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Sächsische Volkszeitung : 18.03.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193003185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300318
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300318
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-03
- Tag 1930-03-18
-
Monat
1930-03
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.03.1930
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und frierenden Brüdern uni» Schwestern leidet also der Gotteslohn selber Bot, schmerzliche Liebesnot. Eine brennende Caritas must deshalb die Grund- krast unserer Religion sein. Caritas ist tätiges Christen tum schlechthin. Werner. Caritasdirektor. vi-erden und Umyeduny „Die Bedeutung des Do?ksvereins iiir die Gegenwart" lieber dieses Thema sprach am Sonntagabend in einer gut besuchten Tiersammlung der Ortsgruppe Dr.-Iohannstaol des Lollisveicius für das katholische Deutschland der Landes- geschüftsfiihrer Kaplan Schmitz. Er sührle eliva folgendes aust Wir hören in verstärktem Matze den Nus nach Gemein schaft: gleichzeitig aber den Ruf: „Fort mit den Einflüssen der alten christlichen Tradition. So etivas patzt nicht mehr in unsere moderne Zeit!" Wenn wir dem freudig antworten können: „Das ist nicht der Fall, auch heute noch gilt die christ liche Idee als die regierende für die Welt!", dann haben mir in diesen Worten schon die ganze grotze Bedeutung des Volksvereins ausgedriickt. Soziales Handeln ist gor nichi denkbar, wenn wir uns nicht zusammcnfinden in diesem Gedanken. Die Nolgemeinschaft der Menschen besteht nicht darin, datz sich Arbeitgeber und -nehmer zusammen etzcn und beraten, wie die Not gelindert werden könne. Christus sah das voraus, indem er sagte, datz Gott und die Goltesliebc die Triebfedern sein müssen, die uns zu einer völligen Gemeinschaft zusammen schlichen. Ader wo ist heute dieser Geist? Wo ist der Zusam- menschlutz der heiligen Gemeinschaft der Brüder, den Christus wollte? Wo ist heute ein Mensch, der wie Christus sagen kann: „Ich gebe mein Leben sür die Gemeinschaft. Die Gemeinschaft erstrebt der Volksverein Er soll der Gegenpol der Gott losigkeit sein: er soll die Mitglieder schulen, datz sie in katho lischem Geist in der Welt wirken. Wenn wir mit Ueberzeugung unsere Anschauungen verteidigen, werden wir uns auch die Achtung unserer Gegner erringen. Eine der grössten Aufgaben der Diaspora ist cs, datz der Volks verein Hand in Hand mit dem Laienapostolat arbeitet. Wir sind nicht ganze Christen, wenn mir den anderen nichts von unserem Inneren Mitteilen. Wir müssen uns zu- samm'enschlietzen für die Anderen und dürfen nie den Optimis mus verlieren, den wir gerade setzt unbedingt notwendig haben. Wir können aus den gegnerischen Organisationen lernen und müssen uns ein Beispiel an ihrer Opferwilligkeit nehmen. Im Bolksverein soll die ganze Gemeinde. Akademiker, Handwerker, grotz und klein, tätig sein in der Gemeinschaft der Brüder und Schnrestern in der Gemeinde. Es ist eine schwere Arbeit, die auf uns lastet, alwr wir dürfen uns nie van unserem heiligen Optimismus abbringen lassen. Deshalb wollen wir dastehen wie e i n Mann und der Welt zeigen, datz wir fähig sind Aufbau arbeit zu leisten und weiterhin zeigen, datz die christliche Idee die reitende ist! Reicher Beifall lohnte diese rhetorisch überaus wirkungs voll vorgetragencn Ausführungen. — Erzpriester Pfarrer Bodenburg dankte dem Redner für seinen prächtigen Vor trag und unterstrich vor allem die Gedanken des Laien-Avasto- lats und des heilinen Ontimismus. Der Kirchenchor Cäcilia trug unter der sicheren Stabführung seines bewährten Leiter?, Kantor Schröter, durch drei gemischte Chöre zur Verschö nerung des Abends bei. G. H. Probejahr für akademisch gebildete Volks- und Berufsschullehrer Nach einer nom Ministerium sür Volksbildung in Aussüh- rung des Gesamtministerialbeschlusses vom 27. Januar 1930 er lassenen Verordnung haben di« Schulamtsbeiverber für Volks und Berufsschule, die nach den Bestimmungen der Prüfungs ordnungen vom 17. Juni 1925, oder vom 10. Februar 1925 oder nom 22. August 1925 ausgebildet sind und nach dem ltl. März 1990 neu in den Schuldienst einlreten. zunächst eine Probe jahr an der Volks- oder an der Berufsschule abzuleisten. Befreit hiervon sind alle die Schulamtsbewerber, die vor ibrer Studienzeit im össenilichcn Schuldienst gestanden haben. Während dieses Probejahres erhalten sie eins Vergütung. deren Höhe in den Besold,mgsbestimmungo» festgesetzt wird. Erst nach Ablauf dieses Probejahres erhalten sie die Bezüge, die sie als Aushilsslehrer oder als Vertreter oder als nichtständige Lehrer zu beanspruchen haben. Das Vorstehende gilt bei der Berufs- Das Urieil gegen Schnirch Nach 22sMndiger Verhandlung Dresden. 17. März. Zu einer Gerichtsverhandlung von beispielloser Länge gestaltete sich der Prozeh gegen de» Stollberger Amishaupt- mann Schnlrch. der am Sonnabend vor dem Sächsischen Tisziplinarhof eröffnet wurde. Die Verhandlung dauerte nicht weniger als 22 Stunden und war erst am Sonntag morgen kurz vor 7 Uhr beendet. Es wurde folgendes U r t e i l gefällt. DI« Berufung des Angeklagten wird zurttckgewieseu. Aus die Be rufung der Staatsanwaltschaft wird das Urteil der Disziplinar- knmmer aufgehoben. Der Angeklagte wird zu einem Verweis und einer Geldstrafe In Höhe von vier Monatsgehältern ver urteilt. Von den baren Auslagen des Verfahrens fallen ^ dem Angeklagten. ^ dem Staat zur Last. Zur Begründung des Urteils führte Präsident Dr. Ulbricht u. a. aus: Der Disziplinarhof hat die Feststellungen des ersten Urteils im ivesentlichen gebilligt. Bei den Beurkund»»- gSn der Verlängerung der Polizeistunde, in den Fällen Psafsenhaln und Kühnheide, handelt es sich im ersten Fall um eine tatsächlich unrichtige Beurkundung. Im zweiten Fall ist nicht für widerlegt erachtet worden, datz der Inhalt nicht der Wahrheit entsprochen hätte. Beim Autokaus ist der Disziplinarhof davon überzeugt, datz hier insofern eine Pflichlmidrigkcit vorliegt, als Schnirch nicht nur. wie er be- bauptet, eine Dermögensverschiebung vorgenommen, sondern datz er über Mittel verfügt Hot, ohne Genehmigung des Bezirks verbands. Das Gericht ist zur Ueberzeugung gekommen, es sei nicht widerlegt, datz Schnirch bei den ziemlich verwickelten Ein richtungen nicht die richtige Vorstellung gehabt hat.' Er hat sich in Unklarheit befunden. Hier liegt ein fahrlässiges Dienstver gehen vor, das als ziemlich erheblich zu betrachten ist Am schwersten von diesen Verschlungen hat das Gericht die Her- beiführ ring der Verpflichtungser Klärung an gesehen. Schnirch hat hier «ine neue Pflichtwidrigkeit begangen, die nicht als fahrlässig angesehen werden kann. Er Hai Ange. teilte dazu veranlatzt, eine Urkunde aufzunehmen, die sich noch hrem Wortlaut als eine Verpflichtung dorslellte. So ist der Disziplinarhof dazu gekommen, in diesen beiden Fällen Tienst. ;rflichtverletzungen anzunehmen, ebenso bezüglich der Veriu». gerung der Polizeistunde in Pfaffenhoin, denn es bcstana Kein Anlatz dazu. Auch im Fall Iahnsdorf ist eine Dicnstpstichl. Verletzung angenommen worden: es lag gar kein Antrag auf Verlängerung vor. Ebenso lag in Kühnheide kein Anlatz dazu vor. Der Disziplinarhof lst in langwierige Erwägungen darükr elngetreton, iv i e die Strafen auszusallen hätten. Schnirch hat leichtfertig und leichtherzig oje Vorschriften über die Polizei, stunde überschritten. Das Ist autzerordentlich schwer bemerkt worden, da er der oberste Polizeibeamte seines Bezirks, der oberste Repräsentant des Staates war Auch der Fall der fal, scheu Beurkundung ist als schwere Verfehlung anzusehen. die begannen worden ist, »in Dienstpslichlocrletzunge» zu bemänlcin. Der Disziplinarhof ist der Ueberzeugung, datz sich Schnirch in seinem Bezirk als Amtsbauptiuann tatsächlich unmöglich gemachj hat. Das Gericht hat sich nur nicht entschließen könne», Scknirci überhaupt die Fähigkeit zur Bekleidung eines Amles irgend welcher Art. dessen Zuteilung der Anstellnngstzehörde überlasten bleibt, abzusprcche». Trotz schwerer Beurteilung der Verseh, lnngen ist der Disziplinarhof doch dazu gekommen, von de, Dienstentlassung abzusehen, aber er hat eine Erhöhung de, Strafe auf di« höchste zulässige lgeldstrafe für notmendiz gehalten. schule auch für die Schulamtsbeiverber, die die Prüfung als Divlom-Handelslehrer oder als Landwirtschaslslehrer abgelegt haben. : Prelsermätzlgte Straßenbahn-Karten und -Hefte für Schüler und Lehrlinge. Die Berechtigungsausweise zum Bezug« preisermätzigter Karten und Hefte für Schüler und Lehrlinge lausen am 31. Mürz d. I. ab »nd müssen sämtlich neu aus- geseriigt werden. Dem Antrag auf Ausstellung eines neuen Ausweises ist eine Bescheinigung über den Schulbesuch oder das Lehrvcrhältnis beizufügc», ferner ist der Lehrvertrag vorzu legen. Lehrlinge und Lehrmädchen haben nur dann Anwart schaft auf Preisermäßigung, wenn sie den Bestand eines säu ernden Lehrverhältnisses zwecks Berufsausbil» düng Nachweise» und keine höhere Vergütung als klO NM. monatlich oder 13.50 RM. wöchentlich erhalten. Vordrucke für den Antrag und lür die erforderlichen Bescheinigungen sind in der Zeitkartenkasse der Straßenbahn Theaterstratze 13, Erd geschoß fgeössnet werktags 8—18 Uhr), In den Bahnhossbüros, in den Wohlsohrtsinspektionen und in den Kanzleien der städti schen höhere» Schulen unentgeltlich zu haben. : AiiSgabe der endgültige» Stücke der stprozentige» Anleihe der Stadt Dresden vom Jahre 1020 — Reihe bk. Mit der Ausgabe der bprozeittige» Schatzanweisunge,, — Reibe II — der Stadt Dresden vom Jahre 1020 wird am 10. März 1030 begönne,,. Die Aus. händlgung erfolgt nur gegen Rückgabe der Im Januar 1030 ausge- slcllieu Zwische,«scheine bei der Stadthauptkassc Dresden. Neues Rathaus, 1 Obergeschoß, Zimmer 100/102, Eiugaug Krenzstraße 8, an jedem Wochentage während der Kassenstnnden von 8.30 bis 11 Ilbr. SoiinabeudS von 8.30 bis 13 Ilbr und ab 1. April wochen tags von 8 bis 13 30 Ubr, Soiiiiabends von 8 bis 12.30 Ilbr. Die Zwischcnscheine sind »ach der Nmmiiernsosge geordnet unter Bei fügung von Nummer,iverzcichuisscn i„ doppelter Ansseriigmrg zum Umtausch einzureicheu. : Tic Feuerwehr befreit einen Gr1'i»hii„flii,g. Den, Alten Tierschutzvcrcin in Dresden wurde augezcigt, datz sich aus der Hu- bcriusstratze im Geäst eines sehr Hobe» Straße,ibaumcS ein Grün st ä n sl t n ch verfangen habe, der sich nicht wieder IvSsihen konnte. Der Verein, dem selbst nicht die genügenden Mittel zur Verfügung stehen, sich Einrichtungen aller Art zuzulegc». mit denen er in sol che» und ähnlichen Fällen eingrcifen kann, bat die Feuerwehr im, Hilfe, die sofort mil einer grotze» Leiter ausrückte und dag Tier chen in Freiheit setzte, so daß cs fröhlich davoufliegen konnte. : Für etwa 3000 RM. Goldmarcn gestohlen. In der Nacht zum Sonnabend schlugen Diebe die Schaufensterscheibe eines Uhren- und Goldworengeschäftes in der Zwinglistratze ein. Von den Auslagen fehlen etwa 30 golden« und silberne Damenarm- -banduhren mit schwarzen und bunten Ripsbändern, 20 goldene Damen- und Herrenringe und zwei goldene Hcrren-Place- Eabinet-Uhren. Hinweise zur Ermittelung der noch unbekann ten Diebe werden nach dem Kriminalomt, Zimmer 7-!, erbeten. Reichsparkeitaq -er Vo!ksrechtspar!ei Die Volksrechtspartei ball in diesen Tagen i» Leipzig ihren Ncichsparteitag ah. Die Hauviresemte wurden am Sonntag vor einem durch geladene Gäste und Interessenten erweiterten strest gehalten. Als erster Redner sprach der Ehrenvorsihendc der Packi, Staatsstreich a D. Graf Poiadowsky-Westner in programmatischer Form über „Sozialfürsorge und Innenpolitik". E, führte aus, datz Fnnenvolitlk »nd Sozialpolitik aisis c„o'«e n 'am- menhängen. Unter den patriarchalischen Verhältnissen der Agrar, zeit war von Sozialpolitik nock keine Rede. Erst mit der Au-mitel- tung des Handwerks zur Industrie und der damit „erbuud-i, >> A!» nmiiderung der ländlichen Beuötkerimg ln die Städte wurde di, Sozialfürsorge sür die in den Städten zusammengeballtcn Nrleitcr- »lassen, die keine Heimat mehr in dem früheren Sinne der A r: 1 hatten, eine Notwendigkeit, nicht nur als sittlich erforderlich. sick.rn auch als klares Gebot der Staatssingheit. Ebensowenig, wie um ck, allgemeine,, Wirtschaftspolitik und Handelspolitik Schluß reu.mü werden könne, könne in einem in fortgesetzter Entwicklung »< neu, Staai?wesen die Sozialpolisik für abgeschlossen erklärt s-r. Der als Folge des Krieges und seiner Nachwirkungen nichi nur,,, Deutschland entstandenen Arbeitslosigkeit gegenüber nuir c- not wendig, die Gesamtheit aus Grund gesetzlicher Bessin ' m g für die hilflosen Massen cinlrcleu z„ lassen. Die Belastum- dcr Reichsfinanzen durch die Arbeitslosigkeit zwinge zu einer sck -ge« Nachprüfung unserer allgemeinen Finanzlage. Die Republik ' ms, zu ihrer Erhaltung vor alle», eines starke,, und veran, m- j, siche» S ta a t s g e f üh l z ihrer Bürger. Die B>. sicküile aller Staatsbürger nach Kräften z» befriedigen, sei die R i der Bolksrechtsparici. lieber die Außenpolitik referierte der Neichspaiumm- sitzende Prof. N a u s e r - Stuttgart. Das alte Mort vom Psi-nat der Außenpolitik treffe nur bedingt zu. Das deutsche Volk tick, nicht die Macht, aktive Außenpolitik zu treiben, es sei nieck mir Objekt der Außenpolitik der anderen Mächte Deshalb miüsi men bei uns zuerst im Inner» Recht und Ordnung berbeisübreu m daZ ganze Volk zu einer Willeusciubcit zusamn,c»schmiede». Dm : « man auch erfolgreich Außenpolitik treiben. Auch in den B. '-mi- gcn der Völker untereinander müsse sich der NccktSgcdansi mmi,> setzen. AmlSgcrichtsrat Dr. Wallner sprach als letzter Reime- Ubr „Die Not vo» Volk „nd Wirtlcstaft. ei» Verrat am deutütu-. m.!' Humholdt-Klub, Den Isel>--auSl 8 irdische Bereinigung Somme Akademiker Der nächste Klubabend findet a», Dienstag M zz. März,»abends 8 30 llhr in. Roten Saal des Enropastosc? Am l'S spricht der Forschiinasrciseude Walter SIötzner üb> stuir Forschungen in Nordasic» finit Lichtbildern). Anscklictz, loses Beisammensein z. B. den Minister Dr. Sae misch, de» Präsidenten des Rech nungshofes und Sparkommissar des Deutschen Reiches,.wie auch den Leiter der preußischen Hochschulverwaltung. Professor Dr. Richter. Abgeordneter Dr. Moses (Sozialdemokrat) be zeichnet es als einen ungeheuren Skandal, datz derartige An griffe erfolgen können. Es sei unerhört, mit wie geringem Augenmaß für die Bedeutung lebenskräftiger Relchslnstitutlonen eine derartige Etörungsaktion gegen die Kaiser-Wilhelm-Ee- sellschaft erfolgen konnte. Dr. Moses bemerkte gleichzeitig, daß es nahe liege, anzunehmen, daß diese Anfrage von der gleick>en Stelle angeregt sei. vo» der in der letzten Zeit manche Beun- ruhigungen der Wissenschastsuntcrnehmungcn des Reiches aus gegangen ist, und wies dabei in nicht mitzzuverstehender Weise auf den Ministerialdirektor Richter hin. Pie nachfolgenden Redner der verschiedensten Fraktionen bewegten sich auf der gleichen, durch die Erklärung des Ncichsministers des Innern gekennzeichneten Linie einer energischen Abivchr der Hinder nisse, die der ruhigen Entwicklung der Wissenschaftsunterneh» mungen des Reiches in den Weg gelegt werden. Ls wäre dringend zu wünsck-en, datz mit dieser Abwehr eine Aera ruhiger Entwicklung unserer Wissenschastsuntcrnchmungen beginnen könnte. Schon im Interesse unseres Ansehens im Aus lände. Denn im Auslande findet man cs völlig unverständlich, wenn bei uns in kleinlicher Weise gerade an den Institutionen genörgelt wird, die — vom Ausland gesehen — in, Sinne deut scher Kulturwerbung wirken und tatsächlich in erster Linie zum Ansehen deutscher Wissenschaft und Technik in der gesamten Welt beitrag-n. Arnold Huhn, Die Steigerung der geistigen Lcistniigs- sihiglcit, Verlag Grcthlesi, ,,. Eo. Leipzig. 253 Seilen, Ganzleinc», Preis >1,80 Mark — Viele Mensche» mache» sich Sorge, ob ihre siräsle de» Ansorder»,,gen der Zcil genügen. Wer diese Augst von sich weise» will, dc,„ gib! das vorliegende Buch Amveisiiiigcn, wie er seinen Verstand, sein Gedächtnis, seine Phanlasie, seine Beob achtungsgabe, seinen Willen „sw. stärke,, und zu Höchstleistungen entwickeln kann. Das Buch ist wirklich geeignet, seclciistcilend z„ wirken, Lebenslust und -ireude aufkommcu zu lassen. Es ist ein durchaus prakiijchcs Buch, das mau auch der studierende,, Jugend und asten in, Erwerbsleben Siebenden zusübreu sottic. FG. Geisleslehre — Goiieslehre Im Märzhestc der Dculschci, Rundschau veröfscnlsich! Tr. Pcier Wust eine grundlegendc Ilcbcrsicht über „Die Meta physik in der Philosophie der Gegenwart". Wir entnehmen dem Aufsätze die folgenden, aus Rauiugründcn etwas gekürzten Abschnitte: Der Schwerpunkt der neuen Metaphysik ist in der Anlho- pologie zu suchen. Seit Dilihcy ist die metaphysisch« Lehre vom Menschcn immer aktueller geworden. Die großen Gedaiikcukämpfc der Gegenwart konzciitricrc,, sich niehr und mehr auf ein« Meta ll h y s i k d e s Gcistes, tu der die Lehr« von, „Ewige» im Men schen" (um Schelcrs wichtigen Zciitralbcgrisf auszugrsise,,) eine entscheidende Rolle spielt. Der Franlsurtcr Philosoph Fritz Heine- mann l,at in seinem neuen Buche „Neue Wege der Philosophie" die ganze Gedaukcubewcgmig des letzte» halbe» Jahrhunderts unter diesem metaphysisch-anthropologischen Gesichtspunkte sehr anschaulich dargestellt. Natürlich ist gerade auf diesen, Gebiete Mar Schelcr der eigent liche metaphysische Vorkämpfer und Führer gewesen. Sein ganzes Schrifttum gilt in, Grunde nur dieser eine» großen Frage noch dem Wese» des Menschen, und z,»ar »ach dem „Ewigen in, Menschen", von der große» Ethik bis zur „Soziologie des Wissens", die sein letztes größeres Werk bleiben sollte. Neben Schelcr hat besonders noch Ludwig KlageS zur Förde rung der neuen Aittbropologie Bedeutendes geleistet. Durch ihn ist die Aiisdruckslehre wesentlich gefördert worden, und das hat zu einer neuen Wissenschaft, zur sogenannten Estarallerologic, geführt. Geradezu unübersehbar ist np» aber die Reih« vo». ycschichts- philosophischen Versuche», die eigentlich alle miteinander euch in die metaphysische Anthropologie hiueingchöre,,. Die Schüler von Tillhcy und Ernst Trocllich habe» sich aus diesen, Felde besonders eifrig beiäiigt, so vor allen, Eduard Springer, Hans Jreyer, Theodor Litt u. a Auch sich eine gcwisic Vcriicsuug der erperinicn- tcllei, Psticstologie sing alle diese neue» Gedanken bedeutsam ge worden. Schließlich ab^: stcckie auch in der heutigen Soziologie vieles von dieser neue» „ictphysischen Anthropologie und ineta- physischc» Gcschichlsphilosophie. Olesondert erwähnen muß ich noch zwei spezielle Disziplinen, die man auch an, beste» hier einodnct: ich meine die Erkennt- »islycorie „np die Ethik. Ans diese» beiden Gcbielc» steht bentc »eben Mar Schelcr Nikolai Hartman,, in vorderste, .st.rnfsi linic. Es ist nun aber ganz begreiflich, daß bei einer so '»'cnstim, Hinneigung zu melaplwsischen Problemen anch die Goltesielce. sie svcknlaiive Theologie, in „iiscrcr Zeit nicht leer ansgehen komste. Es ist jedenfalls eine nicht mebr z>, leugnende Tatsache, dast in de", beiden letzten Jahrzehnten der Goltcsbcgrisf oder wenig» . d', Begriff eines m e t a p l, y s, s ch e „ Absoluten nickt me r m, jener Verachtung betroffen war. wie in den voransocliciwen »'.ctg« pbysikseindlichen Epoche. Sckon in den Werken von Emil Lull ge winnt man „m 1013 bcrmn de» Eindruck, daß allmählick neben dcr sogenannte,, ,msinnlichen, das heißt logischen Olelttmgsspbäre a.cch die rcalübcrsinnliche Sphäre des Absoluten zur Diskussion mcnig« stcns wieder zngelassen wird. Bcsliimnter tritt diese Tatsache lewer, wenn etwa Rudolf Otto sich von der Phänomenologie her ini! der Kategorie z>, beschäftigen beginnt, die schon Windelbaiid in einem' besonderen Aussatz als „Das Heilige" bezeichnet und von dci, Kategorie,, des Wahren, Guten und Schönen „ntersckied.m betü. Gewiß ist Rudolf Ottos Buch »och stark psychologisicrene. Mr man hat doch den Eindruck, daß hier vielfach mehr MetapsN'nÄcö alz bloß Psychologisches in de» Mitlclyunkt rttckl. Aber anch ans diesem Gebiete bat dann schließlich Mai Säcke 1021 wieder den Bann aebrochen. Indem er vo» der Metaybimk religiösen Aktes aus geradewegs ans de,, thcislischcn Gottesb ecks loSslenerte und dem Panlhcrsmns seines Zeitalters de» Kan p! >»,- sagte. Leider ging Oraler voll diese», Punkt aus SchelerL ckü- wicklnng wieder rückwärts, und es kam so weit, -daß er sich scblich- lich sogar zu», Verteidiger der heule weitverbreitete», im G,>,»V ganz sinnlosen Lehre vom werdenden Absolute,, „iw rem leidenden Gott auslvaif. Trotzdem die religiöse Bewegung unserer Zeit, die kb namcnilich i» der „»ler dem starken Einslnsse des großen sticilc- gaaw stehende» „dialektischen The ol og ie" der Karl-Barlb- Schule dokumentiert, wird auch die Frage,, der iiiclaphiinscl c>, Tl>eologie nicht mehr zur Rnl^ kommen lassen. Es dürste die Zcü komme», wo der panthcislische GotteSbegrisf z„,n wenigste» in ler!« Bedrängnis gerät Ein solcl>ez Werk zum Beispiel, wie das schon erwähnte Buch Enge» Hcrrigcls über „Die ineRlphysische Form' ist ein ckguakleristischcs Zeichen dafür, daß wir auch in der m«:e> physische,, Goiieslehre vor neue», große» entscheidenden Läng»!» im, den O^gcnsatz v«„ Pantheismus und Theismus stehen. P« Dresden, 17. An gibt nationaler geoe» de» Poung Will clmsplatz ans niarckiänle in Räck demselben Wege Z, kommen. Von kor gcsnllenen-Kundgel schmack« Beteilige, niete,gelegt. I» Leipz demolratci, als o, die Märze«falleno, sricbliof zmn Zie leneichncn und ln Blutige i Chemnitz, 11 tagc's und der N kam cs zu schwei S«hll)elmmilglied> die znr Schlicht,,, 7 durch Stockhieb« sich später der Z> .stomiininistci, nb«, Ein Zngtcilnchme Personei, verletzt, einer von ihnen, Pcilctznngc» erleg sallcn sein. 10 P den der Staalsai, Glauchau, 1 Sonntag in den Reüt.c-lagSabgeord dcr Aussprache Göpscrt simne und jondcrte schl Teulscylaii'dlied zu „csiört wurde, ka, Pierseidel» , der Sozialdemokre stc im sirankcnba inando stellte schl snchiun, der Stret ringe gesunde,,. l.eip: Die erste ( Leipzig. 17 schoß Leipzig tr der »enen Zusa hören 14 bürge ni/tische Mitglie wurde Dr. Pe z„m stellvertret Ecorgi Markran schuh wurden w Molsi der gewe aus,'mutz wurde, Zur Frage naundors und F des Amlshoupti Au.besirkung r der Anscinand«' mein den einznh, zu den Sitzung vcr.esicnde Ein nach erregten A »nd Tozialden einige kommuni sur alle Fiirsvre gesickenen Fürs, NM. ,,nr Arlie lanoien. 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