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Sächsische Volkszeitung : 27.06.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193006271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300627
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300627
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-06
- Tag 1930-06-27
-
Monat
1930-06
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.06.1930
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Die zettgemStze Reichspost Ein neuzeitliches, der Allgemeinheit dienendes Verkehrs- unternehnie» kan» nicht etwa auf seinen Lorbeeren ausruhen. Es muß fortschreitend die Bedürfnisse des Verkehrs und der Wirtschaft ergründen und seine Verkehrseinrichtungen diesen Bedürfnissen anpassen. Wie das die Deutsche Reichspost tut, konnte man aus einer Veranstaltung entnehmen, zu welcher der Präsident der Ober- p o st d i r e k t i o n Dresden kürzlich führende Männer der Wirtschaft, der Behörden usm. eingeladen hatte. Im Anschluß an seine Begrüßungsivorte gab Präsident Weigel einen kur zen Ueberblick über Neuerungen und Verbesserungen auf den verschiedenen Gebieten des Post-, Telegraphen- und Fernsprcch- wesens, Dresdner Postanslatten <Durchnu»imerung), der Zu sammenfassung der hiesigen Briespost Abfertigung. Weiter wurde die zeitgemäße Ausgestaltung verschiedener Poslbaulen, der Poslreiseschecke, des Luftpostdienstes usw. gestreift und der Stand des Postscheckwesens besprochen, sowie Darlegungen über Fortschritte im Ausbau der sogenannten SA Fernsprechämter lSelbstanschlußbetricb), über die Entwicklung des Rundfunks und Verbesserungen der Telegraphentechnik. Nach diesen Ausführungen bestiegen die Teilnehmer zwei neuzeitliche Wagen mit A I l w e t t e r v e r d e ck. wie sie die Deutsche Neichsposl zu ihren Ausflugsfahrten in die nähere und weitere Umgebung von Dresden und zu Gesellschaftsreisen von Dresden aus verwendet. In reizvoller Fahrt führten die schmuk- ken gelben Wagen die Gäste nach Gottleuba, über Hartmanno bach, Breitenau, Liebenau »ach Lauenslein und über Geising- Altenberg nach R ehefeI d. In der Grenzbaude Rehcfeld hielt der Sachbearbeiter für das Postkraftsahrwesen, Postrat Maeder, einen Vortrag über die Personenbeförderung der Reichspast. Die vor dem Kriege langsam aber stetig ein- seßende, durch den Krieg unterbrochene Entwicklung des Krast- postwesens ist nach dem Kriege wieder planmäßig gefördert worden. Heute ist die Deutsche Reichspvst das größte Krast- fahrunternehmen Europas. Das K r a f t p o st I i n i e n n e tz umsaßt rd. 2100 Krnstpostcn mit einer Streckenlänge von rd. 38 000 Kilometer, aus dem rd. 4000 Kraftomnibusse jährlich rd. 76 000 0t>0 Kilometer leisten. 00 000 000 Personen werden jährlich mit den Krastposten befördert, also täglich 260 000. Der täglich von den Krastposten zurückgelegle Weg beträgt über 206 000 Kilonieter. Die Kraftomnibusse der Reichspost fahren also täglich mehr als 6mal um die Erde. Im Lande Sachsen halten wir am 1. 4. 1030 98 Kraftpostlinien mit einer Gesamt strecke von 1009 Kilometer. Auf ihnen wurden im Rechnungs jahr 1929 rd. 614 Millionen Kilometer zurückgelegt und rd. 10X Millionen Personen befördert. Hinsichtlich der Haftung für die Fahrgäste, die das Gesetz über den Kraftfahrzeug verkehr bekanntlich nicht kennt, gelten die Bestimmungen des Postgesetzcs. Darüber hinaus hat die Reichspost alle Fahrgäste bei einer leistungsfähigen Versicherungsgesellschaft gegen Un- fallschäden versichert. Auf die Sicherheit des Betriebes legt die Reichspost besonderen Wert, sowohl was die Auswahl der Wagen und Führer als auch die dauernde Ueberwachung des Betriebes bei den Stützpunkten und auf der Strecke anlangt. Die Fälligkeit der Auswerkungshypokheken Die sächsischen Industrie- und Handelskammer» haben sich seit lmiHem mit der Fr<rge befuht. wie den Schwierigkeiten zu steuern sei, die durch die Fülligkeit der Ausweriungshypo- theken am 31. Dezember 1031 voraussichtlich entstehen würden, wenn keine anderweitige gesetzliche Regelung erfolgte. Sie halwn dabei grundsätzlich den Standpunkt vertrete», daß ein weiteres allgemeines Moratorium oder eine Regelung, die ein verstecktes Moratorium bedeuten würde, keinessatls in'Frage käme, da hierdurch die Rechtssicherheit und Kredutühigkeit Deutschlands erneut schwer geschädigt werde» würden. Nach dem jetzt vorliegenden Gesetzentwurf muß der Gläubiger aus- diücklich kündigen, wenn er Rückzahlung an dem gesetzlichen Fälligkeitstag wünscht, während der Schuldiier durch die Auf. ivertuiigsstelle unter gewissen Bedingungen einen weiteren Zah. lungsausschub bis 31. Dezember 1934 erhalten kann. Mit dieser Lösung können sich die Kammern nur unter dem Zwange der Verhältnisse absurden. Sie wünsche» jedoch Abänderung einiger Bestimmungen des Entwurfs, die eine durch den Sinn des Gesetzes nicht gerechtfertigte Begünstigung des Schuldners be deuten. Insbesondere wünschen sic, daß die Vertragssreiheit nicht soweit zugunsten des Schuldners eingeschränkt wird, ivie es im Entwurf verschiedentlich geschieht und halten auch die Voraussetzungen, unter denen ein Zahlungsausschub gewährt werden soll, sür zu leicht erfüllbar. Weiterhin fordern sie eine Einschränkung des im Entwurf vorgesehenen Rechts der Reichsregicruiig. zu dem Gesetz tveiorduungen zu erlassen, da nach der jetzigen Fassung Verordnungen möglich iverdcn, die praktisch eine Abänderung des Gesetzes bedeuten können Die sächsischen Industrie- und Handelskammern machten ihre Wünsche bei den zuständigen Stellen ausführlich geltend. Siebenschläfer Es gibt eine Reihe von Tagen, sogenannte Lostage, aus deren Weiterbildung man gewisse Rückschlüsse auf die wei tere Willerungslage für einen längeren Zeitraum schließen zu können glaubt. Deren wichtigster und bedeutendster ist seit vie len Jahrhunderten im Volksglauben der Siebenschläfer. Unter de» übrigen Lostagen seien erwähnt: Lichtmeß am 2. Fe bruar, der Johannistag am 24. Juni, Michaelis am 29. Sep tember, Allerheiligen am 1. November und Martin am 11. No vember. Keinem dieser Tage mißt man jedoch eine so weit gehende Bedeutung zu wie dem Siebenschläfer. Der eigentliche Charakter des Sommerwelters wird um den 1. Juli herum be stimmt. Wenn zu dieser Zeit unbeständiges und schlechtes Wet ter herrscht, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, daß cs auch in der nächsten Zeit anhält und dann entscheidende Wen dungen kaum nach eintreten. Umgekehrt kann auf Grund be ständigen schönen Wetters zu dieser Zeit mit einem Anhalten der Witterungslage gerechnet werden. Daß als Stich- oder Los tag gerade der 27. Juni gewählt wurde, kann man wohl als einen Zufall bezeichne». Vielleicht hängt es auch damit zu sammen, daß dieser Tag sieben Märtyrern aus der Anfangszeit des Christentums gewidmet ist. vrerärn unä Umgebung Dresdner Skalistik im Mai Der soeben erschienenen „Dresdner Statistik", der Monats schrift des Statistischen Amtes der Stadt Drcc4>en, entnehmen wir folgende Mitteilungen: Tie Einwohnerzahl der Stadt Dresden ist abermals im Mai trotz eines Geburtenüberschusses von 101 Personen durch Wanderungs v e r l u st zurückgcgangcn, und zwar von 032 602 Ende April auf 032 l>00 Ende Mai. Die Bcsördcrungszisser bei der Straßenbahn ist gegenüber dem Vorjahre gesunken, während sie beim Kraftomnibus gestiegen ist. Auch im Eisen- bahnpcrsonenverkchr zeigt sich im Vergleich zum Vorjahre eine starke Abnahme in den Beförderungszahlen. Im Lu st ver kehr hingegen ist in der Zahl der aus dem Verkehrslandcplatz Dresden-Heller angekommenen und abgeslogeuen Flugzeuge und der beförderten Personen eine starke Zunahme gegenüber dem Vorjahre zu verzeichnen. Die Zahl der Fremden ist im Vergleich zum Vormonat um ein Geringes gewachsen, wenngleich die Zahlen des Vor jahres nicht erreicht wurden: dagegen wurden mehr Ausländer als im Vormonat und vor Jahresfrist gezählt. Der Bestand an Kraftfahrzeugen weist eine beträchtliche Zunahme auf, nahezu 21 000 Kraftfahrzeuge gab es Ende Mai in Dresden. Die 4>esserung in der Ge s a m l b c sch ä f 1 ig u » g im Dresd ner Wirtschaftsleben hat auch im Mai angchalten, wenngleich sie sich in nur ganz geringem Maße auswirkt und um über 18 Prozent hinter der gleiche» Zeit des Vorjahres zuriickbleibt. Die Abnahme in der Zahl der Arbeitsuchenden ist ebenfalls nur sehr gering, in Dresden betrug sie Ende Mai noch immer 47 000. Nach dem bedeutenden Rückgang der G e ive r b e a n m eldun - gen im April ist eine bemerkenswcrte Zunahme im Mai zu beobachten, ivährend die Konkurse und Vergleichsverfahren nach einem Höchststand im April in ihrer Zahl wieder nachgelassen haben. Das neue Alsberg-Kaus vor der Eröffnung Dresden, 20. Juni. Ter großzügige Neu- und Erweiterungsbau des Alsberg- Hauses aus der Schioßstraße ist so ziemiich beendet. Am Sonn abend, den 28, Juni, nurd das Haus erössnet, Mil diesem schlichten, aber sehr wirkungsvollen Sech -Etagen Bau hat die Schioßstraße ein neues Gesicht bekomme». Die Aigxissung des in seinen Abmessungen so ungewöhnlichen Kcbäudekomplcxes in den kleine» Maßstab des künstlerisch außerordentlich reizvollen Straßenbildes der Schioßstraße, ivie auch der Brüdcrgasse. muß als sehr gut gelungen bezeichnet werden. Eine Fortführung der langeii Reihe der durch drei Geschosse reichenden Fenster der Wilsdruffer Straße des Hauses Alsberg würde den Maßstab des Schloß Straßenbildes gestört haben. Der kleinere Maßstab der Ü1>ercina»der geschichteten, in die Fläche geschnittenen Etageii- scnstcr war hier das Erwünschtere und nur das Miltclmoliv der drei schlanken Oessnungen bringt eine Reminiscenz an die Fassade der Wils-druffer Straße. Der bildhaucrische Schmuck von Georg Wrba an diesen Mitleisenstern erinnert an die alten Häuser der Schioßstraße. die mit reichen und zierlichen Erkern geschmückt ivurden. Die Höhe der Schloßstraßcn- Häuser erlaubte auch nur, ein Haus von drei Obergeschossen in die Ersciseinung treten zu lassen. Trotzdem ist es gelungen, noch drei weitere Obergeschosse zu schasse», die siir das Auge in Erscheinung treten. schincrzvolle. dann eine aus den Tod. Hierauf eine liebliche tjür die fröhliche Weihnachlszeilj. Und zum Schluß eine auf das neue Jahr. Man kam dabei aus dem Staune» nicht heraus, wie Bach cs verstanden bat. die jeweilige Sliinmung durch Melodie, aber auch durch Inslruinentalionsiveisc und Wahl ge eigneter Instrumente sicher zu ersaßen. Freilich, wer hat gleich wieder ein weltberühmtes Gewandhaus Orchester zur Hand. Und diese Solostimmen, besonders im Sopran und Alt. Man hatte gleich die ganze Stadt einiaden wollen. So schön war es. Am nächsten Tage sand vormittags ein eigenartiges Kon zert statt. Alan batte den schönsten und einen der größte» Musiksäle der Stadt, den Gcwandhaussaal, genommen. Und er reichte kaum zu. Alan wußte ja. wer spielen würde. Es waren aber nur zwei Künstler vorgesehen. Der eine ein Geiger, der andere ein Klavierkünstler: Adolf 'Busch und Rudolf S c k i n. Sie spielten nichts Extracs. Wir hatten als Kritiker dieses und jenes Werk schon bei anderer Gelegenheit gehört. Aber, nachdem sich der Sturm der Freude und der Begeisterung gelegt hatte mit dem die beiden noch jüngeren Künstler emp fangen worden waren, tat Busch den ersten Strich. Da trat eine Stille ein. daß man sein eigenes Atmen hören konnte. Freilich — der hatte eine Geige, wie man sie nicht gleich wiedcrfinden wird Aber wie der Spieler den Ton zog. wie er „sang" aus diesem Instumcnle. das war, als wenn eine Zaubermacht aus dieser Geige quoll. Man kannte das Stück kaum wieder. Und der Gcigcr stand da. als ob er vergessen hätte, daß er andern Leuten etwas Vorspielen wollte. Das sah aus, als wenn er nur sich selbst etwas Schönes vorgcigcn wollte. Und geradeso tat cs der Künstler am Klavier. Beide spiel ten alles auswendig. Und so schien cs, als ob jeder für sich spielte. Und doch klang alles so wunder seltsam zusammen, daß es einem vorkam, als hörte man in seinem Leben das erstemal überhaupt Musik — Wie gut haben cs doch die Städter. Ich kcnne einen, der hörte das erstemal in seinem Leben wirklich rein spielen, als er achtzehn Jahre alt war. Am liebsten wäre er vor dem Pnmgciger des Quartetts im Saale niedcrgckniet.. Und nachmittags Halle sich der als Spielvirtuose hoch- gesciertc Organist Günther R a m i n aus Leipzig bcreitgc- s»noe» und eingcladcn zuzuhören im geräumigen Gcivandhaus- Im April 1928 begann der Abbruch von neun alten, tcils baufälligen, wen» auch teilweise kunsthistorisch wertvollen Häu ser» in der Großen Brüdcrgasse und dann in der Schioßstraße, Etappenweise ivurden die Häuser »iedergelegt und etappen weise vom tiefen Keller bis zum First wieder hochgctricbcn, so daß siir die einzelnen Häuser, die im Ganzen heute natürlich eine große Einheit bilden, nur Bauzeiten von zirka 6—7 Mona ten, ja siir den letzten Bauabschnitt sogar nur von 2 Monaten zur Verfügung standen. So ivie der Architekt Max Hans K ü h n e im A eußcre n die durch die Rücksichtnahme ans dem Maßslab der Umgebung notwendige Zurückhaltung geübt hat, konnte er dafür die innere Austeilung die denkbar großzügigste und einfachste Austeilung wählen. Mehr als 20 000 Quadratmeter Gesamlnutzungssläche, in den einzelnen Geschosse» vollkommen übersichtlich gusaminen- gcschlosscn, ivurden geschaiscn. Drei große Portale geben die Zugänge von der Wilsdruffer Straße, von der Schloß-Straße und von der Großen Brüdergasse. Drei große Treppenanlagcn vermitteln sür Publikum und Angestellte den Verkehr, außer einer Rolltreppe bis zum 3. Obergeschoß und 13 Auszügen lind zwar 6 Pcrsonenaufzüge. 2 Lastcnauszüge und 0 kleinere Lastenauszüge, Das Haus enthält zwei Kellergeschosse, Erd gcschosse und 6 Obergeschosse. Die Verkaussräume sind über sichtlich und hell, besonders da der Lichthos des allen Baues bedeutend vergrößert erscheint. Sie sind weiträumig und lassen sich von den drei Treppenhäusern her leicht erreichen. Zum Interessantesten aber gehört wohl die Buchhalle und der Dachgarten im 0. Geschoß, der Platz sür etwa 260 Personen bietet. Bon hier aus hat man einen prächtigen Blick über die alten Däci>cr der inneren Stadt, die von der Hofkirche, der Kuppel der Frone »kucke überragt werden. Weiter ist im 0. Geschoß der sehr großzügig gestaltete Erfrischunge- rauin unlcrgebracht. Eine ganze Längswand nehmen die Speise- und Gciränkcausgaben ein. Lifts bringen sie herunter vom 4. Obergeschoß, in den Küchen, Kühlräume. Konditorei usw untergebracht sind, jedes einzelne eine Muslcranlage für sich. Eine Etage tiefer befinden sich die Bureaus, die Werkstätten sür Umänderung, Warenannahmen u. a. m. was zur Abwicklung eines großen Warenhauses erforderlich ist Kanimermusiksaale. Dort wollte er einige der schönsten Stücke Bachs — aber nicht die leichtesten waren cs — Vorspielen. Denn Musik lernt man am sichersten durch Vorspielen. Aber da langte der Saal nicht zu. Man mußte die großen Türen aufmachcn. Und bald gab es kein Plätzchen mehr aus den Gängen, wo noch ein Stuhl hätte hingestcllt werden können. Und da meinen die Leute, cs würde bald keine Konzerte mehr geben. Das Radio mache jetzt die schönsten Konzerte. Und die könnte man zu Hause hören. Laßt sie reden. Was ei» richtiger Musiker ist, der weiß schon, daß es noch immer einen Unterschied gibt zwischen der ursprünglichen und zwischen der übertragenen Musik. Und solche seine, zarte, innerliche Musik wie die von Bach, wie die von diesen beiden Künstler» — nein — die kann man nur am Borne selbst trinken. Es kommt immer darauf an, was man für einen Geschmack hat. Und dieser herzliche Beifall. Diese Fröhlichkeit unter den Zuhörern. Man sprach einander an, als wenn man sich schon lange kennte. Musik führt die Menschen einander zu. So war cs am Vormittag. So war es am Nach mittag. Und abends — da war im Konzert alles still. Man be fand sich ja in der Kirche. Und das Werk, das man aussührte, war die Leidensgeschichte unseres Herr» nach Johannes. Und eine Musik dazu, daß man dachte, man mär' in Obcrammergau und sähe das bittere Leiden mit seinen Augen leibhaftig. So etwas vergißt man nicht gleich wieder. Und dieser Evangelist. Karl Erb heißt er Wo immer er singt, man gehe hin und höre sich bloß diese Tenorstimme an. Bald mild und weich, dann wieder lauter und eindringlicher. Dann wieder zurückhaltender und beinahe furchtsam. Dann aber in wildem Schmerz und qualvoller Verzweiflung. Er lebte mit seiner herrlichen Stimme den ergreifenden Text vor, daß cs einein manchmal kalt über den Rücken lief. Und diese vom Teufel erregten, vom Teufel be sessene» Menschenmasscn. Es ging schon so unheimlich düster los. Dieser Anfang! Mein Gott! Und dann die Chöre. Da konnte das volle Orchester — und was für eines war das — losgehen, ivie cs wollte -- der Vlcnschenstiminenchor blieb Sie ger. War das eine Wonne. Und dann wieder die Himmels- stimmc des Solosoprans. Daß gerade auch den der Kapellmei ster gewinnen konnte. Ein jeder strengte sich bis aufs Letzte an Und nach 2 und ist Stunden war der letzte Ton verklungen. Und wie hatte dieser Mcislcrdirigcnt Straube diese letzte, große. Die Beleuchtung des Hause-z verteilt sich aus mehr als 0000 Brennslellen. Für den Unterricht des Berkaufspcrsonals in Ver- kausskundc und Warenkunde ist ein geeigneter Unterrichts« raum vorgesehen. Außerdem wird ein Krankenzimmer unter der Leitung einer .Krankenschwester siir plötzliche Erkrankungen und Unfälle eingerichtet. Den Bo» haben unter Führung von Max Hans Kühn, vornehmlich Dresdner Haudwcrker ausgesührl. De» plastischen Schmuck modellierte Georg Wrba, ivährend H. Baranoivsky !ü> die geschmackvoll faibige Ausgcstaliung besorgt war. : Gemeinsamer Fcstaktus zum Versasjungstag, In der gestrigen Sitzung des Gesamtrates wurde beschlossen, den Ver- fassungslag ivie im Vorjahre durch einen gemeinsamen Fest« al.tus mit den Reichs- und Staatsbehörden im graßen Saale des Ausstellungspalastes zu feiern. : Der Prinz der Niederlande im Deutschen Hygiene-Mu seum. Der Prinzgemahl der Niederlande. Prinz Heinrich, der unter Führung von Major Frauenholz die Inlernatiouale Hygiene Ausstellung am Dienstag besichtigt hatte, wurde am Mittwoch von der Leitung des Deutschen Hygiene-Museums eurpsangen und von Prof. Dr. Vogel und Prof. Dr. Kreis durch das Museum geführt. : Mehr Vorsicht beim Baden in der Elbe! Am Mittwoch gegen 17 Uhr wurde das Feuerlöschboot nach der Saloppe ge rufen, um dort nach einem Ertrunkenen zu suchen. Der Mecha niker Gerhard Prieh war dort beim Bade» in der Elbe plötz lich untergegangen. Wahrscheinlich hatte er einen Herzschlag er litten. Die Suche des Feuerlöschbootes nach der Leiche blieb er folglos. — Am Miltwochvoruriltag stürzten zwei Knaben im Alter von 10 und 12 Jahren, die sich auf einem Elbkahn an der Carolabrücke yerumgebalgt hatten, in die Elbe. Die beiden Knaben, die nicht schwimmen konnten, hielten sich schreiend an dem Kahn fest. Ein in der Nähe beschäftigter Arbeiter sprang sofort in die Elbe und rettete die beiden Jungen. — Am Diens tagabend ging an der Augustusbrücke eine etwa 30 Jahre alte Frau beim Baden unter. Sie konnte gerettet und ins Leben zurückgcrufcn werden. überwältigende Steigerung des Ehores vorbereitet und heraus geholt. Er riß alle hi». Und einer sagte mit herauspressendem Atem: „Und wen» Straube nur diesen einen letzten Choral heut abend geboten heute — ich wär zufrieden gewesen." Und so war es auch. Und die dabei waren, gingen schweigend nach Hause. Jeder wollte nach diesem tiefst innerem Erlebnis für sich sein Und der dies schreibt, ging traurig »ach Hause. Er kennt so manchen Freund, der sich die Füße wund laufen wollte, wenn er eine einzige Möglichkeit haben könnte, an solche» Tagen da bei zu sein — Und als er am Standbild dieses großen Wohl täters der Menschheit vorüberging — des Thomaskantors Jo hann Sebastian Bach —, lüstete er den Hut wie vor den Feld kreuzen seiner Heimat und bat den Einen in der heiligen Eu charistie.. daß er mit himmlischen Gütern lohne den Einen, den Einzigen. Den, der uns immer wieder erscheint wie ein Priester im edlen Dienste der ewigen Liebe Dr. Hugo Löbmann. Johann Sebastian Vachs überlebensgroß« Marmorbüste, ein frühes Meisterwerk Georg Kolbes s1903> aus städtischem Museumsbesitz, wurde in dem aus der Mitte des 18 Jahrhun derts stammenden schönen Treppenhaus der Leipziger S t a d t b i b I i o t h e k. der Besitzerin einer höchst bedeutsamen Sammlung, ausgestellt. Deutscher Liedertag. Auf Beschluß des Deutschen Sänger bundes soll bekanntlich am letzten Sonntag dieses Monats ein Deutscher Liedcriag anberaumt werden. An diesem Tage werden die dem DLB. angeschlossenen Vereine auf önentlichen Plätzen, in Parks und in Anlagen der Städte und Törter unseres Vater landes und Oesterreichs volkstümliche Lieder, insbesondere Volkslieder, singen. Dieses Singen unter freiem Himmel so» bei den Zuhörern das Gefühl tür den hohen kulturellen Wert, siir die Schönheit und Innigkeit des deutschen Liedes wecken und stärken und dazu beitragen, in allen Schichten der Bevölkerung Lust uno Freude am Singen auts neue wachzu rufen. Dreien. Montag. 30. Juni. 8 Uhr, Künstlerhaus: Konzert der Schülerinnen und Schüler von Konmersünger Tr, Slaege» mann, am Flügel: Hediwg Wuissius. Die T Am 20. Juni l vereine deutscher S im Konzertsaale dc Verhandlungen dies Lager Beachtung. H die ebenso zäh wie Der Ehrenoorsitzend und begrüßte die ? treter der Regiert» Nachruf für Sanitä sitzende des Großd berg) das Wort zu, gendcs: Seit dem Bre: matorien in Betrie! torien in Deu Einwohner eines. 2 tung konnte noch n die Parteien nehn lischen und pi gesetzt. Der Kam; sich vielfach aus i denkern (?), die bi schrieben hatten. A jedoch die Fcuerbi Namen „Bund De Freidenkertum und die Freidenker, doc ziehen zwischen di seits sind wir auch satz ist, politische i religiöse und politi einer Feuerbcstattr Deutsche Hygienen! einer Reichszentral finanziellen Gcünd verfolgt. Als Fortschrit tag sich der Feuerbc die Statistik des T zur Bekämpfung d dagegen sclbstverst hoben, da er dar! Feuerbestattung er Recht!) die Gemc verneint mit deren Gemeinniitz Volksgemeinschaft ineinnützig nngeseh aber unaufhaltsam dies nur ein viel (Der Kampf geht c Aus dein foh Demmel aus Köl wir folgendes her, von Ripa „Wir l widerlegen. An d, lösten, scheint dies worden zu sein. Er sei kein Altkaihalik war. , sonst allseits gesch kommt äie Ihre Vor, schmecken, es ist clei ' P. Saisons« Die beruhm Dicbitsch, die im sei der selbstische Autor zum Vorw genommen. Zien durchaus rcalistisc stehen sollte, zur Konstellation uns Akte von üußers schick, die Abwan losophie dem Ral stehen in einem künstlerischer Hin gegeben, Erschein hämmern, die dir bereits Mythos, > zur Einigkeit sch bes Hochverrats. Wirkungskraft d- russ zur Samml, Das Albert auf diese Ausfüi seinem Orchester der Ouveriüre „1 die Notwendigke kann. Die Darst- zu geben, diesem rolle vorkommt, leicht iveil Histo- Barthel war L di« nötige Größe Seydlitz schus ein persönlicher Note kommqndierendei traf den aalglatt den Freiherrn ui de» kleineren R ncr, Münch, ! Stück sehr warm
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