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Die verehrten Freunde und Mitglieder de» Verein» werden gebeten, sich recht zahlreich mit ihren Familienangehörigen dort eininfinden. Die gesellige Zusammenkunst beginnt abend» '/rO Uhr. 8 Redeberg. Donnerstag, den 13. d. M.. abends '/yö Uhr. hält Herr Arbeiter-Sekretär Matissek aus Berlin einen Vortrag über „Die politisch sozialen Bestre« bungen der Gegenwart". 8 Leipzig. Die Gaben für die Mitglieder de» St. BorromäuSvereinS sind eingetrofsen. Die verehrten Mitglieder werden gebeten, dieselben nächsten Sonntag im Bibliothekzimmer, Pfarrhaus P.. abholen lassen zu »vollen zwischen '/^ll —12 Uhr vormittags. 8 Ries«. Lieget eingetceleuen Hindernissen findet daS Einschlagen der gestifteten Faqnennägel für die Fahne des Katholischen Männervereins nicht an: 16. Juli sondern erst am 6. August statt und bitten wir unsere Brudervereine hiervon Kenntnis zu nehmen. Bermischtes. V Ein armes, von einer Spekulanten- bande in Schmach gestürztes R u s; l a n d", so schrieb die russische Zeitung „Rassewet", »veil nunmehr be kannt geworden ist, das; selbst der rnssiscl)e Gesandte in Söul, namens Pawlow, in der schnödesten Weise sein Vaterland betrog. So lief; er durch einen ihm gleich gesamten jüdi schen Handelsmann einen alten Dampfer für 2000 Pf. St. auskausen und verkaufte diesen für Verteidigungszwecke völlig unbrauchbaren alten Eisenkasten für nicht lveniger als 11 000 Pf. St. an seine Regierung. Mit Soldatenstieseln aber machte Pawlow »och ein weit besseres Geschäft. Er hatte 03 000 Paar Stiefeln nach Port Arthur zu liefern, kaufte sie in Shanghai zu 3- Z Dollar das Paar, rechnete sie der Krone zu 13 Dollar pro Paar an und lieferte von den 03 000 Paar nur 7000 nach Port Arthur ab. Ta ist es den» auch kein Wunder, das; sich das russische Volk immer mehr gegen solche Mißwirtscliaft nusbäumt, denn gerade auf die kolossale Mißwirtschaft in der Armee- und Marine-Ver- tvaltiing ist ein gut Teil der russischen Mißerfolge in Ost asien, sind wohl auch mehr oder weniger die jüngsten Ma rinerevolten zurückzuführen. In Odessa ist nun zwar der Aufruhr unterdrückt, aber el>e nicht der Zar Maßnahmen trifft, die es dem russischen Beamtentum unmöglich machen, sich auf kosten des Staates und Volkes zu bereichern, wer den noch gar manche Revolten znm Ausbruch kommen. In Frankreich ist man sehr wenig erbaut über die jetzigen inne ren Zustände' Rußlands, denn Milliarden französischen Gel des sind in Rußland investiert, und man befürchtet, das; das Ende des gegenwärtigen Regimes nahe ist. So sck-rieb der Pariser „Figaro": „Tie Freunde Rußlands und die wirklichen Freunde der Zivilisation haben mehr als einen Grund, die sürcht blichen Vorgänge in Odessa zu bedauern. Es ist weder für Rußland, noch für die Zivilisation gut, daß die Frage gestellt wird als die einer törichten und bru talen Wahl zwischen dein Absolutismus und der Auaräße. Wir können diese Wahl nicht annehmen." Und der „Petit Parisien" schrieb: „Wenn die Lage aus eine»; solchen Punkt angekommen ist, dann kann man sagen, das; radikale poli tisch Umwälzungen bevorstehen. Ein staatliches Regiment kann den Abfall der bewaffneten Macht nicht überleben. Der Zar ist allerdings verantwortlich für die Lage, aber er ist der Erbe der Fehler, die die Lage geschaffen haben." Gerichtsjaal« 8. Schwurgericht. Zu der Verhandlung gegen den Kauf« mann Joh. W»lh. Echliack wegen Meineid* sei noch nackgenagcn, daß der «»geklagte nur in zwei Fällcn schuldig-, in zwei anderen Fällen jedoch freigesprochen wurde. Der Gcucktthof mos; ihm ein» Gefänc-ni-ftrase in der Dauer von 1 Jahr .1 Monaten zu.— In der Strafsache gegen den Soözähler Ar. Ed. Fnck« au» Wünschen- dorf. welcher der versuchten Notzucht ongeklag« war. erkolpte. da die Geschworenen die Schuldfrage verneinte», ein Frestpruck. Vttchertisch. Stimmen au* Maria-Laach. Katholische Blätter. Jahrgang 1905. Zehn Hefte 10 Mk. 80 Pf. (oder zwei Bände zu je 5- Mk. 40 Pf.). Freiburg im Breisgau. Herdersche Verlagshandlung. — Durch die Post und den Buchhandel. — Inhalt vo» Heft 0: Erinnerung an 0. Joseph Spillmann 8. ck. jA. Baumgartner 8.3.) — Umwandlung heidnischer Kullusstätten »n christliche- I. St. Beissel 8. .7.) — Persönliches und Dingliches in der christlichen ! Religion. (Ehr. Pesch 8. 3.) — Alte LebenSgrundsätze und neu« z zeitliche Kunslströinungen (M. Meschler 8. 3.) — Die neue s amerikanische Gnosis: „('brmtiuu Loivnvv". I. (O. Psülf 8.3.) — i Rezensionen: Heinrich Dogmatische Theologie Fortgesük-rt ! durch Or. C. Gutberlct IX. und X. Bd. (A. Lebmkuhl 8. 3 ); ^ Schmitt. Zur Geschichte deö ProbaliSmuS (M. Reichmani, 8. 3.): . ^kkniiul« I.inonponso, örvviitrium Kvaren««, Kl-inualv ^kovnos. Herausgegeben von I. Freisen (I. Laurentius 8. 3 ): I,oi>ck»i«, Das Studium der Zoologie mit besonderer Rüclsickt aus das j Zeichnen der kierformen iE. WaSmann 8. 3.): Runrberg, König Fjalar. AuS dem Schwedischen übertragen von R Hunziker (A. Stockmann 8. 3.). — Em fehlen-werte Schriften. — Miszellen: Polemik in einer Friedensrede: Zum Jubiläum des . Don Quijote (1005-1905). Maga^n für volkstümliche Apologetik. Jährlich 12 Hefte. , Preis Mk. 0.20 Verlag von Friede. Alber, Ravensburg. Inhalt ! des 3. Heftes (IV. Jahrgang): Welkordnnng oder Weltnnordnung? ! (Schule.) Religionslose Moral. (Catyrein.) — Katholische ^ Wiedertaufe. (Broß.) — Der KleruS und seine Tätigkeit auf ! sozialem Gebiete. (Zimmermann, Christus und die Sozialdemo- I kratie, Rudolf.) — Verleumdungsfeldzug gegen die katholische i Kirche Man kann bei allen Buchhandlungen und Postanstalien, ! sowie direkt beim Verlag abonniere.». Die Welt. Illustrierte Wochenschrift für das demsche Volk. > Heft 10 des Xl. Bandes bringt in Wort und Bild Schilderungen ! aus Odessa, vom Erdbeben von Skutari, vo» dem Ruinenfeld in ! Knrähogo, von der Fronleichnamsprozession in Wien, vom lliiter- i gang des dänischen Schulschiffes „Georg Stage". von Schloß i Schönbrunn bei Wien. DaS Heft enthält 24 zum Teil vollieilige Bilden and kostet nur 15 Pfennig. Literari'che Rundschau für das katholische Deutschland. Herausgegeben von Dr. Joseph Sauer. Professor an der Universität Freiburg i. Br. Einunddreißigster Jahrgang 1905. 12 Nummern zu je 20 S. 4 ° Mk. 9.— Freiburg im Breisgatt. Herdersche DerlagShandlung. — Durch die Post und den Buch handel zu beziehen. Inhalt von Nr. 7: Nene kirchliche Jahr bücher I. — Henkel, Der zweite Brief des Aoostelfürsten Petrus. (Dausch.) — Lietzmann, Apollinaris von Laodicea und seine Schule. I Bd. (Diekamp.) Many, provloolinns« juri« ouno- nioi. (Ott.) Charon, I,V8 oaint«« vt iliviiivo litur^ivo >ko8 no8 8uint8 pörv8 3vun 0lirz.8O8tomv, Ijarälv I« Orunct vt. (Irü^oiro I» Oiran'I. (Eisenhofer.) — Duijnstee, Kttivinica ,1v 8.8. Huobarioti.'iv 8a«rams!ttttt intvr Ilarvstvliimukuin -Srnolili <Iv ot lilur- tinuin Outbvrum. (Dörholt.) — Schneider, Die Psychologie Alberts des Großen, l. Teil. (Baur.) — Seidel, Grammatik der japanischen Schriftsprache. (Kuba.) — Varnhagen, Das französische Ostheer unter Bourbaki vom Anbeginn bis zun; Ge fecht non Billersexel (1870/1871). (v. d. Wengen.) — Harnack, Schiller. 2. Aust. (Herter.) — Kaufmann, Handbuch der christ- lichcn Archäologie. (Schnyder.) — Helmling, Hagiographischcr Jahresbericht für da- Jahr 1903. — Pfennings. Goethes Harz, reise im Winter. (Hoeber) — Jacoby. Das Kind aus dem ^exmhaust. (Dyroff.) — Nachrichten und Zeitschriftenschau. — Prodnktenbörse. Dre-den, 10. Juli Pradnktenpretse in Dresden. Wetter: Bewölkt. Stimmung: Ruhig. Weizen, weißer, alter t80—183 ^6. brauner, alter 78—78 Lg; . braun.r, neuer 70—78 t.^ l77—tot, russischer, rot 18t bis 192. do. weißer 180-193 amerikau. Kansas , argentin. 180—188. Roggen, sächsischer, aller 74—70k^ , do. neuer 74—70 Ick 156—158, do. preußischer, neuer 158 — 101, do. russischer 101 — 103. Gerste, sächsische 107—175. schlesische und Posener 16» bis 180, böhmische und mährische 185 —205. Futtergerste 132 — 142. Hafer, sächsischer, alter . neuer 152—155, schlesischer . russischer t45—152. Mais. Cinquantine 185—190. La Plaka, gelber 139—t42, amerikmr mi^ed 139-142. Rüböl pro lOO Irzx netto mit Faß. raffiniertes 53.00. Rapskuchen pro lOO tc^: Dresdner Marken, lange l2,50, runde i 2,00. Leinkuchen protOOlcx: Dresd. I. 17,00, U. 16,00. Weizenmehl I. Marke» pro 100 netto ohne Sack (DreSd.Marken): KaiserauSzug 33,00—30,50, Grieslerauszug 28.50 bis 29,00, Semmelmehl 27,50—28.00, B.ickcrmundmehl 20,00-20,50, Grieslermundmehl 19,00—19,50, Pohlmehl 15,50—tO,<X>. Roggen« mehl pro 100 I<k netto ohne Sack (Dresdner Marken): Nr. » 24,00-24,50. Nr. 0/l 23.03—23,50, Nr. t 22.00—22.50. Nr. 3 19.00-20.00. Nr. 3 16.03—17,00. Futtermehl 12,80-13.00. Weizen« kleie grobe 10,40—10,00, feine 10,40 —10,00. Roggenklcie -1,80 bi» 12,00. Die für Artikel pro 100 Icz; notierten Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 icz- Alle andern Notierungen gelten slir Geschäfte von mindestens 10000 tcp. Feinste Ware über Notiz. Mehlpreise verstehen sich exklusive der städtischen Abgabe. - Dresden, 10. Juli. Lchlachtvlehpreise auf dem »Vieh- Hofe zu Dresden am 10. Juli 1905 nach amtlicher Feststellung. Mark,preis für Lebend- Lchlacht- Tier- »attmia Auf- trieb Llück B c z e i ch » ii il Ochse» . 4' Kalbe» ui:d Külie . . . 5» Bulle» . . 3' Kälber. . . Schafe. . . Schweine . . 8» U-ber- siäuder. 277 l) ». Lollfleischige, ausgeinäslcle höchsie» Schlnchtwertes bis zu » Jahren . . d. Oesterreicher deSaleiche» Jinege fleischige, nicht aiiSgemüslete. — ältere anS^emäflete Mähig nennhrlc ju»üe. — ü"t genährte ältere Mering genährte jeden NlirrS . . . . Fr-Ufleifchige. ansgemäflele kalben Höch te» Schlachlnierles sie» Schliikillwerte« bis zn i.7 2) ti li 0 lfollslelschige, ausgemüslete kilhe hüch- ^ ach» -- - , 7 Jahren Aelicre auegeniüsirle Kühe und enlwitkelie jüngere Kühe l«L 180 878 und Kalbe» 4- Mähig genährte Kühe nnd kalben . . 5» Aering genährte Kühe und kalben . . I- Vollsleifchige hüchflen Lchlachtwcctes . 2) Mäspg genährte jüngere »nd gut ge- nährte ältere 3) (itertiig genährte l- getnsle Mast- lVollmilchinasl- und beste 4aiigkälber 2) Mittlere Mast- und gute «angkälber . 3) Sternige Saugkälber 4, »leltere gering genährte lJresser-. . . i I Mastlämmer 2) Jüngere Masthammel 3) Keltere Mnsthammel 4) Mäßig qenährle Hammel und Schafe (Marzschasel lvSl >) a. Bollsleischige der setnere» Ragen und deren Kceuzmiaen im Alter bis zu einiindeinvterlel Jahren d. Aettschweine 2, Fleischige 3> titertng entwickelte, sowie Sauen . . . 4) Ausländische Ml. Mk. 41 -4L 72-73 42—43 74-76 NS—38 08-88 32-37. 82-06 28-38 ->',-67 38-4N 83-70 3!-87 83-05 32 33 5« SO 30 62-56 — 15—60 40-42 70-73 ?«—'!» 88-7« 34-35 «3-04 48- SO 71-73 I« -48 »8-70 42-44 84-0« 37 38 73-7« 37 31! «8-70 32-33 85—07 54-»'. 00—70 SS-58 70—71 52-53 80-0, lv-SI »4-85 zusammen I -.8!iS Geschäftsgang: Bel Ochsen und Kälbern langsam, bei, Schafen und Schweinen mittel. Von dem Auftrieb sind 207 Rinder östcrr.-Ungar. Herkunst. Alle Rechte Vorbehalten. — Nachdruck verboten. Es ist ein uraltes Städtle, und noch heutigen Tages, wenn man durch die enge.Hauptstraße mit den hohen, spihgiebeligen Häusern, die meist breite Walmdächer haben, das; sie aussehen, wie holländische Weiber mit ihren Han- ben, dann überläuft es einem angenehm gruselig. So lange das Städtle sieht, war es nie recht geheuer hier, alleweil hat es was gegeistert, bald oben ans der Höhe, bald in dem engen Laucherttal, durch das sich die Lauchert mit ihren vortrefflichen Forellen und Aeschen wie eine glänzende lustige Blind schleiche in lächerlich zahllosen Windungen schlängelt, als wollte sie sich nach allemal zwanzig Schuh Lauf wieder selbst verschlucken. Zu beiden Seiten steigt kahl nnd nackt das grauweiße Gestein des Jura auf, kaum Raum gebend, daß die fleißigen Veringer mit den kreischenden und ländlich duftenden Dung- wagen die steilen Anhöhen hinauffahrcm können, wo sich ihre zwar steinigen, aber dock, guten Felder ausbreiten. Oben auf der Höhe des rechten Flußufers liegen die gewaltigen Ruinen der stolzen Veringer Grafenburg. Einst waren ihre .Herren hoch angesehen in deutschen Landen: aber trotzdem sie sich selbstbewußt Dynasten hießen, un- abhängig tvaren von jedermann und unter ihren Ahnen einen hochberühmten, l)eiligon Mann mit Stolzgefllhl verzeichneten, den seligen lahmen Hermann, der als Mönch bei den Benediktinern ans der Reichenau lebte, viele Bücher schrieb, schöne geistliche Lieder dichtete urrd sang, von denen eins, das liebliche Salve Regina, ihn jetzt sckwn um mehr als achthundert Jahre überlebt hat und der trotz seines armseligen Körpers ein geistesgewaltiger Mann war, ver lumpten sie alle und starben als arme Schlucker. Ans der Bnrghöhe ist es nicht sauber. Da liegt zunächst das uralte Peterskirchlein mit dem berühmten Herenglöckchen, das die tapferen Veringer so oft bei Ungewitter und Hexennot oder gar wonn zur Mitternachtsstnnde das wilde Heer oben durch die Luft grausig tobend dahinfuhr, „gelitten", wie sie sagten statt geläutet. Einmal, im Jahre 1526, ettva achtzig Jahre früher, als unsere nur zu traurige und wahre (beschichte anhebt, da ward „das Glück- cl)en vierundzwanzig Stunden Tag und »lacht für allerlei böse Zauber, Hexerei und Ungewitter gelitten nnd dabei also erhitzet, daß es seine Gestalt ver ändert." Und noch etwas höher hinauf zeigen sich wohl an die fünfzig riesige, l>ochgetiirmte Steinhaufen, die der Wanderer, so bald es dunkelt, gern ver meidet. denn es sind Grabhügel, aus denen zu gewissen Zeiten gewaltige Männer — natürlich nur um die Mitternachtsstnnde — heraussteigen und mit leuchtenden Bronzeschwertern auf einander los gehen. Und wahr ist auch, daß der Nachtwächter Hans Dröscher eines Nachts, als es unglücklicherweise gerade an ihm war, mit dem Spieß, der Laterne und dem Lärmhorn für des Städtchens und seiner Bewohner Sicherheit zu wachen, auf den Tod erschreckt wurde durch daS fürchterliche Getöse, mit dem das wilde .Heer genau über Beringen dahinbrauste. Al» er flugs daheim eilte, um die Decke über die Ohren zu ziehen, ruft ihm eine rauhe Stimme zu: „Ma.no, Mario!" Am liebsten hätte er gar nicht gchört und gefolgt, aber er mußte. Und da traf er einen wie ein Kriegsmann gekleideten Fremden. Dem war der Kopf so bis auf den Hals hinab gespalten, daß die beiden Half« ten auf den Achseln lagen. Und das Gespenst hat ihn flehentlich gebeten, ihm mit dem Tuch, das er aus dem WamS zog, den Kopf wieder znsammenzu«