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Kummer 18V — 29. Jahrgang «q«,tnr «mal wschtl. mit M>fltt.«raN»be«agen Heimat un» Wett' und der Mnderbeilage.Frohmut'. iowte den r-ilbcUag-^ r«t. Beimo-Blatt'. .Unterhailung und Wissen'. .Di« Wett de, yrau', Nerzilicher Ratgeber'. .Da» «ule Buch'. .MImrun« Mau'. Monatlicher «ezogspret» S MI. einschl. «etteNgel« Wgtetnummer I« Sonnabend- u. Tonntagnummer i»v O ^^HouptlchrMIetter- D». «. L»«c,ue. Dresden. / Dienstag, den 19. August 19ZG ttterlagsoet» Dresden «n,elg«apretsei Die Igelvaltene Pettl^eile !»« Familie»- anzeigen u.Stcllengeiuche !»t»^. Die Petitrellamezeile. Mmm breit. Für Anzeige-, außerhalb des Verbreit--,igSgebirte» diePetttreklamezeile l.lt»^. Vrie,gcb.:r<»^. JmFall« höherer Newa» eritschl jede Verpflichtung auf Lteseriuig iowi« Lrsülluiig ». «liizelgeii-Austrflgen'». Lelstimg d. Tchadenerlatz. aielchtittli^ee 1-eII 7-ran, Bnnaarti. Dr-'den. iLelch-tttSftelle. DrnNu.Verlag: «ermama. A^.«. Mr Verlag »nd Dr»cterei,Filiale Dresden. Dresden-A.1. Polierstrafle 17. FernrulLlOtL. Bosischecklonto Dresden 77N7. Vantkonto Etadtbant Dresden !»r «>7Ii> Für christliche Politik und Kultur Neoakttvn ver «achnscuen '^Zoltszeirung DLeSdan-^Ulstadr 1 Polierslra^e N. -v-'rnrni MN und -1012. Brüning Spitzenkandidat in Sachsen Der Wahlvorschlag -er Sächsischen Jenlrumsparlei sür -en 14. September Bekenntnis zum Führer! Dresden, 18. August. Der Landcsoorstand der Sächsischen Zentrums partei hat beschlossen, fiir die Reichstagswahl vom 14. Sep tember in allen drei sächsischen Wahlkreisen den folgenden Wahlvorschlag einzureichen: 1. Dr. Heinrich Brüning, Reichskanzler. Berlin; 2. Fritz Günther. Schulleiter, Leutersdorf (Siidlausitz); 8. Dr. W. HIlpert. jur. Beirat, Leipzig: 4. Ludwig Kirsch. Pfarrer. Reichenbach I. V.r 5. Maria M. Fischer. Lehrerin. Dresden. Die drei Kreiswahlvorschläge werden miteinander verbunden und an den Reichswahlvorschlag der Zentrumspartei angcschlos- sen werden. Die in Sachsen für die Zentrumspartei abgegebe nen Stimmen kommen also dem Reichswahlvorschlage der Zen trumspariei zugute. Reichskanzler Dr. Brüning hat sich zur Uebernahme der S p i tz e n k a n d I d a t u r auf den Wahlvorschlägen der Zentrumspartei in den drei sächsischen Wahlkreisen bereit erklärt. Der vom Landesvorstand der Sächsischen Zentrnms- portei aufgestellte Wahlvorschlag wird den ungeteilten Beifall aller Zentrumsanhänger im Lande finden. Dieser Wahlvorschlag betont mit Bewußtsein den Gedanken der SammIungallerstaatsbejahendenKrüfte unter der Führung der Regierung Brüning, die das be sondere Vertrauen des Reichspräsidenten ge nießt. Am 14. September kommt es in erster Linie darauf an. dieser Regierung und ihrem Führer ein Vertrauensvotum zu geben. Die Sächsische Zentrumspartei hat daher den Namen des Reichskanz lers Dr. Brüning an die Spitze ihrer Wahlvorschläge gestellt, um damit auch dem Außenstehenden klar zu zei gen, was die Stimmabgabe für das Zentrum am 14 September bedeutet: Stärkung der Partei, die in der Hindenburg-Regierung die Führung hat und die im Reichs zahlenmäßig stärkste und eifrigste Verfechterin einer wirklichen Aufbanpolitik ist. Die weiteren Plätze des Wahlvorschiages sind nicht noch Standesinleressen besetzt worden. Es war ja leider überall in Deutschland in den letzten Fabren üblich ge worden, bei der Ausstellung von Wahlvorschlägen dem Slandesegoismns eine Verbeugung zu machen. Mit die. sein ivenig löblichen Branche ist bei Ausstellung des Wahlvorschlages sür den 14. Sepiember bewußt gebro chen worden Es sind vier Kandidaten benannt worden» die in den drei sächsische» Wahlkreisen bei allen als an erkannte Führer der Partei gellen nno sich bei den letz ten Landes- und Kainnirinalwahlen als eifrige Muarbei- ter in der Parier gezeigt haben. Die sächsischen Zeutrnnisanbäiiger wissen, daß sie ans eigener Kraft in den sächsischen Wahlkreisen keni Maiidat eringen könne»: dazu gehören iflilfliii Stimmen, wahrend in ganz Lachsen nur etwa Wviiit Zenirnmsstiin» wen znsammeirkoinmen. Politische Gegner, die ans die geistig Minderbemittelten spekulieren, werden dMe Tatsache auch vor diesem Wahlkamps zu der irreführen den Behauptung ariswerten. d-e in Larhfri, abgr vöeiien Zentrumsstiminen seien verloren. Tos ist Unsinn: ans Grund der Verbindungserklänuig fließt jede in S a ch s e n a b g e g e b e n e Z e u l r u nr s st r nr nr e d e m R e i ch s iv a hluo r s ch lag d e r Z e n t r n nr s - Partei zu. Ohne diese Stimme» wäre noch bei ,eder der letzlen Reichstagsivahle:, ein Mandat weniger ans die Reichslisle des Zenlrnins entsallen. Fe »relir Zen- trnnisslimnren in Lachsen abgegeben werden, desla mehr wachse» auch die Aussichten ans Gewinnung einer größe ren Mandalszahl sür die Reichslisle. Mit größter Energie müssen daher die sächsischen Zeiitriimsanhänger in de» nächsten Wochen sür ihre Lache werben. Ter sür die sächsischen Wahlkreise ans gestellte Wahlvarschlag des Zenlrnins. der in sieb ein Programm bildet, gibt ihnen, die besie Möglichkeit dazu! Katholische Arbeiter Wah>n Der aufgelöste Reichstag ist an seiner eigenen Arbeitsunfähigkeit zerbrochen. Er hat den an ihn gestell ten Anforderungen nicht zu entsprechen vermocht. Eine Mehrheitsbildung, die nach der demokratischen Verfassung Voraussetzung jeder Regierungsmöglichkeit ist, war nicht mehr gegeben. Hngenberg wollte den Bankrott des Reichstages. E» ist sein politisches Ziel, der demokrati schen Verfassung den Todesstoß zu geben. Hilgenbergs Opposition besteht darin, die Mehrheitsbildnng zu ver eiteln, um so die Unfähigkeit des Parlamentarismus be- ' weisen zu können. Am Ende steht vor ihm dos Bild einer Diktatur, die er gemeinsam mit Hitler und den National sozialisten zu erreichen hofft. Auf diesem Weg hat Hngenberg im letzten Reichs tag sonderbare Weggenossen gefunden. Nicht verwunder lich, doh die Kommunisten ihm Hilfe leisteten. Lie erstreben das gleiche Ziel, wenn auch aus entgegengesetz ter Richtung. Bedenklicher erscheint die Tatsache, daß die Sozialdemokratie dem Ziel Hugenbergs. wenn auch vielleicht ungewollt. Vorschub geleistet hat. Die So zialdemokratie nennt sich Trägerin und Schützerin der heutigen Verfassung. Ihre Entscheidung vom 18. Fnli, jenem schwarzen Freitag, an dem die Regierung Brüning in die Minderheit versetzt wurde, hat sie so nicht gesehen. Daß diese Entscheidung für die demokratische Verfassung ein Unglück war, dürfte bei sozialistischen Führern be reits Erkenntnisgnt geworden sei», lieber parlamenta rische Formalitäten hotte die Sozialdemokratie den Sinn der Demokratie vergessen. Nicht nur, daß die sozialdemo kratische Fraktion durch eine Dnmmheit ihre eigenen Führer aus der Regierung ivarf und sich selbst ausschal- tcte, sondern sie hinderie dann jegliches Regieren über haupt. Die LoziaUr.niokrv.iie gi'nbie. sie Regierung Brü ning bekämpien zu inüffei: und begriff nicht, daß sie gegen den Staat selbst anrannte. Lie wö.hnie sich im Kampf mit Koalilionsparleien, ohne zu sehen, daß cs um den Ltaat selbst g.ng. Tem demrkrvtischeu und parlamenia- rischen Gedanken isl dadurch ein uneiineßiicher Schaden zugesügt worden. Diesen politischen Feliler der Loziaidemokratie wird keine Agitation venviseben Können. Tiefe große Parier hat sich miischrildig gemacht an den Schäden. die dem dentscben Volk in politischer und wirtschaftlicher Bezie hung erivochsen sind. Fhre Halinng und Handiniig wiegt um so schwerer, als sie sich zur deinokralische» Verfassung und znni Parlamentarismus beireuut, ja sich oft in Ucber- bebiichkeil als die einzige nud beste Luche der heutigen Verfassung he;e:chnet. Tas sie'es nicht isl. haben neben Tatsachen aus der Vergangenheit diese neuesten Ereig nisse bewiese». Tie k alholi s ch e A r b ei Ic rschaft steht zum demokratischen Volksstaat und seinen verfassungsrecht lichen Grundlagen. Lie sieht in dieser Verfassung nicht zu letzt die Varanssetznng srir den sozialen und wirlschast- licken Ausstieg der Arbeiters,.! ast überhaupt. Feder Ra dikalismus von rechis und links, der den Lturz der heu tigen Verfassung znm Ziele bat. wird ans ihre Ablehnung sioßen. Fwmer wird die katholische Arberlerschaft de» Kampf zu führen wissen gegen offene Gegner der heutigen Verfassung, als auch gegen Kräfte, die eine langsame aber stete Umbiegung der Verfassnngsgrnndlagen erstrebe». Die katholische Arbeiterschaft ist aber auch nicht blind gegen Unzulänglichkeiten, die dem heutigen parlamenta rischen Lnslem noch anhasien. Lie bat insbesondere nicht übersehen, daß in den letzten Fahren infolge wiederholten Versagens des Parlaments der allem i'eligiiiachende Glaube im Volk on diese Form des Reggereiis slark ge schwunden ist. Ter Mangel an Führungsivilleir im Ka- binett Müller, das Ausweichen vor notwendigen und drin genden Entscheidungen hatte den Nährboden für diktato rische Ltiminnngen und Anwnndlnngen in einem starke- rsn Maße gefördert, als die Lazialdemokratie wahrhaben will. Fm Volk war in weit stärkerem Maße die Unfähig keit des Kabinetts Müller empfunden worden als es sei tens des Parlaments selbst zugegeben wurde. Weil die Sozialdemokratie das nicht erkannte, mußte sie selbst aik dieser Klippe scheitern. Tiefem Anslösnngsprazeß lral die Regierung Brü ning entgegen. Fm Lande wurde das instinktiv begriffen. Tas Volk wollte wieder politische Führung sehe». Tie katholische Arbeilerschost stellte sich hinter Tr. Brü ning. Lie weiß, daß politischer Führnngswillc Voraus setzung eines gesunde» Parlamentarismus isl. Lie weiß, daß eine nngesruide Ltaatsregiernng gleichzeitig die Grundlagen ües Vertrauens in die wirtschaftliche und politische Arbeit eines Volkes gefährdet. Mag an Einzel« Maßnahmen der Regierung Brüning Kritik geübt wer den, unbestritten ist das Verdienst, einem versagenden Parlament gegenüber Fükrnngswillen behauptet zu ha ben. Ein verairtwortnngsschenes Parlament hat die Ge folgschaft verweigert. Diesen Sinn der Regierung Vriining Hot die Sozial demokratie nicht begriffen. Sie fällt der Regierung bei diesem notwendigen L ä u t e r u n g sprozeß i in P a r- la ment in die Arme. Wir sahen Severing im Bund« mit Thälmann, Hugrnberg und Hitler gegen die Regie rung. Tie Sozialdemokratie, die von einem starken untz