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Sächsische Volkszeitung : 11.03.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193003115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300311
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300311
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-03
- Tag 1930-03-11
-
Monat
1930-03
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.03.1930
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Der milde Winler Der verhältnismäßig milde Winter war bzw. ist für die Pflanzenwelt, der di« grimmigen Fröste des Vorjahres schweren Schaden zugcfligt hatten, ein ivahres Glück. Manche ausdauernde Gewächse, die sied leiliveise erholt l>abe». wäre,, einer zweite,, stren gen Kälteperiode sicher eriegen Selbst Eseu und Stechpalmen »eben Glyzinen und anderen. Tic Obslbäume, di« im Vorjahr vielfach bis in den Gipfel gerissen waren, kommen nun put durch. Die wenigen Nußbäume, die der einleitende Frost der Iahrcsivende 1928/29 in Sachsen noch am Leben liest, bleiben auch erhalten. Zypressen und Eiben haben diesmal auch weniger gelitten. Immergrün« Gehölze batten ebenfalls große» Schade» genommen. Was erhalten blieb, hat seinen Bestand auch weiterbin. Di« Frostschgdcnerschcinnngen hängen stets stark mit der Höhenlage und der Erdseuchtiglcit, der Lnftbeschasfenleit und der Schnrelage zusammen. Hier brachte auch der diesmalige Winter eine nicht zu unterschähende Gefahr. Je weniger Schnee, desto größer die Frostgefahr, und der heurige Win ter >var wirklich schnccorm. t Sehr interessant ist die Beobachtung, daß die aus Japan eln- gesührlen Gewächse, z. B. die vielen Z w c r ga h o r n a rt e n und alle M a g n o l i e n a r t e » keinerlei Frostschaden auf- weisen. (fine ordentlich« Fülle Schnees könnte die Eide noch brau chen, gerade vor dem lleberaang in den Frühling. Aber Heuer ist so manches Pflänzchen durch die immer wieder sonnigen Tage des Februar schon ziemlich weit vorgeschritten, so'das; der Segen des Schnees schon recht problematisch geworden ist. Märzenschnce tut manchmal weh! Es ist zu hoffen, daß nunmehr empfindliche Kälte- rllckschläge nicht mehr einlreten oder wenigstens nicht lange anbal- ten, denn wenn die Pflanzen erst einmal „in d> ^ Saft schießen", ist jeder Frostschaden doppelt groß. vrrrelrn unel Umgebung Eröffnung der Landesbausparkaffe Sachsen Dresden, 10. März. Wie erinnerlich, ist im Dezember v. I. unter Führung des Sächsische» SparkasscnvcrbandeS und unter Beteiligung zahlreicher sächsischer Städte, Gemeinden und Svarkassenvcrbände ein Zweckver band gegründet worden, der die Förderung des Wohnungsbaus, ins besondere d«S Eigenheimbaus, auf dem Wege des GcmeinschastS- sparens zum Ziele l«t Der Verband, der über ein Grünsungs- kapital von eln-a zwei Millionen Reichsmark verfügt und unter Aus sicht des Ministeriums des Innern steht. l«t nunmehr seine Tätig keit eröffnet und aus Sparsamkeitsgründen sein« Geschästssnhrung der Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden in Dresden übertragen. Die össcntiichcn Sparkassen im Land« geben über alle Einzelheiten der abzuschlicßendcn Bausparverträge Auskunft: von ihnen wird im wesentlichen auch die Werbetätigkeit für den Verband durchgeführt werden. Wen» es dem Verbände gelingt, gleiche Erfolge wie die anderen im Reiche bereits tätigen öffentlichen Bausparkassen auch in, Lande Sachsen zu erzielen, wird durch ihn der Wohnungsbau sowohl des Einzelnen wie der privaten und öffentlichen Verbände zweifellos eine fühlbare Anregung erfahren. Die Entwickelung der neuen Einrichtung wird sicher von der Allgemeinheit mit Spannung beobachtet werden. Weiler schlechte Arbeilsmarkllage Dresden, 10. März. Tie Zahl der Arbeitsuchenden In, Bezirke ves Arbeitsamtes Dresden har zwar nach dessen Mitteilungen in der Bcrichtswochc nur eine geringe Steigerung erfahren. Trotzdem muß die Lage auf dem Arbeitsmarkt als äußerst ungünsttg und ernst bezeichnet werden. Roch nie sind in den vergangenen Jahren in derartige,,, Ilmsange wie gerade in den lcßicn Woche» Klagen aus Handel, Industrie und Gewerbe iiber sehr slaucu Geschäsisgang laut geworden. So hat der säst durchgängig zu beobachtende Aus fall des Bedarfs an W i n t e r s U o r ta rt i kel n fast allen hie. sigen Firmen dieser Brauche sehr geschadet. Tie Genußmittelindu strie klagt über geringen und stark verminderte» Absatz, der zweifellos ans die immer weiter um sich greifende Arbeitslosigkeit mit znriick- znführcn ist. wozu ansterdem, insbesondere bei der Zigarettcnindn- strie, noch, die Erhöhung der Tabaksteuer kommt. Tie Außcnbcruse waren, abgesehen von der Landwirtschaft, ln der etwas regerer Per sonalbedarf einsctzt«, wohl vor allen, infolge Fmanziernngsschwierig- keiien „ich! in der Lage, die Arbeiten in.größerem Umfange anszn- nehincn und dafür nmsangreicherc Personälbcstellungen anszngcbcn, so daß die gerade von diesen Bernsen erhoffte Entlastung des Arheitsmarkle» auch weiterhin auSgeblicben ist. — Die Zahl der Arbeitsuchenden hat steh um 332 erhöht, so daß gegenwärtig LS ÜL6 Arbeitskräfte zur Arbeitsvermittlung ongemeldet sind. 5V-Iahrfeier -er Denltslen Dresden. 10. März. Am Sonnabend und Sonntag beging der Bezirk Dresden-Bautzen im Reichsverbaird Deutscher Dentisten die Feier seines 50jährigen Bestehens. Die Festlichkeiten be gannen am Sonnabendvormittag im Plcnarsitzungssaal« des Land tags mit einer Standesknndgcbung, zu der zahlreiche Ehrengäste so wie Vertreter staatlicher und städtischer Behörden erschienen waren. Ter Vorsitzende des Bezirks Dresden-Bautzen, Wilck, bielt die Be grüßungsansprache, in der er auf die große,, Fortschritte der allge meinen Hygiene und der Zahnpflege hinwlcs und die Nolwepdig- keit hervorhob, das Pflllchertum zu bekämpfen. Namens der Kreis- hauptmannschaften Dresden und Bautzen dankte Kreishauptmann Buck. Amtsrat Rudert hob als Vertreter des städtischen Schul amtes die Bedeutung regelmäßiger Zahnbehandlung der Schulkinder hervor. Landtagsabgeordneler Voigt wnndtgte di« von den Denti sten ans eigener Kraft geschaffene» Fortbildungsinstltute. Der 1. Vorsitzende des Neichsverbandcs, Kimmich-Karlsruh«, verbreitete sich über die Entwicklung des Dentislenstandcs und dessen Bedeu tung. — An di« Kundgebung schloß sich ein« Besichtigung des Fort- bildungsinstitutcs und der Berufsschule in Dresden. : Neue Brotpreise. Der Arbeitgeberverband der Sächsischen Müh'enlndustri«, die Bäckerinnung zu Dresden und die Schlstterbrotsabrik tg. m. b. H.. Dresden, haben folgend«, von Montag, den 1ü. März, an geltende Brotpreise festgesetzt: 1. Sorte 4 Pfund 70 Psg-, 8. Sorte 4 Pfund 84 Pfg. : Dir wenigsten können sich ein Bild machen von den unsäg- lichn Schwierigkeiten, unter denen di« katholischen Missionäre ihre segensreiche Arbeit in den Missionsstationcn Afrikas ausübe». Der Originalftlm „Auf Apostelpsaden". der am Dienstag, den 11. März, abends 6 llhr im Rahmen eines Missiönsabends Im „Ballhaus", Bauhener Straße 35, läuft, gibt wertvolle Einblicke in das afrikanische Misflonslebe». Ten Dresdner Katholiken wird der Besuch der vom Polksverein für das katholische Deutschland Dres- d«»-N. angeregten Veranstaltung nochmals besonders empfohlen. : Die Versetzung des Denkmals Friedrich Augusts des Ge rechten. Wie wir erfahren, hat der zuständige Ausschuß am Scmobend aus Vorschlag des Geheimrats Prof. Wrba beschlos sen, des Denkmal Friedrich Augusts des Gerechten, für das fett langem ein neuer Platz außerhalb des Zwingers gebucht wird, nach dem Japanischen Palais in Dresden-Neustadt zu vesetzen. Die Gartenanlage müßte dann ein wenig geändert werden. Der Beschluß bedarf allerdings noch der Zustimmung der „Instan zen". : Wettbewerb für den Schmmkbruiiiic» im Deutschen Hygiene- Museum. Auf «ine,, Bildhauerwcttbewcrb für den Schninckbof auf dem Lingnerpleitz waren von sieben Bildlwuern insgesamt acht Ent würfe eingegangen. Das Preisgericht beschloß in seiner Sitzung am Sonnabend, keinen der Entwürfe zur Ausführung zu cmvfchlen. Die Künstler werden aus der Tiedgc-Sliftung das zugesagte Hono rar beim Abholcn der Modelle erhalten. : Neuerliche Nurich,, am Postplatz. An: Sonnabend in der zehnten Abendstunde kam es wieder zu kleineren Zusammcurotiunge» in der Gegend des Postplatzcs, die aber von der Polizei ohne beson der« Schwierigkeiten zerstreut werden konnten. Einige Personen wurden sestgenommen. Der Sonntag ist bis znm Abend ruhig ver laufen. : Brikettbrand in der Technischen Hochschule. Am Souuiag früh in der fünften Stunde wurde die Feuerwehr »ach der Bergstraße gerufen, wo Im Kohlenbunker der Technischen Hochschule etwa 60 Tonne» Briketts durch Selbstvnt,Zündung tu Brand geraten waren. Die Brikelts mußien bcransgeschasst und mit zwei Schlauchleitungen abgelöscht werocn. Die Löscharbeitcn dauerten bis in die spüle» Abendstunden. Fliegendes Gerichk Dresden, 10 März. Aus Anlaß der jüngsten kommunisti schen Demonstrationen und der van der Polizei vorgenommonen Massenverhaftungen ist im Polizeipräsidium ein sogenanntes Fliegendes Gericht gebildet worden, in dem Vertreter der Staatsanwaltschaft und richterliche eBamte im beschleunigten Verfahren die vorgcführtcn ePrsoncn vernehmen, Sie haben zu entscheiden, ob die Beschuidiglcn in Hast bleiben oder entlassen werden sollen. Vom Spiel ln -en To- Dresden. 10. März. In Dresden-Iohannstadt ereignete sich am Sonnabend kurz nach 15 Uhr vor dem Grundstück Winter- gartenstraße 82 «in bedauerlicher Unfall. Dort waren Kinder mit Ball- und Kreiselspielen beschäftigt. Dabei sprang der Kreisel eines 6 Jahre alt«n Knaben Herbert Mierisch plötz lich auf die Straße, als gerade ein Meißner Lastauto vorüber fuhr. Der- kleine Junge eilt« hinterher und lies direkt in da? Fahrzeug hinein, wurde umgerissen und schwer verletzt. Noä, während des Transportes zum Krankenhaus verstarb der un vorsichtige Kreiselspieler. — Ein ähnlicher, aber noch glimpflich verlaufener Unfall trug sich in Dresden-Neustad! auf dem Königsbrücker Platz zu. Dort lief ein Schulknabe in den Abendstunden des Sonnabend während des Ballspielens in da? Kraftrad eines Reichswehrangehörigcn Ter in der Erle», straße wohnhafte Junge erlitt mehrfache Verletzungen. — Oefsentliche Straßen und Plätze sind, vornehmlich in verkehrs reichen Orten usw. keine Kinderspielplätze. Im Stadtteil Dresden-Naußlitz an der Ecke der Piehsch- und Saall-ausener Straße kam ein radfahrender Arbeiter da durch schwer zum Sturz, daß ihm eineHennein das Rad lief. Der Ailuuter mußte in besinnungslosem Zustande »ach dem Krankenhaus übergesührt werden. — In Dresden-Neustadt auf der Albcrtstraße wurde eine Frau beim Uebcrschrciien der Fahrbahn von einem Moiorfahrer nmgerissen und dadurch mehr, fach verletzt. Es machte sich deren Unterbringung im Friedrich- stüdter Krankenhaus erforderlich. Nekor-bef» : Deutscher Verein für BolkShygirne, Ortsgruppe Dresden. Am Dienstag, d«n 11. März 1930. in der Aula der Kreuztest»'», Gcorgplatz 6, stält Herr Prof. Dr. med. Nostoskt, Ostermedizinal rat, dirig. Arzt der inneren Abteilung des städtischen Krankenhauses Johannstadt, einen Vortrag über Rohkost. : Sittliche Verfehlungen Dresdner Pollzcioffizere. In der Hauptverhandkung vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden gegen die Polizeiosfi,ziere K. und Sch. denen sittliche Verfehlungen an drei jungen Müdesten zur Last gelegt wurden wurde am Sonn abend abend kurz nach 7 Ubr soloendes Urteil verkündet: Beide An geklagten werden s r e i g e s p r o ch e », Die Kosten des Versal,rens fallen der Staatskasse zur Last In der Urteilsbegründung gab daS Gericht bekannt, daß kriminell strafbare Handlungen nicht Vor lagen. l.eipriq unel Umgebung Ein Deobaebkunas-Krankenhaus -er LanVesversicherungsarislall Leipzig, 10. März. Nachdem in letzter Zeit In verschiedenen sächsischen Städten von der Landcsversicheruiigsanstalt moderne Be- obachiungsstationen zur Prüfung der Versicherten auf Kurbedinf- tigkeit hin eingerichtet worden sind, beabsichtigt die Anstalt iinnmeG auch in Leipzig, wo bisher nur unzureichende Räum« zur Ver fügung stehen, ein modernes Bcobachtuiigskraiikenhaus zu errichten, das für 100 Kranke Platz bieten soll. Nach den bisherigen Pi-inen ist ein Platz im Süden der Stadt in der Nähe der Grundstück« der Bethlehem-Kirchgemeinde in Aussicht genommen. Diesen Platz !o!l die Stadt unentgeltlich überlassen, wofür ihr die Landcsvcrsicstc- rungsanstalt ein Darlehen von 3 Millionen Mark in Aussicht siel!!. Gegen diesen Plan sind aber von den Anwohnern schwer« Bedenken erhoben worden, die auch schon zu Proiestvcrsammlun- gen gcftistrt-vhabrn. Es wird dabei besonders auch geltend gemach!, daß die Lage in der nebligen Plcißenicderung für ein Krankenhaus äußerst ungünstig sei. Der miffglückle Kungermarsch Leipzig, 10 März. Die Kommunistische Partei hatte für Sonntag einen Hungermarsch nach Dresden angesotz!. Als sich am Park Meusdorf etwa achtzig Teilnehmer sammelieu, erschien im Auto ein Polizeikommando, das den Zug anflöfte und 38 Mann festnahm, die nach dem Polizeipräsidium gebracht wurden. Ein Teil der zersprengten Teilnehmer sammelte sich wieder bei Liebertwolkwitz und marschiert« nach Großpösna, Dort wurde der Zug wieder aufgelöst und fünf Personen fest, genommen. Im Apollotheater fand gestern nachmittag »ine kommunistische Versammlung statt anläßlich des Internationa len Frauentages. Nach deren Schluß bildeten mehrere Teil nehmer einen Zug, der jedoch bald vom Ueberfallkommanda a»' gelöst wurde. Auch ein Versuch, vor Beginn der Versammlung einen Umzug durch die Weststraße zu veranstalten, wurde von der Polizei vereitelt, die einige Verhaftungen vornahm. El-Quds, die heilige Skai» Jerusalem Bo» Jerusalcmpilgcr P. Scholze, (Schluß.) Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem <Luk. 18, 32)« Duz ztvritwichtigste Bauwerk des weiten Tempelplatzes ist die „Mo schee el Aksa", d. i. die von Mekka Enlferuicste. So leer di« Moschee erscheint, so macht sie doch durch ihre weiten, wuchtigen Säulenreihen einen imposanten Eindruck, man wähnt sich i„ eine christliche Kirche versetzt, in der die Miene fehlen. Es war «ine- «Hedem siebenschifsige Basilika, von Kaiser Iustinian zu Ehren der Mutter GoltcS erbaut, unter dem Titel „Darstellung der allerselig sten Jungfrau Maria i,„ Tempel". Nach der Unterwerfung Jeru salems hat erst der Ebalife Omar, nachdem er in dieser Kirche fried lich sein Gebet verneblet, sie zu einem Heiligtums des Islam ge« nioestt. Das Miltelscstisf, durch das unmittelbare Licht von außen am »nisten erhellt, trägt eine Tecke ans Holzbalken, Sein« Südwand rustt aus de» mächtigen Quadern der Umfassungsmauern des Tem pelplatzes. Rech!? vom Chor stehen zwei Säulen dicht beieinander, so daß ei» normaler Mensch zwischen ihnen gerade noch sich dukch- -wttngen kann. L?em der Versuch gelingt, so versickern die Moham medaner, dem ist das „Himmelreich gewiß". Die Säulen sind denn, auch von der fleißigen Benutzung spiegelglatt und -blank geworden. Seit 1881 sind eiserne Stäbe dazwischen angebracht, nachdem ein wohlbeleibter Moslim auf diese», Himmelswcge steckcngcbliebcn und den waghalsige,, Versuch mit dem Leben bezahlt hat. Auf 32 Stufen gelang! man in sine nnlerirdische Kammer, ein mohammedanisches BelstauS. 27 Meier lang, 11 Meter breit, „Wiege Christi", auch bei den Mohammedanern so genannt. Ter Prophet Simeon soll hier seine Wohnung gehabt, wo die Mutter Gottes nach der Darstellung Icst, im Tempel dann einige Tage Gastfreundschaft ge- »offen. Auf einer breiten Treppe gelange» wir in di« „Ställe Salon, ons". eine sehr alte Bezeichnung für die Unterbaute» an de,, Abhängen des Berges Moria, wo Salomo» für die Bauten des Tcmpclplatzcs entsprechendes Gelände gewinnen wollte. Hier konnte er seine,, umfangreiche,, Marstall recht wohl untcrbringen. Allem Anscheine nach lagen die königlichen Slälle am Ostabhange d«S Berges. <4. Kg. 2, 16; Nob. 3. 28.) Di« mächtige» Rundbogen« aewölbe werden von 88 eckigen Pfeilern in 15 Reihe» getragen. Von den 13 überwölbten Hall«,, sind di« 7 westlichen 60 Meter lang, di« übrige» kürzer. In den Pscilcrkantcn siebt man Löcher znm An binden von Tieren. Ti« Fensteröffnungen sind anssallend klein, aber sie genügen bei der hellstrahlenden Südsonne, um den Raun, genügend z» c,Hellen. Bevor wir von, Tempclplatz Abschied nahmen, bestiegen wir noch an der Siidostccke das sogenannte „Pinna ei, l»m" mit schöner Aussicht in das tief« Tal Josäfat; die ehe maligen Zinne» des Tempels, wo Satan den Herrn ver suchte (Matth. 4, 5). Beim „Goldenen Tore", das in eine» beson dere» Artikel vom Palmsonntag behandelt wurde, ruhten Wir im Freie» aus und machte,, von, wohltuenden Schatten eines altchr- würdigen OclbaumcZ dankbar Gebrauch. Unweit führten zum Ri» kanortore. dem Zugänge znm Vorhose der Juden und der Priester 15 Stufen (gradus), auf denen 15 Psalmen gesungen zu werden pflegten, daher der Name „Gradnalpsalmen". Freudig dankbaren Herze»? konnte man hier die Worte des Ps. gradualis 121 wieder holen: „Laetaius sinn j„ his, gnae dicla sunt mihi. In domum Domini ibimus. Siantcs erant pedez nostri in airiis tnis Jerusa lem." Hochbcsriedigt kehrten wir in unser He,,,, zurück, zun. Mit tags,nahl. Doch cs wollte u»8 nicht so recht schmecken und noch weniger das Abendmahl. Und tvaS war daran schuld? kein Hunger? »ein: hatten doch unsere liebe» Schwestern B o r r o m ä e r i n n e n gesunde und kranke Pilger vorzüglich verpflegt: sie erfüllten nicht bloß -ie mannigfaltige» Pilgerwünsche, sondern verstanden sich auch ans die Kunst, di« Wünsche von den Augen abzulesen. Als Beweis tischten sic in, Araber- und Judenland eines schönen Tages, ganz unseren, heimische» Geschmack entsprechend „Sauerkraut mit Kloß und Zutaten" auf. Wie doch so mancher sonst recht beredte Pilger ausfallend dabei verstummte, um ja nicht sein Leibgericht z» ver passen. Also auch die liebenswürdigste Fürsorge konnte Appetit und Stimmung nicht bebe», dein, cs ,var diesmal eben «in Ab- schiedscssen; das letzte Mittags- und das letzte Abendmahl in die sen gastliche» Klostermauern, es waren ia leider die letzte,, Stunden unseres Aufenthaltes in Jerusalem, in dieser für alle Christen überaus heilige,, Stadt. Der freie Nachmittag band uns a kein Programm, und ich benützte ihn, um nochmals di« heiligste» Stätten zu besuchen und dort zu beten und Abschied zu nehme», wo der liebe Heiland um unserer Missetaten Wille,, am Kreuze gestorben, wo sei» heiligster Leichnam in, Grabe gelegen und wo er am dritten Tag« glorreich von den Toten anserstandcii ist. 'Letztmalig kniete ich an der Stätte, wo das Kreuz aus Kalvaria gestanden, und betete: „Ich bete dich an, Herr Jesu Christ und preise dich, denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst." Dann g^ig ich zun, heiligen Grab, und in Betrachtung versunken flehte ich: „Ach laß dein Blut und däi'.e Pein a„ uns doch nicht verloren sein." Und doch wiederum wi. hallte es tief in meinem Herzen: „Alleluja. Christ ist aufcrstande, ' Und es war mir, als wiederholte,, sich von der anliegenden Engest- kapclle die Trostworte: „Fürchtet euch nichtl Er ist nicht hier, de-w er ist auserstandcn, wie er gesagt hat." (Matth. 28, 5 ) Mit besien Lippen küßc ich nochmals chrsnrchsvoll jenes heilige Felsengrab e»,S drei Tage lang den göttlichen Leichnam des glorreich Auferstaute- nen beherberge» durfte und verließ wehmütigen Herzens durch die Engclskapelle diese heilige Stätte und die Grabcskirche, a» der Pforte nochmals einen Blick in di« geheimnisvolle» Halle,, we send und grüßend „Gelobt sei Jesus Christus, in alle EwigkeuI Die letzt«,. Stunden wurden ausgesüllt mit Kaufen von be gehrenswerten Jerusalem-Andenken für unsere liebe» Angcböriecii daheim und mit Zusammenpacken. und sie verflogen gar rasest, bi? uns nach de», letziabendlichcn Mahle nochmals die gemeinsame Abendandacht in der Hauskapelle versammelte. Die weihevestc» Tage in der heilige» Stadt Jerusalem hatte» uns alle Pilger be sonders näher gebracht, und allgemein war die Anerkennung der bewährten und trefflichen Organisation lcS Berliner Pilgerkomitees, an dessen Spitze alz tecluü- scher Leiter Eommenöatore Eduard Nottmaiin und alz geisilustck Beirat Comm. Pfarrer Bruno Scheidtweilcr stehen. J,„ frühen Morgen hielten wir in der Kapelle die Abschiedsmesse, denn um 9 Uhr mußten wir alle auf dem Bahnhöfe zur Abfahrt des Orion!- schneUzuges nach Aegypten bereit sein. Uns war zumute, nicht als ob wir den Heimweg auirelen dürf ten, sondern als ob wir das Vaterhaus verlassen mußte». Vor Abgaan des Zuges bot sich noch Gelegenheit, dem hochw. Abt vom Berge Sion daukbar die Hand zu drücken und de», hochw. Pater ManruS O. S. B. und Pater Florian Schoch O. F. M. wärmsten Dank für die ausgezeichnete Führung und Betreuung der Pilger auszuspre- chcn. Llllzu schnell setz,« sich der Zug in Bewegung, wir fuhren «»n Klostergarten unserer gastfreundlichen Herberge vorbei, und mit ver schleierten Augen sahen wir einen Teil um 'de» anderen von der heiligen Stadt Jerusalem schwinden. Gewiß, jedes fromme Ebu« sienhcrz wird beim Abschiede von der heiligen Stadt Jerusalem die Worte des königlichen Sängers David cmpsindcn: ^Vergeh ich dein, Jerusalem. So möge meine Rechte Vergessenheit verfallen! ES klebe meine Zunge mir an, Gaumen, Wenn Ich nick» dein gedenke; Wen» nicht Jerusalem ich mache Zu meiner höchsten Freude!" (Psalm 136) Der zweit« überaus starken 10000 Besucher am gleichen San zu denen Inlere gekommen wäre, ardeitung von N standsmitglied d leitete Es spra, Grundlagen für besondere die Fr Ing. Mendl. Fin Ing. Schräder. .? und Dr. Fuß. K Tie Vorträge sta stoffscha». di> Teck,tischen Mess meistec. Sitz Kch dem Leitgedanke Bundesvorstand Teilnehmer der Stcgemann. Lest snndikns Gerlan neue Banen". , Hilde-Heim. We daus" Die Teilnel begrüßt« Dr. Kö ruugen der letzt zwiscken Handiv könnte man auck zwischen beiden Die Tagung des gellndustrie hait- der Melle degan über wirtsckaftli einer Obmänner Bclriebsinaenieu Reich nach Leipz Seit vielen diese. Nach am de» zahlreiche klären sich denn »ebcrraschend gl die. etwas obse schließlich kachm messe ist sie sei B » chd r nckm < miederhott wert bis sechs große Werte von je 4V ) Leipzig düng nach Lcip mtindeverordnetl trag mit Lcipzi- Stimme angenoi Tanna i. Lina Trampk derg beschäftigt abends zurück le tal aufgefunden war, machte ma entdecken. Erst tat. Da ihr !> Mörder es zive von 27 Mark t der Täter augei Bautzen. ! gemeinde den Ge zu einer Abcndfc Mädchen »nd Ki Veranstaltung gl mit heim, daß il, tung fürs Leben weltanschaulich e Der Roman Berechtigte Ucb Kaum ha als «r auf ei, führte. Sie > chwach. 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