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Das kleine Revirement psvNwlogisckie Zugeständnis an die Meittaüt.it der fugend wird z»m Unscgen, wenn die polnisch extremen Jugend organisationen sich an ihren Uniformen und Abzeichen er kennen. auf einander losgeben. blutige Ansschrcilnngcn be gehen und nicht nur sich selbst, sondern noch viel mehr das Leben friedlicher Bürger in ernste Gefahr bringen. Wenn es nicht anders geht, dann sollte der Staat auch vor dem kehlen Mittel nicht zuriütscbrecken. die Uni formen u n d A bleichen für p o l i l i s ch e P e r b ä n d e g l a t t zu untersage n. Tenn es kommt nicht daraus an, daß inan irgendeiner Seiittmcittalität znli.be einen Zustand bestehen iaht, der öfseniliche Ge-ahren in sich birgt. Es kommt darauf an. das; wir uns schütze». ganz abgesehen da von. daß die llnisorm den Organen überlassen bleiben sollte, denen sie infolge üues am lichen Charakters zusteht. Die Ausartung, die wir nach dieser Richtung hin erleben, ist eine unerfreuliche Ersch-iuung der Nachkriegszeit. Lethen Endes aber bleibt auch diese ganze Franc ->>>ie «frage unseres politischen Lebens überhaupt. Wenn ein sogenannter nationalsozialistischer Führer, als den öch der Neichstaasabgeordnele Goebbels ansgibt, selbst vor der Person des Reichspräsidenten nicht halt macht, und wenn lowobl die Rational!'zialiiten wie d e Kommünisten «lies da,?n sehen. r:m uns geacucinander z» verheben, dann in die Erklärung dafür da, das; von diesen Rüpeleien bis zum politischen Rowdntum nur ein Schrttt ist. Und diese Rn'.zänge sind wiederum nur das äußere Zeichen da:.'r, wie weit die politisthe Perwil icrung in bcirininite Kreise «..lsercs Palis bereits cingedrungen ist, und wie not wendig es ist, alle A b w e h r m a ß n a h m e n z u 1 r e i i e n , die dieser Perivildernng Einhalt tun. Ein Slvoeli an die ertremen Parteien hat leinen Zweck. Die können ibre Gesihuile nur durch di: Auipeuschung der A.'r.üen mache». Aber cs üt crsorderlich, das; die ruhigen und besonnenen Cleinenlc alles tun, nur die jgäemalgche Irresährung der Rkalsen zu enthüllen und um die eigenen Reihen zu uallen und zu iräUigen, damit die Extreme. die ja nur d e reiruche.s.liche "koliage unseres T-alkes ai!snui;cn und irr ihre verbrecherischen Zwecke niisjbrauchen. in ihre Ecbranien zuiückgeo-iesea werden. Die raniend e n I ü n g I i ii g e aber m P s s c n ein sür alle m a l von der Straße v e r s ck io indcn ! Moskaus Verrrauensmärmer Dresden, 4. Juni. Für die Landtag,sivahl ivarten auch die K o ni m n n i st e n diesmal m>! einer Landesliste auf. An der Spitze mnrschicri der bisiierige Fraktionsvorsitzende Renner. Dann folgen Ar!>ciiec 'Kieilenbocn Leipzig. Iran 9!isck,w>tz Ehemnilz, Berg orbciler Alclillnn» Zlchocken, Liege! Dresden, Terlilnrveitcrin Groll Planen. Aletnllarbc >ier Ricilzig Hirschfelde, Lindermann Eheuiniß. Köchin Karner Dresden. Herrmann-Leipzig. Schnei- tcr Eranendors, Angestellter Wchner Dresden, usw. Aliederauigeslellk worden sind also Rennee, Frau tlüsch witz, Lieget, Linderinann, Hcrrmann und Schneider. Bor Nlos- tio.u iaiiden aber kenie Gnade Opitz, sfr!. Glotzer, Lange, Mid den>tceu »ad Schwarz, während LRessler an 14. aussichtslose Etcüe gej- zl wurde. — Bei keiner Partei ist der Wechsel untec den ckbgcordneien so grosz roie liei den Kommunisten! Barl! der bekannten Ablehnung des Angebots der k a IN- w u n i ii i s üi enOppositi a n durch die KPD teilt jene nun wclir im! daz sie eigene Kandidaten für die Laudlagswahl cmih.ll u ivecue Die LanSesU^s der Detttschkralionalen Pie Deuts ch » alio » al e !U o I k s p a r l e i Im! be- schlrsscn, sur die Landlagsioahl eine Laudeslisle auszusrellen. An den eisien Steilen siehe» folgende Herren! Prof Tr. Sie ger! Chemnitz, Syndikus Tägel Eoßmaiinsdorf, General o D. .K a den- Leipzig. Kaufmann F r i tz sche - Dresden, Brrgdlrelilor a. D. Tr. Echardt - Zivlcliau, Lehrer Grell- v> a n n Tiiibiaau. Lberbürgermeislcr Lehmann-Plauen und Pros Tr Wagner- Rochlitz. Dem allen Landlag haben anoehörl L-egcrt, Kodein Frilzsche. Eeliardl und Wagner, einem früheren Landtag Giellmann. Ter Fraktionsoncsiizeiide Dr. Eberle hol aus Wiederwahl verzichtet. Dr. Krclschmar und Fra» 2U>ltninn» sj>,d „ich, wioderausgcstellt worden. Leipzig. 4. Juni. Für die B a ! !> s r e ch l - P a r 1 c i kandidieren für die bevorstehende Laudlagswahl im Wahlkreis Leipzig: Dr. Wall- ncr. Amlsoerichlsral, Stadtverordneter, Berbandsvorsitzcnder; L (Z. Boehine, Hosrnt. Berlagsbuctiliändler; !. Schmidt, Ge- werbesllidicmnl. Sladtverardneler in illannhof. — Im Wahl kreis Cliemii'lz Zwictiau Plauen: l. Friedrich Plack, Plauen, Kausinann, Laudiagsabgeordneler: 2. B. Kühn, Lehrer, Stadl- veiordwiee in Elicuinitz. — Im Walillcreis Dresden kandi- dicien t Dr. Lünne, Rechtsanwalt, Dresden; 2. Boehme, Guts- bcsilzr bei '.Reihen Verdient hohe Strafen Mrlin, 4. Juni. sin der Nacht vom 20. aus den RI. Dezember 1020 war cs in oc> Geulüzer Slrahe zu Zusaninienslöhen zwischen National- sozmbUcn uns Koininunisten gekommen, wobei vier Arbeiter durch Rr vor verschösse verlelzt wurde». Das Berliner Schwur gericht verurie:l!e ani Tieis-lag drei Nationalsozialisten zu je drei Zähren e chs Vl o n n t c n Gefängnis wegen Landiriedc». drucks, drei weitere Angeklagte erhielten vier Monate Gesungnis mit Bewährungsfrist. Als die drei National- soz.alislcn. die sich in Halt befinden, in ihre Zellen zurück- gcüihr! werden sollt.ui. brache» sie in stürmische Heil-Hitler- Rnse ans. Da sich auch Kvnnnunislcn im Saal befanden, ent wickelte sich ein Tumult, wobei es zu schwere» Zusammenstöszen zwischen Naüonalsozmlisten und Konimnnisten kam. Die Poli zei schrill sosort ein und nahm eine Anzahl Verhüllungen vor. * Z» der uorddcutschen Werstindustric sind die am Diens tag geiuhrtcn Verhandlungen zwischen de» Arbeitgebern und SIrbeiInchniern wegen der Ernerierung des am M. Juni ab- lauicndcn Tarisverjiagcs ergebnislos verlausen. * Alc> Zolge,, der Calmettc-^iilterung sind in Lübeck zwei weitere Todesfälle eingelreten. Tamil steigt die Zahl der Todesopfer auf 28. * Ter deutsche Pilot der Kanadischen Handclsfluggcsell- lelms!. Paul Garten, der im Kriege der Richthofen-Zagd- nasfc! angchmte, verunalnckle in Port Arthur lLntario) bei »er Landung seiner Piujchine tödlich. Mamers Adschsed Das seit Monaten erwartete sogenannte kleine Revirementim deutschen diplomatischen Dienst ist nun Wirklichkeit geworden. Dadurch werden drei der wichtigsten diplomatische» Posten neu beseht, während vo» ander weitigen Peränderungen vorläufig Abstand genommen wird. Den äußeren Anlast zu diesem Diplomatenschub bildeten bekanntlich die Rücktrittsabsichten des deutschen Botschafters in London, D r. S t h a m e r, der seit un gefähr einem Jahrzehnt Deutschland in London vertritt. S.chamcr hat ani seinem Londoner Posten die ganze an dramatischen Zwischenfällen reiche Geschichte der deutschen Nachkriegspolitik miterlebt und bei verschiedenen Gelegen heiten, als in London die Entscheidung über Deutschlands Schicksal fiel, verantwortungsvollste Arbeit geleistet. Als vor zwei Zehren infolge des englisch-französischen Flotten- kompromisses eine Verstimmung zwischen Berlin und London eintrat, sind ihm gewisse Vorwürfe nicht erspart geblieben, die weniger auf ihn, als auf das Auswärtige Amt gemünzt werden mustten. Die Charaktereigenschaften des echte» Hanseaten, Zähigkeit und äußere Reserviertheit, befähigten ihn zu einer Rolle, welche für den Botschafter eines besiegten Landes in der Zeit schwerster seelischer und wirtschaftlicher Bedrückung Deutschlands ein ollicium nobile war. Cs ist ihm in den langen Jahren seines Aufenthaltes in London in seltenem Maste gelungen, sich persönliche Spmpathieir in führenden Kreisen zu verschaffen, und vor allem am Hose von St. James, der auch heute noch einen Mittelpunkt der Geistigkeit und Politik bildet, besaßen er und seine Gattin ein hohes Pertrauenskonto. Wir be dauern es aufrichtig, das, Sthamcr uuu doch, seinem lange aeäußerien Wunsche entsprechend, angesichts seines hohen Alters — er steht im 7ö. Lebensjahre — die Bürde des Amtes auf jüngere Schultern legt. Wir müssen abwarten, ob es dem neuen deutschen Bot schafter in London, von Neurath, in gleichem Maße gelinge» wird, sich in einem Lande politisch durchzuseßen, das in mancher Hinsicht der Gegenpol der faschistischen At- mospäre ist. Neurath verkörpert die guten alten Tradi tionen preußische» Berufsdiplomatentums, und er hat es aus seinem römischen Posten in den ackt Jahren seines Wie Ser Völkerbund arberlek Kattowih, I. Juni. Ter Deutsche Nolksbund hat hier unter dem Vorsitz seines Präsidenten, Dr. Prinz von Plesj, seine Eeneralversamm- tiing abgehalten. Zn seinem einleitenden Referat ging der Präsident zunächst aus die wichtigsten Ereignisse der deutschen Minderheit im vergangenen Jahre und im besonderen auf den Freispruch des Geschäftsführers des Deutschen Volksbundes. Utitz, ein. Durch Verbreitung falscher Gerüchte über den Deutschen Volksbund im Auslände und durch die Verhaftung von tlUl; habe man international das Terrain für die als letztes Ziel vvrschweüende völlige Auslösung des Deutschen Volksbundes vorbereiten wollen. Dieser Angriff sei von Ulitz ausgefangcn und abgemehrt worden. Erst in diesem Zusammcn- hmig werde klar, wie groß die Verantwortung war, die wäh rend des großen Prozesses aus tllilz gelastet habe. Aehnlich wie im UUlz-Prozcß lagen die Dinge im Prozeß Dudck, der durch den Ausgang des Uliß-Prozcsscs völlig zusammengefallen sei. Lie deutsche Bevölkerung hasse, daß damit die politischen Pro zesse gegen ihre Führer ihr Ende erreicht haben und daß inan cs auch in Zukunft unterlassen werde, der öffentlichen Meinung der Welt Sand in die Augen zu streuen. In seinen weiteren Ausführungen gedachte der Präsident auch des verstorbenen Neichsliußenministers Dr. Stresemcmn, in dem die nationalen Minderheiten ihren wärmsten Fürsprecher im Völkerbünde ver loren hätten. Auch dem Präsidenten der Gemischten Kom mission für Obcrschlcsien, Lalondcr, dankte der Redner in diesem Zusammenhänge für seine Objcktiviüt und Einsicht. Im weiteren Verlauf der Generalversammlung erstattete Schulrat a. D. Äbg. Dudck einen Bericht über die öffentlichen und privaten deutschen Volks- und Mittelschulen. Er wies dabei im besonderen auf die Ausnul; ung der Oppelner Vorfälle sllr die Agitation gegen die dcuischcn Schulen hin. — Im weiteren Jahresbericht der cinzclncn Abteilungen des Deutschen Volksbundes gab der Geschäftsführer Ulitz einen zu sammenfassenden Rück- und Ausblick aus die Arbeit des Dcut- srhc» Volkskunde--. Der Deutsche Voltsbuud habe sich im letzten Jahre wieder konsolidiert, wenn auch die allgemeine Zahl der Mitglieder noch nicht feststehe, so könne man mit schätzungsweise 30 000 Einzelmitgliedern rechnen. Er wies sodann auf die Er folge des Deutschen Volksbundes hinsichtlich der Verteidigung des Vcschwcrdcvcrfahrens und der Schulanmeldung hin. In der Zelt vom 1. April 1929 bis 31. März 1930 seien vom Deut schen Volksbund auf Grund der Genfer Konvention 571 Be schwerde» erhoben worden, von denen 20 erledigt seien; un erledigt seien noch 204, während der Rest zurückgcnommen wurde. Eine große Sorge bereite dem Deutschen Volksbunde die beruf liche Unterbringung des deutschen Nachwuchses. Der Ausbau guter privater Volksschulen sei zu fordern, da der Besuch höherer Schulen heute nicht mehr so aussichtsreich sei wie früher. Wegen der Unterbringung der Schulentlassenen habe sich der Volksbund bereits mit anderen deutschen Stellen in Polen in Verbindung gesetzt. Es soll eine deutsche Zentralberufsbcratung für ganz Polen geschaffen werden. Die deutsche Minderheit dürfe sich, wenn sie ihre Kinder unterbringen wolle, nicht auf Obcrschlesien allein beschränken. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß das nächste Jahr bereits Auswirkungen dieser Bestrebungen zeigen werde. Auf die Aufgaben des Volksbundes eingehend, erklärte Ulitz, daß d e r D u n d n icht S e l bst zwe ck sei; er habe nur die einzige Aufgabe, dein Deutschtum zu dienen nach bestem Ge wissen und nach beste» Kräften.; Im Volksbunde seien alle gleich als Deutsche. Der Volksbund könne und dürfe niemals nach der Parteizugehörigkeit oder dem religiösen und konfessionellen Bekenntnis seinrr^Mitglieder fragen^Für thn^komme nur Pas klare Bekenntnis zum Deutschtum» ln''Drage. ' in uzen niai res in hohem Maße verstanden, persönlichen Kontakt mit den obersten Spitzen der Negierung zu ge winnen. Die Ueberbrückung so mancher Differenzen, die infolge der Eigenart des faschistischen Regimes und der Richtung deutscher Außenpolitik zwischen Nom und Berlin entstanden sind, ist zweifellos sein AZerk. Es hat daher bei dem Bekanntivcrden des geplanten Revirements in Deutschland nicht an Stimmen gefehlt, die gegen die Ein ziehung eines oeuischcn Aktivpostens in der gerade jetzt für uns so wichtigen Metropole des Südostens Stellung nahmen, ll-ewiß weisen die außenpolitischen Konzeptionen zwischen Nom und London gewisse Aehnlichkeiten auf, aber der Londoner Horizont ist doch in viel höherem Grade kommerziell untz ozeanisch orientiert, als das in Vorkriegsbegrizfe stark befangene faschistische Rom. Die Wichtigkeit des künftigen Verhältnisses Deutschlands zu einem mit Amerika geeinten England und die künftigen Wege seiner Weltpolitik machen die Ernennung des neuen Londoner Botschafters für uns zu einem außenpolitischen Ereignis, das die Schwere der Verantwortlichkeit in sich selber trägt. Herr von Schubert ist unter den von dem jetzigen Revirement betroffenen Herren wohl die bekannteste und umstrittenste Erscheinung. Er hat in der langen Zeit seiner Tätigkeit als Staatssekretär wiederholt den durch Krank heit oder Reisen verhinderten Außenminister vertreten und in Genf und in Madrid Fragen des Deutschtums und der deutschen Minderheiten, sowie Abrüstungsangelegenheiten in der Debatte gegen die Vertreter der anderen Nats- müchte durchkümpfen müssen. Nicht immer hat er bei diesen Gelegenheiten die erforderliche Schlagfertigkeit und Energie bewiesen, die weiteste deutsche Kreise vom Vertreter der Regierung in Lebensfragen erwarten durften. Wir er warten, daß Herr von Schubert, der bereits früher diplo matische Posten mit Erfolg versehen hat, sich in dem engeren diplomatischen Nahmen, der nicht unter dem Drucke der Publizität steht, seine positiven Fähigkeiten besser auswerten kann, und daß es ihm gelingen wird, auf dem so wichtigen Posten in Nom im Interesse des Deutschtums zu wirken. Seine große Welt- und Menschenkenntnis werden ihn hoffentlich davor bewahren, im faschistischen Rom Gedankengnngen zu huldigen, welche in der Wilhelm- strnße in früheren Jnhie» vo» gewisser Seite aus gefördert worden sind. Anschluß -er Mohammedaner Bombays an -ie Gandhibewequng London, 4. Juni. I» Bombay vewnsialictcn gestern abend Mohammedaner eine Sympathiekundgebung für die Gandhibewegung. Ein Zug vo» 1L? Kilometer Länge bewegte sich durch die Straßen. Schließlich wurde eine Einschließung angenommen, in der das Einveistänöms mit dem Programm des indischen National- Kongresses ausgesprochen wird. Tie Einschließung fordert die Mohammedaner Indiens auf, sich an der Bewegung des bürger lichen Ungehorsams und des Boykotts brilisckpir Guter zu be teiligen und gibt der Ucberzcngnng Ausdruck, daß kein Mohammedaner sich an der Konferenz am Runden Tisch be teiligen werde, solange der indische Ncttionglkangrcß und der mohammedgnische Rat. Indiens nicht darin vertreten seien. „Kurs Azoren" Standortmcldung des „Gras Zeppelin". Friedrichshafcn, 4. Juni. In einem um 5 Uhr früh beim Luftschiffbau eiugegangcnen Funkspruch von Bord des „Graf Zeppelin", wurde der Standort wie folgt gemeldet: 38 Krad. Nord, 39,30 Grad West, 70 Seemeilen Geschwmdigheit, Kurs Azoren. Ein Kali-Schachk in Flammen Mühlhausen i. Th-, 4. Juni. In dem Schachte Menteroda der Gewerkschaft Volkenroda ereignete sich am Montag in 1020 Meter Tiefe eine Gasexplosion, durch die der Schacht in Brand gesetzt wurde. Seit Herbst v. I. hatte man wohl Gase bemerkt, ohne daß man den eigentlichen Herd finden konnte. Als am Montag eine Kommission, ein Betriebssichrer, ein Bergasscssor und ein Laborant, zu Untersuchungen in den Kali-Schacht einfuhr, geschah das Unglück. Die drei Leute werden vermißt. Eine Belegschaft von 28 Mann konnte sich durch einen Nachbar-Schacht retten. Die sosort eingeleiteten Rcttiingsiiiaßnahinen waren bisher ohne Erfolg. Es ist eine Seltenheit, daß sich ln einem Knliberg-Schacht derartige Gase entwickeln. Man vermutet, daß die Ursache dadurch hcroor- gerusen wurde, daß durch die Reibung des eingepnmptei, Saverstosses und der ausströmenden Gase eine Explosion ent stände,, ist. * Im Kiaiignan-Arscnal in Schanghai creignclc sich^ am Dienstag beim Verlade» von Artillerie-Munition eine' schwere Explosion. Sechs Personen wurden gelötet, 40 bis 50^ verletzt, mehrere von ihnen schwer. * 13 mit Messern bewaffnete Insassen des staatlichen Krankenhauses in Detroit lUSA.) sür gemeingesährliche Geisteskranke gelang cs zu entkommen. Die Farmer durch suche», mit Gewehren bewaffnet, die Büsche und Wälder. Zwei Flüchtlinge sind bisher gesoßt morden. * Wegen Blutschande zn lebenslänglicher Zwangsarbeit ver urteilt. Eine gerechte Strafe verhängte am Montag das Schwiirgericht der Seine über einen der Blutschande angcklagten 34jährigen Arbeiter, der bereits verschiedentlich wegen Sittlichkeitsvcrbrcchens vorbestraft war. Der Angeklagte hatte sich an seinem Kinde, einem kaum 2tt>jährigen Mädchen, vergangen. Nachdem die gerichtsärztliche Untersuchung die volle Verantwortlichkeit des Angeklagten ergebe» hatte, verurteilte ihn das Schwurgericht zu lebenslänglicher Zwangs arbeit. Wekkerderlchl -er Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichteu. Meist schwache Winde hauptsächlich aus östlichen Richtungen. Heiter. Nach etivas kühler Nacht, tagsüber starke Erwarmung. Alitz gibt Rechenschaft