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-dd.siL Nummer 41 — 2». Jahrgang »nchrtni «ma> w»<l>rntl. mit den tllustr. »rar«»b,Uaaeu ,Dt» Will' und der Kinderdetiage „Frohmut', -owt« »«» r»rtd«ti»g»n ,S». Brmio-BIati' »Unterdaltuno und Willen' .Dl» »eit der Frau'. »Ner-Ilteder »laiqeder' .Da» «Ute vu»' .Fllmrund» sLau'. MonatltLer v,,a,«vr«t» S Ml. einlLI. Veltellaeld. ktnielnummer I» 4- Sonnabend- u. Sonnta-nummer »« F. Haudtli-rilUeUer, Tr.». Le»e»vk. Dr»«d«r SachMe Dienstag, den IS. Februar 1«-E tv«»I»,b«r», De,»d«, N»,-i,«up»et>«i Die laetvaltenr Bett«,eile >»« 4, FamMeii an,«men „.Stelle»»«!,,», «»». Die PeNireNamezeil«. «Sma breit. 1 Für «n,et»r» mcherhalb de» «erbreu,>n<,»»«blet«i S»1 dt«Petttr«Nam,,etIe>.!»t»F». «rt,,»eb.I»»4. Im Fall höherer «ewal» erltl», >«de «ervllt»tun» aut vieler»»- «o«l Irtvllima «. «n,ei-rn.«»ttrl>ae„ ,,. velltun, v. S»aden«r1aD «el»liftli«er «U, Fra«, «»»«»»«,, Dresden. volksseituna G«»»ttf»>ft»>«, D»»a,.tv«,l»,, »ermania. »l^b. lllr «eriaa und Druckerei. Filiale Dresden. Dresden.«.!. Vollerltratz»I7. FernrutLllllS. PokvcheSkonio Dresden S7NS «auttonto «eadtb»»' Dresden «r ->I7I!- Für christliche Polilik und Kultur Redakli,« der SSchlttche» Nt»lkS,«>t»», Dr«»den.»Utlladi l- Polterttratze 17. Fernru, Mtlt und »wir. Parleisührer bei Ktndenburg Berlin« 17. Februar. Der deutfchnatkonal« Parteiführer Dr. Hugenberg und Fraktionsvorsißender Dr. Obersohren haben beim Reichspräsi denten eine Unterredung nachgesucht, die am Montag statt, findet. Di« beiden dcutschnationalcn Führer wollen den Reichs» Präsidenten über di« Auffassungen unterrichten, die in den Kreisen der Opposition über den Poungplan und die mit ihm zusammenhängenden Vorlagen bestehen. Dieser Schritt hat nach Auffassung parlamentarischer Kreise offenbar den Zweck, den Reichspräsidenten dazu zu bewegen, das; er dem Haager Abkommen seine Unterschrift versagt. Der Empfang an sich ist nichts Ungewöhnliches. Der Reichspräsident ist auch früher bei wichtigen Entscheidungen von Parteiführern um eine Audienz gebeten worden, und er hat sich stets zur Verfügung ge stellt, um die Auffassung dieser Persönlichkeiten anzuhören. ES ist unter diesen Umständen selbstverständlich, das; er auch den Besuch der Führer der grünten Rechtspartei entgcgcnnimmt. Wie verlautet, werden dann auch in den nächsten Tagen di« Führer der übrigen Reichstagsfraktionen beim Reichspräsiden ten weilen und mit ihin di« Haager Vereinbarungen, vor allem aber das deutsch-polnische LignidalionIabkommen besprechen. — Erst nach Erledigung dieser ganzen Reihe von Besprechungen und erst nachdem der Reichstag die dritte Lesung der Uoung-Gesetze be endet hat, dürste der Reichspräsident seine Entscheidung fälle». Vertraulichkeit im Bouny-Ausschutz Berti». 17. Februar. I» der gemeinsame» Siimng des Auswärtigen Ausschusses deS HauShaltauSschusseS dev Reichstages wird heute über die Tchichtlauselu deS ?>o»ngpla»eS und über die Moristurl„i,i-Besti»i- »iimgen beraten. Ans Antrag deS Abg. Brüning f Zentrum) wurde geaeu die Stimme» der Teutschiiatioualen und der Kommunisten beschlossen, die Beratungen über diese Punkte vertraulich zu führe». Diese Beratungen dürften den ganzen heutigen SihuugStag anS- füllcn. Einkchrünkunq -es Branrikrverrlverkauss Ein Beschluß des volkswirtschaftlichen Ausschusses. Der volkswirtschaftliche Ausschuß des Reichstages traf am Sonnabend die Entscheidung Uber den § 1!i des Gaststätteiigesehes, der vorsieht, daß die oberste Laiidcsbchitrde den Ausschank von Branntwein sowie den Kleinhandel mit Branntwein fUr be stimmte Morgenstunde» und ferner an Lohn- und Eehalts- zahlungstagen, jedoch höchstens zwei Tage in der Woche ganz oder teilweise verbieten oder beschränken könne. Nach längerer Anssprach« wurde die Bestimmung mit 11 gegen lg Stimmen angenommen. Dir Mehrheit setzte sich au» Sozialdemokraten, Kommunisten und dem Abgeordneten Dr. Strathmann (Dn.) und Dr. Mumm (Christl.-Nat. Arbeltergem.) zusammen. Praktisch dürfte die Durchführung diese, Beschlusses bedeute», daß der Branntweinauoschank und Verkauf an den Freitagen und Sonn abende» j'der Woche verboten werden könnte. Hinzuziehung Deutschlands? Die neuen Schwierigkeiten -er Lon-oner Flvikenkonferenz Das »Weskenlaschen-Schlachlschiss" London, 17. Februar. Ter diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" schreibt: Die amerikanische und die britische Delegation sind in- chwe Ser französischen Forderungen in sehr ernster Stimmung. (rc> wird jetzt bekannt. daß bei der Zusammenkunft der Führer der drei Delegationen am Freitag die britischen Minister und kl > ihre Washingtoner Kollegen vergebens eine Zusicherung von Tardieu zu erlangen suchten, das; die hohen Zahlen der kran- sc r zäsische» Denkschrist in kaufmännischem Sinne gemeint waren. Staatssekretär Stimson soll aus seiner Ungeduld kein Hehl gemacht und das Konferenzzimmer verlassen haben, bevor die Besprechung zu Ende ivar. Der Korrespondent hält es für aus geschlossen, daß Macdonald die von Stimson vorgrschtagenen Zahle,, annehme,, könne, wenn di« französische Forderung aus recht erhalten bleibe. In einem Leitartikel bemerkt „Daily Telegraph" hierzu: Wenn der französische Bauplan nicht wesentlich alige- ändert wird, dann muß unser eigenes Bauprogramm nach oben hin revidiert werde». Macdonold steht tm Verdacht, daß er um jede» Preis eine Vereinbarung erreichen will, die eine weit gehende Verminderung unserer bereits gefährlich geschwächten Seemacht bewirken würde. Bei der Vorsorge für dir Sicher- heit des britischen Reiches ist es aber unzweifelhaft die Pflicht der Regierung, sich nicht von ihren Wünschen, sondern durch die Tatsachen leiten zu lassen. Sie wird zu dieser ihrer Pflicht ungehalten werden durch die öffentlici)« Meinung der Nation, mit der sie sich nicht in Widerspruch setzen kann, ohne Selbst- mord zu begehen. Die liberale „Daily News" sagt in einem Leitartikel: Frankreich lzat seine Absicht angekiindigt. mehr Schlachtschiffe zu baue», um ein Gegengewicht gegen die „Ersatz Preichen" zu haben. Das deutsch« Westentaschenpanzerfchlss hat die sran- zösischen Staatsmänner nahezu toll vor Angst gemacht. Das bedeutet nicht mehr, als daß die anderen Seemächte, Amerika eingeschtossen, dem Beispiel folge» werden und zivar „im ge heiligten Namen der Parität". Es würde eine furchtbare Katastrophe sein, wenn die Konferenz, die dazu einberufen wurde, die Seerüstungen einzuschränken, tatsächlich zum Stau größerer Flotten führen würde. Das Blatt fragt: Hat niemand genügend Mut oder genügenden staatomiinnischen Sinn, um den Ausweg zu zeigen, nämlich Deutschland mit zu Rat« zu ziehen und di« sofortige Abschaffung aller großen Schlachtschiffe und die Begrenzung der Tonnage der größten Schiffe auf etwa 10 twa Tonnen vorzuschlagenf. Tar-ieu erkrankk Paris. 17. Februar. Der fraiizäsisckx Ministerpräsident Tardieu ist a» Grippe er krankt und mutz das Bett Kisten. Bereits bei seiner Rückkehr aus London <»„ Freitagabend zeigten sich leichte Kraukheitserscheinuu» gen. Trotzdem verbrachte Tardieu eilten großen Teil des Sonn abends in seinem Arbeitszimmer im Fuiieuministcriuiii und emp fing dort den Besuch einiger KabineitSkollegen. Anschließend be suchte er dann selbst noch den Staatspräsidenten, nm mit chm die politische Lage zu besprechen. Bei seiner Rncktedr ins Iuiieiimini- stenuni suhlie sich Tardieu so erschöpft, daß er sosor! das Bett aus- fuchte und seinen Arzt kommen tieß. Dieser ordnete inebrcre Tage strengster Ruhe für Tardieu an. Ter am Sonniagvormiltag aus- gegebene Krankhciisbcrichl besagt, daß Tardieu an Grippe erkrankt ist. die durch eine K e h ! k 0 v i e 11 l z ü nd » 11 q kompliziert wird. Der ans Monlagvorinlltag angcsctzle Ministerrat muß infolge dessen ans DoimerStagvornnttag vertagt werden Auch die Abreise Tardiens nach London, die am Mittwoch stattfinden sollte, wird natürlich einen Aufschub erfahren. Diplomalenempfänge bei PaceM Rom, 11. Februar. Der neu« Kardinalstaatssekretär Pacelli hatte am Don nerstag und Freitag zahlreich« Diplomaten« e m p f ä n g e. Zu seinem Privatsekretär ernannte der Kardinal« staatssckretär den Monsignore Nossignant, Kammerherr der Kirche von Lorenzo in Lucina und Ossiztal der Kongre gation für die orientalische Kirche. Abschie-sseier für Bischof vr. Schreiber . Dresden, 17. Februar. Der Ortsverband der katholisch;«» Verein« Dresdens hat «estern abend im großen Saale des Ausstellungspalastes eine stbschledsseier für Bischof Dr. Schreiber, der demnächst von der Diözese Meißen scheidet, veranstaltet. Mehr als S06V Personen nahmen daran Teil. — Die Festrede hielt Prof. Dr. Heiduschka von der Technischen Hochschule Dresden. — Wir berichten über di« Abschiedsseier ausführlich im Innenblatt. Zvllsriede? (Von unserer Berliner Sch r i f t l e i t u n g.sj Am Montan dieser Woche beginnt in Genf dl» sogenannte Zollsriedenskcmserenz. Sie soll eine Verein« barung der Regierungen herbeiführen, durch die grundsätze lich ZoUerhöhungen für einen Zeitraum von 2—Jahre«! ausgeschlossen werden. Nach der Erklärung Staatssekretär« von Schubert auf der Januar-Tagung des Völkerbunds-^ rats soll der so geschaffene Zollfriede Grundlage und Aus« gangspunkt für eine Aktion zur Erleichterung de» internationalen Wirtschaftsbeziehungen durch Abbau der Zollschranken und anderer Hemmniss« werden. Die Konferenz geht zurück auf den bekannten Bor« schlag des englischen Handelsministers Graham aus der vor jährigen September-Tagung des Völkerbundes, und war damals von ihm wohl hauptsächlich als Eegenhieb auf dt» von Vriand gerade für englische Ohren etwas zu laut propagierte Idee des wirtschaftlichen Pan-Europa gedacht sowie als Anlockung zur Kohlsnverständlgung. Aber jeden« salls gab der englische Vorschlag die Anregung zu einer entsprechenden Völkerbundsentschließung. auf Grund deren das Sekretariat die Konferenz vorbereitete, deren Beginn vom Januar-Nat auf den 17. Februar festgesetzt wurde. Zu deutschen Vertretern sind bekanntlich die Minister Schmidt und Dietrich, Staatssekretär Trendelenburg und Hilferding ernannt. Neben Deutschland werden alle iibri» gen europäischen Staaten (Rußland scheidet natürlich schoi» allein wegen seines Außenhandelssystems aus) vertretet« fein, von Außereuropa offiziell nur zwei, Japan und Kuba„ Schon aus der Beteiligung geht hervor, daß die Kon», ferenz im Kern eine europäische Angelegenheit rst. England selbst ist nur beteiligt, soweit es europäisch ist. also mit seinen Inseln. Alle nichteuropäischen Staaten, mir Ausnahme der beiden schon erwähnten, Japan und Kuba, haben die an sie ergangene Einladung abgelehnt, so Au stralien, Neuseeland. Südafrika, Indien, Aegypten. Einig« schicken aber Beobachter, so Brasilien und die Vereinigten Staaten. Die Stellung der Vereinigten Staaten zu der Konferenz geht deutlich aus ihrer Antwort auf die Ein, ladnng zur Teilnahme hervor. In ihr wird platonisch wohlwollendes Interesse festgestellt und durch Beauftra gung eines Beobachters dokumentiert. Aktive Teilnahme aber lehnen sie ab, oa sie glauben, an der Konferenz ..nicht nutzbringend" teilnehmen zu können. In die rauhe Wirk»! lichkeit übersetzt heißt das, daß Amerika nicht daran denkt, sich auf eine Höchstbiiidung seiner Zollsätze einzulassen, viel» mehr für seinen rücksichtslosen Protektionismus weitem freie 5>and behalten wolle Keinesfalls darf die Zurückhaltung Außereuropas und insbesondere Amerikas dazu führen, auch auf das Werk einer handelspolitischen Befriedung und Gesundung Europas resigniert zu verzichten. Im Kege»« teil müßte diese Zurückhaltung die europäischen Staaten, die ja am meiste» interessiert sind/ erst recht — selbstverständlich ohne Spitzen gegen „draußen" — zur Arbeit an dem idealen Werk antreiben. Im übrigen kann in der Weltwirtschaft so wenig wie in der Weltpolitik Ver laß ans das Mitleid als wirkungsvollen Faktor sein. Biel eher wird es gelingen, beispielsweise die Vereinigten Staaten zu einer Äenderung ihrer Handelspolitik zu be wegen, wenn ihnen ein gleichwertiger Partner gegeuüber- steht, d h. ein handelspolitisch so gut wie nur möglich rationalisiertes Europa. Aber hoffentlich kommt die ameri« kanische Umkehr vor der europäischen Selbstheilung . . . Ueber die Notwendigkeit einer gründlichen Besserung der europäischen Handelsbeziehungen besteht kein Zweifel. Die wirtschaftliche Zersplitterung, schon vor dem Kriege reichlich vorhanden, ist seit seinem Ende erheblich gesteigert. Tausende Kilometer neuer politischer und da mit auch Zollgrenzen sind entstanden, und unter dem Ein druck der Kriegserfahrungen hat sich das Streben nach Selbstgenügsamkeit noch verschärft und bis auf den bcuti, gen Tag unvermindert erhalten. Ueberprotektionistisch« Zollpolitik war das willkommene und nur zu gern ge« brauchte Hilfsmittel. Aber all das ist sa seit langem be kannt. ebenso wie seine Ergebnisse: ein mehr denn je zer klüftetes Europa, dessen wirtschaftliche sund auch politische) Sorgen nicht zuletzt eben auf seiner Zersplitterung beruhe« und das sich aus dem gleichen Grunde immer schwerer im Ringen der Erdteile zu behaupten vermag. — und (an sich zwar nicht unerfreulich) internationale Selbsthilfe der Konzerne und Verbände, die aber auch nicht zu unter« schätzende Gefahren im Gefolge hat. Schon einmal ist ein großzügiger Versuch gemacht wor. den. durch gemeinsame Arbeit erträglichere internationale Handels, und Wirtschaftsbedinaungeu zu schaffen, damals ohne Erfolg. Die Weltwirtschastskonferenz von 1927 brachte zwar vorbildliche, wenn auch an Gedanken nicht sehr neue Richtlinien und Empfehlungen zustande, aber die Praxis ging gerade den entgegengesetzten Weg. Nu« war die Sveltwirtichaftskonfereni allerding« k«i»t Ksai«»