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Das schöne Sachsen Verkehrstagung In Stolpen Der Sächsische Verkehrsverband hielt in Stolpen am Wochenende leine 29. Iahreshauzstversamwlung ab. Aus allen Teilen Sachsens waren die Mitglieder des Gesamworstandes und des Verbandes. Vertreter der Städte. Kurorte und Gemeinden, des Handels. Gewerbes und der Industrie zusammeoaekommen. um in engster Zusammenarbeit mit den Landesbehördcn und den Leitungen der groß»» Verkehrsunternehmungen über die Aufgaben der Verkehrsförberung und -Werbung in und für Sachsen zu beraten. Unter Leitung des 1. Vorsitzenden. Tr. Jäger-Leipzig, wurde ein umsangreiches Programm er ledigt, aus dein besonders die Punkte Spikenorgonisation auf dem Gebiete der Berkehrswerbung, Werbe mahnahmen und stiewd-nuerkehrstatisti'k kervorzuheben sind. Den Hauptnortrag hielt Bürgermeister Dr. Koltzenburg- Zittau über Gemein den. Ltezirke und Fremdenverkehrswerbung. Wie aus dem Ge schäftsbericht hervorocht, zeigte der Verband auf der vorjähri gen Wcrbeschau „Reisen und Wandern" in einer 1000 Quadrat meter großen Halle „Sachsen am laufenden Band". Auch die Kojen der einzelnen Landesteile und Städte erfreuten sich reg sten Besuches. In der Halle „Verkehr und Bäder" auf der Technischen svlesse in Leipzig hat der Verband eine ständige Schau „Das schön« Sacbsen". Neu errichiet wurde die Prospektvertei- luiigsstelle sächsiscker Werbescbrilten „Sieh erst Sachsen" am Dresdner Houplbahnhos. Die Werbcstelle Leipzig versorgte ins gesamt 4M Stellen des In« und Auslandes mit rund IM ONO Werbeschriften. Der Sommerfiihrer wird auch 1030 neu bearbeitet in einer Anzahl regionaler Hefte Erzgebirge, Vogtland. Sächsische Schweiz, Lausitz. Sächsisches Burgenland u. a. herausgebracht. l.riprig und Umgebung Am die Leipziger Skadtanleihe Leipzig, 25. Februar. Für die Ablösung der Leipziger Stadtanleihen hat der Kreisausschuß in seiner Sitzung vom 29. Juli 1929 eine Entscheidung gefallt. Am Montag hatte sich der Kreisousschuß abermals mit dieser Anaelogenheit zu belas sen, da der Treuhänder auf Ersuchen des Ministeriums den An trag gestellt hatte, die erwähnte Entscheidung durch eine weitere Entscheidung zu ergänzen und zu beschließen, ivelche von den Anleihen der Stadt Leipzig als für Rechnung des Reiches aus genommen zu gellen haben. Es war zwischen der Stadt und Altanleihcbcsitzern wegen zweier Anleihen aus den Jahren 1910 und 1918 zu Differenzen gekommen, weil nach Auffassung der Stadt diese Anleihen für Rechnung des Reichs ausgenommen worden seien. Der Antrag des Treuhänders wurde schließlich als unzulässig verworfen. Weiter hatte der Kreisausschuß in seiner Sitzung vom 24, Februar darüber zu entscheiden, ob ein ehrenamtlich tätiger Stadt rat, der neu in die Stadtverordnetenversammlung gewählt worden sei, das Amt des Stadtverordnete» ausiiben, aber des Stadtrats behalten dürfe. Der Kreisousschuß be antwortete diese Frage, ongefallen durch eine Beschwerde des Zahnarztes Strumpf in Mittweida. mit einem entschiedenen Nein! Wenn der Beschwerdeführer das Amt des Stadtver ordneten angenommen habe, wie geschehen — und ivenn das auch nur für eine kurze Ueberoangszeit bis zu seiner Wieder wahl als Stadtrat gedacht gewesen sei. so widerspreche das doch den klaren Bestimmungen der sächsischen Gemeindcordnung. VeNchriqunq der neuen VaunrefchaNe Am Montag wurde die neu« Bnumeßhalle im Gelände der Technischen Messe durch Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden'besichtigt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Leip ziger Baumesse. Dr. Albert Müller, hielt bei dieser Gelegen heit eine sehr interessante Ansprache. Nach seinen Ausführun gen ist für das lausende Baujahr ein starker Bau wille und Verhinderte Kirchenhetze Pottzeiverbok einer kommunistischen ^KirchenaussleUunA- Berlin. 24. Februar Die neuesten Beschimpfungen der christlichen Kirche durch die kommunistischen Freidenkerumzllgr hatte dag Berliner Polizeipräsidium unter Begutachtung des Vizepräsidenten Weiß geduldet. Die Proteste der weitesten Kreise des gläubigen Berlin blieben unbeachtet. Das hat den Uebermut der Kirchen, feinde gesteigert. In einer „Arbeiter-Kulturausstellung" haben sie eine Art „Kirche" aufgcbaut. Auf einem Altar erhob sich eine Kruzifizus-Karikatur und zu beiden Seiten waren Bilder in Form von Kirck'enscnstern zu sehen, die die Geist- lichkeit wüst verhöhnten. Wer nur noch eine Spur von Anstand in sich hatte, mußte sich empört gegen diese Hahpredigt wenden. Hier lag ein so krasser Verstoß gegen den die Kirche vor Be schimpfungen schützenden 8 166 des Strafgesetzbuä-es vor. daß sich Polizeipräsident Zörgiebel zum Einschreiten gezwungen sah. Er hat die Ausstellungsbilder und das Kreuz beschlag. nahmt und ein Strafverfahren gegen die Aussteller eingeleitet. Darob nun große Aufregung nicht nur bei den Freidenkern kom munistischer und sozialistischer Richtung, sondern auch bei den Freigeistern in der Masse- und Ullsteinprcsse. Sie reden von einem schweren Mißgriff der Zensurbehörde und treten für die Schimpsfreiheit gegenüber der Kirche ein, als wenn es keinen 8 166 des StrKB. gäbe. Man kann zu ihrer Entschuldigung sagen, daß sie die beschlagnahmten Objekte sicher nicht gesehen haben, sonst könnten sie als ehrliche, das gleich« Recht für alle Staatsbürger vertretende Kritiker nicht so bedenkenlos dem Polizeipräsidenten in den Rücken fallen. Herr Zörgiebel hat das Verbot, ohne von irgendeiner Seite dazu gedrängt worden zu sein, ausgesprochen. Nicht nur das Bestehen des 8 166 hat ihn dazu bestimmt, sondern auch die Tatsache, daß zumindest ein öffentlicher grober Unfug vorlag. geeignet, einen großen Teil der Bevölkerung zu verletzen und zu verärgern. Der Polizeipräsident selbst hat der Presse die er folgte Beschlagnahme und seine Gedanken für diese Maßna"« in folgender Form mitgeteilt: „Die Kommunistische Interessengemeinschaft für Arbeiter- kultur „Isa" veranstaltet zur Zeit eine sogenannte Reichs arbeiterkulturausstellung. aus der u a. auch die oppositionellen Freidenker «ine Abteilung in Form einer Kirche vorssthre». Vie rgroße Bilder stellen die Kirchenfenster dar. Das eine Bilk zeigt die Karikatur eines Pfarrers, vor welchem ein abgehärm ter alter Arbeiter kniet, und führt die Unterschrift: „Wer nicht arbeitet, soll am meisten essen" und „Ich bete für dich, und d» arbeitest für mich!" Ein zweites Bild zeigt einen predigende« Pfarrer und einen Offizier mit blutbeflecktem Degen mit der Ueberschrist: „Bohre dem Feinde das Bajonett in den Leib, das ist der wahre Gottesdienst!" und der Unterschrift: „Die Kirche ist der wahre Frieden!" In dem Raume steht vor eine« Altäre eine große plastische Nachbildung der bekannten Zeich nung von George Groß, die Christus am Kreuze mit Gasmaske und Stieseln und mit der Ueberschrist ..Maulhalten und weiterdienen" darstellt. Die Eroßsche Zeichnung war bekannt lich mit anderen Zeichnungen bereits im Jahre 1928 beschlag nahmt. Groß ist seinerzeit vom Echössengericht wegen Gottes lästerung verurteilt nud in der Berufungsinstanz sreigeswoche« worden. Die gegen den Freispruch eingelegte Revision schivebt noch. Der Polizeipräsident hat die angeführten drei Darstellun gen heute aus Grund der 88 >66 und 360. Ziffer 11 StrGB be schlagnahmt und ein Strafverfahren gegen die Aussteller ein« geleitet. Für die Beschlagnahme der Eroßsck>en Zeichnung trotz des sreisprechenden Bernfungsurteils war maßgebend, daß dt« plastische Darstellung in der geschilderten Umgebung nach Form und Art der Kundgebung geeignet ist, die religiösen Gefühle weiter Kreise der Be völkerung zu verletzen, und daher zum mindeste» den Tatbestand des Unsuges erfüllt." Wir hoffen, daß der Polizeipräsident zu keinen Kon zessionen bereit ist. Die Berliner Katholiken können es nicht mehr länger ertragen, daß ihre religiösen Gefühle von dem Pöbel der Straße geschändet werden. Die Erregung ist groß und das Maß ist übervoll. Deshalb vickeant c--,nz»Ies! . . . ein starkes Baubedürfnis fcstzustellen. Allerdings ist die Finanzierungssrage durchaus noch nicht gelöst und man muß. wie der Vortragende besonders nachdrücklich aus- sülirle, daraus hinwirkcn. daß alle auch kleinen Geldbeträge mobil gemacht werden, hie bei denen vorhanden sind, die min destens eine Wohnnng.'besckasfnng Vorhaben. Auch Baurat Stegcmano. Direktor der Leipziger B"»meste, hielt bei dieser Gelegenheit eine Ansprache über die Bedeutung der Leipziger Bauincsse. 1 Zahle» vom Leipziger Fernsprechwesen. Die Stadt Leipzig hatte am 1. Januar 1929 etwa 84 848 Hauplvnschlüsse. 30 878 Nebenanschlüsie und 398 öslentliche Sprechstellen. Ins gesamt sind also 00 124 Fernsvrechstelien in Leipzig vorhanden. Auf 100 Einwohner kommen demnach 97 Tele> bonanstblüsle. Die Zahl der geführten Telephongespräche im Oberpostdirek- ticmsgebiet betrug 79 3 Millionen !m Nechnunasjahre 1928. das am 31. März 1929 abschloß. 0 3 T e Ie g ra p h e » a n st a l t e n allst es lm Bezirk Leipzig. Die Teleoraphenonstalien verteilen sich auf ein Telegraphenamt und 02 Telegraphenhilfsstellen, zu sammen also 63 Telegraphenailstalten Das Leitungsnetz der Telcgraphenlinlen im Oberpostdlrektiansbe.zirk Leipzig für den allgemeinen Verkehr mit Einschluß der Fernsprechverbin- dungsaiilagen hat 2008 Kilometer Länge, und die Länge der Telegraphenleitungen beträgt 35 633 Kilometer. 1 Die Gewerbekmnmer Leipzig für eine Reichsbakndirek» tlon Leipzig. Die Gewerbeimmiimr Leipzig hat nach einer sehr ausführlichen Beralung de» Beschluß gefaßt, der von Dr Gicse- Hamburg verfaßten Denkschrift über die Neuordnung der Reichs- bahnckreliNonsbe,zinke in Mitteldeutschland zu,zustimmen und der Hoffnung Ausdruck zu gstmn. daß diese Pläne reckt bald verwirk!stzt iverden möchten. In diesem Sinne hat die Kämmen auch an die Geiverbekammer in Dresden berichtet. 2 To!e bei einem Kraflradun^all Ans der Ltaatsstraßc L c ' p Z i g — G r i m in n wurde aesteri» nachmittag in einer schonen st.nv? am Ostonsgong des Tarseg Grethen ein Molorr-rdsobrer mir Sozius uon nunn emgegcn« kommenden Pcr'oncnkrastmoaen gcßrcist und zur S<"ie geschleudert. Beide Fahrer kamen so heilig ,z„ Fall, daß sie sich lcbme-e Scha de l p e r l e h n n g e n Brüche und innere BerleNiimmn znzoaen, denen sie a n f d e r S t e l I e erlagen. Um den Zmammenßoß zu vermeiden, versuchte der Fühler des Perionciikrallwagens durch schiarscz Abbiegen vorbciznkommcn. Dabei inbr der Waoen die cinxi ein Meter bokc Bö'chnng hinunter und kam erst nach westen.» 25 Metern aus einer W'n'e zum Stehen D:c Insallen kamen mit den» Schrecke» davon. — D.is Unglück ist daran! znlückgnüZren daß der ' verunglückte Fahrer die stiirvc nicht vorlchr.ltmäßig dnrcknckn entstellen das sckönste Antlitz:. Uoblsr sVluncigsrudi zvirkt absloliond. Leids Lckönlisils- ks'nlsr werden gründlidi beseitigt okt scbon durch einmoHges pulsen mit der lrerrüdi erlrisdiend schmeckenden Lhionodont-^ghripasts. Oie Saline erhallen darnach einen IZenul^unJ der daiür eigens konstruierten eblonodont-^sbnbürste mugerolinlom Öorsten- scknitl. kraulende Speisereste in den ^ahnrcvisdienräurnen als Ursache des üblen Mundgeruchs werden gründlidi damit beseitigt. -- Lblorodont: ^abnpasle, Mundwasser, Zahnbürsten Linheitsoreis I lVsark bei höchster Qualität. — lVsan verlange nur edit Lblorodont in blau-weiö-grüner Originalpackung und weise jeden Orsatr dafür rurück. Blitz Der Roman eines Wolfshunde» — Don SI G. Svarks Berechtigte Uebertragung aus dem Englllchen von Philipp Berger Copyright by Georg Müller München). <7. Fortsetzung.) Blitz lernte Tiere kennen, die ihm bisher fremd ge wesen waren. Sie begegneten Herden von Elchkühen in den Tälern, Rudeln von schwarzschwänzigen Rehgeißen und -kälbern entlang der Wasserläufe, höher oben in den Felsenklüften nahe der Baumgrenze sahen sie die Böcke mit ihrem mächtigen Geweih. Widder mit riesigen Hörnern äugten von den Klippenrändern auf sie herab, während Mutterschafe und Lämmer auf den weiten üppigen Almen tn der baumlosen Region weideten. Moran erzählte Blitz, als wenn er zu eknem Men schen spräche, erzählte ihm, weshalb man diese Tiere so selten gepaart findet und wie unter allen bloß der Wolf und seine Vettern das Familienleben lieben, dah nur bet Wölfen, Füchsen und Coyoten das Männchen die Jungen aufziehen hilft und Nahrung für Weibchen und Junge her beischafft. Ebenso erklärte ihm Moran, dah das geweih, geschmückte Völkchen die Vaterschaft recht leicht nimmt, so- wie dah der Elchhirsch oder der Schwarzschwanzbock, der bei der Herde bleibt, um Weibchen und Nachkommenschaft zu beschützen, ins Reich der Fabel gehört. In Wirklichkeit be- kommt das Weibchen ihn nur während der Brunstzeit zu sehen. Er belehrte ihn auch, dah das Männchen der Wanderkatze, wie die meisten Pelztiere, die eigenen Jungen friht, wenn die EUegenheit günstig ist. Solche Geschichten erzählte er gerne dem Hunde, der lauschte, ohne auch nur ein einziges Wort zu verstehen. Doch in seiner Art hatte Blitz Kenntnis von all diesen Din gen, ja noch von vielen anderen, über die Moran trotz aller Forschungen nie etwas erfuhr. Gleichsam als ob der Wolf das Unrecht der anderen gurmachen wolle, t,r er von einer geradezu verschwenderi schen Sorgfalt und Liebe für Weibchen und Nachwuchs. In Blitz vereinigte sich der Familiensinn des Wolfes mit der Menschenliebe des Hundes zu einer ganz einzig artigen Ergebenheit gegenüber Moran. Trotzdem lieh sich der Kamps und Widerstreit in seinem Mischblut nicht ganz unterdrücken. Hier in der Wildnis, fern von jeder menschlichen Be- Hausung, schienen die Stimmen der Nacht eine neue Be deutung anzunehmen und während Moran schlief, lag Blitz Nacht für Nacht wach und lauschte ihrem Rufe. Das Krächzen der grauen Rieseneule, das tremolie- rende Heulen des Coyoten, das Rören des Elches, der Hexenschrei des Fuchses, der über die kahlen Höhenrücken schlich, all dies schien ihm irgendwie aus einer Welt zu kommen, die er kannte und der er angehört«. Flüsternde Stimmen riefen und lockten ihn, doch etwas fehlte ihm in solchen Nächten — ein Klang, dem er zu lauschen schien, den er aber nie hörte. Zu Zeiten hatte er das Gefühl, dah dieser Klang, nach dem es ihn verlangte, ihm antworten Müsse, wenn er seine eigene Stimm« erhöbe. Eines Nachts, als dieses Verlangen übermächtig wurde, schlüpfte er davon und lief meilenweit. Er hatte nicht den Trott eines Hundes, sondern die schnellen, gleitenden Be wegungen des Wolfes. Während er so dahineilte, lernte er ein neues Spiel kennen, das gleichem mit dem ersehnten Klang verknüpft zu sein schien. In der Folge spielte er es oft, wenn Moran in seine Decken gewickelt im Schlafe lag. Als Blitz unter den Bäumen einhertrabte, schienen phantastische Gestalten ihn zu begleiten. Auch glaubte er den gedämpften Ausschlag eilender Füße zu hören. Weit voran ein sonderbares, mächtiges Eebtlde, das vor ihnen floh. Blitz beschleunigte sein Tempo und in stürmender Hast bemühte er sich, diesem Geheimnis auf den Ferse» zu bleiben. Er schauderte bei dem Sausen, de»; um seine Ohren strich, während seine kräftigen Muskeln ihn vor- märtsschiiellten. Nur vorwärts! Nur vorwärts! Es galt. leine gespenstischen Begleiter zu überholen und die fliehende Gestalt dort vorne zu erreichen. Doch stets entglitt sie ihm, bis endlich, eines Nachts, als er unter den Bäumen hin« stürmte, der Schatten vorne plötzlich greifbare Formen an nahm. Langsam rückte er aus. Er Hörle Hufschlag auf dem Grase, er roch den warmen Elchgeruch — aus dem Spie! ward Ernst. Mit einem letzten, mächtigen Ruck holte er ihn ein und noch ganz besangen in wildem Träumen, sprang er an und schlug die Fangzähne ein. Sie trafen auf wirkliches Fleisch. Er übeischlug sich und lag im Gras — der Traum war vorbei. Ein neuer Angriff und die Gestalt stürzte. Die Flechsen waren glatt durchgebissen. Und jetzt — ein Sprung nach der Kehle. Kaum eine Minute später zerrte Blitz an dem warmen, zuckenden Fleisch einer toten Elchkuh. Ein Traum war halb zur Wirklichkeit geworden: Er hatte eine Eespensterschar von Wölsen angeführt zur ersten Jagd auf Fleisch und Blut. — Bei Nacht bemerkte Moran oft das lebhafte Interesse des Tieres an jedem Ton, der von weither hörbar wurde. Blitz schnupperte, etwas lag in der Luft, was ihn beunruhigte. Jeden Morgen bepackten sie die Pferde und zogen weiter, abends wurde haltgemacht und ein Lager aufge schlagen. Immer höher ging's hinauf ins Gebirge und eines Abends waren sie endlich am Two Ocean-Paß ange langt. Sie standen im Mittelpunkt des „Landes der vielen Flüsse", im Wunderreich der Welt, wo es auf sünfzig Mei len in der Runde keine Mciischenseele gab. Morans Fuß stieß auf einen gebleichten Schädel, der im Grase lag. „Einer von der verlorenen Herde," sagte er zu Blitz. „Hier sind sie zugrunde gegangen. Hundert Meilen weit findet man ihre Schädel zerstreut, und du bist einer der Biiffelivölfe, die ihnen hierher gefolgt sind. Bist wahr scheinlich der letzte deines Stammes; ich glaube kaum, daß du je noch di« Stimme hören wirst, auf die du Nacht für Nacht wartest. Ich fürchte, der Rest deines Geschlecht» ist den gleichen Weg gegangen, wie diese da." Und sein Futz wies aus den Schädel hin. (Fortsetzung folgt.)