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Sächsische Volkszeitung : 15.02.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193002154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300215
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-02
- Tag 1930-02-15
-
Monat
1930-02
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.02.1930
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Derkehrswerbung für die Lausitz Schirgiswalde. 13. Februar. Schirgiswalde und die In seiner Nachbarsciiaft gelegenen Gemeinde» Sohland. Wehrsdorf. Stciliigstvolnisdvrf. Weifa. Nenkirch. Wrlthen, Kirschau, Callen berg. Crostau und Wurbis verfolgen das einmal ins Auge ge faxte Ziel einer gemeinsamen Fremdenverkehrswer-ftung mit aller Kraft weiter. Zn der Fortführung dieser Bemühungen wurde in einer am Dienstag im Erdgericht zu Schirgiswalde staitgefundenen B e r k e h r s v e rft a n ö s s i tz u n g ein be deutender Schritt vorwärts getan. Der Einladung der Schir- giswalder Berkehrswerftestelle hatte» alle die vorgenannten Ge meinden starke Abordnungen entsandt, zumeist unter der per sönlichen Führung der Herren Bürgermeister. Das; die hiesigen Bestrebungen auch auswärts gewertet werden, zeigt das Erscheinen erfahrungsreicher Gaste, der Herren Bürgermeister Dr. K o I ze n b u rg - Zittau. Direktor Planitz vom Sächsischen Berkcdrsvcrband Dresden. Otzerpost- Sekretär Kühn-Zittau und Bdhninspektvr Ai ehner im Aufträge der Reichsbahnverivaltung. Bürgermeister Bogt, Schirgiswalde eröffnete die Bcrsammlung mit begrüßenden Worten und berichtete in seinen Einführungsworten von den bereits geleisteten Vorarbeiten. Zm Namen des Sächsischen Verkehrsverbandes nahm hierauf Herr Bürgermeister Dr. K o l ze n b u rg - Zittau als Vertreter der La-usitz das Wort. Er betonte seine besondere Freude darüber, daß sich Schirgis walde samt seiner nracbtvollen Umgebung zur Fremdenwerbung für die Lausitz nachdrücklich einsetze. Weiter erörterte Direktor P l a n i k - Dresden in längeren Aussührungen das Thema: ..Neuzeitliche Methoden in der Fremdenverkehrswerbung". Wie auf viele» anderen Gebieten, ist uns Amerika auch in der V erkehr s nie rb u n g ein Lehrmeister. Zn Deutschland steht die Reichsbahn mit einer mustergültigen Werbung an der Stühe aller derartigen Bestrebungen: sie betreibt ihre Werbung in allen Weltteilen. Zhreni Beiwiel eifern die verschiedenen Landesverbände nach. Das für unsere Lausitz den besten Erfolg versprechende Gebiet sind Berlin und die ihm im Süden vor gelagerten Städte der preu-sziscken Niedcrlausitz. deren Ge schickte doch Zah'Hunderte lang mit der unsrigen auis engste verknüpft mar. Aus dem unerschöpflichen Schatz seiner Erfah rungen bot Dr. Planitz eine Reihe sehr wertvoller An regungen für die künftige Arbeit und schloß mit dem Wort: „Der beste Werber ist der zufriedene Ga st". Zn der Aussprache erklärte sich Bürgermeister F ö r st e r - Sohland sofort bereit zu einem engeren Zusammen, schlus; zu einem Verkehrsveiband ,.M t t t e lla u s i tz e r Berg, land" und befürwortete eine gemeinsame Herausgabe eines Werbeprospektes für die hiesige Gegend. Als Bor- sitzender des Gebirgsvereins Sohland beantragte Lehrer Mon- tag die Heranziehung aller am Fremdenverkehr besonders interessierten Körperschaften. Mit der Ausnahme non Wurbis und Steinigtwolmsdorf, die ihre Beschlußfassung fiir baldigst zusagten, erklärten sich alle anwesenden Gemeinde- und Ge- Werbevertretungen grundsätzlich für ein gemeinsames Vorgehen in den Fragen der Verkchrswerbung. Zur Weiter behandlung der Fragen tritt am 18. Februar an derselben Stelle ein engerer Ausschuß zusammen, zu dem die «lemeinden scheinen Vertreter, wie auch dis interessierten Wirtschaftsgruppen je einen Ortsvertreter zu entsenden haben. Nachdem noch Herr Kästner, der Betriebsleiter des Kraftverkehrs Sachsen, ein gehend aus die Bedeutung der Niederlausilzcr Städte für die Bestrebungen hingewnsen hatte, berichtete Herr Swoboda über seine bisherigen Erfahrungen der Berkehrswerbestelle Schirgiswalde. Herr Bahninspektor Mehner, der an seiner früheren Dienststelle Ovtzin reiche Erfahrung sammeln konnte, klärte in längeren Ausführungen die Ansichten über Ferien- sonderftioe und sonstige Berwaltungssonderzüge, den letzteren dabei den Vor'Ug gebend. Er mahnte, die in der Fremde zu- sammcnaeschlossenen Landsmannschaften stets als das Rück, grat aller Werbung beachten zu wollen. Nachdem die lebhafte Aussprache noch manchen praktischen Wink zutage gefördert, schloß Bürgermeister Bogt die anregend verlaufen« Versammlung niit dein Wunsche, daß die gemeinsame Arbeit zur Hebung des Fremdenverkehrs und damit zum Wähle gnserer heimischen Wirtschaft und unserer Gemeinden in reichem^Maße beitragen möge. ze. ) Die Partheregulierung. Z» de> Parthe llnlerhaltungs- acnossenschast wurde inilgeleill. daß der sächsische Staat bereit lei. die Lftrichlignug der Parthestrecke Leipzig— Thekla durch tledernnhme von 7" Prozent'der Kosten zu fördern. Die Ge- samtkosten werden auf 510 800 NM. veranschlagt. ) Gewichtige Diebesbeute. Aus dem Betriebe der Grube ..Theodor" bei Bitterfeld wurden nachts etwa ItlüO Nieter Kupferseil, bestehend aus 1!» Drähten, im Geivicht von etiva 18 Zeniuern gestohlen. Es wird vermutet, das; das gestohlene Gut in Leipzig abaejetzt werden soll. — Zn Leivzig wurden aus dein Keller eine Neubaues in Leutzieh 25 Meter Bleirohr im Gewicht von etwa I Zentner gestohlen und vermutlich mit einem Wagen abkiaiisporlierl. > Sühne kür unglaubliche Roheiten. .Das Schöffengericht Leipzig verurieilie de,, Kausinann Ohlenberg aus Daniig wegen schwerer Körperverletzung zu l 'Monaten Gefängnis. Ohlenberg, der in, Ok:cbe, v. Z. in Leipzig zu Besuch war. hatte bei einem näcktlchen Spaziergang in der Kaiharinenstrasze in Leipzig eine» ruhig seines Wegs gehende» andern Kausinann ohne Grund übersatten und so schwer ins Gesicht geschlagen, daß der Ueberfatleiie schwer verletzt winde und in bewußtlosem Zustande ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Mißhandelte leidet heute »och an den Folge» der schweren Verletzungen. Außerdem halte Outenbera einen Geschäilssührer. cbcnsalls ohne jeden Grund. z„ mißhandeln versucht. > Die großen Rauchwarendiebstähle aus dem Brühl. Das Landgericht Leipzig als Berufungsinstanz verhandelte gegen den Händler Kutzscher und zwei Genossen, die vom Schöifengericht wegen gewerbsmäßiger Hehlerei und Bandendiebstahls zu fünf Zokren Zuchthaus verurteilt worden waren. Die Angeklagten halten an den großen Nauchwarendiebslählen in den Zähren 1823 und >8.8 aus dem Brühl in Leipzig teilgenominen. zum Teil auch non andern gestohlene wertvolle Felle aufgekauft und wieder in den Handel gebracht. Das Gericht setzte bei Kutz- schcr die Strafe von 5 auf 1 Zahre Zuchthaus herab. Die Be rufung der übrige» Angeklagten, die bis zu 3 Zähren Zuchthaus pcrur'citt worden ivarcn. wurde vom Gericht verworfen. ß ftrmnilr, Ivicstsu, ?lsu«n Der neue Chemnitzer Oberbürgermeisler Chemnitz, 1t. Februar. Die Stadtverordneten wählten i» ibrer gestrigen Sitzung den bisherigen zweiten Bürgermeister Artarl zum Oberbürgermeister von Chemnitz als Nachfolger t.s in de» Ruhestand tretenden Dr. Hübschmann. Für Arlart wurden 31 Summen abgegeben, während die Sozialdemokraten 28 Stimmen für den dritten Bürgermeister Schenker abgaben: 8 kummunrstischc Stimmen entfielen auf den Eleklrizitäisarbei- ter Mehneit. Oberbürgermeister Arlart steht im 57. Lebens jahre. stammt aus Gumbinnen und war im September 1817 zum zweite» Bürgermeister von Chemnitz gewählt worden. Nochmals die Unruhen in Karlmannsdvrs Chemnitz. 11. Februar. Tie kommunistische Zeitung „Der Kampier" veröffentlichte am 11. Februar einen Artikel unter der lleberscbrift „Der Untersuchungsausschuß bei den Verwun deten von Hartmanne-dorf". Zn diesem Artikel wurden di« blutigen Ereignisse in Har!mann-:L»orf. die bekanntlich fünf Tote > nd zahlreiche Verwundete zum Opfer hatten, so dargesletlt. 1 sz die Beamten in die fliehende Menge hineingeschossen hätten. 2 e Chemnitzer Polizeibehörde gibt nunmehr eine amtliche Er klärung bekannt, in der feslaeslellt wird, daß die Mehrzahl der Verwundeten durch Nahschüsse von vorn getroffen worden sind. Zn der Erklärung heißt es dann weiter, daß es durchaus mög lich sei. daß. als die ersten Schlüsse der Polizei fielen und die 'Menge nicht zurücknüch. sondern weiter gegen die Polizei an- siürmte. ein Teil der Demonstranten sich zur Flucht gewandt und de» einen oder andern eine Kugel von hinten getroffen hat. Die näheren Aufklärungen über die Schuldsrage wird das bereits aubäugige Strafverfahren bringen. Schon heule kann gesagt werden, daß die Beamten in höchster Notwehr von der Schußn'aft'c Gebrauch gemach: haben und daß die Schuld für die Vorkommnisse einzig und allein in der k o m in u n i st i f ch e n Verhetzung der irregeleiteten Volksmenge zu suchen ist. tz Einbruch in ein Postamt. Zn der Nacht zuin Donners tag ist in das Zweigpostamt Schedewitz bei Zwickau eingebrochen worden. Der Täter bat nom Hof aus eine Scheibe eingedrückt und den untere», aus Holz bestehenden Teil des Geldschrankes erbrochen Nach den vorläufigen Feststellungen sind nur einige Brieftnarken und ein geringer Geldbetrag entwendet worden. tz Bezirkstaqswahlen in Glauchau. Bei den Wahlen zum Bezirkstag der Amlshauptniannschaft Glauchau crkielteu die Bürgerlichen 22 gegen bisher 23 Sitze, die Nalionalsozia- listcu 1 Sitz sbisher keinen!. Die Sozialdemokraten gewannen 2 Sitze und erhöhten damit ihre Zahl von 12 ans 11. wahrend dü' Kommunisten 2 Sitze verloren und nur noch 3 Sitze behielten. 6u5 cier l.siU5itr Aufnahmeprüfung an -er Kakholifek'en Oberfckule Bautzen. 13. Februar. Die Aufnahmeprüfung für U III'der Ausbauschule findet » ä ch st e n Mo n t ag . d e u 17. F e b r u a r, statt. Tie Prüfung beginnt um 8 Uhr. Der Gatkenmord bet Bischofswerda Auffindung der Leiche im Waldesdickicht. Wie wir bereits berichteten, hat sich in der Nähe von Bischofswerda Anfang Zauuar ein entsetzliches Verbrechen zu- gclrcigen. das nunmehr seine volle Aufklärung gesunden hat. Zm Laufe des Donnerstag wurde H e i u r i ch . der ebenso wie die Prause die Tat bereits gestanden hat, zunächst nach Bischofswerda gebrach! und von dort ans an die Mord stelle geführt. Man saud auch in fast undurchdringlichem Walücs- dickichl. unweit vom Butterbergt u r m . den Leich nam der Ermordeten am Boden liegend auf. Würgmale konn ten noch deutlich seslgestellt werden. Ter zum Aushängen benutzte Strick war in dem langen Zeiträume gerissen. Hein rich wurde hierauf wieder in das Untersuchungsgefängnis über- gcführt. Den Leichnam der Frau Heinrich brachte man nach der Tcsteiihalle des neuen Friedhofes in Bischofswerda, wo noch am Nachininaa die gerichtliche Sektion erfolgte. An der Absuchung dez Waldgeländcs beteiligten sich außer den Kriminalbeamten von Bautzen noch die zuständige Land gendarmerie Auch der Bauizener Oberstaotsannialt war zu gegen. Nach Begehung des Mordes halten Heinrich und Prause das bei dem Opfer Vorgefundene Bargeld in Höhe non 5 Mark und de» Trauring an sich genommen. Letzterer wurde alsbald für 2 Mark versetzt. Zn den Taschen des Gattenwörders befand sich ein a» seine Frau gerichteter Brief mit der Anfrage, ob sie gut in der Heimat angckommen sei. Zn Wirklichkeit batte er sie längst getötet. Alle Einzelheiten zur Begehung des schweren Verbrechens waren vorher von Heinrich »nd der Prause bespro chen worden. l Disziplinarverfahren geaen einen Bürgermeister. Die Gemeiudeverordueten von Altlöbau berieten in nichtöffent licher Sitzung über einen Mißtrauensontrag gegen den Bürger meister Böhmer und lieschlossen einst'inmig. daß sie keinerlei Vertrauen mehr zu ihm haben. — Wie verlautet, handelt es sich um einen Fehlbetrag von 7718 NM. beim Gemeinde amt. fiir den der Bürgermeister verantwortlich gemacht wurde. Hiervon wurden 5888 RM znrückaezahlt und 2788 NM. auf einer Quittung als eilige'G'lt bestätigt, aber sofort wieder an den Vüraermcister ansgelichen. Auf Grund dieser Vorgänge haben die Gemeindeverordnetcn dem Bürgermeister das Ver trauen entzogen. Die Angelegenheit ist bei der Disziplinarkam- mer anhängio gemacht worden. l. CI» Krastwagenunsall verursacht ein« achtstündige Ver- hehrs'.imleitung. Auf der jederzeit sehr stark befahrenen Staatsstraße D r e sd c n — Va n tz e n trug sich in Graß, hart hau ein Zusammenstoß zu. der eine achtstündige und auch vollständige Berkehrsumleitung notwendig machte. Ein mit 128 Zentner Getreide beladener Lastkraftwagenzug der Firma W o b st aus Banken stieß auf der Gruna-Brücke umveit vom Rittergut mit dem Personenauto des Dr. mcd. Ke in lein zusammen. Um ein schweres Unolück zu verhüten, hatte der Führer des Lastkraftwagens im letzten Augenblick sein Fahr, zeug dir-'kt aeacn das Brückengeländer gesteuert. Der Last kraftwagen km,, dort zum Stillstand und ragte zum Teil in di» Grniia hinein, mährend der Anhänger mitten auf der Straßen- brücke stand. Cs war beträchtlicher Sachschaden angerichtet worden. Der gesamte Durchgangsvcrßehr mußte, über Ra m- m enau geleitet werden. Erst nach nahezu achtstündiger Sperr wurde dieie Hauptstraße wieder freiaegebcn. I. Masernepideinie. Wegen Masernerkrankungen zahl reicher Schulkinder ist auf Anordnung des Bczirksschnlarztes die zmeiie Klasse der Volksschule in'.K o t t ma r s d o r f vor läufig bis zum 1. März geschlossen worden. Bon 32 Kindern liegen 18 an Masern krank darnieder. l. Fabrlkbrond. Zn der Waggonfabrik von Linke-Hofs- inann-Busch in Bautzen gerieten in einer der Hallen zwei Kessel mit Farbe in Brand. Am Gebäude und durch Vernich tung der Farben ist nicht unerheblicher Schaden entstanden. l. Fahrt in den Tod. Auf der Staatsstraße Hirschfelde — Ostritz subr gestern abend der 21 Fahre alte Motorradfahrer Marti» Neu mann auS Hirschfelde gegen einen Zittancr Pcr- soneiilr-gstwggeii Ncmnann und sein Soziiisfalirer. der 21 Fahr« aste Bäcker Tan er an-s Hirstbieldc. wurden auf die Straß« ge schleudert Nenmann zog fick einen schweren Scbädelbrnch zu, der den sofortigen Tod zur Folge batte, während Sauer mit schweren inneren und äußeren Verlekmigen de„i Kraickenhanse zu- pesnbrt werden mußte. Von den Fniassen.des Kraftwagens wurde eine Dame leicht verletzt. Die vier Aulvlaxi ... Bon Pierre l' Er in i t r. Viermal nmßte ick in dicier Woche ein Tan ncvmen. um in Paris rasch einige Wege zu erledigen. Man smgt mich manchesmal, wo ich seit vierzig Favre» jede Woche das Tveina für meine Artikel bernebme. Von übeogll her. auch vom Tan. Ist man ein wirklicher Fonrnaftst. wird alles zum ..Aitikelllienia". Fn einem Winkel mei nes Schreibtisches ruhen vielleicht gegen hundert solcher Skizzem die nie das Lickst ervticke» werde» Da ist meine heutige: Erstes Tari: Es ist Dienstag. ES regnet und regnet. Der beleibte Ebausieur nimmt mich mit der gleichgültigsten Miene aus. Sei» Wage» ist übrigens auch io wie er selbst. 'Aber ich deute an des Dichters Wort: Was gilt das Gesäß, wenn cS »ur Druukeicheit bringt. Fm gegebenen Falle verstebe ich inner Trunkenheit rascki, ov»e Unfall, zu cimr .'Uanlen zu gelange». Was das Gesäß anbe- laug!! . .. Der Ebauftftnr säint ml« besessen. Zweimal nifeu ilnu iuc Kollegen Pogeliiame» zu: er nimmt re.ß.ins. fäbrl die Geb- steige a». bremst unvermittelt. 'Bei der Ankunft guielfebeu seine Pneumatiks beim «'steilen auf dem kotperigeii Pftaüer der Bizct- siraße erbärmlich. Er cneicbt es „ocb. den stotilugel seines Wagens- durch Auslieiic» au einem großen Laßaulo zu verbiege». Ich steige am» bezablc w>d sagte Z»m Ebausieur: ..Schlechtes Wetter. was?" , »all. mir scheint. Fbrem Kvtüügel ist envas paüierl?" » — .DaS scheint Sis/.nickst säuberlich zu kümmern?" — F»> A'n drebt Uch bü' -W''" ^m» d''" Willig >'» vollen geruiile. aus icuiem Sitz um: ..Sie werden doch nicht glauben, üb soll mir nir das Uulerucbmc» Sorge» machen?" ZwciieS ran: am nächsten Tage. Mittwoch. Das Wetter ist »och schteckster als gestern, stiegen und. Wind. Es bläß von aste» Seilen DaS Trottoic nt mit gefallenem Laube bedeckt. Der Wggeu ist eines üuci uralte» Vebikel. die man nickt mcbr ,»pariert und d'c ganz steine Unteimhmer um billigen Preis aut dem Taudclmarst erstelle». Tas beweg, neb und rollt aus lüeunst^ulicil. Das Tritt brett ist oervogen. die Poliieruiig zeninen. Statt einer Slrob- tiiatie am 'Boden alte, balb morsche Bretter, durch deren Fuge» ick' ein verrostetes EbaißS erblicke Die beiden Feiiner sind berabgelassem Ich sage ..Fenster" bi» aber durchaus nickst sicher, ob wirklich Fenster da sind. FedeniastS lu es mir gg»z unmöglich, sie bochzuzie- he». den» die Gurle dar» iclUen. Ein praktischer Famgast Rr> sie tvobl miigcuommen. »m sich mergens damit zu maskieren. Mein Tari iß nur Zugluft. 'Mich fröstelt, ich bin durchnäßt. Endlich kom men wir an: ..Es ist nicht warm in Fbrem Wagen..." — „Wenn Sie glaube», das; ick warm babe aus mciueiu Sitz! ..." — ..DaS ist selbstverständlich!... Aber Sic wissen cS und Sie schütze,, sich folglich. Fch wollte die Fenster schließen... Habe eben eine» Vor trag gehaften... Fch war sehr erhitzt" — „AK. das gebt den Kerl von der ('Kirgge an. Nachdem c Silnn egal ist. ist es mir auch!" Drilles Tari... Donnerstag gegen Mittag. DaS Wetter ist bcrrsich. der Park Monceau iß in zarte Schleier gedrillt. Die Bäume sind wie Gold. Eine bürste So»»« rieielt zwischen den Zweige», im feuchten Nasen blitze» Diamanten auß Amsel». Tauben. Sver- linge ergötzen die ganz Kleinen meiner Pfarre, die ibnen Brolkru- uici, streuen. Unter dem gestrenge» 'Blick des Parlwäcksters fährt das Tari langsam. Es iß ein sein schöner, ganz neuer Seck's-Z>>- liuder-Wageu mit den Fnitialen Znes große» Unternehmens. Aber der Wage» iß unerbört schleckt gebasten. 'Beim Elnßeigen sckw» schnürst mir ein scharser Tabakciualm die Keble zu. ans dem neuen Fußtevbich war auSgeß'uckl. auf den Sitzen lagen Bananen »baten und seitiges Papier. Was tür Wilde mögen da bcrinnen gewesen sein! Beim Ausßeiaen komste ich itzicbi umbi». dagegen Protest zu erbeben: ..Sagen Sie dock,. Ebanssenr. Sie sind dock' bei einer erßen Gesellschaft. Sicher hat Fbne» der Garagemeißcr heute früh einen ganz reinen Wogen übergeben?" — ..Fa. warm» daS?" — ZHaben Sie seit beule such nickst in? Wageninnere geblickt?" -- ..Rein, ick schaue nur voran... Da drinnen — das gebt mich nichts an" Viertes Tari Fch »ab», es gestern i» der VillierS-Slraße. um wieder meine Kranke z» besuche». Ein >reu»ölichcr. zuvorlom- nieueer imb Irotzdci» würdiger nuv svgar etwas ..Distanz ivalneu- Ver" Ebauncur. brauner Mantel... Handschuhe. Sein cinsacher Wagen ist blank wie ei» neues Sonsstück . Alies genutzt u»b ge bürstet. die Nickel- uno Kuvfcrbeschläge astiuzeu. die Spiegelscheiben sind makellos Fa. selbst 'Blume» sind da! Frische Astern in einer steine» Porzetlanvaie. Eine feste graue, bla» eingefasste Leiucn- becke schütz! die Porocrsitze gegen eventuell nngczvgenc Füße. Mit Vergnüge» ncbmc ich diese Sanbcrkcit matz». Da erblicke ich neben öem Zälilcr einen beiligc» Ebristnvli und eine kleine Knvserplatte. ans mclchcr der Name „Ebmnnd N." graviert ist. 'Beim Auesteigen gratuliere ich dem Ebanssenr: ..Fhr Wggeu ist ladeltvS gelialle»." — ..Gui gebasten? DaS will ick meinen. Er gehört mir!... Noch nicht ganz abgezabll. aber beinabe." — Ob. wie viele Ersinn- »lsse. wie viel nickt gerauchte Zigarre» bedeutet er. Nie Warle: Er gekört mir, sagte er in einem feierlichen Tone — Und wie ich auf ibn schaue: ..Und meine Frau und meine Tochter. Die eine reinigt, die andere Putzt ibn blitzblank... 'Meine Tockiier gibt jeden Morgen frische Blumen binein . .. Fch wohne in Levallois .... habe ein kleines Gärtchen." — ...Kommen Fbnen manchesmal nickt auch sehr nnardcntziiche Fahrgäste unter?" — ..Ob. ick nehme nickt jede» an. Es gibt immer eine Möglichkeit, einen Fabrgast abznlcbnen. Und sehe» Sie hier, dielen kleinen Spiegel, mir gegenüber? Damit lebe ick> ins Wageninnere. akS ob ick selbst drin wäre. Daher..." — ..Fa. ich verstehe " Fest gab diesem braven Ebaufsellr ei» lebr g»le? Trinkgeld. Als er mich erstaunt aiisab: ..Fch wünsche Fbnen viel ('stück zum Namenstage. Diese Woche feiern wir St. Edmund." — . 'Wieso wisse» Sie?" — ..Pfarrer wisse» eben alles." — „Sie sind noch meiner Frau zuvorgeloiinnen!" — „Sehr erfreut... Auch ich beiße Edmund." — Wir reichsten »nS die Hand wie zwei Freunde. Doch den gainen Tag gebt mir der Satz: Er gebärt mir. darin» schaue ich ans ibn, — im Koche bernin. Er gehört wirk Dieser Nus aller Zeilen, der aleicbiBtig Reckt. 'Achtung und Würde des V«r- iönlichen Eigentums bestätigt: selten wurde ans sg einfache und klare Weift die Dummheit und Abgevroschciibeit de? Sozialismus und des K ommnniSinns und aller ..'Bluffer" dieser Art. gebrand» warst. tOriginalübersetznug siir .Da? Nene Reich" an? ..La Eroir", Paris! Kumor Fließendes Wasser. R. reist eine Reise. Kommt nach Kratoschin. Bezieht ein Zimmer. — ...Hahe» Sie keine Zim mer mit fließendem Wasser?" — „Dir halten weiche", nickte der Wirt, „im vierte» Stock. 'After im letzten Winter Hatzen wir das Tack, aue-gebessert." « Die Einfalt. Bei Amisrichters in Pudewisz ist Atzend- Gesellschaft. Mit unendlicher Mühe Hai Fra» Amisrichter der srisch vom Lande importierlen Auzzusle der» Nöttzze für die Be dienung der Gaste ftesizebracht. Erleichiert atmet die Hausfrau ans. als der Atzend vvrützer ist und die Geiste sich veratzschieden. — Augst sie leuchtet den Gäste» die Treppe hinab. 'Nach einigdr Zeit kämmt sic zurück, entleert mit kräftigem Schlag die ge füllte Hand auf de» Eßtisch »nd sagt: „Hier iS'» Zeit», eener h<rt 4 »ich' tze.zahst!"
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