Volltext Seite (XML)
»«»»V v»^ Das Ersck-einen des „Entwurfes eines Versicherungs >.» , -1. iou^ucii- vvLr «^rmenermirgne- der ohne Rücksicht auf den Kunstwert ihrer Leistungen: 5. Lehrer und Erzieher: 6. ans der Schiffsbesatzung deut- aus oas alte Dogma. Er schränkr die wissenschaftliche For- schung in keiner Weise gegen früher ein. Wie kann da nun der Minister von einer „Verstärkung der Gebundenheit" 36 - „Toter — du erlaubst dir eine Sprache, die ich dir gelegentlich mit Rutenstreichen heimzahlen werde. Glaubst du, weil mein Oheim dir Ver trauen schenkt, dürftest du seines Neffen ungestraft spotten?" „Ich spotte nicht, Herr! Ich sage nur die Wahrheit." „Deine Art, die Wahrheit zu sagen, ist seltsam. Aber ick bin groß mütig, Soter — ich verzeihe dir. Wenn mich nur nicht immer frieren würde — hast du keinen Falerner, daß ich mich durchwärme?" „Nein Herr! Der Vir Präfektissimus hat die Amphoren und die Schläuche eingeschlossen." „Ich finde, mein Oheim ist geizig wie ein Hamster", rief Salvius — das war der Name des jungen Römers — zornig. „Er ist edel und gut," sagte der Sklave ernst. „Natürlich ist er das," lenkte Salvius ein, „aber mit seinem Weine ist er sehr sparsam. Ach, welch ein Land! Keine Sonne, keinen Wein, keine —. Sag einmal, Soter, sahst du die Frauen der Alamannen? Man bekommt sie selten zu sehen. Wie sind sie?" „Man rühmt die Schönheit der alamannischen Frauen," sagte Soter. „Sie sind blau von Augen, weiß von Haut und haben prachtvoll schimmern des Nothaar, um das sie die Frauen Roms beneiden. Aber sie sind keusch und treu, und Ehebrecherinnen gibt es bei ihnen nicht. Diese werden mit dem Tode bestraft. Meistens sitzen sie zuhause in der Halle und spinnen und nähen. Aber sie folgen auch dem Manne in den Kampf, feuern ihn an, kämpfen an seiner Seite und verbinden seine Wunden " Salvius biß sich auf die Lippen. „Eigentlich sind solche Frauen nicht mein Geschmack, Soter. Da halte ich mich doch lieber an die feurigen Römerinnen. Ach, wäre ich in Rom " Draußen vor dem Zelte erklangen Schritte und Stimmen: gleich darauf traten zwei Männer in das Zelt, der eine breitschulterig, hochgewachsen und sonnverbrannt, in reicher Waffenrüstung, den Helm auf dem Haupte — der Tribun Thrasea. Der andere war mehr schlank und zart gebaut, hatte ein blasses, durch geistigtes Gesicht und sein Haar war leicht ergraut. Die braunen Augen blickten gutmütig, der Mund war weich, fast frauenhaft, die Lippen etwas geschürzt, als ob sie beständig Verse skandierten. Das war Decimus Magnus Lusonius, Professor der Rhetorik, Erzieher Kaiser Gratians, Präfekt von Gallien. Er reichte seinem Neffen die Fingerspitzen und ließ sich dann auf den Lektus sinken. „Ach, wenn wir nur erst fort wären aus diesem Lande der Barbaren," seufzte er. „Bah," sagte Thrasea, der ebenfalls Platz nahm, „mir gefällt es hier, Präfekt. Es gibt immer etwas zum Dreinschlagen." „Ja, du — du bist so viel anders als ich, Tribun," sagte Ausonius. , Viel derber, robuster. Wenn man stets am Hofe gelebt hat — du verstehst." „O ja! Wer, so wie du, sein Leben lang Verse gedrechselt hat, taugt nicht zum Kriegsmanne. Mich wundert nur, daß du an dem Kriegszuge teil nahmst, Ausonius, und daß dich der Imperator zum Präfekten ernannte, siehst du — das begreife ich noch weniger." Nomanbrilage der Sächsischen VolkSzeitvng. — 33 — Bissula setzte sich auf einen bemoosten Stein, faltete die Hände in den Schoß und sann vor sich hin. Und da sie nienianden hatte, mit dem sie in dieser Einsamkeit reden konnte, und doch so viele Gedanken sich hinter ihrer weißen Stirn zusammendrängten, so floß ihr Mund von dem über, wovon ihr Herz zum Zerspringen voll war. ES klang wie ein Gesang, wie ein leises Lied, was sie vor sich hinsprach: .Einen Traum hatte ich in der Nacht, und dir will ich ihn künden, du rauschender Bach, und dir, du lichtgrüner Wald . . . und euch, ihr weißen, segelnden Wolken! . . . Verstummt war der Vögel Lied und die Wölfe heul ten im wilden Walde. Da fuhr es wie Donnars, des Zornigen, Wagen über die Welt. Schilde krachten und Speere splitterten — es war eine mordende Männerschlacht! Feuer lohte zum Himmel von Hof und Halle und die Heer- männer fielen im Streite. Auf grauer Wolkenbrücke zogen der Helden end lose Scharen hinauf zur Halle der Götter — gen Walhall, von Wotans wei ßem Schildmädchen geleitet. Und mein Auge suchte Herimuot, den Vater — und fand ihn nicht. Und suchte Sigmar, den Helden — und sah ihn nimmer in Walhalles hohem Saale! . . . Doch, da schaute ihn mein Auge, von Feuer umloht, auf blutiger Walstatt, und hundert kurze, scharfgeschliffene Römerschwerter zuckten über seinem Haupte . . .1 Wie ich da zitterte! Als ob mir das mordende Schwert in der Brust säße! Und ich schrie mit aller Macht meiner Stimme: „Herauf, alamannische Helden! Herauf und rettet mir Sigmar den Stolzen aus rasender Römerhand . . .!" Da erwachte ich an der eigenen Stimme Laut. Und fand das Linnen, darauf meine Wange geruht, noch feucht von den Tränen, die ich im Traume geweint " Während Bissula ihr Lied zu Ende sang, rauschte es Licht bei ihr in dem Waldgebüsch — und der, von dem sie träumte und sang, stand bei ihr und sah sie an mit leuchtenden Augen, gerüstet zur Abfahrt ins weite Land — Sigmar, der suebische Held. „Singe weiter. Jungfrau," sagte er. „Dein Lied ist wie ein Lenzes morgen so schön —" „Hast du es vernommen?" fragte Bissula und sprang errötend auf von dem ragenden Steinsitz. „Da du mich belauschtest, muß ich erröten vor Scham, daß ich dem rauschenden Bache, dem lichtgrünen Walde und den segelnden Wolken ein Geheimnis verriet." „Soll ich'S erraten?" fragte Sigmar drängend, mit werbendem Liebes- blick. „O Jungfrau, auch ich trage ein süßes Geheimnis in der Brust, und ehe ich die gastliche Hofwehr verlasse, muß ich reden, ob du auch zürnen wirst." Bissula lächelte. „Nie zürne ich dir, Held! Niemals! — Sprich, Sig mar, was im Herzen dir brennt!" Sigmar legte die Hände auf die Brust und blickte mit lachenden Augen ouf die Jungfrau. „Als ich dich sah, Bissula," sprach er, „da ward dir mein Herz zu eigen, und nun brennt flammende Glut mir in der Brust. Wenn du mir hold bist, huldvolle Maid, so ueige mir dein Angesicht zu, daß ich in deinen Augen lese, was dir im Herzen geschrieben steht —" Bissula lächelte. „Dem Bache verriet ich's und den ziehenden Wolken, !>aß ich dir gut bin, fremder Mann. Du, sieghafter Held, hast Bissula, die Stolze, bezwungen." ^ „Die Alamannen." 9 Pcrsonenkreises. Hier mag das österreichische Vorgehen I abschreckend eingewirkt haben, da in der Tat die ! Verstehen und achten! jektive Wahrheit in dem Glaubensschatz seiner Kirche, und ' '- cv-