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Tragisches Forscherschickfal Die Leichen des Polarforschers Andres und seiner Begleiter gefunden RlirkIrM Keyes Berlin, 23. August. Vom Reichswehrministerium wird jetzt auch offiziell zu gegeben, daß der Chef der Heeresleitung Generaloberst Heye aus dem Heeresdienst ausscheiden wird. Das Reichswehrministerium teilt zu diesem Wechsel in der Heeresleitung folgendes mit: Wie schon vor zwei Tagen erklärt wurde, ist zum 1. Oktober d. I. keine Veränderung in der Leitung der Reichswehr vor gesehen. Auch liegt kein Riicktrittsgesnch des Chefs der Heeres leitung vor. Dagegen ist r i ch t i g, dah Generaloberst Heye den Wunsch geäußert hat, nicht mehr allzu lange Zeit im Amte zu bleiben. Die letzte Entscheidung hierüber ist aber noch nicht getroffen. Die Gründe des Generals Heye sind nur persönlicher, keinesfalls aber politischer Natur. Wenn jetzt Versuche gemacht werden, durch Einwirkung auf ihre Persona lien die Reichswehr in die Parteipolitik hineinzuziehen, so wird sich der Reichspräsident diesen Versuchen nach wie vor ent schieden entgegenstellen. Reichswehrminister und Reichspräsident bieten die Gewähr dafür, daß die Führerstellen in der Reichs- wehr nur nach militärischen, nicht nach politi- schen Gesichtspunkten besetzt werden. Die Oessentlichkeit selbst hat ja auch ein Interesse daran, daß die Reichswehr aus der Parteipolitik herausgelassen wird. nen das anbaut, wozu er fähig ist. Es kommt nicht darauf an, ob man die Eartenerzeugnisse auf dem Markt billiger Laben kann als im eigenen Garten, solange man kein Geld hat sie überhaupt zu kaufen, aber Zeit, sie sich selbst zu ziehen. Es kommt nicht darauf an, wegen unserer Arbeits losigkeit eine beschränkte Anzahl tadelloser Wohnungen mit lOÜjähriger Lebensdauer zu bauen, sondern es kommt dar aus an, möglichst vielen Familien Land zu geben, auf dem sie sich beschäftigen, das sie schließlich auch mit Wohnlauben und Dauerhäusern bebauen können. Es ist zwar nicht möglich, allen damit zu helfen, aber vielen, und gerade den Besten. Es find noch Millionen in Deutschland, die arbeiten wollen, aufsteigen wollen, viel junge Menschen, die eine gesunde Ehe wollen, wenn sie nur Land und Wohnung hätten neben ihrer unsicheren Be schäftigung. Das schlimmste an der Arbeitslosigkeit ist neben der materiellen geschmälerten Existenz der see lische Druck der Beschäftigungslosigkeit. Notstandsarbeiten sind ein Ausweg aber kein Bolksziel. Staatsaufträge bessern die Struktur der Wirtschaft nicht. Wir müssen zurück zum Boden, das ist der Weg zum Wiederaufstieg! Hieraus ergibt sich folgendes Programm: Die Gemeinden haben die Aufgabe in ihren ländlichen Außengebieten im Zusammenhang mit ihrem Kesamtsiedluugsplnn, Flächen für diese halbländliche Siedlung auszuweiscn. Die Ge meinden müssen verpflichtet werden, wenigstens einen be stimmten Mindestteil ihrer Hauszinssteuer für diese Art der Siedlung zu verwenden. Es gibt für die Gemeinden kein sichereres Mittel, ihre sozialen Lasten zu senken und ihren Grundbesitz und ihre Sparkasienbestände nutzbar zu machen, als die halblündliche Kleinsiedlung. Die landwirtschaftlichen Organisatio nen haben Gelegenheit, in Zusammenarbeit mit den Ge meinden die Umstellung der Vodenwirtschaft zum eigenen Nutzen selbst zu fördern. Landwirtschaft und Gartenbau find die wichtigsten Lieferanten der Kleinsiedlungsbewe gung, stellen ihre wichtigsten Führer, und haben in den 2. und 3. Bauernsöhnen ihre besten Anwärter. Die In dustrie bekommt den Weg zur Rationalisierung frei, denn Kurzarbeit ist für den Kleinsiedler keine Härte mehr. Es ist daher berechtigt, wenn die Industrie soweit wie möglich die Ansicdlungsarbeit noch unterstützt. Nur durch die Ankurbelung des Arbeitswillens und aller freien Bolkskräfte kommen wir dem gesunden sozialen Ziele näher, statt Arbeitslosenunterstützung jedem das Recht auf Arbeit und Lebensunterhalt zu geben, das ihm die Ver fassung verspricht. Das ermöglicht aber die halbländliche Kleinsiedlung. Für die Gewerkschaften und an dere Berufsoertretungen erwächst die Aufgabe, ihre Orga nisation in den Dienst der richtigen Auswahl und Gruppierung der Siedler zu stellen und ihren Angehörigen, die siedeln wollen, gegen entsprechende Sicherheiten finanziell beizustehen. Nichts kann in den heutigen Notzeiten die Gewerkschaften so volkstümlich machen und ihnen so dankbare Aufgaben stellen, wie die Förderung der Kleinsiedlung unter ihren Mitgliedern. Für die öffentlichen Geldgeber, Sozial-Bersiche- rungsanstaltcn, Landesarbeitsämter. Sparkassen der Ge meinden und Kreise usw. erwächst die Aufgabe, in erster Linie die halblündliche Kleinsiedlung gegen entsprechende Sicherheit zu unterstützen. Volksbesitz ist der sicherste Besitz und Hebung der Volks kraft und Arbeitsfreude die sicherste Kapitalanlage. Das wußte schon der alte Rotschild, der, ehe er den Fürsten Geld gab, ihr Land bereiste und sich das Volk ansay. Dix Religionsgemeinschaften jeder Richtung oder Vereine, die dem geistigen Wiederaufbau einer gesunden Volkskultur dienen wollen, haben die Aufgabe, das große Ziel eines sozialen Siedlungswerkes in die Massen zu tragen und sich auch gemeinschaftsbildend, gruppenbildend, ausgleichcud, ermutigend und helfend in Verbindung mit der Zentralstelle daran zu beteiligen. Die Siedlungs- beweguug wird eine G e i st e s b c w e g u n g sein, oder sie wird nicht sein. Das Deutschtum wird im O st e n verloren oder gewonnen. Die Ostsiedlung des Mittelalters war nur zum Teil Vcrwaltungsarbeit und wirtschaftliche Rechenaufgabe, sie war im Wesen freie Volksbewegung mit religiösem Einschlag, eine hofsnungs- und Willensstärke Schaffung deutschen Lebensraumcs. Es kann auch heute nicht anders sein. Die bestehenden gemeinnützigen Organisationen, Siedlungs gesellschaften, Wohnungsfllrsorgcgesellschasten, Baugenossen schaften usw. haben die Aufgabe, sich, soweit notwendig, auf die halbländliche Kleinsiedlung umzustellen und ihre Mittel, wie ihre Grundstücke, soweit sie geeignet sind, in '' Fühlung mit den Landesplauungsstellen, den Negierungen usw. nach genau auszuarbeitenden Oraanisationsolänen in ven Dienst der Sache zu stellen. Alle diese leistungsfähigen Gebilde können in einer straffen Organisation deutschen Wiederaufbaues nur gewinnen. Vor Auswüchsen und Enttäuschungen darf man nicht zuriickschrcckcn. Mancher wird auf der Strecke liegen blei ben. Sich seiner anzunehmcn ist Aufgabe anderer Organi sationen. Die Eesamtorganisation sollte beweglichen pri vaten Charakters sein, aber in engster Fübluna mit den . Oslo, 22. August. Von einer norwegischen wissenschaftlichen Expedition ist auf White Island im Franz-Iosephsland die Leiche des schwe dischen Ingenieurs Andrö gefunden worden, der im Jahre 18!I7 mit zwei Begleitern auf Spitzbergen in einem Luftballon aufstieg, um den Nordpol zu erreichen und seither verschollen war. Zu der Auffindung werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Das Lager, in dem die Leiche des seit 1897 vermiß ten Nordpolsorschers Andres gefunden wurde, ist am 6. August von der von dem norwegischen Geologen Dr. H o r n aeleiteten arktischen Expedition an der Südwestküste von Whire Island entdeckt worden. Das Lager befand sich etwa 150 Meter von der Küste entfernt. Man fand ein Boot und einen Schlitten und in deni Boote die anscheinenden Ueberreste eines mensch lichen Skeletts. Auch das Logbuch und einige Aus rüst u n g s g e g e n st ci n de, die die Aufschrift „Andröes Polarexpedition 1800" trugen, wurden aufgefunden. Wenige Meter entfernt von dem Boot lag die Leiche An dröes ganz im Eis eingefroren, aber nur von einer dünnen Eisschicht bedeckt. Sie war völlig bekleidet und gut erhalten. In den Taschen fand man Andröes Tagebuch und neben anderen Gegenständen auch einen Schrittzähler. Nicht weit von Andröe lag die gleichfalls gut erhaltene Leiche eines zweiten Mitglieds der Anoröeschen Expedition, die je doch noch nicht mit Sicherheit identifizert werden Konnte. Das Lager war augenscheinlich von Eisbären heim gesucht worden, befand sich aber im großen und ganzen in gutem Zustand. Die Leichen und die gefundenen Ausrüstungsgcgen- stände werden an Bord eines norwegischen Nobbeusängers gebracht, der Anfang September in Norwegen cintrcfsen dürfte. Nach der Schilderung, die der Kapitän des Seglers „Ter- uingen" über die Auffindung der Leiche Andröes gegeben hat, steht es mit ziemlicher Sicherheit fest, daß die Expedition nicht etwa mit dem Ballon verunglückt ist. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß man cs mit den Ueberresten eines ordnungs gemäß angelegten Lagers zu tun hat. Andröe und seine Be gleiter müssen die Stelle entweder zu Fuß oder in ihrem Segel tuchboot erreicht haben. Auf eine lange Wanderung deutet amtlichen Stellen arbeiten. Staats- uno Neichsmittel sollten in erster Linie der Ankurbelung dienen. Das Ziel ist, der einseitigen Verstädterung der vergangenen Jahrzehnte, die eine Folge der Industrialisierung war, nunmehr der veränderten Wirtschaftslage entsprechend, die gesunde Rückkehr zur Scholle folgen zu lassen, damit der Deutsche, der aus Raummangel nicht Bauer und aus Arbeitsmangel nicht Städter bleiben kann, eine neue gesunde, harmonische Lebensgrundlagc wieder findet, die ihm erlaubt, jeden Augenblick das eine oder das andere, Landarbeit oder Judustriearbeit, zu bevor zugen, ohne sich auf das eine oder andere ganz verlassen zu müssen. Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, daß damit der Landwirtschaft, wie der Industrie, vor allem aber dem Volksleben nur gedient ist. Aus -er WahMewegung Das oberschiesische Zentrum Die oberschlesische Zcntrumsportei hat i» ihrer Provinzint- parteiversammlung nunmehr auch ihre Kandidaten für den Reichstag nominiert. Das einleitende Referat in dieser Sitzung hielt der Vorsitzende der oberschlesischen Zentrumspartei, Prälat Ulitzka. Die Kandidatenliste enthält au den ersten Stellen folgende Namen: 1. Prälat Ulitzka-Natibor. 2. Landesrat Ehrhardt, Vorsitzender des Deutschen Gewerk schaftsbundes, Gau Obcrschicsien-Ratibor. 3. Landwirt Veck-Oppcrsdors. 1. Kaufmann Hartwig-Oppeln. 5. Rektorin Frl. Labryga-Gleiwitz. 6. Landesverwaltungsrat Schncidcr-Ratibor. Die Liste enthält dann noch zwölf weitere Namen. Programm -er Slaalsparlei Berlin, 23. August. Die Deutsche Slaalspartei erläßt eine Kundgebung, in der sie die Stellung der Partei zur Kultur-, Wirtschaft--- und Sozialpolitik darlegt. Gesordert wird ein neues Wahlrecht, ein von dein unberechtigten Machtwillen einzelner Stünde und Klassen befreites Parlament, Beseitigung sinnlos gewordener Lauüergreuzen und Läuderparlameute, Aushebung der Staats hoheit der Länder bei voller Anerkennung einer lebendigen Selbstverwaltung, eine Berwalluugsreform, Schassuug eines in seiner Lebensstellung gesicherten und unbestechlichen Beamten tums, Herbeiführung aller Möglichkeiten, u,n eine Revision der dem deutschen Volke im Pouugpla» ausgebürdeten Verpflich tungen herbeiznsührcu und eine gesunde Siedluugspolilik, Da die deutsche Kultur wesentlich durch die Kräfte des CHriste n- tums bestimmt und geformt worden sei, habe der Staat die Ausgabe, die religiösen und sittlichen Kräfte zu pflege,, und zu schützen. Abzulchnen sei jeder Gewissenszwang. Die Staats- fxrrtei bejaht das Privateigentum und lehnt alle sozialistischen Experimente ab. Eie hält aber die kapitalistische Wirtschafts ordnung nur für lebensfähig, wenn Besitzlosigkeit zur Ausnahme wird und die wirtschaftlichen Führer sich der sozialen Verpflichtung bewußt sind, die mit dem Eigentum ver bunden ist. Gefordert wird ferner eine Sozialpolitik, die das System des sozialen Schutzes m>t allen Mitteln verteidigt. Konservative und Landvolk in Sachsen Die in Berlin geführten Verhandlungen zwischen der Konservativen Volkspartei und der Landvolk partei wegen eines gemeinsamen Vorgehens während der Wahlen beziehen sich auch auf das Verhältnis der beiden Par teien in Sachsen. Hier sind gleiche Vereinbarungen ge trosten. Demnach werden die beiden Parteien in Sachsen den Wahlkamps zwar auch selbständig führen, aber je nach de» Er fordernisse» der Zeit und des Ortes auch gemeinsame Wa h I v c ra n st a I t u ng c n treffe», um auf dem Lande nicht nur die Konservativ eingestellten Angehörigen des Landvolkes, sondern auch die konservativen Landwähler anderer Berufe zu erfassen, u, a. hin, daß die aufgefundenen Mokassins und andere Aus rüstungsgegenstände sehr abgenutzt sind. Andröe, hat anschei nend ain längsten gelebt. Die wissenschaftlichen Instrumente und die Feuerwaffen der Expedition lagen neben ihm. Er ist auch derjenige, der die letzten Eintragungen in das Expeditions tagebuch gemacht hat. Einer seiner Begleiter ist von ihm i» einem improvisierten Grabhügel beigesetzt worden, um die Leiche vor Eis und Schnee zu schützen. Skeletteile lassen ver muten, daß auch die Ueberreste des dritten Mitgliedes der Ex pedition in unmittelbarer Nähe des Lagers gesunden werden können. Flugzeugunglück bei Iglau 1V Todesopfer. Prag. 23. August. Am Frcitagnachmittag ereignete sich in der Nähe von Iglau ein schweres Flugzeugunglück, das zehn Todesopfer forderte. Das mit 13 Passagieren besetzte Fordflugzeug der tschechischen staatlichen Aerolinie, das nach Preß bürg unter wegs war, stürzte in der Nähe von Ilau zwischen dem Haupt bahnhof und einer Ziegelei ab und begrub sämtliche Infassen unter den Trümmern, die in Flammen aufgingen. VierPer - sonen waren sofort tot. Neun Personen wurden so schwer verletzt, das sechs von ihnen schon auf dem Transport zum Krankenhaus starben. Zwei von den drei übrigen Schwer verletzten ringen mit dem Tode. Das Flugzeug geriet bei Iglau in eine Gewitterzone. Infolge des unsichtigen Wetters wallte der Führer eine Notlandung vornehmen. Dabei streifte der eine Flugzeugflügel das Dach eines Holzschuppens der Zie gelei. Das Flugzeug überschlug sich, wobei der Benzintank explodierte. Der Apparat war erst vor drei Monaten für zwei Millionen Kronen von der Aerolinie gekauft morden. Es han delt sich um ein Flugzeug vom Typ O. K. Ford. Wie ergänzend gemeldet» wird, befindet sich unter den Toten der reichsdeutsche Ingenieur Bernhard Einmann aus Dresden, ferner ein Direktor Kraus aus Leitmeritz so wie zwei Mittelschülerinnen. Her Neichslaqsaussckntz fordert unbeschränkte Wahlsreiheik Berlin, 23. August. Der Ständige Ausschuß des Reichstages, der am Freitag abend zu einer Sitzung zusammengetrcten war, beschäftigte sich mit eine,» kommunistische» Antrag, der die Reichsregicrung ersucht, die sofortige Aushebung aller Maßnahmen z u u er a n l a s s e n , die geeignet seimi, die u » be s ch r ü nkte Wahlfreiheit zu behindern. Der Antrag wendet sich weiter dagegen, daß die bayrische Staatsrcgierung kommu nistische Versammlungen sür die Vorbereitung der Wahle» ver boten habe und fordert die Aufhebung des Erlasses des preu ßischen Staalsministeriums, der den Beamten die Zugehörig keit zur KPD. verbietet. Nach Begründung des Antrages durch den Abgeordneten Torgler sKomniunists erklärte Abgeordneter Bell sZtr.), daß seine Partei selbstverständlich ebenso wie sicherlich alle anderen Parteien den Schutz der völligen Wahlfreibeit fordere. Wen,, er also dem ersten Teil des koinmunistischen Antrages zustimme, so sei er doch gegen die weitere Forderung des Antrages, weil man nicht auf die einseitige Darstellung des Antragstellers hin eine Entscheidung gründen könne. In ähnlichem Snne sprachen sich auch Vertreter anderer Parteien aus. Der allgemein gehaltene Teil des kommunistischen An trages, die sofortige Aufhebung aller die Wahstreiheit beschrän kenden Maßnahmen zu veranlassen, fand Annohme, während die übrigen Antragsteile abgelehnt wurden. Vorbereitungen für Genf Wie von zuständiger Stelle mitgctcitt wird, wird Ncichs- außenministcr D<t. Curtius Deutschland aus der Ecnser Rats tagung sowohl als auch aus der Völkerbundsvcrsammlung vcr. treten. Ministerialdirektor Dr. Gaus wird ihn voraussichtlich begleiten. Paris, 22. August. Der „Petit Par! sic n" berichtet, daß der französische Außenminister am heutigen Tage in Form eines Blaubuches zunächst den französischen Text aller von den europäischen Län dern übermittelten Antworten aus Briands Memorandum zum Versand bringen werde. Anfänglich habe man daran gedacht, sofort einen französischen Kommentar hcrauszugcbc», aber schließlich habe man cs vorgezogcn, den Meinungsaustausch für die Fühlungnahme in Gens vorzubehnlten. Dort werde Briand seinen eigentlichen Bericht vorlcgcn, der auch einige Anregungen über die fernere Behandlung des Planes enthalten werde. « 1494 Opfer der Erdbebenkatastrophe in Italien. Noch der letzten amllichen Feststellung beläuft sich die Zahl der Opfer der Erdbebenkolostrophe vom 23. Juli auf insgesamt 1404. Es wurden 677 männliche und 716 weibliche Leichen identifiziert, während 11 Leichen noch nicht identifiziert werden konnten. * Eine Hochzeitsgesellschaft verunglückt. Auf der Darste ller Straße im Stadtteil Gelsenkirchen-Buer ereignete sich gestern abend ein schwerer Unfall. Das Auto eines Unter nehmers aus Buer, das sich mit einer Hochzeitsgesellschaft auf der Fahrt nach Dorsten befand, geriet ins Schleudern und fuhr mit voller Wucht gegen einen Bauin. Durch den heftigen Ar»? prall wurden die Insassen in den Straßengraben geschleuderl und trugen zu», Teil schwere Verletzungen davon. Drei Per sonen wurden schwer, zwei leichter verletzt. Das Auto wurde schwer beschädigt. * Paratyphus. In (gaulladt bei Bamberg ist vor einiges Tagen Paratyphus ausgcbrochcn und hat bereits eine An,zähl von Personen ersaßt. Gestern mußten 6 Personen ins Kraii- kenhaus eingeliesert werden. Der Krankheitsherd konnte „och nicht gesunden werden. Die Fülle sind über die ganze Ort schaft verteilt. Tie Krankheit tritt in leichter Form auf. Lebensgefahr besteht bei keinem der Erkrankten. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Wilterungsaussichtcn. Anhalten des zeitlich und räumlich uneinheitlichen, unbeständige» Witierungscharakters. Wolkig, nur örtlich zeitweise ausheiiernd,"dazwischen aber auch Störun gen, insbesondere gewitierartige Regensälle. Temperaturen, etwas schwankend. Tagsüber vorwiegend gemäßigt warnN Von mittleren Gebirgslagen ab kühl. Schwache bis mäßiges vorübergehend auch frische Winde aus südlichen bis weslliHM Richtungen. .'3