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des Kanzlers in Berlin natürlich nicht. Es gibt zwi schen Deutschland und Oesterreich keine politischen Assä- ren, die einer Austragung bedürsten: die österreichische aiikenpolitische Linie liegt klar, sie wird — vielleicht mit größeren oder kleineren Schritten — aber gleichgerichtet von jeder österreichischen Regierung gegangen. Auch der jüngste Besuch in Rom bat daran nicht das Mindeste ge ändert. und jene Stimmen, die meinen. Oesterreich habe sich entschlossen jekt eine neue eigene Straße z» ziehen, irren völlig. Daß Oesterreich sich neuestens auf sich selbst besinnt, daß es wieder österreichisch zu fühlen beginnt, ändert ganz und gar nichts. Es ist ein bekanntes Fami- lienbisd: der schlechtgekleidete Bruder wird — trotz aller Zugehörigkeit — in der guten Stube mit einem Gefühl des Mißbehagens ewvfanaen. Es weht ihm manchmal ein Atem entgegen der ein wenig kühl zu sein scheint. Emporarbeiten, voll genommen werden, ein bißchen auf sich stolz sein können, das find so die Wünsche. Gedanken und Gefühle des kleineren Bruders, des Oesterreichs in der lebten Zeit. Die Reise des Bundeskan'lers nach Ber lin ist kein Anfang, kein Endpunkt, sie ist eine Selbst verständlichkeit und Notwendigkeit. Braun verteidig» sich Berlin. 20. Februar. Im Preußischen Landtag standen gestern die Mißtrau ensanlräge der Wirtschastsriartei und der Deukschnationalen gegen den Ministerpräsidenten Braun zur Debatte. Der wirtschastsparteiliche Antrag war begründet mit der Berufung Grimmes zum Kultusminister, der Deutlchnationalen mit der Zustimmung Preußens zum Polenabkommen im Reichsrat. Ministerpräsident Braun wandte sich in der Erwiderung auf die Begründung der Mißtrauensanträae gegen die Behaupt tung, er habe sich bei der Umbesetzung im Kultusministerium als .Werkzeug der Koalitionsparteieu habe benutzen lassen. Er habe 2s Ministcrpkäsidcut das Recht, die Staatsminister zu ernennen. Daß er dabei den parlamcntaruchcn Machtvcrhältnissen Rechnung tragen müsse, sei selbstverständlich. Bi in ist er Becker, der sich bei der Niederlcgung seines Amtes de» politischen Not wendigkeiten fügte, habe ihm selbst Krim me als Nach- jolger vorgcschlagen, da er nach Beckers Ansicht der ein zige war. den er als geeignet betrachtete, seinen Posten zu er setze» und seine Politik sortzusühren. Zu einer Erregung der christliche» Bevölkerung liege auch nicht der geringste Anlaß vor. (Leich. Ziirusc rechts.) Die Rechte der Konfessionen seien i» der Verfassung, in Verträgen und Verordnungen gewährleistet. Nach ihnen habe sich Minister Grimme zu richten Der nugenblickliche preußische Kultusminister sei e>» Beweis dasür. daß ma» eia guter Sozialist und ein guter Christ zugleich sein könne. An haltende Rufe von rechtst „Exponent der S. P. D !") Die Zeiten, in denen nur ein Konservativer eine Staatsstellung erhalten konnte, seien eben endgültig vorbei Der vom Kultusminister Grimme gebrauchte Ausdruck von dem Exponenten einer Machtgruppe sei. richtig verstanden, durchaus am Platze. Stach der republikanischen Versagung gehe alle Staatsgewalt vom Volke aus Der Wille des Volkes komme in den politischen Machtgruppen zum Ausdruck. Natürlich konnten die Exponenten dieser Machtgruppe», die als Staatsminister selbstverständlich im Sinne der Verfassung ihr Amt zu führe» hätte», ihre politische Ilcberzcuguug mit der Eriieunutig zum Miuister nicht auf einmal oblegen, sondern sie würden im Rahmen der Eesamtpolitik, die durch die Zusammensetzung des Parlaments vorgeschrieben sei, unter Beachtung seiner Auffassung die Geschäfte zu führen haben. Der Abg. Ladcndorsf hat gemeint, cs würden nun wohl die Verhandlungen mit den evangelischen Kirchen zum Stillstand kommen, nachdem ein Sozialist Kultusminister geworden sei. Davon kann keine Red« sein. Wenn Herr Laben- dorsf beklagte, daß noch immer kein Abschluß -es Vertrages er folgt sei, erinnere ich ihn daran, daß die Verhandlungen über den Abschluß des Konkordats mit der katholischen Kirche vier Jahre gedauert haben. Die Verhandlungen mit den evangelischen Kirchen werden zweifellos nicht so lange dauern, weil die Vorverhandlungen mit der katholischen Kirche das ganze Gebiet etwas geklärt haben. Cs wird mit Ernst und Nachdruck weiterverbandelt. Zu dem vom Abg. v. Winterfeldt begründeten Miß trauens«» trag übergehend erklärte der Ministerpräsident: Preußen sei bei den Verhandlungen über das Liqui da t > o n s a b k o m m e n mit Polen nicht l-ctciligt gewesen. Nach dem, was die Rcichsregicrung bekanntgegeben habe, sei anzunehmen, daß sie sich von dem Destreben leiten lasse, zu einer allgemeinen Befriedung zu kommen, die die uner läßliche Voraussetzung siir ein fruchtbares wirtschaftliches Zu sammenarbeiten mit unseren Nachbarn ist Wir mögen die Ost- geenzen beueteilen, wie wir wollen. Ich halte sie für unnatür lich, unwirtschaftlich und ungerecht. Sie sind aber durch die politischen Machtverhaltnisse gegeben. Und der Politiker muß mit jenen Machtvcrhältnissen rechnen. Deshalb verstehe ich auch, daß die Neichsregierung ein sr!edlici)«s Verhältnis mit unserem polnischen Nachbarn erstrebt. Die preußische Staatsergierung hatte erhebliche Bedenken gegei) den Inhalt des polnischen Liquidationeabkommens. Und sie war geneigt, sich gegenüber diesem Abkommen völlig ablehnend zu verhalten. Wir haben sodann eingehende gemeinsam« Bera tungen mit dem Rcichskabinett gehabt und uns dabei doch davon überzeugt, daß es im Interesse des Reichs und vor allem auch der Deutschen jenseits der Grenze besser wäre, wenn man diesem Abkommen zustimmt. Die Neichsregierung hat sich bereit er klärt. für alle weiteren Ansprüche, die evtl, von Dritten gegen Preußen aus dem Abkommen geltend gemacht würden, einzu- tretrn, und ferner eine demnächstige Regelung für die Abgel tung des Ersatzes des Preußen entgangenen Staatsocrmögens in Aussicht gestellt. Uebrigens habe nicht ich als „D i k t a t o r" sondern hat das gesamte preußische Kabinett diese Entscheidung getroffen und ist bereit, mit seiner Vcranrwortuug dafür cinzu- stehen. Annahme -es Reichsbankgefetzes Berlin, 2t) Februar. Die vereinigten Rrichstags- audschüssr „ahmen am Mittwoch das Reick, sbankge- seh unter Zurückstellung der Enlsck^idung über dir Lombardfähig- sihigkcit der kommunalen Schuldverschreibungen gegen die Stim men der Deutschnationalcn, Elpcistlichnativiialc,, und Kommunisten a n. Dann wurde das N e i ch s b a !> n a c s« tz weiter beraten. Alle Parteien lraic» lür einen ncrsiärklcn Einfluß des Reiches aus di« NcickiSbahnaeicülchait ein. naiucuUich auch in den Pcrsonolsragen. Di« Wcilcrberatuua dieses Gegenstandes wurde auf Freitag ver trust Am Donnerstag wird eine große politisch« Aussprache statt- Ehautemps beaustragt Er wird versuchen, ein Konzenkrattonskabinett -er Mitte zu bll-en Schlechte Aussichten Paris, 20. Februar. »D r a h 1 b e r i ch l.) Ter FraktiouSvorfihende der Radikalen. Ehautemps, sprach heute vormittag 9-45 Uhr im Elqsee vor und erklärte sich nach einer Unterredung mit dem Präsidenten bereit, den Antrag zur Kabinettsbildung, vorbehaltlich einer endgültigen Antwort bis heute abend, anzunclnnen. » Uebex hie EnolasauLsichten des radikalen Fraktionssiibrcrs Ehautemps äußert sich „Journal" folgendermaßen: Di« bei der gegenwärtige,, politische» Lage in der Kammer einzig mögliche Lösung wäre dix Bildung einer Koiizeiitrationsrcgiernng, die auf der äußerste» Linken die Sozialisten und auf der Rechten die Freund« Marinst ausschließen würde. Wenn Eharnemps versuchen würde, diele Konzentration zu bilden, würde er. vorausgesetzt, daß er Erfolg habe. 000 bis 080 Stimmen zusammenbringen können. Es sei sedoch fraglich, ob sich die LiukSrevublikaner (Fraktion Tar- dieu mit 52 Stimmen), die demokratisch-soziale Bereinigung (Frak tion Maginot mit 20 Stimme») nnd die katholischen Demokraten m!> 18 Stimme» mit der LoSlrennung der Gruppe Marin von der bisherigen Mehrheit einverstanden erklären würden. Nach dein „Mat in" soll bereits gestern abend die Fraktion der Linksrepnblikaner gegen Ehautemps Stellung ge nommen haben. Wenn sie bei dieser Haltung bleiben, so erklärt das Blatt, werde es siir Ebautemvs schwierig sein, ein Ministe rium der repubkkaul'chen Kaincntralion Zu bilden, um so mehr^ als diese Formel aus Widerstand tu Ehautemps eigenen Reihen Die Sowjets Lächerliche Ausreden Kow >, o. 19. Fcbrugr. Die Sowjctregicruiig versucht, die ösfeutliche Meinung Europas und Amerikas durch eine neue Erklärung des Metro politen Sergius zu beruhigen. Wie ans Moskau gemeldet wird, empfing Sergius am Dienstagabend in Moskau die Vertreter der ausländischen Presse und gab ihnen gegenüber eine längere Erklärung Uber die Lage der Kirche in der Sowjetunion ab. U. a. erklärte er, daß das Verbot des Glockenläutens in Moskau keine besondere Bedeutung für die russische Kirche habe. (!) Aus die Frage eines Presjevertreters, wie sich die Kirche zur Ab schaffung des Sonntags in Rußland stelle, erklärte der Metro polit Sergius, daß auch diese Maßnahme der Sowjetregierung keine besondere Bedeutung für die Kirche habe, da diejenigen, die der christlichen Kirche angehörten, sic auch an andere» Tage» be suchen könnten. (!) Kowno, 10. Februar. Wie aus Moskau gemeldet wird, wurde im Gouvernement Tula der Priester Ismailow vcrhastet, der nach Mitteilung der russische» Negierung Propaganda gegen die Aus hebung der individuellen Bauernwirtschaften und gegen die Schließung der Kirchen betrieben haben soll. Er wurde von Beamten der OKPU. vcrhastet und nach Tula gebracht. Außer ihm wurden noch vier andere Kirchcnwürdcnträgcr ini Gouvernement Tula verhaftet. Reval, 18. Februar. Das deutsch-evaugelisch-lutherische Propst- kapitel in Estland hat sich in einem Ausruf an alle deutschen Gemeinden des Landes gewandt, wegen der Neligionsverfol- gungen in Sowjekrußland Gottesdienste abzuhalten und in diesen um Abwendung der drohenden Gefahren siir die Glaubensgenossen in Sowjelrustland zu bitten. * Der Evangelische Bund zur Wahrung der deutsch-protestan tischen Interessen und der Internationale Verband zur Vertei digung und Förderung des Protestantismus erlassen folgenden Aufruf: „Leidende Brüder und Schwestern In Rußland! Wir wißen nicht, wie viele van Eucb unser Ruf erreichen stieß«, wie so die vom erweiterten radikalen Parteioorstand ang«, nommene Tagesordnung beweise. » Der erweiterte Borstand der radikalen Partei hat gestern abend unter dem Vorsitz von Daladiers eine Sitzung ab gehalten, um zur Regierungsumbildung Stellung zu nehmen. Taladier betont« in seiner Eröffnungsrede, daß die neue Mehrheit, die die Negierung gestürzt habe, nur Stimmen der Linke» umsalle. Es lei zweifelhaft, daß noch viel« andere Republikaner sich dieser Mebrbeil anschließen würden. Die loyale Schlußfolgerung aus die ser Abstimmung könne als» nur die Bildung einer entschlossen linksgerichteten Regierung sein, in der »ie radikale Parte! einen entscheidenden Einfluß aussiben müsse- Der Abgeordnete Bergcrh wandte sich gegen die Beteiligung der Radikalen an der Negierung, falls es sich nur darum bandele, die Marin-Leute durch die Radi kalen abzuloicn Hcrriot lehnt« es ab. sich zu äußern. Die vom erweiterten Parteivorsiand schließlich angenommene Taqrsorduung besagt, die Möglichkeit einer Liiilsmcbrheit und der Bildung einer Li»ksregier„ng erfordere, daß mau sich aus ei» Aktionsprogramm einige, das die Vertreter der Rechten und «beer Alliierte» ausschließe. — Diele Tagesordnung w"rde vom „Echo de Paris" so gedeutet, daß der erweiterte Pzrieivorsi'.ud die Alternative stelle: entweder eine Negierung des .aartellz der Lin ken oder überhaupt keine Negierung! Diese TaneSordiiung sei der von Ehautemps erträumten Konzentration »ich! dienlich. Wolle Daladier etwa Ehautemps in den Rücken sollen, genau wie er Ele mentes in den Rücken gekäste,, sei? Selbklver'"-^>ich verm.-s-e er sich dagegen. Jedenfalls sei es bezeichnend, do'' G> t»,„pz bei der Sitzung des erweiterte» Pnrkeivorstaudes gefehlt habe. lügen Wetter wird. Aber unseres Herzens Drang treibt uns. ihn zu Euch zu senden Millionen evangelischer Christen, im Ernngelstchen Bund und im Iniernotionglen Verband zur Verteidigung und Förderung des Protestantismus vereint hören mit tiefster Empörung von den unsagbaren Leiben und Versalzungen, die über Euch hcreiugebrochen sind von dem dämonischen Ansturm der -Rächte der Gottlosigkeit, der gegen alles religiöse Leben und alle Religionsgemeinschaften, insbesondere gegen christl-chen Glauben und christliches Bekenntnis blindwütend bei Euch tobt. Wir bekennen uns zu Euch in dem heißen Gebet, daß Gott der Herr Eurem Leiden ein Ende machen möge und daß er mit seiner Kraft, seinem Trost und seinem Frieden Euch nahe sei. Wir bekenne» uns zu Euch in tiefster Dankstork'-t NE Eure Siaudhnstigkeit und Treue, die nicht »nbesahut bleiben nnd hilfsbereiten Opserwitlen in der gesamten Christenheit wecken wird Wir bekennen uns zu Euch in der felsenfesten Gewißheit, daß Gottes Reich bleiben wird trotz aller Verfolgung und Be» drängnis. Wir bekennen uns zu Euch in der zuversichtlichen Hoff nung, daß auch heute noch das Blut der Märtyrer der Sam« der Kirche lein wird. So grüßen wir Euch in der Verbundenheit des Glauben», der Liebe und der Hoffnung: Der Friede des Herrn sei mU Euch! Berlin-Lund, am Todestage Martin Luthers, 18. Februar 1930." Federzoni beim Papst Nom, 10. Februar. Der Papst hat den Präsidenten des Senats Federzoni In Privataudienz empfangen. Die Audienz dauerte ungefähr vier zig Minute». Im Anschluß daran stattete Federzoni dem Kar- dinalstaatssekrctgr Pacelli einen Besuch ab — „Tribuna* schreibt dazu, der Besuch Federzonis im Vatikan habe erneut den Nachweis dasür erbracht, wie tief die Aussöhnung gewurzelt sei. Im neuen Leben des faschistischen Staates würden die Ans» Wirkungen dieser Tatsache bald zum Ausdruck kommen. finden, die sich besonders mit der Sanktionsklausel besaßt. Diese Verhandlungen werden wahrscheinlich wieder vertraulich geführt werden. Ein Zwischenfall Rach der Mittwoch-Sitzung des zur Beratung des Haager Abkomens eingesetzten Ausschusses ist es im Reichstag zu einem Zusammenstoß zwischen dem deutschnalionalen Mxzeord- nete» Feytagh-Loringhovcn und dein Reichsiiiinister Dr. W i r t h gekommen. Tr. Wirth beklagte sich darüber, daß in den Berichten der Rechtspresse behauptet worben sei, ans dem Ausschuß sei ihm zugerufen worden, er benehme sich wie ein Primaner. Das sei eine gemeine Lüge, da ein derartiger Zuruf gar nicht ersolgt sei. Abgeordneter von Frcytagh-Loring- hoven erwiderte: „Angesichts Ihres augenblicklichen Beneh mens ist dieser Vergleich noch viel zu höflich." Darauf er widerte Dr. Wirth. der dicht an den Abgeordneten herantrat: „Wagen Sie das noch einmal zu wiederholen! Abgeordneter von Freytagh-Loringhoven erwiderte, daß er sich nicht einschücip- tern lasse, worauf Dr Wirth erwiderte: „Und Sie wollen ein llniversitätsproscssor sein? „Psm, schämen Sic sich." Nach iveitcrem heftigen Wortwechsel verließen die Ausschußmitglie der in großer Erregung den Saal. Ein Teil der Links- und Rechtspresse knüpft an diesen Zwischenfall geschmackvolle Bemerkungen, in denen entivcder dem einen oder dem anderen der beteiligten Herren schlechtes Benehmen vorgcworsen wird. Wir möchten uns soläier Be merkungen enthalten. Wir sehen in dem ganzen Zwischenfall richis als eine Auswirkung der Nervosität, die di« ver- tintworlttngsschwere Beratung des Boungplaiies bei allen Be teiligten auslöst. * Ein schweres Verbrechen hat sich am Mittwoch in Bran denburg a. d. H. ereignet. Ein ehemaliger Fürsorgezögling »ersetzte einem neunjährigen Schulkunden in einer abgelegenen Straß« einen Messerstich i» den, Hals. Der (verletzte schwebt in Lebensgefahr. Der Täter ist Dminersiag früh verhaftet worden. * Der mexikanische Generalkonsul in Warschau ist am Mittwoch bei einem Autounglück ums Lebe» gekommen. Die Neuwahlen in Japan Tokio, 10 Februar. Durch kaiserlichen Erlaß vom 22. Januar sind die Reu. wählen in da» japanische Unterhaus aus den 20. Februar fest, gesetzt worden. Eine sichere Voraussage über den Ausgang de, Wahlen läßt sich angesichts der reichlich verwickelten inner, politischen und wirtschastlichcn Lage nicht machen. Daß da» Ansehen der Seiyakai durch die ln der letzten Zelt aus«,«« deckten Besteck,ungvasfären sehr gelitten hat, kann nicht be. zweifelt werden, und obgleich die Partei heftige Vorwürfe gegen die Rcgierungspolitik der M i n se i t o - Partei richtet, kann sie ihr doch keine «nehrenhasten Handlungen Nachweise«. Mit großem Interesse sieht man dem Abschneiden der Ar, beiterpartei eiitgrgcn, die 7S Wahlbewerber ansstellt. Aber auch di« Erfolge der Arbeiterpartei werden durch ihr« inneren Zwistigkeiten beeinträchtigt werden. Im aufgelösten Parlament verteilten sich die Abgeordneten sitze wie folgt: Minscito (Regierungspartei) 172; Seiyukai (Opposition) 237,' Arbeiterpartei 7; Kakuschin-Klub 1; Kalo» min-DoshIkal 3,' Mciselto 3) Unabhängige 20. Die Minseito» Partei hofft 210 Sitze zu erringen. Das endgültige Ergebnis der Wahlen wird am 23. Februar bekannt sein. Sollte di« Minseito-Partei die augestrebte Mehrheit erhalte», dann wird die außerordentliche Tagung des Unterhauses zwischen dem 1. April und dem 20. Juni abgehalten werden müssen. * Die Byrd-Expedition ist durch den Dampser „City os New tk)ork", der am Mittwoch die Walfisch-Bai erreicht hat, gerettet worden. Wutterbertcht -er Dresdner Wetterwarte Wltterungsausjichten. Heiter bis leicht bewölkt, stellen weise neblig oder dunstig, Tcmpcratnr-W'rhältntssc irwnig ge ändert. -tachis Frost, Tagrstemperaniren im Flachland« bis null Grad und örtlich dariilxr ansteigend. Schwache Lust» Irrweg»»,) aus veränderlicher, vorwiegend nördlicher bis östlicher Rtchiung. »