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Nr. S71. Donnerstag den 28. November 1808. S. Jahrgang. ächMe KolksMng ZUWWWWZW > Uiillbhünsigks Tageblatt für Wahrheit, Recht «.Freiheit r Der erledigte Erzbischofstnhl vor Posen. D.'r Tod dos Posener Erzbischofes Hot min die „pol- ni'che" Frage erst recht aufgerollt; die einen befürchten sogar eine Verschlimmerung, insofern der preußisch Staat leinen neuen Bischof für Posen zulasten werde, bis der Streit über die Muttersprache entschieden sei. Auf der anderen Seite aber sagt inan sich, das; gerade die Erledigung des Bischofsstuliles dem Staate am leichtesten die Möglich keit gebe, seine vielen Mißgriffe gut zu machen und so einen glatten Tisch für den neuen Bisckwf zu schaffen. Für die eine wie für die andere Lesart lassen sich eine Anzahl von (Gründen anführen. Vorerst aber besteht auf seiten der preußischen Negierung das Bestreben, auf eine anständige Weise aus der Sackgasse herauszukomnicn. Der Reichskanzler selbst befaßt sich mit der Frage und lies; sich von den Nöten des preußischen Kultusministeriums schon wiederholt Vorträge in dieser Sache halten. Kardinal Kopp von Breslau ist auf Wunsch der preußischen Re gierung nach Nom gereist, um zu vermitteln: er lxck sehr weitgehende Vollmachten in der Tasche. Freilich hat ihn eleu bei seiner Ankunft in Nom die Nachricht vom Ableben seines Amtsbruders in Posen erreicht. Damit hat Nom selbst auch mehr Attionsfreiheit erlangt. Aus bester Duelle wissen wir, das; die Kurie geneigt ist, zu einem fried lich;; Ausgleich zu kommen: gewiß läßt Nom an dem Elternrecht und an den: Recht auf die Muttersprache uicht lütteln. Preußen wird dieses schließlich anerkennen müssen. Aber wenn man auf beiden Seitei; den festen Willen znm Frieden bat, bleibt dieser auch erhalten. Tie beiden Inter pellationen im Reichstage haben freilich schon deutlich ge zeigt, daß Preußen hart an; Rubikon angelangt ist, und daß der schärfste Kanrpf beginnt, wenn es diesen über schreitet. Tie Frage der Neubesetzung des Posener Bischofs- srubles will man sonderbarerweise von der protestantischen und liberalen Presse als ein neues Kraststückchen des Haka- tisrnus benützen. Es ist auffallend, wie nichtkatholische Blätter sich sofort in eine solche innertirchliche Frage ein- mischen, nxihreud die katholische Presse sich ganz zurückhält, und nur de» einen Wunsch ausspricht, das; der Würdigste und Tüchtigste die schwere Last dieses Lberhirtcnamtes zu tragen habe. Im anderen Lager hat man sogar schon aller lei Kandidaten genannt. An die Spitze stellt man den Satz, daß kein polnischer Geistlicher Erzbischof werden dürfe, son dern nur eii; deut'cher. Demgegenüber verdient aus einer Würdigung des Wackens des verstorbenen Erzbischofs in der „Krenzzeitung" folgender Passus hervorgehoben zu werden: „Wenn man die lange,; Fahre seiner Amtsführung überblickt, wird inan biltigerweise anerkennen müssen, das; die Pessimisten nicht recht behalten haben, welche im Fahre 1802 den Entschluß der Staatsregierung, sich mit der Kurie über einen namhaften und einflußreiche,; Geistlichen pol nischer Nationalität als Nachfolger Tinders zu einigen, als ein leichtfertiges Wagnis glaubten bezeichnen zu müssen. Andererseits wird es. wie wir fürchten, gegen wärtig kann, gelingen, für den verwaisten Erzbischofstnhl einen polnischen Kandidaten ausfindig zu machen, dessen Persönlichkeit und Vergangenheit ausreichende Bürg schaften dafür bietet, das; sie den verblichenen Stablewski voll ersetzen oder i» der Versöhnlichkeit ihrer politischen Haltung gar in den Schatten stellen werde. Aber es würde .ganz verfehlt sein, hieraus die Folgerung zu ziehen, daß nunmehr ein Priester deutscher Nationalität an die Stütze der Erzdiözese zu stellen sei. Das Uxire unzweifel- laft ein Schlag ins Wasser, weil eine kurzsichtige, rein schematische Germanisationsmaßregel. Man würde einen Feldherrn gewinnen, der in Bezug auf Werbekraft und Autorität gegenüber seinen Unterführern total versagen würde. Was das gerade in heutiger Zeit besagen will, ist leicht zu ermessen. Hier heißt es im Rückblick auf die Ver gangenheit: „Vc-.-iti^in tm-i-.-nt." — Fn diesen Zeilen spricht doch noch ein wenig gesunder Menschenverstand mit. Wenn es der preußischen Vcrtvaltung darum zu tun ist, den Frieden wieder herzustellen, so muß sie einen polnischen Priester zum Bischofssitze zulassen, weil ein deutscher nur gar i'ch>ver wirken kann. Man sah cs in der Amtszeit des Erzbi'chofs Dinder. Ein Dberhirt, der die Sprache der meisten seiner Diözesanen nickt versteht, kann gar nicht jenen Einfluß gewinnen, der für ein erfolgreiches Wirken geboten ist. Als ein „deutscher Kardinal" wird nun in mehreren Bläkten; Se. Königl. Hoheit Prinz Mar, Her,zog zu Sachsen, genannt, der bekanntlich in der freien Schweiz eine Stätte seines segensreichen Wirkens fand; er ist gegenwärtig Professor an der Universität in Freiburg in der Schweiz. Für dessen Ernennung auf den Posener Bischofsstuhl resp. -Mahl führt man an, daß das sächsisch.' Königshaus mit den Polen geschichtlich eng verknüpft sei, nachdem ein sächsischer König einstens anck.König von Pole;; gewesen sei; so tverde — schließt man — das polnische Volk einen; Kirchenfürsteu aus diesen; Geschleckte mit Vertrauen folgen. Eine solche Kimbinatiou hat nianck-es für sich, und da Prinz Mae als Bruder Sr Majestät des Königs, den treuesten deutschen Bundesfiirsteu, wohl über den Vorlvurf erlaben ist, er sei nicht deutsch gesinnt, würde man auch in Berlin gegen dessen Wahl sicherlich nichts eimvenden. Anders ist es freilich, wie sich Prinz Max selbst zu einer solchen Wahl stellen würde. Wir kennen sein hohes priesterliches Pflichtgefühl, das ihn mit de»; heißen Verlangen erfüllt, feine ganze Person in de» Dienst der Kirche und des katho lischen Volkes zu stellen. Tie Würde eines Erzbischofs von Gnesen-Posen ist mit der schnx'rsten Bürde unter allen Bischofssitzen i»; ganzen deutschen Reiche verbunden. Hier zu gehört hohe Klugheit und Nackensteise, verbunden un- größter Friedensliebe. Das Steuer glücklich also zu führen daß es zwischen Szvlla und Eharybdis, zwischen der natio nalen Ueberempsindlichkeit und der Prätension der preu ßischen Negierung unbeschidigt laviert, ist ei» Meisterwerk. Es ist nun eine Frage, ob die große Bescheidenheit des Priesterlichen Prinzen sich selbst für dieses Kunststück prä destiniert und geeignet hält. Er lzat bisher alle kirchlichen Würden ausgeschlagen und dürfte an; wenigsten Sehnsucht nach dem Erzbischofstnhl in Posen haben, der bei Lage der Sache immer ein Bekenntnisstuhl sein wird. Wenn für uns die Personenfrage ganz ausscheidet — die Presse hat sich hierum nicht zu kümmern — so wünschen wir doch mit allen; Nachdruck, haß der erzbischöfliche Stuhl nicht lange vernxaist bleibt, sondern das; der Oberhirt bald seines Amtes walten kann. Eine lange Sedisvatanz ver schärft nur auf beide;; Seiten die Stimmung und der Friede wird immer schwieriger erreicht. Am „Krieg im Osten" aber hat weder das Reich noch die Kirche ein Inter esse: "ur im Frieden gedeihen beide zum Wähle der Allge meinheit . Auf die liberalen Blätter kann die Negierung nicht hören, stimmt, bei müsse darauf gehalten werde», das; in der preußischen Pro vinz Posen kein Platz für einen Erzbischof polnischen Namens und polnischer Nationalität sei und das; die preu ßische Regierung nie wieder ihre Einwilligung dazu geben dürfe, daß ein Pole vom Stuhle des heiligen Adalbert Be sitz ergreift. „Wir vertrauen, daß die Preußische Negierung durch die Erfahrung gewitzigt, in diesem Punkte unerbitt lich sein wird." Fm Gegenteil zu dieser falschen Ansicht ver trauen wir, daß die Regierung dem Hakatismus keine Ein wirkung gestattet und mit einer baldigen Lösung einver standen ist. Ke „Köln. Ztg." schreibt znxw schon ganz lie ber Ernennung des Nachfolgers Stablewskis Deutscher Reichstag. Ir. Berlin. 127. Sitzung am 27. November 1S06. Der Reichstag führte heute die l. Lesung des Gesetz entwurfes über die Rechtsfähigkeit der Bernfsvereine zu Ende. Die Debatte hatte aber keinen hervorragenden Eharakter mehr; der Abg. Träger sFrs. Vpt.) konnte allein noch durch seine Scherze das Interesse des Hauses fesseln. Der Entwurf wurde an eine Kommission von 28 Mitgliedern verwiesen. — Morgen soll die Kolonial beratung stattfinden. Politische Rundschau Dresden, den M. November 1S0S. — Dcrnburg wehrt sich. Die scharfe Kritik seiner Kolonialdentschriften hat dem neuen Kolonialdirektor nickt gefalle»: er setzt sich in der „Nordd. Allg. Ztg." zur Wehr; aber es nützt nicht viel; im Reichstag wird man hierüber noch ganz anders urteilen. Tie Presse^ hat sich mit Recht, wie wir auch, darüber ausgehalte»/ daß die Export produktion einfach kapitalisiert wird und um» so atif ein mal zu 6l6 Millionen Mark Kapital in den Kolonien kommt. Wie gelangte man zu dieser Zahl? Darüber sagt die Denkschrift folgendes: „Um einen Anlialtspnnkt für di; Bedeutung der hier in Frage stehenden Werte zu gehn, soll die Exportproduktion der einzelnen Schutzgebiete ins Auge gefaßt werden; kapitalisiert man diese mit 5 Prozent und zieht 2 Prozent ab für eigenen Verbrauch und für Ver lust von Produkten, nimmt inan als Prozentsatz für die Kapitalisierung nur noch 3 Prozent, zieht man ferner ab von de»; Wert des Exportes alle diejenigen Artikel, die nickt durch Produktion, sondern durch Okki,p>atioi; erworben wer den, wie Elfenbein, Felle. Kotxal, Kuriositäten und der gleichen, betrachtet inan die Holz- und Kantschnkgewinnnng zur Hälfte als okkopatorisch, zur anderen Hälfte als Pro duktion, so ergibt sich als Kapitalwert dieser Produktion in den einzelnen Schutzgebieten der folgende: Lslasrika 166 Millionen Mark, Togo 7l 633 333 Mark, Kamerun 232 Millionen Mark, Siidnx'stafritä -1000 033 Mark, Samoa <17 600 330 Mark, Ne» - Guinea. Bismarck-Archipel -12 100 033 Mark, Marsckxall - Fiiseln. Karolinen usw. 32 600 033 Mark, zusammen 616 803 303 Mark." Diese Art der Berechnung ist eine total falsche; sie konnte wohl ein Nichtfachinann aufniacheu, uicht aber eii; SEinkmann wie Ternburg. Nack diesen Sätzen ist zunä'ckfit davon ausge- gangen worden, die Exportproduktion mit 5, Prozent zu kapitalisieren, und es ist dann die Kapitalisierung nach Abzug von 2 Prozent für eigenen Verbrauch und für Ver luste ü 3 Prozent vorgenomineu worden. Dabei müßte inan zu den; Resultate kommen, das; eigentlich angenommen worden ist, eine Kapitalisierung st 3 Prozent ergebe eine niedrigere Summe als eine Kapitalisierung st 5 Prozent. Um das zahlenmäßig nachzuweisen. daß die Denkschrift m einen; Kapitalswert von 616 Milt. Mk. kommt auf Grund einer Berechnung von 3 Prozent, so cheint sie eine Erport- Produktion von 181H Millionen Mark ihrer Berechnung zugrunde gelegt zu haben. Eine solche gibt aber zu 5 Prozent kapitalisiert nur die Summe von 370 Millionen Inserate werden die 6 „elp-ilt. Pelitzeile obrere,i Raum °»t 15 F. Reklamen ,50 >? die Zeile berechn, b ^derd dede^ ^ndaw «uchdruckerei. Redaktion und ««eschaftSsteNti DreSde«» Mark statt der 616 Millionen Mark. Tie Rechnung hat also ein ganz geivaltiges Loch. Tie „Nordd. -"lg. Ztg/ sucht dieses zuzustopsen und behauptet: ,,^;e Vroduktwn sei nickt mit dem zun »zigfachen, sondern nur nnt dem zwölfsache» Fahr.'sertrag als Kapitalswert eingesetzt. Das würde dann eine Kapitalisierung n zirta 8 Piozent be deuten, wie mai; sie sich sehr wohl gefallen lassen konnte. Fa, wie entsteht dein; aber der Kapitalwert von 616 Mul. Mark? Eine Exvenproduktion von 5,0 Millionen Mark haben unsere Kolonien, besonders nach Abzug aller der jenigen Faktoren, die die Denkschrift erwähnt, nicht zu ver- zeichnen Tie bisher vorliegenden statistischen Angaben lasse,; in den letzten Fahren einen Export von etwa 25 M,ll. Mark jährlich erkennen. Das hieße ll 8 Prozent kapitali siert zirka 300 Millionen Mark. Die Nc-chnung stimmt also auch so nicht und alle Ausreden nützen nichts mehr. Das volkswirtschaftliche Bedenken, das sich hinsichtlich der obige,; Berechnung ausdrängt, sucht die „Nordd. Allg. Ztg." mit folgenden Worten zu entkräften: „Bei dem Export han delt es fick lediglich um Rohprodukte, mit deren Produktion »,,d Einsammlnng das Privatkapital überhaupt nur da be schäftigt ist, wo es sich »in Plantagenban handelt." W;r meinen trotzdem, die Erportproduktion kapitalisiert nicht den Wert des Grund und Bodens allein, ans dem die Pro dukte gewonnen werden, sondern auch den Wert des Kapi tals, das zur Ausschließung von Grund und Boden erforder lich ist. Das heißt also: Fn jenen erwähnten 616 Million?;; Mark ist noch einmal ein Teil des werbenden Kapitals, das schon mit 373 Millionen Mark angegeben ist. enthalten. Sticht der Bode» schafft die Produkte, sondern der Boden, das Kapital und die Arbeit. Man sieht also, das; Herr Ternburg sich doch etn>as stark in die Nesseln setzte; die Oeffentlickkeit und vollends der Reichstag sind kein Aus- sichtsrat. dem man mit Zahlen imponiert. Aber auch ans einem anderen Oiebiete tritt Ternburg den vollen Rückzug an. Zunächst war beanstandet worden, daß in der ersten Denlschrist der Mangel des Banes von Eisenbahnen als der „einzige folgenschwere Fehler der Veruxiltnng" be zeichnet worden >var. Tie „Nordd. Allg. Ztg." weist dem gegenüber daraus hin, das; es sich um eine „sacktechnische" Arbeit tändele, die sich ausschließlich mit dem Stand der administrativen Verwaltung in den Schutzgebieten befasse, so weit dieser in finanziellen Ergebnissen ausgedrückt wer den kann. Das Blatt fährt fort: „Niemand wird der gegen- Nxirtigen Leitung der Kolonialverwaltniig Zutrauen, daß sie glaubt, damit alle diejenigen Anstände erschöpft zu haben, welche sich — zum großen Teil mit Recht — gegen über der bisherigen Verwaltung ergeben haben. Aber alle diese Anstände sind — sonst müßte man ja an der Möglich keit einer einwandfreien KolonialverN'altung überhaupt zweifeln r e p a r a b e l. Ter Mangel einer rechtzeitigen Erschließung der Schutzgebiete durch Verkehrswege aber und die daraus entstandenen große,; Ausgaben für die deut'che Nation sind nicht reparabel. Das ist der Finn der betreffenden Auslastungen." Das liest sich ganz anders, die Kolonialabteiliing gibt also zu das; die vielen Be schwerden zu», großen Teil mit Neckt vorgetragen worden sind. Man sieht alio, wie glänzend gerechtfertigt jene jetzt schon sind, die mit der Kritik nicht zurückgehalten haben. — Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung meldet: Der von; Amte suspendierte Burcauvorstand Wistnba verbreitete die Behauptung, der Geheime Legationsrat Seitz habe 1808 und 1800 standesamtliche Erklärungen als vor ihm abgegeben bescheinigt, welche tatsächlich vor den; Sekretär Kien; abgegeben worden seien. Die Ermittelungen er- gaben, daß sich Seitz der Vorgänge nicht inehr erinnert, jedoch hinznfügt. sollte ein derartiger Fall vvrgekommeu sein, was er nicht glaube, so könne nur vorgckoinmen sein, daß ihn; eine Todesanzeige eines Weißen mündlich er- stattet, der Anzeigende zur Abgabe der formellen Erklä- rung zu Kien; gesandt worden sei und er das Protokoll später unterzeichnet habe. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schließt: Da sich weiteres uicht ermitteln ließ, ist daS Einschreiten gegen Seitz mangels eines hinreichend glaubhaft gen,achten Verdachtes nicht erfolgt und somit das amtliche Ennittelungsverfahren eingestellt. — Die Wahlpriifnngs-Komiiliision des Neichstage- hattc gestern früh Sitzung, nach de» letzten Debatten im Plenum sollte man erwarten, daß die Linke vollzählig an- wesend gewesen wäre, aber es fehlte der Abg. Fischer-Berlin und der Referent Geyer. Das sagt genug! — Heber Bismarck hat sich Julius Andrassy, dem man jetzt in Budapest ein Denkmal errichtet, gelegentlich recht bezeichnend geäußert. Nachdem er die Klarheit, Ziel sicherheit. den gesunden Menschenverstand Bismarcks ge rühmt hatte, sagte er: „Bismarck haßt, was ihm im Wege steht, und Haß kann ihn zur blinden Wut reizen. Er hat mir heute davon eine Probe gegeben, über die ich erstaunt war. Er sprach vom Kulturkampf, von der Art. wie daS neue Reick vom Vatikan befehdet wird. Und wie er auf den Pavst zu sprechen kam. trat ihm das Blut an die Augenränder; seine Worte, die er sonst zu wählen, zu suchen schien, überstürzten sich in Ausfällen, die geradezu wie Verwünschungen klangen. Er nannte den heiligen Vater eine Gefahr für alle Länder und Throne, einen Revolutionär und Anarchisten, den ganz Europa bekämpfen müsse, wenn noch ein Fürst auf seinem Throne sicher sein wolle. Ich konnte nicht umhin, bei manchem Worte der- wundert aufzublicken, aber das eiferte ihn nur an, noch