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Sächsische Volkszeitung : 26.03.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193003264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300326
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300326
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-03
- Tag 1930-03-26
-
Monat
1930-03
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.03.1930
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'^.°7..A.""!7Z".A!.. Zur Kredttsrage -er Gemeinden H .-r.ZL L Pjarrer Kirsch bei der Ortsgruppe Dresden. Der neue Landesvorsitzende der Sächsischen Zentrums. Partei, Psarrer Ludwig Kirsch, wir- aus der Gen«, ralversammlung der Zentrumsortsgruppe Dresden über ..Zentrumsarbeit In Sachsen" sprechen. Die Generalversammlung d«r Ortsgruppe sinket am Montag, den 7. April, abends 8 Utzr im Saal« von Schilds Hotel, Larolastratze 15 (am Hauplbahnhos), statt. Di« Tagesordnung der Generalversammlung ist folgend«: 1. Referat „Zentrumsarbeit in Sachsen"; 2. Bericht Uber den Landesparteilag am 9. März und die Sitzung des Reichsparteiausschusses am 8. April; 3. Jahresbericht und Kas senbericht; 4. Neuwahl des Borstandes: 5. verschiedenes. Mit Rücksicht aus die Wichtigkeit der Tagesordnung bittet der Vorstand der Ortsgruppe die Mitglieder um zahlreichen Besuch der bleneraloersammlung. Der Konkurs -er Skadk Glashütte vor dem Oberoerrvattungsgerlcht M Ä und Angestellten allgemeineres Interesse und Mitgefühl. Denn in diesen Füllen handelt es sich darum, daß Mcnsckzen werten ihrer nicht verheimlichten Ueberzeugung, wegen Aus übung ihrer Religion und sür sonstige gegen die „Generallinie" der Diktatur verstoßende Handlungen mit Entlassungen, d. h. bei den jetzigen Dersorgungszuständen mit Hungern be strost werde»! Gewiß, auch in diesen Frille» macht die Dik- talur den Versuch. Proselyten zu machen. Aber die Bedingungen sind so entwürdigend, daß selbst bei gutem Willen des Kandi daten di« Aufnahme in die Partei nie zu erreichen wäre. Dieses Kapitel der „Reinigungen", die zum langsamen Hungertod« ver urteilen. vollendet das furchtbare Geschick einer Volksschicht, die nicht feige genug ist. um zu Anbetern Stalins werden zu können! O. Z. 0r«L<I«n unä Umgebung Was will -er Elbebun-? Dresden, 25. März. Ter neugegründete Elbebund trat heute in Dresden mit einer ersten großen Kundgebung für die Niedrig- w a s s e r r e g u! i e r u n g der Eibe an die Oefsenllicbkcit. Ta das Interest« der mitteldeutschen Wirtschaft wie überlxwpt der Oesfenb liä te.t an den Fragen der Elberegulierung in jüngster Zeit sehr rege geworden ist, verdient das Programm der neuen Vereinigung einig« Beachtung. Tie katastrophale» Schissakinsixrhälliiisse der Jahre 7925,29 triftige der langanhalienden Nicörigtvasserpcriode haben Industrie und Handel im gestunken Elbstromgebict aus da? schwerste geschäoigt. Ilm euer Wiederholung derartiger Zustände, die sich auch in den Iabren 1904, 1911, 1915 und 1921 zeigten, für die Zukunft vor zubeugen, haben sich die beruiencn Organisationen von Industrie, Handel und Schiffahrt.. die Industrie- und Handelskammern, ver anlaßt gesebcn, eine Vereinigung zur Durchfübrung und alsbaldig«» Inangri'ft.ah»'? der Nietrigwasserregulieniiig der Elb« z» gründen. 'De Vereinieung betrachtet cs als ihre vornehmste Ausgab«, dem me.'.erc» Ausbau d«r Elb« die Gleichberechtigung im W a l i e r b a u v r o g r a m m des ReichsvcrkebrsministeriumS mi' den benachbarten im Weftbcwcrbsverbä'tnis siebenden Strömen zu erkämpft». Zu dicftm Zweck will sie von den: bereits beschlossene?. Gft'etz von 1911 ause.ebend, eine zeitgemäße Mmdestfabiwassertics« sür die Elbe sichersiellen. die selbst bei niedrigsten: Wasserstande den Strom zu einem vollcistungssähigen Schissahrlsweg ausgcsialtet. Erleichterung -es Kypokhekenoerkehrs Tos Finanzministerium wiii im Interesse einer Erleich terung des Hpotyekenverkehrs mit Wirkung vom Januar 1930 «n genehmigen, daß auf Antrag in Fallen der Ablösung einer nach Ziffer 4 der Verordnung vom 19. Juni 1920 zu beurteilen den Austvertungshrworhek im Zusammenhänge mit der Neuauf nahme einer Hypothek die Zinsen sür die Hypothek in gleicher Hohe auf die Aufwertungssteiler angerechnet werden, in der die Zinsen kur die abgeiösle hoher aufgewertete Hvvothck nach Zif- ser-1 der Verordnung vom 19.9.1926 anrechnungsfähig sein würden, wenn die Ablösung unterblieben wäre. Tie Ermäßigung kann ganz oder teilroeifs versagt werden, wenn im Einzelfalle die Erörterungen ergeben, daß der Grundstückseigentümer durch tte Aolö'uttg der Au'wern.ingshypothck Vorteile erlangt ha:, die die Anrechnung von Zin.'cn für die Ablösung-Hypothek in den sich aus Absatz 2 ergebenden Umfange als ungerechtftrtigl er scheinen lauen. : Umtausch der Gurstlnffnc sür die Dauerlartcn zur Inter nationalen Hygiene-Ausstellung Dresden 1930. Tie bisher ausge- xclenen Gui'ckeine nir den Bezug von Dauerkarten für die Inter- Dresden, 25. März. Wie bekannt, wurde Anfang August 1929 über das Vermögen der Cladtgemcinde Glashütte das Konkursverfahren erössnct. Vorher hatte auf Antrag des Stadtrats das sächsische Mi nisterium des Innern sestgcstellt. daß neben anderen Vermögens werten und -rechten als unentbehrlich sür die Erfüllung der öffent lich-rechtlichen Ausgaben der Gemeinde zu bezeichn«» sind der 75 Hek tar große Stadlwalö iin Werte von 140 009 NM., das 54 Hektar große Hammcrgut, ferner die werbenden Betriebe (Wasserwerk, Gas anstalt. Elektrizitätswerk), sowie die Sparkasse und die Girokasse (bei der Sparkasse nicht bloß die Rücklage, sondern auch das Svarkassen- vermögen, bei der Girokasse ebenfalls deren gesamtes Vermögen, ohne Rücksicht daraus, in ivelcher Weise cS im einzelnen angelegt ist. Endlich wurden als uncntbebrlich noch bezeichnet di« Einnahmen der Stadt aus Steuern und Sterlemnleilen. die Gebühren einschließ lich derjenige» für di« Lieferung von Wasser. Gas und Elektrizität usw. Der KoukurSverivalter Oberbürgermeister a. D. Dr. A y. Mei ßen, hat hingegen beim Oberverwaltungsgericht Anfechtungs klage erhoben und geltend gemacht, daß die Stadt Glashütte, da der Hauslxiltplan obne Berücksichtigung der Schuldzmscn immer noch eine» Fehlbetrag von rund 60000 RM. ausweise, mit der von ihr beliebten Begründung ibr gesamtes nutzbringendes Vermögen als unentbehrlich bezeichnen könne. Das Ergebnis würde dann sei», daß für die Zugriffe der Gläubiger überhaupt kein Vermögen übrig bleibe und daß ein Konkurs nicht eröffnet werden könnte. Die Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke erfüllten zwar lebenswichtige Bedürf nisse der Bevölkerung, seien aber doch in erster Linie gewinn- abwerfende Betriebe und müßten sür den Konkurs in An spruch genommen werden. Ter Konkursverwalter sei selbstverständ lich bereit, mit der Stadtverivaltung einen Vertrag über d.« Liefe rung von Gas. Wasser und Strom akzuschließen. Die Einkünfte aus diesen Werken würden die Lage der Gläubiger wesentlich bessern. Tie große Finanznot der Stadt Glashütte könne den Zutritt der Gläu biger in die Vermögenswerte der Gemeinschuldnerin nicht hindern. T-ie-s wäre das größte Unglück sür alle sächsischen Gemeinden, weil niemand mehr den Gemeinden auch nur einen Pfennig noch leihen würde. Auf der anderen Seit« würden die bisherige» Gläubiger der sächsischen Gemeinden nur ganz wenig von ibrcn dargeliehenen Summen retten können. nationale Hygiene-Ausstellung Dresden 1930 können setzt gegen die Originaldaiicckartcn cingetauscht werden. Notwendig sür den Um tausch ist die Beibringung eines Lichtbildes. Wege» des zu er wartenden großen Andranges ist es empfehlenswert, bereits jetzt den Umtausch vorzunehmen. Die Kartenausaab« der Ausstellung. Len,ff, straße 3. ist werktags geöfsnet von 8 bis 17 Ubr. Sonnabends von 8 bis 14 Uhr. Bei dieser Gelegenheit wird gleichzeitig darauf auf merksam gemacht, daß ab 28. April 1930 ein Zuschlag auf den jetzigen Preis der Taiicrkartcn vorgenommen wird, um dem üblichen An drang an der Kartenausgabe in den letzten Tagen vor Eröffnung der Äusstcllimg vorzubeucien. Auch aus diesem Grunde dürfte sich Der baldige Erwerb der Dauerkarte emvleblen. 4 Dresden. Ter katholische Fürsorgeverein sür Mädchen, Frauen und Kinder e. V. hält am Freitag. 28. März, nachmit tags 4 Uhr. im Heim. Ferdinandstraße 13, 3., seine Mitglieder versammlung ab.' Tagesordnung: Aussprache des Geistlichen Beirats Manfroni; Geschäfts- und Kassenbericht. Verschie denes : Oesterreichs Berkel,rswcrbung durch Esperanto. Uebcr dieses Thema sprach am Sonntag, 23. März, RcchnuiigLrat Frey aus Wien. Er berichtete über eine Wcröcrcise sür Oesterreich und seine Hauptstadt, di« er im Austrage der österreichischen Verkehrsorganisa- tionen und des Magistrates der Stadt Wien mit Unterstützung des Bundeskanzleramtes und der ihm Nachgeordneten Stellen in etwa sechs Woche» in den nordischen Ländern durchgeführt hat. Die Orga nisation der Reise erfolgte unter Zuhilsenabme der Vertreter des Esperonto-WellbundcS in den besuchten Städten, alle Vorträge wur den in Esperanto gebalt?» und haben überall außerordentlich großes Interesse gesunde» Der Redner zeigte anschließend die in den nor dischen Ländern vorgesührtc» Lichtbilder von Wien und den öster reichischen Ländern und lud auch dis Dresdner Esperantisten wie ihre Gasts herrlich zum Besuche des Bruderlandes ein. Tie Ver sammlung. welcher unter anderen Ebrengäslen auch Herr General- konstil Ei seit beiwobnte, dankte durch reichen Bestall, dem Bun- dcspräsrdenten Miklas und dem Bundeskanzler Tr. Schober wurde telegraphisch der Dank für die verständnisvolle Förderung des Espe- Gewiß sei ein Widerspruch in der Gesetzgebung vorhanden. Das Gesetz von 1900 >var zweckmäßig, solange die G«. meinden ihre Schulden durch Erhöhung ihrer Steuern zu tilgen vcr. mochten. Das sei seht nicht mehr möglich, denn Sie den Gemeinden verbliebenen Steuern seien durchaus ungenügend, um bei Erfüllung der Gemeinteaufgaben Schulden ab.zablen zu können. Auch durch strengste Sparsamkeit im Gemeindeba«sbalt lasse sich nicht so viel er sparen, um größere Schulden zu tilgen. Die Reichssteuer» gefetzgcbung müsse geändert und die Möglichkeit geschah fe» tverden. daß Gemeinden, die leichtsinnig Schulden machen, diese auch tilgen müssen. Dann würde auch das Verantwoftungsgesühl der Gemeindekollcgicn wieder gehob«n werden. Auch die S I o d t g e m e I n d e hat Anfechtungsklage erhoben, weil st« ihr gesamtes Eigentum als unentbehrlich bezeichnet und damit dein Zugriff der Gläubiger entzogen baben will. Die G«- meinden besäßen beute weder Vermögenswerte. Einnahmen noch ion. stige Vermögensrechte, die sie entbehren können, ohne die Erfüllung der öffentlich-rechtlichen Aufgaben zu gesäbrden. Die meisten deutschen Gemeind«» vermögen ihre» Haushalt- Plan nicht mehr zu balancieren, baben überdies fast ausnahms los Hohe Schulden und ihr Vermögen dien« durchweg bloß ösfentlich-rcchtitchcn Zwecken, so daß «s böchsi« Zeit sei, einen ande- rcn Weg zu suchen und zu finden, der in der Franc der Sicherstellung drs deutschen Kommunalkredits stabile Verhältnisse schaff« und den Gedanken der wirtschaftlichen Ausschlachtung einer Gemeinde aus» schließ«. Wie der Fall Glashütte auch ausfallcn möge, er werk« Schule machen. Bei einem ungünstigen Ausgang sür die Stadt wer- den die künftig in Finanznot geratend«» Gemeinden GloSbütt« als Schulsall hinstcllen und entsprechende Vorsicht walten lassen, Im anderen Falle aber werden die oeld suchenden Gemeinden auf d«n deutschen und ausländischen Anleihemärkten vielfach verschlossen? Türen finden. Nach Auffassung van Glashütte hat bei Entscheidung die Krc- ditfroge der deutschen Elemeinde,, völlig ouszusckalten. weil ein« grundlegende Regelung dieser Angelegenheit von Landes wegen ge- sorderi werden müsse. Die schwergeprüft« Stadt Glashütte dürft nicht als Versuchsobjekt bebandelt werden — Der Entscheidung des Sächsischen Oberverwaltungsgerichts wird von den deutschen Kom munen mit größtem Interesse entgegengeftben ranto und seiner praktischen Anwendung im Berkehrsdienste zum Ausdrucke gebracht. : Ausbildung sür Blumenbinderinnen. Dos Arbeitsamt Dresden teilt folgendes mit: lieber die Erlernung der Blumen binderei in Blumengeschäften bestehen noch vielfach Unklar, heften, die sich oft zum Nachteil der Lehrlinge auswirkon. Dir Eltern und Erziehungsberechtigten werden deshalb auf die nach stehenden Bedingungen aufmerksam gemacht: Tie Lehrzeit süe die Blumenbinderei ist Im allgemeinen auf 3 Jahr« festgesetzt. War der Lehrling bei Beginn der Lehrzeit 16 Jahre alt. dann lernt er nur 2 Jahre. Für die Lehrverträge müssen die Formu lare des Verbandes Deutscher Blumengeschästs-nhober ver. wendet werden. Tie Verträge sind zu Beginn der Lehre vom 1. Borsitzenden der Dresdner Ortsgruppe zu unterzeichnen. Di« Vergütung für Lehrlinge ist tariilich geregelt. Ter Lehrherr ist verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, daß der Lehrling am Ende der Lehrzeit die vorgeschriebene Prüfung oblegt. Di« Kosten für die Prüfung trägt der Lehrherr. In Zukunft darf keine Binderin mehr eingestellt werden, die am Ende der Lehr zeit ihre Prüfung nicht abgelegt hat. : „Gute» Appetit." Das Amtsgericht Dresden ve,« urteilte a», Montag nach längerer und sehr eingehender Verhandlung die Inhaberin der Gastwirtschaft Oberseerbof in Dresden-Altstadt wegen Lcbensmittelsässchung zu 1 Monat Gefängnis Es galt als erwiese.», daß die Angeklagte zumindest im Dezember 1929, wahrscheinlich aber auch schon vorher, fortgesetzt nach der Küche zu rückgekommene Speisereste anderweit zu Speisen für ihre Gäste ne» verwendete. So wurden wiederholt von Gästen zurückgenebene Sem mel. und Zwicbelreste später im Wiegebraten mit verarbeitet. Kar- tvffelreste zu Kartoffelsalat verwendet, selbst Saucen wurden vom Teller abgespült und gelangten so zur weiteren Ausgabe Auch zu Garnicrzwecken verwendete Gurken- und rote Nübensckuiften ge langten bei Zurückgabe neu mit zur Ausgabe. Tic Angeklagte, dir jede Schuld bestritt, wurde aber dieser Umauöerkeiten. die nach dem Gutachten des Sachverständigen und Direktors dez Eben,. Unter- suchungsamtcs der Stadt Dresden. Prof. Tr. Beytbien, als Naf- rungsmittelverfälschung anzusprechcn sind, durch zwei Zeugen glaub haft dieser Straftaten überführt. Aus -en Konzerlsälen Staatsoper. Eine Neubesetzung des Amonasro in „Aida" vcraniaßte mich am Sonntagabend zu einem Besuche dieser Vertuschen Oper. Man lernte dabei in Stephano Bal ler int einen Sänger kenne», der zu schönsten Hoffnungen berechtigt. Die tenoral gefärbte Baritonstimme besticht durch Klangfülle. Wohllaut, lockere und leichte Tongebung und ge schmackvolle Behandlung. Die Textaussprache ivar vortrefflich, ebenso die Atemtechnik. Alles verweist auf ausgezeieiMte Schulung. Im Spiel fällt zwar noch ein tleberschwang an Be wegungen auf. der sich aber sicher abschleifen wird. Tie übrige Besetzung brachte mit Helene Jung. Kurl Taucher. Ivar Andreren. Willy Bader in Wohlklang schwelgende Stim men. Was man von der Interpretin der Titelrolle nickt be- Haupte» konnte. Man wird ernstlich in Erwägung ziehen muffen, diese Partei in Einklang mit dem anderen Stimmen- koloril zu bringen. —Ist- Konservatorium zu Dresden. Anderer Verpflichtung halber hörte ich nur einen Ausschnitt aus der ersten Hälfte der Musikaufführ u n g am Donnerstagabend. Tie Kinder- kzcnen für Klavier von Schumann wurden von einer Schülerin der Klaffe Lorgmann mit gut erfühlter Gestaltungskraft, eindrucksvoller Anschlagstcchnik und ä^rakteriflischer Schattie rung wiede'.gegcbeii. Einige orthographische Ungenauigkeiten konnten den sympathische» Gesamteindruck nicht schmälern. Die Interpretin dreier Lieder von Karl Osterloh ist uns schon bekannt. D es« Schülerin aus der Gesangsklasse Aibcrt Kluge interessiert durch klangvolles Material und siei>ern Gestaltungs- willen. Die kehlige Tongebung bedarf aber noch der Lockerung. Schüler von I. Kratina und Frl. Nitzsche zeigte» in dem Violinkonzert in G Moll von Max Bruch Temperament und Musizierfreudigkeil. Die Träger des solistischen Vioiinpartcs rlsrruten durch safte Strichführung und großen Ton. Auch dem Ausdruck war gebührend Beachtung geschenkt. Tie Fiüs- tigkeit der Technik erweckt schöne Hoffnungen für die Zukunft. Wenn es ohne tonale Trüöungen nicht abging, so läßt sich das wohl aus das Konto der Zufälligkeiten buchen, vor denen auf dem Konzertvodium fast niemand gefeit ist. Die weiteren Dar- bictungen bestritten Schüler aus den Klassen Helene Zimmer- man». Professor Kluge. Frl. Wollen und Charlotte Viereck. —Ist— Staatstheater — Opernhaus. Unter Leitung von Arturo Toscanini wird das Neuyorkcr Philharmonische Orchester am 26. Mai ein einmaliges Konzert im Dresdner Opernhaus geben Der EintrittSkartcnperkauf zu diesem Konzert beginnt bereits am 29. März an der Opernkass«. Dresdner Philharmonie. Generalmusikdirektor Karl Schu lt ch t-Wiesbaden, welcher unlängst Konzerte der Dresdner Philharmonie in Dresden und Chemnitz mit außergewöhnlichem Erfolge leitete, dirigiert nochmals das Konzert der Dresdner Philharmonie am 8. April im GeiverbeHause. Karl Schuricht dirigiert außerdem am 29. März das Konzert der Dresdner Philharmoniker in der Stadchalle in Hannover. Das Konservatorium sür Musik und Theater zu Dresden veranstaltet seine 51. Musikausführuiig im laufenden Studien jahre als 4. Prüsungskonzerl mit Orchester am Donnerstag, den 27. März 1930, abends 7.30 Uhr im Harmoniesaal mit fol gendem Programm: Klavier-Konzerte von Gricg. Tsäzaikowsky lKonzert-Faiuasie). Violinkonzert G-Moll von Bruch. Violon cellokonzert von Boellmann, letzter Cats aus der C-Dur-Sinfo- nie für Orchester von Brahms, Gesangsarien von Nicolai. Bruch. Puccini. Eintrittskarten im Konservatorium, Landhaus- slraße 11. 2., und in den Zweiganslallen. Der Wach-auf-Ehor Dresden bringt in seinem Konzert am 29. März im Vereiiistiaus unter seinem Dirigent«» Dr. Rudolf Orbs einige selten zu hörende Vokal, und Instrumcutalwcike, darunter zwei der schönste» Solokai.taten Bachs; ferner ausgewählle Chor- uud Orchesternummer» aus de» Furie», und Elysiumszeiien des Giucki'chcn OrpbeuS. Es wirken u. a. mit die in Dresden bereits bestens bekannte Altistin Gnsta Hammer (Berlin) und,-erstmalig für Dresden, der allen Freunden Bachscher Kunst bekannte Tenorist Pro'. G. A. Walter (Siuttgart), der sich die Pflege Bachscher Musik zur spezielle,, Lebensaufgabe gemacht hat und dessen Name bei keine», der maßgebenden Bachseste in aller Welt fehlte. Der Gesangverein der Staatselsenbaknbeaniten zu Dres den veranslailet ain 4. April, abends 8 Uyr im Gewerbehause ein großes Chor- und Orchesler-Konzert „Aus germanischer Sagenwelt". Zur Aufsühnlng gelangen u. a. die Ketzertause von R. Fricke. zwei Balladen von Hegar. Am Siegsrieöbrunnen von Volbach und Nornengesang von Heinrich Hosmaiin. Aussüh- rcnde: Frau Lotte Mäder-Wohigemuth. Leipzig (Sopra»), Kam- wersänger Fritz Pogclstrom (Tenor), Männer- »nd Frauenchor des Gesangvereins der Staatseisenbahnbeamten. Orchester des Rsichsbundcs ehemaliger Miliiärmusiker Deutschlands. Orts- gruppe Dresden <60 Musiker). Karten um 3, 2 und 1 RM. bei Ries. Scestraße und Frey. Bismarckplatz Dresdner Lichtspiele Zinn kalendermäßigcn Frühlingsbegin» wartet das Prinzeß- theatcr mit Wedekinds verfilmtem Bühnenstück „Frühlings- erwachen" auf. Warum man ausgerechnet dieses Werk Wedekinds noch verfilmte, bleibt unverständlich. Tie Jugend unserer Tage, ist als Glanzes doch etwas anderes, als sie der Dichter vor einem Vier, leljahrhundcrt schilderte, zudem ist von der Feinheit der Dichtung im Film nickt viel übrig geblieben. Die Versuche, die die Filmautoren gemacht baben, um das Geschehen ctn'as zu modernisieren, sind rein äußerlicher Art Toni van Enck. Karl Balbaus und Rols von Goth verkörpern die Hauptrollen. — Die seruelle Not Jugendlicher auf- zudeckcn, gibt auch der Film ..Eros in Kelten" in den Kammer- Lichtipielen vor. Er «rzäbit im Ganenlaubenitil von srüüreiftn Ge schöpfen «inersciis, von erster Liebe und Leid andererseits, von dem nicht verstehenden Vater. Ucb«r Jugendgericht und Mädchenerzie- hungshaus wird zuletzt „och ein versöhnliches Ende konstruiert. Von dem ganzen Film nimmt man einen veinliclftn Eindruck mit nach Hause und die Erkenntnis, daß es sich hier nicht um ein aus Etbos erwachsenes Werk, sondern um eine verwerfliche Spekulation auf die Neugierve handelt. Das gute Spiel der Darsteller, vor allem Mali, Delschaft. Anita Doris und Emmi, Flennnisch wäre einer ernsteren Sache würdig gewesen. — In den Fürstenhof°Lich!sp>elcn gelangt bis Donnerstag das Filmwerk „Der 13. Geschworene" zur Vor- iührung. Mitiwoch, 26. März, nachm. 3 Uhr. wir- in der Märchen- vorstellung „Das goldene Krön lein" gezeigt. — In den Gloria-Palast-Lichtspiclen läuft der Großsilui „SOS. Schiff in Not". Der Hauptteil ipielt auf einem großen Luxnsdampser, dessen Untergang überaus packend wirft. Staatliches Kupserftichkabinett. Ausstellung von Neuer werbungen. Zivei Zeichnungen von G. B. Tiepolo. (Geschenk des Dresdner Muserimsverein.) Ferner deutsche, sranzösische und englische Druckgraphik des 18. Jahrhunderts, darunter Ford» jlickze von P. M. Alix, L. P. Debucourt. L. Al. Bonnri. Ar. Ianinel, Rnotte und K. Schröder.
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