Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 07.05.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193005077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300507
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300507
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-05
- Tag 1930-05-07
-
Monat
1930-05
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.05.1930
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
yrung elnzurnume» steht in einig«, iusftaben höher al, arer Zeit Bettrifte » Qualitütsnrl'eilei ingeglichcn werden die nicht mehr dem nnen. Erleicltteru». >erdcn müssen Lj« r in der Hauptsache szmcigcn und durch lg bei der gesamten eben müssen Mittel :re in'der kranken, ntwortung dee> ein- h soziale Ersinn»»,» ntereiuandcr müssen erechtscrtiger Bc,,u« « die Mittel aus, n sehe ich in den nicht das Kernstück m die Arbeitslose» zugliedern. schafts- und Steuer, en für eine aktiv« ringen, insbesonder« agsrecht. er gleichberechtigten Gesellsäiasts. und Programm ütat und das klein» erbst steht bevor ei» ingv- und Spar- das aber bis aus -enzgürtcl am dien- Gegenüber Le« cht seit. g erledigt nem neuen rdcn in uh. >or ihren Wahtein tschcidend und nicht SSS-WMW—«» nnen Cchössengericht Zogest gegen den Ar, angnlriagte. sämtlich ciedensöruch Anslif- geweilt zuc Last ge. der erm 6. Man in ftidensbruch, Ani'lü, Am Soniilagiinck. einer Streift bei iih, eiwachc in Nebigau. er Mann schwamiii, - Wassenroeti ab und ann, der kurz ziwer ehen werr, zu retten, egeanslalt giigei.!!;.! nnren. Seit einig.» Taschendiebe geüihn- ieldbeträge un Poü> itten. auf denr Henn en bestahlen hatten, bzw. in der Skitt- c tschcchoslaivat! .bei ufmann aus Pnien rer der Männer war Taschendielie A!ic:n nebstühlen übcii.nit 8. und 9. Mai E teil Ludu'ig Ä!.n ..d Kannen den Al ,, n der GesclsittisRR ostiimgraleske enige, gsstil gefestigt haben, chbach. Etilh ada er die gcivainnen Mähe. Ein inner ischcn Nachschäamnii d sein Vertrauen ans ilmeister und Knpcüe ürfe noch einma. n dschaftlichen 'Bukncii- icht einen Schi mmer die Absicht heraus. Wagners Han>,>nici, em Bayreuther Mei- e" eine Wicdcrbcie. ationaler Vel in diesem Stn'dc» er. Darüber täuicht eg-, nicht das Vernich!- sein. Und gar noch Erncuerungsocriuch« ct. Letzten Ende-:- ilt wir uns den Luru» tungen aus,zürnabic- lugute kommen. Die roch für lange Iah" en, Auffrischung der uch getan. Es ftllie an einer Erneuerung rg" nicht Abstand zu icht das Objekt irir ikum erkennen: dcnin t Und die Beifalls- leinen Bruchteil der 1869 schrieb Wagner: ^ dem Ringe, it Sold: eif zur Schlinge: schachern Haid!" resdner Neuiiiszciii«- Otto Holstein. Pfarrereinweisung in Freilal Kamps um die Radiosteuer Laulsprechersleuer erlaubt? Das sächsische Oberverwaltungsgericht hat vor Kurzem ent» schiede», dah eine Steuer auf Rundfunkapsxrrte unzulässig sei. Sächsisch-Böhmischen Korrespondenz gegenüber äuherst sich das Cteueramt des Rats zu Dresden, der bekanntlich in seinem neuen Steuerbukett auch eine Lautsprecherstcuer Vorsicht, zu dieser Streitfrage wie folgt: „Das Urteil des Oberverivaltungsgecichtes vom 24. Fe- bruar 1930 gibt in seiner Begründung den Standpunkt wieder, den früher auch der Rcichsfinanzminister — und zwar wohl mehr aus kulturellen und allgemeinwictschastlichen Gesichtspunkten — vertreten hat, nämlich, dah die Nadiosterier den Charakter einer Vergnügungssteuer habe und dah sie deshalb nach den Reichsiatsbestimmungen über die Vergnügungssteuer verboten sei. Diese Begründung ist unrichtig, denn cs handelt sich bei der in Radeberg eingesühctcn Radiostcuer nicht um die Be- sleuer.,iig von Bergnügungsveraustallungen, sondern um eine sogenannte A u fwa n d st e ue r. bei der der Tatbestand des „Halten-?' eines steuerbaren Gegenstandes die Steuerpflicht nuslöst. ebenso wie cs z. B. bei der Musikiiistrumentensteuer, Hundesteuer und dergl der Fall ist. Eine derartige Aufwand- stener si aber weder durch Neichsgesetz noch durch sächsisches Laiidcsgejelz verböte»; insbesondere ist auch der Reichsrat durch 8 14 de- Finanzavsglcichsgeselzcs nur ermächtigt. Vorschriften über d'e Vergnügungssteuer zu erlassen, aber nicht auch über Austvatidsteuern. Das Urteil des Oberverwaltringsgerichtcs ist also, wenigstens nach dem jekzl gellenden Rechts,zustande, als unrichtig an.uiftte» rnrd deswegen ivürde sich der Rat hieran nicht für gebunden Hallen, ebenso wie schon bisher nach der hier anch früher bekannte» Rechtsaujsassung des Reichsfinanzmini- sters eine Nundfnnlisteuer »icht sür rechtlich unzulässig a»ge- sehe» wurde." Inzwischen ist jedoch bekannt geworden, dah in dem dem Reichstag zurzeit vorliegenden Entwurf eines „Zweiten Ge setzes zur Uebcrgangsregelung des Finanzausgleichs zwischen Reich. Ländern und Gemeinden" eine neue reichsgesetzliche Vor schrift norgeschen ist folgenden Wortlautes: „H 17a. Steuern ans das Halten von Riindsuiikeinpfangsanlagen in privaten Räumen dürfen nicht erhoben werden." — Im Sinne der bis herigen Reichsgesetzgebung liegt es jedenfalls, auch eine Laut- sprecher-Steuer nicht zuzulassen. Der Verband Sächsischer Musikschuldirektoreu, Ortsgruppe Dresden, hat an das Stadtverordnetenkollegium eine Eingabe ge richtet, in der schärfster Protest gegen die geplante Wiedereinsüh- rimg der Musikiiistrumentensteuer erhoben wird. Trotzdem die zum Beruf, zum Unterricht und zum Studium nöti gen Musikinstrumente steuerfrei bleiben sollen, ivürde doch die Steuer auf die Instrumente der Musikliebhaber dazu dienen, dah der Musikunterricht eingeschränkt wird, oah die Unlerrichtspreise, die nur noch schwer auf den Minimalsatzcir gehalten werden kön nen, noch mehr als bisher gedrückt und somit oie Steuer letzten Eudes auf die B e r u fs in u s i k I e h r e r abgewälzt wird. Die Arbeitslosigkeit unter den musikpädagogsichen Bernsen werde da durch noch mehr erhöht. Funkhilfe bei Empfangsfiörungen Die starke Zunahme der Rmidfunkslörungen. hauptsächlich durch Kleinmotors und Hochsrequenz-Heilgeräte. hat ein plamnä- higes Vorgehen gegen die Störungen nötig gemacht. Im mittel deutschen Scndcbczirlr ist z» diesem Zweck eine Rundfunk- st ö r u ng s h i l fe aufgebaut worden, die sich in den einzelnen Orten in Obmänner und Funkheiser gliedert und der örtlichen Bekämpfung der Empfongsstörringen dient. Vielsach wissen die Benutzer von Hochfrcqucnz-Heilgerätcn. Motoren, Staubsaugern, z. T. auch Heizkissen gar nicht, dah sie ihren Nachbarn den Nund- sunkempfang unmöglich machen oder dah sie ihre Geräte durch Einbau eines besonderen Störungsschutzapparates störungsfrei machen können. In jedem Falle hat die Reichspost bestimmte Hauplcmpsangs,zetten festgesetzt, innerhalb deren Storgeräle nicht benutzt werden sollen. Diese Haupteinpsangs,zetten sind 11 bis 13, 16.30 bis 18 und 19 bis 22.30 Uhr. Rundsunkhörer. die trotzdem während dieser Zeiten gestört werden, können sich a» dcir Obmann der Funkhilfe ihres Ortes wende», dessen Adresse sie jederzeit durch das Postamt erfahren können. Am Sonntag, den 4. Mai, erfolgte die feierliche Einweisung des neue» Pfarrers Echinger an der Katholischen Psarrkirche i„ Frcitai. Die Fahnen des Kath. Arbeiter- und des Katt) Ge- jeliem'erciiis Dresden, des Iungmänner- und Iungfrauenvereins Freilai geleiteten die hohe Geistlichkeit zum Gottcshause. Erz- Priester Bode» bürg überreichte dem neuen Pfarrer die Schüssel »och Verlesung des bischvsiiche» Dekrets. I» zu Her ze,, gehender Predigt ermahnte er die Gemeinde, dem neuen Pia rcr Gehorsam zu erweisen, den religiösen Pflichten nach Vor schi >l der hl. Kirche nachzukommcii una durch Einigkeit und Nächstenliebe das schwere und verantwortungsvolle Seeisorgeranrt erleichtern zu Helsen. N»r -urch Einigkeit sei ein crsprieh- lichcs Wirke» in einer so ausgedehnten, schwer bedrohten Tiasporogenreiiidc möglich. — Ein feierliches LevitenomI mil Tc- deui». vom H. H. Pfarrer Echinger zelebriert, beschloh die kirchliche Feier, nach weicher die Vorstellung des Kirchcnvorstaii- dcs und der Vcreinsvorstniide statlsand. Anschiiehcnü an die Maibelstunde hatte sich die Gemeinde im Percinshause eiugesunde». um ihren neuen Pfarrer zu begrü ben. Herr Schikora entbot im Namen des Kirchcnvorstandcs dem neuen Seelsorger den Willkomineiisgruh. In langer Reihe traten die Vertreter der Vereine Frcilals und der Diaspora- gemeindeu sowie der Dresdener Vereine an. um ihre Glückwünsche darzubringen. Don der Geistlichkeit waren erschienen Herr Prälat Kaiser. Kaplan Hartwig und Dr. Sndbrack. Dresden. Manch schöne Rede feierte die Tugenden und Fähigkeiten des neuen Pfarrers, der Freilal längst kein Fremder inehr war. Zahl reich irmreir die Geschenke an Blumen. Auch die Stadt Frei tal überreichte ein herrliches Blninengebinse mit herzlichem Be gleitschreiben. Namens der Religionslchrcr sprach Lehrer Straub c. Stadtverordneter Müller. Dresden, bedauerte de» Weggang Pfarrer Echingers von Dresden und beglückwünschte die Freitalcr Gemeinde. — Pfarrer Echinger dankte für die ihm erwiesenen Ehrungen und bat die (gemeinde, chn bei seinen Be strebungen zum Wähle der Gemeinde zu unterstützen, ihm Ver trauen entgegenzubringen und ihm die Ausübung seiner Hirtcn- psiicht zu erleichtern. — Gesougsdarbictuugcn des Kirchenchors Cacilia Freital und des Kath. Mannergesangvereins Dresden, Prologe sowie ein Kindeichor gaben dem Abend, der mit dem ge- »ieinschastiichcn Liede „Fest soll mein Taufbund immer stehen" den Abschluß fand, ein rechtes seitliches Gepräge. H. M. Der Bau -er Talsperre Lehnmühle Dresden, 6. Mai. Die Gerüchte, dafz die Talsperre Leh n m ühle nicht iveitcr gebaut werde, sind nach .rmscrcn Erkundigungen an zuständiger Steile unbegründet. Der erste Ausbau, den die Negierung dem Landtag vorgcschlngcu hatte, ist noch nicht beendet und wird aus jede» Fall ebenso wie der Bau der Slrasze beendet iverden. Wegen des sag. zweiten Ausbaues schweben, wie wir erfahren, gegen wärtig mit der Stadt Dresden Verhandlungen. Bekanntlich sei! mit Hilfe der Talsperre Lehmniihle die Wasserversor gung M i t t c I so ch s e n s einschließlich Dresdens durchgeführt imnocn. Für diesen Zweck ist eine staatlich städtische Akticngesell- siftsi gegründet worden, die den Ausbau der zweiten Stufe durch- siihmi soll. Es wird von der Frage der Geldausbringuug abhüu» ge», ob schon jetzt der zweite Ausbau durchgesührt werden k-nin oder erst später. Begrcisiicheriveise will man den Ausbau nicht mit kiirzsristiqem Gelds durchführen. Schon in nächster Zeit wird sich entscheiden, ob cs gelingt, die nötigen langfristigen Mittel a»f- znbringen, die für den weiteren Ausbau der Talsperre notwendig sind. d. Tödliche Unfälle. In Borlas bei Rabenau wurde der Tasiwirt Osivald Hunger, als er aus feiner Gastivirtschost ans die Slrasze heraustrat, von einem Motorradfahrer ersaßt und ningcrisscn. Hunger erlitt schwere innere Verletzungen und Kno- cftnbniche, denen er wenige Stunden später erlag. Die Schulü- sione ist noch nicht geklärt. — Am Sonntag waren zwei junge Männer aus Meisten. Besitzer eines Faltbootes, stromaufwärts geiahren. Ans der Rückfahrt wurden sic von einem 28 Jahre alte» Schmied gebeten, ihn mitzrmehmen. In der Nähe der Haltc- stetle Spaar kamen die Fahrer in das Fahrwasser zweier Elb- tompser. Das Boot kcnterte und alle drei stürzten Ins Werter. Ter Schmied, welcher Nichtschwimmer war. ertrank, ehe Hilfe sierbeikam. Tic Bootsbesitzcr wurden gerettet. d. Gefährliche Burschen. Die Umgebung von Eiseu- berg bei Moritzburg machen jetzt zwei Räuber unsicher, die schon an verschiedenen Stellen drei Hebersäile verübt haben. Zuerst schlugen sic einen Lehrt,'im am Försterschutz nieder und raubten ihm sein Frühstück. Dann überfielen sie am Abend hinter dem Gasthaus Wo lösch löstchen au der Stroste »ach Klo- sterlaustnitz im Walde ein Paar. Ter dritte gegen Mitternacht auf einen Eiseuberger Fuhrmann verübte Ucberfall mistglückte; einer der Räuber wurde von dem Gcschirrsiihrer niedergeschla gen, doch gelang cs dem Burschen zu entkommen. — In Meisten versuchte am Sonntagabend ein 17 Jahre alter Maurerlchrlttig eine inr 14. Lebensjahre stehende Fortbil- dungsschülerin untcrholb der Straßenbrücke in der Elbe zu ertränken. Er fliest das Mädchen, nachdem er es gefesselt hatte, ins Wasser. Als es dem Mädchen gelungen war. sich von dem Stricke zu befreien, ging der rohe Bursche ins Wasser, schlug auf das Mädchen ein und versuchte, ihr den Kopf unter das Wasser zu drücken. Auf die Hilferufe des Mädchens kamen Strastenpassaitten herbei. Der hosfnungsvolle Jüngling wurde sestgenommeu. Luftverkehr im Sommer 193Ü Mil den» 1. Mai ist in allen Linien der Soiniiiersiugdiensi in Krast getreten. Ter Sommerftugpla» der N o r d b a n r i s ch e n V e r k cZ) r s s l u g - A, - G. zeichnet sich vor dem des Vorjahres dadurch aus, dast er sich nicht mehr wesentlick aus Mitteldeutsch land beschränkt, sondern immer mehr den Charakter eines sich über ganz Deutschland ausüehnenden K u r z st r c ck e n n e tz e s amsimntt. Auster der bereits 1929 beflogenen Strecke Dresden— Kottbus—Guben—Frankfurt—Stettin ist die seit 1927 Heist um strittene Linie Plauen — Gera — Leipzig — Dessau- Berlin besonders hervorzuheben, scrner eine Linie München— Regensburg—Plauen und die Strecke Nürnberg—Stuttgart— Baden-Baden, die den Anschsiist an die Lufthansa-Groststrecke Genf—Marseiile—Bar,zelona erreicht. Die Nordbayrische Ver- Kchrsflug-A.-G. soll allmählich den gesamten innerdeutschen Kurz streckenverkehr übernehmen, während die Lufthansa sich ouf den internationalen G r o st I u f t v e r k c h r und die in nerdeutschen Langstrecken konzentrieren will. Während in der Flugsaison 1929 der Dienst auf eis Strecken durch 14 Flugzeuge bei Änslicguiig von 2ö Flughäfen versehen wurde, zählt dos dies jährige Streckennetz 17 Linien und weist 36 angcslogene Flug häfen auf. Ter Flugzcugpark wird auf 23 Flugzeuge verstärkt. Der Preis sür den Pcrsoncnkilometcr ist ouf 12 Psenuig festgesetzt worden. Alle Linien des SornmcrUngdienilcs. mit Ausnahme der Wochencndslügc. iverden auch zur P o ü b e i ö r de r u n g benutzt. Luftpostverbindungen bestehen mit Belgien. England, den 'Nieder landen. Frankreich. Schweden. Dänemark. Norwegen, Estland, Finnland. Lettland. Sowsctrustlonö. Oesterreich. Ungarn, der Tschechoslowakei, Jugoslawien, Bulgarien. Rumänien, der Tür kei. Italien, der Schweiz. Spanien, dem Saorgrbiel und Ser Freien Stadt Danzig. Tie Zuschläge sür Luitpostsendunaen sin- mnszig. Einfache Lustposlbrieie im Auslandsverkehr kosten, so weit nicht Sondertarife bestehen, nur 26 Pfennig Zuschlag, im innerdeutschen Verkehr einscht. Saargcbiet. noch Danzig. Oester reich, Litauen einscht Memetgebiet nur 10 Psennig Zuschlag. Luftpostsendungen iverden bei asten Posianslaiicn angenommen. Ausklärung der Jugend. Im alten Stadtverordnete»^«! hielt vor kurzem die Ortsgruppe Dresden der Deutschen Gesell schaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten einen gut be suchte» Bortragsabenö ob. an dem .eöerr Dr. M. K r n s p e über den S ch n tz der Jugendlichen vor Geschlechts- k ra n k.h e i te n sprach. Der Vortragende ging aus die einzelnen Schäden der Wohnungsnot an Hand von Beispielen näher ein und auf die verschiedenen Folgen, welche daraus entstehen, die schlimmste sei die sittliche Verwahrlosung der Jugendlichen. Der Schutz der Jugendlichen vor Geschlechtskrankheiten 'alle mit der Bekämpfung der sittlichen Verwahrlosung mettaehend ru'ammen. Es wurden verschiedene Wege gezeigt. Vie hier ertoigreick äeichrit- !en werden können. Der Vortragende ging an Hand von Beispie len ans die verschiedenen Uebertragnnasarten der genannten Krankheiten ein und auf die Schäden, welche llnwnscnin'tt Bös willigkeit und Leichtsinn stiften können. Zwang inüsie dort angcwendct werden, ivo man im guten nichts erreichen könne. Das Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten gebe rechtlich eine Handhabe, dort mit Zwang nackzuheiien. wo guter Wille fehle. Am Schlug dieses Vortrages sprach Herr Stadtrechts rat Tr. Schumann eingehender über das genannte Gesetz and über dessen Handhabung in Dresden. Roman aus dem heutigen China von Erich v. Salzmann CoiiZsrltrId 1920 ZtiUlsr Vvrlrik >liln<keo. (10. Fortsetzung.) „Seht Ihr denn nicht, dnh die ganze Geschichte mit ee» Weihrauchgefüsten und diesem blödsinnigen Lecher purer Schwindel ist? Aber die Engländer sind Gott sei 7onk noch viel dummer als Ihr, sonst hätte dieser Londoner nicht die Bemerkung unter den Brief geschrieben. Der Monn ist auf das genaueste zu überwachen, bleibt im .Paradies", ist erst einmal weich zu mache». Keine Schlaf decke, kein Stroh, sehr viel schwarzes, feuchtes Brot. In acht Tagen ist er reif zur Vernehmung. Die fünf anderen bleiben auch drin, sonst reden sie bloh, denn unter sich hoben sie natürlich längst alles abgemacht." Der Chef des Geheimdienstes stampfte ab. Es war eisig kalt drautzen. Ab und zu fegte dünner Schnee durch die hartgefrorenen Straßen. Viel Vergnügen dem jungen Chinesen, dachte er. Der krepiert, ehe ihn der Kommissar vernommen hat. Da wird er nicht viel herausbekommei». Die Geschichte kennen wir zu gut. Wer zweiundsiebzig stunden im „Paradies" ohne Decken friert, der ist ver nehmungsfähig. kommt ins Hospital und wird amputibrt. Biel Vergnügen. Es war ein Sonnabend. Die Amtszimmer wurden um zwei Uhr geschlossen. Nur die Telesouistin war noch da und zwei Schreiber. Sie hatte» durchaus keine Eile. Man trank Tee, rauchte Zigarette» und unterhielt sich über das Kino und den Tanz im Zentralhoiel, der eigentlich streng verboten war. Unterdessen fuhr der Kommissar ill jcinem Auto, dem einzigen der Stadt, nach Hause. Seine Iran empfing ihn sehr liebenswürdig. Der Somomar brodelte schon auf dem Tisch. Schmalzgebackenes stond da. eingemachte Früchte. Honig und Zigaretten. „Komm. Liebling," jagie sie. „du frierst sicher." Sie zwitscherte herum, wie «in Vögelchen. Was will üc uur wieder? dachte er. „Nun, wie ist es, was machen denn die Gefangenen? Die Kälte ist doch schrecklich." „Ach, deitie Schmuggler. Wieder habe ich es vergessen. Die beiden Weiber haben übrigens immer von dir ge sprochen. Was ist denn Las eigentlich? Den chinesischen Lümmel, den werden wir erst einmal saust verhören. Ta wird etwas Schönes herauskommen. Das wird ein guter Bissen für den Dienst." Frau Efgenia durchfuhr es wie ein Blitz. Also da war Gefahr im Perzuge. Die «chmuggler hatten geredet. Jetzt hieß es schnell handeln. Die Schmuggler mutzten heraus, sonst gab es einen fürchterlichen Skandal. Als der Kommissar nach dem Essen in der Svfaeäe schlief, ging Efgenia ins Küchenhaus zu Grujcha. „Du mutzt helfen, Gruscha, die Nüssen niüssen heraus aus dem Gefängnis. Versprich dcni Kuschmiiiski. was er haben will. Ich gebe dir hundert Rubel; du bekommst meinen Fohlenpelz. Die Leute müsse» heraus." Gruscha dachte nach. Eine gute Gelegenheit. Würde die Kommissarin zahlen? Würde sie ihr Verspreche,i halten? „Gib mir erst das Geld, Kommissarin. Ich muh es den Leuten im Gefängnis gebe». „Morgen, morgen," sagte die Kommissarin. „Nein, sofort." Die Kominissarin ging an die Truhe, nahm ihr schön stes Schmuckstück heraus, einen Anhänger mit Brillanten und Smaragden. „Hier," sagte sie , „Gruscha, der ist mehr als hundert Rubel wert. Nimm ihn und mach mir die Geschichte glatt." Wind hatte sich ausgemacht. Er psiss durch die menschen leeren Stratze von Wcrchne Udinsk. Er führte Staub vor sich her, der sich mit dem seinen Schnee mischte. Kein Mensch ging um diese Zeit aus den» Haus. Der Marktplatz, wo tagsüber die Bauern feilschten, wo die Invalide» aus der Balalaika und Harmonika spielten, lag jetzt, wo es dunkelte, wie ausgestorbe». Grujcha nahm das große llunsrhlagiuch um. Sie flog durch die Straßen, kreuzte den Hauptplntz und lies nach dem Fluß hinunter, wo der weiße Turm stand. Die Straße wurde breiter, die Holzhäuser niedriger. Schließlich war da nichts, wie eine hartgefrorene, morastige Fläche, die zu», Fluß absiel. Durchsroren kam sic ans Geiäugnistor und klingelle. Der Posten, der sic kannte, lacht sie nur kurz an: „Na," msi-nte er, „Knschminjki wird wohl heute nicht herauskommen, er hat im Paradies zu tim." Das Tor öffnete sich, Gruscha wurde eingelassen und trat in die Wachlbaracke. Da saß Kuschminski beim Tee. Er hatte die 'Matrosenmütze mit dem karierten Rand auf. Blut rot leuchteten ihr Sichel und Hammer entgegen, von der Stelle, wo einst die kaiserliche Kokarde war. „Nun, was willst du, mein Täubchen? Hast du mir etwas mitgebracht? Es ist kalt draußen." Gruscha packte aus. Da war eine Wurst. Da war jchönes weißes Brot und Butter, da war eine Flasche fran zösischer Kognak. „Oh," meinte Kuschminski und schnalzte mit der Zunge, ,,so splendid war der Kommissar lange nicht mehr. Was ;agt er denn dazu?" Gruscha setzte sich neben ihn auf die Bank, schob die kräftige Hüfte vor. stieß ihn an. „Hier komm," sagte er, nimm eine Zigarette." Ein Matrose brachte Tee sür Las Mädchen und Zi garetten, Sie nahm ein Stück Zucker zwischen die Zähne und schlürfte den Tee. Dann rauchte sie und stieß wieder den Kuschminski mit dem Ellenbogen in die Seite. „Na. Kussi, kannst du nicht heute abend mit mir aus- gehen. Im Zentral-Hotel wird getanzt." „Verboten," sagte Kuschminski, „verboten. Wenn ich hingehe, dann kommen alte hingclanfen und denken, uns kann nichts mftsiercn." „Ach, komm doch, ich tanze so gern. Ich kann setzt schon den neuen amerikanischen Tanz. Komm doch mit." „Ra, schön, wollen sehen." „Was macht ihr denn hier?" fragte Gruscha. „Ra»u, das weißt du dock." Wieder stieß sie ihn in die Hüfte und knisf ein Auge zu. Kuschminski verstand. „Seht mal nach den Gefangenen. In einer halben Stunde könnt ilir wiederkoinmen". rief er den Matrosen zn. ^ie Motrosen gingen, die beiden waren allein in der Wachtstube. „Ach, Kussi, du mußt mir Helsen, ich kann nicht mehr schlaft»" „Das keuiien wir schon," meinte Kuschminjli, „ihr Weiber könnt uie schlafen, weil " Sie hielt ihm die Hand aus den Mund. tForkseliuna tnl-tt)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)