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Literatur. Die Ürrukelhänskr in Dresden und in Chemnitz, eine Stiftung des in Dresden verstorbenen edlen Wohltäters Peter Maximilian Krenkel, sind für arme, kinderreiche Fa milien bestimmt, die dort eine Heimat im besten Sinne finden. Ueber die Entstehung und die Einrichtung der schmucken Wohnungen plaudert in anregender Weise die neueste Nummer der „Dresdner .Hausfrau" (7). „Der Winter und unsere Alten" betitelt sich ein anderer, sehr be achtenswerter Anfsah „Mehr Höflichkeit im Theater" for dert eine Mitarbeiterin mit Recht. Ferner erfährt man über alles, was in Stadt und Land die Frauenwelt interessieren kann, das Wichtigste. Ein spannender Roman aus der russischen Gesellschaft unterhält die Erwachsenen aufs beste, während die Kleinen ihre eigene, reizend illustrierte Bei lage mit Freuden lesen. Probennnunern der weitverbreiteten Wochenschrift versendet auf Wunsch gratis und franko die Geschäftsstelle in Dresden-Altstadt, Marienstrasie 13. Ans heimlichen Steigen und andere Geschichten und Skizzen von M. Homscheid. Paderborn, Iunferinannsche Buchhandlung. 261 Seiten 8". Preis broschiert 2,20 Mark: gebunden 3 Mark. — Ei» Band poesievoller Geschichten, die Helle Freude erwecken und zu denen man immer wieder greifen wird i» stillen Stunden, da man sich abwendet vom Getriebe des Alltages, um sich am Borne einer reinen, edlen Dichtung zu erfreuen. Ta ist die Geschichte von jenem, der die blaue Wunderblume fand und dem dann die Natur längst verschollene Mär zuraunte: und die vom Hirtenbaltes, der anSging, Silber iiu verlassenen Schachte zu suchen: auch die vom Traumnickel, dem die Weihnachtsglocken klangen, und viele andere mehr. Und wie das alles erzählt und empfunden ist! Da ist Licht und Leben und Farbe, da sind Stellen von fast klassischer Schönheit. Wohl nur selten findet man ei» Buch, das in so trauten Tönen zum Herzen spricht und das so ganz in seinen Bann zieht. — Hoffentlich bringt das Christkind recht vielen dieses reizende Bändchen mit dein Christbaume; das Buch wird beim Empfänger sicher Freude wecken und willkommen sein. H. I. „Hochland." Inhalt des Novemberhestes: Das innere Wachstum deS Reiches und die elsaß-lothringische Frage. Bon ' Univ.-Pros. Dr. Martin Spahn. — Markus, der Tor. Roman von Jos. Gang!. — Altweibersommer. Von L. Nafael-Kiesekamp. — Heinrich v. Kleist, kein Problem. Von Karl Muth. - Gibraltar. Von Msgr. Graf Vau v. Vaya. — Max v. Gagerns erster Aufenthalt in Paris. Von Hosrat Univ.-Prof. Dr. Ludwig Pastor. — Kleine Bausteine: Dogma und religiöses Leben. Von Tr. Jos. Froberger (Berlin). Jozef Israels. Eine Würdigung Von Dr. Fritz Hoeber. Zur musikalischen Behandlung des MesientexteS. Von Privatdozeut Tr. Eugen Schmitz. Kritik: Tic „Philosophie deS Als Ob". Von Dr. Max Ett- linger. — Hochland-Echo: Deutscher und sranzösisckx'r Geist. Rundschau: Eine österreichische „Soziale Woche" Ein religiöses Bekenntnis WindthorstS. Berliner Theater. Die Harzer Freilichtbühne in Thale. Edward v. Steinle. Von der sommerlichen Festspielsaisou. Nochmals Beethovens „unsterbliche Geliebte". — Neues vom Büchermarkt: Offene Briese. — Kunstbeilagen: Jozef JSraelS: „Die Näherin" (Heliogravüre), „Ter Trödeljude", „Allein aus der Welt", „Nach dem Sturm", „Kinder der See". Tripolis ist momentan der Punkt, uni den sich das Interesse aller dreht, selbst die für uns io hochwichtige Marokkosrago ist vor dieser Affäre in den Hintergrund getreten. AUS diesem Grunde bringt auch das soeben er schienene 1. Heft des „Dcntschcn Hansschntzes" einen sehr originellen, illustrierten Artikel über das Leben und Treiben in Tripolis. Auch die „Erinnerungen an Stambnl" bean spruchen aktuelles Interesse, da Konstantinopel heute mehr denn je in aller Munde ist. Ter dritte illustrierte Artikel „Schmetterlinge im Winter" wird besonders sür die Damen welt interessant sein, da er sie mit einem neuen eigenartigen Schmuck bekannt inacht. Tic Frage „Wie man heize« soll" wird von Tr. Trost beantwortet. Ueber den unglücklichen Dichter Heinrich v. Kleist berichtet uns I. Mundt anläßlich scines 100. Todestages in ausführlicher Weise. Bei dem Seekrieg der Italiener wird auch der Artikel „Secminen" überall die gebührende Beachtung finden. Auch das vor liegende Heft hat wieder drei spannende Erzählungen Die drei Beilagen: Hausschatz - Chronik, Frauen-Beilage und Jugend-Beilage sind ebenso interessant wie reichhaltig illustriert. Die altbeliebte illustrierte Familienzeitschrift „Deutscher Hausschatz" ist eine höchst interessante Winter lektüre. Dr. A «. 1c - 1 ln IVIetidl. Llalil, Li-Iier. 6o!cl. Vorrügiictie l^erlce pormenscliüne Ketiäuse in allen Preislagen. Laien-, Xilclien-, p/eeker-, Konter-, Knokuolc-tlliren 2 talire Ksrsntie. :: öiiiige teste Preise.H an Obren, Kvicl- cinci Liiberwaren jeiter /Kt. Verzollten Versilbern tsebgemav, sauber, sebnell. billig. k'NNLE USL-kEktztSW Okrlletken, pil ge, Kolliers, Sroscken. Obrringe. /Kmkelten Anbanger. t(!ansebetlenl<eöpfe. Iranringe nur in eckt klolcl u. evbt Lilbrr. silb. Ltoekgsiffe psste Preise sinct an jeclem 8>ücl< vermerkt als: Opale. ttebino.Lrnaraglte, Lsobirs./tmstb/steTopase Korallen. Krausten, üriilanten. sollt ocler imitiert. — 32 — Da nahm er sie in seine Arme und küßte sie. „Iris! . . . Liebstes Mädchen! Nun bin ich selig und reich!" „Ach," sagte sie, „ich bin ja nur ein armes Mädchenl" „Was frage ick> danach!" rief er in jugendlicher Sorglosigkeit. „Unsere Liebe inacht uns reich. Nun bisi du meine Braut." „Laß es noch niemand wissen," bat sie. „Ja," erwiderte er, „es soll vorderhand Geheimnis bleiben. Es wird noch manchen schweren Kamps geben, aber wir werden Sieger sein, denn wir kämpfen sür unser Höchstes: für unser Glück und für unsere Liebe." „Sei ohne Sorge," sagte Iris. „Ich will alles getreulich mit dir teilen und tragen: Freud und Leid, Arbeit und Sorge." „Wie froh bin ich," jubelte er, „wie glücklich! Nun habe ich gefunden, wonach ich mich sehnte: ein Weib voll Adel und Hoheit, das mir ihre Seele schenkt! Ihre schöne, keusche, gleichgestimmte Seele." In aufjauchzender Liebe küßten sie sich und gingen dann weiter, bis sie zu dem breiten Einfahrtstor der Villa kamen, über dem prahlend die weiße Lichtkugel gleißte. Aber jetzt lockte es Viktor nicht mehr, hier einzutreten — stolz und ohne Zaudern schritt er vorüber. Er hatte Bessere? gefunden und wußte nun seinen Weg. Er verabschiedete sich zärtlich von Iris, die rasch zur Villa eilte, und schlng den Weg zum Schlosse rin. Am andern Morgen bekannte Viktor seinem Vater seine Schuld. Wie ein armer Sünder saß er da und harrte der Antwort. Aber Herr v. Sonneck brachte kein Wort über die Lippen. Mit geschlossenen Augen lag er in teigem Skssel, wie ein Toter. Dem jungen Offizier stieg vor Angst alles Blut zum Herzen. „Papa!" flüsterte er. von Grauen erfaßt, und dann sank er vor ihm auf die Knie, erfaßte seine Hände und schluchzte: „Papa — verzeihe mir!" Nun kam Leben in die zusanimengesunkene Gestalt. Mühsam richtete sich der Major auf. und Viktor mit einem vagen Blicke streifend, stöhnte er. „Zwanzigtansenö! . . . entsetzlich! . . . Warum hast du mir da? getan? Das letzte Mal nmren es zehntausend, und jetzt diese Summe . . . Damals hast du mir ver>proci>e», du nnndest keine Karte mehr anrühren und nun hast du es doch getan und dein Wort gebrochen." Viktor erhob sich wie zerschmettert und setzte sich: die Knie wankten ihnu „Ich wollte nickst spielen, Papa aber cS kam eben so . . ." „Ja. ich weiß, wie so etwa? kommt, wenn man sich nicht beherrschen kann, wenn man zu schtvach ist Ich sollte dich Niederschlagen oder ver achten und kann es nicht, weil ich selber schuldig bin. Ich war zu nach sichtig gegen dich, habe alle deine Wünsche erfüllt, da ich alle Hoffnungen meines zertrümmerten Lebens auf dich setzte. In dir sollte unser altes Ge schlecht neu erblühen . . . ach. wie stolz war ich auf dichl Wie Hab' ich dich lieb gehabt I Diese Liebe war meine SckM'äch und dein Verderben! .'dun ist alle« z« Ende, allesI . . Sie zuckte die schmalen Schultern. „Gott Lrebe! Liebe kommt u,cL gehr „Tn frevelst!" rief er zornig. „Webe dem Weibe, das leichtfertig mit ihren Gefühlen spielt! Liebe ist etwas Heiliges — ohne Liebe und gegen- ''eiliges Vertrauen stblt der Ebe die cbriscl'.ckx: Grundlage und üe wird zu einem Ge'chän. zu einem Hairdcl. Das b-absn die Sonnecks nie geran — immer sind sie groß und rein geblieben. Nein — :ch ner'Lacbere mein Kind uickr. ich schütze es. Gegen die ganze Weit stBütze ich cs! ' Er batte sich derart in Erregung luueingereder, daß 'eine Stimme durch das bewach dröhnte ri eb er als .Kommandeur vor seinem detail.'an. stü'de. Eine Lachters aus dem Zimmer und achte: Was 7 eum " :>m ae H- d' -ch doch Werßenhostn- Frau werden'" Sonneck nabm den Arm 'einer Tochter .Komm Hilde. sichre mach aur : "a n::n:n : ! Tor: n si. n na'- -- n' . ' ' Snae . r :- - - - - >oll sich zwi'ch-eu uns stellen, niemand elatz -arr dmne Matter' ' Ned-si ch.na '7" siebst und siest'-mstern ieiner n licht'-' ".. . ina n 7-.es trischeu mann a Alice da mehr. Summe, tore. H- strahlce ! leuchtete" Gemusst' ich.".. n Do: n. -- . 4- - . die biN -^-7 0"7 .. ... 4., 4,5 -.-» s, NU" ae uer (Je des maßen „Pelks- rze der elek- Wenn iw zu Berg- ."ürde mir aerne ein Darlehen aeben und ein. Ende.' Dicstr Gedanke verließ ihn nicht - besten, nneniand -.ni Torte besaß die hohe als Bergmann. Nnn stand er vor dem Einfahrts- de: br.".te Serventinweg vor ihm, wie eine Sonne über dem eiiernen Gitter — droben hinter den er lang belle? Lachen und alles lockte zur Freude, zuni g in ihm brannte ungestüm da? Verlangen nn. nach Freude und Gluck! Nur noch ein Schritt trennte ihn von dem Tore: nur ein Schritt schied ihn von Reichtum und Gluck' Sollte er il>» tun: . . . Nur ein Schritt und er stand .ust der goldenen Straße, die u, Nuluii und Ehren führte' Nur ein Schritt und ein Wort und Alice Bermnann war seine Braut und Millionen fielen ihm in den Schoß. Ehrenvoll war ja dieser Schritt gewiß nicht denn er liebte Ast.ee nicht ,m geringsten, ja er verachtete sie sogar Aber die Not die große Nor' Blieb ihm dem: überhaupt etnv.s anderes übrig? Ein st: rchl barer Kamps wühlte in st:-er Brust H:er Glanz und Ae ich- tum dort Verw.ll und Armut' H:er eure lu-ge lohende Braut dort eru alter tebrochener Mann stin Vater der die Bergmanns haßte mit Hern ec brechen mußte nvnn Alice die Seine würde Hier lkeberstuß dort be ständige Not' H'er das Knalle", der Vrogsten der* viel'e'chr -chon dam Knall der Pistole' *2 .Schloß Sonneck