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VssssOOss. — nach anderen Angaben sogar «sne MiMon. In den Resolutionen dieser Tagung wurde erklärt, daß die «eliqiölen Organisationen nichts andere» seien als ..voll« tssche Agenturen und politisch« Apparate der dem Prole tariat feindlichen K'gssengruppierungen im Innern Ruß. lands und Innerhalb der internationalen Bouraeoisie". Der „Kampf gegen die Religion- sei daher „Kampf für den Sozialismus", die Aufgabe des Perbandes sei es, die ».arbeitenden Massen der Sowjetunion zu einem aktiven, systematlschen und folgerichtigen Kampf gegen die Religion in allen ihren Formen, als gegen «ine Brems« des sozia- listsschen Aufbaus und der Kulturrevolution, zu vcreini« gen". Durch das Gesetz vom 8, April 1929 wurde den reli» giösen Organisationen verboten, sich mit irgend welchen Ausgaben zu beschästigen, di« nicht direkt religiöser Natur find. Also z. B. wurde den Gläubigen untersagt, Verein« «ur gegenseitigen Unterstützung, Wohltätigkeit», oder Vildungsvereine zu schaffen und zu unterhalten, der reli. öse Unterricht ist selbstverständlich unterlagt, nicht nur in n staatlichen Schulen, sondern auch in Priualschulen, ab- esehen von speziellen theologischen Anstalten, 'deren Er- ' nung von der Bewilligung der Behörden abhängt. Im darauffolgenden Mai wurde der Artikel der Zlerfassung, welcher die Trennung von Stoa» und Kirche ausspricht, redaktionell in sehr eindeutiger SVeil« geändert. Früher hieß es nämlich in diesem Artikel: „die Freiheit der rel!» jiösen und antireligiösen Propaganda wird allen Bürgern hewährt". In der neuen Fassung lautet aber der Artikel: ^»llen Bürgern wird die Freiheit der religiösen Kulte und der antireligiösen Propaganda gewährt", d. h. mit anderen Worten, während die antireligiöse Propaganda erlaubt ist, ist es den Gläubigen nicht mehr gestattet, für ihre religiös« Ueberzeugung propagandistisch aufzutreten, sondern es ist ihnen nur die Freiheit ihres Kultesdienstes gesetzlich gelassen. Der Umfang der antireligiösen Propaganda kann durch folgende Angaben klargemacht werden. Die Zeitung »Der Gottlose" (Besboshnik), wurde 1923 bis zu Anfang 1928 in 20 Millionen Exemplaren verbreitet, die Zeit schrift unter demselben Titel, die seit Januar 1926 erscheint, dis zum Beginn 1928 in einer Anzahl von 1,3 Millionen Exemplaren, in derselben Zeit wurden mehr als 2 Millionen Exemplare von nichtperiodischen antireligiösen Schriften verbreitet. 1929 gab es 89 antireligiöse ^Seminare", 93 antireligiöse Kurse, an der Universität zu Petersburg (Leningrad) gibt es eine besondere antireligiös« Abteilung, in einer Reihe von Städten sind antireligiös« »Universitäten" in Tätigkeit, im laufenden Jahr soll in Moskau ein besonderes antireligiöse» Theater erozsnet werden. Gegenwärtig hat die Zeitung „Der Gottlose" «in« Auflage von 350 0«X1. Auf Grund vo« angeblich frei« willigen Anträgen der „Arbeitenden" sind in zahlreichen Städten Kircl-cn und Klöster geschlossen worden, sie werden in Theater, Arbeiterklubs, Kinos. Restaurants usw. ver wandelt. Zahlreich sind die Fälle, wo Heiligenbilder massenweise verbrannt werden. Eine ganze Anzahl von großen Siüdten, wie Samara, Charkow, Achangelsk, Kaluga, Krasnojarsk, Tverj usw., fassen Beschlüsse, alle Kirchenglocken herunterzunehmen und sie einschmelzen zu lassen. Die Sowjetpresse berechnete, daß man aus diese Weise mehr als 300 000 Tonnen Metall bekommen könnte, die- für industriell« Zwecke verwendet werden sollen. Die Stadtverwaltung von Tverj hat den Beschluß gefaßt, Kirchen und Bethäusern kein elektrisches Licht zu liefern. Die jedem Besucher von Petersburg bekannte Jsaaks- kathedralc soll In ein antireligiöses Museum verwandelt, ihre Klocken eingeschmolzen werden. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht die Sowjetpresse derartige Nachrichten aus den verschiedensten Teilen des Reiches bringt. Das Frappanteste vielleicht war, daß in diesem Jahr in ganz Rußland Weihnachten nicht gefeiert, Weihnachtsbäume Nicht angestcckt werden dursten und an diesen hohen Feier, tage» alle Fabriken arbeiteten: die Arbeiter sind, — soweit man der Sowjetpresse glauben darf —, in üblicher Weife zur Arbeit erschienen. Die Sowjetpresse stellt in ihren Kommentaren zu diesen Tatsachen die Lage so dar. als ob das Volk selbst vom anti religiösen Geist, namentlich die Fabrikarbeiter, schon stark durchdrungen sei und die Bekämpfung der Kirche nicht nur ruhig hinnebme. sondern direkt fordere. Dem widersprechen allerdings die zahlreichen Artikel derselbe» Presse, in denen fortwährend von den Gefahren die Rede ist, welche „dem sozialistischen Aufbau" von der zielbewußten und geschickten Tätigkeit der Geistlichen aller Konfessionen und Sekten drohen. Ausfallend ist ferner, daß in der Sowjetpresse selber darüber geklagt wurde, daß von den Mitgliedern des kommunisti!cl>en Jugendbundes (Komsomol), der schon nach seinen Satzungen entschieden antireligiös eingestellt ist, nur 3 Vrozent Miiglieder des „Verbandes der Gottlosen" sind. „Wo bleiben die übrigen 97 Prozent"?. — fragt di« ,,Benutz»" Eine 1lnE'"Nl> si'-- E„>e 1007 einem kost ausschließlich von Fabrikarbeitern bewohnten Vorort Moskaus unier Schülern der zweiten Stufe (di« ungefähr dem Gymnasium oder Realschule entspricht), veranstaltet wurde, ob sie an Gott glaube», in die Kirche gehen ufro., ergab, daß unter den Knaben 22,1 Prozent und unter den Mädchen 63,9 Prozent diese Fragen bejahten. Unter den jetzigen Verhältnissen in Rußland ist dieser Prozentsatz der Schülerschaft, der sich zur Religion positiv stellt, sicher nicht als zu niedrig anzusehen. Ein Teil der Jugend bleibt also noch dem Glauben treu. Immerhin scheint der Kampf gegen di« Religion in Rußland vom Volke im allgemeinen ebenso passiv ausgenommen zu werden, wie es auch gegenüber den übrigen Eewaltmaßregeln der kommunistischen Diktatur der Fall ist. Nach den letzten Nachrichten soll der „Ver band der Gottlosen" einen Plan ausgearbeitet haben, nach welchem bis Ende 1933 auf dem ganzen Gebiet Sowjet rußlands alle Kirchen, Belhäuser, Moscheen, Synagogen »sw. geschlossen werden sollen. Der Mieterschutz Fortsetzung der Aussprache Im Reichstag. Berlin. 20. Februar. Tcr Reichstag hat gestern wider Erwarten d,e ziveite Lesung der Bo» »g-Gc setze noch nicht vornehmen können. Die Beratung dieser Gesetze ist bis zur nächsten Woä>e zurückgestcllt worden. — Stau dessen wurde die Beroluiig der Vorlage und Anträge zur M > e t e r j ch u tzg e s e tz ge b >1 n g fortgesetzt. Reichsjustizminister ». Guörard setzt« sich zunächst sehr temperamentvoll mit dein Abg. Iörissen <Wirtschp.s ausein ander. dem er bewusste Demogogie vor>vars, und erklärte: Die Znmngsivtrlschasl mutz auch nach meiner Ansicht beseitigt DerKampf in -er» Ausschüssen Um die LiquidaNsnen Berlin, 26. Februar. Die vereinigten Ausschüsse des Reichstages beendeten gestern die Aussprache über das deutsch-polnische Liquidationsabkommen. Die Abstimmung darüber soll jedoch erst am Schluß der Beratungen oller mit dem Haager GelebgebungSwerk ln Verbindung stehenden LiauidatlonSabkoinmen erlolgen. — Die Vertagung der Abstim mungen dürste >m wesentlichen daraus zurückzusühren sein, das, auch innerhalb der Regierungsparteien noch'Meinungsverschiedenheiten bestehen. Bekanntlich Ist die Mehrheit des Zentrums gegen daS LlqmdationSabkominen Im der heutigen Sitzung wurden nunmehr die LiquLations- abkommen mit den übrigen Staaten zur Debatte gestellt. Vorher führt« Abgeordneter von Shbel lChrlstl.-nat. Arbeitsgem ). Be schwerde darüber, daß aus der gestrigen vertraulichen Sitzung eine Mitteilung vom 8-llkr-AbendblaI1 gebracht wurde, wonach der Außenminister die Vertrauensfrage gestellt habe. Das sei ein schwerer Bruch der Vertraulichkeit offenbar mit dem Zweck, die Oesscntlichkelt sturmreif zu machen für die Annahme deS Abkommens für Polen Unter dielen Umständen wäre zu erwäge», ob nicht die Vertraulichkeit der gestrigen Verhandlungen überhaupt nachträglich aufgehoben werden sollte. Vorsitzender Abg. Heilmann (Sozialdem.) erklärte er teile das Bedauern über den durch dir Mitteilung des 8-Uhr-Abend- 'blatteS geübten Vertrauensbruch. Nachträglich lasse sich ober die für di« «estrigen Verhandlungen beschlossene Vertraulichkeit nicht aulhcben, da sich rin Verbandlungsbericht nicht lückenlos rckon. ftruiercn lasse; denn vertrauliche Ausschußsitzungen werden nicht protokolliert. Neichsaußemninister Dr. CurtluS leidet, wie das Nach richtenbüro des VDZ. ersähet, an einer schweren Erkäl tung. di« ihn h«ut« an daS Bett fesselt und von drn Ausschuß- Verhandlungen über den Poungplan sernhält. Der Minister hofft abrr, am Donnerstag den Beratungen wied«r beiwohnen zu könn«n. L e Zahlunasbank Wird Quesnay Direktors Berlin. 2«. Februar. Die Konferenz der Notenbankleiter der bei der Bank für internationalen Zahlungsausgleich führenden Staaten, die heute in Rom Zusammentritt, hat auch die Wahl des Gen«, roldirektors der Bank zu vollziehen. Deutschland hak immer den Standpunkt vertreten, daß die Ernennung Sache de? Verwaltungsrates fei. daß aber der Generaldirektor, wem, er schon nicht aus dem Schuldnerland genommen werden könne, Angehöriger «Ines neutralen Landes sein müsse. Es haben verschieden« diplomatische Unterhaltungen ln dieser Frage stottgefunden. bei denen immer wieder der deutsche Standpunkt scharf herausgearbeilet wurde, aber nach allem, was man in der gesamten Weltvresse Nest, wird jetzt doch da mit zu rechnen sein, daß der Franzose Quesnay zum Generaldirektor ernannt wird. Die Ausgabe Deutsch lands ist es nun. daillr zu sorgen, oaß es. wenn es sich schon mit der Wahl Quesnays ciblinben mutz, wenigstens einen maß gebenden Einslutz in der Bank erhält. Oesterreich hak es leichter Wien. 26. Februar. Der Natlonalrat hat heute das Haager Ueberelnkommen samt den damit In Zusammenhang stehenden Abkommen mit Belgien und Polen nach Kurier Debatte einltlmmla geneNm'gt. Ebenso wurde der Freundschasts-, Vergleichs- unr» Schiede, gerichtsvertrag mit Italien einstimmig angenommen. werden sobald die Voraussetzungen für die Wiedereinführung der freien Wirtschaft gegeben sind. Fetzt liegen diese Voraus setzungen aber noch nicht vor. Es handelt sich um eine Not- matznahme für eine Notzeit. Eine Aussiebung des Kündigiings- 'chutzes würde führen zu einer erheblichen Verteuerung der Mieten, zu einer allgemeinen Senkung der Lebenshaltung der bretten Massen und damit zu wirtschaftlichen und politisckzen Erschütterungen, die unser Volk setzt nicht ertragen könnte. Was zur Lockerung ohne Gcsahr für die Allgemeinheit ge schehen kann, das ist den Ländern überlassen Die Auslassung, das; es nur der Beseitigung der Zwangswirtschaft bedürfe, um de» Baumarkt zu beleben und ausreichende Wohnungen z» schassen, kann Ick> nicht teilen. Abg. Tremmel (Z.) spricht die Hoffnung aus, daß die seht von der Negierung geforderte Verlängerung der bestcbeuücn Mielcr- schuhgcsehe die letzte lein möge. Die Regierung sollte unter An hörung der Organisationen der Mieter und Hausbesitzer ein ilebergaugsgesetz ousarkeilcn. Das Zentrum wolle keine Sozialisierung des Wohnungswesens, aber mau könne auch de» Mieterschutz nicht ohne weiteres aushebeii. ohne gefährliche Folge» für daS Volkswohl berbcizisssihren. Nach dem Anträge der Wirt- schastspartei würde eine Steigerung der Mieten um rund 39 v. H. zu erwarten sei». Die Mieter gewerblicher Räume und weite Kresse des Mitlelstandes protestierten in Zuschriften an dm> Reichstag gegen eine Aufhebung der Wohnungszwangswirlschast. Der von der Wirtschastspartei und den Komiministe» beantragten Aussiebung' der Houszinssteuer könne das Zent-um nicht zustimmen. Ohne die Erträgnisse aus dieser Steuer würben weniger Wohnungen gebaut werden können Die Vorlage und die dazugehörigen Anträge wurden schließ lich dem Wohnungöanöschuß überwiesen. Der päpstliche Sühnetag Rom, 25. Februar. Trotz aller Abkeugnungen der fowjetrussischen Oesscntlich- keit befassen sich all« Volksschichten in Italien nach wie vor mit den Ehrsstenversolgungen in der Sowjetunion. Es ist daher anzunehmen, daß die Sühn rmesse, die der Papst am IS. März in der Peterskirche zelebrieren wird, einen großen Widerhall Hervorrufen dürfte. In der Tat find jetzt schon mehrere Pilger,üge für diesen Tag angrkün. digt. Diese Protestkundgebung wird ohne Zweifel ein historisches Ereignis des päpstlichen Jubeljahres werden. Zahl reiche italienische Bischöfe haben verfügt, daß zur Stunde, da der Papst die Messe zelebrieren wird, sämtliche Kirchenglocken Ihrer Diözesen läuten; der Chor der Glocken soll gleichsam die tausende in Rußlano verstummter Glocken ersetzen» die in Ruß land der Zerstörung anheimgcsallen sind. Der orthodox« Archimondrit Simeon veröffentlicht eine Erklärung, in der er bestreitet, daß der Metropolit Sergius, dessen Ableugnungen der Lhristenversolgung in Rußland kürzlich von der „las" verbreitet wurden, das Haupt der orthodoxen Kirche sei. Nach kanonischem Recht sei dies vielmehr der .Metropolit Peter, der sich bereits seit vier Jahren in sibirischer Verbannung befinde, wie auch die übrigen Thes- gristlichen und nächsten Mitarbeiter des verstorbenen Patriar chen Tichon. Im Jahre 1929 habe man 299 Bischöfe gezählt, die ihrer Freiheit beraubt seien. Davon befänden sich 195 auf drn berüchtigten Solowetsker Inseln. Der Metropolit Sergius stehe an der Spitze einer kleinen Zahl von Bischöfen, die im August 1927 der Sowjctreglerung rin« Loyalitätserklärung ab- gaben. Kowno, 25. Februar. Wie au» Moskau gemeldet wird, ist der Botschaftsrat de» englischen Botschaft in Moskau, Swadkin, nach London mit dem Bericht des Botschafters Oveq über die Lage der Kirche in der Sowjetunion abgereist, «m ihn der britischen Regierung zu unterbreiten. Dies, Bertchierstattung dürste für die Weiter entwicklung der russisch-englischen Beziehungen, insbesondere hinsichtlich der Stellungnahme Englands zum Schuhe der Kirche in Sowjetrußland. von großer Bedeutung sein. Kwadkin wird End« nächster Woche mit weiteren Weisungen in Moskau zurückrrwartrt. Der Evangelische Oberkirchenrat, die oberste Behörde der evangelischen Kirche der altpreußischen Union, hat angeordnet, daß om ersten Possionssonntag (9. März) tn sämtlichen Kirchen der Not'der bedrängten Christen ln Rußland im Gottesdienst in besonderer Fürbitte gedacht werden sott. * In dem Prozeß gegen IS tstrisch« Kommunisten in Rom wurde» elf Angeklagte mit Gesängnisstrosen von 20 bis zu 3 ^Jahren verurteilt. Zwei Angeklagte wurden srrigesprochrn. Französische Krise und Flokkenkonferenz London, 26 Februar. Ms der Sturz des Kabinetts Chautemps gestern abend hicr bekannt wurde, äußerte ein Mitqlied der französische» Delegation: ..Es besteh, keinerlei Anzeichen dafür, daß mir nach Paris zurück- berufen werden. Unsere Sach-verstüuöigeu sing nach wie vor tu London. Natürlich können wir keine Fortschritte mache», soweit wichtige Fragen in Betracht kommen, bevor dlc neue Negierung ge bildet ist und wir unsere Führer in London haben." Der diplomatisch« Korrespondent des Daily Telegraph sagt: „Macdoiiald wird heute eine Sitzung der Tessgierccn ciu- berusen. um darüber zu entscheiden, ob tue Bildung eines neuen französische» Kabinetts abgewarte, werde» soll, oder ob die Kousi renz sich bis zu einem bestimmten Dalum vertagen soll. Geste.,! scheine,1 wichtige Verhandlungen -wische» dem amerikanischen S nator Need und dem japanischen Volschaster Natsudeira gessi'., i worden zu sei». — Der politische Korrespondent des Daily Tc! graph sagt: In amtlichen Kressen wird die Ansicht vertrete». d- > bei der unbestimmten Zeitdauer der französische» yoiilsschcn 9, die Gelegenheit benutzt werde» sollte, um die Erörterungen üb r Fragen sonzusche», di« von besonderem Interesse für Groß!» im - »len, Amerika und Japan sind „Times" berichtet: Die Führer der britischen, amcrikaiisschcn italienischen und japanischen Delegation werden heute uachmiU zusaniuienlrete», um darüber zu entscheiden, ob die Bildung ein neue» französischen Kabinetts abgewarte,. oder die Kouscrenz zu che» den vier Mächten fortgesetzt, oder ob die Beratung lcdi.ö > aus di« drei Hauptseemächte beschränkt werden soll. Wabrsrkeiui. wird der erste der genannten drei Wege gewählt werde». Aus jed..« Fall besteht trotz dieser zweite» Störung der Verhandlungen durch die Wechsclsälle der französischen Parlame»tsko„slittc aeae»»"" nicht die Absicht, die Konferenz ganz anfzugcbcn. Neue Reichsrichler Berlin. 26. Februar. Ta das Reichsgericht immer noch überlastet ist, hat der Neichsjustizminister dem Reichstage einen Gesetzentwurf vorgelegt. in welchem er die Ermächtigung er bittet, für die Zeit bis längstens zum 1. April 1933 aus der Zahl der Mitglieder-der Oberlaiidesgerichle lind Landgerichte sowie der Amtsrichter und Vorsitzenden von Arbeitsgerichte» Hiifsrichter zum Reichsgericht zur Erledigung der Geschäfte der Zivil- und Strafsenate einzuberufe». Die Abord nung eines Hilssrichters ist für die Zeit, für die er eiiiberusr- ist, unwiderruslich. * Das Urteil gegen den Grasen Christian zu Stolberg st rechtskräftig geworden, da sowohl die Staatsanwalt schaft wie auch Graf Christian ihre Berufung-zurückgezogen haben. * Das Etablissement Tivoli in Bad Pyrmont ist durch Großfeuer zum Teil vernichtet worden. * Bei der Besteigung des Breithorns Ist der bekan» e Bergsteiger Perren aus Zermatt mit einer Dame ab ge stürzt. Beide Touristen konnten nur als Leichen geborgen werden. * Der National City Bank-Neuqorl, ist wegen aiigelü eh nicht erlaubter Börsengeschäfte ihrer Zweigstelle in Cao von dem brasilianischen Genervlinspcklor für das Bankwesen «Ine Geldstrafe von drei Millionen Dollar ach- erlegt morden. Relchsfchuld und Anleihen Dem Reichstag ist jetzt die Anleihedenkschrisi für 1 S28 zugegangen. Danach hat sich die Reichsschuld in dcr Zeit vom 1. Januar 19L8 bis 31. März 1929 um rund 334 Millio nen Mark erhöht. Insgesamt betrug die Rcichsschuld an diesem Tage 7 994000 OVO Mark, also nahezu acht Milliarden Mark. Sie setzt sich zusammen aus den Kriegsschädeivschuldbuchsorderu». gen, aus Schatzanweisungen des Reiches, aus der Anleihe des Reiches für 1927 und der äußeren Anleihe von 1924, aus dcn Rentenbankdarlehen, der Schuld des Reiches bei der Reichsbauk, der zur vorübergehenden Verstärkung der Betriebsmittel der Reichshanptkasfe aufgenommenen Schuld und sonstigen Ver- vflichtungen. Aktterberlchl her Dresdner Wetterwarlg Witterungsausflchten. Umbildung der Wetterlage nur lang sam fortschreitend und voraussichtlich erst zum Wochenende stärker tn Ersck^In-una tretend. Bis morgen noch teils heiter dis schwach wolkig, bei allgemein etwas ansteigenden Tempera- turen. In den Mittagsstunden in geschützten Lagen mild. Winde au» südlicher Richtung, Flachland schivach dis mäßig, aber zeitweilig noch böig, im Gebirge frisch bis stark. Nacht frost auch für die Niederung noch nicht beendet.