Volltext Seite (XML)
Nummer ISS — 2S. Jahrgang krtchetnt 8 mal WSKtl. mit Muslr.MraUrbeilaeen »Heimat und Welt" und der Mnderbeilage.Frohmut", iowte den reklbktlaqe,, ,Lt. Benno-Blatt". .Ünterhalkmq und Willen". .Die Welt der Frau", ilerztltcher Natgeber". Da» gute Du»". ^Umrund. sLaii". Monatlicher Be»u«»vret» S Ml. etnlchl. BelieNaeld. ktiijelnummer 1« ^ Sonnabend, u. Eonnta„nummer »V 4. HauvtschrlltleUer, Le.«. Lese,Hk. Dresden. .. StchMe llolksseilu Freilag, den 13. Juni 1S3Ü VerlagSo::ti DreSde» «nzelaeupretsei Die laelvaltene Petit,eile »N 4. Familien, anzeiflen u.Stellenaeluche Die Pelitrellamezelle. M mm drei«. 1 FIlr An,einen 1»,kerbalb de» Perbie>iu„q?aebtcte; 4» 4 d!e Pet«troName,elIe1.!»«^. Brtetaeb.iwrs. Im Falle hüberer Bewalt erltlchl lede Vervlitchluna anl !>telern»a lowte Srsltllnnn t>. An,eigen. Attltrlae» n. veiltung d. Schadenerlatz, Slelchilllltcher Doll Frau, B„„aar<!, DreSde». «elchiiftSfteNe, Drnit».Vertag: <«erma»ta. Si^c». tNr Berlag und Dnickeret.FtltaleDreSden. Dresden.SI.I. Polterstrabe 17. FernrufslOIS. Postschecklonto Dresden S70». «anllonto Stadtftanl LreSven Nr ninin Für christliche Polilil, und Kullur tliedaktton der Lachnta,»» Vo!li>,r:>»un DreSdon-AUslad' I PoUerslrabr 17. Ferurn iM't' uno eiois. Mm Noch 2-6 Millionen arbeilslos Die Zahl -er Krisenunkeriliitzlen und -er Wohlsahrlserwerbslosen wächst Ernste Zahlen Berlin. 12. Juni. Die Belastung des Arbeitsinarktes und der Arbeitslosen versicherung hat in der Zeit vom 16. bis 31. Mai noch langsamer als in der ersten Hälfte des Monats abgenommen. Einen Rück gang In der Zahl der Hauptuntcrstühungsempsängcr in der Arbeitslosenversicherung um nichl ganz 80 600 — gegenüber 130 000 im vorigen Verichtsabschnitt — steht ein verstärkter Zuwachs der Krisenunterstützten um rund 10 000 gegenüber. Auch die Zahl der Arbeitsuchende» hat nur um rund 63 000 ab- gcno innen. Ai» 3t. Mai wurden i» der Arbeitslosenversicherung 1550 000, in der Krise„li»ters1iih»»g 333 33» Hnuplunter- stiihungsempfänger gezählt. A» verfügbaren Arbeitsuchenden waren Ende Mai bei den Arbeitsämtern »och rund 2 030 000 gemeldet. Hiervon müssen, nach Abzug der noch in gekündigter oder uiigeltüiidigter Stellung oder i» Notstandsarbeit Befind lichen. rund 2 037 000 als arbeitslos gelten. Der Unterschied dieser Zahl gegenüber de,» Vorjahr«, der Mitte Mai etwa l,2 Millionen betrug, Ist auf beinahe 1 200 000 angewachsen. Im Mai dos Jahres ist die Zahl derWohlfahrts- erwerbslosen, das Hecht derjenigen Erwerbslosen, die die Leistungen der Arbeitslosenversicherung nicht mehr oder noch ! nicht erhalten können und infolgedessen von der Gemeinde lausend unterstützt werden müssen, sta r k angcstiegcn. Am 31. Mai wurden, wie der Deutsche Städtetag mitteilt, in den Städten mit mehr als 25 000 Einwohnern, die zusammen 25 Millionen Einwohner haben, 350 000 Wohlsahriscrwerbslosc gr lausend unterstützt. Am 30, April sind dagegen 327 000 und am M 21. März 315 000 Wohlfahrtserwerbslose gezählt worden. Die ^ Zunahme im Mai beträgt 7 v. H. gegen den Vormonat. Aicher- dem wurden om 31. Mai noch 31 000 Arbeitslose, die die Leistungen der Arbeitslosenversicherung erholten, von der ge meindliche» Wohlfahrtspflege lausend zusätzlich unterstützt. Aus diesen Zahlen ist zu ersehe», das; trotz Abnahme der Arbeitslosen, die von der Reichsanstalt für Arbeitslosenversiche- Das preußische Warum einzeilig? Berlin, 12. Juni. Der Amtliche Preußische Pressedienst teil! mit: Der preu- tzische Minister des Innern hat am 11. Juni folgenden Erlös; an sämiliche preusstschen Polizeiveriualiüngen gerichtet: e > „Auf Grund des K 10 II, 17 des allgemeinen Landrechts ( » ivird zur Aufrechterhaltuiig der öisentlichcn Ruhe, Sicherheit ^ und Ordnung das össentlich« Tragen der sogeiiannlen Partei- unisormen der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei cinschliesilich ihrer Unter-, Hiljs- und Nebenorganisationen für den Bereich des Freistaates Preußen verboten. Zur U-nsorm gehören alle Gegenstände, oie dazu bestimmt oder geeignet sind, abweichend non der übrigen bürgerlichen Kleidung die Zusammengehörigkeit z» den genannten Organi sationen, insbesondere Sen sogenannte» Sturmabteilungen. Schutzstaffeln und der Hitlerjugend äußerlich zu bezeichnen, also auch Kleidung und Ausrüstungsstücke szum Beispiel Armbin den), die durch bestimmte Form, Farbe, Schnitt usw, ein Merk mal der genannten Organisationen darstellen. Ich ersuche alle Polizeibehörden das Verbot mit allen polizeilichen Mitteln, gegebenenfalls auch durch Androhung und Festsetzung von Zwangsstraseu, nachdrücklichsl durchzusühren, Gez, Dr, Waentig." * Das Verbot der »otiouolsozialijtischeu Uniform in Preu- tzc» ist an und sür sich zu begrüße». Wir bedauern aber, das; dieses Verbot nicht sür alle politischen Verbände ausgespro chen worden ist. Preußen hätte dem Beispiel Baperns folgen sollen, das das Uniformvelbot absichtlich ganz allgemein gehal ten hat, um jeden Vorwurf parteipolitischorientierler Einseitig keit von vornherein unmöglich zu machen. Dieser Vorwurs wird jetzt zweifellos gegen den preußischen Innenminister er beben werden. Wir hoffen, daß auch die sächsische Oiegierung sich bal- rung unterstützt werden, die Zahl der langscistig Erwerbslose» dauernd und recht erheblich im Steigen begriffen ist. Skegerwalds Gründe Düsseldorf, 12. Juni. Aus einer Tagung des große» Vorstandes des Gesamtver- baudes der christlichen Gewerkschaften führte Reichsarbeitsmiuister Dr. Stegerwald u. a. aus: Aus Verlautbarungen der letzten Tage geht hervor, dnß große Teile des deutsche» Volkes immer noch nicht sehen, wor um es gegenwärtig geht. Von der Markslabilisierung bis Ende 1025 mußten zur Rettung und Festigung de'' neuen Währung drakonische Steuern erhoben werden, teilweise auf Kosten der Snbstnnz, Im Hochsommer 1025 wurden die Steuer» uw 2tt Milliarden Mark gesenkt. Gegenwärtig befinde» wir uns in einer rückläufigen Wellpreisbewegung, Die deutsche Wirtschall zahlt 1030 für die aleiche vom AuAund cingesichrte Rohstost- weuge über eine Milliarde Mark weniger ol- 102b Was die Reichsrsgierung gegenwärtig vorschläfst, ist kein endgültiges steuerliches und siaatsorganisches So»ierl,ngsprvgro»i>n, Dieses kommt erst im Herbst. Die gegenwärtige Ausgabe ist die »in bedingte Sanierung des Reichskaushattes und der Arbeitslosen versicherung ohne Steuern, die Kapiialslucht beaünstigen, die die Produktion verteuern und preisvcrteuernd wirken. Ten Schiedsspruch für Nord west Hobe ich nir verbindlich erklärt, weil der Manteliorif von einem Teil der Gewerkschaste» imbegreiilicherweise zur Unrechte» Zeit gekün digt worden ist, weil der Schiedsspruch on d?» Tarnlöbnen nick! rüttelt, weil in einer Zeit, in der wirtscbabliche Stabilität dos Gebot der Stunde ist, in einer der wichtioslen Rokstoisindustrien ein tarifloser Zustand und damit die Geiahr örtlicher und un übersehbarer Kämpfe !m Interesse des Siaot-gansen verhindert werden wußte, weil die Unternehmer sich v->'pillchteien über die Kürzung der Akkordlohnsätze hinaus eine Senkuna der Eisenvreiie vorzunehwe». uud ick mir eigens die Kontra!!, über dos tatsächliche Ausmaß der Etteiwreis'enk-.iiw de .h Wi t s cha f! s lachve 1 ständiae v 0 rbeh 0 lten Hobe. Wenn iw Anschluß an die Erlediaunq de- Noungplone- Staat und Wirtschaft in Ordnung gebrockt werde'' solle», dann müssen alle Opssr bringen. Einer einseitige» V lnstnng de> Arbeiter müßte und würde ich wich auf sos aiiernachorückiichüe widerjetzeii. Uniform-VerLsZ digst mit der Frage des ttnijormverbales besaßt. Gerade im Hinblick auf die kommende Landtags,uahl linze eine solche Maßnahme im Interesse der Ausrechterhaltuug der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Oder glaub! mom doß eine solche Maßnahme die Besugnisse einer G'schöslssichrende» Regierung überschreite!? Der lhüringische Rechtsertt^unqsversuch Die thüringische Negierung Hut in Beantwortung aus die Klage des Neichsministers des Innern hinüchtlich der Empfeh lung der Schulgebete sich daraus beschränkt, auszuführen, daß die Gebet«.' eine parteipolitische Tendenz nicht verfolgen, und daß ihr Inhalt nicht geeignet sei, die Empsinduiigen Anders denkender zu verletzen, S>e begründet dies damit, daß der Wortlaut der Gebete keinen Schluß darüber Zulage, daß sie gegen bestimmte Volkslreije gereichtet seien, es komme lediglich auf den Wortlaut der Gebete au, die sür sich allein und losge löst von allem Beiwerk beurteilt werde» müßten. Dem gegenüber ist festzustclleu, daß die Gebete mit einem im Amtsblatt des thüringischen Ministeriums für Volksbildung unter dem 16, April 1030 veröffentlichten Erlaß „einpsohlen" worden sind, und daß aus dem Inhalt dieses Erlasses sich ohne jedem Zweifel ergibt, daß sich die Gebete gegen bestimmte Volkskreise richten. Nach dem amtlichen Bericht über die Ver handlungen des Hanshaltsauss husses des thüringischen Land tages heit Minister Dr, Frict erklärt, daß zu den in dem Empsehlilngse.Iaß genannte» „art- und volksfrcmden" Kräften die Juden zu rechnen seien. Gegenüber dieser authentischen Auslegung der Gebete durch den thiilingischen Volksbildungs- Minister selbst kann dem in der Klagebeaniworlnng vertretenen Standpunkt der thüringischen R icrung Uber Sin» uud Inhalt der Gebete keine-Bedeutung zuton,menH. Die sogenannte „Empsehlung" hat übrigens de» Charakter einer obrigkeitlichen Behördenanordnung dadurch erhalten, daß ihr letzter Absatz folgendes bestimmt: „Von de» Schulräten und Leiter» der höheren »ud Mittel schulen erwarte ich zu gegebener Zeit Bericht, in wietveit unse rem Wßnsche entsprochen morde» ist, und wo Schwierigkeiten entstanden sind." Sondersleuer? Die Reichshitje der Fes?beso!de1en, Sleqerivali» und die anderen Ter Beschlus; des Reichs-Kabinetts, durch eins R e i ch s h i l s e der F e st b e s o l d e t s n einen Teil des bei der Reichsanstalt sür Arbeitslosenversicherung en<". standenen Defizits zu decken, hat weite Kreise des Bal- l;es in starke Bewegung gebracht. Tie oraanst'ierie Arbei terschaft begrüßt diesen Beschluß ais Erfüllung einer seit langem erhobenen Forderung. Beamte und Ano/stellie aber, die diese Reichshilfe in erster Linie auszuwäugen hatten, Klagen über ungerechte Sonderbesieuerung Er hagelt Praleste. Und insbesondere richieu sich diese Pro teste gegen das Zentrum. Man betrachtet in B-e.rm- tenkreisen vielfach den RBchsarbeil-minmer Steaerwttd als den Baker des Gedankens der Reich'-Hille. Und be schuldigt das Zentrum, das; es einteilig Arbeste'w-. mache, aber „sür die Beamten nichts übtzz hi'w" I-ie Urteile werden van h.er farblose» Preise mehr o>'e: Zün der eitrig unterstützt. Es genügen oder we:-' .- A'., w, um dorgulege». wie völlig verkehrt all weie A , u. -.m sind. Ter (üednlibe des „Ralopsers". das mau setzt Reichs Hilfe" gelaust hat, ist schon in dein unter sagialdemakratischer Führung stehenden Kabinett Müller nufgetaucht. Er ist von s 0 ; ia! de m 0 Ir r a 1 > s ch s r Sette zuerst in die Debatte geivoriea worden, bot aber innerhalb der an der damaligen Regierung beteiligten Parleien rasch Freunde gesunden. Be'ondcrs ein Peil der d e m 0 st r a l i 1'ch e n Presse, das „Berliner Tage» blatt" an der Spitze, haben damals den Eedanhen des Rota Piers energisch verteidigt. Tie Befürworter des Rotoviers trugen domals etwa iolreude bP-ü,ig,> »xi,-- irüh ist ein großer Teil der Festdemldttten auch »ich! in glänzender Loge. Aber iis habt'» ibr ('tti!,p;„, me», vor allem haben die Beamten dm den Poitiions- ansprneb die Aussicht auf eia vor den arbbst-» -argen oesicheries Atter. Ans der anderen Sr,^- st-i-r große Gruppe der Erwerbslosen in äußerster Rot. bann kratz aller Arbeilsmilligheit keine Md.-ststbkeä imrist!'"'! -her Eristenz, finden. D'Aen Menschen ;u betten, so i.'lae-steil die Beiürivarster des Ralopsers. ist geradezu Um ,m- 1- liiche Pflicht derjenigen, die tti dieser unsiche>e:- -a.-r- hättittSinäßig die araßte S:cb"'U'na de- Tasem-. mä, zu. - - Gegen das Rotopier bat sich damal- beka">u3-u -s; ."'stster Linie die T e n l 1 ch e B a l k s p a r t e i ae "znoet. Aber auch in der Volksvartei haben sieb die R.'e a ut zen allmählich gewandelt. Ter j e tz i a e E n t n> » r k. Grund dessen das Kabinett die Rettbsstttie beschio'''en oat. stammt van 'dem Finan'.minister Tr A? aide u l> a a - r. der bekanntlich der Deutschen Bolksparlc: aiigehörst. Bei Betrachtiing dieser tuibesttillenen Tat'ae! ?n »ins; jeder Mensch, der im Besitz seiner gesunden ttiuj Sinne ist, erkennen, wie unberechtigt es ist ms- aerechnet das Zentrum ,;um Sünoenback ttir da- 'Aal- opfer zu mache» Zu diesem Febl'chluß, baben ,'gvei ?ol° sacken gesichrt: Einmal, dos; der Kanzler, unler dem aas Rotapfer beschlossen worden ist, de:-»: Zculrum angeborl, und das; zweitens Herr Sieger iv a l d A'inister in Le iem Kabinett ist, der nicht als Freu,,!'' de;- Beamte- a lt. Es gibt nun sogar Leule die es dem Zentrum schon als scindlichen Akt gegen die Beamten anrechnen, o.;ß es Slegerivald als Minister präsentiert bai. Simen Logikern darf dach entgeaengebalten werden, daß. m'.en dem aus der Arbeiterschaft bervargeaanaeueu Riitiistec Stegerwald zwei ans der Beamienschas! bzrvorzz'an- gene Attnister — v. Gnerard und Tr Wi'stlt van, Zen trum in das Kabinett Brüning eittwnd' n .de» sind. Haben die Beamien es seba» vallsiändlg veraessen. das; ei» Zentriimsmann. Tr. Käbler, es gemesen ist. der den jalwelangeu Bersprechnngen »»derer Finan'.minttier end lich die Tat in der Erhöhung der Beantteiigehätter hat folgen lassen? Aber freilich, diese Gehaltserhöhung wurde damals van vielen als zu gering einvsunden und deshalb gar »ach dem Zentrum zum Bonvurs gemacht! Aber die Beamte», die im Zentrum die Wurzel alles Nebels sehen, mäae» dach einmal die Partei nennen, die prakiisch mehr sür sie geleistel hat. Rielst dnrch schöne Versprechungen, müden-, durch die Tal! Wer aber »ur »a h Warte» urteilt, mit dem ist jede politische Zwiesprache vergeblich. Das Zentrum wird sieh auch m der Frage der Reichshilse »ur vvu dem Grundsatz de 1 Ge : echt >g- keit und van dem Willen zum Dien» am Staate letten lassen, die sle'.s sür die Entschlüsse der Zentrums-