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I. Beilage z« Nr. SSV der . Sächsischen Vottszetttmg- vom II. November L»o«. Die Opposition der Nationalliberalen. Unser parlamentarischer Mitarbeiter schreibt uns: Die Nationalliberalen richten sich tatsächlich auf eine anhaltende Opposition ein; es ist nicht nur eine vorüber- gehende Laune, die sie befallen hat. Ihr Führer Basser mann fährt fort, im ganzen Lande in einer Rede nach der anderen sich zu verpflichten, im Reichstage ebenso scharf zu reden wie in den Volksversammlungen, er muß also fein Wort einlösen. Sein Kollege Tr. Beumer hat sich dieser Tage in ganz ähnlicher Weise ausgesprochen. Tie national liberalen Zeitungen fahren täglich größere und gröbere Ge schütze auf; eine solche Kanonade kann nicht plötzlich ver stummen, auch wenn Podbielski das Negierungsschiff ver läßt: ein Mann kann nickst so viel Kraftauflvand er heischen. Freilich steht zunächst die Oeffentlichkeit noch vor einem Rätsel; man kennt nickst die Motive dieses Nollenwechsels. Zwar versichern uns die neuen Oppositiousmänner tag- täglich, daß sie gar keine Nebenabsichten hätten, daß lediglich der heutige Zustand diese Situation gesckxstfen habe, und die momentane Lage sei einfach unerträglich. Aus den Reden und Leitartikeln läßt sich auch erkennen, daß jede partei politische Nebenabsicht verschwiegen wird und daß nur unser: politischen Verhältnisse als Ursache des Redens „frei von der Leber weg" bezeichnet werden. Es soll nun gar nicht ge leugnet werden, daß viel Anlaß zur Kritik vorliegt: aber doch nicht erst feit gestern, nicht erst seit den: — Goslarer Parteitag. Gerade in der letzten Zeit ist nickst ein einziges Ereignis bekannt geworden, das zu einer Abschweifung Ver anlassung bieten könnte; gerade deshalb ist man über die rasche Wandlung sehr verschiedener Ansicht und fragt sich un willkürlich: Was ist in der letzten Zeit hinter den Kulissen vorgegangen, das eine solche sckiarfe Sprache rechtfertigt? Bis vor kurzem gab es doch keinen vollendeteren Lobredner des derzeitigen Kurses als Basseriiiann; warum steht er heute an der Spitze der liberalen Opposition? Ja, warum? Die vielfack>en Auslassungen geben klar zu erkennen, daß man die Kritik gegen die höchste Stelle richtet; man ist bei den Nationalliberalen mit dem Kaiser ganz und gar unzufrieden, wenn es auch nickst so offen ausgesprochen wird. Man redet hämisch über eine „Politik des Herrn v. Tschirsch- ky", während alle Welt weiß, daß der frühere Gesandte zu Hamburg gar nickst in der Lage ist, eine eigene Politik zu machen, daß er mehr als je einer seiner Vorgänger doch nur ein „Handlanger" ist. Man darf Herrn von Tschirschky gar nickst zutranen, als hätte er einen selbständigen Ge danken je gehabt; wer sein geradezu jammervolles erstes Auftreten im Reichstage beobachtet hat, muß allerdings er staunt fragen: wie kommt es, daß ein solcher Mann an die Spitze des Auswärtigen Amtes gestellt wird? Ta nimmt es nicht wunder, wem: alte Diplomatm wie Exzellenz Hol stein eiligst das Amt verlassen! Wo sollte man mich in Ham- brrrg die Fragen der anstvärtigen Politik stubieren können? Und wenn jetzt die in der Kolonialabtcilung als unbrauch bar befundenen Geheimräte im Anstvärtigen Amte bc- sckäftigt werden, braucht man sich nicht zu wundern, wenn man sich an das bekannte Wort des sckstoedischen Kanzlers erinnert: „Mein Sohn, dir glaubst gar nickst, mit wie wenig Verständnis die Welt regiert wird!" Was aber gegen Tfchirschky gesagt wird, gilt dem Kaiser; man verübelt cs diesen: in nationalliberalen Kreisen ganz besonders, daß er gar keine Fühlung mit dem Reichstage hält, ja, daß er diesen geflissentlich meidet. Nie erhalte ein Abgeordneter Ge legenheit, mit dem Kaiser ein offenes Wort zu sprechen, tstihreir- für Schmeichler stets die Tür geöffnet sei. In dieser Klage liegt viel Berechtigung; inan erzählt sich auch, wie ein reckstsstehcnder Abgeordneter einmal von dem Rechte, daß jedem Preußen der Weg zum Throne offen stehe, Gebrauch machte und den Kaiser in einer wichtigen Angelegenheit sprechen wollte. Er wurde freilich vorgelassen, aber er sei gar nicht zu Worte gekommen; der Kaiser habe dreiviertel Stunde auf ihn eingeredet, für eine bestimmte Vorlage ein zutreten, während genannter Abgeordneter kam, um dem Kaiser seine gegenteilige Ansicht zu unterbreiten; aber er hätte hierzu gar keine Zeit gesunden! Seither ist diesem bekannten Parlamentarier alle und jede Lust vergangen, sich rwchmals an den Kaiser zu wenden. Es tväre freilich inter essant, einmal znsammenznstcllcn, wer beim Kaiser ans- und eingeht; einen Abgeordneten wird man nie finden, es sei denn, daß beim Hosball sich einige Abgeordnete kalte Füße holen wollten. Aber wir haben kein Neckst, dem Kaiser vor- znschreibcn, mit wem er Verkehren soll, das zu bestimmen ist eben so sein Recht, wie das eines jede: Privatmannes, doch wird man sagen dürfen, daß cs für die allgemeinen Inter essen besser sein würde, »nenn der Kaiser auch ab und zu Ab geordnete mit steifem Rücken anhören würde; kein Monarch der Welt meidet so sehr den Verkehr mit Parlamentariern wie der Kaiser. Gerade dieser Umstand dürfte nicht in letzter Linie stehen, wenn man sich nach den Motive,: der national liberalen Opposition fragt. Ganz selbstverständlich ist aber weiter, daß auch Parteiinteresstn eine Nolle spielen; man hat in Goslar den Riß verkleistert, aber man will den „Jungliberalcn" doch etwas entgegenkoinmcn. Das stete Ansschaucn nach Re- giernngsgnnst lxit die Masse stutzig gemacht und die liberalen Führer suchen sich der zunehmenden Oppositionslnst anzu nehmen. Ans dem jungliberalcn Parteitage in Hannover hieß es ja schon, daß die nationalliberalen Führer verlernt kstitten, Nein zu sagen. Jetzt wollen sie es versuchen. Nun. Gelegenheit bietet sich hierzu sckvn in der kommenden Woche; schon da muß die nationallibcralc Fraktion zeigen, daß sie nicht nur den Mund spitzen, sondern auch pfeifen kann. Bei den neuen großen Kolonialfordernngen ist die erste Gelegen heit. nm die veränderte Stellung zum Ansdrucke zu bringen, im Frühjahr sagten die Liberalen Ja! Jetzt wollen nur sehen, ob sie Nein sagen. Aber abwarten! Die oppositionelle Haltung der Nationalliberalen wird hier und da als ein Schachzug gegen das Zentrum aus- gelegt; wir glauben nicht recht daran5 im Gegenteil! Seit dem das Zentrum wieder etwas bestimnrteren und schärferen Ton anschlägt, seitdem folgen auch die Nationalliberalen diesen Spuren und besinnen sich mehr auf die Pflicht b>r Volksvertretung, die nicht darin besteht, blindlings in allem der Negierung zu folgen. Die Nationalliberalen bemühen sich, für 1908 eine bessere Stimmung zu machen und deshalb mehr „zum Fenster hinaus" zu reden, deshalb mehr Oppo sition zu machen; sie rechnen bei den kommenden Wahlen auf einen Aufschwung, hoffen den Freisinnigen und Sozialdemo kraten eine ganze Anzahl Sitze abzunehmen und so als zweit stärkste Partei in den Reichstag einzuziehen. Wir liaben daraus nur das eine zu entnehmen, auch jetzt schon mit den Wahlvorbereitungen zu beginnen, um ganz gerüstet zu sein, ^ damit der Wahltag uns nickst überrascht. Man weiß ja nickst, ob dieser nicht vorzeitig erfolgt; wenn jetzt wieder die runde Ablehnung der Kolonialfordernngen eintritt, so dürfte eine Kanzlerkrisis oder Auflösung nicht ausgeschlossen sein-, denn daß Ternbnrg dann abtritt, ist ganz klar. Also sehen wir uns vor! Aus Stadt uud Land. (Fortsetzung anS dem Haup<bla1t.) —* In einer Sitzung der Z vischendepntation für den Ständehausbau an: 9. d. Mts. im Sitzungs- ! ziinmer des akademischen Rates der König'. Akademie der ! bildenden Künste erstattete die Bauleitung Bericht über den (.gegenwärtigen Stand des Stäudehausdanes. woraus man ersah, daß die Vollendung des StändchauseS bis znin 1. Juli 1907 gesichert sei. Im L ucke der Sitzung wurden auch die verschiedenen von den Vertretern der Press? ausgesprochenen Wünsche besprochen und in der Hauptsache zur Berücksichtigung empfohlen. Insoweit aber diese Wünsche sich ans tue Aendernng der Prcsseplätze in der Ersten Kammer bezogen, erklärte die Bauleitung, ans technischen Gründen nicht in der Lage zu sein, eine Berück sichtigung zusicheru zu können. Der Sitzung wohnte auch der Finanzminister Dr. Rüger, sowie der Erbauer des Ständehauses, Geh. Banrat Prozessor Dr. Wallot. bei. —* Verlosungen. Uns wird geschrieben: Schon gehen wir den nieist sehr schönen und erheiternden Weihnackstsbeschernngcn nnd Verlosungen entgegen. Man cher tolle Witz wird da in Form eines znr Verlosung g:° stifteten Gesck-enkes zmvege gebracht, besonders wenn das Geschenk an den Nichtigen kam. Oft allerdings bestehen die Gewinne solcher Vereinslotterien in ziemlich faden, unnützen und unsckstmen Dingen. Was nutzt den: Junggesellen eine Flasche Nähmaschinenöl oder ein Handbesen usw.? Wenn eS einem gar widerfährt, daß er der glückliche Gewinner von drei oder vier vollständig gleichen Dingen wird — es werden oft von Firmen ganze Mengen der gleichen Ware znr Ver losung gegeben — so ist das fatal. Zum Tausch ist niemand in: Saale zu bewegen ans Besorgnis bor der Wahrheit des Sprüchleins: „Wer Lust zu tauschen hat, hat Lust zu be- trügen." Statt vieler lächerlich geringwertiger Geschenke, z. B. Broschürchen, gebe man weniger Gewinne, aber wert vollere nnd zweckentsprechende. Wie praktisch ist es, wenn jeinand in der Lotterie das hier in unserer Diözese gebräuch liche Kirchengesangbnch Cantate gewinnt! Oder einen Goffine, Segnrs Gedanken nnd Einwände gegen die Reli gion, eine billige Hciligenkegende, einen guten Kalender, irgend ein Werk ans der deutschen Literatur, zumal unsere Klassiker jetzt schon in guten Ausgaben nicht inehr nm Mark, sondern nn: Groschen zu kaufen sind. Ein Meßbuch, in Ueber setzung von Schott oder Haberl, einen Band Kinderlieber, Noten für Hausmusik, eine der vielen jetzt schon so billigen Vildvervielfältigungen, ein Kruzifix, ein Weihwassergefäß usw. Ein Geschenk, das vielleicht für lange Zeit Gutes stiften kann, ist ein Gutschein, der berechtigt zun: unentgelt lichen, von: Geschenkgeber sck>on bezahlten Abonnement auf eine Praktische Zeitschrift, z. B. „Monika", „Raphael", „Tichterstiimuen der Gegenwart", „Haussckxrtz", „Alte nnd neue Welt", wenn auch nur während der kleinsten Abonne- mcntszeit eines- Quartals oder Monats. So ist sehr zu empfehlen, daß auf diese Weise ein monatliches Probe- nnd Reklaincabonncinent ans die „Sächsische Volkszeitnng" als Gewinn mehrfach ausgesetzt werde. Der Gewinnausweis (Gutschein) kommt gar nicht in die Hände des Gewinners, sondern wird der Expedition, den Zeitnngsträgcrn, der Post znr Erledigung übermittelt. Auf diesem Wege wird vielen die Zeitung in die Hand gegeben, die sonst nickst zum Abonnement zu bewegen waren. —' Schutz der Zugpferde im Winter. Der Tierschutzverein. Telephon 8999, bittet die Kutscher nnd Geschirrkübrer beiin Eintritt der kälteren Jahreszeit daran zu denken, daß ihre Pferde leicht frieren und steif werden, wenn sie lange in: Freien sieben müssen. Es genügt nicht, den Tieren eine kleine Decke überzuwerfen, sondern die Decke muß genügend groß sein und sorgfältig zwischen Pferd und Gabel eingesteckt werden, soweit letztere dies erlaubt. Sehr notwendig ist auch, daß die Decke an der Brust geschlossen wird. Man steht leider oft. daß an den Decken die Vrustschnalle ganz fehlt oder teilweise ab gerissen ist. Eine solche Decke ist nur ein ungenügender Schutz für die Tiere, die. wenn sie im Winter lange im Freien stehen müssen, so wie so schon leicht Erkältungs krankheiten auSgesetzt sind. —* „ Wild - West ", die größte amerikanische Sckxui- stelluiig Buffalo Bills soll in Kürze in verbesserter nnd glän zenderer Weise in Dresden ihre Auferstehung feiern. Die beiden hiesigen Schriststellerkorporationen, Verein „Dresd ner Presse" nnd „Ortsvcrband Dresden der Pensionsanstalt deutscher Jonrnalisten nnd Schriftsteller" lieben ihrem gro ßen, am 1. Februar 1907 in sämtlichen Räumen des städti schen Ausstellnngspalastes stattfindenden Ballfest die oben skizzierte Idee zu gründe gelegt. Erscheinen werden vor den Festbesuchcrn nicht nur die wohlbekannten Gestalten ans dem Lederstrumpf und aus Onkel Tonis Hütte, sond.rn in einem pompösen, farbenprächtigen Festzng wird Oberst Codh selbst alle Nationen und Spezialitäten Amerikas in charakteristisch)«:,: lebendig bewegten Gruppen vorführen. „Wild-West" dürfte unstreitig der „Clou" der koinnrenden Wintersaison werden. Tharandt, 8. November. Der Kutscher Behr ans Grillenburg, -er 15 Jahre lang im Dienste des verstorbenen Geh. Oberforstmeisters Tittnmnn gestanden hatte, hatte als Aichenken an den Verstorbenen zwei mindeNvertige Hirsch- geiveihe zurückbehalten, weil ihm angeblich von den Erben die Bitte um ein Andenken abgeschlagen nvrden ivar. Das brachte ihm eine Anklage wegen Diebstahls ein. Das Ge richt nahm jedoch nicht Diebstahl, sondern Unterschlagung an und sprach den Angeklagten frei, da er sich durch die Hirschgeiveihe, die keine Wertgegenstände waren, nicht lxwe bereichern wollen, sondern sic nur als Andenken an seinen verstorbenen Dienstherr,: behalten hat. Kirchberg. Ter verstorbene Wollhändler nnd Fabrikant Herr Stadtrat Hermann Kramer jun. hat unserer Stadt ein Vermächtnis von 100 000 Mark hinterlassen, so daß ec mit der letzthin erst gegebenen Voltsbad-Stiftnng zusammen eine Schenkung von 135 000 Mark gemacht hat. Wenn man dazu die vor wenigen Monaten erhaltene Kommerzienrat Wolf-Stiftung reckniet, sind der Stadt Kirchberg insgesamt ungefähr 180 000 Mark in der letzten Zeit ins Stadtsäckcl geflossen. Glückliches Kirchberg! Plauen i. V., 8. November. Ter Natnrheilkundige Unterbcrger, der unter den, Verdachte, durch falsche Be- lnrndliing den Tod des nennjäbrigen Sohnes des Fleisch'r- meislcrs Neidbardt hier verschuldet zu haben, in Unter suchungshaft genommen worden ist, betrieb sein Geschäft s«it einigen Monaten in Plauen. Er hatte außerordent- lick>en Zulauf. Einem Manne von auÄstirts, der an Rbeninatisiiins leidet, stellte er folgendes „Rezept" ans und zwar gegen Nervenschwäche: 15 Ps. Mermuth. 20 Pf. Arnicka. 15 Ps. Mcisterwnrz. 20 Ps. Enzian. 15 Pf. Baldrian. 10 Pf. Johannestraut. 15 Pf. Liendenblütten. 20 Pf. Eibischblätler. 15 Pf. Eisscnker. 10 Pf. Hiersckß wnrz. 15 Pf. Königswurz. 10 Pf. Mayoran. 15 Pf. Spitzwegerich. 10 Pf. Veilckxmblätter. Weilten bitte Ein reibung 1/: Liter Lennöbl. 30 Gr. Gampfergeist. 25 Gr. Salmiackgeist. 35 Ost. 90 Proz. Weingeist. 20 Ost. Wach- holderöhl. Der Stempel, mit dein das „Rezept" versehen ist, lautet: Josef Unterberger, Weltapprobierter Mtur- heilknndiger. Prag. Ter Bah,„stichter der Station Schtolov-Knkus an der Nordweslbahn, der den ganzen Dienst der genannten Haltestelle versieht, wurde Montag abend ans dem Bahn damm ermordet aiifgcsnnden. Tie sogleich nach Aufsuchung der Leiche herbeigernfene Gendarmerie durchstreifte die ganze Gegend und stieß hierbei ans eine sechs Mann starke Zigeiinerbaiche, die sie verhaftete, weil bei einem der Zigeuner ein blutbeflecktes Beil gesunden wurde. Der Er mordete hinterläßt eine Witwe mit drei kleinen Kindern. Es scheint, daß die Zigeuner einen Ueberfall ans das Stationsgebäude geplant lx:beii, dabei ist ihnen den: visi tierende Wächter in die Hände gelaufen. Pilsen. Der 13 Jahre alte Waisenknabe Gattlieb Skalitzky besuchte, c-bwobl er tschechischer Abkunft war, die deutsche Schule in Rndolsstadt. Er wurde deshalb von den übrigen tschechischen Jungen im Orte als ..Volksverräter" bitter gehaßt. Als Skalitzky dieser Tage zur Schule ging, wurde er von mehreren Schulbuben überfallen und ge prügelt. Schließlich gelang es ihm, die Flucht zu ergreifen. Der 1-1 Jabre alte Franz Janowsky aber lief ihm „ach und schoß eine Pistole gegen ihn ab. Der Junge wurde ge troffen und starb „ach kurzer Zeit. Der jugendliche Mörder floh in den Wald, wurde jedoch alsbald verhaftet. BeretnSnathrtMken. 8 Nabeberg. Dienstag den 13. November obends */„9 Uhr bei Schiemanns Katholischer Jugendverein. Donnerstag den 15. November abends */„9 Uhr bei Nass rS Katholischer Arbeiterverein. 8 Weinböhla. (Verspätet.) Tie zweite Versammlung- des neu gegründeten katholischen Männcrvereins am 28. Oktober in, Heringschen Gasthose in Weinböhla, in welcher 28 Personen anwesend waren, hatte ein erfreuliches Resul tat, denn selbst die Damen „Viren mit- und gut ve:treten. Nach Ausnahme von acht neuen Mitgliedern eröffnet«: der Vereinsvorsteber, Herr B n r s i a n , unter Begrüßung die Versammlung. Hierauf hielt unser liebwerter Präses, Herr Kaplan Fuchs ans Meißen, eine längere Ansprache. Zun, Schluß bat der geschätzte Redner „in festes Zusammenhalten untereinander nnd nm möglichste Förderung deS gesteckten Zieles, nm dadurch zu einem recht kräftigen Verein heran- zilN>achseii. Hiernach erfolgte die Wahl der weiteren Mit glieder i» den Vorstand, welcher sich zn'ainmeiisetzt aus den Herren: Vursian als 1. Vorsitzender, und Johann Zange dessen Stellvertreter, Anton Glaser, Kontorist, als 1. uud Franz Kaspcrczck als 2. Schristnibrer, Paul Wojtecki als 1. mid Josef Krause als 2. Kass-cnsiihrer, sowie Paul Pleschinger, Bern stirb Bialek nnd Johann Pleschinger, Aus- schnßmitglieder. Auch hatte man die katholische Presse nicht vergessen, denn Probeniiiiiiiiern der „Sächsischen Volksztg." waren verteilt worden, worauf fünf Mitglieder dieselbe so fort abonnierten. (Wir können nicht dringend genug bitten, daß alle Vereine dieses schöne Beispiel nachahmen nnd in ihren Versammlungen unsere Zeitung ivarm empfehlen; Probeniiiiniierii zur Verteilung stehen sederzeit gern zur Verfügung. D. Red.) Eine weitere Versammlung wurde znin Schluß aus den 18. November d. I. festgesetzt. Noch lange blieb man in fröhlicher Stimmung und würziger Unterhaltung zusammen nnd verabschiedete sich mit viel- und gegenseitigem Wnnscst' ans zablreichc's und gesundes Wieder sehen. Auch sei noch in Erinnerung gebracht, daß am lnntigen Sonntag, den II. d. M., nach längerem Warten katholisck)er Gottesdienst in: eigens hierzu gemieteten kleinen Saale des oben erNxihiiten Gasthofes stattfindet, wobei auch der Kirckxmchor ans Meißen in dankenS-ivcrter Weise gesang lich sich betätigt. I!. 8 Leipzig. (Kreiizbündnis.) Tie nächste Versammlung findet Sonntag, den 11. November, nachmittags Uhr im Vereinslokal Nndolsstraße 3, Pt., statt. Jeder Glaubens genosse ist herzlich willkommen! Trinker und Angehörige von solchen seien hiermit auf das Kreuzbnndnis. das sich der Trinkerrettung widmet, ganz besonders aiifinerksain ge macht. 8 Leipzig-Plagwitz. (DolkS-Verein.) Eine der ge fährlichsten Krankheiten ist die Lungentuberkulose. Vor ihr