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Sächsische Volkszeitung : 22.03.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193003226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300322
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300322
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-03
- Tag 1930-03-22
-
Monat
1930-03
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.03.1930
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Rationalisierung im Hausbalt die Funktionen der Frau immer mehr «ingeenat werden, so ist es höchste Zeit, hie Nolle der Frau als Seele der Familie stärker herauszustellen, Die in der eigentlichen Hauswirtschaft entlastete Frau des 2tl Jahrhunderts, weit davon entfernt mehr und mehr in der Familie an Boden zu verlieren, muß misten, das; sie in der vertieften Erfüllung ihrer geistigen Mission in der Familie fauch gegenüber dem beruflich meist stark belasteten Gatten) erst recht und im höheren Sinne zum Angelpunkt des Z u s a m in e n g e hö rig t e i t s g e i ü h l s der Ihrigen werden kann. Hier liegen wichtige valkserzieherische Ausgaben des Nundsunk, und diejenigen, die in der Arbeit des deutschen katholischen Frauenbundes (oder unserer weiblichen Ordensgenv'st'nschasicnj fielen, wären berufen, über die von ihnen angcwcndelen all bewährten und neuen Arbeits und Schulnngsmethode» vor dem Mikrophon zu berichten. Leitgedanke : Wie kann die Frau auch bei drückenden Wvhnungsverhältnisscn und schmalem Deutel den Mann und die Heranwachsenden Kinder wieder mehr ans Fami lienleben fesseln? Eine Frage, über die sich mancher be häbige Bürger, der über die Vergnügungssucht der heutigen Zeit lWirtohaus- und Kinobesuch ustd.) schimpft, wenig (Gedanken macht. In der Vorbereitung der Frau aus den Dcrus als Gattin, Mutter und Hausfrau lägt das heutige M ä d ch e n s ch u l w e s e n , das im grasten und ganzen einfach einen Abklatsch des männlichen llnterrichtssnstems einschließlich des Berechtig»,igswcsens darstellt, sehr zu wünschen übrig. Der Nundsunk kann hier cincr'cits Mängel ausgleichen, andererseits eine gesündere öffentliche M-.nnung in der Wertung der Arbeit der Hausfrau und Mutter anbahnen, die zwar den Augen der Oeffentlichkeit entzogen und darum vielfach diskreditiert ist, die aber wohl den wich tigste» Faktor für die Existenzgrundlagen uineres Volkes ausmacht. Und cs würde nur begrüßt werden können, wenn im Nundsunk darüber berichtet wird, was von tatholisclzer Seite von Familien, die ihre Aufgaben höher stecken, ge schieht in der Heran iehung uixd Eingemeindung Heimat loser (Student"», Kontoristen, Strafentlassenen, Aus- landdeulschen usw,). * Ganz besonders dringend wird es dann sein, sich darüber auseinanderstisetzen, was geschehen must, um die Voraus sei;ung für die Lebensfähigkeit ge sunder N o r in a l f a m i l i e n im deutsthen Volke im grasten und ganzen wieder herzustellen.. Hierher gehören Nundfunkberichte über die Siedlungs- und Spar bewegung im katbolischcn Volksteil, insbesondere die Arbeite» des unter Führung des Episkopats begründete» „Verband Wohnungsbau und Siedlung", die Bestrebungen der deutschen Katholiken, einen A u s g l e i ch d e r L a st e n zu E,misten kinderreicher Familien hcrbeizuführen fEteuer- mastnalnnen, Bevorzugung Kinderreicher auf dem Arbeits markt, Er-iebungsbeibilten). Kindererholungsfür sorge, die schon geschaffenen und noch im Werden begriffe nen katholischen M ü tt e r e r h o l u n g s h e i m e, die Dropagieruiig de- Gedankens der Mütterferien über haupt, hortnerische Betreuung von Kindern kranker oder überlasteter Mütter, Handinhandarbeiten der katholischen Sozialfürsorgerinnen mit den Mitgliedern des dritten Ordens vom heiligen Franziskus, Bei dem katastrophalen Zunehmen der Arbeitslosigkeit in Deutschland dürste das Verständnis dafür, dasz die Frau möglichst aus dem Er werbsleben wieder herausgezogen und der Familie zurückgegeben werden must, im Wachsen begriffen sein. Bei Rundfmikberichten über den Arbeitsmarkt der berufstätigen Fra» wäre also unsererseits die Aufmerksam keit möglichst auf die spezifisch weiblichen Berufe, die lehtlich auf die Familie hingeordnet sind, zu lenken. Zeitgemäß wären auch Vorträge über Gepflogenheiten von Vereinen, Sckmlen und Selbstverwaltungskörperschaften (Kran'en- kassen, Landesversicherungsanstalten usw.), die familien fördernd oder auch -schädigend wirken können, wie dies im Bericht der sechsten Aussprachegruppe des Freiburger Katho likentages erörtert wird. Der katholische deutsche Frauenbund plant für den 3l). März in allen größeren Städten Deutsch lands, insbesondere auch in der Reichshauptstadt. Kund gebungen kür die Verteidigung der christ lich e n d e u t s ch e n F a m i l 1 e. An ded deutschen Katho liken liegt es, diese» Kundgebungen und dem Aufruf des Freiburger Katholikentage dauernde Nachwirkung zu sichern durch planmästige Arbeit aller dazu berufenen Stellen, nicht zuletzt auch auf dem Wege über das moderne weiteste Massen ergreifende Instrument des Rundfunks. Frankreich und derBoungplan Beratung in der Kammer. Paris. 21, März, Zn Beginn der gestrigen Kaminersitzung hol der Justiz- minister den Gesetzentwurf zur Ratisizicrung der Haager Ab kommen und des Aoung-PIanes eingebrachl, Er forderte im Namen der Negierung die Uebcriveisung des Gesetzentwurfes an den Finanzausschuß, Ter Vorsitzende des Kammerausschusses für auswärtige Angelegenheiten, P a u I - B o n c o n r. schob hiergegen Ein spruch und erklärte, wenn der Entwurf auch in hohem Matze den Finanzausschiitz interessiere, so gehe er indessen auch den Auswärtigen Ansschutz etwas an. Der Entwurf müsse zur Be gutachtung auch an diesen Ansschntz verwiesen werden. Darauf antwortete Ministerpräsident Tardieu. er stimme init dem Abgeordnete» Paul-Bancour darin überein, das; der Enttvurs sowohl finanzielle wie poiitischc Bedeutung habe, aller er könne zwecks Berichterstattung nur an einen ein zigen Ansschntz verwiesen werden. Er müsse die Aufmerksam keit der Kammer ans svlgende Frage richten: Der Entwurf trage vor altem finanziellen Charakter, denn er sei das Gegenstück zu dem Gesetzentwurf über die Schulden Frank- leichs, der verabschiedet sei. Das französische Parlament kabe cin Gesetz verabschiedet, das Frankreich die Pflicht ausertegi, Schulden zu bezahlen. Heute handle es sich um einen Gesetz- cntwnn, der die Einnahmen dafür gewährleiste, E: sei aber mii Panl-Boncvnr darin einig, anznerkcnnen, datz der Entwurf auch vom politischen Standpunkt aus betrachlet werden müsse, namentlich hinsichtlich der Rheinland- ränmnng, Ter Voung-Plan sei, ob man wolle oder nicht, die Ersetzung des einen Sstcins durch ein anderes, und Zwar die Ersetz,»,,, der Zmangsgarantie,, durch «in System der indirek ten Garantien. An dem Tage, an dem ein Teil der deutschen Schuld in der anonvmen Masse der Inhaber internationaler Werle nntcrgcbrachl sei, werde die Nevarationsschuld Deutsch lands mit der öffentlichen Schuld Deutschlands Zusammensassen. An diesem Tage werde Frankreich an Stelle von Zwangsgaran tien finanzielle Garantien in Form des deutschen Kredits besitzen. Me Antwort -er Sowjets Ein neuer Bluff Kowno, 20. März. Wie aus Moskau gemeldet wird, wurden am Mittwoch in der geiamten Sowjetunion Kundgebungen gegen den Vatikan und den Ausruf des Papstes abgchalten. Viele Betriebe der Sowjetunion fassten Entschließungen, in denen erklärt wird, daß die Arbeiterin«»«,, mit der kommunistischen Partei an der Spitze versuchen würden, die Macht der katholischen Kirche zu ver nichte». Wie amtlich gemeldet wird, haben verschiedene kommu- nistiiche Verbände die Veranstaltung einer Sammlung be schlossen, die dem Vau eines ruisischcn Militär geschwaders — als Antwort auf Pius XI. — dienen soll. Das Geschwader soll aus Mitteln der Eottlosciivcrbändc ge baut werden. Kowno, 20. Mürz. Wie gemeldet wird, haben sämtliche katholischen Kirchen, die vom Papst zum 10. Mürz znr Abhaltung einer Messe ans. gerusen worden waren, heute ihre Pforten geschlossen. Die katholischen Kirchen in der Sowictnnion haben es abgclchnt, dem Ausrus des Papstes zu folgen, weil sie sich sonst vor den Sawictgcrichte» zu verantworten hätten. I» gewissen katho lischen Kreisen Rußlands, besonders in Tislis, macht sich immer stärker eine Strömung bemerkbar, die katholische russische Kirche vollkommen vom Vatikan losznreißen und eine selb ständige Kirchenverwaltnng zu begründen. Diese Versuche katholischer Priester werden von der russischen Negie rung stark unterstützt, da diese cin Interesse daran hat, die moralische Verbindung mit dem Vatikan zu zerreißen und dem Vatikan dadurch einen starken Schlag z» versetzen. Zn Moskau soll in nächster Zeit cin katholischer Kongreß eiu- bernsen werden, aus dem Vertreter der katholischen Kirche ihre Selbständigkeit proklamiere» solle». Wir werden uns im Kampf mit den Sowjets nach auf manche Uebcrraschnngen gefaßt machen müssen Die Me thoden und Provagandamitlel der Sowjets sind so geschickt, und ihre Nachrichtenzentralen arheiten mit solcher Umsicht, daß auch wohlmeinende Beobachter leicht in ihrer Aus. fassung getäuscht werden könne». Schon die angebliche,, Interviews mit dem Metropoliten Servius und de», Ober haupt des Orthodoxen Judentums in Rußland haben trat; der Plumpheit des Manövers in vielen Kreisen Ueber- raschnng und einen gewissen Meinungsumschwung erweckt. Die Sowjets setzen ihrer Propaganda die Krone auf, indem sie nun erklären, datz sogar die russischen Katholiken sich gegen dM Schritt des Papstes wenden. Gewiß habe» wir es auch im Katholizismus in allen Zeile» erlebt, daß im Angesichte von Martern und Todesdrohungen nicht jeder Gläubige und nicht jeder Priester standhaft blieb, z. V -» Mexiko haben wir dies erleben müssen Es erscheint daöer nicht völlig ausgeschlossen, daß die Sowjets ein paar Ab trünnige und Neneaaten zu einem Moskauer Anti-No, Kongreß auf die Beine bringen, lieber die Haltung des Katholizismus in seiner Gesamtheit sind wir durch die Neise» führender katholischer Kleriker und durch zahl reiche Stimmen aus jüngster Zeit zu gut unterrichtet, um an einen Massenahfall glauben zu können. Gefährlicher ist eine andere Möglichkeit, auf die wir schon heute vorbeugend Hinweisen möchten. Den Sowjet, ist die in der ganzen nicb-tommunistischen Welt heute aus- steigende Protestwelle höchst unangenehm, nicht ans morali schen Gründen, wollt ober, weil sie das Geschäft schädigt, denn ein Industriekapitän von Format wird es sich über legen, ob er seinen Nuf durch Abschlüsse mit einem so nn- wisrdigen Partner auts Spiel setzt. Es könnte nun der Fall eintreten, daß sich die Sowjets ebenw wie bei der .Kollektivierung der Landwirtschaft auch bei de» Kirchen- verfolgungen eine Atempause gönnen, und daß eines Tages ein ähnlicher Rückzuaserlas; in religiöser Hinsicht veröffent licht wird, wie er heute auf agrarischem Gebiete vorliegt. Nach der ganzen Haltung der Sowjets seit dem Beginn ihrer Herrschaft und nach der ganzen Logik des solvsetisti- schen Systems kann ein solches Einlenken nichts als ein Manöver sein, um die öffentliche Wcltmeinnna in Sicher heit zu wiegen und dann doch in der swtematischen Neli- gionsoerfolgung unbekümmert sortzusahren. „Die Freiherr -es Keimattanves" Thüringen mach! sich lächerlich Weimar, 21, März, Der Brief des Ncichsinneminnisters Severing, der die Einstellung der Ncichsznschüsse für Thüringen antündiglc, hat ge wirkt, Der SlaatSministcr Baum hat bereits gestern die Ant wort verlesen, die die thüringische S t a a I s r e g i e r » n g an den Rcicksinncnminiftcr geben wird. Man sieht, datz freund liches Zureden mitunter Hilst, Mehr als einen Monat hat Seve- ring ans die Beantwortung seines Brieses vom 17, Februar war ten können — und mm kommt die Antwort binnen zwei Tagen! In dem Brief der thüringischen Regierung heißt cs, der Bund „Adler und Falken" verfolge keine der NcichSversas- snng oder dem Strafgesetzbuch zuwidcrlaufendcn Ziele, so daß für die Regierung keinerlei Anlatz Vorgelegen habe, gegen diesen Bund vorzugehcn, Ein Beschluß des SlaalsiniiiistcriumS. das Schreiben Scverings vom 17 Februar 10:>0 nicht zu beantworten liege nicht vor. Die bisher nicht crsvlgle Beantwortung jenes Brieses gebe aber nach Ansicht des Kabinetts dem ReichSminisler kein Recht, alle Ilebcrweisnngen ans Fondmitleln des Rcichsiimenminifleriums an Thüringen einstweilen einznstellc». Diese Maßnahme, die nur ge eignet sei, die thüringische Bevölkerung zu beunruhigen, das An sehen des Landes auss schwerste zu schädigen und ohne Not einen Konflikt zwischen dem Reich n » d" T l, i> r i » g c n hcr- bei.zusührcn, weise die Negierung mit aller Entschiedenheit zurück. Wolle das Reich die Zuschüsse snr die Landespolizcc sperre», so sei es seine Ausgabe, Beiveis« dafür zu erbringen, datz die Vorbedin gungen für die Organisation und Verwaltung der Landespolizei nicht erfüllt werden, Ter Rcichsimieiiministcr habe aber der Re gierung überhaupt nicht mitgetcitt, daß und inwicscrn diese Be dingungen von Thüringen nickst erfüllt worden se'ien, — Die Er klärung besagt zum Schluß, daß von dem gegenwärtigen Staats- ministcrinm bei der LandcSpolizei überhaupt keine Personalver änderung porgcnommcii worden sei, Gleichzeitig mit diesem Briese hat die thüringisch« Regierung einen A usrus an das Thüringer Volk erlassen, in dem cs u, a, lieißt: „Als im Anfang Fieses Jahres die Landesregie rung die RegiernnciSgeiehäfte übernommen halte, gab sie das Ver sprechen ab, alles dam» zu setzen, um di« von der Mehrheit aller Thüringer gewünschte politische Selbständigkeit des Landes zu erstatten. Inzwischen sind wichtige Gesetz« zu der notwendigen Finanz- »nd Vcrwattnngsrcsorm vorbereitet und dem Landtag zngelcitet worden, F„ diesem Zeitpunkt stkcnosler und vcrantwortnngsicbwcrster Arbeit inn die Leben-sinteressen Thüringer Volkes unternimmt cs der der Sozialeemokr.n.H,,!, Partei angcbörcnde Reichsinnenminister Scvering, ohne i-ü« hallbare Begründung und nnler Mißachtung der getrosten«» Ver einbarungen, in den gedeihlichen Fortgang der Thüringer cksteic- rnngsgcschästc cinzngreisen und kündigt in einem Schreiben -.m oe Landesregierung die Zurückhalluna von beträchtlichen, dem st che ziistclienden Mitteln an. Wein, sich die Landesregierung lneimi, cm die Oenciltlichkeit wendet, weis; sie sich in der Zurückweisung dänr Angriffe cin? mit der hcimaitrenen Tbüringcr Bevölkerung, Sie bittet das Thüringer Volk um Gefolgschaft und Treue in dem feste,, Wille», alle Angriffe a»f die Ehre, das Ansehen und di« Freiheit des Heimatlandes abznniehrc». * Höher geht cs mit der Lächerlichkeit »immer, Ausruf brr Thüringer Bürger, die „Freiheit des Hcimailandes" zu schühenl In welchem Jahrhundert leben wir? Wird nun Herr Frict an der Spitze seiner Lanöespolizci, derer! Gehälter er nickst mehr bevivst» kann, gegen Berlin z» Felde ziehe», Ter Jahreszeit ent'prach« das: st-m,, mit Frnb'abrsansan» bcoannen auch in jenen oe'-ime. ncn Zeilen, da Deutsche geoen Deutsche Krieg führten, die Fest-c». — Aber so schlimm wird es diesmal nicht kommen. .Höchstens vor dem Staatsgerichtshof wird die Freiheit Thüringens ver teidigt werden, Dessen Urteil kann man in Rübe abwarlc» Wie von zuständiger Stelle in Berlin vertäutet, geig ,'t Antwort des thüringischen StaalSmin'sternnns von sali cin» rechtlichen Vovansfetzimgcn aus, wenn sie einen Rechtsan spruch Thüringens ans Zahlung der Rolizeimicküsie m konstruieren vernicht. Die Grundsätze sür die Verteilung der vom Reichstag der Ncichsregiernng zur Vcriücnmg acstclllen 20«> M» linnen zur Auircchtcrhaltnng der öffentliche» Sicherheit und S>> niing in den Länder» sind nach Anhörung der Länder leäo-.'egt worden, aber diese Anhörung enthält keine Bindung oes Reistcj über die Gestaltung der Grundiätze und ibrc Anwendung Ein Staa'svcrtrag tiecst nicht vor, Thnrinoe» bot weder eine» innuK rechtliche» „och einen pnvatrcchllichc» Anspruch. Die Art, wie der Ncichscimenminister die Gelder verteilt, unterliegt seiner eigen:» pslicb-toemi-tzen Prüfung, Es würde der Tilelbestinnnnng nn Neich'shanShaltSgcsctze widersprechen, wen» diese Gelder »isti z»r versassungsmäsiigen Ansrcchlerhaltnng der öncntlickien Ruhe »b Sicherheit verwendet werden würde», wie cS der Etatsiitel be stimmt. Dev Noung Plan nwrdc erst an dem Tape zur lebendigen Wirklichkeit werden, an dem ein erster Teil der Aoung-Obll- gationen mobilisiert sei. Die beste Gelegenheit.zur Unter bringung dieser ersten Tranche biete sich im Mai, Verpasse man sie, ja würde man bis November warten müssen. Wenn ober die erste Tranche im Mai aufgelegt werde» solle, so mutzten an diesem Tage die Haager Abkommen ratifiziert sein, damit die Internationale Zahlungsliank organisiert werden könne. Dazu benötige man sieben Wochen. Wenn das französische Par lament wünsche, das; der erste Teil der Aoniig-Obligationcn iin Mai mobilisiert werde, dein» sei es dringend erforderlich, datz die Ratifizierung in Kammer und Senat spätestens am 6, April vollzogen sei. Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Abg, Malm;, er klärte, er sei mit dem Abgeordneten Panl-Boncour und mit der Regierung darin einig, datz der Gesetzentwurf zwecks grundlegender Berichterstattung an den Finanzausschutz ver wiese» und datz der Auswärtige Ansschutz um ein Gutachten gebeten werde. In diesem Sinne wurde denn auch beschlossen. Die Iungfernfahrk -er „Europa" London, 21. Mürz, Die „Europa", der neue Rieienschnelldampfcr des Nord deutschen Llovd, erreichte <»» Tonncrstagmorgcn bei strahlender Sonne nach glatter Fahrt über die stark bewegte Nordsee South ampton, von wo tnc Fahrt das Schiss über Eherbonrg nach Nciiyork sichren wird. Die Fahrt des neuen Schisses ist bisher ohne jede Störung verlausen, und die entwickelte Schnelligkeit cnt- iprach alle» Ertvartimacn Dir „Europa" dürstc ihr Schwrster- schiff, die „Bremens voraussichtlich an Schnelligkeit Ulicrlicssen, s« daß das Schiss — falls das Wetter dies zuläßt — auf seiner Jung- fernreist möglicherweise eine» neuen Rekord für die Neliergncnnit des Atlantik ausstcllen wird. Der Besuch der „Europa" in Southampton begegnet grüß« tcpi Interesse, Die Londoner Morgcnblätter ucröfsemlichen zahlreiche Photographien des Riciendampscrs, zum Teil anch iotchc ans der Vogelperspektive, und Bildnisse des Kapitäns Johnsen- „Dailp Mail" schreibt: „Tie beücn schnellsten Dampfer der Welt, die „Bremen" und „Europa" gingen gestern aus der Reede von Coivcs vor Anker, Sie solle» Deutschland ieiiie verlorene Stel lung ans dem Ozean zurückgcnlinnen. Großbritannien dan seist nicht länger ans seinem Lorbeer anSruhen, es muß neue n»o schnel lere Schisse bauen. Allerdings wird der Bern -st das Blaue V>,»> des Ozeans zurück,zngcwinncn. erst in drei Jahren gemacht wer den können," * Der Obmann der Grotzdeutschcn Volkspartei Oester- reiä^, Wotcriva, wird bei dem am 20. April statisindendcn Rctchsparteltcrg ivegcn llebcrcrnslrengung die Wiederwahl zum Obmann nicht aiinehmen und auch die Obmaniistclle im groh- deutsche» Abgcordnetenktub nicderlegen. -v^llerdertchr -er Dres-ner WelterwarH Wittcrungsaussichtcn: Zunächst trocken und vorwiegend hei ter. später auch zeitweilig wolkig, bevorstehende Nacht auch in d« Niederung wieder Boden- oder Nachtfrost möglich. Tagsüber aliei im Flachland mild, anfänglich südöstlich« bis südlich«, später sutd lick>e biz sü»r«estliche Winde, im Flachland vorwiegend schwach,
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