus- stellnng, die internationale Ausstellung und die Iagd- k u n st ausstell u n g. Als Einzelheiten über die deutsche Jagd ausstellung ist folgendes zu berichten: Die Stadt Leipzig wird eine ansehnliche Sammlung von Beutestücken aus ihren Reviere» zur Verfügung stellen. Die Sammluna wird vervollständigt durch historische Jagdkarten und Literatur aller Art. Der ehemalige König von Sachsen hat ebenfalls aus seinen Sammlungen die besten Stücke ausgesucht, um sie aus der Jagöausstellung sehen zu lassen. Hcrvorzuhebcn sind die Hegesammlungen aus Sib ril len ort. Aus dem berühmten Jagdschloß Maritzburg bei Dresden kommt eine Sammlung historisäier Beutestücke, alter Jagdbildcr und Waffen. Auch das Land Bauern beteiligt sich mit einer gut zusammengestellten Sammlung, die einen Uebcr- blick über die Jagd aus dem Flachlande, im Mittel- und im Hoch gebirge gibt. Ganz besonders hcrvorzuhebcn ist die Geweihjamm- lnng des Herzogs Adolf Friedrich von Mecklenburg, des bekann ten Afrikaforschers. Auch die Direktion der staatlichen Schlösser und Gärten, Berlin, hat hcrvorr^rendc Stücke aus den Hohen- zollernschen Jagdschlössern zur Verfügung gestellt. Aus Privat- besitz sind von hervorragenden Jägern aus allen Gauen Deutsch lands zahlreiche Beutestücke und Lehrsammlungen eingcliesert ivorden, u. a. das Geweih eines in Jrlairö gefundenen Ricsen- h:rscl)es, das eine Auslage von drei Metern besitzt. ) Hauptversammlung der sächsische» Standesbeamten. Am Sonntag wurde in Leipzig die diesjährige Hauptversamm lung des Fachverbandes der Sächsischen Standesbeamten unter dem Vorsitz von Bürgermeister Herre. Dresden, abgehalten. Oberverivaltungsgerichtsrat Dr. Jsay. Berlin, sprach über Fest stellung der Staatsangehörigkeit. Bundesdirektoc . Krutina. Berlin, sprach anschileßend über die Mfgabe des Standesbeam ten. Zum Ehrenmitglied des Verbandes wurde Verwaltungs direktor Cchetelich. Chemnitz, ernannt. ) Das vierte Todesopfer der Ostcrvorgänge. Am Sonn abendabend ist der 22 Jahre alte Arbeiter Gustav Zahn Ke, der am Ostermontag bei einem Zusammenstoß mit der Polizei in einem Keiler der Barthschen Realschule einen Lungeuschuß erhalten hatte, seinen Verletzungen erlegen. ) Die täglichen Unfälle. Am Montag früh wurde aus dem Brühl ein' etiva 40 Jahre alter Mann von einein Motorrad fahrer gestreift und zu Boden geschleudert; er trug dabei eine schwere Gehirnerschütterung davon. Dem Motorradfahrer Wtlang es. unerkannt zu entkommen. — Eine Radfahrerin inr Alter von 20 Jahren wurde am Montagmittag am Georgiring von einem Personenwagen angesahren und erheblich verletzt. Be wußtlos wurde sie von dem Führer des Wagens nach dem Kran kenhaus gebracht. ) Zum Brand im Oberholz. Wie das Forstamt Naundorf bekannt gibt, dürsten dem gewaltige» Waldbcande im Ober- Holz etwa 10 bis 15 Hektar Waldbestand zum Opfer gefallen sein. Zum Teil sind auch jüngere und ältere Fichten- und Sie- fernbestände, einige neu angelegte Schonungen und eine Anzahl alter Tannen durch das Feuer vernichtet worden. Der Brand herd erstreckt« sich auf eine Längsstrecke von etiva zwei Kilo meter und war verschiedentlich, von 40 bis zu 100 Meter tief. Da, wie btreits gemeldet wurde, kein Wasser vorhanden war, mußten sich die verschiedenen Wehren mit dem Abdämmen des Brandherdes durch Ausheben von Fcuerschutzgräben behelfen, während andere wieder den Brandherd direkt angrisfen und durch Fällen der brennenden Bäume seine Ausdehnungsmög lichkeit immer mehr lreschränkten. Ebenso wurde, um rascher an das Feuer herankommen zu können, eine etiva 12 Meter beite Schneise durch den Waldebestand geschlagen. Der Schaden ist ziemlich bedeutend. Oirmnilr, lvlcksu. ?I»urn Gewerbliche Genossenschafkslaqung Plaue» i. B.. 6. Mai. Die diesjährige Tagung der gewerblichen Genossenschaften Sachsens fand am Montag mit dem 26. ordentlichen Verbands tag des Landesverbandes ge iv erblicher Genossen, schäften ihren Abschluß. Die van rd. 500 Vertretern der säch sischen gewerblichen Genofsenschaften besuchte Tagung hatte eine große Beteiligung von Ehrengästen aufzuweisen. Unter ihnen be fanden sich der sächsische Finanzminister Dr. Weber, Oberregie rungsrat Dr. v. Buch vom sächsischen Wirtschastsministerium, ferner Vertreter der Landessinan.zämter und der örtlichen Behör den von Plauen, weiterhin eine stattliche Anzahl von Vertretern befreundeter Organisationen und Verbände sowie zahlreiche Reichstags- und ^anütagsabgeordnete. Der Geschäftsbericht, erstattet vom Verbandsdirektor Dr. Vaumann, Dresden, entrollte ein anschauliches Bild über die Vielgestaltigkeit und den Umfang der Aufgaben, denen sich die Verbandslcitung im verflossenen Jahre gegenübersah. Dein Ver band gehören heute 250 Genossenscliaften an. darunter 68 Kredit genossenschaften. Das Eigenvermögen der Vcrbandsgenossenschaf- tcn beläuft sich aus 25 Millionen Mark. Die Bilanzsumme der Warengenosscnsciiaften beträgt rü. 40 Millionen Mark, die Höhe ihrer El»reinlagen etwa 14 Millionen. Trotz der allgemein er schwerten wirtschaftlichen Bedingungen konnte die Entwicklung auf kreditgcnofscnfäiaftlichem Gebiete dach weitere Fortschritte machen. Der Umsatz erreichte rü. 2,5 Milliarden Mark, die Bi- lanzfummc rd. 90 Millionen. Es sind den Kreditgenossenschaften rd. 70 Millionen Mark Spareinlagen und fremde Gelder zur Ver fügung gestellt worden. Zusammen mit den Genossenschaften des Leipziger Revisionsverbandes konnten die sächsischen Genossen schaftsbanken über 125 Millionen Mark an Krediten sämtlichen Kreisen des gewerblichen Mittelstandes zusührcn. Die Tatsache, daß etiva 90 Prozent aller gewährten Kredite unter der 5000- Mark-Grenze liegen, kennzeichnet treffend den Mittelstands- charakter dieser Banken. Nach dem Bericht des Verbandsausschusses sprachen Direk tor Kort haus, Berlin, über Wirtschaftsfragen der Gegenwart und Oberfinanzrat Prof. Dr. H i l I r i n g ha u s, Berlin, über die genossenschaftlichen Verwaltungsorgane in ihrer Verantwort lichkeit. Zwei Todesopfer einer Explosion Auerbach i. V., 6. Mai. Am Sonnabcndnachmitlag ereignete sich in der Wachstuchfabrik von Kessel in Ta n n e n b e r gs t ha l eine Explosion, die in kurzer Zeit einen ganzen Arbeitssaal in Brand setzte. Durch die Flammen wurde drei Arbeitern der Aus weg ins Freie abgeschnittcn, so daß sie sich nur durch einen Sprung aus den Fenstern retten konnten. Alle drei mußten mit LM WZ» HM d inllliM. WMli iMll Iliüsii schweren Brandwunden dem Krankenhause zugeführt wecke». Dort ist der 31 Jahre alte Arbeiter Rudolf Rosenbaum aus Ta», nenbergsthal bald nach seiner Einlieferung gestorben. An, M»- tagmittag ist auch der 35 Jahre alte verheiratete Arbeiter Walde mar Jäh» feinen schweren Verletzungen erlegen. Die Verletzungen des dritte» Arbeiters Seifert sind weniger schwer. — Der Arons in der Fabrik konnte von der Feuerwehr aus seinen Hera br- schränkt und abgelöfcht werden, so daß der Brandschaden weniger bedeutend ist. Brände in -er Lausitz Am Sonntag brach aus dem Gräflich Slolbergschen Rillei. gilt Braun« bei Kamenz ein Großseuer aus. dem ein umfangreiches Stallgebäude und das anschließende Wohnhaus zum Opfer fielen. Durch die Flammen wurden auch grohe Heu- und Strohvorräte vernichtet, während das Vieh »och in Sicherheit gebracht werden konnte Der Schaden ist betröchl, sich und nur teilweise, durch Versicherung gedeckt. Die Brand, Ursache ist noch nicht aufgeklärt — In der Nacht zum Tonn, abcnd brannte das dem Tischler Nenmann in Leutersdorf gehörende zweistöckige Wohnhaus vollständig nieder. Das Houz war in letzter Zeit »»bewöhnt und sollte noch in diesem Jahre abgebrochen werden. l. Gefahren der Straße. In Gro ß p ostmi tz stießen <u» Forsthaus ein aus Gorklitz bei Dohna stammender Motorrad, fahrer und ein Kraftwagen aus Meißen zusammen Der Mo torradfahrer, der Maurer Ernst Taborski. wurde, noch unter seinem Fahzeug siegend, überfahren und mußte in hosfnmW, fosem Zustand ins Krankenhaus gebracht werden. s. Gegen Tariferhöhung der Reichsbahn. Die Konnnnn!- sten habe» im Landtag beantragt, die Regierung möge bei der Reichsregiecung fordern, daß diese auf die Neichseisenbahnuer. waltung einwirke, jede Erhöhung der Tarife zu unterlassen, Aachklang zum Slinnes-Vrozetz Kuhnert-DunMbluni-Anleihebetrug vor Gericht. Sachverständige, aus dom Stiniiesprozeß bekannt, ein Teil der Verteidiger, ein Teil der Zeugen aus dem Stinnes- Prozeß marschieren auf in dem Prozeß gegen de» Bankier Max Kuhnert und dem Polen Salomo» Dunkelblum polnischer Staatsangehörigkeit, wegen teil- gemeinschaftlich, teils einzeln begangener Urkundenfälschung un) versuchten Betruges. In den Jahren 1925 bis 1928 hoben Kuhnert und Dunkelblum nach der Anklage das Deutsche Reich dadurch, daß sie „Neubesitz" an Kriegsanleihen, Konfols usw, als „Altbesitz" umfrisicrten und anmeldeten, um Millionen Mach z» schädigen unternommen. Als heute früh der erste Verhandlungstag des auf mindestens drei Wochen Dauer berechneten Prozesses beginnen sott, stellt sich heraus, daß Herr Dunkclblum — seit im Stinncsprozeß und anderen Prozessen einiges Licht auf seine Geschäfte siel, wirklich eine dunkle Existenz — nicht erschienen war. Sein Verteidiger versichert, daß Dunkelblnm bestimmt hätte erscheinen wollen Ein in Dnnkelblnms Wohnung aber entsandter Schupo bringt cue Nachricht zurück, daß der Angeklagte nach Polen sich vernebelt hat. und auch sein Verteidiger bekommt in diesem Augenblick die Nachricht, daß Dunkelblnm aus Pose» angerusen hat, Ter Verdacht liegt nahe, und der Vorsitzende gibt diesem Verdmlft Ausdruck, daß das Verschwinden dem Hauptangeklagten, de« vielgenannten Bankier Max Kuhnert, sehr gelegen kommt, Bankier Max Kuhnert ist ein Nachkriegs- und In- flotionsgcwinnler. Sein Name wurde zuerst der breiter:» Oessentlichkeit bekannt aus den Kämpfen, die der schnell N-nch- gewordene mit der Opposition in einem größeren von ihm len- trollierten Industriekonzern führen mußte. Diese Opposition, hat herausbekoimnen, daß Herr Kuhnert, der Bankier und viel fache Aufsichtsratsvorsitzende, der zur Mehrung seiner Rep»- tatio» in eine Familie von altem preußischen Militäradcl Ich» eingeheiratet hatte, in seinem Vorleben einige dunkle Pnntt« hatte, wie Vorstrafen »sw. Um diese peinliche» dunklen Pnnli« aus seiner Vergangenheit anszuradieren. hat Kuhnert dann di« E e r i ch t s n k t e n. die seine Vorstrafen enthielten, durch ge kaufte Beamte stehlen oder vernichten lassen. Kuhnert floh, als die Sache unter die staalsanwaltlutst Lupe genommen wurde, nach Frankreich. In Paris er kannte ihn eine Dame aus Kuhnerts früherem Verkehr und ließ ihn, gegen den ein Haftbefehl lief, verhaften. Die französische Regierung lieferte den Verhafteten dann an deutsche Gerüin« aus auf Grund des gegen Kuhnert in Sachen „Aktendielistohl« erlassenen Haftbefehls. Später — als die Staatsanwaltschaft gegen Kuhnert auch wegen des jetzt zur Anklage stehenden An leihebetruges und ocp Urkundenfälschung vorging, hat sie vor sorglich sich von der französischen Regierung die Bestätigung ge holt, daß die seinerzeit nur wegen Aktciidiebstahls erfolgte Aus lieferung Kuhnerts auch auf seine neuen Verfehlungen ausge dehnt würde. IungmSnnerfahrl nach Oberammergau 320 000 Besucher haben sich bereits für die Oberammcrgauer Passionsspiele angcsagt. Es ist ein großes Erlebnis, dieses Spiel in dem kleinen sttdbayrischcn Holzschnitzerdorf. Auch der Jugend im Katholischen Iungmännerverband soll es geboten löerden. Der Berband veranstaltet vom 9, bis 17, August eine Ge meinschaftsfahrt nach Oüerammergau, Die Vorbereitungen sind jetzt bis ins Kleinste getrosten. Da es sich um eine ausgesprochene Gemeinschastsfahrt Han del!, können sich ihr nur Mitglieder des Verbandes anschließcn. Die Gemeinschastsfahrt geht von München aus und endet in München. Die Fahrt von der Heimat nach München und zurück übernehmen die Diözcsanverbönde. Anfahrt von der Heimat nach München ist am 9. August. Für die Gemeinschaftsfahrt selbst ist folgendes Programm vorgesehen: 10. August von München aus zum Ammersee und nach Kloster Airdcchs. 11. August Nundgänge durch München und die Umgebung der Stadt. 12. und 13. August Fahrt nach Garmisch-Partenkirchen. Fahrten in die Berge. 14. Au gust Oberammergau, Teilnahme am Passionsspicl, Besuch von Kloster Etial, 15. August Fahrt nach Füssen, Besuch von Ncu- schwanstein und Hohenschwangau. 16. August Jugendscier am Starnberger See. 17. August von München aus Heimfahrt. Tie Koste» für die (Jememichastssahrt von München bis München (10, bis 17. August morgens) betragen sür Teilnehmer unter 20 Jahren 70.60 M.. für Jungmänner über 20 Jahren 73,90 M. Dazu kommen sür jeden d'e Reisekosten non der Heimat nach München und zurück. In den genannten beiden Preisen sind alle Kosten für Fahrt. Verpflegung, Uebernachlnng, Besichtigun gen. für die Teilnahme ani Passionsspiel cnilialten. Anmeldungen gehen bis spätestens 1. Juni an die zu ständigen Diözesan- oder Bezirksleitungen. Anfragen an das Jugendhaus in Tüsseldors oder an die Diözesan- bziv. Bezirks leitung. Dresdner Konzerte. Donnerstag, 8. Mai, und Freitag, 9, Mai, 8 Uhr im Gewerbehaus singt der weltberühmte Don- kosakcn-Chor unter Leitung seines Dirigenten S. Jarofs. — Freitag, 9. Mai, 8 Uhr i-m Palmengartcn: Beethovenabcnd von Edwin Fischer, — Montag, 12. Mai. 8 Uhr im Gewerbchaus: Einmaliges Gastspiel Jack Hyltan und sein weltberühmtes Jazz- Orchester (20 Virtuosen). — Freitag. 16. Mai, 8 Uhr im Künstler- Haus veranstaltet Rudolf Schmalnauer (Mitglied der Staatsoper) ein Konzert bei ihm Gesangstudiercnder mit Emmy Schmalnauer am Bcchstein-Flügel. — Sonntag, 11, Mai. vorm, 11,30 Uhr in der Komödie: Konzert vom Dresdner Kammer-Orchester unter Leitung von Professor I, G. Mraczek. Mitwirkend: Dreyfsigsche Singakademie (gegr. 1807), Programm: Franz Tunra Partita D-Moll. G F, Händel Concerto grosso op. 6 Nr. 2, Brahms 2 Mo tetten für gemischten Chor, Gco Gershwin Rhapsodie in Blue (in Originalbesetzung). — Karten für die genannte»' Veranstaltungen bei F. Nies, Seestraße 21. Dresdner Lichtspiele Der Reiz des neuen Filmes im Capitol, der „Laila, die Tochter des Nordens" betitelt ist, liegt in den Land- schastsausnahmen. Hoch über dein nördlichen Polarkreis, in Finn marken, spielt sich das Schicksal Lailas. eurer Norwegerin, die vön Lappländern erzogen wurde, ab, die auf höchst romantische Weise kurz vor der Trauung mit dem ungeliebten Manne ihre wahre Herkunft erfährt und nun dem Manne ihrer Wahl folgen dars. Die geivallige Schönheit des Eruptivgesteins, die wilden Strom schnelle», die Schnee-Einsamkeit zwischen den verstreuten Hütten der Dörfer, die malerischen Rennlierhcrdeir unter der Mitternachtssonne und nicht zuletzt die charakteristische» Typen der Bevölkerung ist Folie und Rahmen sür den etwas billigen Hcrzcnsroman Lailas. Das „Recht auf Liebe" kann keinem Menschen streitig gemacht werden. Aber wenn in dem so betitelten Film, der im Prinzeß-Theater gezeigt wird, Evelyn Holt unter vollem Wissen einem „Hinkemann" angetrant ist und sich dann wundert, daß ihr das Recht aus ein Kind nicht erfüllt wird, und Dr. Ma gnus Hirschfeld daraus die „Notwendigkeit" eines Ehebrnckzs kon struiert, weiß man. daß der Film nur das Recht aus ocn Ge schlechtsverkehr meint. Und so ergibt sich in dem Filme das Paradox, das das Recht aus wirkliche Liebe streitig macht tl E, aber l)at der Film im Dienste der Ausklärung andere Au-gaR» zu ersüllen, als ethische Forderungen zu entwürdigen. Den Tonfilm „Ha!-Tang" macht das Spiel Anna My Wongs zur Sehenswürdigkeit. Sie spielt eine chmesische Tänze rin. die sich für ihren Bruder opsert. mit großer Ansdrncksiöhig- keit und Innigkeit, singt und tanzt anmutig graziös Um ihrer Darstellungskunst willen nimmt man die seichte Rahmenhandlung aus dem Borkriegsrußland mit in Kauf. Schau bei ver Aussiih- ruug des Tonfilmes „Atlantic" war im Li-Mu scstpisiclün, daß die Vorbedingungen für eine gute Klaiigwied-raabe nus- beste erfüllt sind. Bircherttsch Neue Kursbücher. Am 15 Mai tritt der Sammerfalnpla» in Kraft. Er bringt gegenüber dem bisherigen Stand zum Teil recht wesentliche Aendernngen. Fiir jeden, der arif seinen Ge- sckästs- und Erholungsreisen einen zuverlässigen Führer nicht entbehren ivill, ist ein gutes Kursbuch ein notwendiger Begleit«. Die neuen S t o r m - K u r s b ü ch e r sür den Sommer gebe» Antwort aus alle wichtigen Fragen, Sie sind in einer Reichs- uns 6 Tcilausgaben erschienen. Die Reichsausgabc bring! den gesau ten deutschen Berkehr, die Binnen- und Küste,idampsichissuhn, ai« Flngsahrpläne und alle Reisewege nach dem angrenzenden Au--« land »nd kostet 5 Mark Die Teiiausaaben sing alle sehr reich haltig und verfügen zum Beispiel in dem aus farbigem Panier gedruckten, am Anfang jeder Ausgabe stehenden Teil ..Fernver bindungen" über ein kleines Schnellzugskursbuch, das es auch dem Benutzer einer Teilausgabc ermöglicht, Reisen auer durch Deutschland mit den Schnellzugsstrecken zusammenzustellen. Fiik unser Berkehrsgebiel kommt neben «er großen Stormsclxm Ans« gäbe sür das gesamte Reichsgebiet noch die kleine, billige Ans« gäbe für Mitteldeutschland (Preis 2 Mark) in Frag«, die außer den mitteldeutschen Fahrplänen auch die Fahrpläne der Tschechoslowakei, den Dampsersahrplan sür die Elb« uss, ent hält.