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Um Jugend und Skaal I.riprig un«I Umgebung Gegen die gemeindliche Gekränkeskeuer Leipzig, 26. Juni. Die Gewcrbekammer Leipzig nahm gestern in ihrer öffentlichen Vollversammlung zu der geplanten Wiedereinführung gemeindlicher Gelränkesteuern bezw. einer Schankverzehrssteuer. die ihrem Charakter nach einer allgemein erhöhten Umsatzsteuer siir das Hotel- und Gaststättengewerbe glcichkommen würde, eine Entschließung an, in der es heißt: „Der dringenden Forderung des Hotel- und Gaststättengewer bes, daß unter allen Umständen von der Verwirklichung eines solchen Plans Abstand genommen wird, ist nach Ansicht der Gcwerbekamnier Leipzig die größte Beachtung zu schenken. Sollte die beabsichtigte Besteuerung verwirklicht werden, so würde sie mit ziemlicher Gewißheit einem weiteren großen Teil der Gastwirtsbetriebe die Existenzgrundlage entziehen. Die Kammer erachtet es daher für geboten, die Reichsregierung nachdrücklich auf die ernsten Folgen hinzuweisen, die jener An trag in sich trägt und der dringend der-Ablehnung bedarf." Weiter vertrat die Kammer die Auffassung, daß dem im mer sichtbarer in Erscheinung tretenden Wettbewerb für den Kleinhandel durch Warenautomaten die größte Aufmerksamkeit zu schenken sei. Eine Ausdehnung des Automatenwcsens in Deutschland, wie sie im Ausland zu beobachten sei. dürfe nicht eintreten, da die Ausschaltung zahlreicher Existenzen im Handel nur noch die außerordentlich angespannte Wirtschaftslage ver schärfen werde. ) Aus de,,, Leipziger Stadtparlament. Stadtschulrat Pro fessor Stahl, dessen Amtsperioüe im November d. I. ab läuft, hatte an die Stadtverordneten den Antrag gestellt, über seine Wiederwahl zu entscheiden. Dieser Antrag stand in der gestrige» Stadtverordnetensitzung zur Beschlußfassung. Gegen 36 Stimmen der Linken bei sechs Stimmenthaltungen der Demo kraten und Nationalsozialisten wurde die Wiederwahl Pro fessor Stahls abgelchnt. Für die Wiedenvahl stimmten die Ver einigte Bürgersrakiion und die Volksrechtspartei mit 32 Stim men. Die Stelle wird nunmehr ausgeschrieben werden. ) Ein neues Heim für das Arbeitsamt Oschatz. Das Ar beitsamt OsäMtz, das bisher nur über drei völlig unzulängliche Räume verfügte, hat dieser Tage ein geräumiges zweistöckiges Gebäude in der alten Franz-Iosef-Kaserne bezogen. Der interne Verivaltungsbetrieb ist im ersten Stockwerk unter gebracht, während sich der Verkehr mit den Arbeitslosen im Erd geschoß abwickelt. Die Anordnung der Räume ist so getroffen, daß die Abfertigung beschleunigt und reibungslos erfolgt. > Schadenfeuer. Am späten Abend des Dienstag brach in Groß-Kyhna bei Delitzsch auf dem Gehöft des Gemeinde vorstehers ein Brand aus. Zunächst gerieten drei Schuppen in Brand. In kurzer Zeit griffen die Flammen aus eine große Scheune, das Wohnhaus und das Stallgebäude über. Aus den umliegenden Ortscifaiten erschienen die Feuerwehren an der Brandstelle. Durch das Eingreifen des Delitzscher Motorlösch- zugcs konnte der Brand in vierstündiger Arbeit gelöscht werden. Tie Löscharbeiten gestalteten sich infolge der schlechten Was- erverhältnisse und des starken Windes, der die weitere lusbreitung des Brandes in bedrohliche Nähe rückte, sehr schwierig . Die Wirtschaftsgebäude sind mit Boraten und zahl reichem Inventar vollständig niedergebrannt. Das Großvieh konnte in Sicherheit gebracht werden, jedoch fiel zahlreiches Kleinvieh den Flammen zum Opfer. 6u5 <ier I,su5i1r Neubau einer katholischen Schule Leutersdorf, 26. Juni Nach langen, mühevollen Vorbereitungen ist es nun end lich so weit, daß der Bau der katholischen Schule in Leutersdorf am Mittwoch in Angriff genommen werden konnte. Die jetzige Schule dient seit dem 26. Oktober 1860 ihrer Bestimmung, nach dem im Frühjahre dieses Jahres ein 1799 errichtetes Schulhaus niedergebrannt war. Die nunmehr 70 Jahre alte Schule genügt schon lange nicht inehr den Anforderungen, nicht zuletzt wegen des notwendigen Ausbaues der Klassen. Der Neubau liegt ost wärts der jetzigen Schule auf dem Schullehen. Die Ausführung ist der Neugersdorfer Firma Roth u. Co. übertragen. I. Aus dem Bautzener Kreisauöschuß. Der Kreisausschuß der Kreishauplmaiinschaft Bautzen genehmigte in seiner letzten Tagung -er IugendprSsides Berlin. 25. Llini Der Eeneralpräses des katholischen Jungmännerverbandes in Deutschland, Walker, hat zu einem Kongreß der Zugcnd- präsides aus allen Teilen des Reiches vom 23. bis 27. Juli nach Berlin eingeladen. Es ist das der erste größere Kleriter- kongreß in Berlin überhaupt. Darüber hinaus aber bekommt die Tagung ihren besonderen Charakter, weil hier zum ersten Male versucht wird, unseren katholischen Iugendführern durch Referate maßgebender Führer anderer Richtungen einen Ein blick in die Erziehungsidee und die Erziehungsmethode anderer Gruppen zu vermitteln. Die Tagung begann mit einer Karl-So nnenschcin- Eedächtnisseier am Hackeschcn Markt. Direktor Pre ch owski betonte in seiner Sonnenschein-Gedächtnisrede die starken Beziehungen unseres großen Toten zur heutigen Zeit. Wir glauben, daß kaum ein besserer Auftakt hätte gefunden werden können für die ernste Arbeit der nächsten Tage. Am heutigen Morgen begannen die eigentlichen Referate im Sonnenschcinsaal in der Niederwallstraße. Professor Gold- Leck, Berlin, der Lehrer Sprangers und der verdiente Psycho log«, sprach über den „Führer in der Jugendgemein schaft". Schon die freie und lebendige Art, in der dieses Referat gehalten wurde, bewies, daß man hier einen Kenner der Jugend von seltener Fähigkeit vor sich hatte. Daß er gerade den Berliner Strass »jungen zum Objekt nahm, gab seinen Ausführungen den realen Boden und bewahrte ihn und seine Hörer vor Theoremen. Nach ihm sprach der Leiter des „Rauhen Hauses" in Ham burg, Pastor Engelke, über die „evangelische Jung männe r f ü h r u n g". Seine Ausführungen bewiesen, daß auch im protestantischen Lager nach ernsten, gründlichen Me thoden gesucht wird, um die jungen Mensche» durch die Zeiten des Wachstums und der Reife zu höheren Aufgaben zu führen. Als Ditter sprach der Vorsitzende der sozialistischen Jugend internationale Erich Ollen ha »er über die „soziali stische Kulturbewegung in der Jugend". Das interessanteste, was sein Referat wohl zu vermitteln hatte, war die Erkenntnis, daß im Lager der jungen Sozialisten keineswegs nur Verbesserung der wirtschaftlichen und die soziale Stellung des Menschen, sondern die Gestaltung eines kulturbewußtcn Menschentypus der arbeitenden Klasse angestrebt wird. Ihr Ziel ist der freudig und zufrieden tätige Mensch. Nicht durch Mani Siizung eine Reihe von Darlehensgcsuchen seitens Gemeinden und Aintshauptnmnnschasten. So fanden Genehmigung Gesuche des Löbaner Bczirksverbandes zur Ausnahme zweier Darlehen von 81000 und 23 000 Mark für Straßenbau z we ck e und von 70 000 Mark zu Wohnungsbauzwccken, ein Gesuch des Stadtrates Bautzen zwecks Aufnahme eines Darlehens von 500 000 Mark und ein Gesuch des Ziltaucr Bezirksvcickandes zur Aufnahme eines Darlehens in gleicher Höhe zu baulichen Veränderungen in Elektriziläts- und Wasserwerken. I. Das Schwurgericht Bautzen verurteilte am Dienstag nach zweitägiger Verhandlung die 32 Jahre alte Kelliicrsehesrau Margarete Patzelt. zuletzt in Zittau wohnhaft. zu insgesamt 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust unter An rechnung der erlittenen Untersuchungshaft. Di« Patzelt ivar ange klagt, im Jahre 1910 ihren erste» Ehemann, den Dampswalzen- sührcr Heinrich Pohl, und im Januar d. I. in Zitiau ihren zwei- tene Ehemann, den Kellner Fritz Patzelt. mit Vorsatz zu töten ver sucht zu haben. Außerdem soll sie im Juni 1926 ein fremdes neugeborenes Kind als eigenes unterschoben haben. Das Ge richt hielt die Angeklagte bezüglich des Mordversuchs an ihrem zweiten Ehemann für überführt. Ebenso wurde die Kindes unterschiebung als erwiesen angesehen. I. Offene BUrgermeisterstelle. Die durch die Berusung des Herrn Bürgermeisters Seidel nach Ncukirch frciwerdenöe Stelle des Bürgermeisters von Kirschau wird Dom Gemeindcrat zur baldmöglichsten Besetzung ausgeschrieben. Die Besoldung erfolgt nach Gruppe 11a, bei Wiederwahl Ausrückung nach feste und Resolutionen, sondern durch langsame, zähe Arbeit äii der Erziehung der Jugend wird die Methode gesucht, die das ver wirklichen soll. Am zweiten Tage stand das Referat von Pros. Sprän ge r Uber die ,.M ännIiche Jugend und di e Politik" im Mittelpunkt. Professor Spranger. der aufzeigte, wie sich allmählich die Jugend der jetzigen Generation heraufgesteigert hat aus einer ewigen Jugendlichkeit in einen schweigenden sach lichen Idealismus, der dem Staate von heute abwartend gegeniiberstcht, betonte, daß auch in dieser scheinbar passiven Haltung sich eine starke Bejahung des Staates und seiner Aufgaben ausdrllckt. Aber er lehnte es ab, die Jugend allzu früh zu politisieren und zu radikal! fie len, da sie den Aufgaben wirklicher Politik unmöglich schon gewachsen sein könnte. Spranger forderte eine politische Propädeutik. Er zeigte, daß sich allgemein, sowohl in dem von Diktaturgedanken bestimmten faschistischen oder bolschewistischen Lager wie auch in den vom Rcchtsgedankcn bestimmten pazi fistischen Gruppen als Gemeinsames eine Abkehr vom Indivi dualismus und Liberalismus geltend mache, die entgegen dem entfesselten Ich nach Bindungen suche. Vor allem be tonte Spranger, daß man die Jugend in die Bejahung der näheren Verantwortung stellen müsse, das heißt, in die Ausgaben zur Errichtung des eigenen Volkes. Staat müsse aus der Volksidee begriffen werden, und in jedem Volks genossen sei zunächst der Mensch zu suchen. Im Menschen aber das Geschöpf Gottes. Es geh« nicht um die Entvoli - tisierung der Jugend, aber um die Ent- Parteiung. Nach Spranger sprach Dr. Heinz Dähnhardt, Vorsitzen der des Neichsausschusses der deutschen Jugendvcrbände. über „Jungnationales Wollen in Volk und Staat", Seine Ausführungen entkräfteten manches Vorurteil gegen dis Tendenzen in den rechtsgerichteten Bünden. Vor olleni zeigten sie die Stellung der Jugend gegen jeden Rauschnationalismus und für eine wirklich sozial begriffene Volks gemeinschaft aus ihrer Vundesidee. Dr Dähn hardt zeigte die Dreistusung des Bundes und die Beteiligung dieser drei Altersgruppen an der Ausgabe am Staat. Uns interessierte besonders die eindeutige Absage an die alten Formen rationaler Parteiung. Gruppe 10. Ersahrene und zielbewußie Gemeinde braune haben ihre Bewerbung bis 3. Juli 1930 bei dem Gemeinderat ein,zu» reichen. s. Der Arbeilsmarkt in Sachse». Die Entwicklung des säch sischen Arbeiismnrktes muß leben Betrachter mit steigender Be sorgnis erfüllen. In der ersten Iunihülste ist nach einer vorher gehenden verhältnismäßig geringen Entlastung bereits wieder eine beträchtliche Steigerung der Arbeitsuchendenzahlen um über 7000 eingelreten. Die Zahl der HmipIuiNerstützungseinp- fänger in der Arbeitslosenversicherung hat zwar vom 31. Mai bis 15. Juni 1030 von 212106 auf 206 178, also um 2,5 v H., ab» genommen, doch ist in der Kriseminterstützung wieder eine starke Steigerung von 62 806 auf 66 878 cingetreien. Der Borjahrs- stand wird in der Arbeitslosenversicherung uin 111.3 v H. über- troffen. s Gestiegene Steiiereinncchmen in Sachsen. Iw M«n betrug der Anteil Sachsens am Ertrag der Reichssteuern 13.13, Mill. RM. gegen >1,52 im Mai vorigen Jahres. Tie Einkommen steuer brachte allerdings nur 7 90 l8.7I>. dafür ist aber d.e Um satzsteuer. wähl infolge veränderter Zahlungsmeise. aui 2.06 (9,031 Mill RM. gestiegen: die Aprilzahlung dürste diesmal erst im Mai einaegangen iein. Die eigenen Landessteuern brachten 7.78 >7.231 Mill. RM. darunter die Mielzinssteuec 3.11 (3.301, die Grund- und Gcbäudesteuer 2.09 (1.051 die Gewerbesteuer t.11 (0.78) und die Schiachtsteuer 1.03 (1.09> Mill. RM Die Gemeinden und ''Bczirksveibände erhielien ans den Reichs» steucrn einen Anteil vvn 11.22 <12.671 Mill RM. Roman aus dem heutigen Thtna von Erich v. Salzmann vopuyvd l-LV dr OcokL NiUI« ^LUeLLS««U»<;d»tt, Ullllol,«». (51. Fortsetzung.) Im Grunde ihres Herzens graute ihr auch vor dem Tibetaner, der ihr unheimlich war. Sie glaubte an seine Fähigkeit, hellzusehen. Sicherlich beobachtete er sie bei jedem Schritt. Sie ängstigte sich vor der großen, unge wissen Zukunft, vor dem, was dort oben in dem eisigen Hochgebirge Tibet kommen sollte, wo so selten chinesische Frauen hingingcn, von wo noch niemals eine zurückge kommen war. Und Tai fühlte, daß sie langsam weicher, schwächer wurde, daß sie seinen Bitten und Vorschlägen allmählich ihr Ohr lieh Als die Sonn« hoch stand und sie mittags rasten woll ten, waren die Tibetaner, die auf Eseln ritten, weit vor aus. Zwischen ihnen lag ein langes Stück in Reparatur befindlicher Straße. Manchmal hörte man das Geschrei, das Ho und He der an dem Auto zerrenden Kulis und das Schimpfen der Vorarbeiter herüberdröhnen. In einer kleinen, nur für den Gebrauch der Straßcn- arbeiter entstandenen Herberge rasteten sie. Der Wirt kam eilfertig herbei und bat sie in den Hinteren, abgetrennten Raum, um sic vor der Neugier der Vorübergehenden zu schützen. Tai näherte sich der Me, faßte ihre Hand und flehte: „Kleine süße Me. hilf mir doch." „Laß mich los. ich werde dir helfen." „Versprichst du es?" „Ich verspreche es, aber du mußt mich miinehmen. Du darfst mich nicht wieder sitzenlassen wie dort oben in der Mongolei." „Ich verspreche cs, aber hilf mir." „Okein. nein, ich glaube dir nicht." „Ich verspreche dir. ich will alles für dich tun, aber ich will nicht nach Tibet. Wir werden dort alle sterben." „Gib mir ein Pfand", gab sie lauernd zurück. „Was willst du?" fragte er. „Gib mir dein Geld als Pfand." Er fuhr zurück, sollte er ihr trauen, stand sie nicht unter dein eisernen Willen jenes geheimnisvollen tibeta nischen Eroßwürdenträgers? Der Rausch war verflogen. — Sie fühlte es. „Siehst du, du willst mich wieder betrügen. Ihr Männer seid alle gleicb. Ihr denkt nur an euch. Aber hüte dich, du weißt nicht, was die Tibetaner wissen." Er fuhr entsetzt auf. „Was meinst du damit? Was wißen sie?" Sie hatte sich gar nichts gedacht, wollte ihm nur Angst machen. „Hüte dich, traue ihnen nicht, sie wissen alles", sagte sie nochmals. Da wurde er weich, er nestelte seinen breiten seidenen Gürtel, den er als Kleiderschluß trug, auf und holte ein Pakt Banknoten heraus. Es war der Rest seines Ver mögens, alles Noten der großen fremden Banken in Tiensin. Sie wußte aus Harbin, daß das sichere Papiere waren. Er zählte ihr vor: „Sieh hier, das sind neunhundert Dollar. Siebenunddreißig behalte ich, denn ich brauche auch etwas Geld. Nimm das Paket. Bist du jetzt zu frieden? Wirst du mir jetzt auch helfen?" Sie krampfte die Noten in der Hand zusammen. Dann löste sie die Knöchelbinde und schob das Geld in den rechten Strumpf, die Vinde wieder festmachend. Sie gingen zusammen weiter. Tois Plan nahm nun feste Formen an. „Entweder in Tungkwan oder in Lingiun, im alten kaiserlichen Bade, oder, wenn dort keine Gelegenheit ist, in Hsianfu selbst müssen mir den Becher bekommen und um kehren. Jenseits Hsianfu sind wir verloren, der Rückweg ist zu weit. Wir müssen versuchen, mit dein Wagen aus Wu Pei fus Lager zurückzufahren." „Und die Tibetaner, wie denkst du dir das?" „Die Tibetaner müssen betrunken gemacht werden. In Tungkwan ist sicher ein« Apotheke. Ich kenne eine Opiuin- essenz. Die verkaufen sie als „Goldene Perlen". Wenn man die unter den Wein mischt, schlafen die Dickhäuter eine» ganzen Tag." „Und der Chauffeur, der Wagen?" gab Me zurück. „Mit dem werde ich reden: gib mir hundert Dollar wieder. Der Chauffeur tut alles für Geld. Ich werde das machen." Noch zögerte die Me. Da kam von vorn ein Chinese auf einem Esel geritten. Er winkte schon von weitem mit den Armen. „Kommt schnell, kommt schnell, wir sind jetzt aus dem Wege. Eure tibetanischen Eroßnasen sind schon böse. Kommt schnell." „Einen Augenblick", gab Me als Antwort. „Mir ist die Knöchelbinde anfgegangen." Sie trat abseits, kauerte sich hin, nestelte an ihren Kleidern und zog eine Hundertdollaniote ans dem Bündel. Dann ging sie schnell mit Tai vorwärts nnd schob ihm die Note in die Hand. Sie erreichten das Auto, als der Chauffeur gerade ankurbelte. Die beiden Tibetaner schimpften, denn sie konnten sich mit dem Mann, der süd lichen Dialekt sprach, schlecht verständige». „Diese Chauffeure sind alle Halunken", sagte der ältere Tibetaner zu Tai. „Ich kan» nicht versieben, was er immer mit den Vorarbeitern geredet hat aber sie haben sich über uns lustig gemacht. Sag' ihm, ich lasse ihm im nächsten Bamen fünsimdzwanzig Hiebe geben, wen» er sich nicht anständig beträgt." „Ich werde mich vorn hinsetzen", meinte Tai als sie einstiegen. Jetzt puffie der Motor, das Auto zog an Es aing über den steinigen Weg auf Tungkwan zu, die Snecnestung des berühmten alten Passes. Vorn entspann sich eine leb- hafle Unterhaltung, vvn der die beiden bintemitzeiOen Tibetaner nichts verstanden. Die Me kanerle hi-cbst unbe quem ans dem in ^Ballen znsammefigejchniirie» Reise gepäck und ans den Sätteln, die sie schon ans Peking für die Reise in das verschlossene Land miigebracht batten „Wie ist Ihr werter Name?" fragte Tai de» Fahrer. „Ich heiße Ben." „Wo ist Ihr erbabener Geburtsort?" „Ich bin aus Tschangjcha." (Fortsetzung folgt.)