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Sächsische Volkszeitung : 25.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190505257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19050525
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19050525
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-25
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.05.1905
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»errerr j»er- !estf. Ztg." ?s Flottzen genügend lick auf die die Dele- lin - Mark zbgehalten sschuß der diglich die g bei der n Kräften ) und tak daß der in beitrat inrich von tgart bei- ' der pro tzen. Es starb eine estan tische »orgeselre- es Kirch- werden. auch der ts! Der 'rdernng. Friedhof dem pro- C.-A. in Min- 'iner am italischen r katho- richt der ns Web Koblenz tzlar zn ern zn- zu allen hen Ge Sitz des et jähr (Grasen Landge- Pevölke- ;n sechs »dcntcn- ncheiwr . d. M. i er es iß sind. >er des er die- ?t, crck;t io Ver- >er cr eme . Ter nndbe diere» tnden- kndlich ißbilli nsein- ologe» e Pest rderb scheu «acht zia - bicr inken. dieser e nur müsse lmten beim llnge- t der Her Zu»! II dt'.'. schalt :tzten lani- von und ligcn lnie» lobte auch der liier »ins- rin Be- 1 in rfen ,m<« der ude, des die »ab- 1er- des in der Adresse entwickelten Programmes, wie er hinznfügte. Die Partei nahm die Mitteilungen ihres Präsidenten zu- stimmend zur Kenntnis und beschloh. den Antrag auf Ver- setzung des Kabinetts Tisza in den Anklageznstand vor- läufig zurückzuziehen. Die Banffy-Partei und die Volts- Partei haben ebenfalls in ihren Beratungen die Bestellung Andrassys zuni Vertrauensmann der Koalition bestätigt. - - Das Ungarisäze Telegraphen-Korrespondenz-Burean meldet »ns Wien: Graf Julius Andrassy ist heute mittag hier ein getroffen und wird morgen um 11 Uhr vormittags von Ar. Majestät in Audienz empfangen werden. — Der Sozialistenkongreß in Triest. Die öster- ceichischen und die italienischen Sozialisten halten gegen wärtig eine Konferenz ab, die den Zweck hat. dem Jrre- dentismus seinen Anhang abzufangen und den „Frieden zwischen den beiden Staaten zu befestigen". Eingeleitet wurde dieser Kongreh durch einen läppischen Artikel im Mailänder „Avanti", der die Friedensidee verfocht, und einen blutrünstigen, in der „Arbeiter Zeitung", die in den beichimpfcndsten Aeuherungen über Oesterreich ihren Inter- Nationalismus Nachweisen wollte. Den Jtalienergenossen war es gar nicht eingefallen. Italien in ihrem „Avanti" herabzusetzen. Es gibt eben überall Unterschiede in Intelligenz und Charakter, und die fallen immer zu ungunsten der österreichischen Sozialdemokraten aus. Es wurden mehrere Reden gehalten, in welchen gegen den Krieg und die Militärausgabeu protestiert wurde. Holland. — Der Senat nahm mit 27 Stimmen der Rechten gegen 15 der sinken den neuen Gesetzentwurf betreffend den höheren Unterricht an. nachdem, wie bekannt, der erste Entwurf von der erste» Kammer abgelehnt worden war, und deren Auflösung zur Folge hatte. Der neue Entwurf bestimmt, dah die konfessionellen Universitäten be- züglich der Tiplomverteilung mit den öffentlichen Universi täten gleichberechtigt sein sollen. Italien. Ter Präsident des Ministerrats, Fortis, ernannte zu Vertretern Italiens bei der bevorstehenden Konferenz des Internationalen Ackbcrbauinstitnts den Minister deS Aenheren, Tittoni, den Schatzminister Earacano und de» Ackerbanniiiiister Rava, anherdem Senatoren, Deputierte, ioinie den Generaldirektor des Ackerbaues, Siemoni. Tie Konferenz wird am 28. Mai in Gegenwart des Königs er- öfinet werden und wird ihre Sitzungen mit dem 20. Mai beginnend im Palais Eorsini abhalten. — Die Freimaurer sind in Italien noch vielbeschäftigtere Leute als anderwärts. Das macht: ihre Gesellen nördlich und südlich der typischen Abbruzzen haben zn viel Tempera ment und führen ihre Angelegenheiten in einer Weise, die häufig dem Totengräber, immer aber dem Staatsanwalt Arbeit gibt. Der Prozeh Miirri-Bonmartini beweist dies. Denn man erfährt nun ans dem Verhör, das mit dem jndae italienischen Grohmeister der Logen von Italien, Signor .Ecnesto" Nathan, vorgenommen wurde und ans dessen sanierten Briefen an den Mörder Mnrri, das; Signor A'athan diesen zur Flucht ins Ausland verholfen hat. So lieh man: „Von Rierioni lWohnort Nathans» nichts oder viel. Nathan hält Europa nicht für sicher, sondern nur icne Adresse des Professors ans Athen." Nathan log zu erst und leugnete seine Mitwisserschaft, gab aber später zn. dah er Mnrri an seinen „Bruder" nach Athen gewiesen habe. Es gehört wohl mit zur volksani'klärende» Tätig keit der Logen. Mörder nicht nur durch ihre Presse zn interessierenden Persönlichkeiten zn machen, sondern sie auch dem Arm der Gerechtigkeit zn entziehen, der se'bcr schon ihnen nach dem Kragen langen sollte. ' Fraukreich. ^ In Lyon hat bekanntlich die Polizei gestreikt. Und miolgedessen hat es eine wüste Nacht gegeben. Wie dem Lot.-Anz." berichtet wird, durchzogen vor de» Auge» der im Zivilanzng am den .'ianeebansterrasseii sitzenden Schntz- iente innge Leute in phantastischen Kostüme» die Straßen und hielte» sogenannte Juraiisprachen, in denen lokale und staatliche Autoritäten verspottet, anherdei» allerlei pikante Histörchen znni besten gegeben wurden. Te» famosen wegen Komplottes angeklagte» Tamburini ries man znni „Vater des Vaterlandes" ans. Um die „Göttin des Uiniims" zu dekränzen, plünderte man alle öffentlichen Gartenanlagen. Hoch Lyon, die Ztadt des Lichtes!" rief man, und löschte alle Gasflammen ans. Tie strafwürdigen Beamten sind liebt abgesetzt. sonder» der Minister erklärte in der Kammer, > werde ihre Beschwerden „wohlwollend Prüfen". Trotz dem stimmte eine spätere von 700 Polizisten besnelite Ver 'aniniliing für die Fortsetzung des Ausstandes. Rußland. Wie die Petersburger Telegraphen Agentur meldet, ist der Mörder des Grssrfnrsten Sergius, Kalajcw. am 20. d. M. früh Uhr gebangt worden. Kreta. Tie von den Gnraiiticinächte» nin t2. d. M. erlassene Proklamation bat in Kreta keinen dauernden Eindruck dinterlasse». auch ans dem Grunde nicht, weil sie kein Am- nestj('versprechen enthält. Andererseits scheint die Bewegung Ine» Höhepunkt überschritten zn haben, und die Kammer, welche am 15. d. M. ihre Sitzung »nieder ansnalnn und den Präsidenten wählte, sucht eine Verständigung mit de» Auf ständischen bezüglich der Reformen vorznbereiten. Die Zicherbeitsverhältnisse in Kanea und auf dem Lande sind ungünstig. Zur Zeit liegen auf der Reede von Kanea zwei liiglische Kriegsschiffe und in der Sndabai zwei italienische, in» englisches, ein französisckres sowie ein russisches Kriegs chiss und sechs russische Torpedoboote. Aus Stadt und Land. lNNtletlunae» au» unserem Velerkret'e ml« Nnme»»ter«1aii„a sürdiete Rubrik flnb der Redaktion allezeit willkommen. Der Name de« »inlenaer« bleib« a»rtz-1wnie der Redaktion. Ilnonvme stulihrikleii mONen unberii<M-b««gi bleiben.) Dresden, den 24 Mai 1N05 TageSkalender für den 2 5. Mai. 1805. * König Friedrich August von Sachsen. — 1081. k Don Pedro de la sparen zu Madrid Spaniens größter dramatischer Dichter. — 1510. ß Kardinal G- d Ambosse. berübmtcr Minister Ludwia« XII. von Frankreich. — 1261. -s Papst Alexander IV. — 1085. -f Papst Gregor VN. z» Salerno. —* Se. Majestät der König hat dem Kousistoriglrat und Pfarrer zu DreSden-Friedrichstadt Oskar Manfroni das Ritterkreuz 1. Klasse des König!. Sächs. AlbrechtS- ordeilS verliehen, ebenso dem Herrn Justizrat Rechtsanwalt und DomstiftSassessor Seysfert in Bautzen und dem Herrn Hofrat StiftSarzt Dr. Hon neck er. —* Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem Herrn Spezialarzt Dr. R. Beenen in Dresden den Titel und Rang als Sanitätsrat in der 4. Klasse der Hofrangordnung und dem Herrn Seminardirektor cm», cnp. rwlml. Franz Löbmann in Bautzen den Titel und Rang als Schulrat in der 4. Klasse der Hosrangordnunq zn verleihen. X Se. Majestät der K önig hat seine dauernde Woh nung, soweit im Sommer nicht Wachtnitz oder andere Ort schaften in Betracht kommen, in den Georgenbau des König lichen Nesidenzschlosses verlegt. Hier bewohnt der König dieselben Räume, welche König Albert im ersten Stockwerke direkt über dem Georgentor inne hatte. Eine Veränderung hat nur insofern stattgefunden, als das Arbeitszimmer des Königs Albert, welches als einziges der ganzen Wohnung Morgensonne hat, zn einem Spielzimmer für die König lichen- Kinder eingerichtet worden ist. Dafür hat der König Friedrich August sein Arbeitszimmer in den entgegengesetzten äußersten Raum der Wolmnng gegenüber der katholischen Hofkirck)e verlegt. Während der Abwesenheit der Königs in Wien und München hat das Königl. Gesainlministerinm seine bisherigen Amtsräiline in der Zimmerflucht des ersten Stockwerkes über dem grünen Jagdtor geräumt und ist in das Taschenbergpalais übergefiedelt. Tie verlassenen Räume werden einem Umban nnterworsen »nd als Wolmränme für die Königliche» Kinder samt deren Hofstaaten eingerichtet. Diese Räume schließen unmittelbar an des Königs Wohnung an, so daß die Königliche Familie nach ihrer Rückkehr vom Soiiimeiaiisenthalt dicht nebeneinander wolmt. Ans dieser Veränderung ist es auch herznleiten, daß seit mebreren Tagen die Konzerte der Wachtvarademnsik, die bisher vor dem Taschenbergpalais stattsanden, am Königlichen Schlosse in der Ecke zwischen Jagdtor und katb.Hoslirche gespielt werden. —* Die „Dresdner Nachrichten" schrieben z» dem nationalliberalen Parteitag, daß im Verlaufe desselben eine Stellungnahme der sächsischen Nationattiberalen zn den Konservativen nicht zn Tage getreten sei. Dazu be merkt die „Dr. Ztg.": „Diese Klarheit ist auch tatsächlich geschaffen worden. Bei dem Feslkommers am Sonn abend abend ist von allen Rednern unter Znstinimnng der Versammlung betont worden, daß es ein Fehler gewesen sei. das Kartell so lange aufrecht zn erhalten, und daß es für Sachsen gelte, auch den Kamps nach rechts mit den Konservativen aufznnehmcn. in dem die Parteifreunde im Reiche die Nationalliberalen Sachsens iiiiterslntzen wollen. „Keine Bundesgenossen, kein Kartell" war die Losung, der auch Abgeordneter Kommerzienrat Schick z,istiininte. der sich rühmen kann, vom „Vaterland" als „anerkannter" Führer der Nationalliberalen bezeichnet z» werden." - Spöttisch bemerken hierzu die „Dr Nachr.": „Nach dieser Aeßerung des Dresdner Blattes würden die wichtigsten Fragen der nationalliberalen Partei also auf den Kommersen beim fröhlichen Schoppen — vielleicht gar in der Fidelitas! — entschieden. Nein, das glauben wir »-insach nicht', wir haben viel zn viel Respekt vor den Angehörige» der iiationalliberalen Partei." "" ''»^ * Naturfreunde feie» ans die ;nr Zeit in voller Bliile stehenden, vor einigen Jahren »enangelegleii R h o d o d e n d r o n P f l a n z n n gen i in K ö n i g l i ch e n G r o ß e n Garten aufmerksam gemacht, die einen geradezu ent zückenden Anblick gewähre». - * Ter A l l g e in e i n e Han s h e s i tz e r v erei n feiert Königs Gelnirtstag durch Verteilung von 500 Mark an mittellose, würdige und nanienilich mit Kindern ge segnete Witwen hiesiger Stadt. Heute begeht ein alter, verdienter Dresdner Bürger, Herr Hoi Uhrmacher a. T. M o r i tz W e iße, sei" 50 jähriges Bürger und Meisterinhilänin im nahezu voll endete» 77. Lehensjahre. * G e n i ck st a r r e in Sachsen. In Zwickau ist ein Soldat der t2. Konivagnie des >33. Infanterie Regimentes, sowie der Handaiheiter Petzold ans Wilkau an der epidemischen (Genickstarre ekkrankt. Töltn'che». In der Nähe der Bägerbnrg stürzte ein (t'.va 50 Jahre alte Man», anscheinend ei» Arbeiter, den 15 Meter hoben Felsen herab. Ter Verunglückte war so fort tot. Arnsdorf. Tie hiesige Gegend wnrde von schweren Gewilter» heiingeincht, die, mit Schloßen vermischt. an den Feldern Vielsachen Schaden angerichtet haben. Klingriithal. Nach einem Beschlüsse des Geineinderates sell die hiesige Musik und Fachschule in eine Industrie schule nmgewandelt werden. Leipzig. Das Mililärnerhol in Restaurants bei Ab haltung von sozialdemokratischen Versammln»gen wird vom Gariiisonkoinmando Leipzig künftig in gleicher Weise an- gewendet wie bei dein 12. Armeckorps. Es müssen daher die Saalbcsitzer an den Tagen, an welchen eine sozial demokratische Veisaminlnng slallfindet. eine Stunde vor Beginn derselben an dem Saaleingange ein Plakat be festigen. woraus geschrieben steht: „Versammlung! Hcnie für Militär verhole»!" ev Leipzig. Herr Kommerzienrat Tr. Schwabe in Leipzig, der sinhere Vorsitzende der Leipziger Ortskransen kasse. hat die von ihm errichteten Heimstätte» Angnitnsbad bei Nadeberg, Erbgut Forstel bei Schwarzenberg und Land gut Glcesberg bei Schneeberg in eine Stiftung ningewan delt. Die Heimstätten sollen in erster Linie zur Ausnahme von Mitgliedern der Leipziger Ortskraiikeiikane dienen. Für diese segensreiche Stiftung sprach nanuns der Regie rung Herr Kreishanptinanii Tr. von Ebrenstein gestern dem Stifter i» seiner Wobnnng herzlichen Dank ans. — Der Gewinner der Prämie von 75 000 Mk. in der Völker- kchlachtlotterie ist ein Uhrmacher in Stolpe». V. Bautzen. Am 25. Mai findet ans Anlaß des KönigSgeburtstageS große Parolennsgabe für die Gar- nison statt. An dieser nehmen zum ersten Male auch die hiesigen Mililärvereine teil, denen der Garnisonälteste, Herr Generalmajor von Lästert, 'gestattet hat. an der mili tärischen Feier teilznnehmen. V. Bantze«. Der verdienstvolle Ehrenbürger der Stadt Bautzen, Herr Fabrikbesitzer Otto Weigang, hat von Sr. Majestät dem König den Titel Kommerzienrat erhalten. — Herr Gymnasialoberlehrer Dr. Johannes Brückner »vurde zum Professor ernannt in der 4. Klasse der Hofrangord- nung. — Herr Landgerichtsdirektor Dr. Claus; erhielt das Ritterkreuz 1. Klasse des Verdienstordens. — Herrn Land« gerichtsrat Dr. Lanner wnrde Titel und Rang als Justiz rat verliehen. V. Bautzen. Im Saale des Hotels „Zum weißen Roß" beging heute abend, zwar unter sehr schwacher Be teiligung, der konservative Verein ini 3. sächsischen Reichs- tagswahlkreise eine Vorfeier des Geburtstages Sr. Majestät des.Königs. V. Bautzen. In der heutigen (lO. öffentlichen) Stadt- vcrordnetensitziing teilte der Vorsitzende n. a. einen Rats- beschlnß mit, wonach der Stadtrat beschlossen hat, dem Schinnckplatz am neuen Justizgebände zur Erinnerung an den am 20. und 30. Mai bevorstehenden Besuch Sr. Maje stät des Königs in Bantzen» den Namen „König Friedrich Anglist Platz" beiznlegen. Ferner wnrde der Ratsbe- sckilnß genehmigt, den hiesigen Krant'enhansaisistenzärzten im ersten Jahre 1000 Mark und vom zweiten Jahre an l200 Mark Gehalt und freie Station zn gewähren. Weiter wurde einstimmig n. a. genehmigt, für die am 4. Juni in Bautzen skattsindende Tagung des Vereins für Volksheil- slätten einen Betrag von 50 Mark aus der Skadtkasse zn gewähren, sowie gelegentlich der am 11. Juni hier abzn haltenden Hauptversammlung der Oberlansitzer Gesellschaft der Wissenschaften eine zwei Stunden währende Konzert- milsik durch die Stadtkapelle ini „Bürgergarten" seitens der Stadt anssiilnen zn lassen. Planen i. V. Wie dem „Vogtl. Anz." ans Schwarzen bach a. d. S. gemeldet wird, ist in dein einzel gelegenen Bauernhause des Leonhard Grob in Nonnenwalde bei Rehan an der bayrischen Grenze gestern ein Brand entstanden, bei dem die vier Kinder des Groh im Alter von 1 bis I I Jahren de» Tod fanden. Groh selbst erlitt schwere Brand wunden. Ter Mann war gestern betrunken nach Hanse ge koiiinie». und es ist daher aiiznnehnieii, daß er de» Brand selbst verursacht bat. Tie Frau Groh befindet sich gegen wärtig wegen Meineid ini Znchtbanse. (Forllcvung in dcr Beilage.) Itzerichtssaal. .Nricgsgerichl. :',u >»terena»!e» 'Auseinandersetzungen kam es gclegenilich einer Verhandlung vor dem Trecdner Kriegs geriet» gegen den wegen wiederholler Geharscnnsveiwcigcrnng an- geklaglen, ans Reichenvoch i. V. gednrligen .Kiinndriicko August Nälhe. Nciihe war im Jahre mol bei dem Fcldarlillerie Regi ment Nr. 4^ in Planen i. V. eingestellt, ober infolge eines okmen Nierenleidens schon noch I4iögiger Dienslzeil zur Enilossiing bc stimmt worden. Er war dcr überzeugten Meinung, dieses Nebel sich während dcr kurze» Ticnstzeil zngczogcn zu labin und glaubte sich bcrcchiigi, Versorgnngsansprnchc gellend mache» zu lönncn. Er mar nur der irrige» Meinung, daß man cs vonscile» des Re giments versuchen werde, ihn kurzer Hand los zu werden, und dem glaubte sich der 'Angeklagte widcrsetzcn zn müssen. Er verweigerte die Nnterschrist des Moiokolls. Tas Gericht berüclsichligie, daß der Angeklagte bei seiner erst 14tägigen Ausbildung noch nicht Soldat genug gewesen, sich dcr ganzen Schwere seines Bctiaocvs gcgenwärlia zn sein und erkannte ans diese» Gründe» am 14 Tage Miltclarrcst. Prozeß H e-K r äin er. Im weiteren M'rlanse der Verhandlung wurden in >ninnliv,lster A-eiie die sozialen Veiläli- niise dcr Bergleute »n Saarrebicr von den einzelnen Peng«n be handelt. Ancli hier wieder zeigte es sieb, daß die AniMaiiungen der von der Verteidigung geladenen I,engen denen dcr Gegen partei ichrvis gegcnnberstehc». Tie vernoinmenen lniholitMen Pfarrer des .Kohlenbeckens erklärten die Cinkowwrns »nd dem gemäß die lücbeiiSverbäOliisie der Bcrglenle, abgesehen von Aus nahmen, svbald Frau und .Kinder da seien, durchweg sür »»ge nügend. An der Hand seiner genauen Ansstrllnngen wies einer dieser Jcugen nach, daß eine ncnnlvpstge Jamilic- häufig im Monat nur 7—8 Pfund Fleisch verzehrt habe. Vvn dar Gegenseite, unter deren I,engen ancti die .Knappscl'asicnrzie sind, wurden diese Be hauptungen ans das entschiedenste bestriUcn und die :st»si«'i> de als normale, ja gute hingcstelll. Wirbliger snr den Verlaut des Pro zesses a-ls diese voneinander abweichenden Anschauungen, über die eine Einigung schwerlich zn erzielen sein dn-isie, worcii dann die iveilcrc» Jeiigenvernehmiingen über die diiekte Veeiiisliissnng der linieren Veaniten und der Berglen!" zugunsten der Wahl PricpeS. Ten Höhepunkt des Verhaiid>iii,gslages bildele ein,-stisawmenstoß Hilgers mit de», Angeklaale» Krämer gelegenilieh de, iPernehmiing des J.cngen ttzastmiris Speicher, dem Hilger sozialdemokratische Agilalion norivnrs. Hier crbob sich nach dem Beuchte des „'Vor ivärlS", dem wir nnnmchr fo'ge». Krämer und erklärte» „Herr Geheimrat, ich ivnndcre mich, doß Sie so gegen die Slieiiogita tore» nnd Sozialdcmolraten eingenommen sind. 'Als ivir o»s Grube „Sulzbach" 18^!, nicht ciniahien wollten nnd om Schochl standen, sind Sie. Herr Gelieiinrat. zn dc» Griippen der 'Arbeiter gegangen nnd habe» gesagt, Leute, haltet fest zusammen. Nnd als nur Streikenden dann in einer Kolvnne nach Snlzbach marschierte», sind Sic. Herr Geheimrat Hilacr, mit uns gezogen und habe» iniigesiiiige» kas Lied: „Kliin legen ivir die 'Arbeit nieder." — Tie Wnfniig dieser (Episode >var nnbcschreiblich. Hilger ivar ganz verblüsst und suchte nach Worten: „Was Krämer sagt ist mir teilweise richtig Ich habe nicht »litgesnngcn, wohl aber kan» sei», daß ich die Leine zum Testhalten crniiiiiierle: denn einige Eoidernnge», z. B. die Schichtvei lürziing, waren berechtigt." Allgemeine Verblüniivg, doß ein Hilger einen Strcil für berech tigt anerkennt! Kiäwer wiederholt, daß Hilger auch das Sireil lied kräftig wiige»n>ioe» bat. Tamals war Hilger königlichcr 'Veraassestor Tie Bei bandln, o dr»>n iou ^ Der Krien in Astasien. Nach amllicher Bekanntgabe ans Tokio nom 2»!. d. M. tvnrden feindliche Kapallerielmppen. die Nom rechten liier des Lianho ans a»s Umwegen gegen Fakninen vorinckte», von der japanischen Nachhut in zahlreichen Scharmützeln geschlagen und lagerte» sich, nachdem sie auch in der Um gebung von Tnsangschc'ii einen Mißei folg erlitten Hallen, am 20. Mai mit der Hauptmacht bei Siantatzn. 2«! Meilen von Faknmen. Am 21. Mai zogen sie sich ans das rechte Ufer des Malienho zurück. Mehrere Kompagnie», die ans dem linken Ufer des Flusses gehliehen waren, winden seit dem von den japanischen Jrnppen besiegt und zogen sich in Unordnung nach Norden zninck Ans dem anderen Teile des Kriegsschauplätze« ist keine Veiändentiig ein getreten. Gegenüber der von Paris ans verbreiteten Meldung, wonacki Admiral R"schdjestwensk: gestarben sein soll, erklärt die Petersburger Telegrapbenagenlnr. daß in Petersburg nichts bekannt ist. Vizeadmiral Birilew äst znni Komma»dierr»dcn der Flotte im Stillen Ozean mit den Rechten des Komman dierenden einer selbständige» Annee ernannt woideii. An seine bisherige Stelle tritt Vizeadmiral Nikonow.
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