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täalilb na»m. mit Ausnahme der Son». und Festtage. «.?uasvreis' «>crtel,. I ^ 50 ^ «ohne Bestellgeld), sür Oester. ^66 s n 55 d. Bel a. a. Poslanstatten l. Zeitungspreislisle Nr. 6858. «n.ckmmmcr 10 Pf. - Redaktions-Sprechslunde: 11-1» Uhr. UliaWiWses TagebiM sür Wahrheit, Recht «.Freiheit Inserate werden d>e6gest>aIt.PeIitzriIe od. deren Raum mit 15 a. Rellame» mit 50 -s die ^seilc derechn . b. Wiederh. bedeut Rabatt. Vuchdru^crct, Redaktion und«teschnftoftelle: TreSde«. Pillnihrr Strasse 1!t — Fernsprecher Nr. 1366. Für den Monat Dezember abonniert man ans die „Sächsische Volkszeitung" mit der täglichen Roman- beilage sowie der wöchentlich erscheinenden Beilage „Feierabend" zum Preise von 51> I't lolmr Skltrllllkldt Cinzug des Prinzenpaares Johann (tzeorg. Unter de^nr feierlichen Geläute der Glocken und dem brausenden Jubel der Dresdner Bevölkerung bat beut? mittag das Neuvermählte Prinzenpaar Johann Georg seinen Einzug in die festlich geschmückte sächsisch Residenz gehalten. Die Königstreue der Dresdener Bürgerschaft hatte ihre Teilnahme und Freude durch äusseren Schmuck kundgegeben. Die Straßen und Plätze, welche das Neuvermählte Paar auf dein Wege zum Residenzschlosse passierte, boten trotz des un freundlichen Wetters ein Prächtiges Bild. Unter den ge- schnückten Gebäuden resp. Firmensck-aufenstern 'zeichneten sich insonderlieit aus auf der 5iönig-Jol>ann°Straße: das Restaurant „Zacherlbräu", die Dresdner Bank und das Warenhaus Schlesinger-, auf der Müritzstraße war be merkenswert das Restaurant „Löwenbvän", auf der See- strahe Hoflieferant H. Heß, ain Hauptbahnhof Hotel „Europäischer Hof" und das „Kaisercafä". Auf der Prager Straße bewunderte man besonders die Dekoration der Firma Olivier, Hoflieferant. Die übrigen Gebäude I>atten das Ihrige getan, um durch Beflaggen und Schmuck der hohen Frau zu bekunden: Willkommen im Sackisenland, »rnllkom-inen in DresdenI Das hohe Paar reiste heute früh 8 Uhr 38 Minuten von Kosen ab und traf vormittags 9 Uhr 55 Minuten au der Lgirdesgrx'nze in Markranstädt ein, wo cs von dein als Köirigl. Kommissar befehligten Kreishauptmanii Freiherrn v. Welck. vom kommandierenden General des XkX. Armee- törps, General der Infanterie Grafen Bitzthum v. Eckstädt, Erzellenz, von den von der Königl. Staatsregiernng beauf tragten Beamten, einer Abordnung des 8. Infanterie Regiments „Prinz Johann Georg" Skr. 107 und den den ho treu Neuvermählten zugeteilten Königl. Kammerherren Sahrer v. Sahr-Elnenberg und v. Oppell empfangen und auf der Weiterreise nach Dresden begleitet wurde. Im Ge folge Ihrer Königl. Hoheiten befanden sich Oberhosmeisterin Frau Freifrau v. Finch Hofdame Frl. v. Sck)önberg-Noth- sckiönberg, Hofmarschall v. Mangoldt-Reiboldt und persön licher Adjutant Hanptmann Freiherr v. Berlepsch. Von Markranstädt »rar dem hohen Paar ein Königl. Sonderzng gestellt worden, der mittags l2 Uhr 30 Minuten am hiesigen Hauptbahnhose eintraf. Hier fand großer mili- tärisch)er Empfang statt. Zu diesem Aoecke hatten sich die Herren Generale und Stabsoffiziere der Garnison am Bahnhofe ringesunden und auf dem Bahnsteige Ausstellung genommen. Eine Ehrenkonipagnie des Königl. Schützen regiments „Prinz Georg" Nr. 108 mit der Musik des Regi ments stand gegenüber dem Ausgange vom Fürstcnzimmer des Haupibahnhofes auf drin Wiener Platze. Ter Ebivn- kompganie schlossen sich auf dem linken Flügel die Ritt- meister und Hanptleute der Garnison au. Nach dem Verlassen deS Salonwagens wurde Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg von dem mit der Regelung des Empfanges am Bahnhofe beauftragten Oberstallmeisters v. .Hangt', Exzellenz, in den Königl. Warte salon geleitet und hierselbst von einer Deputation der »veib- lichen Schiiljngen'd Dresdens unter Ucberreichung eines Buketts begrüßt. Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg nahm zu- näckrst auf dem Bahnsteig die Begrüßung der Herren Gene rale und der übrigen anwesenden Herren entgegen und be- gab sich dann zur Ehrenkompagnie. Nach dem Vorbeimarsch der letzteren holte Se. Königl. Hoheit HöMscine Gemahlin im Wartesalon ab und begab sich mit derselben unter Vor tritt des Oberstallmeisters, des Stadtkommandanten, deS Königl. Kommissars, der beiden Königl. Kammerherren und gefolgt vom persönlichen Dienste nach dem bereitstelxmden Königl. Galaivagen. Sobald das hohe Paar im Wagen Platz genommen hatte, setzte sich der feierlickie Zug unter dem Geläute sämt licher Kirchcnglocken in Belegung. Die Ordnung des Zuges »rar folgende: Ein Zug berittene Gendarmerie, ein Zug des Königs. Gardereiter-Regiments mit dein Trompeter korps, zwei Königl. Bereiter, sechs Königl. Reitkneckste. eine ztveispännige Königl. Eguipage mit den beiden Königl. Kammerherren, eine dergleichen mit dem Königl. Köm- missar, zwei Vorrciter, der Königl. Oberbereiter, der sechsspännige Galawagen mit den hohen Neuvermählten — an der rechten Seite des Wagens ritt Oberstallmeister v. Haugk, an der linken Seite Stadtkommandant General- liirtnant v. Schweintz — zwei zweispönnige Königs. Equi pagen mit dem persönlichen Dienst der hohen Neuver mählten, ein Zug des Königl. (Nirdereiter-Regiments. Ter Weg führte durch die festlich geschmückte Prager- und See slraße, über den Altmarkt, König-Johannstraße. Moritz siraße, Neumarti, Augustnsstraßc und Schloßplatz. Am Alt markt vor dem Ratbanse wurde das Fürstlich.' Paar seitens der Stadtvertretung begrüßt. Nachdem der fefrlickre Zug vor der Tribüne angelangt nar. hielt Herr Oberbürgermeister B eutler folgende Rede: Königliche Hoheite n, Turchla u chtigste Prinze s sin! Die Haupt- und Residenzstadt des neuen Heimatlandes entbietet Eurer Königlichen Holreit durch ineinen Mund den ehrfurchtsvollsten, herzlichsten Willkommengruß und legt dem Erlauchten Paare die besten Glückwünsck-e aus treuem Herzen zu Füßen. An dem Tage,,an welchem Eure Königliclxn Hoheiten als neuvermähltes Paar in die Haupt- und Residenzstadt einziehen, tömmen die Gefühle der Freude ganz besonders lebhaft zum Ausdruck, die unser Sachsenvolk und vornehm lich die Bürgerschaft unserer Stadt darüber empsiiid.'t. daß an unserem Königlichen Hofe wieder ein prinzlicher Hausstand erblühen soll, und das Glück, das dem Erlauchten Prinzen damit beschert worden ist, findet in den Herzen aller treuen Sachsen die lebhafteste, freudigste Teilnahme. Durchlauchtigste Prinzessin tömmen in ein Land mit einer großen Geschichte und einer reichen Vergangenheit, zu einem emsigen, fleißigen Volke, das mit einem weichen, sür alles Schöne und Gute leicht empfänglichen Herzen einen leblafteu Sinn für seine Eigenart und seine Würde ver bindet und das bei aller Selbständigkeit des Denkens und Fühlens treu und fest zu seinem Königshanse steht. Und wie dies Volk Eure Königliche Hoheit heute freudig und mit vollem Vertrauen empfängt, so bitten wir auch darum, daß Eure Königliche Hoheit dieses Vertrauen erwidern und nuferem Volke in allen seinen Teilen, vornehmlich aber den Armen und Bedrängen, mit gnädiger Huld begegnen wollen, daß Eure Königliche Hoheit mit zarten Frauen bünden die Bande immer wieder von neuem knüpfen und befestigen wollen, die bisher und allezeit unsere Bürgerschaft und das Königliche Haus verbunden haben. Tann wird zu dem Segen des Himmels, den nur alle über den Ehebund Eurer Königlichen Hoheiten heute herniederflehen, auch die Dankbarkeit, die Liebe und Treue des Volkes sich gesellen die heute wie zu allen Zeiten den schönsten Schmuck unseres Königshauses gebildet haben. Sie alle aber, meine Herren, bitte ich, den freudigen Willkommengruß znsammenzusassen in den Ruf: Ihre Kö niglichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg, sie leben hoch, hoch, hoch! Sodann richtete Se. Königliche Hoheit an den Herrn Oberbürgermeister einige Worte herzlichen Dankes, auch im Namen seiner Frau. Unter brausenden Hochrufen setzte sich dann der Zug wieder in Bewegung. Am Schloßplatz batten die dicnst- sreien Leutnants der Garnison und im großen Schloßhof die Kadetten. Ausstellung genommen. Ihre Majestäten der König und die Königin-Witwe, -sowie Ihre Königl. Hoheiten, die Prinzessin Mathilde und die jungen Prinzen und Prinzessinnen hatten sich, nachdem der Festzug den N.'u- niarkt verlassen hatte, auf den Balkon über dem Georgen tor begehen und erwarteten hier die Antiinst d"r hoben Neu vermählten. Vom Schloßplatze ans erfolgte die Einiabrt durch das grüne Tor in den großen Schloßhof, wo die Gendarmerie, sowie die Gardeivitereskorte mit dem Trompetertörps Aus stellung nahm. Beim Herannahen der Höckisten Herr schaften wurde die Ehrenerweisnug ansgeführt. Im Vestibül an der Haupttreppe des Schlosses, wo eine Ehrenwache des 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100 Aufstellung genommen hatte, empfing der Königliche große Dienst die hohen Neuvermählten und geleitete dieselbe» in: feierlickx'n Zuge nach der zweiten Etage. Auf der Haupt treppe paradierte zahlreiches Livreepersonal in Gala. Se. Majestät der König, umgeben von den jungen Prinzen, trat dem hohen Paar bis auf den Vorplatz der zweiten Etage entgegen n»d geleitete es nach der fran zösischen Galerie, wo Ihre Majestät die Königin-Witlve sowie Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Mathilde und Ihr.- Hoheiten der Prinz Ernst von Sachsen-Altenbnrg und Her zog Karl Borwin zu Mecklenburg-Strelitz die hohen Neu vermählten begrüßten. Deutscher Reichstag. Ic. Berlin. 125. Sitzung am 2t. November 1906. Der Reichstag hat am SamStag die erste Lesung des Entwurfs über die Rechtsfähigkeit der Berufsverein; fort gesetzt. Die Debatte nahm den erwarteten VerlaiE. Schickert (Kons.) und Bockelmann (Rpt) sprachen sich sehr zurück haltend aus und wünschten .'keine Verbesserung desselben, Bassermann (Natl.) übte Kritik im Sinne der Rede TrimbornS. aber an den Grundbestimmnngen will er nichts ändern. Dr. Mngdan (Frs. Vpt.) näherte sich in der Kritik sehr den sozialdemokratischen Ausführungen; er wallte eine gründliche Umgestaltung des Entwurfes. Schack (W. Der.) behandelte die Vorlage besonders vom Stand punkt der Handlungsgehilfen. i Staatssekretär Graf Posado >vskg führte in seiner Ent ! gegnung ans die Angriffe der So.chttdemokratie aus: Für alle ! Gesetzentwürfe meines Ressorts übernehme ich alle politische Ver antwortung. Aber i» einem Bundesstaat arbeiten alle Staaten mit: alle prcnßischen Rgsorrs haben an demselben gearbeitet. Es fft ein Gaetz-mtwlirf der verbündeten Regierungen, den ich pslichl- »,einig hier' vertrete. Es handelt sich um eine lehr schwierige Materie: auf Einzelbcstiinnriingen gehe ich nur in der Kommin ion ! ein. Tie Linke befindet sich i" vieren Fragen in einem rechtlichen und tatsächliche» Irr»»». Die Sozialdemokratie will die Rechts fähigkeit der Gewerkschaften, aber sonst volle Freiheit für diese. Beim B. G. B. konnte man diese Frage nicht losen-, der Gesetz entwurf ist eigentlich eine Novelle zu demselben. Ta aber ist er ein Fortschritt gegenüber dem gemeinen Rechte. Um ein Aus nahmegesetz gegen die Arbeiter handelt es sich also nicht. In der Arbeiterbewegung gibt cs noch viele Untcischiede: nicht alle? ist mit der Sozialdemokratie einverstanden. Für uns gilt cs. die Arbeiterbewegung eiiizlidümmcii und zuisickzufnhren vor dem 'Nebel des Znknnfisslaäles: diejenige Arbeiterbewegung soll gestärkt werden, welche auf dein Boden der bestehenden Gesellschaft steht, i Der Gesetzentwurf ist tatsächlich der crsic Anfang zu einem Reichs I vercinSgeietz für die Berussvereinc, da hat der 'Abgeordnete Trim- born rechst «Bravo!) So lange wir kein ReichSvcrcinSgesetz haben. ka„» der Ernzelsiaal sein Vereinsrechl ändern: der große Fortschritt des Eniwiirfes ist, daß hier eine materielle Acnderiing alter BmidesvereiiiSgesetzc enthalten ist. Der Eniwinf schränkt die Freiheit der Bernfsvereine nicht rin: sie können Sekretäre ein- slcllen derselbe hindert die Gewerkschaften nicht, zur Erreichung gcmciiffamer Ziele zlisamiiienziigehc». Tic Regierung muß sich überzeuge» können, daß dem Vereine nur Berufsgcnossen an gehöccn: sonst El das G.'icg eine hohle Nuß Die wichtigste Frage ist die Haftpflicht: aber hier haben wir nur gleiches Recht für alle sestgestellt. Man kann doch keine Arbcitcrprivilegie» schaffen. Um ein Ausnahmegesetz gegen die Arbeiter handelt cs sich nicht Arbeiter und Arbeügeber haben gemeinsame wirtschafl- iche Ziele: ohne tatkräftige Unternehmer gibt cs keine Unternehmen und dann keine Arbeit. Dem groß.» demschen Unternehmungs geist verdanken wir manchen Aufschwung. Manche Unternehmer können cs nicht begreife», daß unser henligcr Arbeitersrand andere Ansprüche und Rechte hat; aber nicht alle Unternehmer denken so. Die öffentlichen Arbeiter «Eisenbahn und Posi) haben nirgends das Koalitionsrccht, auch in Frankreich nicht. Der Gesetzentwurf ; erstreckt sich nur auf die Arbeiter der Gewerbeordnung: die Berg arbeiter halten aber dieses Gesetz. Wo das Interesse der All gemeinheit im Vordergrund sicht, ist dieses entscheidend; das liegt im Staatsgedanke». Für die Landwirischast ist heute die Arbeilcr- frage wichtiger als die Preisfrage: eine Fabrik kann man schließen, der Bauer seinen Betrieb nicht. Die Ernte kann bei einem Streik nicht auf dem Halme bleiben. Von einer Verelen dung des Landarbeiters kann keine Rede sein; lese» sic nur die ! Aiishebuiigsresiilta'.e. In den Städten leben überhaupt z» viel ! Leute, die besser tun wurden, auf das Land oder in die Klein- > städte zu gehen. (Sehr richtig.) Das Gesetz schikaniert die Arbeiter nicht; die Einwendungen in dieser Richlnng sind reine Phantasie. Der Gesrtzeniwnlf har Feinde von rechts und links; cs gibt Leute, die jede Weiterbildung des Arbeilerrcchls als ein Ucbcl anschcn, links stehe» Feinde, die keine reinen Berufsvercine wollen. Es war nicht leicht, diesen Entwurf durch alle Klippen hiiidurchzubringen: aber der Entwurf nützt dem slaatscrhalttcndcn Gedanken, lassen Sic de» Entwurf nicht im Hafen sch-.itern. (Lebhafter Beifall.) Am Montag geht die Debatte weiter. Politische Rnndschmi Dresden, den 26. November 1906. Erzbischof Florian v. Stablewski ist am Sonnabend abends O'P Uhr plötzlich verstorben. Er wurde am 16. Ok tober 18-11 in Franstadt geboren, studierte drei Jahre in München katholische Theologie und erlangte dort die theo logische Doktorwürde. 1866 wurde' er znin Priester geweiht ! und als Religionslehrer und Lehrer der hebräischen Sprache am Gymnasium zu Schrimm eingestellt. 1873 wurde er Propst in Wreschen. 1876 Mitglieö des preußischen Abge ordnetenhauses. 1801 wurde er znm Erzbischof von Posen und Gnese'ii ernannt. -- Der Tod des Erzbischofs erfolgte plötzlich ohne jedes vorherige Anzeichen. Man fand den Erzbischof anscheinend schlafend in seinem Rollstuhl. Der herheigeruseue Arzt stellte .Herzschlag als Todesursache fest. Ter Erzbischof war seit Jahren schwer herzleideud. Ju den letzte» Tage» war er jedoch wohlauf, »ras der Empfang der Deputationen beweist. Der Tod trat so schmerzlos ein, daß er von der Umgebung nicht sofort bemert't wurde. Die Mehrheit der Domkapitel, die den Nachfolger nx'ihlen wer de», gilt als deutsckM'siuut. Zu dem Tode des Erzbischofs von Stablewski wird noch gemeldet: Gegen 10 Uhr vor mittags erhielt der Erzbischof den Besuch seines Leitarztes Pauieusti und des Landtagsabgeordneteu Tr. v. Eblapowski. Tie beiden Herren fanden den Erzbisckwf sehr aufgeräumt, er unterhielt sich mit ilmeii in der uugezwuugeudsteu Weise, und nichts ließ aus irgendeine Krankheit oder Erregung schließen. Abends schrieb der Erzbischof noch fünf Dank sagungen an galizisclx' Bischöfe und andere Geistliche, welckre ihm in seiner durch den Schiilstreik kompliziert genwrdenen Lage Trost zugesprochen batte». Als der Erzbischof darauf sein Abendbrot eingenominen hatte, ließ er sich in seinem Rollstuhl im Zimmer herumfahren. Im Nebenzimmer hielten sich seine Geheimsekretäre, Kaplan Tr. Lumkvwski und ein Ordensbruder auf, welckre damit besclästigt »raren, eine durch ein offenes Fenster hereingeslogene Fledennaus zu Per'cheuchen. Plötzlich hörten sie ri sen. Als sie sich so fort nach dem Zimmer begaben, um die Wünsckie des Erz bischofs entgegenzunehmen, fanden sie ihn zu ihrer Be stürzung leblos im Rollstuhl sitzend; ans ihre Rufe aut- »vortcte er nicht mehr, er »rar ohne irgend welche» Todcs- kamps hinnbergeschlnmmert. — Ein Ermittelungsverfahren gegen den Kslonial- geheimrat Dr. Sritz. Wie wir erfahren, ist gegen den Kolonialgeheimrat Dr. Seih ein Ermittelimgsverfahren ein- geleitet worden; es handelt sich mn Verfehlungen, die er während seiner früheren Tätigkeit in Kamerun sich zu