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(2. Juni 1910), Enzsre Spcycr (17. Juni 1910). Thaddäus Robl (1». Juni >910). Wächter (9. Juli 19!0). Daniel Kiuet (10. Juli 19,0). (5 2. RollS <l2. Juli >910). NicolaL Kinet (9. Angn't 1910), Waldein <9. Aiitzusl I9,0>. Leutnant Bioaldi (25. August 1910), Ban Maas-' yck (27. August 1910) Poillot (25. Scplcmber >910). Geo Etznvcz (27. Scptember >910). Plochnian (29. Stpuinber 1910). Haak (4. Oktober 1910). Mczickrilsch (8. Oktober 1910), Kapitän M idiot (29. Oktober 1910). Leutnant Mente (25. Oktober 1910). Fcrvand Bllnicbard (20. Oktober 1910). Leutnant I Sagliett: (27. Oktober 1910) Ralph Jvhn- stone (17. Nov-mbcr ll'10). Leutnant Ciunnarata (9. Dezember 1910). Soldat Eaffell-ini (9. Dezember 1910), Walter Archer (1. Tep'iuber 1910) Eccil 0-race (22. Dezember 1910). Jul-S Piccolo (20. Dezember 1910). Lnffont <29. Dezember 1910), De Pole.-Mariano ,29. Dezember 1910). Vermischtes. V sonderbare I II st lz in RII ß l a II d. Vor drei Jahren verurteilte das Feldgericht in Warschau einen gewissen Johann Lange zinn Tode durch den Strang, dort) konnte das Urteil damals nicht vollstreckt werden, weil bei Lange inzwischen der Irrsinn ausgebrochen war. Lange wurde i» ein .Irrenhaus gebracht und ist seht wieder voll kommen gesund. Nun wurde eine Koininission beauftragt, Lange zu untersuchen, ob er wieder geistig völlig normal ist. In letzterem Falle wird das Urteil an ihm vollzogen werde». v U in das Erbe der Obre n o w i t s ch. Mehr als sechs Jahre sind verflossen, seit das serbische Königspaar ermordet wurde, doch über die .Hinterlassenschaft der Obrenowitsch werde» noch immer Prozesse geführt. Jetzt ist, wie ans Belgrad gemeldet wird, ein Prozeß zugunsten der Universalerbin Exkönigin Natalie beendet. Im Schreib tisch des Generals Lazar Petrowitsch, deS ersten Adjutanten VeS Kölligs, wurde nach der Blntnacht vom 11. Juni 1903 eine Biertelmillion gefunden. Ta Petrowitsch der erste war, den die Königsinörder uiederstreckten und niemand Nachweise» konnte, wie das Geld in den Schreibtisch ge kommen, erhoben Petrowitsch' gesetzliche Erben Anspruch auf den Betrag. Ter Belgrader Gericliwhof hat aber jetzt die Biertetmillion der Exkönigin Natalie ziigesprochen. LUerabE. „Auswärts", Organ des St. Josephsvereins zur Ver breitung guter Schriften. Schriftleitung M. Müller, Köln, Mozartstr. 51. Truck und Kommissionsverlag der Pan- linns-Truckerei ,0). m. b. H.) z» Trier. Preis des Jahr ganges von U> Heften für Nichtmitglieder 1,50 Mark, für Mitglieder des St. Josephsvereins gratis gegen den Ver einsbeitrag von 1 Mark pro Jahr. Kunst. Wissenschaft rmd Vorträge. > Dresden. Nnf Vesthl Sr. Mojebäl des Königs wirb DonneiSUig den 5» Januar s.L11.'»s Tri-.ucr spiel . Kabale und Liebe" im 1: öntg l. Sck a uspie! da u « nutzer Abonnement ausgcstibrt. Dis R>-Kc der «Lady Milford" spielt zu« ersten Male Krau Körner, die Nölle b-w „Musikus Miller" zum ersten Male Herr Wahlberg.— Mittwoch den 4. Januar findet im Kon. i gl. Opern Hause !i> dieser tkpielzs>! noch eine 'Austeilung" der Humpcrbinck'cheii Märckienopei: „Häusel und Wretel" zu er- mätzigtcn Preisen statt. Ein Aufgeld bei Vorverkauf wird nicht erhoben. Die Vorstellung beginnt bereit um <» Ubr j Dresden. Im Nesidenztheater gelangt am Freitag zvm ecuen Male die Schauspiel-Novität .Taifun" von Melchior x'erggel zur Äuf'ührung. Das Werk erlebte tu Berlin über 302 Aufführungen. Direktor Witt hat die Rovüät für Dresden er worben und wi d alle Sorgfalt verwendet, die Novltär, in Bezug auf Reche mro Ausstattung, genau so vorzüglich herauszubringen, tvre in Berlin. j Dresden. Mitnvoch den 4. Januar abends stz8 Ubr findet im VerewSH,iuse der Liederabend Julia Culp st..tt Am Bcch- stein: Erich I. Wolfs Programm: Beethoven: Der treue Jobnie, Adelaide, zwei Klärchenlieder. Schumann: Du bist wie eine Blume, Lied eines Schmiedes, Der schwei e Abend, Die Kartenlegerin, Die L.wendrnut. Brahms: Fünf Mädchenlieder. I Dresden. Die Sprechiondichtung „DaS große Narre li splet". Dichtung von F E Köhler-Hauben, Musik für großes Orchester von Paul Lolberg, die bei den ersten Ausführungen in Chemnitz und Dresden einen außerordentlichen Ei folg e, lebte, wurde von Kapellmeister Willi Olsen in Dresden für ein Sinfonie« Konzert erworben. Die Aufführung wird im Februar mit ver stärk em Orchester unter Leitung des Komponisten statifinden; den Text spricht wiederum der Dichter. Erwähnt sei dabet, daß K«pell- meistec Osten bei den Proben für die Erstaufführung Anfang Dezember im Cotberg-Kvnzert so interessiert wurde, daß er die Biollnsoli des Weckes selbst übernahm. > Dresden. Konzerte und Borträge F. RisS, König!, tzosmusika.ikn-Handlung (Inhaber: F. Plölner), Seestraße 21 (Eingang Ringstraße): tzjum Besten des Soldatenheims in Dresden: Aufführung lebender Bilder, dargestellt durch Damen und Herren Dresdner Gesellschaftskreise. Freitag den 6. Januar, abends V?b Ubr. Vereinshaiis. Künstlerische Leitung: Für die Bilder: Geh. Hojrat Prof. Prell unter Mitwirkung weiterer nambaf er > ünstler. Für die musikalische Leitung: König!. MusikdireOor Otto Richter unter Mitwirkung von Frau König!. Kammervirtuofia Melanie Bauer Ziech, Frau Professor Wiiting-Seeüaß, Frau Julia Rahm-Nennebaum, Kraul. Doris Walde, Herren Bckkor Porth, Dr. Schnorr 0. Earolsfeld, KammermustkuS Wunderlich, JobanneS König und Alumnen des Kreuzchores. Für den Tanz: Ballett meister Rvihe. Karren: 10,80, 6.40, 3,15, 1,60 >A. Kactenoerkaut in der Hosmustkalienhandlung von F. Ries (F. Plöiner), Kaufhaus, und Ad Brauer lF. Plölner), Neustadt, von 9 -1, 3—6 Uhr. Prvv«Lrc»-isr.'-t.. Dresden, 2. Januar. Pcsd«ettt»Vkeisr in Dresden. Preis? -n Mark. Wetter: Schön. Stimmung: Fester. Weizen, br. aller ,74— 78 K,-) —, neuer ISl —107, feucht ,73 bis 71 In I8ä-t88,russ.rot214—22t, Manitoba2-4—232, Argent. 218 bis 221. Roggen, sächs., alter ,70—73 kp;) —,—, neuer 145—151 sencht (68—04 kz-) 139 — 142, preußischer 153—157, russischer 162—164. Gerste, sächsische 170—180, schlesische 190—205, posrner 180 — 200, böhmische 210—230, Fnttergerste 122—130. Hafer, pro 1000 Kg netto: sächli cher, ulcer ——, neuer >57—192, beregueier 137—152, schief.1 8-16t, rnss. 154—164. Mais, pro 1000 kg netto: Ciuguaniine 168 -175, Runbnmis. gelber 138—141, Lapiata, gelber 138 bis 141. Erbsen pro 1000 kg netto: 160—180. Wicken pro 1000 kg netto sächsische 168—180. Buchweizen, inländischer und fremder 180—185 Leinsaat, pro 1000 Kg netto: feine 360—370, mittie-e 340—355, La Platvg SSS—360, Bombay SS». Mvö! pro 100 Kg mit Faß, raff. 63,00. Rapskuchen (Dresdner Marten) lange >1.50. Leinkuchen, pro 100 kg (Dresdner Marken), t. 19,52, ist. 19.00. Malz, pro 100 kg netto ohne Sack 29,00 -33.00. Weizenmehl, I. Marken, pro 100 kg netto ohne Sack (Lresd Marken): Kalserauszug 34,50—35,50, GrieslerauSzug 33.50 bis 84,nO, Semmelmehl 32,50—33,00, Bäckermundmehl 31,00—31,50 GrieSlermundmehl 23,00—24,02, Pohlmehl 17,50—19 00. Roggen mehl pro 100 kg netco okme Sack (Dresdner Marken: Nr. 0 24,00-24,50, Nr. 04 23,00-23,50, Nr. 1 22,00-22,50, Orr. 2 19,50—20,50, Nr. 3 15,50-16,50. Futtermehl 13,40—13,80. W-izen- tleie grobe 9,80—10,00, feine 0,00—9,40. Roggcokleie 11,00 bis 11,20. Die für Artikel pro 100 kg notierten Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 kg. Alle andern Notierungen gelten für Geschäfte von mindestens 10000 kg. Feinste Ware silier-Notiz Mehrpreise verstehen sich exklusive der städtischen Abgabe. " GchlachtStehpveis« auf dem Biehhofe z« DreSdeu an> 2 Januar 1911 nach amtlicher Feststellung. Marktprei» s!k Licr- gattung Ocki'-N 4»I ftuISen und ttkhe . . , SuUrr. . . I') «ölber. , , . Lstaic. . . Nut- »rieb Stück 2» 8 «erctchnuug : k» Uebcud-jSchlaL» Sclvtchj Mi. ! Ml. 244 704 NchloeUie . . >823 1 itebtk- Ililnder. » Vi-llflilschige, clusffcmasleti: höchsten Schlc-chiwerteL viS zu 6 Jahre» . . v. Oeslerreichec deeatttcheii . . Jung- fleischige, »ich» auSgsuiSstete, — altere ausgcmflslete MZs;ig genährte junge. — gut geuflhrte altere Bering gendhrte jede» Alters . . . riollfleischlge, auSgemIistcle kalben höch sten SchlachlweiteS -Lellsteischige, LuSgem'cstete Mhc HSch- slcn Schlachlwertes bis zu 7 Jahre» . -lelterc ausgemöslelc Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Mhe und Milben Mitkig genöhric Kühe und Nalben . Bering genährte Kühe und Kalben . Vollfleischige höchsten SchlachtwerreS Müßig genflhrtc jüngere und gut ge- »ührle altere Bering genührte . . Feinste Mast- (Bollmilchmast) und beste SancMlbcr - . . Mittlere Mast- und gute Saugkälber Beringe Saugkälber Nettere gering genährte (Fresser). . Mastlämmer Jüngere Masthammel Keltere Masthammel Mäßig genährte Hammel und Schafe lMflrstchase, I Vollflcischige der feineren Staffen und deren Kreuzungen im Alter bis zu ennindeinvierlel Jahren .... d. Fettlchweiae .... ... Fleischige Brrlug entwickelte, sowie Sauen . . Ausländische ««-50 ! ö«-S8 «l—«5 18-8» 86—«0 xo-db 34- 88 28—33 «e-5» «l-«5 35- 40 56-58 52-55 48—51 45-47 41—44 36- 40 52- 53 53- 54 50-5 l 46—48 78-77 61-7» 85- 70 59—8« 54-58 78-83 72—77 66-71 86- 8« 82-86 76—81 83—80 82—86 78—81 68—89 68-70 85-87 62-65 zusnmme» ^ 3263 ^ Ausnaqmeprcist über Notiz. — Geschäftsgang! Bei Ochsen, Kalben, Kühen, Bullen und Kälbern langsam, bei Schafen und Schweinen mittel. Bpieipsa« dri: Theater: ii« Dresden. Mittwoch, zu ermäßigten Preisen: Hansel und Grstel An fang 6 Uhr. LonmrSlag: Dcr «Mufika'-t. Anfang >/,8 Uhr. » KLrttg:- EKsukr-»«:-««-. Mittwoch: Mallensteins Tod A: sang 7 Uhr. DoavcrLlag: .stabote ur.d Liebe. Anfang 7 Uhr. Rttk»«. zrh««ttev. Mittwotk und Donueiet^g, nachm. >/z4 Uhr: DaS Tonntags ki.:d; aoenb4 Uhr: T.nzhilsaren. .Oentrül-Llseattr. Mt w. ch und Do narLiüg. nachm. 'J4 Uhr: ZePpeltvchenS Reise zum Christkind: ad.nbs 8 Uhr: Der Graf voa Luxenburg. GoltSwotzl-TheatLi». (Ostro-Ällce, Eingang Trabantcngasie.) Doiuieis.og: Dir »erir-vl ne Glocke. Anfang V«8 Uhr. Ficirag, nachm. 3 Uhr: Märchcnaussüh:ung: abends Uhr Egmon!. sto irg?. Pe eol'< r t:>!. i -> ,,s. ,i^r. Biktvria-Sawn 2kas. 8 Utzr. Tivoli-P unksaal Ans. -/z9 Uhr. Kcnigshof (Strebte», Auf 8 u. TymionS Thalia-Th.'/-4 lick/^O U. Deutscher Koster <Pceschen) v vhr. Musenhalle Löbtau Ans. 3 Uhr. GpisZyLüiS T.H.'S»Ler tti 18e<yL!s. Neuro Ttzeotr:. Mit wich: Tin Wintermärchen. Donners tag: Der große Name. — ...i r s Theater. Mittwoch nachm.: Die goldene Gans; abends Der fidele Bauer. Donnerstag: Die ge schiedene Frau. — ..'Ochusn. xihan». M tlwoch nachm.: Die gcldcne Märchenwelt; abends: Die Kinder. Donnerstag: DaS kleine Schc-kclüdenmüdchcn — eure Operettrv-Ltzeater (Pcnirat-rhrsttr). Bis Montag: Das Puppenmädel. — 150 — 151 „Tie Behörden sollen die Erhuiniernnst und Autopsie Neniis verfügen," sagte sie. „Finden sich keinerlei Spuren eines gewaltsamen Todes, so ist E-eorg unschuldig zninindest unschuldig an diesem Verbrechen." Nnhigen Tones, welcher in anfsalirndem Gegensätze zu dem erregten Wesen der armen Iran stand, erwiderte der Untersuchungsrichter: „Es werden von den Mördern mitunter sehr sinnreiche Mittel ange- wendet, um bei ihren Opfern jedwede Spur eines gewaltsamen Todes zu beseitigen." „Tann ist eine Exhumierung freilich nutzlos," sagte Georg Largeval, ebne zu erwägen, wie gefährlich diese Bemerkung war. Herr Mestras hob bei diesen Worten den Uopf empor und betrachtete lange und aufmerksam die arme Iran, die sich gegen daS Netz der Beschul digungen wehrte, in welches sich ihr Gatte leichtfertigerweise verstrickt hatte. „Hören Sie mich einen Moment ruhig an, wenn Sie es vermögen," sagte er. „Ich werde es versuchen, Herr Untersuchungsrichter." „Largeval, Georg Largeval — denn wir gehen von der Annahme ans, das; der Angeklagte tatsächlich Ihr (stalle ist." „Natürlich . . . Tas Gegenteil ist nunmehr ganz ausgeschlossen." „lstxvrg Largeval büßte also am Morgen seine Stelle ein, da sein Chef bankerott wurde." „vw- „Jhre Hilfsguellen waren, wie Sie selbst zugeben, vollständig erschöpft?" „Auch das ist wahr. Wee-balb sollte ich es leugnen?" „Jnm Ueberflns; wurde Ihre Tochter auf der Straße durch einen Omnidns verletzt, so daß sie eine Zeitlang das Bett hüten mußte." „Allerdings." „Largeval, der Sie und seine Tochter anbetet, verliert den Kopf und eilt zu seinem Bruder, um von diesem Geld zu verlangen. Wer weiß nun. welchen Bescheid ihm dieser gab?" „Bemühen Sie sich nicht so sehr, die Beweise für meine Schuld zu- sammenznstelsen. Da ich mich ans dem Abgrund, in welchen ich geraten bin, nicht mehr zn befreien vermag, leiste ich auch keinen Widerstand mehr," sagte Georg. „Legen Sie mir alle Verbrechen Remis zur Last, fügen Sic noch andere Hinz» und spreche» wir nicht weiter über die Sache. Will man mich töten, ich bin bereit dazu, wenigstens werde ich nicht länger leiden. Ich habe keinen anderen Wunsch inehr." „Aber ich gebe das nicht zu!" rief Lanrenca anS. „Du bist nnschnldig und daS müssen wir beweisen." „An jenem Abend," fuhr Herr Mestras nnbeirrt fort, „befand sich in dem von Nenn bewohnten Pavillon kein lebendes Wesen außer den beiden Brüdern. Unserer Ansicht nach, die wir die Wahrheit zn erforschen trachten, mußte sich dort ein höchst dramatischer Auftritt abgespielt haben. Als Georg den ver hältnismäßigen Reichtum seines Bruders sah, an welchem ihm dieser nicht beteiligen wollte, mochte er von dem Gedanken erfaßt werden, diesen ZwillingSbrnder, der ihm so ähnlich sah, ans dem Wege zu räumen, nm dessen Stelle einznnehinen »nd sein Einkommen zn genießen. Sehen konnte ihn nie mand; hindern konnte ihn ebensowenig jemand. Ich behaupte nicht, daß sich die Dinge in dieser Weise zngetragen haben; aber jedenfalls ist es möglich, und wir müssen die Wahrheit zn erforschen trachten." Verzweiflungsvoll rang Lanrenca die Hände. „Welch teuflisches Genie gehört dazu, nm derartiges zu ersinnen!" sprach sie unter strömenden Tränen. „Es wäre bereits an der Zeit sich zu entfernen, meine Gnädige." „Sie kennen meinen Gatten nicht," sagte Lanrenca, ohne auf die Worte des Richters zn achten. „Es ist ein Unglück für uns, daß Sie ihn nicht kannten, bevor uns dieses Ungemach zustieß. Sie würden ihn sonst gewiß nicht für schuldig halten." „Ich behaupte gar nichts," wiederholte der Richter. „Es handelt sich bloß nii, eine Hypothese, die sehr viel Wahrscheinliches für sich hat." „Wenn er nur wenigstens mich nm Rat gefragt hätte, so wären wir gewiß nicht benötigt, uns gegen diese entsetzlichen Anschuldigungen zu ver teidige»!" „TaS Verhör ist beendet," sagte der Untersuchungsrichter, „und ich werde Largeval wieder in sein Gefängnis znrückführen lassen." „Aber das ist ja nicht möglich!" widersprach Lanrenca in ihrem Eifer, den Galten zn verteidigen. „Auch ist noch ein Punkt vorhanden, welcher der Erledigung bedarf." „Welcher mag das wohl sein, meine Gnädige?" „Tie Frage der Autopsie. Remis Leiche muß exhumiert werden, damit die Gerichtsärzte Nachweisen können, daß Nenn eines natürlichen Todes starb und mein Gatte an demselben unschuldig ist." „Das kann Ihnen nicht verweigert werden, meine Gnädige, und ich denke sogar, daß die gerichtsärztlichcn Erhebungen sehr bald, vielleicht schon morgen stattfindeii können." „Ah!" kam es wie ein Seufzer der Erleichterung über die Lippen der armen Frau. „Lacroix," sagte Herr Mestras, „führen Sie den Gefangenen nach Ma- Zas zurück." „Herr Untersuchungsrichter!" sprach Lanrenca mit flehender Stimme. „Was wünschen Sie? Fürchten Sie nicht meine Geduld zu miß- brauchen?" „Gestatten Sie mir, meinen Gatten zu umarmen, bevor er abgeführt wird . . Herr Mestras war im Grunde genommen ein wackerer Mann und nickte zilstiiniiiciid mit dem Kopfe. Die beiden Ehegatten näherten sich einander: Lanrenca mit auffallender Zärtlichkeit, Georg mit einer fast eisigen Ruhe. Dem Unglücklichen klang noch immer die Erzählung seiner Frau in den Obren, und die Niederträchtigkeit seines Bruders erschien ihm um so ver- dammenSwerter, je länger er über dieselbe nachdachte, doch war er vernünftig genug, „in seiner Frau nicht zu grollen. Er schloß sie in die Arme und hielt sie lange an sich gedrückt, vermochte dabei aber nicht zu sprechen. Um so mehr sprach aber Lanrenca. Sie sprach ihm Mut zu, ermahnte ibn zur Energie und Ausdauer, und küßte ihn dabei immer wieder voll Innigkeit. - v ,