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stärkere Worte zu suchen. Er machte dabei die ganz treffende Beiiieikiing. welches Unheil es sei. daß dein Papsttum Rom nud der Kirchenstaat entzogen sei. Da durch sei er jedem Zwang unerreichbar und könne un gestraft — sengen und brenne». Ti» so und noch ärgere waren seine Worte. So nneihört die Erfolge Bismarcks sind, so weise und selbstbeherljchend er sich tnsond.rS nach diesen Erfolgen gezeigt bat, so wenig kann ich mir vor- stellen. das; er in diesem Kamps, den er wil solcher Leiden schaft, ja mit Raserei führt. siegreich sei» wer>e." Hvsprcdiger Stöcker ist an einem Herzleiden schwer erkrankt. Ter „Hairnoveisck>e Kurier" veröffentlicht einen Ansrns zn der Begründung eines kirchlichen Verbandes der Freunde evangelischer Freiheit. Tie Konstituierung soll am 5>. Tezember in Hannover erfolgen und sämtliche libe ralen Richtungen innerhalb der hannoversckxar Landeskirche zu einer kräftigen und einflußreichen Organisation des kirchlichen Liberalismus machen. Bei der am 27. d. M. vorgenoinmenen ErsatzNxrhl im Lnndtngswnhlkrcisc Berlin II l entfielen auf Redakteur T-r. Müller Sagau lfreis. slllilksp.) 1117, auf Schriftsteller G. Ledebonr Zeliiendoi f lSoz.) l 112 und auf Nechtsanioalt Ulrich Berlin ikoni.» 2>l Stimmen. Zivischen Tr. Müller- Sagau und Ledebonr findet am 1. Dezember engere Wabl statt. — Das Ausland kann uns in der Fleischtcucrung nicht helfen, das sagt wieder die neue Statistik ganz klar. Im Monat Oktober führte Ocsteireich nur 1t Stück Schweine ein i September 80 Stück), wählend es das Recht hat, in dieiein Monat OOOO Stück einznführen. Auch Rußland nützt sein Kontingent nicht ganz ans; es darf wöchentlich 27,00 Stück einführen, also im Oktober i t'/^ Woche- — 1 l 250 Stück; nun hat es im Oktober aber nur 0008 Stück ein geführt. Man sieht also, daß auch in Rußland nicht zu viel Buch ist. Benierknlswert ist auch, daß im Oktober die Schweinepreise bereits billiger waren, als im September, wie der Preis für 1 Doppelzentner in folgenden Orten zeigt: Bellin Hamburg München September 120 Mk. l 41.80 Mk. 147.50 Mt. Oktober 131! ., l 20.50 .. l.. Man sieht also hier ein Fallen der Schweinepreise, was beweist, daß wir uns langsam besseren Zeiten nähern. Wenn man die Eisenbahntarife für Buch ermäßigen wollte, wäre sofort sehr viel gewonnen. Verbot der Einfuhr von Fleisch ans Amerika. Jüngst bat die Stadtverordnetenversammlung von Türen i. Rhein land eine Resolution zur Frage der Fleischtenernng ge faßt, deren Wortlaut dahin geht: „Tie fortgesetzt steigende Fleiichtenernng hat gegenwärtig eine bedrohliche Höbe er reicht und ist geeignet, das wirtschaftliche Wohl und die Er nährung ineiter Bolkskreise ernstlich zn gefährden. Die Fleischtenernng muß sich geradezu zn einer wirklichen Fleischnot steigern, wen,, es sich beinalirheitet, daß in Zu- lnn't die Einnihr amerikanischen Fleisches und SpeckeS gänzlich ausgeschlossen ist, weil Amerika die von Tentschland bei der Fleischeinfnhr geforderten Zertifikate nicht mehr ansslellt. Tie Stadtverordnetenversammlung bat deshalb den einstimmigen Beschluß gefaßt, an Ew. 'Durchlaucht die dringende Bitte zn richten, geneigtest schleunige Maßregeln zur Herbeiführung normaler Verhältnisse treffen zu wollen." Die Resolution befürchtet also eine weitere Ein- schräntnng der Einfuhr von Fleisch, waS gerade jetzt eine Gefahr für die Konsumenten bedeutet. Seit 1801 war die Einsnbr ErIanbnis für amerikanische Schweinesleis chi rxi r e > >. an die Bedingung geknüpft, daß dieselben im Ursprungs' lande ans Trichinen untersucht und tricbinenseei befunden worden waren. Tie nach Tentschland einznsührenden Waren mußten ein enlsprechndes von der amerikanischen Re gierung ausgestelltes Zertifikat über slattgebabte Unter suchung mitnibren. Diese Zertifikate hatten zweifelsohne ihre 'Berechtigung, so lange die Trichinenscl-a» in Deutsch land noch nicht überall obligatorisch N>ar. Seit Inkraft treten des Fleijclcheschangesekes. am 1. April 1002, -vor jedoch jedes eingesübrte Stück Schweinesleisch beim Eintritt it, das deutsche Zollgebiet durch staatliche Trichinenscl-aner ans Trichinen untersucht und nur wen» einwandfrei be funden, eingelassen. Es findet also eine doppelte Trichinen schau statt. Ritnmelu' hat die amerikanische Regierung auch seit einigen Monaten die besondere Untersuchung der nach Denl''ch!and anSznführenden Waren eingestellt, und sind somit auch die für die Einfuhr notwendigen Zertifikate nicht crhälilich. Tie Einfuhr bat sich denn auch seit Einstellung der Untersuchung in Amerika ans die Warenmengen be schränkt, die bereits ans zollfreien Niederlagen nntergebracht waren. Die e Vorräte sind aber bereits säst vollständig vergriffen, und da neue Znsnhren nicht zn erwarten sind wird die Einsnbr amerikanischer Sclm'einesleiichwaren von selbst anshören. Fm Interesse der Ernährung der minder bemittelten Klassen ist es datier dringend wünschenswert, daß die deutsche Regierung baldmöglichst ans die Zertifikate bei der Einfuhr amerikanischer Schiveinesl i'chnxiren ver zichtet, damit nicht dieser für die Volksernäbrnng w wich- tige Faktor auch noch in Wegfall kommt. Oder aber, sie kann die Trichinenschau bei der Einfuhr unterlassen, wenn solche Zeugnisse beigelegt sind. Qcsterreiich-Nngertt. — Prinz Georg W'lhclni, der älteste Sollt des Herzogs von Enmberland. HK sich »ach Floicnz begeben, von wo er sich nächstens nach Aerhpten einackchissen ged-n'kt. Ter österreichisch »»gcirische Gesandte überreichte der serbischen Regierung die Antwortnote Oeslerrrich- UngarnS ans die letzte Rote Serbiens. — Im österreichischen Aliqcordnctcuhansc wurde die Debatte über sj -12 der Walchiefarmvor age fortgesetzt uns nach den AnSfnhrm gen des Abgeordneten Nietsche, des Generalredneis für den Antrag Pergelt, geschlossen. Hier auf folgten tatsächliche Berichtigungen. In einer solchen erhob Graf Slernbeig gegen den smhzeiUg'M Scl laß der Debatte Einspnich und bemerkt unter Ausfällen gegen die Krone, die Zeit werde k mimen, wo auch die Armee gegen die Hofburg ziehen werde. Dem Redner wurde daS Wort entzogen. HolandSkr, legte gegen die Einmischung der Krone in die Rechte der Ges.tzzeknmg Verwahrung ein. Ihm wurde gleichfalls daS Wort entzogen. Schweiz. — Tie Strafkammer des Bundesgerichtes in Lau sanne verurteilte den Anarchisten Luisi Bertoni, Redakteur des Anarchistenblattes „Weckruf", zu einem Monat Ge fängnis, ux.nl er in dem genannten Blatte das Attentat ver herrlicht hatte, welchem der König Hnmbert in Monza zum Opfer fiel. Es ist dies die erste Amvcndung des neuen Bnndesgesetzes über strafrechtliche Ahndung der Verherr lichung anarchistischer Verbrechen und der Aufreizung zu solchen. Italien. — Infolge der unerträglichen Zustände im Eisenbahn verkehr wurde» gestern in Genna, Savona, Specia, Livorno und Eivitavccchia alle Arbeiten in d ir Häsin. an indu striellen Etablissements, Kontoren und Lagerräumen ein gestellt. Nur Neapel scheint sich bis hrnte von dieser Be- wegung ansschlirßeii zu wollen, doch geirügt schon der Ans- stand in savona und Genua, um den Transport von Rohmaterialien und Kohlen in den Indnstriebezirken zu unterbinden. I» Genna fehlen 1200 Wagen und die Ausständigen drohen, zn schärferen Agitationsinitteln über- zugehen, falls nicht Abhilfe geschaffen wird. Der Obsiruk- tion der Zollbeamten in Genua haben sich auch ihre Kollegen in Mailand, Rom und Neapel angeschlossen. Der Finanzminister hat die Anführer disziplinarisch bestraft. Rnsttand. — Die „Nowoje Wremja" vom 2. November meldet ans dem Gebiete von Cholin Masseuübertrittc der ttnistcn zur katholischen Kirche. Innerhalb eines Jahres soll» es 40 000 bis 50 000 Personen gewesen sein. Das Blatt schiebt die Schuld an diesen Uebertritten aus die Be drückung des Volkes durch die russische Beamtenschift und Geistlichkeit. Im Gebiete der Diözese Wilna wrnden im letzten Halbjahr mehrere katholische Kirchen für die Kon vertiten gebaut. Mehrfach haben auch die Katholiken früher ihnen gehörige Kapellen gewaltsam weggenoirinren. Kürzlich wurde ihnen dieserhalb Amnestie erteilt — Ter neue zeitweilige baltiscl-e Generalgouvernenr. Geiicrallcutiurnt A. N. Mvcllcr-Sakvmclski, hat sofort die Ahsclxrfsniig der Prügelstrafe angeordnet, ferner das Verbot erlassen, Häuser und Bauernhöfe niederznbrennen, eS sei denn, daß ans ihnen geschossen oder Bomben geworfen worden seien. Auch müssen sämtliche Urteile der Kriegs- nnd Feldgerichte dem Generalgonverneur zur Entscheidung vorgelegt werden. Eine andere wichtige Maßregel des neuen Generalgouvernenrs ist die Vereinigung der ganzen Ober gewalt in den drei Ostseeprovinzen sowohl ans militärischem wie ans administrativem Gebiete in seiner Hand. — Die polnische Sozialistciiparter grbl offiziell be kannt, daß bei dem großen Postdiebstable bei Rogow l 400 000 Rubel gestohlen worden sind. Die Regienmgs- angabe, daß die entwendete Summe nur gering sei, ist daher unrichtig. Die Parlei bedient sich bei ihrem Nach richtendienste der drahtlosen Telegiaphie. — In Warschau wurde eine Zentralorgauisation der sozialdemokratischen revolutionären Partei entdeckt ; die Mit glieder der Organisation sind verhaftet worden. In der vergangenen Nacht ist ein Transport von 2l)k> politischen Verbrechern nach Nord und Ostrnßland abgegangen. Nach dem amtlichen Bericht über die Plünderung des Postzugcs bei Scharopan erösfneten die Wachmann schaften unter Führung eines Gendarmen das Feuer gegen die Räuber. Der Gendarm wurde erschossen, zwei Wach männer tödlich, zwei andere leicht verwundet; ebenso wurden zwei Reisende leicht verwundet. Splitter eu er Bombe und eine unter einer Brücke gelegte Bombe wurden auf gefunden. Marokko. - - Leute des Angerastnmii'.cS richteten am 27. d. M. früh einen Angriff ans das HauS des Korrespondenten der „Times", Harris, daS von Negiernngstrnppcn und Manir- scliasten RaisnIiS verteidigt wurde. Ans Tanger wurden Truppen zur Verstärkungen entsandt. ES heißt, daß mehrere Leute getötet und verwundet wurden. Ans Stadt und Land. Dresden, den 28. November 1906. T a g e S ka l en d e r für den 29. Nc> bcmb e r 1889. * Lndw. Anzengruber zu Wien, deutscher Dichter. — 1802. Wilhelm Hauff zu Stuttgart, deutscher Erzähler. — >789. tz Maria Theresia. Kaiseciu von Oesterreich. — 1918 j- Heinrich von Meissen, gen. Frauenlob, zn Mainz, der Hauptvertreter der scholastischen Gelehr samkeit im Meistersang. -* Wewerprognore dcS Kon lg l. e-7 a an mereoro- loglkchen Jnstitot« zu Dresden kür den 29. Nov mver' Wind »ao Bewölkung: mäßige westliche Winde, ziemlich trübe. Nieder schlag und Temperatur: Nachlassen di r Niederschläge, etwas wärmer. —* Der Dresdner Anzeiger veröffentlicht folgende Kundgebung » die Einwohner der Haupt und Residenz stadt: „Bei unserer Vermählung, sowie am Tage des- Ein zugs in die Heimat sind uns von allen Seiten so viele Beweise treuer und freudiger Anteilnahme an unserem Glücke gegeben worden, daß cs mir ein Hcrzensbedürsnis ist» allen beteiligten Korporationen und Vereinen, sowie allen Mitbürgern zugleich im Namen meiner Foin den innigsten Dank hierdurch auszusprechen. Dresden. 27. November 1000. Johann Georg. Herzog zu Sachsen." Se. Majestät der König ist gestern früh wobt behalten in Sybillenort eingetrosfen. AIS Jagdgäste sind für Sybillenort eingeladen: Ihre Durchlauchten der Fürst von Lobkowitz und der Prinz Eduard zn Salm-Horstmar, Staatsminister Tr. Graf von Hohenthal und Bergen, Kammerherr von Spörke» und Oberst von Schönberg. * Ihre Majestät die K ö nigin - W i t w e besuchte heute nachmittag die von der Dresdner Gesellschaft für neue Philologie veranstaltete französische Theateranfführniig im Vereinshanse. — Abends Ve8 Uhr findet bei Ihrer Majestät in Strehlen die AbschiedSaudienz des früheren Kais. Nuß. anß. Gesandten und bevollm. Minister Baron von Wrangel statt. Dieser Audienz schließt sich eine Tafel an, zn der mit Einladung ausgezeichnet worden sind: Ihre Erz. Baron und Baronin von Wrangel, Oberkannnerherr Graf Wallwitz und Generaldirektor Graf Scebach; ferner Kais. Ruß. Legations-Sekretär Staatsrat von Smirnow und Zeremonienmeister Graf Wilding von Königsbrück. —* Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde ist DienStag vorm, l l Uhr 30 Min. in Begleitung dev Hofdame Freim v. Garrtner zum Besuch der Frau Erz- Herzogin Maria Josefa nach Wien gereist. Tie Rückkehr erfolgt am 2. Dezember abends. — * Für die I o ha n n st ä d t e r Pfarr- ! gemeind e werden der 25. und 20. November auf lange Zeit Tage freudigen Gedenkens bleiben; galt es dock), an diesen beiden Tagen die Wiederkehr des ersten Jahrestages der Einweihung ihrer lieben Herz-Jesn-Kirche ans das fest lichste zn begehen. Tie Feier nxir eine zweifache, eine kirck> liche und eine weltliche. Erstere vollzog sich durch ein von Herrn Konsistorialpräses Plcwka unter Assistenz zele briertes Hochamt, während welchem der Kirchenchor erst- malig das Kyrie und Benedictus aus der Missa SolemniZ von Ebner in vorzüglicher Weise zn Gehör brachte. In der darauffolgenden Festpredigt vernahm die Gemeinde u. a. mit freudiger Genugtuung ans dem Munde ihres treuen, scher alles geliebten Seelenhirten, daß von einer Tarne ans denr weiten Amerika der lang ersehnte Hock>altar gestiftet worden sei und jedenfalls Ostern kommenden Jahres zur Ausstellung kommt. Tas von den zahlreich erschienenen Gläubigen unter herrlichem Glocken gelernte gesungene Tedeum mit sakramentalem Segen beschloß die Feier auf das würdigste. — Am nächstfolgenden Tage fand die von den beiden größten Vereinen der Pfarrei, Cacilia und Volksvcrein arrangierte rrx'lllickw Festfeier statt. T-cr Saal der „Großen Wirtschaft" inr Königlichen Großen Garten lätte noch dreimal größer sein müssen, um alle arisnehnren zu können, die hierzu erschienen waren, und so mußte sich die Mehrzahl damit begnügen, in den Nebenränmen Platz zu nehmen. Tie Abwickelung des Programms erfolgte in einer für jeden Teilnehmer hochbefriedigenden Weise. Jede Nummer erntete stürmischen Beifall. Besonders hervor gehoben seien die kurze und markige Ansprache des Herrn Kaufmann N e h m an», die alle Lachmnskeln in steter Be wegung haltenden Darbietungen des Herrn Versicherungs- inspektor Sntow, sowie die vorzüglichen Leistungen der Johannstädter „Cäcilia", die, wie schon am Tage vorher in der Kirche, auch hier wieder von dem immensen Fleiß und der Tüchtigkeit ihres Dirigenten, Herrn Lehrer und Orga nist Schröter, das glänzendste Zeugnis ablegten. Denk darauffolgenden Tanz sowie dem dargeboienen Kirmes kuchen wurde von alt und jung eifrigst zngesprochcn. —* S ch e i ii t o l e ra n z. In der neuesten Nummer der Pädagogischen Vakanzen-Zeitnng schreibt der Rat der Stadt Leipzig, Schulamt, zwei Oberlehrerstellen für die städtische höhere Schule für Mädchen ans ohne Angabe der Konfession für die in Betracht kommenden Bewerber. Jeder Unbeteiligte muß demnach annehmen. daß man im evange lischen Leipzig im Gegensätze zum Beispiel zum katholischen Aachen in der Konfession keinen BehindernngSgrnnd für eine erfolgreiche Bewerbung sehe, also dort natürlich viel toleranter sei. Tatsächlich sind aber Katholiken in Leipzig von vornherein ausgeschlossen. Ter Wortlaut des stadträt- lichen Ansschreibens enthält also eine indirekte Täuschung. Wir möchten nicht unterlassen, wieder an die typische Ge schichte zn erinnern, die sich vor drei Jahren an derselben Schule abspielte, worüber wir auch seinerzeit berichtet haben. Ter Direktor stand mit einen: in jeder Hinsicht empfehlenswerten Herrn an einer deutschen Anskandschule in Unterhandlung. Ta die Sache drängte, schrieb er ihm, er möge seine Stelle sofort noch rechtzeitig kündigen, da seine Wahl in Leipzig absolut sicher sei. Ter betreffende Kandidat hatte ein bayrisches Prnfiingszeiignis, in dem — »»vorsichtigerweise? — die Konfession nicht angegeben ist. Tie Frage danach wurde natürlich von Leipzig ans zur Eigänznng der Personalien, wie es gewöhnlich heißt, nach geholt. Als die Angabe: katholisch eintraf, erfolgte um gehend ein Telegramm, daß daraufhin an eine Wahl nicht zn denken sei. Der Bewerber aber saß nun ein halbes Jabr init Familie ohne Stelle im Auslände fest. Aushilfs weise konnte er noch an der Schule dort verwendet werden. Tie Redaktion der Pädagogischen Vakanzen-Zeitnng macht zwar seit »euerer Zeit in jeder Nummer darauf aufmerk sam, daß es angezeigt sei, bei den Ausschreibungen, für Inelche die Konfession in Betracht kommt, eine entsprechende Bemerkung beiznsügen; am besten aber wäre es, wenn das Blatt zur endliche» Abstellung eines solchen Unfugs der gleichen Anzeigen künftig zurnckweisen würde. Warum man in evangelischen Kreisen sich so scheut, öffentlich znzngeben, daß man Wert ans die Zugehörigkeit zur evangelischen Kon fession legt? Freilich, wenn katholische Kreise einen Ka tholiken zur Anstellung suchen und in dem Ausschreiben das auch öffentlich knndgeben, sind die evangelischen Bundes- blätter in erster Linie voll Geschrei über unberechtigte kon fessionelle Abso»dernng und Intoleranz. Wenn man aber ans Protestantischer Seite diesen Grundsatz stillschweigend unter der Hand als ganz selbstverständlich betätigt, nach außen aber hübsch das Dekorum wahrt, um ja kein Aufsehen zn erregen, so wäre daS eigentlich „echt jesuitisch", cs ist aber hier natürlich etwas ganz anderes. —' Die Weih»achlsinesse der Dresd en er Kunst- genosscnschaft wird auch dieses Jahr wie bisher in den Klnbräinneii Schössergasse 4. II. abgehalten werden und zwar vom 8. Dezember ab. Kunstfreiinden wird sich also wieder Gelegenheit bieten, kleine Kunstwerke, Bilder, Studien. Zeichnungen und Werke der angewandten Kunst direkt vom Künstler zu erwerben. —* Der Preßausschnß für di'e Internationale Gartenbauausstellung Dresden 1007 hielt gestern abend im Sitzungszimmer der .Geschäftsstelle der Aus stellung. Hotel Stadt Nom, unter dem Vorsitz des Herrn Gcnteniiispektors Lcdien eine Sitzung ab, die sich in der Hauptsache mit den Reklameangelcgenheiten der Aus stellung beschäftigte. Das geschmackoolle Ncklameplakat für die Ausstellung, das den feingezeichneten Kopf einer Japanerin inmitten blühender Rhododendron und Azaleen zeigt, wird demnächst fertig gestellt und wird in vielen Tausenden von Exemplaren nicht nur in Dresden, sondern auch in vielen anderen deutschen Großstädten an den Plakat säulen. auf den Bahnhöfen und in den Restaurants ans- gehängt werden. Ferner wurden noch Beschlüsse gefaßt über den Druck und die Ausstattung des Katalogs. DaS Terrain des städtischen Ausstellungspalastes, in dem die Aus stellung bekanntlich stattfindct, wird bereits in einigen