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Sächsische Volkszeitung : 12.06.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192006128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200612
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-06
- Tag 1920-06-12
-
Monat
1920-06
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 12.06.1920
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Sonnabend den 12. Juni 1920 «»chsisch, v«li«i»it>i>g M WliiMklell über den WWW In weiterer Fortsetzung der bisher an dieser Stelle be. rcits mitgeteilten Sleußemngen von Zentrumsabgeordneten über den Wahlaussall bringen wir noch nachstehend die außerordentlich bemerkenswerten Ausführungen des Herrn Abgeordneten Brauns-München-Glotdbach, der die Lage wie folgt beurteilt: „Dem wirtschaftlichen und seelischen Zusammenbruch und der politischen Revolution mußte die „Revolution" in den deutschen Par teien folgen. Sie ist keineswegs mit den letzten Wahlen abgeschlossen. Ihre rechte Lösung ist eine der wichtigsten Bedingungen für die Ge sundung Deutschlands. Ter durch das Wahlergebnis bezeichnet Stand der Krisis erschwert die Bildung einer arbeitsfähigen Mehrheit und Regierung aus äußeren und inneren Gründen außerordentlich. Theoretisch gsprochen könnten uns ein Kabinett und eine Mehrheit des nationalen Wiederaufbaues über diese Krisis hinwegführen. Sie wären genau so begründet, wie die Mini sterien zur nationalen Verteidigung in Kriegszeiten. Die praktische Verwirklichung dieser Lösung hängt ab von den beiden Flügeln der in Betracht kommenden Koalition. Seine vier Jahre wird der neue Reichstag schwerlich vollenden." > - Aus der Reichsschulkonferenz gab das Mitglied derselben, Geheimrat Marx, in der Frage der Kompetenz der Beschlüsse folgende Erklärung ab: Wie der Herr Reichsministcr des Innern in seinen einleitenden Worten bemerkt, und wie aus dem Wortlaut der Einladung und aus verschiedenen Be kanntmachungen ersichtlich ist, soll die Schulkonferenz über die von den Referenten und Ausschüssen aufgestellten Thesen keine Beschlüße fas sen. Mehrheitsbeschlüsse sollen ausgeschlossen sein. Tic Thesen sollen vielmehr nur begutachtet werden, nichtsdestoweniger sind Abstimmun gen vorgesehen, um die Willensmeinung der Verhandlung in den Aus schüßen und im Plenum sestzustcllen. Diese Abstimmungen können nur der Willensausdruck dieser Versammlung sein, die fast ausschließ lich auf Grund freier Auswahl einer Staatsverwaltungsstelle zusam mengesetzt ist und daher nicht ein Abbild der Anschauung des ge samten Volles, auch nicht aller Strömungen auf dem ErziehungS- und Schulgebiete sein können Wenn der Herr Staatssekretär Schulze ausgeführt hat, eine spätere Zeit wird dann feststellen können, welche Richtungen auf dem Schul- und Erziehung-Gebiete sich im Jahre 1920 durchzusetzen vermocht haben, so bedaure ich diese Erklärung, die ten früheren Ausführungen widerspricht und nötigt uns um so mehr zur Abgabe der jetzigen Erklärung. Dem Ergebnis rer Abstimmungen darf angesichts dieser Sachlage nicht eine Bedeutung oeigelrgt werden die sie nach der Art der Zusammenlegung dieser Versammlung nicht be anspruchen kann. Wenn ein Versuch in dieser Richtung nniernom- mcn werden sollte, müßten wir dagegen entschieden Widerspruch er heben. Als Vertreter des sächsischen Kultusministe riums baben sich der Geheime Regierungsrat Dr. Wolf und Ge heimer Schulrat Sieber nach Berlin begeben, um an der ReichS- schulkonferenz teilninehnien. ES ist in Aussicht genommen, nach Be darf noch weitere Vertreter Sachsens an den Verhandlungen teilnehmen zu laßen. Die Unabhängigen lehnen ab Berlin, 11. Juni. Der Reichspräsident bat den Reichs kanzler mit der Neubildung des Kabinett» beauftragt. Der Reichskanzler wird sich noch im Laufe des Tages mit asm Reichs tagsabgeordneten Crispien von der Unabhängigen Sozialdemokra tischen Partei Deutschlands in Verbindung setzen. Berlin, 11. Juni. Der Reichskanzler hat in Verfolg des ihm gewordenen Auftrages zur Kabinettsbildung an den Abgeord neten Crispien von der Unabhängigen Sozialdemokratie ein Schreiben gerichtet, in dem er ausführt: „Zur Lösung der mir gestalten Aufgabe wende ich mich zuerst in die Leitung der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschland. Die Wahlen brachten der U. S. P D. 42 Mandate und Wachen sie damit zu zweitstärlsten Partei des künftigen Reichstages. Die Beteiligung der U. S. P. D. an der Regierung ist deshalb das Nächstliegende. In unserer jungen deutschen Republik erscheint mir die Teilnahme der U. S. P. D. an der Regierung aber deshalb be sonders notwendig, weil nur durch eine nach links hin verstärkte Koa- LLonsreglerung unsere republikanischen Einrichtungen gegen alle An griffe von rechts verteidigt, reaktionäre Attentate auf den Achtstun dentag und die sozialpolitischen Errungenschaften der Nachkriegszeit obgewehrt werden können und eine auswärtige Politik durchgesührt Norden kann, die den republikanischen und pazifistischen Ideen der weit überwiegenden Mehrheit des deutschen Volke? entspricht," Auf diese- Schreiben ist am 11. Juni nachmittags eine Ant wort der Unabhängigen Sozialdemokratie, gezeich net Crispien, eingegangen, in der es heißt: „Geehrter Herr Reichskanzler! Im Aufträge des Zentralkomitees der U. S. P, D. übermittle ich Ihnen folgende Antwort auf Ihre Einladung zu einer Aussprache über den Eintritt von Mitgliedern Unserer Partei in die neu zu bildende Regierung, Die N. P. S. D. kann nicht in eine Regierung eintreten, die sich die Wiederaufrichtung der im Kriege zusammengebrochrnen kapita listischen AuSbeutungsWirtschaft zum Ziel gesetzt hat »nd zur Niederhaltung deS Proletariats den Militarismus neu be lebt und stärkt, wie eS die bisheriten Koalitionsregierung getan hat. Der Eintritt der N. S. P. D. in eine solche Regierung würde eine Unterstützung der konterrevolutionären Politik bedeuten, die sie bisher grundsätzlich bekämpft hat und eine Preisgabe ihre- Programms und ein Verrat an den Arbeitern, Angestellten, Beamten, Kleingewerbe treibenden und Kleinbauern, die der U. S. P. D. bei den NeichStagS- wahlen Stimme und Vertrauen geschenkt haben für die energische Fort setzung ihrer Politik des rücksichtslosen proletartschen KlassenkampfeS mit dem Ziel der Beseitigung der kapitalistisch militaristischen Klaffenherrschast. Zur Erkämpsung dieses Zieles ist die N. S. P. T. zu Beginn der Revolution in eine gemeinsame Regierung Mit der rechtssozialistischen Partei eingetreten. Trotzdem diese Partei versprochen hatte- das sozialdemokratische Programm zur Grundlage der Regierungspollik zu machen, haben ihre Vertreter unausgesetzt eine Politik der Anlehnung und der Kompromiße mit den Vertretern der alten staatlichen Bureaukratie, der kapitalistischen Parteien und des alten Militarismus betrieben, so daß die N. S. P. D., gezwirngen war, aus der Regierung auSznreten, nm nicht mitschuldig zu werden an der Wiederbelebung des Kapitalismus und Militarismus und der von ihnen ins Werk gelebten blntigen Gewaltpolitik gegenüber der revolutionären Arbeiterschaft. Das Erstarken der Reaktion, wie sie bei den NeickstagSwihIen zum Ausdruck gekommen ist, ist nur eine Folge der -eckit'soznl'ftischen Aompromißvoli'lk mit >en klaffe und kann nicht bekämpft werden durch Fortsetzung der das Proletariat ver- wirrenden und spaltende Koalit'wnSpolitik. sondern nur durch eine 'grundsätzliche klare und konsegnen'e sozialistische Politik, die die Besitz ergreifnng der politischen Macht durch da? Proletariat und deßen Alleinherrschaft bis zur Werwirklichnng des Sozialismus erstrebt. Ergibt sich ans der Entwicklung der Revolntian die Notwendigkeit einer sozialistischen Regierung, sa kommt für die A. S. P. D. als Neben- Wna nur eine rein sozialistische Regierung in Betracht, in der sie die Mehrheit hat, den bestimmenden Einfluß ansüb' und in der ihr Pro gramm die Grundlage der Politik bildet. Durch diese Antwort dürfte Wohl auch nach Ihrer Ueberzengnng die von Ihnen gewünschte Aus sprache gegenstandslos geworden sein." ErSffumig de» Reichstage« Nach der ReichSverfaffung steht dem Präsidenten der National versammlung da» Recht zu, auch den neuen Reichstag einzuberufen Präsident Fehrenbach, der erst jetzt wieder tu Berlin eingetroffen ist, beabsichtigt, da» Parlament am 2 4. Juni in Berlin zu sammentreten zu lassen. Aus den Worten de» Präsidenten leuchtet die Hoffnung hervor, daß bi» dahin die Krist» überwanden ist und man in maßgebenden politischen Kreisen damit rechnet, daß sich am 24 Jrmi das Kabinett dem Reichstage vorstellen kann Einberufung der Zen.rurnfffraktion (Eigener Drabtberich, der „Sächs. volk-zeitungl Berlin, 12. Juni. Die Zentrumsfraktion des Reichstages ist vom Vorsitzenden Geheimrat Dr. Trimborn aus nächsten Diens tag den 15. Juni, vormittags 11 Uhr, nach Berlin einberufen worden. Endgültige Wahlergebnisse von Breslau, Cö!n und Aachen Breslau, 11. Juni. Nach einer amtlichen endgültigen Fest- stclluna fft da» Ergebnis Im Wahlkreis BreSlau wie folgt: Abgegebene Stimmen 983601. ES baben erhalten: Dnatl. Vp. 161278, D. Vp. 97369, Dem 66666, Z. 177086, MittelstandSP. 11970, So,. 317870, U. So,. 68868. Es sind gewählt: Dnat. Vp. 2, D- Vp. 1, Z. 2, Soz- 5. Durch Vereinigung der Reststimmen aus dem Wahlkreise BreSlau «nd Liegnttz ergibt sich außerdem für die Liste der Demokraten 1 Sitz Im Wahlkreis BreSlau, für die Deutschnationale Volkspartei 1 Sitz Im Wahlkreis Liegnih. Köln, 11. Juni. Amtliches Ergebnis für den Wahlkreis Köln- Nachen: Z. 443 280, Christi. Vp. 23519. D. Vp. 77498, Dnatl. Vp. 88933, Dem. 84997, So,. 170927, U. So,. 70630. An Man- daten crält da« Zentrum 7, die Sozialdemokraten 2, die U. S. P. 1 und die Deutsche Voikkpartei 1. Rcichsminister a. D. Abg. Erzberger teilt der Sächsischen Bolkszeitung soeben telegraphisch aus Biberach mit, daß die Meldungen von seiner Mandats- niederlegnng frei erfunden sind. MjlKt IIsn» V-L8 llie8S Agkostot bat? Serins Lis 1,at aulZororOontlieb visl Mkostot. UnZ selion stodso vir svisäor vor usuon vor WN!«W. Oakor ,8t sins voit ^röüers Ltärkuns; 6s3 »SMM SM ZMZsMW ZM'äiWMI mos llrmMrills Notrvoi>6ij>ksit nsbsn llsr UntsrptütörinA llsr Ort8^ruxpsn 6sr ^gritrunWpartvi. Vsr^süt ttg-kor auolr vaok äsr üoiH>8tax8vrabI nlelil (isn ^Valllkonäk, 6sr 8üok3l8oIisn 2ontrum3- partsi (Xouto äer 8Lot,8i8ostsi, 2sr>truiri8partoi, Ors3ärror Lkmk, Oopo3,tsokg88S 0 in Oro8cisr>). MININlII!IIIIIIIIttNIIiI,III!IMIIIIIIIIIIttIiI!iMII»«III!»IIUNIIilI»»iIIIIIIIII»i!iI»IIII»lIIlII» Konferenz von Spaa (Eigener Drahtbericht der „Sächs. Volk-zeitung") Berlin, 12. Juni. Wie die „Deutsche Allgemein« Zeitung" von unterrichteter Seite erfährt, liegt eine offizielle Nachricht über eins Verschiebung der Konferenz von Spaa in Berlin bisher nicht vor. Indessen verschließt man sich auch hier nicht der Möglichkeit, daß die Konferenz zu dem festgesetzten Termin am 21. Juni nicht stattsinden wird. Amsterdam, 11. Juni. Laut Londoner Meldungen ist für den 2. Juli eine Zusammenkunft zwischen Lloyd George und Millerand in Brüssel als Vorbereitung für die Konferenz von Spaa vereinbart worden. Die Internationale Anleihe (Eigener Drahtbericht der „Sächs V olks zeitun g".) Basel, 12. Juni. Wie der „Pariser'TempS" meldet, sind die Beratungen der alliierten Kommißion über die Deutschland zu be willigende internattonale Anleihe abteschloßen worden. Die Höhe der Anleihe wird sich zwischen 5 und 15 Milliarden bewegen, der Rest wird in Roharttteln geliefert und bei der Wiedergutmachung gutgeschrie» ben. Die Voraussetzung für die Anleihe sei. die Unterstellung der deutschen Finanzen und der Steuerverwaltuna unter die Ueberwachung der Ententekommission in Berlin. Die Abreise der internatianalen Kommission (Sig'etter Drahtbericht der „Sächs. vslk»zrii»na"s FlenSbnrg, 12. Juni. Die Abreise der internationalen Kom mißion und ihrer Truppen steht unmittelbar bevor. Wie verlautet, hat die internattonale Kommißion bereits gestern ihre Beamten an gewiesen, die Koffer zu packen. Man erwartet stündlich aus Paris ein Telegramm darüber, daß die neue Grenzlinie den beiden Mächten notifiziert werden. Sobald diese Nachricht eingrtrosfen ist. wird die Internationale Kommission mit ihren DesatzungStruppen binnen 48 Stunden das Abstimmungsgebiet verlassen. Seit Tagen liegt auf der Förde ein großer Transportdampfer. Gestern vormittag fand in Flensburg eine groß« Aultion von englischem Heeresgut statt. Was I'allen verlangt Zürich, 11. Juni. Der „Secolo" meldet aus Rom: Die italie nische Regierung hat die W ie d ererst attun g seitens Deutsch lands auf 2250000Milliarden, seitens Oesterreichs aus L Milliarden Lire festgesetzt. Japan imd Sibirien Paris, 11. Juni. AuS Tokio wird gemeldet: Bei den Verhand lungen zwischen der japanischen Regierung und der neuen sibirischen Russenregierung haben di? Rußen alle japani schen Forderungen erfüllt oder sich zu denselben bereit crtlärt. Sie ver. langen aber die Zurückziehung der japanischen Truppen. wa§ Japan aber nur zum Teil ausführen will. Doch drängt die innere Lage Ja pans die Regierung zu weiterer Mäßigung ihrer Politik in Sibirien, wodurch sie sich auch die Feindschaft China» zugezogen hat. Wien, 10. Juni. Die „Arbeiter,eftnnq" veröffentlicht eine Mel- tnmg ans Rotterdam, daß in belgischen Kreisen verlaute, Exkaiser Karl babe sich an die Ententrrgi-rnngen mit der Bitte gewandt, seine Rückkehr nach Ungarnzngestatien Der Erkaiser behaupte, daß er in der Schweiz wegen Mangel? an Geldmitteln nicht bleiben könne, während er in Ungarn.als Privatmann auf seinen Gütern leben könne. ^ Serbien rüstet versi«, N. Inns Der „Abend' schreibst In Serble« spiele^ sich folgenschwere Ereignisse ab. Rach eine« kurzen Ausflackern der kommunistischen Bewegung haken dle nattonalistischrn «nd «mnexio- »r. 1S1, Teile 2 «Mischen Teile Südslawiens wieoer die volle Macht in den Händen. Die unmittelbaren Folgen hiervon sind umfangreiche Nüstun. g en zu Lande und zur See. Serbien kifft zweifellos Kriegsvvrbercft. tungen, deren Zweck und Ziel heute schon offiziell eingestanden werden. In der letzten äußerst bewegten Sitzung der Skupschtina teilte der ser bische Premierminister unter großer Erregung der Anwesenden mit, daß dAnnunzio sich durch einen Handstreich in den Besitz Suschalz, der Vorstadt von Fiume, gesetzt und damit eine neue Vertrags^» letzung begangen habe. ES verlautet außerdem, daß dAnnunzio einen großangelegten Angriffsplan, für Len Tag und Stunde breiiz festgesetzt seien, ansgearbeitet hat. Die Alliierten haben nach Ansicht des Premierministers das adriatische Problem bisher mit Still, schweigen übergangen, weil ihnen vor seiner Lösung Lunge. Ingo, slawien habe aber die Mittel an der Hand, um seine Jntereßcn selb ständig zu wahren, und werde nicht zögern, im geeigneten Augenblick wenn nötig, auch mit Waffengewalt, für sie einzutreten. Die süd slawischen Armeen seien auf alle Eventualitäten gefaßt und zum Los» schlagen bereit. Polnischer Generalstabsbericht Kopenhagen, 11. Juni. Nach einem Telegramm auS Warschau besagt der polnische Generalstabsbericht: Zwischen der Düna und der oberen Beresina hat die polnische Gegenoffensive in schweren Kämpfen den Widerstand des Feindes gebrochen. Es ist zu einer Ausgleichung der Front gekommen, so daß die Kämpfe jetzt wieder in dem Gebiete stattsinden, von dem die bolschewistische Offensive ihren Ausgangs- Punkt genommen hatte. In dm letzten Kämpfen hat der Feind be deutende Verluste erlitten. Beim Brückenköpfe voy Kiew jenseits des Dnejpr haben polnische Abteilungen die dort vereinigten Streitirißte auseinander gesprengt. Ukrainische Abteilungen haben die Stadt Hu man besetzt. Di« Gewaltkinder Dänemarks Sondcrburg. 11. Juni. Die Stadtverordneten lehnten mit gegen 8 Stimmen dm Antrag von dänischer Seite auf Bewilligung von 20 000 Kronen für die Ausschmückung der Stadt anläßlich des Besuchs des dänischen Königs ab. — Der Generalausstand hat sich in der ersten Zone auch auf die Zeittingsbetriebe ausgedehnt, so daß Zeitungen nicht mehr erscheinen. — Die internationale Kommission hat neuerdings zehn Streikende aus Sonderburg und Umgebung au?, gewiesen nnd nach Flensburg geschafft. Ihre Familien erhielten B-. fehl, bis Sonntag das Gebiet der ersten Zone ebenfalls zu verlaßen. Nückiriit des österreichischen Kabinetts Wien, 11. Juni. Der Staatskanzler Dr. Renner überreichte beute miftog dem Präsidenten Seist die Demission des Gesamtkabinetts, Der Präsident nahm die Demission entgegen nnd keauftragte die scheidende Regierung unter dem Vorsitze des bisherigen Staatskanz- lerS Renner mit der einstweiligen Fortführung der Geschäfte. Wien, 11. Juni. Der Sozialdemokratische Verband hat gestern spät Nachts den Beschluß gefaßt, Dr. Renner und die übrigen StsatSlekretäre und UnterstaatSsekretäre au- der Regierung zurück,»- ziehen. Der Zusammenbruch der Koalition ist auf die Degcnstitze zurück,„führen, die zwischen den beiden Regierungsparteien in den Fragen über Vkriaffungsrelorm und Vermögensabgabe bestanden. Sie Großdcntsche Partei beschloß, auf keinen Fall in eine Koaiitlen etnzntrrten, weil sie nicht die Verantwortung für die Taten der jetzt demissionierten Regierung übernehmen will. Hervorragende Parlamentarier erklären, daß die gegenwärtige Krise nur durch eine Nullösung der Nationalversammlmig zu >öim sei. Don ernsten Politikern, die über die Stimmung in beiden Ländern unterrichtet sind, wird als Ausweg bezeichnet, da Dr. Otto Bauer an die Spitze deS. neuen Ministerium» Kitt und Dr. Renner weitcr Staatssekretär für Auswärtige- bleibt. Gegen ein Ministerium Bauer, das den sofortigen Anschluß Oesterreichs an Deutschland be deutet, würde Frankreich entschieden Stellung nehmen. Die Wiener Ententediplomaten erklären, daß sich die Entmte in die inneren poli- tischen Verhältnisse Oesterreich» nicht etnmtsche, aber sie beobachtet die Vorgänge mit scharfen Augen. Für Anschluß an Deutschland Wien, 11. J,mi. Wie die „Neue Freie Presse" meldet, faßte der Salzburger Landtag gestern folgenden Beschluß: Ter LcmdeSrat wird beauftragt, den Anschluß an Deutschland bezw. an Bayern nach wie vor energisch weiterznverfolgen. Die sozialdemokratische Partei kennzeichnete ihren Standpunkt dahin' daß sie nur für dm Anschluß der ganzen Republik an dä» Deutsche Reich und nicht für den landesweisen Anschluß eintrete. Wer keine Wahrheiten vertragen kam» Landau, 11. Juni. Das französische Kriegsgericht verurteilte wegen Abdrucks eines Artikel» über die schwarzen Be satzungstruppen, in dem die französische Behörde eine Beleidigung erblickte, den Verleger des „Nordpsälzer Tageblattes" in Racken hausen z« 10 000 Mark Geldstrafe, den Redakteur dieser Zeitung zu 6000 Mark Geldstrafe, ben Verleger des „Kirchheimbolander An zeigers" zu 1 Monat Gefängnis und 10000 Mark Geldstrafe, den Verleger des „Kasseler Lageblatte»" zu 1000 Mark Geldstrafe und den Verleger deS Lokalanzeigers in Rodernhe.m zu 1000 Mk. Geld strafe. Zur Danziger Frage Amsterdam, 11. Juni. Im englischen Unterhaus« sagte Lloyd George auf eine Frage: ES ist unglücklicherweise richtig, daß die Ansicht der pol nischen Regierung einerseits uns der Bürger von Danzig anderseits über die Auslegung der Artikel KD bis 103 des Friedens- vertrage- auseinandergehen. Sir Reginald Tower bemüht sich, eine Grundlage für eine Einigung zu finden. Lloyd George fügte hinzu: Nach Artikel 104 de» Versailler Vertrages hätten die verbündeten Mächte die Fragen, die sich aus dt« korrekte Auslegung de- Vertrages beziehen, zu regeln. Neuer französischer Kebergriff BreSlau, 11. Juni. Einer Meldung ans Meiwitz zufolge erhielt Bürgermeister Dr. Geißler vom hiesigen französischen General den Auftrag, über die Vorgänge von Donnerstag nacht auf der Großen Mühlskaße keinen Bericht nach Berlin zu erstatten, ferner die Genehmigung für eine zu Freitag einberufene Massenversammlung kn Stadtgarten, in der enerchsch Protest gegm da» Gebaren der französischen Soldaten erhoben werden sollte, nicht zu erteilen. Trotz Skafandrohung hatte er diesem Befehl mit der Begründung nicht entsprochen, daß zur Erteilung eines solchen Verbotes die Franzose« allein nicht bestraft seien vielmehr eine Entschließung der Alliierte«, wozu auch die Italiener, Engländer nnd Amerikaner gehörten er forderlich sei. Er ist deshalb heute vormittag seines Amte« enthoben worden. DenkmalssLäudungen k> Oberschlcsie« BreSlau, 11. Juni. Der „Oberschl. Mg. Ztg." zufolge winden heute nacht in Rosdzin-Schopplnitz die Denkmäler Kaiser Wilhelms l und Kaiser Friedrichs von Bnbenhändm durch Dynamit beschädigt. Turnmult in einer Krupp-Fabrik Essen, 10. Juni. Am Donnerstag nachmittag veranstaltete« mehrere hundert Arbeiter der Kruppschen Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhansen eine Kundgebung um sofortige Zulagen z« einer Lohn erhöhung zu erzwingen. Auf die Erklärung der Verwaltung nur mit dem Betriebsrat verhandeln zu können, legtm die Streikenden sofort das Werk still. Die Ausführung der Nolstand-arbeiten wurde mit Gewalt verhindert. Es kam zu Ausschreitungen nnd Mißhandlungen. Der Schgden rechnet schon setzt nach Millionen. Wegen Verhinderung der wichtigsten Notstandsarbeiten ist, wenn die Hütten wieder zum Ar beiten kommen, eine Betriebsaufnahme im alten Umfange ans längere Zeit und die Welterbeschästlgung der vollen Belegschaft unmöglich. Eine Störung der übrigen Kmppenschen Werft« die von Rheinhausen ihre Rohstoffe beziehen, wird um so weniger zu vermeide« sein, je län ger die tmmiltuarisch« Störung in Rheinhausen anhält. konnabend den 1 Amerik« (Eigener Du Washington, land benachrichtigt lar mit Fleischet Verschickung (Eigener Drc Dessau, 12. tion abgelehnt w de§ Reichskohlenn die Arbeit nicht der Krastzentrale sicht, in Frage g zurzeit wird verh N Zum Sl schreibt die Nach meine Zeitung" nachstehende Mitt „Zu einem Ichen Staate bei eS nur deshalb Postverwaltung d< »inzuuchte», wo notwendig hält, staatsrechtlichen <! ihrer ausdrücklich sich durchaus un hinauslaufen., das machen hätten, von Kraftwagen-! da nach ihren E ! rung keinen Erfo baten Unternehm! ^ sollen, daß die ? sshafte». die als t borgcnommen w< i aus dem vorüber ! kllbernhau-Deut ' lässigkeit des Po ' Zukunft lehren Die Rechts, den zutreffend w ^ Ncchtsansicht die ^ Versuch der Reic wagennrtternehme einen Postbetrieb Politischen und fi sächsischen Verletz sächsische Regien: Es handelt sich ! Reichspostministei Verhandlungen » keinen. Erfolg ver l generaldirektion l ! kurrenzkampf eröj über cingeladen h der sächsischen Kr, l ten. Die Oberp infolge einer von Mangel an Verst t wagrnvsrwaltung Wie wir k ! gcn zur Beiles ! «nd dem Reich. Verhandlungen Das Zerr mit: Die Rücks scheu Kriegss gerichtlich dort b densvertrage noi t fangenen wird v in Paris baldig s sangenschaft verst diele noch als v mentlich mftgetei j ständige Klärung den sollte, könnte ms den deutsche gestellt wurden entlassen werden — Die D in der übernäch zügelten. Sie s der bisherigen ' wesentlich > »wischen der M lmgeführk werd Amis'anpttnan - Der S ist nunmehr der dürfe wird lest! mäßiger Beamt Als angemessen »ügen gleichartig bimst Im Sinne sorge- und Gen angemessen zu c tzu gewähren. . ratnng. Der E tz 1. Die im < «eben Anspruch find ihre Dienst BtaatSbeamtenss dieses Gesetzes > tneindeverbänden kündwnng In K tzu gelten baben. — Zwickt deitSmini'teriun dem genannten räie des Zwick Vertretern des ireter der Berg« Höhung der K «Irbcltsffunde z sietri-bsräte fas entschließ» Koh'ennot rasch Mittel gibt, der wieder ttnzufüh die Belegschafte fände und all« «irbeitnehmern z lungen gepflc - Im Z frheblt «her k beläuft sich
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