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„Kamps um Rom" Die Tagung -er Feuerbeftattungsvereine deutscher Sprache in Dresden Am 20. Juni 1030 hat der Verband der Feuerbestattungs- Vereine deutscher Sprache seinen 23. ordentlichen Verbandstag im Konzertsaale der Ausstellung in Dresden abgehalten. Die Verhandlungen dieser Tagung verdienen auch im katholischen Lager Beachtung. Handelt es sich doch hier um eine Bewegung, die ebenso zäh wie erbittert gegen die katholische Kirche kämpft. Der Ehrenvorsitzende Oskar Siedelt (Wien) erösfnete die Tagung und begrüßte die Anwesenden. Nach kurzen Worten der Ver treter der Regierung und des Rates zu Dresden und einem Nachruf für Sanitätsrat Dr. Max Wegscheider ergriff der Vor sitzende des Großdeutschen Verbandes Dr. Mühling (Königs berg) das Wort zum Jahresbericht. Wir entnehmen diesem fol gendes: Seit dem Bremer Verbandstag 1028 wurden 11 neue Kre matorien in Betrieb genommen, so daß sich jetzt 0 0 Kre in a - torien in Deutschland befinden, also auf zirka 030 000 Einwohner eines. Die rcichsgesetzliche Regelung der Feuerbestat tung konnte noch nicht erreicht werden, soll aber den Weg über die Parteien nehmen. Der Kamps gegen den katho lischen und protestantischen Klerus wurde fort gesetzt. Der Kamps Roms gegen die Feuerbestattung erkläre sich vielfach aus der Verwechslung mit den deutschen Frei denkern (?), die bisher die Feuerbestattung auf ihr Panier ge schrieben hatten. Auf ihrem letzten Verbandstage hätten diese jedoch die Feuerbestattung aufgegeben und trügen nun den Namen „Bund Deutscher Freidenker" snicht mehr Bund für Freidenkertum und Feuerbestattung). „Wir Kümpfen nicht gegen die Freidenker, doch müssen ivir einen scharfen Trennungsstrich ziehe» zwischen dieser und unserer Organisation (?), ander seits sind wir auch nicht kirchenfeindlich, da es ja unser Grund satz ist, politische und religiöse Neutralität zu wahren" sd. h. religiöse und politische Indifferentisten zu sein!). Der Gedanke einer Feuerbcstattungs Sondcrausstcllung im Anschluß an das Deutsche Hygienemuseum wie auch der Gedanke der Gründung einer Reichszentrale für Feuerbestattung mußte vorläufig aus finanziellen Münden aufgegeben werden, wurde jedoch weiter verfolgt. Als Fortschritt sei zu begrüßen, daß der Deutsche Städte tag sich der Feuerbestattungsbewegung rmnehme, doch fehle bisher die Statistik des Bekenntnisses der Bestatteten. Ripa sAusschuß zur Bekämpfung der Feuerbestattung im kath. Deutschland) hat dagegen selbstverständlich und begreiflicherweise Protest er hoben. da er darin eine einseitige Propaganda zugunsten der Feuerbestattung erblickt. Der Reichsfinanzhof habe (und mit Recht!) die Gemeinnützigkeit des Feuerbestattungsverbandes verneint mit der Begründung, daß „Zwecke, über deren Gemeinnützigkeit bei einem überwiegenden Teile der Volksgemeinschaft ernsthafte Zweifel bestünden, nicht als ge meinnützig angesehen werden könnten". Es sei ein langsames, aber unaufhaltsames Reifen der Idee zu verzeichnen, doch sei dies nur ein vielversprechender Anfang, noch nicht das Ziel. (Der Kampf geht also weiter!) » Aus dem folgenden Vortrage des allkatholischcn Pfarrers Demmel aus Köln „Unser Kampf um Rom", greifen wir folgendes heraus: Redner nimmt Bezug aus einen Artikel von Ripa „Wir Klagen an" und versucht diese Anklagen zu widerlegen. An dem Beifalle gemessen, den seine Worte aus lösten, scheint dies auch bei seinen Gesinnungsgenossen erreicht worden zu sein. Er sei kein abtrünniger Mönch, da schon sein Großvater Altkatholik war. Er erklärt es für unverantwortlich, daß der sonst allseits geschätzte, vielfach sogar überschätzte (!) Dr. Son- Kommt die praktische Hausfrau nicht in Verlegenheit. Ihre Vorralsdose ist ja immer mit einem köstlich schmeckenden Gebäck für Aasfse u. Tee gefüllt, es ist der knusprige, lange Zeit frisch bleibende 1 Paket Inhalt II Stück nur 20 Pfg. nenschein seinen Namen für die Gründung eines Unternehmens wie Ripa hergegeben hätte (Redner bezeichnet Dr. Sonnen schein als indirekte» Gründer von Ripa!). Bedauerlich sei fer ner, daß sogar die liberale Presse kritiklos abschreibe, was Ripa ihnen „kommandiere". Dies habe man bei der Rezension seiner vielbeschrienen Schrift gesehen. Dr. Witsch, der Leiter von Ripa, habe ihm den Vorwurf kritikloser Arbeitsweise gemacht. Diesem Vorwurfe stellt Redner die Behauptung entgegen, ev habe „ein ganzes Arsenal von Büchern gewälzt". Sein Manu skript aber bestand mehr oder weniger aus ausgeklebten oder abgeschriebenen Zeitungs- und Buchabschnitten. Er kommt auf den Fall Silva Tarouca und Max Reger zurück und versucht mit neuen Gründen zu beweisen, daß dies Ausnahmesälle vom kirchlichen Feuerbestaltungsverbot seien. Der Kamps Roms gegen die Feuerbestattung sei dogmatisch orientiert. Die Kirche glaube, daß dadurch das Dogma von der persönlichen Auferstehung, der Auferstehung des Fleisches, in Vergessenheit geraten könnte. Er bringt aus dem Zusammenhänge hcrausgerissene Stellen aus katholischen Theologen, die darzustellen scheinen, daß Feuer bestattung und besprochenes Dogma nichts miteinander zu tun hätten. Redner erinnert an die bisher unerwiesene Art der Ve- stattungsweise der ersten Christen. Man habe eine Urne mit einem Kreuzzeichen gefunden, was beweisen könne, daß auch Christen fcuerbestattet worden seien. Doch diese Urne sei ver schwunden. Wörtlich: „Wenn ich im Vatikan säße, würde ich wohl auch für ihr Verschwinden gesorgt haben. Ich behaupte damit nicht, daß es geschehen ist." (Jedoch behauptet Redner nach unserer Ansicht damit sicher, daß er in analogen Fällen s o handeln würde.) Er zitiert F. L'. Krauß „Roma soterranea" 2. Ausl, hinsichtlich des der Inschriften beraubten heidnischen Kolumbariums (Urnenhain) und behauptet, wenn Inschriften nicht vorhanden seien, könne das Kolumbarium ebenso christ lichen Ursprunges sein. F. R. Krauß gebe selbst indirekt zu, daß für die ersten Christen auch eine andere Beslatlungsart als das Erbbegräbnis möglich gewesen sei, wenn er sage, daß diese ihre Toten anfangs wohl nach den bei ihnen üblichen Landes sitten bestattet Hütten Paulus, der in seinen Briefen doch sehr viele Disziplinarvorschriflen gegeben habe, habe sich über die Bestattung nicht ausgelassen. Nun wandte er sich scharf gegen kirchliche Segnungen, die an Flugzeugen, Autos usw. vorgenommen werden, und erzählt den Fall der Segnung eines geschmückten Ochsen in Marseille. Dieser Ochse ist ihm gerade gut genug, um einem armseligen feuerbestatteten Menschen gegenübergestellt zu werden, indem er sagt, etwas derartig Wertloses entblöde sich die Kirche nicht zu segnen, aber einem armen Menschen und seinen trauernden Angehörigen versage sie die kirchlichen Ehren und Trö stungen. — In der katholischen Kirche sei jetzt der Gottesacker die einzig mögliche Begräbnisstätte, doch mache man auch darin Ausnahmen. Weihbischof Dr. Deitmer sei nicht auf dem Fried hofe, d. h. in einem Erdgrabe, sondern in der Krypta der Hed wigsbasilika beigesetzt worden. Herr Pfarrer Demmel scheint nicht zu wissen, daß Bischöfe in ihren Kathedralen beigesetzt zu werden pflegen. Er verkündet, nach seinen Informationen werde Nom neue, schärfere Bestimmungen erlassen und fragt pathetisch: „Herr Dr. Witsch, was sagen Sie nun?" Herr Dr. Witsch wird wissen, was und wie er zu antworten hat! Der Vorsitzende dankt Herrn Pfarrer Demmel für seine Ausführungen und betont erneut, daß der Graßdcutsche Ver band nicht gegen die katholische Kirche Kämpfe (?), sondern nur gegen Leute, die sich zu Exponenten der katholischen Sache aufwürfen und ihren Standpunkt mit Fanatismus zu behaup ten suchten. Damit gibt er uns das Mittel an die Hand, Herrn Pfarrer Demmel, dessen Fanatismus bekannt ist und sich auch in den vorliegenden Ausführungen nicht verleugnen läßt, als „Exponenten" des Großdeutschen Verbandes anzusehen und seine Ausführungen nicht als allgemeine Ansicht des Großdeut schen Verbandes zu werten. Dr. Mühling anerkennt, daß im Vatikan bisher jeder seinen Meister gefunden habe und hofft, daß Rom in eine neutrale Haltung zurücklritt. Herr Lutz aus Tuttlingen berichtet über die Erfolge der Flugbtattverbrcitungen an katholischen Kirchen. Dem Tuttlin- ger Vereine gehörten mehr als hundert Katholiken an, von denen viele die heiligen Sterbesakramente erhalten hätten und doch feuerbestattet worden feie». Ein Beweis, wie der Gegner jeden Fehltritt eines der Unseren, und seien es auch nur Tauf- scheinkalholiken, gewissenhaft verzeichnet und eine Warnung und Aufgabe für uns! Diözesannachrichen Läuten der Kirchenglocken am 1. Juli. Ter Reichsminister des Innern hat angeordnet, daß aus Anlaß der Befreiung der rheinischen Laude am 1. Juli d. I. die Neichsdienstgebüude im ganzen Reiche beflaggt werden, und gleichzeitig ersucht, daß am genannten Tage von 12 bis 1 Uhr mittags die Kirchenglocken im gesamten Reichsgebiet geläutet werden. Das Ordinariat kommt diesem Ersuchen hiermit nach und beauftragt die Pfarr ämter, die Kirchenglvcke» in der genannten Zeit läuten zu las sen Der Eile wegen wird die Nachricht nur durch die Presse bekannlgegeben. Bischöfliches Ordinariat. Verwaltungsdirektor Weigt (Hannover) sprach über die Propaganda durch Verwesungsbilder und erklärte: „Wir den ken nicht daran, darauf zu verzichten." Gegensätzlich zu diesen müßten Bilder aus Krematorien gezeigt werden, deren Her stellung aber außerordentlich schwierig sei, im Ofen herrsche eine Hitze von 700 bis tlOO Grad, sonst wäre dieses Nüttel von der Gegenseite sicher schon gebraucht worden, um von der Feuerbestattung abzuschreckcn. (!) Zum Schlüsse der Tagung sand eine Ehrenerklärung für Rechtsanwalt Baake (Berlin) statt Der Leiter von Ripa, Dr. Witsch, halte diesem gegenüber behauptet, man brauche ihn nicht für voll zu nehmen, da er ja wchl einmal in sei»en eigenen Reihet, ernst genommen würde. Ter Verbanüslag erhob sich zum Zeichen, daß e r Herrn Baake ernst nehme. In einer Ent gegnung dankte Herr Banke und erklärte lemperamentvoll. die Gegenseite solle sehen und lernen, daß er sehr ernst genommen werden müsse Der Gegner setzt also den Kamps fort, und ivir müssen auf der Hut sein, daß ivir uns nicht durch schöne Worte und Schmei cheleien einschlüfern lassen, sondern wirken, „solange noch Tag ist". Der sinkende Elbwasser piegel In den letzten Wochen der anhaltenden Trockenheit — der letzte ergiebige Rege» siel in der Woche vor dem Pilngsstest — ist der Wassersland der Elbe ra i ch z u r ü ck g e g a » ge n und hat in diesen Tagen die Z w e i m e t e r g r e n z e unter Null Dresdner Pegel bereits unterschritten. Für die Frachtschissahrt bedeutet dies eine erhebliche Verringerung der Tauchliesen und damit der Ladefähigkeit der Fahrzeuge. Tie Personenschissahrt ist vorerst noch »icki durch die ungünstigen Wasscrstandsverhällnisse beeinträchtigt worden, io daß sich der Verkehr der Personendainpser nach wie vor — von einigen geringfügigen Verspätungen der weitere Strecken beiabreiiden Dampfer abgesehen - in »ormaler Weise abwickelt Alleroings zwingen die Wasserstaiidsverhältnine die Sckiiisinhrer an be sonders seichten Stellen, wie z. B. bei Teilchen »nd «Aussig, zu besonderer Vorsicht, auch bei Ueberholen oder Aiisiue'cheii mit andere» Fahrzeugen. Soweit Perwnetiverkehr ani Schrauben» booten statlsindet, deren Tie'gang erheblich großer als der Rad» dampfer ist. waren allerdings in den letzten Tagen Einschrän kungen nötig. So konnte das Motorboot „von Hindenburg* am Sonntag nur bis Bad Schändern verkehren und mußte an» Monlag die saheplanmäßigen Fahrten vorläufig ein» stellen. Tie staatliche Wasserbauverwallung ist iorlgesetzt bemüht, besonders seichte Stellen in der Fahrrinne durch Bag gerungen zu verliefen. Gegenwärtig linden derartige Bag gerungen in der Nähe der Tampferhaltcslelle S u e n e iv i tz statt. : Ausklang des Alkoholgegnertagcs. Te» Abschluß des 3. Alkoholgegnertagcs bildete am Mittwoch eine Iugendveran- staltung im Vereinshaus. Tie sehr zahlreich erschienenen Mit glieder der Dresdner Iugendverbände wurden durch Studienrat Merbitz begrüßt, der in seiner Ansprache betonte, daß aus der Jugend stets ein froher Witte zur Arbeit an einer neue» Zu kunft emporsteigen möge. — Den Rest des Abends sollten Dar bietungen verschiedener Organisationen. Lieder. Volkstänze und ein Theaterstück legten Zeugnis davon ab, daß Geselligkeit ohne Alkohol gesundein Frohsinn nur förderlich sein kan». Das kam auch in der Schlußansprache des Leiters des Jugendheims Ottendors zum Ausdruck. : Vortrag über Ostgrenzlandsragen. Am 27. Juni, abends 8 Uhr, wird im Rahme» des Außen Instituts der Technischen Hochschule Herr Oberpräsident Tr. Proske. der langjährige Vorkämpfer des Deutschtums i>» Osten, einen Vortrag über die „Ostgrenzlandfrngen" hatten. Ter Eintritt zu diesem Vorträge ist frei. Saisonfchlusj im Alberllheaier „Hochverrat" von Kaibel. Die berühmte Taurogener Konvention mit dem General Diebilsch, die im ersten Augenblick den Anschein eriveckte, als sei der selbstijclie und starre Horch ein Hochverräter, wird vom Autor zum Vorwurf für ein politisches Schauspiel unserer Tage genommen. Ziemlich frei zivar i» der Konzeption, aber doch durchaus realistisch geht Kaibel an seine Aufgabe, die darin be stehe» sollte, zur Einigkeit zu mahnen und der verworrene» Konstellation unserer Tage einen Spiegel vorzuhalten. Zwei Akte von äußerster Spannung und einem fraglos großen Ge schick, die Abwandelung der hier bemühten Ideologie und Phi losophie dem Nahmen der tatsächlichen Geschehnisse anzupassen, stehen in einem merkwürdigen Gegensatz zum 3. Akt, der in künstlerischer Hinsicht versagt. Plötzlich wird die Realistik aus- gegeben, Erscheinung und Sprechchor wollen die Gedanke» ein- hämmern, die die Quintessenz des Ganzen bilden. Horck wird bereits Mythos, von Lichtcft'ekten umgaukell und die Mahnung zur Einigkeit scheint abseits zu stehen vom ironischen Bsgrisse des Hochverrats. Diese Technik ist veraltet und lähmt die Wirkungskraft des ansonsten wahrlich dringend nötigen Mahn rufs zur Sammlung. Dos Alberttheater hatte unter Münch große Sorgfalt auf diese Aufführung veranstaltet. Schneider stellte mit seinem Orchester als Einleitung eine ausgezeichnete Wiedergabe der Ouvertüre „1812" von Tschaikowsky hin, obwohl inan über die Notwendigkeit«: dieser Einleitung geteilter Meinung sein kann. Die Darsteller waren eredlich bemüht, dem Stück Formal zu geben, diesem Stück, in den, auch nicht eine einzige Frauen rolle vorkommt. Nicht immer wurde das Formal erreicht, viel leicht iveil Historie und Stil sich zu eng im Raume stoße». Barthel war der staliöse Horeb. Er sah ihn gut. konnte aber die nötige Größe des.Necken nicht herausmeißeln. Wildberg als Seydlitz schuf einen ergebenen Adjulantentyp mit sympathischer persönlicher Note. In einer Episode als französischer Oberst- kommqndiercnder siel Walter Z i ck I e r sehr angenehm auf, er traf den aalglatten Hosmann sehr sein. Das geistige Element, den Freiherr» von Stein, sah Ottmay nicht ganz klar. In de» Kleineren Rollen sind noch Iähnig, Bendey, Rai ner, Mü » ch, Willi zu nennen. Da» Publikum »ahm das Stuck sehr warm aus. Diese Premiäre war nun vorläufig die leiste im Albert- theater, dem wiederum eine Krise, die alljährliche, bevorsteh!. Ob das Haus der Schauspielkunst wird erhalten bleiben könne», steht zur Stunde noch nicht fest. . Schade wäre es. wenn solche Pläne wie die Umwandlung in ein Tonsilmtheater, zustande- kämcn, ganz abgesehen, daß man an einen Erfolg hierbei kaum glauben möchte. Wir brauchen neben dem Staatstheater eine zweite Bühne, die dem ernsten Schauspiel größere» Stils gewid inet ist. Mit Spielplankatastraphen kann das natürlich nickt gemacht werden. Es wird tüchtig an der Sanierung gearbeitet. Hassen mir ... Z ck. Residenztheater. Leo Falls ..01 e s ch i e d e n e F r a u" gehörte früher zu den Operetten, die täglich a»sve>kaufte Häuser brachten. Zivar war am Montagabend das Theater auch dicht gefüllt, aber an der anhaltenden Zugkraft werden jetzt doch Zweifel wach. Eine ganze Anzahl Strecken der Par litur haben heute auch noch Lebenskraft. Aber über vieles liegt doch schon der Staub der Vergangenheit. Es ist eben nun eni mal das Schicksal der „Schlager", daß sie frühzeitig altern. Andere Gegenwarlsware verdrängt sie. Vo» der „Geschiedenen Frau" ist im Grunde genommen nur noch der erste Akt le'oens fähig. Aber ein anspruchsbescheidenes Publikum amüsierte sich auch noch bei den anderen zwei Akte» reichlich. Mit Ausnahme von Ilse Mnth. die die Titelrolle mit Scharm und gui- gepslcgtein Gesänge wieder gab, bewegte sich die slotte. von Kapellmeister Pcyser flüssig geleitete und von Earl Filetier mit gewandter Spielleitung bedachte Aufführung doch etwas zu stark in der für zeitgemäßen Geschmack zusrisierten Aus machung Immerhin sorgten Ida Katlner. die in jeder Situation vornehme Linie wahrt. Ursula Rother. Ieß. Fleck, Teller. Fischer, Langer und die übrigen Dar steiler für Schwung und Laune und Gerlrude Gründig- Baum für leichtbeschwingte Tänze, so daß die Besucher Nutz tropischer Thealerhitze sich sehr gut unterhielten und mit Bei fall nicht kargten. —ei - Gediichtinsseicr sür Dr. Helene Lauge. Aul Anlegung der Ortsgruppe Dresden des Deutsci>en Claalsbürgeii»»eni>erbaa>'s sand am Dienstagabend in der Aula der Kreuzschule eine nun mungsvolle Feier zum Gedächtnis der erst tun stich verstorbenen Führen» der deutschen Frauenbeuoegung. Dr h e He.ene Lange statt. Ernst und würdig zugleich leitete ein Adao o jür Slieichyuartett von Beethoven die Feier ein De Meta Hüvler und Dr. Eise Uliäi Veil sprachen dann Wone d Geden kens und des Dankes. E-' , st das große M.lvcr.ueiu: "e: Verstor benen. daß die deutsche Frau aus ihrer »eifrigen Hu.. .,e befta.k wurde. Sw lr.'impfte darum, daß der Eigenivecl der F... st.eh- keil in den Anika» des Volksgan'.en gestellt werde: tu oau'.es Leben trug de» Stempel letzter geistiger Veran::,»'!st.chb.eit. Mit dein ergrestendc» Lieg von Vrabms .Wenn ich mit Men schen- und in.! Engeltiingen redete" und der Sonu'e !l von Haydn klang die Feier aus. Dresdner Im I! o Palast wird bereits die zweite Worbe ein bemerke»- »','! te, Ton und Sprech Er pro : :on-. i :lm >, , g, oer -Anspruch hat non recht pielen gesehen und gebon -,u weiden. E rssihit nach dem ungenannten Nmouirika und >ig: :u e u ug- artige» V:.der„ Lang und Lebe» „Am Ronde de r S a h a - r a". Aber die Bilder leoerA Jede, Menickenlaut. T e- >a:n- n:en, Naiueranscheii klingt in Orioiiiati.c ue au das O- des Hörers Tnooliioiuen-.' und Tunesiens Bevolt:»" m o b - cbk mau bei Gesängen bei dar Handhabung ihrer Ini; . neu r. oei der Pi'tege der Mutleiftuoche sdas gutturale Sem: och Kon u.ch besonders wirkuiigsootl aut Der Schocher des Filmes. Dr. Marli» R ik! i und seme Heber haben keine Muke und Schwie rigkeit gescheut, die »mrad,etliche Schönheit des Landes euer- serts und die erhabene Große und Ode oirstianstcher steppen »»ü Wüsten andeierseits in unvergeßl-che» Bilden« iesitu hatten. 'Vom Standpunkt deutscher nullurarbeU aus ist dreier Film eine Tat. Der Toniitm „Melodie des Hertens" der letzt in den F ü r st e ii Ii o i L i ci>: i p i e I e n m sehen ist. war enier der ersten ertotgreicheu i» der deutschen Tonistmpiodukliou. Und das Plus bestand dann daß liier nun erste» Male die Wundei de; Technik nicht Sc'bN'weck icheiue» ionden« oer- st.indiinoost dein Sliiinnuiia-ciebatl euer L e.ies.ie'ch'chte ein- geoiducI sind. Ein unganjebes 'Voll;- ,d gab dnn oa-,-,en de,» Tkeuia ein lmaaniche» To>'madchen o'ai der i nw-den:-büchen Melodie stnes He-ne's die ste durch dcu Sst' Br G-.o'"'ladt tu iki.-n, Hono d Ge">u en teilt T :a Pa, io und Willy F r, tz s ck und die ' T'äoei der Hanoi, ollen Ungar 'che Weisen. ungaliiche> Ten':' .'rament oei 'eu un ubi cie» den ' Filii, ein 7 m B.wn -".amu '>.'bi ,nai> uw 'I aeae leite eu astce r .:nd>c am S 0'UUc'g Mid einen i)> 'ma, st.ftlxn Ton'st.»