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3. Entschiedene Bekämpfung der antimonarchischen und deshalb außerhalb der Verfassung stehenden Sozialdemo kratie und ihrer Verbündeten. 4. Sicherung der staatlichen Autorität und der monar chischen Negierung gegen alle Versuche, die Verfassung zu radikalisicren und die Rechte der Krone zu mindern." Gemeinde- und Verernsnachrichten. ' Bruch» (Pfarrb»zirk Wurzen). Am Feste des heiligen Josepq fand der erste katholische Gottesdienst aut dem Saale des „FeldschlößchenS" zu Beucha statt. Ein schmucker zusammenlegbarer Altar war helgerichtet morsen, der für die später zu erbauende Kapelle verwendet werden kann. Von auswärtigen Wohltätern war vielerlei zur Einrichtung dev Gottesdienstes erdeten und geschenkt worden: ein schönes neues Meßbuch, ein 1*/s Meter großes Kruzifix, ein Teppich, ein Harmonium (Wert 900 Mark), je ein weißes, rotes und blaues Meßgewand, die PUeUer- und Altarwäsche usw. Die große Stetnbruchfirma Günther u. Fiedler hatte 200 Mark in bar als Beitrag zum Harmo nium gespendet, welch edle tolerante Tat hier rühmlichst anerkannt zu werden verdient. Herr Lehrer Conrad-Würze» hatte mit den Kindern der Missionsschule fleißig geübt, so- daß dieselben durch die beiden Lieder: „Heiligste Namen, allzeit beisammen, JesuS, Maria, Joseph" und „Das Heil der Welt Herr Jesus Christ, wahrhaftig hier zugegen ist" das erste heilige Opfer in jener Gegend stimmungsvoll verschönten. Beucha ist ein sehr harter Boden, aber zum ersten Gottesdienste waren dreimal mehr Besucher erschienen, als man von den dortigen sehr schwierigen Verhältnissen erwarten durfte. Wie die hungernden Seelen erquickt wurden, bewiesen die vielen Freudentränen auch selbst der Männer. Herr Pfarrer Lange beantwortete in seiner Altar- rede die drei Fragen: Beim ersten Gottesdienste: welche Freude für mich euren geistigen Vater und für euch die hungernden Kinder; welcher Dank gegen Gott und gute Menschen; welche Gnaden, denn es kommen zu euch Jesus, Maria und Joseph. — Gebe Gott, daß künftig noch recht viele Männer, die jetzt als Pilatusseelen der Menscheufurcht folgen, der Gottesfurcht und Gottesfreundschuft ihren ge bührenden Tribut zahlen und wieder überzeugte und mutige ihren heiligen Glauben bekennende Katholiken werden. § Dresden. Der Zentrumswahlverein für das Königreich Sachsen hält ani Sonntag den 20. März nachmittags 4 Uhr im Parterresaale des Gesellen hauses Dresden, Käufferstraße 4, seine Generalversamm lung ab. Dis Tagesordnung besteht aus dem Geschäftsbe richte des Vorsitzenden, dem Kassenberichte, dem Bericht der Revisoren und Neuwahl des Vorstandes. Sodann erfolgt ein Referat über die bevorstehenden Reichstogswahlen und Stellungnahme zu den Parteikandidaturen und Allgemei nes. Es ist Ehrensache der Zentrumsmitglieder bei der Wichtigkeit der Tagesordnung dieser Versammlung beizu wohnen. — Die Herren Mitglieder werden ersucht, rück ständige Beiträge noch vor der Hauptversammlung an den 1. Kassierer abzuführen, damit sie in die Abrechnung für >910 noch ausgenommen werden können. 8 Dresden. (Kath. Kasino.) Im Konzertabend« am nächsten Sonntag wird die Lhlophon-Viituastn FU. Haust Stadler und Herr Zithervirinos Hans Scheckenhofer Mitwirken. Tue Leitung des Abends liegt in den Händen unseres Ehrenmitgliedes Herrn Zitherlehrer Chr. Voigt. § Dresden - Löbtau. (Schutzengelbnnd.) Nächsten Sonntag den 26. März nachmittags 3 Uhr Versammlung mit Vortrag des Herrn Pfarrer Richter im Volksmohlsaale, Crispiplatz 6. Hieraus '^O Uhr gemeinschaftlicher Besuch des Abenügottesdienstes. Di« lieben Eltern und werten Gäste sind herzlich willkommen. 8 Dresden Johannstadt. (Volksverein für das kath 0 lische DentschIan d.) Sonntag den 26. März 1911 abends 6 Uhr im kleinen Saale von Hammers Hotel. Augsburger Straße 7. Persammlnng mit Vortrag über den Antimodernisteneid und die Stellungnahme der politischen Parteien. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten. 8 Drröben-Johannstadt. Der kathol. JünglingS- vereni veranstalte« am kommenden Sonntag den 26 März, nachmittags Uhr in der Schnltnrnhalle. schnmann- straße 2l, ein Schautnrmn „iiter der L-itunq des Herrn Turnlehrers Hildebrandt B> sondere die Elte,» der Ostern die Schule verlassenden Knaben werden gebeten, recht zahl- reich zu erlcheimn. Da man mit diesem Turnen in erster Linie eine Werbeversammlnnq bezweckt, wird auch noch Gesangliches, Musikalisches usw. geboten. Unter anderem wird auch Herr Schuldirektor Bergmann eine Anipcuche halt-m. 8 Aue. (Kalt). Verein.) Sonntag den 20. März nachm. V»? Uhr Versammlung im „Muldental". 8 Crimmitschau. (Cäcilieu-Dsrei».) Montag den l7. Avril abends Vz7 Uhr im „Ooeum" Fainilieuabend mit Vortrag und Theater. Etuiritt 20 Pfa. 8 Cainsdorf. An« Sonntag den 19. März hielt das kath. Kasino für Planitz und Umgebung eine Versammlung ini Gersthof zur Königin-Marienhütte ab. Wohl kein Katholik von den Nächstliegenden Ortschaften, wie Bockiva, Wilkau, Faßian, Planitz und Lichtentanne ließ sich die Gelegenheit entgehen, der Versammlung beizuwohnen, der Saal war überfüllt. Nachdem der Vorsitzende die Mit glieder sowie die Gäste von nah und fern willkommen ge heißen hatte, sang man ein gemeinsames Lied. Im An schlüsse ai. den Gesang begann Herr Kaplan Härtl aus Zwickau mit seinem Vortrage über die Passionsspiele tu Oberammergau, dem alle Anwesenden mit großer Aufmerk samkeit und lebhaftem Interesse lauschten. Nach dem Vor trage wurden einige hübsche Lieder gesungen. Auch wurde von einem Mitglieds der Antrag gestellt, eine Sammlung zugunsten eines Kirchenneubanes zu veranstalten. Dieser Antrag wurde freudig begrüßt und jeder trug ein Scherf lein dazu bei. Möge der Wunsch, recht bald eine neue Kirche tonen zu können, sich erfüllen. 8 Meißen. In der Vertraucnsmännerkonferenz des ! Volksvereins für das katholische Deutsch land, deren Vorsitz auf Wunsch des Herrn Geschäfts- führers, Kaplan Rolewski, Herr Kotowski übernommen hatte, gab Herr Waldmann ein klares und lehrreiches Referat aus der Praxis und für die Praxis. Die folgende Aussprache war eine äußerst lebhafte. Der Stand der Mitglieder wird ganz gewiß auch weiterhin wachsen, wenn also weitergearbeitet wird. Für den zweiten Sonntag nach Ostern ist wieder eine größere Versammlung in Aus sicht genommen. Näheres wird noch mitgcteilt werden. 8 Ncukirchen. (Katholischer Verein.) Sonntag dea 26. März abends 7 Uhr Versammlung mit Vortrag des Herrn Ehrenpräses Pfarrer Kirschenbauer. ES wird um pünktliches und zahlreiches Erscheinen gebeten. 8 Ostritz. Der hiesige kath. Frauen- und Jung- frauenverein haben es unternommen, zunächst für ihre Mitglieder einen KochkursuS zu veranstalten. Dieser soll von OlterdiinStag bis Freitag vor Pfingsten, womöglich in zwei Abteilungen, gehalten werden und zwar von 10 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags beziehentlich abends von 6 bis 9 Uhr in d n nach dem Hofe zu gelegenen Räumen der Pfarrei. An jeder Abteilung können sich etwa lO Personen beteiligen. Das Lehrgeld beträgt für solche, die den genannten Vereinen nicht angehöien, 10 Mk. nebst 30 Pf. Kostbeitrag pro Tag. Der Kursus wird von der staatlich geprüften Lehrerin FA. Maria Eckeneuer aus Zittau geleitet. Anmeldungen möchten bis spätestens 1. April bei den beiden Vereinsvorsteherinnen Frau Rektor Goldberg und Frl. Jda Scholze oder aus der Pfarrei bewirkt werden. 8 Rcichcnbach i. S. Am verflossenen Dienstag den 2l. März Illll wurde vom katholischen Män ner ve re in die diesjährige ordentliche Generalversammlung abgehalten, welche die rege Tätigkeit im zurückgelegten Vereinsjahre zeigte. Es wurden 15 Versammlungen und sonstige Veranstaltnnge» sowie 0 Ausschußsitznngen anbe- räumt, die alle eine «echt zahlreiche Beteiligung aufwiesen. Die Vorträge, belehrenden und erbauenden Inhaltes, be handelten folgende Themata: Die Umwälzung auf wirt schaftlichen, Gebiete im 19. Jahrhundert. — Dr. Alb. , v. Nnville. — Die angebliche Entstehung des Christentums. Forderungen des Tages. — Verkehrswege und Verkehr in der Oberlansitz im Mittelalter. 1. Teil. — Moderne Anschauungen über das Jenseits. — Die Ausgrabungen im Orient. — Nordseebilder. — Verkehrswege und Verkehr 1» der Oberlnnsitz im Mittelalter. 2. Teil. — Stammt der Mensch vom Affen ab? — Die Mitglicderzahl bat sich auch dieses Jahr wieder erhöht: sie beträgt jetzt 106. Die reich haltige Bibliothek (zirka 400 Bände) erfreute sich einer sehr regen Benutzung. Der Vorstand des Vereins besteht zurzeit ans folgende» Herren: Job. Heidrich, 1. Vor sitzender. Pfarrer Georg Heduschke, 2. Vorsitzender. Aug. .Kiesling, Kassierer. Paul Hübner, Schriftführer. Alois Riedel, Archivar. Stefan Oueiser, Fahnenträger. Kantor .Karl Bernet, Jos. Effenberger, Moritz Schüler, Ignaz Kopsch, Beisitzer. Drei Mitglieder, die Herren Jos. Pfalz ausweist, aber trotzdem noch zu einem überweltliche» Gott, der nicht in der Natur aufgeht, sondern diese nach seinen Plänen lenkt und beherrscht, sich bekennen möchte? Hat sie dann den, Monismus etwas entgegenznsetzen? Kiefl läßt ihr die Alternative: „Entweder muß die individualistische Theologie den christliche» Gottesbegrisf anfgeben, oder sie muß die Mög lichkeit gerade des heilsgeschichtlichen christlichen Wunders ziigeben und dann ihre Leben-Jesn-Forschung ans ganz andere Grundlage» stellen. Bleibt sie bei ihrer Nivellierung der christlichen und heidnischen Offenbarungen beharren und leugnet sie somit die Möglichkeit spezifisch heilsgeschicht licher Wunder, dann erfolgt die religiöse Berührung mlt dem Zentrum der Welt nicht in Jesus von Nazareth, son dern in jede», Einzelgeiste. Dann fällt die religiöse Be deutung Jesu dahin, und ein Gott, der sich nur auf diese allgemeine menschliche Weise, nicht aber ans spezifisch christ liche heilsgeschichtliche Weise zu offenbaren vermag, ist der -Gott des Monismus." (S. 166.) Dünnt ist die Entwicklung bei Anschauungen angc- langt, die, wie schon Möhler gezeigt hat, in der Konsequenz der Lehren Luthers lagen. Hat so die Entwicklung der modernen Philosophie den größten Einfluß gehabt bei den Jrrgängen der protestantischen Leben-Jesu-Forschung, so soll z»i» Schluß darauf hingewiesen werden, daß zurzeit i» dieser uioderiien Philosophie ein Umschwung eingesetzt hat, der darauf hiuausgeht, die Voraussetzung der Mythen- tbcorie in der Betrachtung des Lebens Jesu zu zerstören, nämlich de» Satz, daß Gedanken ohne Persönlichkeit die Schicksale der Völker bestimmen. Kiefl (S. 215) erinnert «an den PersönlichkeitSidealiSmus, wie ihn der Philosoph Eucken vertritt, und er weist dann der katholischen Theo logie die Aufgabe zu, solche aus der Zeit selbst hervor brechende» Strömungen zu benützen und durch Einver leibung derselben in die klassischen Systeme eines Augustin und Thomas eine auch den modernsten Anforderungen ent sprechende spekulative Begründung der christlichen Wahr heit dein modcrneii Aiitichristeiitnme entgegenzuhalten. Jene, die wirklich glauben, daß ein aus dem Mythus geschaffener Christus die welterobernde Macht des Christen tums haben könne, vern>eist Kiefl an Gerhart Hauptmanns nenen Noma» „Der Narr in Christo Emanuel Quint", in dem in schwärmerisch schönen Linien alles herausgearbeitet ist, was die moderne Seele zur lebendigen Ausgestaltung ihres ChristiisidecilS bieten kann. Wenn es .Hanptinann trotz seiner Kunst nicht gelungen sei, die Gebnrtsstätte der biblischen Messiasidee zu schaffen, so könne man das nicht ans die Rechnung der entschwundenen Jngendkraft des Dichters setzen, sondern lediglich der Impotenz des philo sophischen Gedankens, dessen Gebrechen unter der .Hand des Dichters grell hervortrcten. Wo bleibe da der köstliche Kern des Mythus, von dem die Modernen so viel Rühmens machen? Ja selbst in ästhetischer Hinsicht ist dieser Quint ein Oiericht über die moderne Auffassung geworden. „Nun hat er einmal feste Gestalt gewonnen, dieser mythologische Christus, der die Jahrtausende beherrscht haben soll. Aber selbst der moderne Mensch erkennt in ihn« die weltgeschichtliche Macht nicht. Es ist ein Nebelgespinst, welches nicht einmal einen Allgenblick das ästhetische Inter esse eines Lesers erregen, geschweige denn Jahrtausende zn weltumstürzender Tat in seinen Bann schlagen könnte." Kiefls Werk sei allen Gebildeten, denen der heutige Kampf der Geister ans die Seele brennt, als Rüstkammer voll trefflicher Gedanken empfohlen. Jos. Krause und Jos. Lange konnten auf eine 26jährige Mitgliedschaft zurückblicken. Der Vorsitzende ehrte die Herren i» einer kurzen Ansprache und überreichte ihnen eine Auszeichnung. So möge denn das katholische Ver- einsleben auch im neuen Jahre wachsen, blühen und reich lich Früchte tragen. 8 Schirgiswalde. Die am Sonntag den 19. März km Saale des Hotels „Erbgericht" abgehaltene Versammlung des Volksvercins für das katholische Deutschland erfreute sich einer sehr guten Beteiligung. 600 Personen waren der Einladung der rührigen Ver trauensmänner nachgekommen, und mit großer Aufmerk samkeit folgten sie den zwei Stunden währenden Aus führungen des Herrn Neichsgerichtsrates Burlage aus Leipzig über: „Wir Katholiken und unsere Zeit." Aus gehend von der modernen antichristlichen Weltanschauung, die sich in der Wissenschaft wie auf dem wirtschaftlichen Ge biete geltend mache, zeichnete der Herr Redner die Wege die wir gehen müssen als Verterter der christlichen Welt anschauung. „Gebet" und offenes Bekenntnis unseres heiligen katholischen Glaubens, „Arbeit" zur Verbesserung unserer wirtschaftlichen und politischen Stellung, das sei Hauptpflicht eines jeden Katholiken. Ueberall sind die gol denen Worte des Herrn Neichsgerichtsrates begeistert auf- genommen worden. Und so mögen nun den Vorsätzen auch die Taten folgen. 8 Zwickau. (Kath. Jünglingsverein) Morgen Sonntag abends ^7 Uhr Vortraa tu der Saxania. Aus der Frauenwelt. k Durch eine bemerkenswerte Entscheidung erhielt eine 24jährige Dame in Friedenau bei Berlin die seltene Erlaubnis, Männerkleidnng zu tragen. Die Dame gleicht im Acußeren, Wesen und Stimme so sehr einem Manne, daß sie wiederholt in Verdacht geriet, sich verkleidet zu haben. Sie wandte sich schließlich an das Berliner Polizei präsidium und erhielt aus ihre Bitte, Männerkleidung tragen zu dürfen, einen Bescheid, in dem es u. a. heißt: „Nach den« Gesetz und der Rechtsprechung der Gerichte ist das Tragen von Männerkleidern durch eine Frau nur straf bar, wenn die öffentliche Ordnung gestört wird. Wenn Sie also Männerkleider tragen, so haben Sie vor allen Dingen dafür zu sorgen, daß das Tragen solcher Kleidung zu keinen Mißhelligkeiten führt und die öffentliche Ord nung dadurch keineswegs gestört wird. Nur wenn in letzter Hinsicht ungünstige Tatsachen bekannt würden, müßte Ihnen das Tragen von Männerkleidern verboten werden." k Tie Schneiderin Miß I''. Miß 1^. hatte schon eine ganze Weile im Bett gelegen, als sie durch ein heftiges Klopfen an ihrer Haustür geweckt wurde. Sie sprang auf und gewahrte einen kleinen Knaben, der auf die Tür los- hämmerte. „Hallo, du!" rief sie ärgerlich. Der Knabe sah auf, „Bitte", schrie er, „Sie werden sofort Nr. 14 ge wünscht. Meine Mutter —" — „Mach', daß du weg kommst, du kleiner Dussel," unterbrach ihn Miß k'., „du bist an der verkehrte» Tür. Der Doktor wohnt zwei Häuser weiter." — „Aber," schrie der Kleine noch lauter, „wir wünschen Sie doch, Mutter hat heute ihren neuen Humpel rock angehabt, und wir wissen nicht, wie wir ihn wieder 'rauskriegen." Vermischtes. V Während einer Gemeinderatssitzung in L 0 nd 0 n , in der beschlossen werden sollte, das die. ganze Stadt unterininierende Untergrundbahn-System noch weiter anszubanen und insbesondere verschiedene bisher unverbundene Linien zu verbinden, kam zur Sprache, daß die Untergrundbahn im Vorjahre 101 Millionen Passagiere befördert habe. Die Erfahrung in London hat gelehrt, daß um so mehr Verkehr entstehe, je mehr bequeme und prak tische Gelegenheit zum Verkehr den Massen gegeben werde. v Eine organisierte Meineidsgesell schaft wurde in Zabrze (Schlesien) entdeckt. Die Unter suchung ergab, daß sich eine ganze Vereinigung von Per sonen ans Panlsdorf, Bielschowitz und Zabrze unter den: Namen „Minerva" gebildet hatte, die zu jeder Eidesleistung bereit war. v Eine sonderbare Entdeckung wurde auf der Eisenbahnstation Taschkent (Rußland) gemacht. Es wurde durch eine Revision der Bah» sestgestcllt, daß der Stationschef sich auf Staatskosten einen Harem von 22 jungen Mädchen auf der Stntion hielt. Die Mädchen waren als Telegraphistinnen, Dienerinnen und sogar als Be amtinnen eingetragen und bezogen ein staatliches Gehalt, obgleich sic einzig und allein zum Amüsement des Stations chefs dienten, der fröhliche Feste mit ihnen veranstaltete. Der Stationschef und die meisten Beamten waren auch an zahlreichen Bahndiebstählen beteiligt, führten stets die Mannfaktiirwarcn, namentlich die Wäsche und die Damen- kleider für seinen Harem. Die Revision stellte ferner fest daß der Wartesaal der ersten Klasse vom Stationschef zur Veranstaltung seiner Festlichkeiten benutzt wurde. Die Balmbeamte» führten ein herrliches Leben und verbrauchten die Einnahmen der Bahn für sich. Kunst. Wissenschaft und Vorträge. DrrSdeu. Der Url'u''d.-s Herrn Hofov»> nsänge SSembach der ihm von dcr König! Generald'rektion aut die Dauer eine« Jahriö erl'ilt worden ist, b-K zu mannigfachen Erörterung»" in d r Presse Anlatz gegeben. Herr Sembach «eilt nun infolgedessen mit datz er sich in d r Ka Krischen Oper Der Gefangene der Jartn« überanstrengt yatle und sich Schonung auferleaen mutte E> ist aber völlig wieder hergestellt. Den einjährigen U-lmb w'N Herr Sembach zu einem Studium bei I an de Reizt« in Pari« v-rwenden. ! Dresden Das Orato ium .Der Tod Jesu« von Karl Hcinr. Graun wird am Sonnabend den 1. April abend« 8 Uhr in der Petriktrche anfgrführt. Karl Heinrich Graun wurde geboren am 7 Mai I7c>t in Wahrenbrück (Provinz Sachsen) und starb om 8 August 1759 in Berlin, wo er seit 174» als König!. Hofkavell- meister wirkte. Er schrieb 88 Opern, sowie eine Anzahl Kammer- und Kirchenkant Ken in italienischem Stil, aber an Ernst der Auf fassung und gediegener Schreibweise den meisten nachbachlschcn Schöpfungen überlegen. Sein bekanntestes Werk ist die oben genannte PasssonKantate .Der Tod Jesu«. Mtlwirkende: Fräulein Dort« Walde'Savran). Herr «rückner (Tenor). Herrtzäbler (Bariton). Herr Organist Walde (Orgel). Leitung: Herr Kantor Max Renner. I Dresden. Lehmann-Ost rn-Thor. Am Eonotag den 18 März v»ranstal««te der Lehmann-Osten-Chor unter der ver» trefflichen Leitung seine« vielbewährten Leiter», de« Herrn Direkt r« Lehmann. Oste», der al« Pianist und Direktor der »hrlichschea