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es noch einmal! an diesen Wunden,'die der katholischen'BeE. kerung geschlagen worden find, tragen nach meinem Dafür» Hallen der Papst, der preußische Episkopat und das Zentrum mindestens die gleiche Schuld wie der Staat.* — (Seite 101.) — Mit Verlaub! Diese Feststellung hat einen großen Fehler: hier wird die Frage übersehen oder nicht genug «.wertet: wer tM Liesen Kamps aiigejaugen? Uno lerner ist die Frage uiiervrtert geblieben, mußte der Kampf seitens des Staates so.leich mit diesen scharfen und ge hässigen Mittel» geführt werden? Hütte man nicht viel mehr seitens der '.Regierung versuchen müssen, zunächst in friedlichen Verhandlungen mit der Kirche diejenigen Forde rungen dnrchzusetzen, welche der Staat unter allen Um stünden als Mindestforderungen im Interesse seiner Staats hoheit und im Interesse der Freiheit der Ausübung des Religionsbekenntnisses seiner Bürger stellen zu müssen glaubte? War wirklich die Tatsache, daß Bismarck mit der Politik des Zentrums nach dem Kriege 1870 71 nicht ein verstanden war, und ferner die Tatsache der Verkündung des Unsehlbarkeitsdogmas und der daraus von der katho lischen Kirche gezogenen religiösen Folgerungen ein ge nügender Anlaß zu schweren Eingriffen in die Freiheit der katholischen Kirche, die in Preußen und im Reich als gleichberecktigt mit der evangelischen Kirche in bezug auf die Ausübung des Klaubens durch ihre Anhänger aner kannt war? Eerechterweise muß diese Frage verneint wer den. Wenn aber die katholische Kirche und ihre An hänger in den Fahren des Kulturkampfes versuchten, die sogenannten „Maiaesetze" zu umgehen — auch manchmal sicherlich mit energischen und scharfen Mitteln —, so muß immer bedacht werden, daß die Kirche in der Abwehr stellung war, und daß sie aus grundsätzlichen Erwägungen solange nicht immer behutsam und zart handeln konnte, wie diese Maigesetze tatsächlich nach ihrem Sinne und ihrem Buchstaben von den Polizeiorganen des Staates rücksichtslos und ohne Erbarmung durchgeführt wurden. Wen» mir also Herrn von Kardorsf in der Gesamt- bewertung der Schuld von Kirche und Staat an diesem Kampfe auch nicht beipslichten können, so gebietet doch die Gerechtigkeit zu sagen, daß seine Einstellung zu den ein zelnen Kulturlampfgesetzen sonst und zu dem Verhältnis von Kirche und Staat überhaupt turmhoch steht über der Beurteilung, die man anderwärts vielfach auch heute noch in den Kreisen der gläubigen Evangelischen vorfindet. Für die Anschauungsweise Herrn von Kardorffs mögen einige — wahllos herausgegriffene — Beispiele angeführt wer den: so.wird die Vorschrift des 8 2 des Jesuiteugesetzes, wonach der einzelne Jesuit grundsätzlich aus Deutschland ausgewieien werden konnte, als ein „Exzeß der Gesetz gebung" bezeichnet: „denn hier wurden Deutsche, die Jesuiten waren, rechtlich schlechter gestellt, als irgendein mit Zuchthaus Bestrafter nach dem Strafgesetzbuch"; so wird das Gesetz über „die Grenzen des Rechts zum Ge brauch kirchlicher Straf- und Zuchtmittel" als ein „tiefer unberechtigter Eingriff in das innerste Lebensgebiet der Kirche" erklärt. Und schließlich wird es beispielsweise als „einfach unbegreiflich" bezeichnet, daß man in der Hitze oes Kulturkamvfes ein Gesetz beschloß, durch das diejenigen Geistlichen, welche trotz des Verbotes der Kulturkamvigesetze — auch ohne Erlülluna der Anzeigepflicht — ihre geistlichen Funktionen — also z. B, die Austeilung der Sakramente — weiter an-vlbten, der deutschen Staatsangehörigkeit für ver lustig erklärt und ansgewie'en werde» konnten. Ferner ge bietet es die Pflicht der Dankbarkeit gegenüber dem deut schen Episkovat und dem Zentrum der damaligen Zeit. nach eine Bemerkung von Kardorffs richtig zu stellen, die sich j auf die Stellungnahme des deutschen Episkopats und des Zentrums zu den Friedensbestrebungen des Pavstes Leo XIII. besteht. Von Kardorsf teilt (S. 11-1) ein Schrei ben Leos XM, an die deutschen Bischöfe vom 20. April 1887 mit. worin sich Leo XM, entgegen den weiter gehenden Wünschen der deutschen Bischöfe mit einer gewissen Auer- kennung der sogenannten „Anzeiaevflicht" in bezug auf die Ernennung van Geistlichen durch die katholische Kirche ein verstanden erklärt. Herr von Kardorsf bemerkt hierzu: .Diesty Schreiben zeigt, mit welcher großen Energie LeoXIII, für den Frieden gearbeitet hat, und welch« Schwierig keiten das Zentrum und der preußisch« Episko pat ibm hierbei In den Weg gelea» baben. Wie recht batte Leo Xlll wenn er schon am 12. März 1832 zum Gesandten von Schlözer sagt«: wenn es von ihm — dem Papste — ab hinge dann sei d-r Friede in schl!<chen* Hierzu muß van unserem Standpunkte aus folgendes gesagt werden: Man könnte vielleicht aus dem ersten soeben anaesiihrtcn Satz herauslesen, daß das Zentrum und der preußische E'stikopat dem Papst unnötig und bewußt Schmierigkeiten bei den Fr'^densverhandlungen mit der preußischen Regierung gemacht hätten. Wenn das Zentrum und der preußische Episkopat mit der im Frühjahr 1887 v«,, der preußischen Regierung vorgeschlagenen Aenderung der sogenannten „Maigesetze" — namentlich in bezug auf die Anzeigepflicht der Kirche bei der Erennnung von Geist lichen — aber nicht zufrieden waren und versuchten, den Papst zu bewegen, sich mit den dargebotenen Verbesserun gen der Maigesetze nicht zu begnügen, so geschah das nur aus zwei wohlerwogenen Gründen: einmal wollten Zentrum und preußischer Episkopat selbstverständ lich zunächst grundsätzlich die Wiederherstel lung des ganzen früheren Nechtszu stän de s; der aber kannte keine Anzeigepflicht. Dann aber hatten damals sowohl das Zentrum wie der preußische Episkopat in den zurückliegenden 15 Jahren immerhin einige Erfahrungen gemacht, wie die preußischen Verwal tungsbehörden — und namentlich die Polizeibehörden — die damals geltenden Kulturkampfgesetze ganz nach ihrem eigenen willkürlichen Belieben und schikanös vielfach aus- gclegt hatten. Wenn also das Zentrum und der preußische Episkopar nicht so friedensbereit waren wie der Papst, so lagen für diese abweichende Stellungnahme wohlerwogene Gründe vor; man wird daher als Historiker kaum davon sprechen können, daß das Zentrum und der preußische Episkopat dem Papst Leo Xlll. bei seinen Bemühungen, mit Preußen und dem Deutschen Reich zu einem kirchlichen Frieden zu kommen, in einer unnötigen und ungerecht fertigten Weise Schwierigkeiten in den Weg gelegt haben. Tatsächlich hat ja schließlich die Geschichte den damali gen weitcrgehenden Wünschen des Zentrums und des preu ßischen Episkopates Recht gegeben: denn in der Verfassung von Weimar vom 11, August 1910 sind die meisten damals von der politischen Vertretung der deutschen Katholiken und den deutschen Bischöfen erhobenen Forderungen in bezug auf die Freiheit der Ausübung des Religionsbekennt nisses und der selbständigen Regelung der äußeren Verwal tung der Neligionsgejellschaften durch diese selbst anerkannt und sestgelcgt morden, Ucbrigens kann die Bemerkung des Papstes Leo Xlll. gegenüber dem Gesandten von Schlözer vom 12. Marz 1882:'„wenn es von Ihm, dem Pappe, ad- hinge, dann sei der Friede zu schließen" — nur dahin ver standen werden: „ich, der Papst, bin zum Frieden bereit, wenn nur die Geaenkontrahenten, d. h. die preußische Re gierung und die Neichsregleruug auch ihrerseits den Frie den wollen". Abgesehen von diesen notwendigen Feststellungen, können aber — wie bereits hervorgehoben — wir Katho liken mit vielen Darlegungen Herrn von Kardorffs uns vollkommen einverstanden erklären. Besonders dankbar müssen wir dein Bersasser des Buches sein, daß er in einer Zeit, da immerhin die Herren Döhring lind Ludendorff noch zahlreiche Anhänger als grundsätzliche Gegner des Papst tums um sich scharen, an das folgende Wort, des Fürsten Bismarck erinnert, das dieser am 21. April im preußischen Herrenhaus ausgesprochen hat: „Das Papsttum ist, weil eine w e l t a l l g e m e i n e für die deut schen Katholiken auch eine deutsche In stitution," Denselben Gedanken hat ja — in anderer Form — der neue Bischof von Berlin, Dr. Schreiber, am Buß- nnd Vettag 1020 vor den Berliner Katholiken in der Niesenknndgebi'iia im Sportvalast ausgesvrochen, wenn er sagte: „daß sich für den deutschen Katholiken die Hingabe an Rom mit der Liebe z„m deutschen Vaterlande vereinen kaffe und vereinen müsse". — Wie klug und maßvoll, wie friedfertig und aus gleichend übrigens Herr von Kardoff im allgemeinen über die Beziehunaen der Katholiken und Evangelischen zu einander urteilt, das mag der Schluß seines Vortrags zei gen, den wir hier im Wortlaut wiedergeben: „So sieben sich diese beiden großen religiösen Mächte gegen über. sich gegenseitig befruchtend »nd bcfebdend zugleich, so rin gen sie ui» die Volksseele und um ihren Einfluß auf de» Staat. Wir Deutschen hoben die Pflicht es mit folgendem Wort zu ballen, das ein friedliebender kalbolischer Bischof, Melchior Freiberr von Diepenbrock, um die Mitte des vorigen Jahr hunderts geprägt hat: „Es soll ein Kampf sein zwischen den beiden großen Konfessionen, ein Kampf ohne Waffenstillstand und ohne Friede, und dieser Kampf soll darin bestehen, daß die «ine Konfession die andere in der wahren Betätigung christlicher Nächstenliebe zu übertrcssen sucht." — Einen solchen Kam>ll muiicn wir führen: denn er wird, und damit will ich schließen, Volk und Vaterland zu Heil und Segen gereichen." (Seite 12b.) Soweit Herr von Kardorsf. Wir wären weiter im deutschen Volke in vielen Dingen, wenn alle evangelischen Christen die gleiche Auffassung verträten wie Herr von Kardorsf! — Wir deutsche Katholiken sind nicht nur, wie Herr vor Kardorsf in seinem Buch verschiedentlich zugegeben hat. wahrend des Kulturkampfes, sondern auch Jahrzehntelang später noch — vom Staate und seinen maßgebenden Beamten vielfach höchst ungerecht behandelt worden. Das hat uns deutsche Katholiken aber nicht daran gehindert, wie Herr von Kardorsf selbst feststellt, daß „es während des Weltkrieges in bezug auf Hingabe und Opfermut für Volk und Vaterland keinen Unterschied zwischen Katholiken und Protestanten gegeben hat". (S. 121.) Und das ist eigent lich die für uns .' rtholiken bedeutsamste Feststellung des Kardorsf scheu Buches. Aber noch eine andere Mitteilung Kardorffs ist in diesem Zusammenhang für uns Katholiken beinahe ebenso wichtig. Er schreibt (S. 121): „Als dem letzten Kaiser Wilhelm li. Anfang November 1918 der Bode« unter seinen Füßen wankte, schickte er — am 7. November 1918 — den katholischen Feldpropst der Armee zum Erzbischof von Köln mit der Bitte, der deutsche Episka. pat möge sich dafür einsetzen, daß er — der Kaiser — seine Krone behalte." — Das tat derselbe Wilhelm n. welcher während seiner dreißigjährigen Regierung die Katholiken im Militär und Zivil wahrhaftig nicht gerade paritätisch behandelt hatte! Wie stark muß in dem letzten Hvheinoller dennoch die Empfindung für die Bedeutung der katholischen Kirche gewesen sein! Was kehren uns — die heutige katholische Generation — nun die Ausführungen Herrn von Kardorffs über den Kulturkampf? Die alte Weisheit, daß Einigkeit stark macht! Abgesehen von einigen „Etaatskatho- liken" (S. 95), stand das gläubig katholische Bolk damals geschloffener als jetzt politisch auf dem Boden des Zen. trums. Und da Bismarck das Zentrum bei einer Reihe von Gesetzen der achtziger Jahre des vorigen Jahrh,i»de>iz nötig hatte (z. V. bei der Sozialgesetzgebung, bei den Miii- tärvorlagen usw.) suchte er schließlich doch zuerst auch wieder den Frieden mit den Katholiken. Allerdings muß anerkannt werden — um dies nebenbei zu sagen — daß Bismarck dann auch einen wirklichen Frieden mit der katholischen Kirche wollte, der ihre berechtigten Anspruchs anerkennen sollte! So konnte der alte Ncichensperger am 1. Februar 1890 auf dem historischen Diner bei Bismarck diesem mit Recht sagen: „Durchlaucht, durch die letzte kirchenpolitische Novelle haben Sie sich den Dank von Millionen deutscher Katholiken verdient." (S. 12.'!,) Moch ten die deutschen Katholiken aus den Betrachtungen des Herrn von Kardorsf zum Kulturkampf lernen, — uamenl. lich auch im Hinblick auf die ablehnende Stellung der Deut, fchen Bolkspartei und der Deutschnationalen Partei des Landtags zu dem preußischen Konkordat —. wo sie allein ihre dauernde und wahre politische Vertretung finden: im Zentrum! Die sterbende Ftolkenkonserenz Brian- will abreisen London, 13. März. Briand hat gestern abend die Vertreter der französischen Presse empsangen. Allgemein bestand der Eindruck, daß der Tag der Seemächtckoiifercnz einer der kritischsten, vielleicht der ent scheidende gewesen ist. Briand räumte rin. daß der Gedanke einer politischen Vereinbarung nunmehr erledigt ist. Damit sei auch die Möglichkeit einer bedeutende» Verminderung der fran zösischen Tonnagezisscrn weggefallen. Briand erklärte u. a.: „Meine Rolle hier ist beendet. Die Angelegenheit wird morgen in die Hände der Delegierten übergehen«. „Times" sagt in einem Leitartikel: Es wird allgemein geglaubt, daß Vriands auf heute verschobene Erklärung die Kon ferenz auf einen toten Punkt bringen wird. Die Nekrologe der Pariser Blätter sind vielleicht etwas übereilt, aber es ist kein Geheimnis, daß die Verhandlungen eine Krise erreicht haben, die sich leicht als verhängnisvoll erweisen kann. „Times" führt aus, es herrsche bei Großbritannien sowohl für den fran zösischen wie für den amerikanischen Standpunkt volles Verständ nis. Die Schwierigkeiten der Konferenz seien auf mangel hafte Vorbereitungen zurückzuführen, nicht sowohl nach der technischen Seite hin, wo sie ausreichend gewesen seien, son dern nach der politischen Seite. Es sei nicht genug Sorgfalt dar aus verwendet worden, Len Weg zu einer Ausgleichung der ver schiedenen Standpunkte zu ebnen, nämlich des bekannten Wun sches Frankreichs nach politischen Garantien, der ebenso bekann ten Entschlossenheit Großbritanniens, sich in keine militärischen Allianzen verwickeln zu lassen, und der traditionellen Abneigung der Vereinigten Staaten gegen Ucbernahme von Verpflichtun gen, auch nichtmilitärischer, außerhalb der amerikanischen Sphäre. Wie das Blatt erfährt, wird, falls das Unterhaus es wünscht, am Montaa bei dev Erlllt,>r»na des Marineetats -Ine Aussprache über di« Flottenlonserenz stattsinden. Ein« Später. Verlegung der Debatte ist unmöglich, da der Etat vor End« des Finanzjahres dem Parlament unterbreitet sein muß. Das Ausland Uber finden bürg Wie», 1-1. März. Die Botschaft des Reichspräsidenten von Hindenburg zu sei ner Untcrscrtigung des Noung-Gesetzes hat hier tiefen Eindruck gemacht. Die „Neue Freie Presse" schreibt dazu: Hindcn- burg ist das «Annbild des wirtlichen deutsche» Patrioten. Kein besseres Beispiel konnte unserer Zeit gegeben werden als das Bild dieses Mannes, der in einer reichen Entwicklung sich selbst treu z» bleiben wußte. — Im „N euen Wiener Tageblatt" heißt eS: Das Schreiben Hinldewburgs ist gleich außerordentlich als StaatSschrist wie als persönliches Bekenntnis. Es vervollständigt das welthistorische Bild des FcIdiiiorsthallS Hindenburg mit einem kräftigen menschlichen Zug. Fast ebenso einprägsam ist jedoch der politische Wert dieser Kundgebung. Densenigen Parteien, di« wohl wissen, daß die Ersüllung des Boiing-Abkomme,>8 eine deutsche- Lebeusnolweiildigkeit ist, cs aber doch nicht über sich brachten, die Paneiaussassung zurückzustcllcn, tritt Hiudenburg als Hort echten demokratischen Fuhlens und Handelns gegenüber. Seine Kund gebung ist somit ein Stück Erziehung der Parteien zu wahrer Demokratie. Budapest, 11, Mürz. Zu der Kuudgcbung des Reichspräsidenten von Hindenburg schreibt der „P e st e r Llo»L>" in ciiicm Leitartikel u. a.: Ein Seclcnloiilerfei ist dieses Maustest. LaS mit unvergleichlicher Natur- treue die ganze uieii sch liehe und staatsmäniuschc Größe des größ te» unter de» jetzt lebenden Teuljcßeii wicdergibt. Nicht ohne tiefe Bewegung wird man in Ungar» diese Kundgebung des deutsche» RcichsubcrliauptcS lese». Das Won Hindenburg wird in de» deut schen Herzen einen ebenso inöchtigeii Widerball wecken wie cS das Wort des ungarischen Reichsvcrwelers in den Herzen der liug nt getan. Das eben ist die Schicksalsgeiucinschast, die das deut'-i« und das ungarisch« Volk so fest miteinander verknüpfen — A oz- sich schreibt „Ujsag". London, 11 Mörz, „Finanzial Times" bezeichnet den Tag der tl.: r- zeichiinng der Poung Gesetze durch den Reichspräsideuicu <st '> ^ '< wichtigsten der Nachkriegsgeschicble und meint, daß sich später v >l, leicht Umstände ergeben könnten, die eine neue Revision dcc ,li>- Parationslastcn nötig machten. Paris. >1, Mürz. Die gesamte Morgenpresse verössentlicht das Manisest Hink eg- burgs» nimmt jedoch, mit Ausnahme zweier Blätter, hierzu , e.h nicht Stellung. Forttehunq der Flnan.iverhandlnngen unter Beteiligung der Deutschen Bolkspartei. Berlin. 11. März, Gestern nachmittag traten die Vertreter aller fü»s Re« ierungspaiteien zur Besprechung der Finanz, ragen iin Reichstag zusammen. Die Deutsche Volke, partei, die zum ersten Male seit Tagen wieder beteiligt war. hatte diesmal den Abgeordneten Dr. Creuicr als Ver treter entsandt. Di« Besprechungen wurden heute fartgclctzl. Aus der Tatsache, daß die Deutsche V o l li spa r > el sich wieder an den Finan-besprechungen beieiligt. Kanu man vorläufig nur schließen, daß es der Ballisvartei doch au' oie Dauer unbehaglich geworden ist, daß sie sich selbst aus der Koalition ausgeschaltet hatte. Ob die Deutsche Bv!'>:pa'!c> ober wirklich ihre Hoffnungen auf einen Nusmarsch aus der Koalition und eine künftige Rcchtsregicrung ausgegeben hat, bleibt abzuw«rl, n. Orsenigo in Rom Rom, 13 Marz. Monsignore Orsenigo ist, aus Ungarn kommend, in Rom ringetrossen, wo er einige Zeit weilen wird, um vom Papst und Kardinalftaatssekretär Pacelli Richtlinien slir stink künftige Tätigkeit als Nuntius in Deutschland cutgegeiizu. nehmen. * Der deutschnationale Partcivorftand wird nach einci Er klärung Gcheimrat Hugenbcrgs in Kürze zusonimciilre!«». * Die argentinischen Eisenbahner, die mit ihren Löhnen rm» zufrieden sind, sind zur passive» Resistenz übergegangeu, so daß d>« Züge größere Verspätungen erleiden. Die dadurch erregleu Rii» senden haben an viele» Orten die Ästigen zcrirümmert und cuis einer Station bet Buenos Aires drei Wage» in Brand gcsctzi. * Blutige Prügeleien spielten sich am Donnerstag >» de: Neuhorlcr Untergrundbahn ab. Bier augelrunlcnc Matrosen von der Besatzung des aiuerikanischcii Kreuzers „Gilnier" marschicrien durch vier Wagen des Zuges und verprügelte» al'.e mänulichlii Passagiere. Erst ein starkes Polizeiaufgebot, das au> der nächten Station herbeigerufen wurde, konnte die vier Roivdis bändigen. Dabei wurde einer der Matrosen so schwer verletzt, oaß er in >i» Krankenhaus gebracht wcvden mußte. Ei» Beamter des Bunlns' geriet,IS, der sich aus dem Zug befand, erklärte später, daß euer der Wagen, in bene» sich die Prügclszciic» abspieltcu, einer wah ren Schlachtkammer g!ick». Die Wände des Wagens waren über und über »üt Blut bespritzt. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten. Keine wesentliche Acuderugit des Witterungs-Charakters. Temperaturen schnxinkend, im Flachlande teils einige wenige Grade über Null, leils unter Null. Höher» Lage» der Mittelgebirge auch iags Frost, Wech selnd bewölkt, zeitweise Niederschläge. Fm Flachlaude teil» Schnee, teilo Regen, (tzebirgc Schnee. An Stärke und Rich tung veränderliche Winde.