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Nummer 183 — 29. Jahrgang Sonnabend, den 9. August 19ZV Verla»»«,», r « » be » Rnzeinenvretiei Die Iqe0,n!ie„e PeMzeNe:!» z. .-.nna-eii- an,eigen n.VtettenneNiche !ii, Z. Die PemroUamea-Ne nun drei,. I Für'Anzeigen aun.erhalb de» Vnlnr.u-i-nsneiacu-» 4»»z diePettlreAamezcUe I.N«^. >!>rie>gen. :ri» g g„, Salle HSHerer Bewall erwchl ikde VeN'sUchlunn an! iNelerung -owa ^rsallnng v. An,eigen-S!»ttr5gcn ». ileMan« ». s?chn»>enellah. «»'«A'Mckiee Te» 7!rnn, Viinnar- s-, kricheinl «mal wvchtl. mit Mufkr.Gratl»,Nagen »Heimat und Wett' und der Kinderbeilage .Frohmut', iowie den Terlbeiiage, »St. Benno-Blatt', »UnterhaMmg und Willen'. .Die Welt de» Frau', Aerztiicher Ratgeber', «Da» gute Buch', »FUmrundi schau'. Monatlicher Bezugrpreid !I Mt. etnichl. Beitellgeldi Einzelnummer 1« 4. Sonnabend. II. Sonntagnummer KV H Hau»»»,»»-!,--, - Dr. M<Dresden. tveichüitSstellr, Druit ».Verlag! -»ermauia. iilr Verlag und Drinserei, F iliale Dresden. Dresden.A.l. Polterstraszel?. Fernrut2I0I2. PostlchrlktontoDresden ogn, Nnnlkonin Ttadtbank Dresden '»r uis»i Für christliche Politik und Aullur itteonltiou vcr -anintnicu Vo>IS,rilung TreSinni-ANitad I PolierNranc ü. i-rnrn (ttli .... , Kerv Scholz am EoöL Die Sammtungsversuche der Volkspartei nach rechts wie nach links gescherter! Getrennter Ausmarsch Berlin, 8. Anglist. Die Verrinnvlungcn über die „Sammlung" der libe- rnle» Miltelpnrtcicn «nd der Rechten dürften nunmehr als be endet stellen. Die Besprechungen, die der vollisparteiliche Bor- sitzendc Dr. Scholz gestern erst mit Vertretern der Konservati ven. der Wlrlschaftspnrtci und der Landvollipartei und dann mit Dr. Höpkcr-Aschosf von der Staatspartei geführt hat, sind vollständig gescheitert. Die Parteien werden nunmehr getrennt im Wahlliamps Vorgehen. 'Am Varmlitag tagte der Parteivarstand der Deutschen 'Bolbsparte!, betonte wieder einmal seinen Willen zur Samm lung und bezeichnete einen gemeinsamen Wahlaufruf und den Wille» zu späteren gemeinsamen Bindungen als ein geeigne tes <?) Mittel dazu. Ba>, diesen guten Vorsätzen hat sich dann aber nichts verwirklichen lassen. In der dann folgenden Besprechung, die vollwparleilichen Abgeordneten Scholz und Kemplres mit dem Abgeordneten Sachsenberg von der Wirlschaslsparlei. dem Abgeordneten Lind einer Wildau von der Konservativen Bolksportei und Gereke von der Landvollipartei führten, ergab sich nach dem Berichte der Bolkspartel, dass sich die Landvollipartei ans den Stand- punkte stellte, das; ihre Organisation noch nicht nnsreichend sertiggestellt sei, so dag sie sich noch nicht auf solche Bindungen entlassen könne. Die Wirlschaslsparlei erklärte, das', sie eine ständische Organisation sei, und daraufhin hat auch die Kon servative Bolksparlei sich nicht in der Lage gesehen, denn 'Bor schlag von Dr. Scholz zu folgen. Die Landvollipartei wies dar auf hin, das; man vielleicht in einer Woche weiterkommen Könne. Ader daraufhin hat Dr. Scholz erklärt, man könne die Verhandlungen nicht in die Länge ziehen, sondern müsse jetzt zu einer klaren Wahlparole kommen. Damit waren die Ber- handlungen in dieser Richtung gescheitert, und man verzichtete auch darauf, ausdrücklich einen „Burgfrieden" für den Wahl- Kampf zu vereinbaren. Am Nachmittag folgte dann eine Unterhandlung zwischen Dr Scholz und Dr. H ö p k e r - A s eh o s f. Sehol; formu lierte dabei folgenden Vorschlag: Die Staalsparlei geht in der Deutschen 'Bolkspnrlei ans und die GrsanUnartei erhält den Namen „Dentsche Bolksparlei tSiaa! narteii" Schal; erkiärie weiter, das; er darauf verzichte, die Führung der neuen Par:e> zu übernehmen. Tie Bolksparlei würde bei einer solchen Lö sung das Opfer des Verzichtes nui die sofortige 'Ausdehnung nach rechts bringen. 'Aber gerade deshalb inline die Deutsche Bolksparlei als Kern der neue» Partei unverändert erkalten bleiben, damit sie ans dieie Weise die 'Basis sür eine künftige Erweiterung nach rechts abgeben könne. Höpker 'Aichoss er widerte. die Slaatsnartei köniw nicht einfach nach rechts optie re», gegen die konservative» Grnnpen der Rechten müsse ei» Trennungsstrich gezogen werde», aus der anderen Seite auch, die Sogaldemokra'ie müsse als staat.'erhat'ende Partei aner könnt werden -- Da SBol; ans diese Forderung keme klare Antwort gab, erklärte Höpker Aschoss sehliehlich. der Vorschlag, das; die Slaatsparlei in der Volt: nar:ei aus'ehen tolle, sei sür ihn unter diesen Umständen unannehmbar. Es inane vielmehr etwas gänzlich Neues geschaffen werden, dankt eine vollkom men klare Mittelstellung zwischen rechts und Unk. e'-,ie!t werde. Die 'Bolksparlei müsse in der Staas-partei ansgeäen. und man könne eventuell den volk'variellirlu » 'Abgeordneten Kaki ols Führer der neuen Partei in " : »>!» nehmen Scholz erwiderle, er hake seine Vorschläge vollkommen ans eigene Verantwortung gewacht könne ,p-er KBiie.-sal! > n-'ch einen Schritt weitergehen und st i'kcre 'Uä>d,,„ie>i ,>„g, Imk. akzeptieren, »'eil dadurch ied,- künsiioe E: Weiterung nach re 'W erschwert würde. Da angesichts dieses Verlaus , dm Beipre- chnng eine Einigung »ich! znnande kam, ende'e dR Un'erka! liing okne Ergebnis. Heute werden die Führer der snnrländische» Ball!marlei, Kammerzienrat Röchling und Schmelzer, noch einen letzlen Vermittlnngsversnch zwischen Tlaalspartei und Volksvartei machen Dieser 'Versuch darf aber als völlig au ssichlslvs gellen Ernste Lage in Indien Englische Sorgen London, 8. August. Der Korrespondent der „Morningpost" in Simla meldet: Es herrscht groste Sorge, dast der Aufstand der Asridis nn der Nordwestgrcnze Britisch-Indiens einen ernsten Umsang anneh- inen und nach Afghanistan übergreiscn ivird. Die Asridis, die gestern von 5,4 britischen Flugzeugen bombardiert worden sind, stehen nach den vorliegenden Meldungen im Bunde mit afghanischen Stämmen nördlich von Kabul, die sich im Aufruhr gegen König Nadir befinden. Aus Kalkutta wird der „Morningpost" berichtet, dort lägen Nachrichten aus Peschawar vor, denen zufolge die Ge schäfte in Kabul ruhen. Die Läden seien geschlossen, und in Indien bestellte Gütersendungen seien auf telegraphische An weisung hi» angehalten worden. König 'Nadir soll grogc Schwierigkeiten haben, die notwendigen Geldmittel aufzubrin gen, um seine Truppen zu bezahle» und in dem durch die inne- ^n Kämpfe verarmte» Lande die notwendigen Reformen durch- < zusühren. > Die amerikanische Nekordhitze Neuqork, 8. August. Infolge Her andauernden Hitze wird in vielen Gegenden der Wassermangel immer bedrohlicher. Auch macht sich ein »iwerhältnismästiges A n st e i g e n der SterbIi eh keil unter älteren istersonen bemerkbar. Die Bcindesgesnndheits- behvrde verweist in einer Milleiinng an die Presse warnend ans die bedenkliche Zunahme vvn Tiiphnssällen. Die Nenqorker Milch'octriehsgesellschaflen haben den Mllchpreis um 1 Eenls je Liter erhöht, die städtische Gesunöheilsbehörde erklärt jedoch, dcis; die Milchzusuhr noch sür mindestens zwei Wochen gesichert sei. Die vernichtenden Wirkungen, die d>e Hilze auf die Ernte ausgeüb! hat, müssen vom Prodnktiviisstandpunk! aus gesehen. der indisch-alghanischen Grenze zwar als sehr schlimm bezeichne! werden. Die Hilze hal aber eigenartigerweise insvjern Gnies gezeuigl, als die Frage der tlebererzengniig de-.- lelzle» Jahres setzl ans radikale Weise ge Inst wurden ist. Tie grasten Gelreide- und Winmmollveslnnde vom vergangenen Jahre können stelzt nermerlel werden Was die amerikanische Landivirlschail gegenmäst nerlierl. ivird ziveifellvs durch köhere Preise wieder elngebiachi iverdeii. Die gestrige Hausse ans der Ehikagver Weizenbörfe bedenlei. »m gerechnet ans die Gesamlernle, eiiie Werlsleiperniig non nicht menioer als ilöO Ntillianen Dollar ielma :k7l>0 AHllianen Niarks In Nemwrk ivird kesürchtel, das; mH auch eiiie Eehöhiing der Milehpreise nicht verineidc'ii lassc'ii wird. Der Streik in Nord rankreich Zusammenslöhc in Lille. Paris, 8. Angnst. In einem 'Bericht über die Streiblage im lwrdsranzösischc'n Iiidnslriegebiel gibt „Malin" die Gesaiiil zahl der Streikenden mit 185,000 n». einschliehlich vvn 80 000 belgischen Arbeitern, die täglich über die Grenze Kummen. Die Streikbewegung hat dem Blatt zufolge vor allem fast die ganze Textilindustrie betroffen, wahrend bei der Metallindustrie vei einzelt eine Wiederaufnahme der Arbeit zu verzeichnen ist Allein ln der Umgebung vvn Nvubaix und Tcmrcoing hal sich die Zahl der Slrellienden gestern um 5,000 erhöht. Einzelne Bläller hehauplen. das; die verschiedenen S t r e i k u n r u h e n . die vvrgelwmmen sind, v v n k v m m u - n i st i s ch e n Eie in cnIe n h e r v vrgeruse n ivorden seien, das; aber die Arheilshehinderuiigeii an der franzvsisch belgischen (örenze bei Hailnin Nlenin jelzl diirch die Gendarme rie unterbunden werde». Die tioimnunistische „Humanil," be ziffert die Iaht der Streikende» aus >'l>»00. Sie weis; zu be richten, dos; 80 Arbeiler von der belgischen Gendnrmerie ver- lelzl und 5,0 Arbeiter in Prävenlivhnft genommen »nd wählend einer Kundgebung vor dem Gebäude des Lexlilverbandes in einer Fabriii eingeschlossen worden seien. In Lille Kain es gestern nnchinittng zu Iusnn»nenstös;e». als die Polizei Ansammlungen von Streikenden verhinderte. Drei Personen wurden verhaftet. Die Aufslandsbewegung an öMMche ZuUnd - politische Entscheidung! Wer von den Jungen und Alien noch nicht zu der Ileherzeugnng gelangt war, das; die Zeit jugendhewegien Aufbruches, des Stürmens und Drängens erster Rnch- lriegsjnhre sehr schnell abgelöst wurde vom Schassen derIugenda» harten Dinge» und weniger beredsamen Zeichen, der muszte sich doch in den letzten Monaten zn dieser Einsicht bequemen. Wir erinnern an die lehte Tagung des Neichsgusschusses der Deutschen Ingend- verlmnde in Marburg, in der nicht mehr der „Abstand von den Dingen" das Feld beherrschte, sondern der eiserne W ille, milzut » n » n d d a s Feld der täg - l i ch e n A rbeit zn erv b e r n. Allzu Krilisches, Bro delndes »nd Miglrguisches blieb ;urüit — doch war es not wendig und sinnvoll' — die Tal der Junge» reelle sich, und mil dem Gewinn an Berlnineii ;nm Jehl, zu Gegenwart und Zutuns!, wurde der Boden der Talsgehen erreicht und gngesgngc'i!, mit harler Silmiiiel zu graben. Zoos rief nui der Tagung der Wuidlhvrilc'unde 1!!2ö, in Friedrichs- l'gic'n, den „Bewegten" zu: „Dessnel die Tür und lugt i'iiht nur zur Spalte hinein!" Es nt Zeit, sich die>es äcu'es zn erinnern, Zeit glich zur Fehhvllnng, das; der 'Ans in der tgtholihhen Jugend gehört und Peinig! wurde. So auch in d e r P v I i l i t. Io es nl.lu anisgllend, d.ih mit dem innelnnende» Einü vor nllem unserer lvirl- scligsiliclien und sozialen Lage in der jungen Generalion eine emsige, weniger ausgeiegte Münröeii sich einsiellie" '.'Bir freuen uns darüber, und doch seien wir uns klar, es täim nicht von nngc'säbr. Der «Pieper bol nicht recht, der diese Eniwn'lnng mit „zunehmender Besinnung" tem- menlieien inill. Das ivürde »ich! den Bern lreisen Die Jugend ist nicht müde im Sehn n nach Entscheidungen ge worden, nicht schwach im Glauben nn den neuen Staat, i's lg tleingliiiibig var dem was geschaiil werden tan» und muz. 'Nicht die Ziele sind andere geworden, die Tatsache oer '.»eise der Zeit und der ansgelocterle Baden, nicht zn- l.'Iit die Einsicht vieler, das; sie aktrelen müssen, um neues Blut in de» Strom der Zeit fliegen zu lassen, haben mil dazu beigelrage», das; junge Generation politisch am Werke sg, die nicht mehr grollend vor den Toren, sondern bereit a schassen im politischen Tageswerk. Man verstehe datier ie „Wandlungen" nichl falsch, Kritik wurde durch Asuvi- ät, Reserve und zum Teil auch Berneinung durch den dülen znm Angrisf abgelöst. Bus scheint, so sieht es i» der katholischen Jugend, tu Wen politischen Kreisen und auch bei denen, die im kntin- eiten und religiösen Leben arbeiten, aber ebenso wütig nr politischen Entscheidung sind, aus. Diese Ennvicklnng ist durch die politische» Ereignisse der lehten Monate, durch das veraiitwortinigsheiviigle Eiiigrcisen der Deutsche» Zentrn»ispartei in den (bang der pvlilischen- Ereignisse, insbesondere durch die Berufung Brünings zur Kan'lerichaft wesentlich gefördert worden. Es gibt i in katholischen Lager d c u t i ch e r Jugend kein« A u sspr a ch e darüber, ob sür oder g e g e » Brüning! 'Rt i r s> e h e n z n ihm. 'Bielleichl wird man drangen, jenseits unserer wellaiilchanlicken »nb "arte!- nalilischen G>reii;e», van Wirtnngen der Barleidlsiii'ljn sorechen, man wird versuche», parleiüche Onüiide sür diese-: 'Verhalten ins Feld zu führen. Nichts van alledem. Dar! man daran erinnern, das; es schon einmal anders war? 'Auch katholische Jugend kan» anislehen und murren. 'Alse mit dieser Erklärung trifft man uns nicht. Wir stehe» i» Brüning » ii d mit ihm zur Dentsche» Z e n t r u m spartei . weil wir hier nn ; w e i < deulig de n 'Bi! l l e n zu m H a n d e l n , d e n Vc » l zur B e raut >v o r t n » g s üble n. tim uns herum ein Prozes; der Auslösung, der Fluch- und 'Negnlian, ein Zerrinnen und gegenseitiges Begeifere —- und bisher durchaus nicht ein Zeichen innerlich unk patitisch begründeter Sammlung. Die Deutsch« S t a a t s p a r t e i. Für uns ist das eine Fusion — sie wiü es nicht sein, und doch gibt es keine andere Erklärung dafür — zwischen der zerfallende» Demokratischen Partei und dem „parteifeindlichen" Fungdeutschen Orden vollende »iiheareiflich. Man nehme sich die Schrillen des „Fiing- deiitscheii Ordens" vom Beginn seiner Tätigkeit bis znm Fungdeuts.chen Manifest M a b r a u n s zur Hand, stell« daneben die Deutsche Demokratische Partei, Dieser Z u > s n »i m e n s ch l u s; i st u n d b l e i b t n n f a st l i ch. Wir erinnern an Aussprachen unserer Freunde mit 'Vertretern des „Fiiiigdeulicheil Ordens", i» denen das Ansinnen, mit liberalen Kräften zusaminenzngeheii, von de» Fimg- deutschen energisch zurncloeivieien wurde. Das ist vielleickt 1 K> Jahre her. und heute stellt Mabraun neben Koch- A-eser. Der poliliickie Liberalismus macht seine Sprünge. Dt, l,e»tg;r Nniiimer entlinlt »ns L l, B c n » v - Ä l >, tt, das Lcvioln„sdlnti ,ür d>« Tici^st- Mcisp-,,.