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Sächsische Volkszeitung : 25.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190505257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19050525
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19050525
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-25
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.05.1905
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Was das Zentrum im Reichstage für die Bergarbeiter fordert. Ter Zentrnmsantrag auf reichsgesetzliche Regelung des Bergarbeitenchntzes ist im Reichstage eingebrackst und er lxrt gewaltig eingeschlagen! Tie sozialdemokratische Presse ist noch sprachlos: sie teilt den Antrag nicht mit, weil er eine Anzahl von Forderungen enthält, welche die (Genossen bei ihrem Anträge übersehen l-aben. Tic Mehrheit des preu- ßstck-en Abgeordnetenhauses ist verdutzt: sie hat immer ge glaubt, das; das Zentrum nicht ernst machen werde: alle sozial denkenden streise aber sind hoch ersrent. namentlich alle Arbeiter. 3ie wissen, das; sie im Pentium einen Halt und Stühe haben und treuen sich dessen. Aenßerlich stellt sich der hochbedentsame Zentrnms- anlrag als eine Novelle zur Gen>erbeordnnng dar: dadurch wird sein Inhalt nicht i'osort ans den ersten Blick erkenntlich. Nur wer die Gewerbeordnung in allen Teilen beherrscht, versteht den Inhalt des Antrages iosort: aber dieses Hineinarbeite» in die Gewerbeordnung >vnr deshalb geboten, weil lehtere iür die Bergarbeiter schon teilweise zuständig ist und weil so das Bedenken ansgeräiimt würde, als handle es sich um ein Reichsberggesetz. Ter Zenlrnnisantrag zer- mllr in Aitikcl. deren ivesentlicher Inhalt wiedergegeben werden soll. Zuerst inird das Xlnllen der Wagen verboten: die Ar beiter einer Grube 'ollen das Xiecht erhalten, bei der Fest stellung der ungenügenden oder vorschriftswidrig beladenen Föidergestiße durch einen Brrtrauensmann mit vertreten zu sein. Wenn die Lohuherechiiimg nach Zahl und Raum inbalr der Fördergesäße eriolgt, io müssen diese geeicht sein, damit der Arbeiter stets genan seinen Lohn mitberechneii kann. Eine mächtige Bestimmung ist auch jene, welche ver bietet. das. der Arbeitgeber ioiort bei der von ibm ans gellenden Kündigung den Arbeiter ans die Straße sehen kann: die Bergarbeiter wohnen nämlich i'ebr zahlreich in Häusern, die den Unternehmern gehören: nach dem Zen trnni.'aniiag innven sie daselbst bis znni Schlüsse des Mo nats gelassen »'erden, der der Kündigung des Arbeilsver Iiältnis'es 'olgt. T ie Frage der A r beit e r a n s i ch ü s i e ist im zu eiten Artikel geregelt: er beginn! mit dein ^lratenwesen. Tie höchste TtrEe innerhalb eines Monats darf den doppelten Tagesverdienst des Arbeiters nicht überschreiten, um io d in Iln'na de Ttra'.in've'ens ein Ende zu bereiten. An der Beimaltnna dieser Strafgelder müssen mindestens nvei Triitel der stimmen dem Ai heitera'.isick'iis; znstehe». Tn Arln ilsordnniiii ist dem Tberbergam! zur l'ienehmignng tin.znreiün n: iin mdirnachiaen Arbeitern ist sie in ihrer Muttersprache ans.znhändigen. Für jedes Bergivert mit mindenens 2«i X'eigarbeitern ist ein Arbeiteransschns', zu -rriclNin. Tie Mitalieder desselben tiiüisen 21 Iatne alt UNI und l Ialir ans dem Bergwerke gearbeitet haben. Ilue Zalil innß inindeslens "> betragen: ne liaben das Xi echt, einen <ch'nbe"'m,irol1iii> ansznslellen, der jederzeit die Emiibe be siclitigen dar'. Tie Wahl erwlgt nach den Grnndsäheii der Berhälinisn'alil. Ten Unlernelimern üi es rundweg unter agt. Aibeiter in der Annalmie dicker Aemter zu liindern. die >cnistia>n Bes,,,mi''e der A> beiteransschüsse ''ind gemäs: den heutigen seitgelegt. Ter Bi a r i m a l a r beit s t a g in im :i. Artikel ge rcgeli: er 'all vom l. Ottober I!»»."> ab Ttnnden, voin l Oktober ab x Tlnnden betragen: hierbei wird die Teilial.rt eingerechnet. Tag, tritt der cmalisizierte sanitäre MarimalarbeilAag von 7 Ttnnden iür l'>rnben mit 2l> se,,-,-,- Eeliins und von N Ttnnden iür l'irnben mit l'lrad Eel nns und tnr nas''e Arbeiten, lieber und Nebenscliichten dniien inr let.lere l''inl'ei> überliantN nicht zngelanen tverden und sonst in der Woche höchstens Tlnnden betragen. Bon Tonnab'nd abend bis Montag n äh N Ul,r dürfen Ueber tcliichten mir dann versehen tverden, wenn E>esahr für die Bane und das Erben der Arbeiter entstellt. Für sämtliche lieber und Nebemchichlen ist ein genaues Verzeichnis vor geschrieben. Am die llebert,elmig dieser Vorschriften sind sebr hohe Strafen geiclst: das Zenlrnin bat das Höchstmas; der Ttrasen nsaemckst das die Gewerbeordnung kennt, nämlich bis zu Marl. Tiive hoben ?traien sollen abschreckend tvirken und to den A>beiterschnh sichern. Eine sein nüelstiae 'Besliniinnng des Eiitnmrsrs ist jene. N'elclie die Bermendnng t'vn Xl r beit e r i n n e n in '.»er; inerten überhaupt »erbst tet. seitl'er n'or nur ihre Beriven dmig ..unter Tag«' verboten: nunmehr sollen iie im a 'amten st'el riebe nickt melir zngelaven tverden. ferner bat dir Zentrninsanlrag Fürsorge gelrossen. damit günstiger Besiimmnngen i» den Einzelstaaten nicht berührt tverden. To weit der Hauptinhalt des Zentrnnisantrages, der die Unterschritten aller in Berlin anwesenden Zenlrninsab geordneten getänden bat. Es ist ein Fi aktionsanlrag ersten Banges, der neben der wichtigsten Allion des Zei trnins stellt. Tie'e Tragweite dars nirgends nnterschäht tverden. Wann er zur Beratung tommt. stebt noch nicht seit: nür rechnen bestimmt daraus, das; dies noch im Lause der jetzigen Woche geschieht, damit wenigstens die erste Lesung der Ent würfe nockt stalinnden kann. Tie Wirlichastlicl'e Bereinigung bat ihren Antrag noch nicht eingebracht: aber sie will es beute Inn. w das; wir drei Enlivürse im Reichstage haben. Ten vom Zentrum. den Sozialdemokraten und der Wirt tckgistlickien Bereinigung. Ersterer tvird stets an der Trübe bleiben, da er mit GBckncl die Wnmcl'e der ^Bergarbeiter vertritt. Deutscher Reichstag. o. Berlin. IAt ^itziina om 2t! '»lai 1005. Ter Beich-tag ivar am DuntSlag endlich kustckiluß- fähig Tie Erhöhung der B.'ni''io>is>mn»le belin Reichs- geriet,t von ! '>"'> M >rk ant 2'mU M'rk nnirde genehinigt. eben'o die Einnthriing de-! 'B.'griindnngSpvangeS für Revision''». Tainit inar dies'S ssh erledigt. Es folgte die dritte Eüiing der ü-x H igeniann belr. Eriveiternng der A ntändigkeit der Schössengerickite. ^n zweiter Eesnng war beschlossen 'vorden. das; die Schwurgerichte auch siir Preszdelikte znsländig sein slcklen. Ztaatsiekrelnr Nieber- ding erklärte, das; die Ausrechterhallnng dieser Bestimmung zur Ablehnung der Borlage führen würde und so alles beim alten bleiben werde. Himburg beantragte derhalb. diese Zuständigkeitserweiterung abzulehnen und so das Gesetz zustande zu bringen. Ueber diesen Antrag fand namentliche Abstimmung statt. Der Verlauf der Sitzung war kurz folgender: Das Haus nimmt heute zum dritten Male die namentliche Abstimmung über Erhöhung der Revisionssumme beim Reichsgericht von 1500 Mk auf 2500 Mk. vor. Avg. Dr. Paasche (nat-lib.) stellt der Antrag, daß die Namen der Abgeordneten, die den Antrag auf namentliche Ab stimmung gestellt haben, verlesen werden Gestern hätten von diesen 51 Abgeordneten nicht weniger als 42 gefehlt — Die Abgg. Bebel (Soz.) und Stadthagen (Soz.) widersprechen dem Anträge.— Nach kurzer Debatte bringt Präsident Gras Ballestvem die Namen der Antragsteller zur Verlesung. Nunmehr erfolgt die Abstimmung, mit Ja stimmen 110 mit Nein 74. 10 enthielten sich der Abstimmung. Damit ist die Erhöhung der Revisionssumme beschlossen. Es entspinnt sich dann eine Debatte zwilchen Stadthagen lSoz.) und Staatssekretär Dr. Nieberding. wobei ersterer total falsche Behauptungen über einen angeblichen Eingriff des preußischen Just'izministers zu Gunsten der Berliner Milchzentrale aufstellte: den Anlaß gab die Frage der örtlichen und sachlichen Zuständigkeit der Gerichte. — Es folgt die dritte Beratung der I«!x Hage mann, betr. Zuständigkeit der Schöffengerichte. — Abg Dr. Müller-Meiningen (Frei,'. Bolksp.-bedauert, daß keine Berufung gegen Straskanimerurteile hier gefordert werden. Die Schwurgerichte haben sich bewährt und die Preßdelikte sollten deshalb bei ihnen bleiben: bei den heftigen Kämpfen der Gegen wart kann man nicht jedes Wort auf die Goldwage legen. Staatssekretär D. Nieberding: Tie gegenwärtige Lorlage mit der erweiterten Zuständigkeit der Schwurgerichte wird von den verbündeten 'Negierungen abgelehnt werden: dann bleibt es bei der anstehenden Zuständigkeit der Schwurgerichte. Wird die Bestimmung über die BeeWeisung der Preßdelikte an die Schwur gerichte beseitigt, da»» erst können wir zustimmen. In beiden Fällen bleibt cs bei dem seitherigen Zustand bezüglich der Schwur gerichte. Tie verbündete» Regierungen haben zu der Frage der Schwurgerichte noch gar keine Stellung genommen: auch die Strasprozeßkommissiou will diese beseitigen, sie sollen nur »unge staltet werden. Neben den Eaicnrichtern sollen Bernfsrichtcr be raten und entscheiden. E; folgt die Svczialberatung. — Abg. Himburg skons.) und Tr. Wolfs (W. B.) erklären, daß sie nach der Erklärung des Staatssekretärs für heute nicht mehr darauf beharre», daß die Preßdelikte a» die Schwurgerichte kommen. — Abg. Hageman» knall - bittet, die Zuständigkeit der Schwur gerichte nir Preßdelikte abzulehnen. — Abg. Stücklen (Sozd.): Hier handelt es sich um eine liberale Forderung, die wieder ein mal von den Nalioiialliberalen über Bord geworfen wurde. — Abg. Tr. Marco»r lZnur.» stimmt für den Antrag Himbnrg. — Nach kurzer Tcballe wird über den Antrag Himburg betr. Streichung der Zmtändigkeit der ^chnrgerichte sür Preßedelikte namentlich abgestinimt. Für Streichung stimmen 141, dagegen -ln, es enthalte» sich die Ztreichung ist beschlossen. Nachdem noch ein sozialdemokratischer Antrag betr. Beweisaufnahme beim Schönengericht abgelehnt morde» mar, wurde das Gesetz an genommen. Nächste Sitzung: Mittwoch t Uhr. Anträge belr. 2 8. g:;:; des B. G -B. und li. Lesung betr. Entlastung des Reichs gerichts. — Schluß '^7 Uhr. Politische Rundschau. Dresden, den 24. Mai 1005. — Das Befinden der Kaiserin ist vollkommen zu friedenstellend. Reichskanzler Graf Biilow hat sich, wie verlautet, dahin ausgesprochen, das; der Reichstag bis zum Lktober vertagt werde. Ter portiigicsischk Herzog von Lporto ist nach Ber lin abgeieisl, um der Hochzeit des Kronprinzen beizuwohne». Tic Hochzeit des Herzogs Karl Eduard von Sachsen- Kobnrg und Gotha mit der Prinzejsi» Viktoria Adelheid zu Schleswig Holstein-Sonderburg Glücksbnrg findet Ende des Monats Oktober in Schloß Glücksbnrg statt. Nach einer kurze» Hochzeitsreise wird das nenvelinählte Paar in dem neu restaurierten Schloß Kallenberg bei Kobnrg Aiisenthalt nehmen. Tic Bildgetkominission des Reichstages setzte am Tienstag die Beratung des OstizierSpensionsgesetzes fort. Ter Hauvtteil der Debatte drehte sich um die Frage der Reaktivierung der Bezirksvsnziere, die von den National- liberalen lind Konservativen gefordert wurde. Erzberger und Gröber lZentr i wiesen ans die sehr großen Bedenken hin, namentlich in finanzieller Beziehung: man wisse auch nicht, wie das Av incement und die Verabschiedung dieser Offiziere' geregelt werden soll. Die Reaktivierung wurde abgeschlossen. Ten Kampf gegen das Bvrscngeseh setzt die ..Deutsche Tageszeitung" fort: sie schreibt: „Dieses verfehlte Gesetz soll mm in den nächsten Tagen mit allen möglichen Mitteln dnrchgedrückt tverden. So wünschen es einige Regiernngs- stellen, insbesondere das Relchsaint des Innern, so wollen es einige Parteien, zu denen eigentümlicherweise auch das Zentrum gehört, dessen Presse noch vor kurzer Zeit jede Abschwächnng des geltenden Vörsengesetzes für unannehm bar erklärte. Wir verstehen das nicht: wir verstehen es um so weniger, als selbst in börsenfreimdlichen Blättern zugestande'n wird, das; die Redaktion des Entwurfes zu den schiverstiviegeiiden Bedenken Anlaß gibt." Das Zentrum hat zu der gesamten Frage noch gar keine Stellung ge nommen: also nur nicht schon wieder verdächtigen, edles Bündlerblatt! Tas prcnsnschc Abgeordnetenhaus befaßte sich am Dienstag mit Kleinware: zuerst wurde eine Anzahl Peti tionen erledigt, dann folgte ein Antrag des Abg. Frhrn. v. Zedlitz, betr. Ausbesserung der Gehalte der Seminar- oberlehrcr, dem die Regierung scharf enlgegentrat. Dann folgte die Beratung des Antrages des Zentrums, der erhöhte TonntagSrnhc für die Eisenbahnangcstellte» und Urlaub sür die Eisenbahnvorarbeiter wünscht: die Kom mission beantragte Erwägung, was auch beschlossen wurde. Der diesjährige internationale F-rcidenkcrlongrrfr, eine Fortsetzung der im vergangenen Jahre zu Nom ab gehaltenen Tagung, soll in den Tagen des t. bis 7. Sep tember in Paris abgehnlten tverden. Herr v. Goldschmidt-Rothschild, ersucht das Berliner Tageblatt, »ntziileilen. daß an den seine Person betreffen den Mitteilungen der ..Eanbbütle" sowphl wie der „Kreuz- zeitnng" kein wahres Wort sei. Nach einem Telegramm ans Essen schloß der alte (sozialdemokratische» Bcrgarbcitcrvcrliand mehrere hundert Mitglieder ans. die während de« großen Streiks nicht der ansgegrbencn Parole folgten. Die Ausgeschlossenen wollen gegen den Verband klagbar werden. Tie Krisis im Flottknvrrein soll ans ein Telegramm Sr. Majestät deS Kaisers znrückzufiihren sein, daS nicht an das Präsidium, sondern an ?inen der bmden Herren per sönlich gerichtet gewesen sein soll. Die „Rhein.-Westf. Ztg." nimmt an, daß derKaiser über die Bestrebungen des Flotten Vereins und über die Stimmung im Lande nicht genügend unterrichtet gewesen sei. Gewist nicht! Im Hinblick auf die Vorgänge in der Leitung des Flottenvereins ist die Dele- giertcnversammlung der Provinzialgruppe Berlin - Mark Brandenburg des Vereins, die am Sonntag abgehalten wurde, von besonderem Interesse. Der Hanptausschuß der Gruppe legte seine Ansichten dahin fest, daß es lediglich die Aufgabe des Vereins sein könne, die Regierung bei der Durchführung ihrer Marineforderungen mit allen Kräften zu unterstützen, darüber Hinallszugehen sei sachlich und tak tisch durchaus verfehlt. Bemerkenswert ist auch, daß der Kronprinz erst nach der Krisis dem Flottenverein beitrat und erst nach der Krisis gemeldet wurde, Prinz .Heinrich von Preußen werde der Hauptversammlung in Stuttgart bei wohnen. - Einen neuen lothringer Kirchhofsfall wollte der pro testantische Pfarrer von Ars unlängst in Szene setzen. Es ist ihm aber nicht gelungen. In dem Dorfe Vaur starb eine protestantische Frau. Sofort verlangte der protestantische Geistliche, die Leiche solle nickst auf dem gesetzlich vorgesehe nen und längst bestehenden protestantischen Teil des Kirch hofs, sondern allf dem katholischen Teil beerdigt tverden. Dem widersprach sowohl der Bürgermeister, als auch der Man» der Verstorbenen. Aber es hals alles nichts? Der tolerante „Diener am Wort" bestand auf seiner Forderung, widrigenfalls er die Begleitung der Leiche ans den Friedhof verweigern würde. Schließlich wurde die Tote ans dem pro testantischen Kirchhof zu Ars beerdigt. C.-A. Der evangelische Tivisionopfarrer Bachstcin in Min den wurde am 2.R d. M. von der Anklage, in seiner am 1!». Januar im Osnabrücker Zweigverein des Evangelischen Bundes abgehaltenen Bortrage Einrickstnngen der katho lischen Kirche beschimpft zu haben, vom Kriegsgericht der l.'i. Tivision in Münster i. W. freigesprochen. Wie die „Rheinisch-Westfälische Zeitnng" ans Wetz lar meldet, haben sich die Handelskammern von Koblenz, Trier, Saarbrücken, Limburg, Wiesbaden und Wetzlar zu einem Verbände nidwestprenßischer Handelskammern zu- sammengeschlosse». Zweck der Vereinigung ist, zu allen Fragen, welche die Interessen des sndwestprenßischen Ge biets berühren, gemeinsam Stellung zu nehmen. Sitz des Verbandes ist Wiesbaden. Bestimmnngsgeniäs; findet jähr lich mindestens eine Sitzung statt. Das Reichsgericht verwarf die Revision des Grasen Pncklcr, Klcin-Tschirnc, der am 12. Januar vom Landge richt l in Berlin wegen Aufreizung verschiedener Bevölke- riingstlasseii' zu Gewalttätigkeiten gegen einander zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt war. Eine neue Frage bewegt die Münchener Studenten schaft bezw. einen Teil derselben: der Beirat der „Miincheieer freie» Stiidenten'chast" hat in seiner Sitzung vom In. d. M. offen die Fahne des Antisemitismus einrollt, indem er es nir ..nnangebracht" erklärte, das; Inden im Ausschuß sind. Die Folge dieser Erklärung war. daß zehn Mitglieder des AnSschiisi'es resignierten und Protest einlegten. Unter die sen zehn sollen, wie das „Bahr. Vaterland" berichtet, acht Inden sein. Am N>. d. M. hatten die Protestler eine Ver sammlung einhernse», um zu den Vorgängen in der er wähnten Beiratssitzniig Stellung z» iwlmien und eine ..Miliickieiier sreistndentische Vereinigung" zu gründen. Ter Protest stützt sich i» erster Linie ans den Z der Grnndbe stiiiiiiiiiligen. welcher die Gleichberechtigung aller Studieren den statuiert. Die Debatte, a» der mehrere jüdische Studen ten teiliiahme», dauerte Ins gegen 2 Uhr morgens. Endlich nnirde mit Kk gegen äN Stimmen dem Beirat die Mißbilli gniig für seinen Beschluß ausgesvrocheu. Aus den Anseiu audersetzilugeu sei die Rede des protestantischen Theologen Dr. Pönsge» hervorgehohen. er führte anS: Es ist die Pest des Antiseinitisinns, die jetzt grassiert. Derselbe Verderb licbe Geist, ans dem man g ege» die katholi s ch e n S t ii d e n t e n l o r v " r a t i c> » e n Front gemacht »Stürmische Zustimmung), Jesuiten- und Sozia- l i st e ii g e s e tz g e schaffen bat, treibt a u ch hie r sein U n w e s e n. Tiefer tonne man nicht mehr sinken. Dieses Verhalten sei eine Schmach sondergleichen, dieser traurige Beschluß müsse nmgestoßeii tverden. Es könne nur e i n e freie deutsche Studentenschaft geben, und diese müsse an ihren bisherigen Prinzipien »'esthalten. Den guten Herrn tvird der Evangelische Bund wohl recht bald beim Schlattitcken packe», um ihm eine Lettin» über das Unge hörige seiner freiheitsliebenden Richtung bei,zubringen. Prinz Regent Luitpold ist am 2!!. d. M. mit der Prinzessin Therese zni» Besuche seiner Schwester, der Her zvgi» von Modena, ans München in Wien eingetrossen. Zum Empfange war ans dem Bahnhose der bahrische Gesandte. Freiherr von Tücher, mit dem Persanal der Gesandtschaft anwesend. Der vstcrrrichsche Pilgcrzng nach Lourdcs hat letzten Donnerstag eine» Besuch beim Grabe des sel. Petrus (5ani- sins in Freibnrg gemacht. Se. Kgl. Hoheit Prinz Mar von Sachsen hielt an die Pilger eine ergreifende Ansprache und zeigte de» österreichischen Katholiken, »nie sie in den jetzigen Kämpfen der Los von Rom-Bewegung ans EanisinH schaue» sollen, der Beispiel und Schutz zugleich ist. Prinz Mar lobte die Oesterreickier, daß sie ans ihrer Lonrdestrxillfahrt auch das Grab ihres Apostels Eanisins besucht l>aben. welcher der zweite Bonisatins der deutschen Völker ist. Tie Pilger waren z» Tränen gerührt, und ihr Aufenthalt am Canisius- grabe tvird ihnen unvergeßlich bleiben. Auch eine Prin zessin Thnrn und Taris nnr als einfache Pilgerin, olme Be gleitung. bei der Wallsabrk. Die Entwicklung der nngnrischci, Krise zieht sich in Schlangenlinien weiter. Die Delegierung des Grafen Julius Andrassi» zu den Verhandlnngen mit dem Inmn» Baron Bnrian ist von dem Erekntivkoniitee der Koalition formell bestätigt worden, nachdem der Vorsitzende, Franz Kossnth, in warmen Worten die Betrauung des Grasen mit dieser Mission empfolsten batte. In der ans die Ereklitivlomitce-Litznng solgendein Beratung der Unab- bängigkeitspartei vertrat ebenfalls Kossnth die Idee der Ver handlungen mit deili Ii«nn»> i'oxnm - auf Grundlage des in der Die H stimm setzu», läufig Partei Andra Das l ans A getrost Sr. V ceichiscl wärtig dentis, zvische wurde Mailäi einen I beschim nationc war es lierabzv Intellst der öst mehrer, tzie Mil gegen l den höl Entwiw und der bestimm züglich täten gl zu Vert des In Aenßere Ackerbau sowie de Konserei össnet w beainnen c Leute al und südl ment um häufig di Arbeit gi Denn ma italienisch ..Ecnesto' sanierten Nathan k liest man oiel. Na lene Adrc erst und daß er i habe. E>: keit der interessier' dem Arm ihnen naci I> iiiiolgedess Lok.-A»z. im Zivilai lcnte inna und hielte« staatliche r Histörchen koinvlistte-: ues Vaterl I'eträuziii. Hoch Lstoi alle Gasflc acht aligese > werde i dem stimml 'ammluiia -- Wi ist der M 2st. d. M. Die Proklaniatir lstnterlasse», nestiev<rsvrc ilne» Höhcst welche am l Vläsideuteu ständischen Zjcherbeitsv ungünstig, »glische Kri im englische chiss nnd se lHUtteUuna,» au der NedaMon all der «edakt! Tagest Friedrich Angi zu Madrid C Kardinal G t Frankreich. — Gregor VII. z —- Se. und Pfarrer
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