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in diesem Jahre das 26jährige Jubiläum ihres Bestehens. Aus Anlaß desselben wird die Tagung am Montag durch die Anwesenheit des Kaisers ausgezeichnet werden. Am Sonnabend fanden die ersten öffentlichen Versammlungen statt, und zwar gleichzeitig im Restaurant Rheingold und im Künstlerhause. Im Nheingold tagte die Saatzuchtabtei lung. Der Vorsitzende, Landesökonomierat Beseler-Braun- schweig, erstattete ein Referat über die landwirtschaftliche Pflanzenzüchtung in Deutschland während der letzten 25 Jahre. In Deutschland würden 63 Millionen Morgen nur mit Getreide und Hülsenfrüchten bebaut. Wenn auf dieser Fläche neue Sorten angebaut würden, die nur einen Zentner .Körner Pro Morgen mehr Ertrag liefern, so würde das in Deutschland jährlich einen Nettogewinn von 350 Millionen Mark bedeuten. Das sei eine gute Perspektive für die Zukunft.. Geheimer Negierungsrat Professor Dr. Wittmack verbreitete sich über die wissenschaftlichen Grund lagen der Saatzucht in Deutschland. Im Künstlerhause sprach Majoratsbesitzer Landrat v. Batocki über die Erhal tung des Arbeiternachwuchses in der Landwirtschaft. Eine Einschränkung der'Freizügigkeit wies er als aussichtslos zurück, dagegen sprach er der Bestrafung von Arbeitgebern, die den Kontraktbruch fördern, das Wort. Er gab zahlreiche Winke für die Erhaltung der Arbeiterschaft auf dem Lande. Den .Kernpunkt der Schwierigkeiten erblickte er in dem zu nehmenden Charakter der Landwirtschaft als Saison gewerbe. Jn> weiteren wandte er sich zu einer Reihe von Einzelfragen, insbesondere den Maßregeln zur Bekämpfung der Landflucht der entlassenen Soldaten und schloß mit der Bemerkung, daß zwar den unverheirateten Arbeitern auf dem Lande beim besten Willen nicht in jeder Hinsicht das selbe an Verdienst und Annehmlichkeiten geboten werden könne, wie in der Stadt, daß aber bezüglich der verheirate ten Arbeitskräfte die Landwirtschaft die Konkurrenz mit den städtischen Erwerbszweigen sehr wohl aufnehmen könne. Das zweite Referat hatte Rittergutsbesitzer Vlomeyer über die Arbeitskontrolle in der Landwirtschaft. Erhöhung der Anwaltsgebühren. Im Verfolg einer Resolution des Reichstages, die eine Erhöhung der An- waltsgebühren gefordert hatte, war von der Neichsregierung eine E„guete über das Einkoinnien der Rechtsanwälte aus den Prozeßgcbühren geplant. Diese Enquete ist, wie der „Berl. Lokalanz." hört, daran gescheitert, daß die Anwalts- kammern, an die sich die amtlichen Stellen gewandt hatten, die Beantwortung der zum Zwecke einer Einkommenstatistik der Anwälte vorgelegten Fragebogen abgelehnt haben. Man ist in Anwaltskreisen der Meinung, daß der Reichstag einer Erhöhung ter Gebühren auch ohne statistische Unter lagen zustimmsn würde. In Regierungskreisen wird jedoch diese Ansicht nicht geteilt. Infolge der ablehnenden Hal tung der Anwalt uni,lern mußte die Angelegenheit auf spätere Zeit vertagt werden. Gegenwärtig finden bei den beteiligten Ressorts Erwägungen darüber statt, ob und wie die Frage einer Erhöhung der Anwaltsgebühren auch ohne die Einkommenstatistik gelöst werden könne. — Volkszählung. Die Einwohnerzahl betrug am 1. Dezember 1!>l0 in Krefeld 129219 (110344), Aachen 156 098 (144095). — Die parlamentarische Situation beginnt kritisch zu werden. Der Polenklub droht in die Opposition zu gehen, wenn die Negierung nicht zwei Bedingungen annimmt, erstens die Entlassung des Finanz»iinisters v. Bilinski und zweitens ein Zugeständnis in der Kanalfrage. Im Falle der Ablehnung dieser Bedingungen droht der Polenklub, gegen das Bndgetprovisoruun zu stimmen. Auch die dentsch- tsck>echischc» AnSgleichskonsc^enzen in Wien sind ernstlich in Frage gestellt, da die Deutschen, wie bereits gemeldet, die tschechischen Bedingungen für unannehmbar erklären, linier dem Eindrücke dieser Situation ist es im Abgeord netenhause bereits wieder zu Pultdeckelszenen gekommen. Kurz vor Schluß der ersten Lesung der Bankvorlage beon- tragtcu die tschechischen Radikalen die Auszählung des Hauses. Als der Präsident diesem Verlangen nicht sofort nachkam, veranstalteten dis tschechische» Radikalen ein 10 Minuten langes Pultdeckel- und Pfeifenkonzert, wie in den berüchtigten Obstruktionstagen. Man hält diese tschechi schen Krawatte für den Anfang einer neuen Oostruktion. Schweden. — Die diesjährigen Nobelpreise wurden am 10. d. M. zum zehnten Male verteilt. Folgende Professoren erhielten sie: Pros, van der Waals-Amsterdam (Physik). Pro?. Wal- lach-Göttingen (Chemie), Prof. Kossel-Heidelberg (Medizin) und Paul Heyse. Der Direktor der Schwedischen Akademie der Wissenschasten erklärte, Paul H.yse habe ans Vorschlag von sechs bedeutenden Männern Deutschlands aus dem Gebiete von Literatur, Kunst und Philosophie die Ehrung erhalten. Nach der Feier fand ein Festmahl zu Ehren der Preisträger statt. Der Friedenspreis von 140 000 Kr. wurde dem Internationalen permanenten FriedenSbureau in Bern verliehen. Portugal. — Da» ApellationSgrricht hat einstimmig zugunsten Joa FrancoS und der anderen Mitglieder des ehemaligen Ministeriums Franco entschieden, sie in die Amnestie ein geschlossen und die gegen sie erhobenen Beschuldigungen für nichtig erklärt. Türkei. — Brduinenstämme haben dir Stadt tkerak an- gegriffen, die Besatzung niedergemacht und über 100 Christen abgcschlachtet. Ferner ist die Station Katrane an der Hedschasbahn von Beduinen überfallen und zer- stört. Dis Beamten mit ihren Familien sind ebenfalls niedergemetzelt worden. Jldam gibt die Zahl der in Kerak Ermordeten auf vierzig an. In die bedrohten Gegenden sind Truppen entsandt worden. Japan — Ei« Hochverrat-Prozeß begann am Sonnabend vor dem Reichsgericht in Tokio gegen 26 Anarchisten wegen Verbrechen» gegen das Kaiserhaus. Die Verhandlungen sind geheim. E« sind strenge Vorsichtsmaßregeln zum Schutze der Angeklagten und der Verteidiger getroffen, weil von Patrioten Drohbriefe eingegangen sind. TS ist zu er warten, daß die Angeklagten zum Tode verurteilt werden. Amerika. — Die Meutereien tu Brasilien. Durch Kanonen- donner wurde Sonntag früh die Stadt Rio de Janeiro aus dem Schlafe geweckt. Der Kreuzer „Rio Grand« do Sul" meuterte und beschoß die Stadt. Die Landbatterien erwiderten das Feuer. DaS Bombardement dauert noch an und ries eine Panik hervor. Wie die Blätter behaupten sind die Beweggiüade der Meuterer geringfügiger Natur. Die Empörung auf dem „Rio Grande do Sul" dauerte nur kurze Zeit, doch sind mehrere Mann gefallen, unter ihnen ein Offizier. Das Arlillertefeuer aus die Insel das CobraS dauerte bis Z*/? Uhr nachmittag«. Von der Insel wurde das Schießen erwidert. Am User und auf den an grenzenden Wegen lagen mehrere Tote. Ein Bataillon Marinesoldaten eines Forts von NW de Janeiro hat gemeutert. Die Regierung hat ein Kriegsschiff entsendet, welches daS Feuer auf da» Fort eröffnet hat. Danach boten die Meuterer ihre Uebergabe an. — Die Einwohnerzahl der vereinigten Staaten beträgt 91 954 435 Personen; daS ist eine Zunahme von 21 Proz. gegenüber dem Jahre 1900. Aus Stadt und Land. Dresden, den 12 Dezember 1S10 —* Se. Majestät der König besuchte am Sonntag vormittag den Gottesdienst in der Hofkirche und erteilte im Residenzschlosse zahlreiche Audienzen. —* Se. Majestät der König begab sich heute früh, einer Einladung des Kammerherrn Grafen v. Rex folgend, zur Jagd nach Zihista und kehrte nachmittags nach Dresden zurück. — Um 6s^ Uhr findet bei dein Monarchen eine größere sogenannte Staatsdienertafel statt, zu der Ein ladungen in üblicher Weise ergangen sind. —* Die Koufrrruz zur Beratung über Maßregeln, wie der herrschenden Fleischteuerung zu begegnen sei, findet am nächsten Sonnabend den 17. d. Mts. im Ministerium des Innern statt. Eingeladen zur Teilnahme an dieser Konferenz sind die Oberbürgermeister der sächsischen Groß städte, ferner Vertreter des Landeskulturrats, der Vieh- Händler und der Fleischermeister. —* Zur Hauptversammlung des Konservativen Landes- verein» im Königreich Sachsen bemerkt eine Korrespondenz in der Köln. Volkszeitung mit Recht: „Der Verlauf der Hauptversammlung zeigt in der Tat, daß die konservative Partei, die schon oft als über wunden bezeichnet wurde, auch in Sachsen noch recht zähe Lebenskräfte entfaltet. Eins aber haben wir doch auf der Tagung sehr vermißt, die Beratung über die Gründung eines täglich erscheinenden Organs, das den konser- vativkn Gedanken mit voller Entschiedenheit vertritt. Ohne ein solches Organ wird die Partei für die Zukunft nicht auskommen können. Da gilt es, vom Gegner zu lernen. Man mußte daher in dieser Hinsicht viel energischer Vor gehen. Auf die Amtsblätter, die sich ja meist konservativ nennen, darf man sich nicht verlassen. Sie schielen nur gar zu oft mit beiden Augen auf die linke Seite." ES wäre den Konservativen wohl zu wünschen, daß sie zur Gründung eines recht soliden und tüchtigen Tages- organs kämen, das ihre Freunde im Lande sammelte. In diesem Punkte ist ihnen allerdings sogar die kleine Zentrumspartei im Königreiche Sachsen voraus, und die Freunde des Zentrum» dürfen wahrlich stolz daraus sein, daß ihr Eifer und ihre Zähigkeit und ihre Werbetätig keit die Gründung eines eigenen Organs, unserer Sächs. Volkszeitung, ermöglicht haben und ihren Bestand immer weiter auch sichern. — Daß der Preßvercin, die Haupt stütze unserer Zeitung, ebenso auch die Zahl der Bezieher an einigen Orten des Königreiches aber noch recht gut wachsen könnte, wirb niemand bestreiten, der den letzten Rechenschaftsbericht deS Vereins genau geprüft bat. Mögen die Herren, die an den einzelnen Orten Sachsens die Führung haben, doch überall nach dem rechten sehen und unverdrossen weiter werben und arbeiten I Möge nirgends die Arbeit für unsere Presse versäumt werden! Das sind wir uns selbst und auch dem neu gewählten Vorstand des Kath. Preßvereins schuldig. Er allein kann unmöglich alle Arbeit leisten. —* Der Bund der Landwirte hielt am Donnerstag den 8. Dezember im Kretscham zu Königshain eine Versamm- lnng ab, in der Herr Klemens Ienke (Dresden) einen höchst interessanten und sachlichen Vortrag hielt über „Der Bund der Landwirte und die politischen Parteien." Aus gehend von der Gründung des Bundes im Jahre 1893 be leuchtete Redner sodann die Ziele derselben und kennzeich nete sie in folgenden Punkten: 1. Ausbau unseres Staats wesens auf christlicher, monarchischer Grundlage, 2. Schutz der nationalen Arbeit gegen die Konkurrenz des Auslandes und des Großkapitals, 3. lückenloser Schutzzolltarif für die gesamte Landwirtschaft, 4. Schutz des Handwerker- und Mit telstandes, 5. volle Parität zwischen Industrie und Land wirtschaft. An der Hand dieses Programms maß hierauf Redner die Haltung der einzelnen politischen Parteien. Sehr scharf erging es den roten und rötlichen Sozialdemokraten (Sozialdemokratie und Freisinn), die aus ihrer Feindschaft gegen die Landwirtschaft kein Hehl machen, die aber auch stets Gegner eines zufriedenen Handwerker- und Mittel standes gewesen sind und ebenso — die einen offen, die an deren versteckt — jedwede positive Religion und die monar chische Staatsform bekämpfen. Dabei sind die „Rötlichen" noch gefährlicher als die „Roten", da sie unter der falschen Flagge des Bürgertums segeln. Uebrigens sind beide Schntztruppen des jüdischen Freimaurertums und Groß- kistntals. Ein Teil der Nationalliberalen ist nicht besser, und die anderen haben kein festes Programm, sind also un verläßlich. Rühmende Worte aber fand Redner für die Stellung und das Programm der Zentrnmspartei, die un entwegt für Erhaltung und Förderung der Landwirtschaft, des Handwerkes und Gewerbes und des gesamten Mittel standes eingetrcten sei und Hand in Hand mit den Konser vativen Christentum und Monarchie schütze. Nicht minder anerkennend sprach sich auch Redner über das segensreiche Wirken des katholischen Volksvereins auS, der durch auf klärende Vorträge und vortreffliche Flugblätter und Bro schüren — Redner studierte sie fleißig — die sozialdemokra« ischen und freisinnigen Lügen und Verdrehungen aufs chlagendste widerlegt. Redner empfahl der Versammlung >ie Anschaffung und das Studium der betreffenden Schrif ten dringendst. Am Schlüsse widmete Redner noch den» Hansa- und Bauernbunde einige Worte. Er kennzeichnet« ie als liberale Gründungen, basiert auf einer maßlosen konfessionellen Hetze zum Schutze jüdischer Interessen LeS Großkapitals. Mit der Mahnung zur Einigkeit und Opfer willigkeit schloß Redner seinen mit großem Beifall aufge nommenen Vortrag. Die vom Herrn Kirchschullehrer Reime eröffnete und geführte Debatte bewegte sich um die gegen wärtige Fleischteuerung, das zu erwartende Volksschulgesetz und die kommenden Reichstagswahlen. Dabei wurde auch die Reichsfinanzreform gestreift und die Haltung der ein zelnen Parteien zu all den Fragen ins rechte Licht gesetzt. Gegen 11 Uhr erreichte die Versammung ihr Ende. Wir Zentrumsmänner und Volksvereinler können mit Genug tuung ans diese Versammung zurllckblicken, da sie uns ge zeigt hat, daß wir auf dem rechten Wege sind und daß un« er Wirken auch von unparteiischer Seite voll und ganz ge würdigt wird. Darum: Hinein in den Zentrumswahlver-. ein! Hinein in den Volksverein! —* Generalsekretär Kunze vom Konservativen Landes verein nach Berlin berufen! Wie vor einigen Jahren der Generalsekretär des Nationalliberalen Landesvereins, Herr Breithaupt, in die Zentralstelle der Nationalliberalen Par tei in Berlin avancierte, so ist jetzt auch der gegenwärtige Generalsekretär des Konservativen Landesvereins, Herr Richard Kunze, von der Hauptleitung der Konservativen Partei gewonnen worden, seine geschätzte Kraft als Redner und Organisator in den Dienst der Gesamtpartei zu stellen. Wohl kaum hat jemals ein politischer Angestellter in so scharfem Kampfe gestanden, wie Herr Generalsekretär Kunze. Er war wegen seiner für die konservative Sache er folgreichen Tätigkeit der bestgehaßte Mann. Auf der vor wenigen Tagen stattgehabten Generalversammlung des Konservativen Landesvereins wurde ihm die größte Aner kennung ausgesprochen. Uebrigens hat Herr Kunze gegen verschiedene Blätter Beleidigungsklage erhoben. In einer nationalliberalen Versammlung wurde behauptet, daß es kein Zusammengehen mit den Konservativen geben könne, o lange Herr Kunze Generalsekretär sei. Die sächsischen Konservativen sind sehr kurzsichtig, daß sie diesen Mann nicht hier festhielten, sondern nach Berlin gehen ließen. Es hat den Anschein, als ob die Partei sich von dem Drängen der Liberalen bestimmen ließe. Es ist das eine Torheit, die ich zur Zeit der Wahlen bitter rächen wird. —* Der „General Auzeiger für den Amtsgerichts- bezirk Kötzscheubroda", der Benjamin aller sächsischen Amtsblätter, weiß seine Leser nicht anders zu fesseln, als daß er über die katholische Kirche, ihre Vertreter, An hänger und Einrichtungen herzieht. So bringt er in Nr. 206 vom 9. Dezember den Inhalt des Hirtenbriefes der bayerischen Bischöfe in Fceistng und bemerkt dazu: „Es wäre vielleicht gut gewesen, wenn die Herren Bischöfe einen Teil ihrer sittlichen Entrüstung gegen den politisierenden Klerus ausgewendet hätten, dessen Kampfes- weise eine tagtägliche Abwehr in der antiklerikalen Presse notwendig macht, ganz zu schweigen von den Priestern wie Scheuer, Münsterer, Klimmer und Konsorten, die dazu beigetragen haben, daß bei den Gläubigen die Achtung vor der Kirche und ihren Dienern erschüttert wird. ES muß der Klerisei nachgerade recht bange ge worden sein, wenn sie zu solchen Mitteln greift, wie dem Freisinger Hirtenbriefe gegen die Presse." In diesen Zeilen äußert sich so recht die Wut der antiklerikalen Presse darüber, daß den Katholiken empfohlen wird, ein Blatt, daS diese und somit auch seine katho lischen Abonnenten in einemfort beschimpft, nicht durch Abonnement zu unterstützen. Daraus geht hervor, daß die antiklerikalen Blätter an ihren katholischen Abonnenten doch eine ganz namhafte finanzielle Stütze haben müssen, und dieselbe nicht gern einbüßen möchten, sonst würde sie die Warnung nicht so auftegen. Außerdem gesteht der General- Anzeiger mit obiger Bemerkung zu. daß er selbst auch zu den Blättern gehört, die geeignet sind, die Kirche und ihre Diener in der Achtung der Gläubigen herabzusetzen. Wenn sich das Blatt so sehr über die obengenannten gefallenen Priester entrüstet, so ist doch deswegen der ganzen Kirche nicht die Schuld zu geben, denn in allen Religtonsgemein- schäften gibt eS Gesunkene. Wir könnten mehrere Namen protestantischer Pastoren als Beweis unserer Worte nennen. Dadurch aber wird die Ueberzeugung bet keinem erschüttert, denn auch unter den zwölf Aposteln war ein Judas. Uebrigens ist der katholischen „Klerisei" nicht bange ge worden, sondern sie hat nur als treuer Wächter nach dem Ge bote Jesu Christi vor den Gefahren gewarnt, welche die antiklerikale Presse den Katholiken bringt. —* Bolk-zählung. Die Einwohnerzahl betrug am 1. Dezember 19t0 in Falkenstein 16753 (12724), Gostritz 640 (620), Oberlungwitz 8024, Klingenthal 6160 (6001), Jöhstadt 2212 (2268), Pillnitz 836 (818). Pen,wich 218 (178), Neuheide 644 (504), HermerSdors 1769 (1719). —* Wetterprognose der Königl. SSchs. Lande»« Wetterwarte zu Dresden für den IS. Dezember: Oslwind, heiter, kälter, Frost, trocken. Bericht vom Pöhlberge: Berg nebclsrel, Nebel in den Tälern, nur aus dem Berge schwache Schneedecke, glänzender Sonnen« unter« und -aufgang, HimmelSfärbuag orange bezw. gelb. Bericht vom Fichtelberge: Nachts schwacher Nebel, gute Schlittenbahn biS Oberwieseothal, glänzender Sonnenunter gang, Abendrot. —* Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen« Söhne besuchten heute vormittag in Begleitung deS Militär-Gouverneurs Herrn Majors Baron 6 Byrn die Buchhandlung von Paul Schmidt Inh. Paul Beck in der Schloßstraße und bewirkten daselbst Einkäufe. —* Für die Internationale Hygtene-AuS- stell ung Dresden 1911 ist ein außerordentlich wirk same» Plakat von Franz von Stuck-München entworfen worden. —* Der Sächsische Bürgermetstertag wird am nächsten Donnerstag hier im neuen Rathause abgehalten werden. —* Entzückend schön ist die WetbnachtSauSstellung der Devotionalten- und christlichen Kunsthandlung von Hof lieferant Heinrich Trümper, Dresden, Sporer«, ,