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„Unzuverlässige Gewährsmänner ..I Oder: Die Glaubwürdigkeit kirchenfeindlicher Zeitungs berichte. Daß die sozialdemokratische Presse in C-nchsen mit ganz besonderem Vergnügen im Dienste der Freidenker arbeitet, ist hinlänglich bekannt Ebem- so ihre Arbeitsweise, die sich mehr und mehr von den donnernden Phrasen der Umsturz-Zeit auf den Etil der „neuen Sachlichkeit" eingestellt hat: Tatsachen werden berichtet, nichts als Tatsachen Natürlich solche, daß der liebe Leser zwangsläufig zu dem Schluß geführt wird: „nun aber raus aus der Kirche!" — Diese Art der Kir che n a u s t r i t t s - P r o p a g a n d a zu bekämpfen ist I nicht leicht. Denn meistens wird das Material weither , geholt: aus Steiermark oder Belgien oder gar aus Spa nien — und ehe man von dort eine Richtigstellung be kommt, hat das Mist längst gewirkt. Da muh man dem „Sächsischen Nolksblatt" In Zwickau förmlich dankbar sein, daß es sein Material einmal etwas mehr aus der Nähe geholt hat. Es schreibt am 25 Februar (Nr. 47) in einer Betrachtung „Auer Allerlei", die ausnahmslos „Material" gegen die Kir chen der beiden christliäzen Konfessionen bringt: „Es geschehe» auch sonst Dinge zwischen Himmel und Erd«, die imr der Psarrcr begreift. Wer kennt nicht den „Schmuck Anton" in Aue? Er ist eine Originalersclxinung im Stadtbild. Dieser Schmuck Anton ist nicht mehr. Auch er ist den Weg alles Indischen gegangen. Uno die Begleitumstände werfen «in treffendes Bild auf die katholische Kirche, der er angehörte. In der Not wandte er sich als Sterbenskranker an seinen Pfarrer. Ta dieser nicht anwesend war, erinnerte sich die Wirtschafterin ihrer Ehristcnpflicht und ge währte dem armen, alte» und kranken Mann Obdach und Nahrung. Als der Pfarrer davon erfuhr, wurde die Ehristenvslicht gekrönt. Mit „kräftigen" christlichen Worte» wurde der alte Mann binaus- geworieu und iuS Bczirksstist Wiesen geschasst Dort ist er gestorben. Er war der Geringsten einer, darum meldete auch keine Chronik von seine!» „prunkvollen" Begräbnis. „Wahrlich, ich sage euch", soll Jesus gesagt haben, „was ihr an den Geringsten tut, das habt ihr au mir getan!" Ob der katholische Pfarrer diese Bibclworte noch luheruch?" Nicht wahr, lieber Leser, das ist ein Hieb, der sitzt? Dos hoben die Herren vom Sächsischen Bolksblatt auch gemeint. Sie haben diese Meinung aber sehr rasch ändern müssen, und am 1. März (Nr. 51) mußte das gleiche „Sächsische Volksblatt" schreiben: Um „Schmuck Auton". Bom hiesigen katholischen Pfarramt lgneiä-ucl: Pfarrer Wenke) wind uns geschrieben: „Ten am 5. Fe- lumir d. I. in, Bczirksheim Wiesen verstorbenen Herrn Johann Schmuck habe ich niemals in irgendeiner Weise abgcwicsen, dcm- zuwlee auch nicht, wie es in Ihrer Darstellung Hecht, mit kräftigen christlichen Worten hinauSgeworfcn. Der Verstorbene lmt seit 15 Ialrcu. so oft er -um katholische» Psarrlmus kam, ohne jede Aus nahme sedesmal Geld oder Essen, gewöhnlich beides, erhalten. Als er mich vor etwa vier Jahren — er war ans dem Marsch von Slmeehcrg nach Oberpfannenspiel begriffen — bei großer Külic mal mults kurz vor 12 Ubr aus dem Belt herauSksi,igelte, habe ich ihn bereitwillig in meine Wohnung genommen n»d ihn übernachten lasl'u. Tann hat er sechs Monate lana unter Benutzung meiner Acüu'lilche im Psarrsaal geschlafen. Wiederholt liabc ich ihm a»ge- lwic». für seine Unterbringung in eine karitative Anstalt Sora« tra gen zu wollen, damit er eine» ruhige» und sorgenfreie» Lebens abend lmbe. Ich bin für ihn beim Bürgermeisteramt Oberpfanncn- snel und beim Wohlfahrtsamt Aue vorstellig geworden. Herr Schmuck zog sich dos freie Leben aus der Straße vor. Als seine S estoctiter in Aue im Herbst 1629 erllärte, ihn wegen seine? Bla senleidens nicht länger behalten zu wollen, habe Ich beim Wohs- salniemnt Aue seine anderweitige Unterbringung mit auSkührlicher Aeuüudung beantragt Die kailiolische Gemeind« hat auf meine Ü'e-au'assuug ihn Weihnachten regelmäßig besonders bedacht, und »eh <„n 36. Dezember 1626 habe ich ibu eigens unter Ucberrcichuug Weihnachtsgeschenks in Wiesen persönlich besucht, obwohl die A,:,:all nicht zum Pfarrbezirk Aue gehört. Als er nach Wiese» iiber- siei Uc. habe ich ihm die von ihm gewünschte» Kleidung?- und Atzt ich c stücke gegeben. Nach seinen. Verscheiden erklärte ich mich sö hn! zu kostenloser Beerdigung in Schönau bereit, habe noch zu der licbcrsührung nach Ane. die von seinen Verwandte» gewünscht wutte. eine Geldspende gegeben nud ibn am 8. Februar kostenlos in Gebe! und Segen, mit Grabrede und mit Läuten der mittlerem Tradition und Fortschritt Eine geistvolle Studie über dieses ebenso schwierige wie wichtig« Problem veröffentlicht St. v. Dunin-Bor- kowski S. I. im Märzheft der Stimmen der Zeit. Wir entnehmen diesem Aussatz die folgenden, bemerkenswer ten Stellen: Tic meisten Menschen, auch gebildete »np gewissc»l>astc, he- vricilen gewöhnlich unbewußt das. was sie als Fortschritt anspre» cbcn. nach ihre» augenblicklichen seelischen Bedürfnissen „nd Bc- cSruuge». nach ihren Erwartung«,, und Hoffnungen, ihrem Wnu ll cn und Sehnen, nicht nach dem sachlichen Werte dcz Neuen. Auch de Bedeutung des Ucberkommenen wird von diese», Standort ouL gcmcsscn. Noch weit wehr sind Parteien. Verbände, Ringe, Gcmein- srhntten innerhalb eines größeren sozialen Ganzen diesem Fehler au- '.csctzt. Da?. ivaS die besondere Gruppe, nicht „ms der Staat, lie Kirche, die Menschheit in ihrem kostbare» Sein erhält oder wei- 'erbringt, wird als unantastbare Ucbcrlieferung oder als osfenbarer Reugewinn gewertet. — Diesem Gemütsirrtum entspricht auf drei, tcrcr Flüche ein anderer, verssandesmüßiger. methodischer Fehl- gang. Ta wird versucht, mit vergeblichem, vcrlstingniSvollem Be- mulcu ein scharfes Ja oder Nein zum Traditionellen oder Fort schrittlichen zu sprechen, weil man Gewißheit durchsetzen will, wo es keine gibt. Die modernen Geisteswisscnschaftcn nicht bloß, auch tue ErziehnngSlehrc übersteigern oft annehmbare Wahrscheinlich- kcstcn z» sichern Vernunftbeweisen oder Tatsachen, stellen demgemäß il,c Forderungen, sei es an das Alte oder an das Neue, und ver- gcmaltige» das Leben. Gegenüber einem sehr kleine» Bestand von C-cwißl,eite» sicht ei» zahlloses Heer von Wahrscheinlichkeiten, die aus, ganz hübsch und sogar fruchtbar sind. Wo immer aber «ine Wahrscheinlichkeit zur Gewißheit gestempelt wird, ist bereits ein Rückschritt der wahren Erkenntnis eingclcitct, Ti« unheimliche Fülle von Bcstiiiimilmitcn „nd Ciewißhcitcn, die sich auch in den ernstesten wissenschaftlichen Werken ausdrän- gcu, hemmen den wahren Fortschritt, Dieser ist dagegen stets dann und dort vorhanden, wo die bescheidene Wahrscheinlichkeit ihre Grenzen „ich: überschreitet. Sie bedeutet ja sehr viel ans allen Ge litten des Wissens. Der Kamps um die Anerkennung dieser reine» A uicheinlichkei, gegen die Anmaßung der Gewißheiten ist eine Der „Hungermarsch aus Dresden" Ein Fiasko -er kommunistischen Heke — Mit Steinen und Flaschen gegen die Polizei — Heber 1VV Verhaftungen Dresden, 14. März Der März, der Tag des „Hunger marsches auf Dresden", ist wesentlich ruhiger verlaufen als zu- nächst befürchtet werden konnte. Ucker den V e r I a u f gab das Presseamt des Polizeipräsidiums kurz nach 10 Uhr abends fol genden Bericht ans: Am Vormittag war der Verkehr in der Stadt normal. Die kommunistischen Veranstaltungen am Vormittag waren bis auf die in den Annensälen schwach besucht. In der dritten Nachmitlagsstnnde versuchlen Kommunisten, nach einer Ver sammlung In Freital nach Dresden zu marschieren. Dir Trnnps wurden teils in Freital selbst, teils erst ans Dresdner Gebiet zerstreut, wobei das erstemal vom Gummiknüppel Gebrauch gemacht werden mußte 17 Personen wurden in Haft genommen Um dieselbe Zeit setzte auch ein merklicher Zuzug auswärtiger Demonstranten einzeln und auch truppweise nach dem Stadtzentrum ein. sedoch lange nicht in dem von der kommunistischen Presse angekiindigten Umfang. Gegen 4 Uhr kam es da»» zu den ersten größeren Ansammlungen ans der Annen st raße und anschließend vor allen Dingen auch auf dem Fi sch Hofplatz. Diese demonstrativen Ansammlungen sind ohne besondere Mühe, znm Teil aber auch schon unter Zu hilfenahme berittener Polizei zerstreut worden. Nach Schluß einer stark besuchten ziveiten kommunistiscinn Versamm lung in den Anneniälen ist es dann erneut zu stärkeren An. sammlunge» i,n Nahmen Po st platz, Fisch Hofplatz. St er »platz und deren Nebenstraßen gekommen. Hierbei sind wiederholt Gewalttätigkeiten gegen die einschreitenden Be amten begangen worden, die an verschiedenen Stellen aus der Menge heraus und teilweise auch aus den Häusern mit Steinen und Flascl»en beworfen wurden. Auch wurden einzelne Demon stranten mit Revolvern beobachtet, wie auch noch Vertrei bung der Menge Revolvermunition auf der Straße gesunden worden ist. Um Ordnung zu schassen, wurde hier miter schärf ster Anwendung des Gummiknüppels und unter abermaliger Einsetzung der berittenen Abteilung und eines Eonderivagen» diirchizegrisfen. Einige Demonstranten wurden hierbei verletzt. Gegen 8 Uhr war diese Säuberungsaktion durchgeführt. Von« den im Laufe des Tages sestgenommenen Demonstranten be fanden sich um 10 Uhr abends noch gegen 125 in polizeiliäzem Gewahri'am, darunter t! Ausländer, und. was für den Zuzug von auswärts bezeichnend ist. 37 Ortsfremde. Nach einer erneuten Sänberungsoktion am Postplatz gegen 16 Uhr abends, wo die ikteamicn wieder mit Steinen beworfen worden sind, trat in der Stadt Ruhe ein. Schwere Zusammen köke in Srbneeberg Aue sErzg.), 14. März Di« KPD. hatte ihre Anhänge! aus der Amts!)auptinaiinlcl)ast Schwarzenberg nach Schnee« berg gernsen. wo sie unter dem Mantel einer Erwerbslosen« Versammlung i» den Festsälen tagte Nach Schluß der Ver- sammlung bildete sich ein Zug von etwa 506 Teilnehmern, de! versuchte, aus Umwegen in die inner« Stadt vorzudringen. Der geschlossen marschierende Zug wurde jedoch von der Polizei, di» durch Beamte aus Zwickau verstärkt worden ivar, in der Schennenstr. ausgehalien. Tie Kommunisten versprachen zunächst, der Aufforderung den Zug ousznlöscn. nachzukommen, bildeten den Zug dann aber von neuem. Am Fürstenplatz schritt die Polizei dann zur Auslösung des Zuges, indem sie in die Milte de, Kolonne einbrach und vom Gummiknüppel Gebrauch machte. In kurzer Zeit wurde der Zug vollständig aufgelöst. Nur an einzelnen Stellen leisteten die Kommunisten Wider stand mit Stöcken. Auch mit Steinen wurde geworfen. Einige Polizeibeamle wurden leicht verletzt. Tie Zahl der Ver. letzten, bei den Kommunisten und ob es auch Schwerverletzt« gegeben hat. ist nicht bekannt, weil die Kommunisten ihre An» Hänger selbst weggebracht hoben. Auch nachdem der Zug aus gelöst war, meldeten sich immer wieder kleinere Gruppen, di» teils unter Zuhilfenahme des Gummiknüppels auseinauder- gejagt werden mußten. Erst nach zwei Stunden war die Ruh« wieder hergestelli. Glocke beerdigt." — (Ossenbar ist unser Berichterstatter hier also un- eine Absage zur Folge haben. — Die Parteien von de» Narional. — - - - , . . . . . - ' Pis zu den Bolksrechttcrn verfügen aber nur übe« 45 Stimmen. Angenommen, die Deinokraicn e„,hielten sich bei zuverlässigen CtewährSmänneri, aufgcscssen. Schristteiiling des „S. V.")" Hier ist also einmal die Berichtigung der falschen Behauptung des kirchenfeiiidlichen Blattes sehr rasch ans dem Fuße gefolgt. Genau das Gegenteil van dem, was das ..Sächsische Bolksblatt" behauptet hatte, war wahr! Dieser Fall sollte alle Katholiken, die frei denker-freundliche Blätter zu Gesichte bekommen, zuh Vorsicht mahnen. Wenn sie von Kloster-Skändalen, un würdigen Priestern usf. lesen, mögen sie an den Schmuck- Anton von Aue denken. Denn die Freidenker-Presse (und ebenso zahlreiche liberale, „bürgerliche" Blätter") pflegen, wenn es sich um katholische Dinge handelt, nur allzuleicht „unzuverlässigen Gemährsmänern auszu- sitzen". Verlorene Liebesmüh' Die Kandidatur Schieck Ist noch nicht ausgegeben. Dresden, 13. März. Zwischen den Vertretern der Land- tagsfralrtionen der Deutschen V o I l, s p a r t e,, der Wirt schaftspakte!. der D e „ t s ch n a t i o n a l e n und des Landvolkes habe» unverbindliche Besprechungen über die politische Lage in Lachsen staltgesnnde». An ihnen waren also die Parteien beteiligt, die in erster Linie dem Vorschläge eines Kabinetts Schleck beigetrelen ivaren. Wie verlautet, ist der Plan einer Kandidatur Schicck noch nicht anfgegelwn worden Man hat für die nächst« Woche weitere Verhandlungen in Ans» s:cht genommen, an denen auch die Vertreter der übrigen Frak tionen. die für eine Unterstützung der Kandidatur Schicck in Frage kommen, tcilnehmen sollen. In der nächsten Woche dürften noch die Volksrechller und die Nationalsozialisten zu den Berhandl,ingen hinzngezogcn werde» Ob man die Demokralen einiaden wird, darf zweifel haft erscheinen. Eine solche Einladung dürfte auch wohl nur der Abstimmung über den Vorschlag Schieck der Slimme iauch das darf als fraglich gelten) dann müßte mindestens „och eine, von den A l I s o z i a l i st e n für Schleck stimme!,. Sckeiiibat macht man sich ans der Rechnen Hoffnungen, man werde den Kreishanvlnrann Buck für diese Roste gewinnen können. Wir halten diese Konstrukiion für mehr als kühn. Ali diese Ver handlungen dürflc» verlorene Liebesmüh' bleiben. . . . Vergleich -es Bankhauses Kunhe L Co. Dresden. 14. März. Das Ende November 1626 zusammen- gibrocix'ne Ltaiikhaus Kiintze n. Eo. erstrebte belianlttch einen Ligiiidalionsvemleich. Wir mir eriahre». ist dieser Vergleich heute „ach Zustimmung von über 88 Prozent der Gläubiger aus der Grundlage von 46 Prozent zustande gekommen. Dt« Auszahlungen werden innerhalb von vier Wochen vorgenommen. d. Feuer in de» Gnßftghlwerkc», In den Sächsischen Guß stahlwerken Freital brach an, Toniicrcttag aus neck imern-iiiett» Weile ein Feuer an?, das zwei Kühl türme erg,.'?, weven der eine völlig eingeä'ckeri wnrS Er ivar zur Fei: außer Betrieb Ter Feuerwehr gelang cS, ei» Ucbergrciscu des Brande? aus die Nach- lxirgebäude, vv» denen die elekirische Zentrale scheu Feuer gesungen Hatte, zu verhindern. Mensche,ilebcn sind »ich! zu Schaden ge kommen. k. Der Granitstciiibruch i„ Trödigan bei Viüiwismeida. btt Ende Januar 1636 in 'Betrieb, ist zu verkaufen oder zu ver< pachten. Er ist ansgcriislet mit einer Seil Valn,. I Steui'vaitz Maschinen, einer Preßlusianlage 6> Kubikmeter) und samllichcn Ge> reiten. Werkzeuge» und Baulichkeiten für eine B.ie''ci>:tt von Alan». Anfrage» und Angebote erbeten an Ra' zu Dresden. TiG baiiamt. Neues Rathaus. S. — dankens, ich will sagen, in kürzester Zeit. a!S irgend, ein chrono metrisches Instrunient anncben kann, vermitie's des Eie'tropkors und deS McialldrahlS Nachrichten mittest!: dergestalt, daß. wenn jemand, falls nur sonst die Vorrichtung dazu getroste» wäre, '«men gulen Freund, de,, er unter de» Aiilivodcn hätte, fragen wollte wie geltt's dir? derselbe, ehe ma» noch eine Hand nmkekrr. niige-ül k so, als ob er in eine», und demselben Zimmer stunde, antworten könnte: recht gut So gern wir dem E,linder dieser Post, die aus recht eigentliche Weise, auf Flügeln des Blitzes reite! die Krone de? Verdienstes zugcstcheu, so bat doch aueb diele Fenttchreibekunst noch die Unvollkommenheit, daß sie mir, de,,, Interesse de? Kauf manns wenig ersprießlich, zur Verwendung ganz kurzer und lako nischer Nachrichten, nicht ober zur Ilebomachnng von B,lesen. Be richten Beilagen und Pakeicn taugt. Temugch schlagen wir, um auch diese Lücke z» erfüllen, zur Beschleunigung und Vervielsachurg der HandelSKomniimikationen wenigstens innerhalb der Grenzen der kultivierten Welt, eine Wurf- oder Bombe »post vor; ein Institut, das sich aus zweckmäßig inucrhalh des Raums einer Schußweite augclcgtcu Artillericstatieuen au? Mörsern oder Hau bitzen hohle statt des Pulver? mit Briese» und Paketen augesrilll» Kugeln, die man ebne all« Schwierigkeit mit de» Augen verfolgen »nd, wo sic blnsallen. sali? es ei» Morastgruiid ist. wieder^,,isfi,,» den kann znwürfc: dergestalt, daß die Kucicl, auf jeder Stalion zuvorderst crössnet. die respektive» Bricie für Irden O,t hercnls- gcnommen. die neue» binetnge.'egl. da? Saure ni.-du, verschlossen, in einen neue» Möricr geladen und zur nächste» Station weite! spediert werden könnte. Ten Proipettu? des Ganze» und die Pe» ichreibung und Auseinandersetzung de, Anlage» und Kosten bG Halle» wir einer umständlicheren und weittäusigere,, Avl>andl»ug bevor, Ta man aus diese Weise, nie eine kurz» matbeiualisti^ Be. rechming lelnt. l,innen Zeit eines halbe» Tages gegen geringe Kosten von Berlin nach Stettin oder Breslau würde schreiben oder Hauptaufgabe aller Wisscnlchaslcn und aller Methoden. Fortschritt liegt auch in der Erkenntnis, daß wescnhast Neue? in wette» Be reiche» des Wissens in der Stellung von Fragen liegt, ntcht in ihrer Lösung. Welche reiche Reihe nener „nd überaus wichtiger Frage stellungen Erforschungen von Möglichkeiten, von genauen Metho den des Zugangs wurde seit TeScartes bis auf unsere Tage ent worfen und dnrchgearbcitet: eine Leistung, ohne die ein philoso phischer Fortschritt unmöglich gewesen wäre, ja nicht einmal die lebendige Erhaltung des Ercrbicn irgendwie gelungen wäre. Und wie gering ist angesichts dieser gewaltigen methodischen Errungen schaften der Ertrag sicherer Lösungen oder gar standfester Svstcme.. Ta meldet sich wohl her pspchologische Eimvand. daß der Rückzug a»s Wahrscheinlichkeiten den Forschcrmnt lähmt Taz mag für Leute gelten, welch« die Grenzen de? menschliche» Wissen? nicht mit dem genügsamen Lächeln des Weisen, sondern mit dem ungezügelten Afselt des Sattselnwollens betrachten. Ke!nrich v. Kleist unv -as Rakelenproblem Seit die Rakete dnrch eine Reibe mehr oder nilndcr gelungener Versuche und sensationelle Ankündigungen von Weltraum, oder Mondfliigen in den Kreis der öffentlichen Interessen gerückt worden ist, hören wir auch allerlei von den Möglichkeiten, die sich für die praktische Verwendung der Rakete asz Antriebskraft ergeben. Dazu gehört auch der Vorschlag, mit Hilfe scr»gestc„erier Raketen eine Art Luftpost ein.znrichtcn, die es ermöglichen würde, Briei'e „nd dergleichen in außerorbciillich kurzer Zeit über große Strecken zu befördern, Obne Znxüfel würde eine solche Einrichtung heut« tecli- nisch möglich sei» Neu und originell aber ist der Vorschlag nicht, denn er stimmt, wie wir im Mürzbestc der von Paul Keller heraus- gegebenen MonaiSbläitcr „Tie 'Bergstadt" (Verlag Will,. Gotll. Korn, Breslau 1, Preis 1,50 RM) lesen, i» seinen wesentlichen Grundlagen mit einem Pia» überein, de» Heinrich v. Kleist in seine» „Abendblättern" in, Oktober 1816 der Oesseiipichkcit »»ter- breitet lpit, Kleist schreibt unter der Ucbcrschrist „Nützliche Erfin dungen. Entwurf einer Bonibenvost": „Man hat in diese» Tage», zur Förderung des Verkehr? inner halb der Grenze,, der vier Weltteile, einen elektrischen Telegraphen .erfunden, «inen Telegraphen, der intt der Schnelligkeit des Ge resvondicrcn können, und mithin. Perglichen mit unseren reitenden Posten, ein zehnfacher Zeitgewinn entsteht oder es ebensoviel ist, als ob ein Zauberstab diese Orte der Stadt Berlin zehnmal näher geruckt hätte: so glauben wir für da? bürgerliche sowohl al» handelst,eibcndc Publikum, eine Erfindung von dem größten und entscheidendsten Gewicht, geschickt, de» Verkehr auf den höchsten Gipfel der Vottkommeiil'e'tt zu treiben, an d«» Tag gelegt zu