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Absatzsragen aus der GenossenschasisktMM Stuttgart, 4. Juli. Auf der heutigen Tagung der Deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften sprach Landesökonomierat Bo pp (B.ünche») über das Thema: „Ausgabe und Bedeutung der l a n d° wirtschaftlichen Genossenschaften für die ratio nell« Erst alt u>ng des Eetreideabsatze s". Der Vor tragende betonte, daß sich heute für die Genossenschaften die Not wendigkeit ergäbe, nicht nur mitbeteiligt zu sein an der Ge treideverwertung, sondern diese Verwertung immer mehr in die Hand zu nehmen. Ausgabe des genossenschaftlichen Getreide- absatzes, so führte der Referent dann aus, sei aber nicht der verkauf des Getreides schlechthin, sondern die Erzielung eines besseren Preises für den Bauern, als er solchen ohne Mitwirkung der Genossenschaft erhalten würde. Zur Erreichung dieses Zieles müsse, soweit wie irgend möglich, der direkte Weg vom Erzeuger zum Verbraucher gegangen wer den. Auch der Deutschen Eetreide-Handels-Eesellschast und der Getreide-Industrie- und Kommissions-A.-G. sollten von seiten der Absatzgenossenschaften nur jene Spitze um engen ange- dotrn werden, welche im eigenen Eeschäftsbezirk nicht zu befriedigenden Preisen abgesetzt werden können. Die genossen schaftliche Betätigung sei heute aus dem Eetreidemnrkt nicht mehr wegzudenken. Die Preise für Getreide wären wohl »och tiefer gesunken, wenn nicht die landwirtschaftlichen Genossen schaften, teilweise unter Opfern, eingcgrifsen hätten. Nicht die Gründung neuer Absatzorganisationeir, nicht Zersplitterung, son dern gröhere Konzentration der Kräfte und ziel - dewußter Ausbau der vorhandenen Einrich tungen bringe den Erfolg. Der Referent betonte sodann die Notwendigkeit ausreichender Zollschutzmohnahmen und die Regelung der gesamten deutschen Eetreideein- und Aus fuhr durch eine Hand. Das letzte Referat erstattete Direktor George- Berlin von der Maschinen-Einkaufs-Zentrale landwirtschaftlicher Genossen schaften G. m. b. H. lMezentra) über „Die genossenschaft liche M a s ch i n e n v e r m i t t l u n g". Der Redner ging davon aus, daß das Maschinengeschäst von den Genossenschaft lichen Warenanstalten bisher zu Unrecht vernachlässigt worden sei. Die augenblicklichen Verhältnisse sowohl in der Landwirt schaft, wie im Genossenschaftswesen, als auch in der Landmaschi nenindustrie, so führte er dann aus, machten aber einen Ausbau der genossenschaftlichen Maschinenvermittlung nach einheitlichen Richtlinien in allen Wirtschaftsgebieten notwendig. Die Mitarbeit und Ausnutzung der Eesamtorgani- sation, sowie ein enger Zusammenschluß in der bereits bestehen den Sp.tzenstells für die genossenschaftliche Maschinenvermitt lung der Mezenträ. seien dabei dringend notwendig. Die Durch führung einer einheitlichen Organisation bedeute eine Selbsthilfe der Landwirtschaft und müsse vom Geist des Fortschrittes getragen, zielbewutzt und mit aller Energie vom Einheitsverbande in die Hand genomme« werden. Aus aller Welk * Revoloerschiisse gegen einen Arzt. Hm vprecyzimmr» Nevisionsarztes der Krankenkasse in Raudnitz a. d. Elbe, Dt. Mozny, ereignete sich gestern eine Bluttat. Der Schlosser und Kraftwagenführer Beran feuerte gegen den Arzt sechs Revoloerschiisse ab. Als dieser blutüberströmt zu Boden sank, slüchtcte der Täter in einem Kraftwagen in der N'.chtiing nach Leitmeritz, nahm jedoch unterwegs in selbstmörderischer Absicht Gift. Sowhl der Arzt wie der Wagenführer, der noch bewusstlos ist, dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Die Tat ist wahrscheinlich darauf zuriickzuführen, das; Dr. Mozny der Mutter des Täters, dei Eeburtsossistentin ist, die Ausübung ihres Berufs bei der Krankenkasse verboten hatte, weil ihre beiden Töchter, die Schwestern Berans, schwer tuberkulös sind. * 14 Wohnhäuser und drei Scheunen einp,eäschcrt. Am Don nerstag nachmittag brach in dem Anwesen eines Viehhändlers in Thicrshcim (Bayern) ein Feuer aus, Vas sich mit unheim licher Schnlligkeit ausbrcitcte. In kurzer Zeit stand ein ganzes Häuservicrtcl in Flammen. 23 Motorspritzen aus der Umgebung erschienen an der Brandstätte. Insgesamt fielen dem Feuer 14 Wohnhäuser und drei Scheunen zum Opfer. Der Eesamt- schaden dürste nahezu 300 000 Mark betragen. * Lhartersahrt des „Graf Zeppelin" nach der Schweiz. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist Frcitagmorgen kurz nach 7X Uhr zu einer größeren Lhartersahrt in die Schweiz unter Führung von Kapitän Lehmann ausgesticgen. An Bord befinden sich 44 Passagiere, die sich fast ausschließlich aus Vertretern der amerikanischen Fabriken Un'erwood, Elliot Fisher Der BesreiungsSM Ln Paris GuMauma? und Tiraid am Grabe des rknbtkcrnnleu Soldaten kl. I'. Paris, I. Juli. Nur der ungetrübte Sonnenschein der Morgenstunden ver mag es, mit Festfreude zu erfüllen. Ader der Gedanke an die tausend Glocken, deren Ton von Domen und Dorftilchen cn ganz Deutschland den Iulimittag durchzittert, dieser Gedanke bleibt nur halbgcdacht. Der Phantasie will er nicht gelingen, den Klang zu vernehmen. Allzu eindringlich, überzeugend und alltäglich ist der Pariser Straßeulnrm. Aber Paris beachtet die Bedeutung des 1. Juli I!l30 sehr wohl; es versäumt auch nicht, ihn äußerlich zu begehen. Aller dings haben die Zeitungen keine genaue Stunde angegeben, und jo ist es nur ein kleiner Hause zufällig herbeigceilter. der sich um Uhr abends am Kre cl e D > i o m i> t> « gebildet hat. Dazwischen einige lichtblaue Uniformen, Mützen goldbestickt, mit rotem Teller. Eine Versammlung hoher und höchster Offi ziere, die da warten. Sie sind fast alle klein von Wuchs und machen einen beamtenhast bürokratischen Eindruck: General stäbler, Soldaten des Büros und Arbeitstisches. In ihrer Mitte diss untersetzte Gestalt General Guillaumats. Auch er wartet und unterhalt sich mit seiner Umgebung. Seinen Blick läßt er mit wohlwollendem Lächeln über dir Meng« schweifen, die ihn anstarrt. Er ist ja keine vertraute Erscheinung, er war so lange fort! Vor den Offizieren ordnen sich Zivilisten, je drei Mann in vier Gliedern. Abordnungen der ehemaligen Nhein- und R»hr„kümpfer". Zerlegte Fahnen werden ausgepackt. Trikoloren auf Stangen gepflanzt. General Guillanmar er greift einen großen Kranz. Alles verstummt, der kleine Zug setzt sich in Bewegung gegen die mächtige Wölbung des Krc cke Driompks. Vierfache Tore nach den vier Himmelsrichtungen besitzt der Triumphbogen, und im Mittelpunkt seiner weiten, hohen Halle kreuzen sich di« Mittellinie» der vier majestätischen Avenuen, der Ltrampa l-llz-sees. der lirancke ^imdo, Avenue Kldber und Wagram. In diesem höchsten Punkte der place cls I'ktoilo ruht der Unbekannte Soldat versenkt, der hier am zweiten Jahrestag des Waffenstillstandes sein end gültiges Grab fand. Einige Monate vorher, am l4. Juli I0!0, zogen Delegationen der alliierten Armeen in Siegesstimmung unter dem Are hindurch. So wenig wird an dieser Stätte die Feier des Sieges voin reinen Gedanken getrennt, daß der Deutsche nicht gerne sich an den Platz begibt, wohin fast täglich Abordnungen aus England, Amerika und der ganzen ver bündeten Welt von 1014-13 pilgern. Erst zur nächtlick>en Stunde zieht mit der Dunkelheit «ich die Ruhe ei». Die Flamme allein flackert unruhig, golden und bläulich aus der Höhlung der Grabplatte. Dieses Ewige Licht ist vielleicht die edelste Verwirklichung des Gedächtnisses, da» alle Voller des Weltkrieges ihren Toten bewahren. Jeden Abend ist es einer anderen Abordnung von Frontlümpjern Vor behalten. die Zeremonie der Flammenerne.uerung zu wieder hole» Zu dieser Handlung ist General Guillaumat am Abend des 1. Juli erschienen. Der kleine Zug nähert sich der Grab platte. Die Trikoloren hängen matt und unbewegt von schräg gehaltenen Fahnenstangen. Die Lust ist bleischwer, seucht und drückend. Ueber der Stadt, aus die man von dieser Höhe wie in ein slack>es. dunstig graues Tal hinabblickt, zucken Blitze auf. Jeden Augenblick erwartete inan schwere Trvpjc». Der General beugt sich über die Grube, aus der die Flainme flackert Poliza» bildet ein viereckiges Spalier um die militärische Gruppe un» versperrt den Blick. Zweimaliger Trommelwirbel erdröhnt vo« den Steinwänden. Dann werden die Menschen .zugelassen. Aus der Mitte ve» welkender Kranze und verwaschener Widmungsschleisen leucht«! der große, eben niedergelegte Kranz. Frische Rosen, blutrot un» Marschall Niels gelbe. Die Schleife trägt den Namen Guillo» mats und ein Schild aus Email in den drei Farben der Triko lore liegt davor mit den goldenen Buchstaben „F. A. R. R.". Das sind die Initialen der Federation des Anciens de la RHLnanie et de la Ruhr. Die Ossiziere stehen abseits in halb lauter Unterhaltung, utzter ihnen auch der ehmalige Rheinlanü- kommissar, Tirard. Barhäuptig betrachten die Leute di« Grabplatte. Es ist still unter dein Gewölbe. Aber der laut« Verkehr rings auf dem Platz hallt wider und braust hier ge dämpft wie in einer großen Muschel. Dann entschreitet der General der geweihten Stätte. El grüßt, sein volles Gesicht mit dem weißen Schnurrbart lächelt herablassend, freundlich oder dankbar Die Menge harrt immer noch oder neuerdings mit abgenommencm Hute. Sein zufriede nes Grüßen hat etwas von der souveränen Stimmung des glück lich heimkehrenden, siegreichen Kriegers. Es kann auch die Ge nugtuung darüber ausdriicken, daß er wieder in seiner schönen Stadt Paris ist und unter Landsleuten. Dieses Glück hätte er schon vor 11 Jahren erreichen können. Dann hätte er sich auch nicht mit der Erbitterung der Rhein- und Nuhrländer ui beloben d-mucke» und Snndstrand in europäischen Staaten zusammcn- setzen und die auf Einladung der genannten Fabriken den heu tigen amerikanischen llnabhängigkcitstag aus diese Weise fest sich begehen wollen. * Zwei Bergleute kurz vor der Rettung zu Tode gekommen. F,n Laufe des Mittwoch, wurden auf der Zeche Wiesche in Mül eim-Heißen zwei Bergleute durch Gebirgsstoß aus den rügenden verschüttet Die sofort ausgenommenen Rettung- rbciten führten im Laufe der Nacht dazu, daß sich die Bergung Mannschaft mit den Verschütteten durch Klopszeichen verständigen tonnte. Als man bereits die Hand eines Verschütteten sreigelegl hatte, erfolgte ein neuer Gebirgsstoß, der die beiden noch leiser verschüttete. Beide konnten erst im Laufe des heutigen Abends als Leichen geborgen werden. * Wolkenbruch und Ecwittersturm Uber Ncuyork. Ein Don nerstag abend plötzlich Uber die ganze Stadt niedergehender Wolkenbruch und Eewittcrsturm machte stundenlang den Straßen- und Vahnverkehr zu einem Chaos. Die herabslürzen- den Wassermassen zwangen Zehntausende von Automobilen, auf den Straßen und Brücken zu halten, so daß die Gefährte sich meilenweit ausstauten. Der Bahnverkehr nach Norden zu stockte eine ganze Stunde, so daß sich die wegen des heutigen National feiertages abreisenden Menschenmengen in den Hallen der Grand Central Station in geradezu lebensgefährlicher Weise ansammel ten. Ebenso ging es in den Untergrundbahnstationen zu, wo der Verkehr wegen der llebcrschwemmung gleichfalls zeitweilig ein gestellt werden mußte. * Im Segelflugzeug über den Ozean. Zwei junge Neuyorker Segelflieger beabsichtigen, an Bord eines Segelflugzeuges den Ozean zu übergueren. Das Flugzeug soll von dem italienischen Dampfer „Saturnia" ins Schlepptau genommen werden. Die Stnhltrosse, die auf dem obersten Deck des Dampfers befestigt iverden soll, wird gleichzeitig als Tclephonleitung Verwendung finden. Der Ausstieg soll am heutigen Freitag vormittag er folgen. Die Flieger hoffen bis nach Gibraltar durchhalten zu können. * Schmming ivcever in Deuifchlanv. Der veulsche Welt meister im Schweraewichtsboxe». Max Schmeling. traf am Freitag früh mit dem Schnelldampfer „Bremen" des Nord- oeutsche» Lloyd aus Aamerika in Bremerhaven ein. Neuerung bei der Reichsbahn Die HLchstgewtchtogrcnze für Handgepäck wird ausgehoben. Laut Abmachungen im Internationalen Eisenbahnverband soll die Höchstgewichtsgrenze für Handgepäck allgemein aufgeho ben werden. Es bleibt lediglich die Bestimmung bestehen, daß der Reisende nur so viel Gepäck mitnehmen darf, als sich über und unter seinem Sitzplatz unterbringen läßt. Im iuter, nationalen Verkehr wird diese Aushebung der Höchstgewichis- qrenze bereits durchgesührt, z. B. im deutsch-österreichischen Per sonen-, Gepäck- und. Expreßgutverlehr über die Tschechoslowakei, wobei allerdings zu bemerken ist. daß Oesterreich sich noch nicht zur Aufhebung der Höchstgewichtsgrenze entschlossen hat. In nächster Zeit wird auch eine Aeuüeruug der Eisenbahnvertehrs- orvnung herbeigesllhrt, wodurch die jetzt bestehende Höchft- gewichl'sgrenze auch jür den innerdeutsclien Verkehr fallen ge lassen wird. Geschäftliches Sieh erst Sachsen! ist der berechtigte Mahnruf oen oe» sächsische Berkehrsverband erlassen Hai Er vermittelt kosten los Prospekte über empfehlenswerte uichsische Bäder und Kur orte. die für einen Ferienausentholt berücksichtig: iverden sollten <s. Inserat). Die Freuden einer Landpartie iverden oft durch uber- roschende Regengüsse gestört. Sehr schinerzlich wird dann emp funden, wenn das Schuhwerk nicht wasserdicht ist Erkältungen sind die Folgen. Äachen Sie deshalb Ihre Schuhe durch sach gemäße Pflege wasser- und wetterfest. Büdo Luxus, diese Edel- creme, gibt den Schuhen neben wunderbarem Hochglanz die nötige wetterfeste Wachsschicht sur die Regentage. Das Leder wird weich und wasserdicht und der Fuß bleibt trocken. Ver langen Sie beim Einkauf de-cko»' o" r- B üdo L u r » s. Läcktsisck - öokmiscke vsmpksckikkstlirt /iktiengeselkckskt ksrlsn suk cler kld«! Uioekenksrten Lrevacksene ^11.—. 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