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«,»«*» I» Siichfifche DoUrszeilung >» ««», i«« Der Ausruf Kindenburgs Der Reichspräsident mahn! zur Eintracht: „Der Streit um die Bounggejetze ist beendet" Reichspräsident v. Hindenbnrg hat nach Unterzeich nung des Haager Abkommens seine Gründe in einem Aufruf an das deutsche Volk niedergelegt, der die ernste Beachtung aller verantivortungsbewntzten Deutscl-en ver dient. Der Aufruf hat folgenden Wortlaut: „Während des Kampfes um Annahme oder Ablehnung des Voung-Planea sind mir von Verbänden, Vereinen und Ein zelpersonen viele Hunderte von Zuschriften zugegangen, die von Sorgen für die Zukunft unseres Vaterlandes er füllt. mich in dringenden Worten baten, das Zustande kommen des Uoung-Plaues durch die Verweigerung meiner Unterschrift unter die Gesetze und Ratisizierungsurkunden zu verhindern. Da ich nicht mit allen denen, die sich teils mit kurzen Protesten, teils mit langen Ausführungen an mich gewandt haben, mich einzeln auseinandersetzen kann, gebe ich nachstehend meine Antwort aus diesem Wege: Schweren, aber festen Herzens habe ich nach reiflicher, gewissenhafter Prüfung die Poung-Eesctze mit meinem Rainen unterschrieben. Nach Anhörung von Befürwortern und Gegnern des Planes, nach sorgfältiger Abwägung des Für oder Wider, bin ich zu der Ueberzeügung gelängt, dah trotz der schweren Belastung, die der neue Plan dem deut, schen Volke auf lange Jahre hinaus anserlegt, und trotz der gros,en Bedenken, die gegen manche seiner Bestimmungen erhoben werden können, der Poung-Plan im Vergleich zum Dawes-Plan eine Besserung und Entlastung darstcllt und wirtschaftlich und politisch einen Fortschritt, aus de», schweren Wege der Befreiung und des Wieder ausbaues Deutschlands bedeutet. Zu einer Ablehnung konnte ich mich im Gefühl meiner Verantwortung für Deutschland und seine Zukunft nicht entschließen, da die Folge» einer solchen für die deutsche Wirtschaft und die deutschen Finanzen unabsehbar seien und schwere Krise» mit allen ihren Gefahren für unser Vaterland bringen würden. Ich bin mir durchaus bcwutzt, datz auch die An nahme des Aounq-Planes uns nicht von allen Soraen für d e Zukunft bereit, aber ich glaube trotzdem Zuversicht, ülh. das; der nunmehr eingeschlagene Weg. der dem be- beietzlen deutschen Gebiet die langersehnte Freiheit und uns allen die Erwartung weiterer Fortschritte gibt, sich als der rirt « o- erweisen wird. Viele der Zuschriften haben in wohlmeinender Absicht an mich persönlich die Bitte gerichtet, meinen, des früheren Hcercssührers Namen, nicht dadurch vor der Geschichte zu verdunkeln, datz ich mit ihm diese Gesetze decke. Hierauf erwidere ich: Ich habe mein Leben in der grotzen Schule der Pflicht erfüllung in der alten Armee verbracht und hier gelernt, stets ohne Rücksicht auf die eigene Person meine Pflicht gegenüber dem Vaterland zu tun. Deshalb hatte bei meiner Entscheidung jeder Gedanke an mich selbst vollständig zuriickzutreten. So konnte auch der Gedanke, dxrch einen Volksentscheid oder meinen Rücktritt die Ber« antwortung von mir abzuschieben, bei mir nicht Boden lassen. Der parlamentarisch« Kampf um die Young-Eesetze ist milderen Verkiindungim Reichsgesetz- blatt zu Ende. Damit mutz nun auch im deutschenBolkederStreltumdieseFrag« beendet sein, der soviel neue Gegensätze hervor- gerufen und die von mir von jeher so schmerzlich emp fundene Zerrissenheit in unserem schwergeprüsten Bater- lande stark erweitert hat. Ich richte daher an alle deut schen Männer und Frauen die ernste Mahnung, sich ihren Pflichten gegenüber dem Baterlande und der Zukunft der Nation bemüht zu sein und sich nun endlich unter Ueberwindung des Trennenden und Gegensätz lichen zusammenzufinden in gemeinsamem Wirken für Paul Keyse Zum IN». Geburtstag am 15. März. Bon Prof. Dr. Eduard Engel.') Paul Heyse, der Sohn eines angesehenen Sprachforschers, wiuve i» Berlin am 15. März IM geboren, siedelte 1854, vom ttviuz Max berufen, nach München über, lebte abwechselnd dort rmd nm Gardasee, dichtet« mehr als <10 Fahre hindnnch Lieder, lsrzähbuigen, Dramen, starb am 2. April 1914 in München.. Dies rsl der kurze, aber ausreichende Bericht über die nutzeren Ge- fch'.M des fruchtbarsten und am längsten bekannten unter linieren Dichtem jenes Zeitalters. Aber er. der de» meisten wie cm Liebling des Glückes erschien, hatte Sckivercs getragen, je in Furchtbares erlebt wie kaum einer: Nach dem Verlust eines kleine,i Kindes starb ihm ein Knabe von 12 Fahren zur selben Stunde, als ihm eiir drittes Kind geboren wurde: O Kind, wie harmvoll mutzt' ich Dich begrützen Und habe meines Schiuchzens Krampf und Beben Erstickt an Deines Müiidleins ersten Küssen. Der Mitwelt galt Heyse vornehmlich als der grötztc No- v«!! r» üichter nach Keller. Rach seinem Tode hat eine Um- weiimig seines Lebenswerkes begoniren. Heyse, der Lieder dichter, wird immer hoher steigen. Teulschland hat grötzere Dichter hervorgekrncht, — im 1b Fahrhimder! keinen, dessen ganzes Dasein so ansschlictzlich u>d !v lief in Knust begründet ivar wie das Paul Heyses. Er mm nichts, wallte nichts andres sein als ein Dichter. Die Phi lister in München — es gibt dort ebenso viele wie überall — hat'-',, sich einst lustig gemacht über Heyses Eintragung in die Ttxüte „Berus" bei der „Personcnaufnahme" oder in der Sterier- Ilste: Dichter. Bitte, ihr Lustigmacher, was hätte er sonst schreiben icüeii? Schriftsteller? Der gilt ja wohl als ein Beruf, Dichter nicht Aber Heyse war kein Schriftsteller, er war ein Dichter »nü i>at niemals envas andres wirkend getan als gedichtet, oder I Ans Eduard Engel, Menschen und Dinge. Koehler u. Amelmtg G. ni. k. H., Leipzig. Ganzleinenband 10 Mark. unsere Zukunft, in der es wtever ein freies, ge- sundesundstarkesdeutjchesVolk geben soll. Die politischen Auseinandersetzungen und Kamps« der letzten Monate müssen nunmehr einer entschlossenen praktischen Arbeit Platz machen, welche die Gesun dung unserer Finanzen, die Belebung unserer gesamten Wirtschaft und damit di« Beseitigung der ungeheuren Ar beitslosigkeit und nicht zuletzt die Linderung der schweren Lage der deutschen Landwirtschaft und die Wiederherstellung ihrer Rentabilität zum Ziele haben muh. Ich habe der Ncichsrcgierung die Erledigung dieser Arbeit in einem Schreiben an den Reichskanzler vom heutigen Tage zur Auf gabe gestellt und fordere hiermit gleichzeitig alle Druschen auf. sich über die Grenzen der Parteien hinaus Die politischen Gegensätze Von besonderer österreichischer Seite. Die Entwicklung ber polnischen Berliöllnisie Oesterreichs ver dient »eneslens wieder stärkere Beachtung. Ereignisse des Allings gaben mehrfach zn einer völlig irrtümliche» Beurteilung der Gc- Kmillag« gejnhrt, und es ist unter den gegenwärtigen Umständen ge boten. eine Darstellung der taljäcklichen Berbäiinljie Zn gebe». Zunächst mntz — nicht zuletzt antzerbalb Oesterreichs — die Tatsache anssallen, datz fast bei allen wichtigeren Vorgängen i» ber jüngsten innerpolitischen Geschichte lnnner wieder die Version anf- tanchl, datz zwischen Bnndesiänster Schober und Tr. Seipel, den, Fächer der grötzlen Partei Oesterreichs, den Ebristlicbwzialen. schwere Meiitnngsvcrkchicdciibeilen bestünden und Tr. Seipel die ESelegenheit für günstig erachte, sieb wieder ans dein Posten beS Kanzlers zn installieren. Diesmal dien» der varlaineiitariscbe Kamm um das sogenannte A n t i t e r r o r g e s e tz, das Oesterreich bie volle ArbeilStreihcit, das Ende der politisch-geschlossenen Wertstatt bringen soll, znm Anlatz für diese Gerückte, denen allerdings scbon der stieiz der Neuheit seblt. Alan kann von einer Erörterung des persönlichen Verhältnisses der beiden Staatsmänner völlig abieken, einwandfrei ist aber wobt, datz ein Alan,, wie Tr Seipel derartige Knlissenint'.igen weder notig hat. noch anwendel. und man dars ihm die Handbcwcgung gsanbcn. mit der er diese Unterstellung kürzlich in einer Rede lächelnd von sich schod. Tie etwas provinzielle Ma nier der Giftmischerei wirb auch diesmal weder persönliche noch sachliche Folgen haben, auch die Abachi, der Erledigung des An!' ierrorgesetzes damit den Weg zn verlegen, ist sichtlich erfolglos. Tenn die drei bürgerliche» koalierten Parteien — Elirisllictisozialc. Grotzbenische und Landbnnd — sind in dieser für die Fortsetzung des innclltaatltchen Umbaues Oesterreichs so wichtige» Frage völlig einig, und man darf annchmen, datz das Gesetz trvtz dcs statke» WiderstanbeS der sozialdemokratische» Oppoiiiion, der sich derzeit in Danerrcden gellend macht, von, Rationalrat bcschloisen werden wird. Wen» also bezüglich ber Durchführung d«S Gesetzes zur Her stellung voller Arbeitsfreibest kann, ernstere Zweifel bestellen dürf ten, so scheint die Entwicklung anderer wichtiger poliiischer Fragen ans den ersten Blick nicht durchaus klar. Hier steht voran die Frage des Zeitpunktes der Neuwahlen. Bei einem normale» Ablauf der FnnktionSpcriode des Ralionalraies würde die Aus schreibung der allgemeinen LLahle» erst im Frichjahre 1!M nötig sein, man hak aber nicht den Eindruck, als ob dieser Termin tatsäch lich erreicht werden wird. Wen» auch die Auuabme. datz das Parla ment an dem Antiterrorgesetze scheitern werde, in nnterrichieten politischen Kreisen nicht geteilt wird, so deuten doch verschiedene andere Momente darauf hin, datz die Führung der Parteien selbst an den Wahltermi» von >!!!> nicht glaubt. Elite Wendung in einer jüngsten 'Rede Dr. Seipels, datz er vorzeitige Netuvahle» nicht für angebracht halte, ist wohl nur als persönliche Ansicht zn werten allenfalls kurze Einleitungen für und über Dichtungen geschrie ben, wie z. B. die in seinem ..Deutschen Novellenschatz". Es ist vst gesagt morden: viele Künstler enttäusche» bei menschlicher Bekanntscitzist. Fch halte diese Behauptung nach meinem Erlebe» für falsch: mich hat noch nie ein echter grotzer Künstler, ein ivahrer Dichter enttäuscht, und doch ist mir das Glück Geschieden worden, mehr als einen zn kennen. Paul Heyse der Mann blieb mir bei der Begegnung ber. als ber er mir i» seinen Dichtungen erschienen war. natürlich nur noch blut- wärmer, herzgewinneiiber, menscheniiebcr. Datz er Mitarbeiter meines „Magazins" würbe, verstand sich so ziemlich von selbst: freilich nicht mit Abhandlungen „über", sondern »nr mit Gedichten und Umdichtungen 'ins dem Ftalicnischcn. Doch schon in blutjungen Fahren hatte ich seine Teilnahme erfahren: der längst hocicherühmie Dichter »ahm sich die Zeit, mein« in den Stiibentenjahren versatzten Uebersetznngen italienischer Volkslieder — sie sind nachmals unter dem Titel „Italienische Liebeslieder" erschiene» — einer genauen Durch sicht zu unterziehen. Er IM mir dazu einen Rat gegeben, der mir für jenes Büchlein und für manche folgende Umdichterarbeit non hohem Wert geblieben ist: „Keine Lizenzen!" Da tz hietz bei Heuse: keine Berge,valligung an ber nalürliclieii. slietzeiiben Sprache, Klotz ans Vers- ober Reimnot. So hatte ei?s von je gehalten: äutzerste erreichbare Reinheit der Farm. Ans Rom heimreisend, 1882, besuchte ich Heyse in seinem schöne,, Heim i» München, wurde von ihm mit einer rührenden Herzlichkeit empfangen nnb sprach mit ihm über manche ernste künstlerische Frage. Zur Zeit meines Besuches waren Zola nnb bie ihm befreun dete» „Naturalisten" die bewunderten Vorbilder für manche Deutsche Romanschreiber geworden. Das „Füngste Deutschland" begann sich anznküiidigcn. Heyse »rar entsetzt über die neue Auffassung von der Kunst, besonders der erzählenden: sein späterer Roman ,.M»rlin" beweist, wie ansrührend für ihn die „naturalistische" Klmstrichlung gewesen ist. Nach meiner Ansicht ging er in der Begründung seiner Ansicht zn ivcit. Ich wagte, seinem Satze: „Was gehen mich die Schicksale solches Gesindels (wie in Zolas Romanen) künstlerisch an?" zu widersprechen. Ich warf ihm ein, man müsse unter, sckpriden zwischen Menschen niedrigsten Standes und Gesindel. z«r gemeinsamen Mitarbeit dle Hände zu reichen. Vor bald sechzig Jahren habe ich bei der ReichsgriiH düng den Jubel miterlebt, der das gesamte deutsche Voll über seine endlich erreichte Einigung beseelte. Ich kann mi» nicht denken, das, dieser Geist dahingeschwunde,, ist und dauernder politischer Zwietracht Platz gemacht habe. Wi* müssen uns trotz und wegen der Not der Zeit auf uns fclbM besinnen und wieder eins werden in dem Gedanken: Deutschland über alles! per. von Slockeodur» « Die Unterzeichnung des deutsch-polnische* L i q u I d a t i o n s a b k o m m « n s hat der Reichspräsident noch nicht vollzogen Der Reichspräsident legt Bleek daraus, alle Rechtsfragen, die mit diesem Abkommen Zusammen hängen. vor allem die Berfnssnngsmätzigkeit dieses "'bliow-neml nochmals eingehender zu prüfen. In der Zwisck-enzeil wird ihn über die Rechtslage Bericht erstatte» werden. Die Handlungen der verichiedene» Parteileitungen sing ü, o-x bereits ganz aus baldige Wablc» cinaestcllt, ailcs !äü, so,auf schlichen, datz man in mein oder weniger naher Frist mil bcw Los« scklagcn rechnet, iedeickalts aber für alle Fälle bereit sein will, die Pa,ole in,' den Walilkainvi ans,»gebe,,. lind saust! wu,e stl on die grotze Frage aetzeili ob die büroerlicbe Estnbests iste sie": st "che Konstruktion Dr. Seipels in den letzten Wahlen enieuer» werdet« wird, oder ob die einzelnen Parteien — vo„ der >'oz>.'lv Knocke,» ist hier na'ürlich istclir die Rede — gelrennt in den Wabck-'.mvi ein«, treten werden. Wie die Tinne heute liegen. ist nicht daran zu zwenekn. daß eine E r „ e n c r » n g der bür g erliche n Einbei! sli st e nickt st a !! s! n d e n wird. Emuststcbwziale und t''no!'seu!>cl< werden getreu»! in die Wablcn geäen. ebenso die dritte a!s langer« lick anwwr.'chende Gruvve der Landbnnd. der dies auch an, dem bilden niickste,! Tagen in Klane,nur! stattkindcndeii Reich--varie,lau« noch >,'>»»>ei»e'.!lig zum Ausdruck bringe» wird. T-'s Ke"'"ist aber k. ne lieberr-nchung. da der Landbnnd, der auch lucker allein mar schierte damit „ur keine bisuerioe Haltung wahr! Was d e christ« licluoziale Partei betrifft, i'o ist »r Entkcb'iik kür kick ab ein den Wüb'er,, z„ spreche», nickt neuesten Tamms, iedewa' s iwb.. ,,„he» eiwiutzt von der Halb»», des Landbnndes. Tr, Seipel »vd ieius Mitarbeiter sind o>>'»kar vo,, ^cui lichlioe» Genikl oeleitck, wenn, Ke die Partei „vter ikrer allen klaren Parole in eine» »euer Aöalck» iaw,u ü" wen, Tie Partei imrd iv aalisb kund wakr'cheinüch auck» Gäwumiitziok dadurch oewinncn, Tie Groüdcuischcn werden ck-w« üills »vier ibrer eigenen Malaie das W-ablHück erproben: dicke Tat» sarkc wird aber üir den Endenekt irrekevan, sei», denn wenn cs in Oesterreich anck keine e! >' ibiche bürgerliche Wahlliste geben wild, s o s o ! t o o ch die b ü r >, erl > ch c E inkei! s k ronr a » s» recht bleiben Olnivar die koalierte,, bürgerlichen Parteien welianichanücbe Grundsätze i» der einen oder anderen Frage mehr oder ivenioer stark trennen, i» ikrer Steliungnakme oegenäi'er den SockaHenuckraten sind sie doch einig, in ihrem "Wunsch Oesterreich das bürgerliche Regime zu erkalieu Dar,»,, wich es doch letzte» Eudes ancb iu dem kommenden Waki'ampsc gehe», »nd damit ist de* wichtigste Weg der politische» Zukunft Ociieireick's erlenchret. Wie stckt iiilti das alttzervarlamentari'cN Kakiuezt Schober — denn als solches ist es zu bezeichnen — gegenüber de» Paiteie»? Alan weis:, datz in einer kür Oesterreich äutzent srilckct>en Stui^« alle Parteien — trotz ikrer negativen Haltung auch die Ovvou'.ckn — Schober als den einzigen Alaun erkannten, der das Land retten konnte. Schober hat stch über alle Erwartungen bewährt, er Kat Oesterreich eine gebesserte Verfassung gegeben und die Gefahr eine* "Bürgerkrieges gebannt, er lcal in, Haag wieder em freies Oesieircick "eschauen: wenn ik„ die bürgerlichen Parteien »»terstütze», dann könne» sie dies mit gutem Gcwust-„ und aus voler UeR'rzeucwng tun. Die Position des .Kabinetts Schober ist gerade bei dem gege»r wärtige» Parteienverbältnisse sehr fest, nickt allein wegen leincr grotzen Verdienste nm das Land, sondern auch eiuiaä» dccuwib, weil liichis anderes an seine Stelle geübt werde,, kann Wird dickes Fch hielt ihn, Romeo und Julia ans dein Dorfe von Keller vor und trug ihn: ob er deren Schicksal für weniger wertvoll hielte als das der zwei Grasenkinder in Verona, — „Gewiss nicht: aber vergleichen Sie die Behandlung Zolas z. B. i», „Assom» „wir" mit der Kellers'" Wir einigten uns, datz es scklietzlich immer aus die Be handlung onkomme, datz der grotze Dichter auch den niedrigsten Stoff zu adeln vermöge, uud das, nur die an sich leeren oder ub- stotzenden Stoffe außerhalb der wahren, also der bleibenden Kunst ständen. Fch nmr noch rech! jung, so viel Belesenheit aber :» manche,, Literaturen lesatz ich. das; ich schon damals sage» konnle. was ich ihm 20 Fahre später gesagt habe, als er mir die Freude machte, mich in Berlin zu besuchen: auszuregen braucht man sich über keine zeitweilige Berühmtheit des Werblosen, die Zeit ver nichtet alles Schcinberühmle in kürzester Zeit, gleichviel ob man cs bekämpf! oder »ich!. Heyses Bekämpfung des ihm verhassten, scheinbar allherr- schet'den Naturalismus hat ihn von einer Seite gezeigt, die man bis dahin an ihm nicht gekannt hatte: es war der erste und einzige literarische Kampf seines Lebens. Und dieser Kamps ivar ganz überflüssig, der Naturalismus ist an sieh se:i»st uud in sich zusammeugesunke». Heuse leibst hat nveb erlebt, das, die Zeit über Zola, seine Schule und seine Deutichen Nachahmer hiiiwegschrilt. Er ivar zu weise, um kick eiuzubildeu. er habe durch seinen zornigen „Merlin" den Untergang der grobschläch tige» Abpiiiselung der sogenannten Natur, d. h. der möglichst treue,, Wiedergabe des lainveiUgen Schmutzes herbeigefuhrt oder auch nur beschleunigt. Diese Erinnerung sei nicht geschlossen ohne ein Wort über den giiüge» Mensche» ")!a»l Heyse. So oft an mich die Not des Schrislstellcrstandes besonders erschreckend herantrat und ich nicht selbst oder durch nabe Freunde Helsen konnte, wandle ich mich a» Heyse. und niemals hat er versagt. Seine Beziehungen zur Schiller-Stiftung konnte» manchmal ein wenig Helsen, und wo das nicht auging. hat er selbst gespendet oder gesammelt. Nie hat er mit allgemeinen Redensarten abgeftvist. nie sich ans die gar zn grotze Zahl der an ihn gerichteten Gesuche berufen. Wo Not ivar. da half er. wenn er irgend konnte. Paul Hays« mar ein Edelmensch. — ich habe keinen noch Bessern tm Leben gekannt. Neuwahlen in Oesterreich?